Filmtipp: „Contradict“ in Schweizer Kinos
Die Ideen und Trends von morgen entstehen in einer globalisierten Welt dezentraler denn je: Wie sieht man den Wertewandel unserer Zeit vom afrikanischen Kontinent aus? Wie will man ihm entgegentreten, widersprechen? Und können neue Visionen für die Zukunft neue globale Realitäten werden? Die zwei Schweizer Filmemacher Peter Guyer und Thomas Burkhalter gehen in ihrem Film „Contradict“ (CH, 2019, 89 Min., OmU) diesen Fragen gemeinsam mit sechs Musiker*innen aus Ghana auf den Grund: M3nsa, Wanlov The Kubolor, Adomaa (Foto), Worlasi, Akan, Mutombo Da Poet and Poetra Asantewa haben für „Contradict“ eigens neue Songs geschrieben und Videoclips produziert. Sie alle erheben ihre Stimme im postkolonialen Kampf, für die Gleichstellung der Frauen und gegen die Umweltverschmutzung ihrer Heimat. Ihr Mittel ist dabei eine Klangkunst, die sich auf die rapiden Verbreitungsmöglichkeiten der digitalen Welt stützen kann. Die Rahmenhandlung besteht aus einer provokant-ironischen Spendenaktion für Amerika, die von den beiden Musikern M3nsa und Wanlov The Kubulor (die FOKN Bois) durchgeführt wird.
„Contradict“, auf den Solothurner Filmtagen gerade begeistert aufgenommen, läuft ab Februar/März in Programmkinos von Zürich, Basel, Bern und Luzern.
Filmtipp: „Ella Fitzgerald: Just One Of Those Things“ @ Orfeos Erben
„First Lady des Gesangs“ oder „Königin des Jazz“ sind nur einige Titel, die Ella Fitzgerald zugeschrieben wurden, sie war mehr als ein halbes Jahrhundert lang die beliebteste Jazzsängerin der USA. Der Dokumentarfilm „Ella Fitzgerald: Just One Of Those Things“ (UK, 2019, 90min, OF mit engl. Ut), den das Kino Orfeos Erben am 19.02.2020 erstmalig in Frankfurt zeigt, zeichnet die Lebensgeschichte von Ella Fitzgerald nach und erforscht, wie ihre Musik zum Soundtrack eines turbulenten Jahrhunderts wurde.
Ella Fitzgerald war ein 15-jähriges Straßenkind, als sie 1934 einen Talentwettbewerb im Apollo Theatre in Harlem gewann. Innerhalb weniger Monate wurde sie zum Star. Der Film folgt ihrer außergewöhnlichen Reise durch fünf Jahrzehnte, auf der sie die Leidenschaften und Schwierigkeiten ihrer Zeit und ihres Lebens in ihrer Musik reflektiert. Regisseurin Leslie Woodhead konnte hierfür auf nie zuvor gesehenem Bildmaterial und unveröffentlichtes Interviews zurückgreifen. Gezeigt wird eine Ella, wie sie die Welt nie kannte – hart, nachdenklich, witzig, eine schillernde, musikalische Erneuerin. Der Film deckt auch Ellas Engagement im Kampf um die Bürgerrechte auf und erforscht die Konflikte, die diese sehr private Frau immer schon heimgesucht haben. Zeit ihres Lebens versuchte Ella Fitzgerald, ihre Karriere mit ihrem Wunsch nach einem normalen Familienleben in Einklang zu bringen. Neben einem seltenen Interview mit Ellas Adoptivsohn, Ray Brown Jr., kommen unter anderem Tony Bennett, Jamie Cullum, Laura Mvula, Johnny Mathis, Smokey Robinson, Cleo Laine, Andre Previn, Patti Austin und Itzhak Perlman zu Wort. Der Film wird im Rahmen der Filmreihe „I can see music“ gezeigt.
Termin: Mittwoch, 19.02.2020 um 20:30 Uhr
Veranstaltungsort: Orfeos Erben, Hamburger Allee 45, 60486 Frankfurt
Kartenreservierung: 069 707 69 100 oder ed.so1695529791efro@1695529791gnure1695529791ivres1695529791er1695529791
Pressevorführung: „Die Dirigentin“ @ Berlin 16.12.19

Antonia Brico (Foto: Denver Philharmonic Orchestra)
Am 16.12.2019 lädt Die Filmverleih GmbH ab 16 Uhr zur Pressevorführung von „Die Dirigentin“ (NL 2018, Regie: Maria Peters, 137 min.) im Hackesche Höfe Kino, Rosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin. Der Film startet am 23. April 2020 bundesweit in den Kinos. Der mitreißende Film erzählt die Geschichte von der in den Niederlanden geborenen US-Amerikanerin Antonia Brico, die die erste Dirigentin der Welt wurde. Eine Frau am Pult — das galt in den 20ern als Sensation und wird auch heute noch in den Medien als Ausnahmeerscheinung dargestellt. Der Beruf des Dirigenten gehört zu den letzten Männerdomänen unserer Gesellschaft. Hier geht es zum Trailer.
Kinotipp: „Aretha Franklin: Amazing Grace“ im Mal Seh’n (Frankfurt)
Die Frankfurtpremiere dieses Films hatten wir im Oktober bereits angekündigt – wer diese Gelegenheit verpasst hat, hat diesen Monat noch Chancen!
„Amazing Grace“, 1972 aufgenommen, ist Aretha Franklins größter Erfolg und das am meisten verkaufte Gospelalbum der Musikgeschichte. Für die Aufnahme entschied sich Aretha Franklin gegen die sterile Atmosphäre eines Studios; die großartige Musik für das Album wurde live in der Missionary Baptist Church des bekannten Reverend James Cleveland in Los Angeles vor einem ergriffenen und begeisterten Publikum aufgezeichnet. Unter der Regie von Sidney Pollack wurde das Ereignis zudem von einem Filmteam festgehalten. Doch erst jetzt, 47 Jahre später, erstrahlt „Amazing Grace“ (USA 2018, 89 Min. Om dt.UT) auf der Leinwand, technische und rechtliche Schwierigkeiten standen dem bislang im Weg.
Nicht vertraut mit den speziellen Anforderungen für die Aufnahme von Livekonzerten, setzte Sidney Pollack keine Marken, um dann Bild und Ton synchron für den Schnitt anlegen zu können. Selbst Versuche der Chormitglieder, Lippen zu lesen, blieben erfolglos: Es war nicht möglich, den Film zu schneiden. 2012 kaufte Allan Elliott die Rechte an dem Film, ohne über das technische Problem informiert zu werden. Mit Unterstützung von Jerry Wexler (Atlantic) und dem Produzenten Joe Boyd, der ursprünglich den Film hätte drehen sollte, und den neuen Möglichkeiten der Digitalisierung, gelang es schließlich, Ton und Bild zu synchronisieren und den Film endlich zu schneiden.
„Amazing Grace“ ist weit mehr als ein Konzertfilm. Er ist die Manifestation eines der größten Talente des 20. Jahrhunderts, ein Erlebnis purer Soul-Energie, ein mitreißender musikalischer Gottesdienst und ein faszinierendes Zeitdokument. Noch nie hat man die begnadete Sängerin Aretha Franklin so hautnah, so konzentriert und so intensiv erlebt. Ein einmaliges, Kinoerlebnis, fast so als säße man 1972 in der Kirche in Watts.
Der Film läuft an folgenden Terminen im Mal Seh’n Kino als OmU:
28.11.-3.12. jeweils 19.15h
5.12.-10.12. jeweils 21.30h
11.12. um 22.15h
Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6 Hh, 60318 Frankfurt, Tel: 069/5970854, ed.on1695529791iknhe1695529791slam@1695529791ofni1695529791
Kinotipp: „Billie Holiday – A Sensation“ 19.10.19 @ Klub Berlin, Köln
Über Billie Holiday – eine der größten Jazz-Sängerinnen des letzten Jahrhunderts – existieren unendlich viel Mythen und Legenden. Meist wird sie als tragisches Opfer von Drogen, Alkohol, Männern, ihrer Hautfarbe, der Gesellschaft oder den Umständen ihres Aufwachsens dargestellt. Teilweise hat sie selbst stark zu dieser Legendenbildung beigetragen (vor allem in ihrer Autobiografie), teilweise haben es Menschen aus ihrem direktem Umfeld getan. Doch in den letzten Jahren tauchen immer wieder Aufzeichnungen und Berichte auf von Menschen, die Billie Holiday in den verschiedensten Lebensphasen begleitet haben und die mit der bisherigen Legendbildung aufräumen. Sie berichten von einer starken Persönlichkeit, einer willensstarken und vielschichtigen Künstlerin, die alles andere als dem klassischen Opfertypus entsprach. Der Frauenmusikclub Köln zeigt am Samstag, 19.10.2019 eine Dokumentation der Kölner Regisseurin Katja Duregger, die einige zentrale Aussagen als Basis nimmt, um ein authentischeres Bild über die eindrucksvolle Sängerin, ihrer Musik und ihrer Person entstehen zu lassen. Der Film „Billie Holiday – A Sensation“ (D, 2015, 52 min.) läuft um 19:30 im Klub Berlin in Köln, danach gibt es Musik ausschließlich von Ladies. Zu Wort kommen die großartigen Sängerinnen Cassandra Wilson und Dee Dee Bridgewater sowie die Biografin Julia Blackburn und weitere musikalische WegbegleiterInnen. Die Regisseurin Katja Duregger ist anwesend und steht anschließend zum Gespräch bereit.
Einlass: 19:00 Uhr | Filmstart 19:30 Uhr | Eintritt: 10.-€ AK
ACHTUNG: Es gibt ein begrenztes Sitzplatzangebot und keinen Vorverkauf. Bitte rechtzeitig vor Ort sein!
Veranstaltungsort: Klub Berlin, Kepler Str. 4-6, 50823 Köln
Filmtipp: „Fuck Fame“ @ Eventschiff Herr Walter, Dortmund
Noch ein Film, den das IFFF präsentiert: es zeigt den packenden Musikfilm „FUCK FAME – Die Geschichte von Elektropop-Ikone Uffie“ (D/2019, FSK 16) am 13.09. ab 21 Uhr auf dem Eventschiff Herr Walter, einem umgebauten Schüttgüterschiff im Dortmunder Hafen. Die Doku-Fiktion von Lilian Franck und Robert Cibis erzählt von Ruhm und Identitätskrisen im Social-Media-Zeitalter: 2006 wird die Mode-Studentin Anna dank Social Media und Hunderttausender Follower*innen zur Elektro-Rap-Queen Uffie. Ein irrer Hype entsteht. Lässige Beats, schnodderige Attitüde – Uffie kokettiert mit dem Image der Trash-Prinzessin und lebt, wovon sie rappt: Sex, Drugs, Party hard! Hier geht es zum Trailer.
Eintritt: 5.-€ (inkl. 3.-€ Mindestverzehr)
Veranstaltungsort: Eventschiff »Herr Walter«, Speicherstraße 90, 44147 Dortmund
Filmtipp: „Johanna d’Arc of Mongolia“ @ Filmforum NRW
In der Reihe „Mythen der Wildnis“ des Filmforums NRW präsentiert das Internationale Filmfestival am 04.09. um 19 Uhr Ulrike Ottingers Meisterwerk „Johanna d’Arc of Mongolia“ aus dem Jahr 1989. In dem Epos werden eine Ethnologin, ein Musicalstar, eine junge Abenteurerin und eine Oberstudienrätin auf ihrer Reise mit der Transmongolischen Eisenbahn von einer mysteriösen Prinzessin und ihren Reiterinnen entführt. Im Aufprall der beiden Kulturen vereint Ottinger Situationskomik mit Erkenntnis und schafft eine faszinierende Vermischung von Fiktion und dokumentarischer Exkursion. Mit Delphine Seyrig, Irm Hermann, Gillian Scalici, u.a. Die Kuratorin Sonja Hofmann führt in den Film ein.
Veranstaltungsort: Filmforum im Museum Ludwig, Eingang auf der Rückseite des Museum Ludwig, Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln
24. Festival „Cuba im Film“ in Frankfurt hat Schwerpunkt Musik
Die 24. Ausgabe des einzigen kubanischen Filmfestivals in Deutschland „Cuba im Film“ vom 23.05.-01.06. hat den Themenschwerpunkt „Musik auf Kuba“ und featured neben Klassikern und Erstaufführungen neue Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, die im Filmforum Höchst gezeigt werden. Außerdem gibt es wieder eine Festivalparty mit der kubanischen Pianistin Lázara Cachao López & Band im Orange Peel.
Eintritt Kino: 7.- €, mit Frankfurt Pass 3,50.- €
Eintritt Party: 12.- €, Reservierung unter moc.l1695529791oa@ml1695529791ifabu1695529791c1695529791
Veranstaltungsort: Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Straße 46a, 65929 Frankfurt
Filmtipp: „Die Carmen von St. Pauli“ mit Livemusik

Für’s SpelunkenKino verwandelt sich der Hafenbahnhof an jedem 3. Mittwoch zu einem liebevoll organisierten, kleinen Verzehr-Kino mit lokaler SpelunkenKino-Werbung, -Vorschau, -Snackangebot und einem eigens hierfür zusammengestellten Einlass-Soundtrack.
Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr. Eintritt frei – Spenden willkommen! Verbindliche Reservierung per Mail an moc.f1695529791ohnha1695529791bnefa1695529791h@oni1695529791knekn1695529791uleps1695529791.
Filmmusiktipp: „Die Schule auf dem Zauberberg“
Wie sich Schüler*innen einer Schweizer Eliteschule fühlen, die im Überfluss aufwachsen und zu globalen Führungskräften ausgebildet werden sollen, vermittelt der Dokumentarfilm „Die Schule auf dem Zauberberg“ von Radek Wegrzyn (D 2018, 90 Min.), der ab 28.02.2019 in deutschen Kinos zu sehen ist. Der Film ermöglicht uns den Blick auf eine Welt, von der wir selten etwas erfahren: Die Welt der extrem überprivilegierten Jugend. „Wir haben vielleicht viel Geld, aber am Ende sehnen wir uns doch alle nach dem Gleichen: Anerkennung unserer Eltern“. Die Filmmusik dieses berührenden Films stammt zum großen Teil von der Komponistin und Produzentin Octavia Gloggengießer und ist schon allein deshalb empfehlenswert.
Frauenmusikclub Köln presents: „Pure Love – The Voice of Ella Fitzgerald“ Film & Livemusik
Der Frauenmusikclub Köln präsentiert am Samstag, 26.01.2019 einen Weltstar auf der Leinwand: „Pure Love – The voice of Ella Fitzgerald“ von Katja Duregger (D, 2017, 52 Min.) versucht das Geheimnis der grandiosen Stimme zu enträtseln und zeichnet das Leben der Jazzsängerin nach. Neben zahlreichem Archiv- und Fotomaterial, das Ella auf den Bühnen dieser Welt in verschiedenen Schaffensphasen zeigt, kommen Musiker*innen wie Dianne Reeves oder Dee Dee Bridgewater zu Wort, die sich mit Ella Fitzgeralds Stimme besonders beschäftigt haben, aber auch Musik- und Jazzforscher*innen, Wissenschaftler*innen, Schriftsteller*innen, Journalist*innen, Freund*innen und Fans, die ihre Erfahrungen mit Ella Fitzgeralds Stimme zu Papier gebracht haben. Auf diese Weise beschäftigt sich die Dokumentation auf einer sehr sinnlichen Ebene mit der Kunst von Ella Fitzgerald, mit dem, für was sie bis heute verehrt und bewundert wird und was sie zu einer Legende hat werden lassen: ihrer einmaligen Stimme.
Lasst euch an diesem Abend in der ca. einstündigen Dokumentation in die Welt der großen Sängerin entführen, erfahrt mehr über ihr Leben und genießt die unglaubliche Stimme. Im Anschluss an den Film wird die Regisseurin Katja Duregger, die mit dem Film auf mehreren Festivals vertreten war, mit euch über den Film sprechen und Fragen beantworten. Anschließend gibt es Musik/Tanz zu 100% von Sängerinnen zum Abchillen.
Eintritt: 7.- € an der Abendkasse (kein VVK), Veranstaltungsort: Klub Berlin, Keplerstr. 4-6, 50823 Köln-Ehrenfeld
Kinotipp: „Rafiki“ (Start: 31.01.19)
Mit ihrem zweiten Spielfilm nach „From A Whisper“ ist der kenianischen Filmemacherin Wanuri Kahiu eine Sensation gelungen: Als erster kenianischer Film überhaupt wurde „Rafiki“ (KE 2018, 82 Min., OmU) im Jahr 2018 auf dem Filmfestival von Cannes in der Reihe „Un certain regard“ gezeigt — und erntete einen Jubelsturm. Das bunte, lebensfrohe und queere Drama über die Liebe zwischen zwei Frauen versteht sich als politischer Film, der ein neues und selbstbewusstes Bild von Afrika vermitteln will. Der Soundtrack stammt von angesagten Musikerinnen wie Muthoni Drummer Queen, Njoki Karu oder Mumbi Kasumba aus Kenia, hier könnt ihr euch die Songs anhören. Ab 31.01.2019 läuft er in den Kinos an. Hier geht es zum Trailer.