Kinotipp: „Joan Baez – I am a noise“ 11. & 15.07.2025 @ Cinéma, Frankfurt

Die Arthouse Kinos Frankfurt zeigen in der Reihe Sommerflimmern 24 besondere Filme noch einmal auf der großen Leinwand, in der englischen Originalversion mit deutschen Untertiteln. Am 11. und 15. Juli könnt ihr den Dokumentarfilm „Joan Baez – I am a noise“ (USA 2023, Regie: Karen O’Connor, Miri Navasky, Maeve O’Boyle) im Cinéma genießen. Das außergewöhnliche Porträt der legendären Folksängerin und Aktivistin Joan Baez ist weder ein konventionelles Biopic, noch ein traditioneller Konzertfilm. Er begleitet Joan auf ihrer letzten Tour und taucht ein in ihr beeindruckendes Archiv aus Privatvideos, Tagebüchern, Kunstwerken, Therapie- und Musikaufnahmen. Im Laufe des Films zieht Baez schonungslos Bilanz und enthüllt auf bemerkenswerte Weise ihr Leben auf und abseits der Bühne: von ihren lebenslangen emotionalen Problemen, über ihr Engagement in der Bürgerrechtsbewegung mit Martin Luther King, bis hin zu der schmerzlichen Beziehung mit dem jungen Bob Dylan. Als radikaler Blick auf eine lebende Legende wird dieser Film zu einer intimen Erkundungsreise einer ikonischen Künstlerin, die noch nie zuvor so viel über ihr Leben enthüllte.

 

03.07.2025

Kinotipp: „Einfach machen! She Punks von 1977 bis heute“ 15.07.2025 @ naxos.Kino, Frankfurt

Am 15.07.2025 zeigt das naxos.Kino in Frankfurt um 19 Uhr den Dokumentarfilm: „Einfach machen! She Punks von 1977 bis heute“ (CH 2025, Regie: Reto Caduff). Der Film erzählt am Beispiel von Bands wie Östro 430, Mania D, Malaria! und Kleenex/LiLiPUT von den – wenigen – Frauen in Zürich, Düsseldorf oder Berlin, die die trotzige Kampfansage an Kommerz und Anpassung zur Selbstermächtigung nutzten. Er porträtiert Künstlerinnen, die 40 Jahre später immer noch oder wieder zusammen auf der Bühne stehen. Als Pionierinnen des deutschsprachigen She-Punk teilen Gudrun Gut, Beate Bartel, Bettina Köster, Sara Schär, Klaudia Schifferle, Martina Weith und Bettina Flörchinger, ihre Erfahrungen und Geschichten. Trotz des unterschiedlichen Sounds der Bands und ohne es damals zu wissen, waren sie Teil einer weiblichen Revolution in der Musikindustrie, die nachfolgende Künstlerinnen nachhaltig geprägt hat. Ein Film über Punk aus weiblicher Perspektive, Feminismus mit Gitarrenriff und das unvergleichliche Lebensgefühl der späten 70er und frühen 80er Jahre. Im Anschluss an den Film gibt es ein Gespräch mit dem Regisseur Reto Caduff und der Schlagzeugerin Suse Michel & Conni Maly (The Slags/Frankfurt). 
  
 
03.07.2025

Filmtipp: „Ich will alles. Hildegard Knef“ (Kinostart: 03.04.2025)

Hildegard Knef: Weltstar, Stilikone, Grande Dame des Chansons, letzte deutsche Diva, meinungsstark, umstritten, Spiegel und Gegensatz ihrer Zeit. Als Schauspielerin, Sängerin und Autorin feierte sie internationale Erfolge, erlebte krachende Niederlagen und war mehr als fünf Jahrzehnte schöpferisch tätig. Bereits mit 20 wurde sie Teil der deutschen Öffentlichkeit und nie wieder daraus entlassen. Ihr Lieblingsthema, erfolgreich zu sein, zu scheitern, sich immer wieder neu zu erfinden und – against all odds – immer wieder aufzustehen, macht sie zu einer Expertin des Überlebens. In “Ich will alles” (D, 2025, 98 Min., FSK 12 J.) zeigt Regisseurin Luzia Schmid in Form einer filmischen Autobiographie das Bild einer hochbegabten, ehrgeizigen, lakonisch-scharfsinnigen Frau, die der Welt vorführte, wie man Ruhm und Niederlagen überlebt. Im Frankfurter Mal Seh’n Kino wird es am 07.04. um 18 Uhr eine Sonderveranstaltung in Anwesenheit der Regisseurin geben. Weitere Termine, auch Preview-Termine im März, findet ihr hier. Trailer

10.03.2025

Filmtipp: „Sisterqueens“ Kinostart (06.03.2025)

Ab dem 06.03. gibt es einen ganz besondern Film in deutschen Kinos zu sehen: „Sisterqueens“ (Deutschland 2024, 97 Min.) ist eine Langzeitdokumentation über drei junge feministische Rapperinnen. Über 4 Jahre begleitet die Regisseurin Clara Stella Hüneke Jamila (9), Rachel (11) und Faseeha (12) als Teil des gleichnamigen Rapkollektivs SISTERQUEENS auf ihrem Weg vom Mädchenzentrum im Berliner Wedding auf die große Bühne. In der Hoffnung auf eine gerechte Welt rappen sie übers Mädchen sein, Ungerechtigkeit und Selbstbestimmung, demonstrieren für Black Lives Matter und praktizieren Sisterhood. Strophe für Strophe definieren sie Feminismus neu. Der Film lief bereits auf ausgewählten Festivals in ganz Deutschland und ist nun auch für den Grimmepreis nominiert. Geplant sind neben normalen Kinovorstellungen Impact- und Community Screenings gepaart mit Workshop-Formaten und spannenden Talks. Wer ein Screening, z.B. im ganz kleinen Rahmen eines Mädchenzentrums oder als größere Veranstaltung im Kino ausrichten möchte, melde sich bei Ida Hausdorf per MailHier könnt ihr euch den Trailer anschauen, für die Filmvorstellung am 12.03. im Mal Seh’n Kino in Frankfurt gibt es leider nur noch wenige Tickets.
24.02.2025

Frauenfilmfestival „Bimovie“ 07.-13.11.2024 in München

Frauen (auch im Film) sind schon längst keine Nebenfiguren und  Stichwortgeberinnen mehr. Sie nehmen sich ihren Platz, behaupten sich dort und sind nicht mehr zu vertreiben. Das gefällt nicht allen, aber die Macher*innen des Neuen Maxim Kinos in München finden das sehr gut. Um das zu unterstreichen zeigen sie lustige, ernste, feministische, spannende, lesbische, interessante, künstlerische, historische, musikalische, gruselige und kämpferische Filme im Rahmen der Filmreihe „Bimovie“ vom 07.-13.11.2024. Mit dabei sind auch einige Musikfilme: der Dokumentarfilm über den steinigen Weg zum Superstar, den die Sängerin, Aktivistin und Ikone der LGBTIQ-Community Cyndi Lauper gehen musste (Let The Canary Sing). Musikalisch geht es weiter mit Chuck Chuck Baby, worin die Frauen für ihre große Liebe kämpfen, singen und tanzen. In Sisterqueens rappen Berliner Jugendliche voller feministischer Power. Außerdem zeigt das Kino den allerersten Dokumentarfilm über weibliche Graffiti-Künstlerinnen: Girl Power u.a.

05.11.2024

Filmtipp: „Beyond Tradition – Kraft der Naturstimmen“

Als „zauberhafte Klang-Bild-Reise, die Heimat, Tradition und Identität neu denken lässt“, wird der Dokumentarfilm „Beyond Tradition – Kraft der Naturstimmen“ angekündigt. Der Film von Lea Hagmann & Rahel von Gunten erzählt vom Brückenbau zwischen Konvention und Innovation. Drei junge Sänger*innen aus der Schweiz, Norwegen und Georgien hinterfragen ihre Kultur und stellen sich der Herausforderung, ihre Wurzeln mit dem modernen Leben zu verknüpfen. Was ist Tradition? Für den Schweizer Naturjodler Meinrad Koch ist es ein Balanceakt zwischen altbewährten Ritualen und mutiger Innovation. Er tauscht sich mit der norwegischen Joikerin Marja Mortensson über ihre jodelartige und ursprünglich schamanistische Gesangskultur aus, die jahrhundertelang verboten war und die Marja nun wiederbelebt, um der Minderheit der Sami eine Stimme zu geben. In Georgien trifft Meinrad die Musikstudentin Ninuca Kakhiani. Seit ihrer Kindheit singt sie im international bekannten Jugendchor Tutarchela. Sie ist nicht nur mit den traditionellen Gesängen und dem georgischen Jodeln groß geworden, sondern beschäftigte sich auch mit Musikkulturen jenseits ihrer eigenen. Auf der Suche nach Identität wird die Klangreise zur Projektionsfläche für die Sehnsucht nach Heimat und dem Bedürfnis nach Austausch – ein Spannungsverhältnis, das im Zeitalter der Globalisierung so wichtig geworden ist.

Der Film läuft ab dem 12.10. mit Konzerten & Gesprächen in Luzern, Rorschach und Bern in der Schweiz (Termine). Der Kinostart in Deutschland war bereits im März.

26.09.2024

Filmtipp: Roadmovie „Üben Üben Üben“ ab September im Kino

Im September gibt es die Gelegenheit, in einigen Programmkinos ein stimmungsvolles Road Movie zum Thema Green Touring zu sehen: Im Film „Üben Üben Üben“ (Norwegen, 2023, 79 Min., OmU) geht es um die junge Klimaaktivistin und Trompeterin Trine, die sich von den Lofoten nach Oslo auf den Weg macht, um im berühmten Opernhaus in Oslo an einem Vorspiel teilzunehmen. Um ihren Prinzipien treu zu bleiben entscheidet sich Trine, die 1500 km Entfernung nicht mit dem Flugzeug, sondern per Anhalter zu überwinden und auf die Hilfsbereitschaft von Fremden zu vertrauen. Allerdings stellt der Roadtrip durch Norwegens raue und schöne Landschaft Trines Leidenschaft für Musik und ihren Klimaschutz-Idealismus gehörig auf die Probe. In einigen Städten gibt es die Möglichkeit, an ausgewählten Terminen im Anschluss an die Vorstellung in einem Filmgespräch den Regisseur Laurens Pérol kennenzulernen. Er wird die gesamte deutsche Kinotour selbst trampen. Trailer

Termine: 11.09. Kino Traumstern, Lich | 12.-18.09. sweetSixteen, Dortmund | 13.-18.09. Cinema Quadrat, Mannheim | 16.09. Harmonie, Frankfurt | 18.09. Friedrichsbau, Freiburg u.a.

11.09.2024

Kinotipp: „Rock Chicks“ Frankfurt 05.03.2024

Das Frankfurter „naxos.Kino – Dokumentarfilm & Gespräch e.V.“ nimmt seinen Spielbetrieb nach der langen Winterpause wieder auf und setzt seine Dokumentarfilmreihe 2024 inklusive der anschließenden Filmgespräche fort. Start ist am 5. März 2024 um 19 Uhr mit der wunderbaren Dokumentation „Rock Chicks – I Am Not Female To You“ (DE 2023 | 79 min. | OmU). In „Rock Chicks“ belegt Regisseurin Marita Stocker, dass es weibliche Gitarristen mindestens ebenso lange gibt wie männliche – und dass diese nicht selten auf den Platten bekannter Größen wie Chuck Berry und Eric Clapton zu hören sind. Auf ihrer musikalischen Reise trifft die Filmemacherin Marita Stocker Frauen, die ihrer Zeit voraus waren und mit gängigen Vorurteilen brachen. Mit dabei sind Linda Gail Lewis, Kathy Valentine, Suzi Quatro, Rosie Flores, Honeychild Coleman, Kristin Hersh u.v.w. Die Moderation hat Ruth Fühner (naxos.Kino). Die Musik der Protagonistinnen sowie vieler im Film präsentierter Künstlerinnen wie Big Mama Thornton, Sister Rosetta Tharpe, Cordell Jackson, Memphis Minnie stellt eine Spotify-Playlist vor.

 

Veranstaltungsort: naxos.Kino, Theater Willy Praml – Naxoshalle, Waldschmidtstraße 19, Hinterhof rechts

05.02.2024

Kinotipp: „Divertimento – Ein Orchester für Alle“ @IFFF 21.01.2024

Im Rahmen des Internationalen Frauen Film Festes Dortmund und Köln könnt ihr euch am 21.01.2024 ab 15 Uhr den Spielfilm „Divertimento – Ein Orchester für Alle“ von Marie-Castille Mention-Schaar (FR 2022, 114 min., OmU) anschauen. Die 17-jährigen Zwillingsschwestern Zahia und Fettouma Ziouani aus einer Pariser Vorstadt wollen Profimusikerinnen werden und stoßen auf große Widerstände. Besonders Zahia, die unbedingt Dirigentin werden will, muss als Migrantin aus dem Maghreb gegen viele Vorurteile kämpfen. Daher beschließen die beiden Schwestern ein eigenes Orchester, das Divertimento, zu gründen, das Musiker*innen aus allen Kulturen offen steht. Ein ermutigender Film über zwei Musikerinnen, die sich gegen Rassismus und Antifeminismus erfolgreich auflehnen. Nach einer wahren Geschichte, empfohlen ab 12 J.
Die Filmreihe „Kino Weltsichten“ richtet sich vor allem an Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, ist aber auch offen für alle, die gerne gute Filme schauen. Die Gespräche im Anschluss an die Filmvorführungen – mit und ohne Gäste – sind meist leidenschaftlich und engagiert, aber immer geprägt vom gegenseitigen Respekt.

Veranstaltungsort: Kino im U / Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund (Eintritt frei!)

18.01.2024

Kinotipp: „Tina – What’s Love Got To Do With“ 29.11.2023 Offenbach

Anlässlich des „Internationalen Tag gegen Gewalt“ am 25. November und im Aktionszeitraum „Orange Your City“ bis 10. Dezember zeigt der Filmklubb Offenbach am 29.11.2023 den Film „Tina – What’s Love Got To Do With“ (USA, 1993). Das Biopic erzählt die Lebensgeschichte der US-amerikanischen Sängerin Tina Turner. Geboren wird sie als Anna Mae Bullock in Nutbush, Tennessee. Aufgewachsen bei ihrer Großmutter zieht sie im Anschluss an deren Tod zur Mutter und älteren Schwester nach St. Louis, wo sie in einem Club den Sänger und Songschreiber Ike Turner (Laurence Fishburne) kennenlernt. Sie wird Leadsängerin in seiner Band. Die beiden werden ein Paar, bekommen Nachwuchs und heiraten. Nur wenige Zeit nach der Hochzeit macht Ike seiner Frau das Leben zur Hölle. Er nimmt Drogen, verprügelt und vergewaltigt sie. Es dauert mehrere Jahre, bis Tina ihn verlässt. Nach der Scheidung startete sie in den 1980er Jahren eine Solokarriere und wurde mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern zur „Queen of Rock ’n’ Roll“. Tina Turner gilt als eine der erfolgreichsten und einflussreichsten Sängerinnen und war stilbildend in Soul, Rock und Pop. Der Song „What’s Love Got To Do With It“, der ihr mehrere Grammy Awards einbrachte, wurde zu einem ihrer größten Hits. Trailer

Einlass: 17.30 Uhr, Beginn: 18.30 Uhr (Reservierung)

Veranstaltungsort: Filmklubb, Isenburgring 36, 63069 Offenbach 

27.11.2023

Filmtipp: „Jazzfieber – The Story of German Jazz“

„Jazz ist angesagt! Auch junge Menschen begeistern sich für swingende Rhythmen und jazzige Grooves. Dabei wissen die Wenigsten etwas über die Hintergründe dieser Musik. Was ist Jazz eigentlich? Wie kam diese Musik nach Deutschland? Und warum wurde sie von den Nazis bekämpft?“ Das versucht der gerade angelaufene Dokumentarfilm „Jazzfieber – The Story of German Jazz“ (D 2023, 92 min., Filmstart: 23.09.2023) von Reinhard Kungel und Andreas Heinrich zu beantworten. Er begleitet eine Gruppe junger, erfolgreicher Jazzmusiker*innen – die Sängerin und Jazz-Pianistin Alma Naidu, Bassistin Caris Hermes, Schlagzeugerin Mareike Wiening, Jazz-Trompeter Jakob Bänsch sowie (Jazz-)Pianist und Komponist Niklas Roever – im Tourbus und bei Proben im Stuttgarter Jazzclub Bix. Er beobachtet die Münchner Gruppe Feindsender um die Sängerin Hannah Weiss und wirft einen Blick hinter die Kulissen des X-Jazz-Festivals 2022. Hinzu kommen Konzertausschnitte und Interviews mit bedeutenden und zum größten Teil längst verstorbenen Legenden des deutschen Jazz. Der Verleih beschreibt den Film als eine „in der Gegenwart verankerte und durch Fragen vorangetriebene Spurensuche, die den Zuschauer mitreißt, indem sie Konzerte, Proben und Tanzszenen, Interviews und Archivmaterial abwechslungsreich, intelligent und dramaturgisch gekonnt verbindet“. Die Resonanz ist unterschiedlich, macht euch am besten selbst ein Bild (Teaser).

25.09.2023

Kinotipp: „Anne Clark – I’ll Walk Into Tomorrow“

Anne Clark, Ikone der Musikgeschichte und grandiose Pionierin der Spoken Word-Kunst, steht seit mehr als 35 Jahren auf der Bühne. Im Juni ist sie in die Lagerhalle Osnabrück zu Gast und wer noch kein Ticket hat, hat leider Pech gehabt – das Konzert ist bereits ausverkauft. Aber ihr könnt euch mit einem Dokumentarfilm über die Künstlerin trösten, der am 20.06. am selben Ort im Rahmenprogramm zur “Langen Klangnacht” läuft. „Anne Clark – I’ll Walk Into Tomorrow“ (D 2017, 81 min., engl. OmU) ist das fesselnde Dokumentarfilm-Porträt einer unverwechselbaren Künstlerin, die mit der Kraft ihrer sensationellen Poesie und explosiven Sounds die Musikwelt auf den Kopf gestellt hat. Was bleibt, ist ein sagenhaft künstlerisches Talent, das zur Kultfigur im Musikgedächtnis einer Generation wurde. Beginn: 18 Uhr

Veranstaltungsort: Lagerhalle e. V. , Rolandsmauer 26, 49074 Osnabrück

25.05.2023