Podcast „Kopfsalat“: Mentale Gesundheit & Depressionen bei Musiker*innen mit Franziska Lauter

In der zweiten Folge des Freunde fürs Leben-Podcasts „Kopfsalat“ wirft die Diplom-Psychologin, Speakerin, angehende Autorin und ehemalige Musikerin Franziska Lauter einen wissenschaftlichen Blick auf das Thema „Musik – ich singe, also spinn ich. Nicht.“ ⁠Mit Moderator Sven Haeusler spricht sie über die Musikindustrie als ein Arbeitsumfeld mit zahlreichen Stressoren, die das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen und auch nachweislich höhere Betroffenenzahlen aufweisen: „34 Prozent der touring Professionals […] leiden an einer klinischen Depression, 69 Prozent der Musiker:innen unter Ängsten.“  Trotz dieser Herausforderungen ermutigt Franziska Lauter Künstler*innen, weiterhin Musik zu machen, und betont die heilende Kraft der Musik sowohl für Hörer*innen als auch für die Musiker*innen selbst. Dass immer mehr betroffene Musikschaffende ihre mentale Gesundheit thematisieren, sieht sie als klaren Fortschritt und hofft, dass „das Sprechen darüber“ und das öffentliche Aufzeigen von Missständen Veränderungen mit sich bringt.Am 15.06. gibt sie einen Workshop zum Thema im Zentrum Pop in Potsdam.

Freunde fürs Leben e.V. klären über mentale Gesundheit auf und helfen so, Suizide zu verhindern.

24.05.2024

Open Call: Sound Art Lab Residency for International Artists

Sound Art Lab lädt Künstler*innen mit Wohnsitz außerhalb Dänemarks ein, sich für einen einmonatigen Aufenthalt in den „lebendigen Arbeitsräumen in unmittelbarer Nähe der Küstenlandschaften des Limfjords“ zu bewerben. Die Residenz zielt darauf ab, Künstler*innen zu unterstützen, die in klangbezogenen Praktiken arbeiten, und bietet ein hervorragendes Umfeld für Erkundung, Experimente, Konzentration und Zusammenarbeit. Die Residenz ist auf einen  Monat im Jahr 2024 angelegt und ist mit 2000 Euro Zuschuss dotiert, Reisekosten werden bis zu 800 Euro übernommen. Die Unterkunft wird gestellt. Von der residierenen Person wird erwartet, dass sie während ihres Aufenthalts einen Workshop für 16-25Jährige anbietet. Bewerbungsschluss: 01.07.2024

24.05.2024

Neue Studie über die Poplandschaft in NRW

Das PopBoard NRW veröffentlicht die Ergebnisse der Studie „Poplandschaft NRW – Situation und Perspektiven der Musikwirtschaft“, die in seinem Auftrag von der Goldmedia GmbH umgesetzt wurde. Das Ziel der Studie ist eine aktuelle Erhebung und Darstellung der Pop-Landschaft in Nordrhein-Westfalen. Neben Unternehmen, Umsätzen und Erwerbstätigen geht es auch um branchen-spezifische Kennzahlen, eine differenzierte Einschätzung der aktuellen Situation und mögliche Förder-und Unterstützungsmaßnahmen. Zu den Kernerkenntnissen der Untersuchung gehört, dass die Teilnehmenden NRW als vielseitigen Pop-Standort mit einem hohen Anteil regionaler Acts, einer Vielfalt an Subkulturen und einer großen Anzahl an Konzert-Venues sehen. Alle Wertschöpfungsebenen sind am Standort NRW vertreten, geprägt durch eine starke Independentstruktur. Jedoch schränken die Verdrängung von Clubs und bezahlbaren Proberäumen, eine mangelhafte Infrastruktur, u.a. im Förderbereich, sowie eine fehlende Aufbruchsstimmung das Entwicklungspotenzial ein. NRW muss hier sein Potential und seine Relevanz als zweitgrößter Musikwirtschaftsstandort in Deutschland und der größten Clubdichte bundesweit, stärker wahrnehmen und fördern. Daher wünscht sich die Popmusik-Branche NRW z. B. eine engere Vernetzung der Kreativwirtschaft, Initiativen für mehr Sichtbarkeit, den Schutz von Pop-Kulturräumen oder eine Stärkung des Ausbildungsstandorts.

24.05.2024

Call for Papers, Panels and Performances der LGBTQ+ Music Study Group

Die LGBTQ+ Music Study Group hat einen Open Call für das am 16., 17., 19. und 20. Oktober stattfinde virtuelle Symposium „Caring Amidst Neoliberalism: History, Solidarity, Desire“ ausgeschrieben. Das Symposium möchte die Fürsorge in den Mittelpunkt stellen und „Gemeinschaft auf dem langsamen, oft turbulenten Weg zur Gerechtigkeit“. Bis 12.06. können Vorschläge für 20-minütige Vorträge und/oder Performances zum Thema Queerness in der Musik und Klang, breit interpretiert in allen musikalischen und akademischen Disziplinen, eingereicht werden. Die folgenden Themen, die sich auf queere Musik und Klangstudien beziehen, werden besonders gefördert: Fürsorge/Gemeinschaft pflegen; Langsame Wissenschaft;  Kontinuität, Solidarität; Zeitlichkeiten; Bruch, Widerstände, Aktivismen; Freude daran finden, unterdrückenden Strukturen zu widerstehen; Intersektionalität; Medikalisierung; Musik und HIV/AIDS; Pädagogik; Reproduktive/sexuelle Rechte; Behinderung. Alternativ können die Teilnehmer*innen auch Vorschläge für kürzere Arbeiten von ca. 5 Minuten einreichen.

22.05.2024

Green Culture Festival 03.-04.06.2024

Beim Green Culture Festival am 03. und 04.06. vor der malerischen Kulisse der Orangerie im Schlosspark Sanssouci in Potsdam, lädt die Initiative Musik zwei Tage lang kreative Köpfe, Kollektive, Verbände und Institutionen ein, über nachhaltige Entwicklungen in der Musik- und Kulturwirtschaft zu diskutieren. Zahlreiche Partner*innen bringen sich ein: Yourope, Höme und drei Festivals (u. a. Lollapalooza) diskutieren über Klimawandel & Verantwortung, bei der Livekomm geht es auf dem Podium um Nachhaltigkeit & Schallschutz und The Changency stellen die Ergebnisse der Studie „Ticket to Ride“ vor. Das Team der Strukturförderung inszeniert für die Talks das Open-Air-Auditorium „FORM“ unter den Bäumen im Park, um hier gemeinsam über eine wünschenswerte Zukunft für die Kultur nachzudenken – bringt eure Picknickdecken, Hunde und Wasserflaschen mit! Das Green Culture Festival ist eine Veranstaltung der BKM und der Anlaufstelle Green Culture. Die Teilnahme ist kostenlos, die Plätze sind aber begrenzt!

22.05.2024

Infrastrukturförderung: Das sind die neuen Geförderten

In ganz Deutschland gibt es tolle Projekte, die sich für bessere Rahmenbedingungen für die Musiklandschaft einsetzten – und das will die Initiative Musik mit ihrer Infrastrukturförderung unterstützen. Vor Kurzem gingen die Zusagen an eine Reihe von Projekten raus. Darunter das Ländernetzwerk musicHBwomen* Bremen, das Studien, Evaluationen und Marktuntersuchungen, Diversity & Chancengleichheit, Auf- und Ausbau von Strukturen und Netzwerken durchführen will. Die A: A: A Konferenz – Accessibility All Areas ist eine Fachkonferenz zu Inklusion in der Popmusik, die federführend von Kulturschaffenden mit Behinderung konzipiert, organisiert und durchgeführt wird. Außerdem Future Jazz RLP, ein Projekt zur Stärkung der Jazzszene und -strukturen in Rheinland-Pfalz sowie die Verleihung der Drum & Bass Awards Germany zur Förderung und Vernetzung der Drum & Bass Szene hierzulande. Auch ein Hip Hop Symposium der Popakadamie und Klimaschutz im Nachtleben 3.0 des BUND Berlin werden gefördert. Die nächste Möglichkeit zur Antragsstellung gibt es im September. Die Liste aller Geförderten findet ihr hier.

22.05.2024

Preis der Deutschen Schallplattenkritik: 2. Bestenliste veröffentlicht

Der Preis der deutschen Schallplattenkritik hat seine zweite Bestenliste des Jahres 2024 veröffentlicht. Die zur Zeit 156 Kritiker-Juror*innen des PdSK, aufgeteilt in 32 Fachjurys, haben alle Neuveröffentlichungen des Tonträgermarktes aus dem letzten Quartal gesichtet und 256 Titel auf die Longlist gesetzt. Aus diesem Pool der Nominierten schafften es jetzt 31 Siegertitel auf die Bestenliste wie z.B. „Compassion“ von Vijay Iyer, Linda May Han Oh & Tyshawn Sorey (Jazz) und Linas „Fado Camões“ (Weltmusik). Vera Solas „Peacemaker“ überzeugte die Jury Rock, weil sie „persönliche, raffiniert-stimmungsvolle und dunkel-dramatische Rachesongs mit einer Band der Superlative“ vorstellt. Die vier schottischen Geigerinnen von Rant präsentieren auf „Spin“ Fiddlemusik vom Feinsten und können sich über den Preis in der Kategorie Folk & Singer-/Songwriter freuen. Auch das Album der Britin Marika Hackman „Big Sigh“ (Alternative), das Lieder präsentiert, „die in den intensivsten Momenten vom stillen und leidenschaftlichen Widerstand gegen die Welt und das Alleinsein erzählen“ konnte überzeugen. Der Soundtrack „The Color People“ mit Musik von und mit Halle Bailey, Phylicia Pearl Mpasi, Corey Hawkins, Danielle Brooks, Fantasia Barrino, Alicia Keys u.a. (The Color Purple Ensemble) konnte in der Kategorie R&B, Soul und Hip-Hop punkten. Die vollständige Bestenliste findet ihr hier.

22.05.2024

Musikalische Teilhabegerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen in Gefahr?

Am 26. und 27. April 2024 fand unter dem Titel „Arbeitsplatz Musikschule: Nachwuchsgewinnung, Berufsbild, Diversität, Nachhaltigkeit, Tarifentwicklung, Digitalität“ in Wuppertal die Hauptarbeitstagung und Trägerkonferenz mit Bundesversammlung des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM) statt. In einem Pressegespräch hat sich der Verband zu den Schwerpunkten seiner Arbeit positioniert, in deren Mittelpunkt die Bildungsgerechtigkeit mit gleichwertigen Zugangsmöglichkeiten zur musikalischen Bildung durch die öffentlichen Musikschulen stand. Dazu betonte der Bundesvorsitzender des VdM, Friedrich-Koh Dolge: „(…) musikalische Bildung hängt immer stärker vom Zufall des Geburtsortes ab. Dabei tragen die Kommunen gemeinsam mit den Eltern als Gebührenzahler nach wie vor den größten Anteil an der Finanzierung der musikalischen Bildung. Angesichts der Dynamik der Kostenentwicklungen benötigen öffentliche Musikschulen dringend eine stärkere und verlässlichere ordnungspolitische und finanzpolitische Verantwortungsübernahme durch die Bundesländer, um die musikalische Bildungsgerechtigkeit zu stabilisieren“. Das ‚Herrenberg-Urteil‘ des Bundessozialgerichts, das die Träger der Musikschulen zwingend dazu anhält, Musikschullehrkräfte nur noch im Anstellungsverhältnis zu beschäftigen, würde zusätzlich Musikschulen in finanzielle Bedrängnis bringen, die letztlich die musikalische Bildung von Kindern zusätzlich und unmittelbar gefährde.

Der VdM ist der Fach- und Trägerverband der über 933 öffentlichen, zumeist kommunalen Musikschulen, in denen in bundesweit rund 21.000 Unterrichtsstätten über 1,4 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene von 37.000 Fachlehrkräften im gesamten Spektrum des Musizierens unterrichtet werden. Er engagiert sich als Fachpartner für die bundesweite Entwicklung und Umsetzung musikalischer Jugend- und Erwachsenbildung.

22.05.2024

Bund fördert 141 vor allem kleine & mittlere Musikfestivals

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat Ende April die Namen der Musikfestivals bekanntgegeben, die mit dem Festivalförderfonds des Bundes unterstützt werden. Insgesamt erhalten 141 Veranstalter*innen aus ganz Deutschland eine Förderung von bis zu 50.000 Euro, darunter vor allem kleine und mittlere Festivals. Dafür stellt die Bundesregierung einmalig 5 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert werden u.a. das Immergut Festival in Mecklenburg-Vorpommern, die Nation of Gondwana in Brandenburg, das Juicy Beats Festival in Nordrhein-Westfalen, das Klangtherapie Festival in Bayern und MS Dockville in Hamburg. Der Fonds richtet sich an Festivals der populären Musik, die eine herausragende künstlerische Qualität bieten, den musikalischen Nachwuchs sowie gesellschaftliche Diskurse fördern. Insgesamt hatten sich über 800 Festivals beworben, die Auswahl erfolgte durch eine Fachjury. Der Festivalförderfonds wird von der Initiative Musik umgesetzt. Die Liste aller geförderten Festivals findet ihr hier.

22.05.2024

Weltmusikpreis RUTH geht an „Silent Tears – The Last Yiddish Tango“

Der deutsche Weltmusikpreis wird seit 2002 jährlich am ersten Juliwochenende während des Rudolstadt Festivals vergeben. Seit dem Jahr 2020 entscheidet das zehnköpfige Organisationsteam des Festivals über diese mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung. In diesem Jahr geht der Musikpreis an das Projekt „Silent Tears – The Last Yiddish Tango“. Auf dem Album sind vertonte Gedichte von Frauen aus Osteuropa, die den Holocaust überlebt haben und in diesem Projekt erstmals veröffentlicht und vom vom Payadora Tango Ensemble eingespielt wurden. Die Musik basiert auf der Tangotradition der Zwischenkriegszeit in den jüdischen Gemeinden Mitteleuropas. Sie wurde von Rebekah Wolkstein komponiert und teilweise aus dem Werk von Komponisten entnommen, die wie Artur Gold in den Lagern getötet wurden. Es gibt auch einen Roma-Walzer, der von dem moldawischen Virtuosen Sergiu Popa auf dem Akkordeon gespielt wird und uns daran erinnert, dass auch die Roma Opfer des Nazi-Genozids waren. „Silent Tears ist Mahnung und Hoffnung zugleich und ein beeindruckendes Zeugnis jüdischer Kultur sowie deutscher Vergangenheit und Schuld,“ sagt Bernhard Hanneken, der künstlerische Leiter des Festivals.

 

22.05.2024

Neuer Beirat der Green Culture Anlaufstelle: mehr Förderung für energetische Sanierung

Kulturstaatsministerin Claudia Roth, MdB hat am 2.5.2024 im Bundeskanzleramt den Beirat für die Green Culture Anlaufstelle vorgestellt. Die zentrale Green Culture Anlaufstelle des Bundes vermittelt einen aktuellen Überblick über Aktivitäten zur ökologischen und klimagerechten Transformation. Sie bietet Kompetenzen, Wissen, Daten, Beratung sowie Ressourcen an und soll Kultureinrichtungen in Deutschland dabei helfen, das Ziel der Klimaneutralität spätestens bis 2045 zu erreichen. Der neu gegründete Beirat ist ein unabhängiges und überparteiliches Gremium. Er begleitet die Arbeit der Anlaufstelle und berät sie in allen grundsätzlichen und strategischen Fragen. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Beiratsmitglied, Olaf Zimmermann, forderte in der konstituierenden Sitzung, dass neben der Beratung auch finanzielle Ressourcen in großem Umfang für die energetische Sanierung von Kulturorten zur Verfügung gestellt werden. Nur so kann das Ziel erreicht werden, dass der gesamte Kulturbereich bis 2045 klimaneutral wird. Er sagte: „Nicht nur die Brücken in unserem Land sind marode, auch viele Kultureinrichtungen sind in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Die Kommunen und Länder können die notwendige energetische Sanierung nicht allein schultern, deshalb ist der Bund hier in Verantwortung.“

22.05.2024

Runder Tisch „Nachtleben und Nachbarschaft“ in Hamburg

Die Livemusikkultur (nicht nur) in Hamburg steht immer wieder vor großen Herausforderungen: Konflikte mit Neubauvorhaben, bauliche Auflagen wie der Lärmschutz, und die fehlende Anerkennung als Kulturorte führen immer wieder zu einer Verdrängung aus dem städtischen Raum. Hinzu kommen Faktoren wie Fachkräftemangel, ein geändertes Konsumverhalten der Besucher*innen, steigende Mieten und allgemeine Kostensteigerungen. Dies führt zu einer geringeren Planungssicherheit und Risikobereitschaft der Clubbetreibenden. Um für diese Probleme Lösungen zu finden, fand kürzlich im Hamburger Rathaus die erste Sitzung des Runden Tisches „Nachtleben und Nachbarschaft“ statt. Vertreter*innen der Clubszene, verschiedener Behörden und städtischer Gesellschaften berieten auf Einladung der Behörde für Kultur und Medien über die Lage der Hamburger Clubkultur. Ziel des Runden Tisches ist es, in regelmäßigen Gesprächen konkrete Handlungsempfehlungen an Politik und Verwaltung zu formulieren und bei Problemen Lösungen zu finden. Gemeinsam suchen die Teilnehmer*innen nach Wegen rund um Themen wie kultursensible Stadtentwicklung, Kulturraumschutz, Zwischen- und Umnutzung von freien Flächen für Clubs sowie Konfliktmanagement im Kontext von Musikkultur, etwa zwischen Musikstätten und ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Das Format soll zweimal im Jahr stattfinden. Eine super Idee, die zum Nachahmen anregt!

22.05.2024