NRW vergibt Spielstättenprogrammprämien
Zum 15. Mal zeichnet der Landesmusikrat NRW gemeinsam mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen kleine und mittlere Bühnen der freien Musikszene für ihren besonderen Einsatz und ihr anspruchsvolles und engagiertes Live-Programm mit der Spielstättenprogrammprämie aus. Eine Fachjury, bestehend aus Christina Lux (Musikerin), Ulla Oster (Musikerin), Tim Isfort (moers festival) und Thomas Baerens (Referatsleiter Musik, Ministerium für Kultur und Wissenschaft), hat für die Spielzeit 2023/24 insgesamt 16 Spielstätten ausgewählt, die Prämien zwischen 5.000 Euro und 16.000 Euro erhalten (mehr zu den ausgewählten Spielstätten hier). Die Preise werden am Dienstag, 23. Januar 2024, um 19.00 Uhr im Jazzclub Henkelmann in Iserlohn überreicht. Um Anmeldung wird bis zum 18. Januar gebeten.
Preis der deutschen Schallplattenkritik veröffentlicht erste Longlist 2024
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik hat Anfang Januar seine erste Longlist 2024 vorgestellt. Die zurzeit 154 Kritiker-Juror*inneen haben in 32 Kategorien insgesamt 292 Neuerscheinungen des letzten Quartals nominiert, die für die nächste Bestenliste in Frage kommen. Da sind viele spannende Veröffentlichungen von Musikerinnen* dabei! In den Jazz-Juries tummeln sich z.B. Anke Helfrichs CD „We’ll Rise“ und das Album „Together“ des Sarah Chaksad Large Ensembles, zwei Alben, die bei uns in den letzten CD-Tipps waren. Außerdem wird die einzige Zusammenarbeit der 2017 verstorbenen Musikerin Geri Allen mit Kurt Rosenwinkel gewürdigt; die beiden hatten 2012 in Paris Aufnahmen gemacht, die jetzt von Jana Herzens Label Motéma mit der CD „A Lovesome Thing“ herausgebracht wurde. In der Jazz-Jury II sind „Beyond Dragons“ des Dreigespanns Angelika Niescier, Tomeka Reid, Savannah Harris (Foto: Jonas Schoder) sowie Sylvie Courvoisiers CD „Chimaera“ zu finden. Außerdem das neue Album „Rizdvo“ der ukrainischen Band Leléka mit dem ukrainischen Flötisten Maksym Berezhniuk. Gleich zweimal nominiert wurden die neuen Werke der norwegischen Folksängerin und Kantelespielerin Sinikka Langeland, von Mari Boine & Bugge Wesseltoft „Amame“ sowie Christina Lux & Oliver Georges („live deLUXe“). Auch die Weltmusik-Jury hat spannende Werke entdeckt wie z.B. „Out Of The Blue“ von Las Lloronas, Johanna Juholas „A Brighter Future“ oder das Album des Duos LADANIVA um die armenischen Sängerin Jacqueline Baghdasaryan. Die
kongolesische, feministische Band Les Mamans du Congo & Rrobin (Foto) und ihr Album „Ya Mizolé“ findet ihr ebenfalls in der Longlist. Cat Powers Livealbum „Sings Dylan: The 1966 Royal Albert Hall Concert“ sowie die neusten Werke von Ilgen-Nur, Mitski, Nadine Fingerhut, Catrin Finch & Aoife Ní Bhriain, Gudrun Walther & Andy Cutting, Katie Macfarlane, Olivia Rodrigo, Róisín Murphy, Romy, Maggot Heart, Joy Denalane, Cleo Sol u.v.w. sind ebenfalls gelistet. Wir drücken allen die Daumen, dass sie es in die Bestenliste schaffen! Die Bestenliste 1/2024 wird am 15. Februar veröffentlicht.
AXEL: Förderpreis für junge Musiker*innen aus Brandenburg
Brandenburger NachwuchsJUNGmusiker*innen aufgepasst: Seid dabei, wenn in Staffel 4 der „AXEL“ an ein neues Nachwuchstalent vergeben wird! Bewerben können sich junge Musiker*innen (Bands, Solisten, Instrumentalisten) bis zum vollendeten 21. Lebensjahr, die noch keinen Plattenvertrag haben und ihre eigene Musik schreiben und komponieren (Komponist*innen müssen selbst auf der Bühne bei der Präsentation mitwirken). Ein Genre ist nicht vorgeschrieben. Bewerbt euch bis spätestens Ende Februar 2024 per Mail. Vorrunden finden am 27.4 und 4.5.2024 in Eisenhüttenstadt im Club Marchwitza statt. Nutzt eure Chance, vor jeder Menge Publikum aufzutreten, euch Feedback zu holen und vielleicht sogar das Preisgeld und den „AXEL“ mit nach Hause zu nehmen! Das Publikum entscheidet bis zum Halbfinale, wer weiterkommt. Trefft andere Musiker*innen, lernt viel rund um Auftritte, Soundchecks und Bühnenpräsenz.
Förderpreis der Hanns-Sedel-Stiftung geht an Miriam Hanika u.a.
Seit 1987 verleiht die Hanns-Seidel-Stiftung jährlich den Förderpreis für junge Liedermacher an drei Singer-/Songwriter*innen, Duos und/oder Bands, die unter vierzig Jahre alt sind und eigene, überwiegend deutschsprachige Songs produzieren. In diesem Jahr kann sich unter anderem Miriam Hanika über den mit 5.000 Euro dotierten Preis freuen. Miriam Hanika, aufgewachsen zwischen Köln und Fulda, stammt aus einer Musikerfamilie und kam mit sechzehn Jahren auf das Musikinternat in Weimar, danach folgte ein Musikstudium. Auf ihrem aktuellen Album Wurzeln & Flügel begibt sich die junge Virtuosin mit gefühlvollen Texten auf eine tiefsinnige Suche nach Heimat, Widersprüchen und Gegensätzen in unserer Zeit. „Mensch-Sein, Frau-Sein, das Selbst: Miriam hat ihre eigene Position gefunden und man wird als Hörer inspiriert von der philosophischen Ader ihrer Texte und der harmonischen Stimmung ihrer Musik. Durch ihren spielenden Wechsel zwischen Gesang, Oboe, Englischhorn und Klavier ist Miriam Hanika … eine musikalische Ausnahmeerscheinung, die Genregrenzen sprengt“, schreibt die Jury des Förderpreises in ihrer Begründung. Im folker gibt es ein Porträt hier . Neben dem Preisgeld beinhaltet die Auszeichnung einen Auftritt beim renommierten Festival „Lieder auf Banz“ (5.-6. Juli 2024) im bayerischen Bad Staffelstein.
PdSK e.V. verleiht Nachtigall an Nina Hagen
Glückwunsch und vierfacher Tusch! Der Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. hat seinen Preis „Nachtigall des Jahres 2024“ an Nina Hagen (Foto: GABO) verliehen. „Sie verbindet Popwelten, bringt Menschen zusammen. Nina Hagen ist als Schauspielerin, Sprecherin aktiv, fordert Meinungen heraus, kantig und persönlich, empathisch und direkt. Sie ist Künstlerin und Kunstfigur bis in die feinen Fasern ihrer Existenz, eine der bekanntesten Musikerinnen Deutschlands. So steht Nina Hagen für ein durch und durch opulentes Lebenswerk, ein Feuerwerk“, schreibt die Jury in ihrer Begründung. Mit der „Nachtigall“ zeichnet der PdSK herausragende Künstler*innen aus, die unser Musikleben nachhaltig beeinflusst und zum Besseren gewendet haben – und noch wenden. Weitere sog. Ehrenpreise gingen an klassische Musiker*innen. Die Preise werden in festlichem Rahmen mit Publikum überreicht. Zeitpunkt und Ort gibt der PdSK e.V. jeweils zeitnah bekannt.
BRC Prize geht u.a. an Moor Mothers Projekt „Black Quantum Futurism“
Das amerikanische Architekturkollectiv „Black Reconstruction Collective“ (BRC) wurde 2022 im Rahmen einer Ausstellung im Museum Of Modern Art in New York von afroamerikanischen Künstler*innen, Designer*innen und Wissenschaftler*innen gegründet. Es will auf die mangelnde Sichtbarkeit schwarzer und POC-Künstler*innen in der langjährigen, postkolonialen Ausstellungspraxis des berühmten Museums aufmerksam machen und aufzeigen, wie Schwarzsein darin konstruiert wird. 2022 wurde auch ein Preis ins Leben gerufen: der mit 10.000 US-Dollar dotierte „BRC Prize“ soll jedes Jahr zwei schwarze Künstler*innen bzw. Kollektive bei Projekten unterstützen, die sich mit „hegemonialem Weißsein in Kunst, Design und Wissenschaft“ auseinandersetzen. In diesem Jahr ist das Kollektiv „Black Quantum Futurism“ (BQF) unter den Preisträger*innen. Das von der Dichterin, Musikerin und Aktivistin Camae Ayewa aka Moor Mother und ihrer Partnerin, der Anwältin und Aktivistin Rasheeda Phillips gegründete Kollektiv hinterfragt eurozentrische und kolonialistische Strukturen ebenso wie Zeit als Instrument der Unterdrückung, aber auch die Befreiung schwarzer Menschen und Gemeinschaften. Moor Mother wendet BQF-Methoden auf ihre musikalischen Kompositionen und elektronischen Geräuschmanipulationen an. Wie Ayewa erklärt, sei BQF eine neue Sprache „der Heilung, der Erinnerung und der Gerechtigkeit, die übertragen und als Technologie genutzt werden kann“ – eine Sprache also an der Schnittstelle von Aktivismus, Kunst und DIY-Kultur.
Philine Sonny, Marie Montexier & Negisa gewinnen popNRW Preise
Am 14.11.2023 wurden die popNRW-Preise an die herausragendsten Bands und hoffnungsvollsten Newcomer*innen aus NRW verliehen. Zum einen gewann die junge Songwriterin Philine Sonny aus Unna den mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis als „Outstanding Artist“ für ihre melancholischen, berührenden Indierock-Songs. Außerdem gewann als Zweitplatzierte in der Kategorie „Outstanding“ die Kölner Künstlerin, DJ und Labelinhaberin Marie Montexier eine Plakat-/Guerilla-Kampagne von „Straßenjunge“. Mit ihrem Kollektiv Précey, ihrem Label Paryìa Records und der Radioshow Paryìa FM beim Sender HÖR Berlin unterstützt und präsentiert sie unterrepräsentierte, noch nicht bekannte Kunstschaffende, die aufgrund der noch immer sehr männerdominierenden Technokultur wenig gesehen werden und Diskriminierungen ausgesetzt sind. Übrigens ist sie eine der Protagonistinnen der ARD Doku-Serie Call me DJ!, die über das Leben weiblicher DJs in einer männlich dominierten Musikbranche erzählen. Das ebenfalls in Köln ansässige Avantgarde-Pop-Duo NEGISA bekommt als zweitplatzierter „Newcomer“ werbliche Unterstützung in Form eines Marketing-Pakets. (Foto: Mathilda Noelia)
POLYTON Preise verliehen
Der neue Musikpreis POLYTON ist am 17.11.2023 in Berlin in insgesamt acht Kategorien verliehen worden. Die vorab gegründete Akademie für Populäre Musik entwickelte den Preis aus der Perspektive von Kreativen heraus und will damit künstlerische Leistung in den Vordergrund rücken – ein Preis von Musikschaffenden für Musikschaffende sein. In der Kategorie Text überzeugten Schauspielerin und Sängerin Paula Hartmann und die Rapperin Céline mit dem Lied „3 Sekunden“, das sexualisierte Gewalt thematisiert. Auch bei den Gewinnern der Kategorie „Digital“ ging es um sexuelle Übergriffigkeit – die Gewinner sind der Zusammenschluss #musicmeetoo. Den Preis in der Kategorie „Produktion“ bekam die Komponistin, Produzentin und Sängerin Sofia Kourtesis für die Single „Madres“. In der Kategorie „Teamwork“ wurde „A Song For You“ gekürt, eine Chor-ähnliche Plattform für BIPoC, also Menschen, die rassistische Diskriminierung erleben. Die „Wildcard“ – eine Kategorie ohne klare Kategoriebeschreibung – erhielt die Initiative Femme Bass Mafia für ihr DJ Mentoring Program for FLINTAs.
Preis der deutschen Schallplattenkritik: 4. Bestenliste des Jahres
Die vierte Bestenliste des Jahres 2023 des Preis der deutschen Schallplattenkritik ist erschienen! Die zur Zeit 155 Kritiker-Juroren des PdSK, aufgeteilt in 32 Fachjurys, haben alle Neuveröffentlichungen des Tonträgermarktes aus dem letzten Quartal gesichtet und 238 Titel auf die Longlist gesetzt. Aus diesem Pool der Nominierten schafften es jetzt 27 Siegertitel auf die Bestenliste. In der Kategorie „Weltmusik“ wurde die portugiesische Musikerin MirAnda mit ihrem Solodebüt „Uma Mulher Na Cidade (A Lisbon Woman)“ ausgewählt. Die Jury schreibt: „(…) mit ihrem ersten, modern arrangierten und facettenreichen Solo-Album, voll von ruhigen und Uptempo-Liedern, würdigt sie jenseits aller Moden die urbane Musik der Straße und der Bars von Lissabon. Das ist wegweisende neue Musik aus Portugal.“ Zur Besten Liedermacherin wurde Dota mit ihrem von den Texten der Dichtern Mascha Kaléko inspirierten Doppelalbum „in der fernsten der Fernen“ gewählt. Es enthält „knapp und klug bemessene Miniaturen“, urteilt die Jury. In der Kategorie Rock ist Hannah Aldridge mit ihrem Album „Dream Of America“ zu finden, das laut Jury „Americana für die große Kinoleinwand, dunkle Musik mit Melodien, wie sie auch der weniger pop-affinen Lana del Rey hätten einfallen können“ präsentiert.
GEMA gibt Nominierte für Musikautor*innenpreis 2024 bekannt
Für den Deutschen Musikautor*innenpreis 2024 sind in sieben Kategorien herausragende 26 Musikschaffende nominiert, die nun darauf hoffen, mit dem 15. Deutschen Musikautor*innenpreis ausgezeichnet zu werden. Unter anderem wurde die 25jährige Rapperin und Sängerin Nina Chuba (Foto: David Daub) nominiert, die im Februar mit „Glas“ ihr erstes Studioalbum veröffentlicht hat und in der Kategorie Rock/Pop ausgewählt wurde. In der gleichen Kategorie hat Paula Hartmann die Chance auf einen Preis; ihr Debüt „Nie verliebt“ erschien 2022. Ob es ein Zufall ist, dass beide auch als Schauspielerinnen arbeiten… Gewählt hat die Nominierten eine siebenköpfige Jury. Maßgeblich für eine Nominierung mit dem deutschen Musikautor*innenpreis ist, dass die Komponist*innen und Textdichter*innen durch Originalität und hohe handwerkliche Qualität ihr Genre prägen und mit innovativen Ansätzen die deutschsprachige Musikszene weiterentwickeln.
Hamburger Stadtteilkulturpreis 2024
Jährlich werden durch den Hamburger Stadtteilkulturpreis Projekte und Programme ausgezeichnet, deren Konzeption, Umsetzung und Resonanz besondere Qualität zeigen. Bewerben können sich freie Träger der Kulturarbeit – kulturelle Initiativen, Zentren und Vereine – sowie Einzelpersonen, die sich in der Stadtteilkulturarbeit in Hamburg engagieren. Er wird für bereits realisierte Projekte oder Programme vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Bewerbungsschluss: 03.01.2024
Liederfest Hoyerswerda 24.-26.11.2023: Finalist*innen ausgewählt
Zum 26. Mal findet in der Kulturfabrik im sächsischen Hoyerswerda das Liederfest Hoyschrecke statt, in diesem Jahr vom 24. bis 26. November. Für den von Petra Schwarz vom Verein Liederbestenliste e. V. moderierten Wettbewerb am Samstagabend wurden aus 43 Bewerbungen ausgewählt: Lilli Bandt, Nora Beisel, Masha Potempa, Merle Weißbach u.a. Achte*r Teilnehmer*in wird der Publikumspreistragende der moderierten „Hoyte-Show“ am Freitagabend, die die bisherige offene Bühne ersetzt.