Kinotipp: „Afghanistan – Women’s Voices“ 05.12.21 @ IFFF Köln
Anlässlich der dramatischen Lage in Afghanistan laden das Kölner Filmnetzwerk LaDOC und das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund/Köln e.V. zur Film- & Diskussionsveranstaltung „Afghanistan – Women’s Voices“ am 05.12.2021 ein. Gezeigt werden zwei Dokumentarfilme: In ihrem international gefeierten, wirklich beeindruckenden Film „Sonita“ (IR/D/CH 2015, 91 Min., OmU) erzählt Rokhsareh Ghaem Maghami die Geschichte der 19-jährigen Rapperin Sonita. Sie stammt aus Afghanistan und lebt als illegale Migrantin in Iran – ohne Rechte, offizielle Schulbildung und Papiere. Doch Sonita hat Talent: Als erste afghanische Rapperin erzählt sie ihre Geschichte, die kein Einzelfall ist. So hofft sie, dem Vorhaben ihrer Familie zu entkommen: Diese plant, sie für 9.000 $ an einen ihr unbekannten Ehemann zu verkaufen, damit Sonitas Bruder heiraten kann. Nun muss sich auch die Filmemacherin entscheiden: Bleibt sie neutrale Beobachterin oder greift sie ein? Danach folgen der Dokumentarfilm „A Thousand Girls Like Me“ von Sahra Mani sowie ein Vortrag der Regisseurin und Leiterin des Instituts Afghan Film Sahraa Karimi über das filmische Schaffen von Frauen in Afghanistan. Außerdem werden die Filmemacherinnen im Dialog mit Filmemacher*innen aus Deutschland über die Filme und ihre Arbeitssituation sprechen.
Filmhauskino | Maybachstr. 11 | 50670 Köln | 10 – 18 Uhr (inkl. Mittagessen) | Tagesticket (Filme, Vortrag, Mittagessen und Snack): 20.- € / ermäßigt 16.- € (2G-Regel)
Kasseler Dokfest 16.-21.11.2021 mit „Sisters With Transistors“ u.a.
Die Welt der elektronischen Musik hat sich seit ihren Anfängen im frühen 20. Jahrhundert ständig weiter entwickelt. Von den unbegrenzten Möglichkeiten digitaler Synthesizer bis hin zum jüngsten Revival analoger Aufnahmetechnik; von der perfekten Tonlage von Auto-Tune bis zur Demokratisierung des Musikmachens für eine Generation von „Schlafzimmer“-Produzent*innen – jede dieser außergewöhnlichen Entwicklungen ist direkt mit der Arbeit und dem künstlerischen Schaffen von Frauen wie DaphneOram, Delia Derbyshire, Pauline Oliveros oder Laurie Spiegel verbunden, denen der Film „Sisters with Transistors“ von Lisa Rovner (GB/USA/F 2020, 85 Min., O-Ton) ein lang überfälliges Denkmal setzt. Sie gehören zu den Pionier*innen des modernen Klangs und wir spüren ihren Einfluss noch immer, obwohl die meisten Menschen noch nie von ihnen gehört haben. Denn wenn man an die frühe elektronische Musik denkt, hat man wahrscheinlich Männer vor Augen, die Knöpfe und Regler drückten und dabei neue Grenzen ausloteten. In Wahrheit waren Frauen von Anfang an maßgeblich an der Erfindung der Geräte und Techniken beteiligt. „Die Elektronik ließ uns Musik machen, die von anderen gehört werden konnte, ohne vom männlich dominierten Establishment ernst genommen werden zu müssen,“ erzählt Laurie Spiegel. Ihre Geschichte wird erzählt von der New Yorker Avantgarde-Komponistin Laurie Anderson. Das Kasseler Dokfest zeigt den Film am 19.11. um 22:15 Uhr im Gloria Kino; er wird aber wie alle Filme des Festivals auch online verfügbar gemacht. Das Filmfestival zeigt weitere Musikfilme wie „Belina – Music for Peace“ am 20.11. um 10 Uhr und „Billie – Legende des Jazz“ am gleichen Abend um 22:15 Uhr, beide ebenfalls im Gloria. Hier geht es zum Programm.
Kinotipp: „How Sweet The Sound“ 12.10.21 @ Naxos Kino
Das Gewissen einer Generation: Die politisch engagierte Folksängerin Joan Baez sang im Luftschutzbunker, während draußen die Bomben fielen. Aber sie ist auch eine der wichtigsten und bekanntesten Vertreterinnen der Folkmusik. Am Di, 12.10.2021 zeigt das Naxos Kino in Frankfurt im Rahmen seiner Filmreihe Musik im Dokumentarfilm das Porträt „How Sweet The Sound“. Der Dokumentarfilm von Mary Wharton (D 2014, 90 Min) enthält seltene Archivaufnahmen und sehr persönliche Interviews mit Bob Dylan, Reverend Jesse Jackson, Roger McGuinn und vielen anderen. Zum Filmgespräch sind Thomas Waldherr, Musikjournalist und Frank Selten, Mitglied der Barrelhouse Jazzband eingeladen. Filmbeginn 19:30 Uhr, Karten an der Abendkasse. AHA-Regeln und 3 G.
Veranstaltungsort: naxos.Kino,Waldschmidtstraße 19 HH (gegenüber Mousonturm), 60316 Frankfurt
Online-Kino-Tipp: „WOMAN – 2000 Frauen. 50 Länder. 1 Stimme.“
Mit dem Kauf eines Tickets für 10 Euro unterstützt ihr die teilnehmenden Kinos, die 50% der Erlöse des Kartenverkaufs erhalten. Hier kommt ihr direkt in den Online Kinosaal: https://vimeo.com/ondemand/womanonlinekino
Filmtipp: „Female Voice Of Iran“ jetzt online
Seit der Islamischen Revolution 1979 ist das kulturelle Leben und insbesondere die Musik stark reglementiert, Frauen ist das Singen in der Öffentlichkeit gänzlich verboten. Da es nur wenige Aufzeichnungen dieser Form der Musikkultur gibt, ist ein wesentlicher Teil des kulturellen Erbes vom allmählichen Verschwinden bedroht. Viele Sängerinnen haben den Iran verlassen und leben im Exil. Dennoch eröffneten in den vergangenen Jahren viele Musikschulen und immer mehr junge Frauen nehmen Gesangsunterricht. Das Festival „Female Voice of Iran“ hat sich zum Ziel gesetzt, Sängerinnen aus verschiedenen Regionen des Iran zu präsentieren und sie mit in Deutschland lebenden und arbeitenden iranischen Musikerinnen zu verbinden. Zweimal fand es auf Initiative der Ethnomusikologin Yalda Yazdani aus Isfahan in Berlin statt (2017/2018), jetzt ist daraus mit dem Filmemacher Sebastian Leitner ein Dokumentarfilm mit Sagen-Elementen entstanden. Er zeigt die Erkundungen der verschiedenen Gesangstraditionen und stellt die mehr als ein Dutzend Sängerinnen in ihrem Umfeld vor, bevor sie schließlich in Berlin auf der Bühne zusammenkommen. Pandemiebedingt kommt der Film noch nicht in die Kinos, er ist aber hier mit verschiedenen Untertiteln und in voller Länge zu finden. Den Trailer könnt ihr euch hier anschauen.
SoundTrack_Cologne nominiert Filme für den SEE THE SOUND Musikdokumentarfilmpreis
Im Rahmen von SEE THE SOUND (14. – 18.10.2020), dem Filmfestival von SoundTrack_Cologne, wird erneut der Preis für die Beste Musikdokumentation vergeben. Unter den Nominierten sind Oh Les Filles! (FR 2019), ein Porträt weiblicher Rockstars in Frankreich und wie diese seit den feministischen Rebellionen der 70er bis heute den French Rock definieren; Lima Grita (PE 2019) von Dana Bonilla und Ximena Vakdivia, eine ekstatische akustische und visuelle Reise durch Lima; und Keyboard Fantasies: The Beverly Glenn-Copeland Story (US 2019): sie war die erste schwarze Studentin an der McGill University Montréal, er ist ein Vorbild für die LGBTQI* Community und füllt mittlerweile ausverkaufte Hallen. Alle Filme werden im Kölner Kino Turistarama gezeigt. Tickets für 7,50€ auf www.seethesound.de. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wird am Samstag, 17.10.2020 bei der Preisverleihung von SoundTrack_Cologne in der IHK Köln vergeben.
Rheinland-Pfalz: 6-Punkte-Programm für die Kultur
„Kultur ist nicht alles. Aber alles ist nichts ohne Kultur. Deswegen wollen wir die Kultur stärken und für die Krisenzeit Möglichkeiten schaffen, Kultur stattfinden zu lassen“, erklärten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Kulturminister Konrad Wolf kürzlich in einer Pressekonferenz in Mainz. Mit einem 15,5 Mio.€ umfassenden 6-Punkte-Programm wird die Landesregierung die Kulturlandschaft in Rheinland-Pfalz unterstützen. Das Programm soll neue Impulse für Kulturaktivitäten setzen, die auch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen ihr Publikum finden. So vergibt das Land Projektstipendien: Künstler*innen sowie Ensembles können einmalig 2.000.-€ erhalten: Die Projektstipendien dienen dazu, in einer Zeit ohne Ausstellungen, Auftritte oder auch Workshops und eines massiven Wegfalls wichtiger Einnahmequellen das künstlerische Schaffen fortzusetzen, kreativ und innovativ arbeiten zu können und Projekte weiter oder neu zu verfolgen. Gefördert werden können Projekte in ihrer gesamten künstlerischen Vielfalt. Hierzu gehören bspw. künstlerische Textarbeiten und Publikationen, gestalterische Arbeiten, die Entwicklung neuer Kunstwerke (Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen etc.), die Herstellung von Filmen, Performances, aber auch Auftritte, oder die Transformation von analogen in digitale Formate. Die Stipendien werden als Projektstipendien für die Dauer von drei Monaten vergeben, in denen an dem Projekt gearbeitet werden kann. Ausschnitte oder Präsentationen der entwickelten Arbeiten können mit Abschluss des Projektes auf einer Kulturplattform des Kultursommers Rheinland-Pfalz der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur präsentiert werden. Anträge können seit dem 15.05. bis 15.09.2020 gestellt werden.
Auch Kultureinrichtungen, Programmkinos und Vereine erhalten finanzielle Unterstützung, um ihre Existenz zu sichern und die Arbeit fortzuführen. Ein Investitionsprogramm von 1 Mio. € soll die digitale Infrastruktur und die Arbeit mit Neuen Medien in der Kulturszene ausbauen. Die Bewerbungsphase für die 6 Maßnahmen ist gestartet. Der Bewerbungsschluss ist je nach Maßnahme unterschiedlich, bei Maßnahme 3 „Kulturvereine“ spätestens bis 01.12.2020.
Filmtipp: „Contradict“ in Schweizer Kinos
Die Ideen und Trends von morgen entstehen in einer globalisierten Welt dezentraler denn je: Wie sieht man den Wertewandel unserer Zeit vom afrikanischen Kontinent aus? Wie will man ihm entgegentreten, widersprechen? Und können neue Visionen für die Zukunft neue globale Realitäten werden? Die zwei Schweizer Filmemacher Peter Guyer und Thomas Burkhalter gehen in ihrem Film „Contradict“ (CH, 2019, 89 Min., OmU) diesen Fragen gemeinsam mit sechs Musiker*innen aus Ghana auf den Grund: M3nsa, Wanlov The Kubolor, Adomaa (Foto), Worlasi, Akan, Mutombo Da Poet and Poetra Asantewa haben für „Contradict“ eigens neue Songs geschrieben und Videoclips produziert. Sie alle erheben ihre Stimme im postkolonialen Kampf, für die Gleichstellung der Frauen und gegen die Umweltverschmutzung ihrer Heimat. Ihr Mittel ist dabei eine Klangkunst, die sich auf die rapiden Verbreitungsmöglichkeiten der digitalen Welt stützen kann. Die Rahmenhandlung besteht aus einer provokant-ironischen Spendenaktion für Amerika, die von den beiden Musikern M3nsa und Wanlov The Kubulor (die FOKN Bois) durchgeführt wird.
„Contradict“, auf den Solothurner Filmtagen gerade begeistert aufgenommen, läuft ab Februar/März in Programmkinos von Zürich, Basel, Bern und Luzern.
Filmtipp: „Ella Fitzgerald: Just One Of Those Things“ @ Orfeos Erben
„First Lady des Gesangs“ oder „Königin des Jazz“ sind nur einige Titel, die Ella Fitzgerald zugeschrieben wurden, sie war mehr als ein halbes Jahrhundert lang die beliebteste Jazzsängerin der USA. Der Dokumentarfilm „Ella Fitzgerald: Just One Of Those Things“ (UK, 2019, 90min, OF mit engl. Ut), den das Kino Orfeos Erben am 19.02.2020 erstmalig in Frankfurt zeigt, zeichnet die Lebensgeschichte von Ella Fitzgerald nach und erforscht, wie ihre Musik zum Soundtrack eines turbulenten Jahrhunderts wurde.
Ella Fitzgerald war ein 15-jähriges Straßenkind, als sie 1934 einen Talentwettbewerb im Apollo Theatre in Harlem gewann. Innerhalb weniger Monate wurde sie zum Star. Der Film folgt ihrer außergewöhnlichen Reise durch fünf Jahrzehnte, auf der sie die Leidenschaften und Schwierigkeiten ihrer Zeit und ihres Lebens in ihrer Musik reflektiert. Regisseurin Leslie Woodhead konnte hierfür auf nie zuvor gesehenem Bildmaterial und unveröffentlichtes Interviews zurückgreifen. Gezeigt wird eine Ella, wie sie die Welt nie kannte – hart, nachdenklich, witzig, eine schillernde, musikalische Erneuerin. Der Film deckt auch Ellas Engagement im Kampf um die Bürgerrechte auf und erforscht die Konflikte, die diese sehr private Frau immer schon heimgesucht haben. Zeit ihres Lebens versuchte Ella Fitzgerald, ihre Karriere mit ihrem Wunsch nach einem normalen Familienleben in Einklang zu bringen. Neben einem seltenen Interview mit Ellas Adoptivsohn, Ray Brown Jr., kommen unter anderem Tony Bennett, Jamie Cullum, Laura Mvula, Johnny Mathis, Smokey Robinson, Cleo Laine, Andre Previn, Patti Austin und Itzhak Perlman zu Wort. Der Film wird im Rahmen der Filmreihe „I can see music“ gezeigt.
Termin: Mittwoch, 19.02.2020 um 20:30 Uhr
Veranstaltungsort: Orfeos Erben, Hamburger Allee 45, 60486 Frankfurt
Kartenreservierung: 069 707 69 100 oder ed.so1733528880efro@1733528880gnure1733528880ivres1733528880er1733528880
Pressevorführung: „Die Dirigentin“ @ Berlin 16.12.19
Am 16.12.2019 lädt Die Filmverleih GmbH ab 16 Uhr zur Pressevorführung von „Die Dirigentin“ (NL 2018, Regie: Maria Peters, 137 min.) im Hackesche Höfe Kino, Rosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin. Der Film startet am 23. April 2020 bundesweit in den Kinos. Der mitreißende Film erzählt die Geschichte von der in den Niederlanden geborenen US-Amerikanerin Antonia Brico, die die erste Dirigentin der Welt wurde. Eine Frau am Pult — das galt in den 20ern als Sensation und wird auch heute noch in den Medien als Ausnahmeerscheinung dargestellt. Der Beruf des Dirigenten gehört zu den letzten Männerdomänen unserer Gesellschaft. Hier geht es zum Trailer.
Kinotipp: „Aretha Franklin: Amazing Grace“ im Mal Seh’n (Frankfurt)
Die Frankfurtpremiere dieses Films hatten wir im Oktober bereits angekündigt – wer diese Gelegenheit verpasst hat, hat diesen Monat noch Chancen!
„Amazing Grace“, 1972 aufgenommen, ist Aretha Franklins größter Erfolg und das am meisten verkaufte Gospelalbum der Musikgeschichte. Für die Aufnahme entschied sich Aretha Franklin gegen die sterile Atmosphäre eines Studios; die großartige Musik für das Album wurde live in der Missionary Baptist Church des bekannten Reverend James Cleveland in Los Angeles vor einem ergriffenen und begeisterten Publikum aufgezeichnet. Unter der Regie von Sidney Pollack wurde das Ereignis zudem von einem Filmteam festgehalten. Doch erst jetzt, 47 Jahre später, erstrahlt „Amazing Grace“ (USA 2018, 89 Min. Om dt.UT) auf der Leinwand, technische und rechtliche Schwierigkeiten standen dem bislang im Weg.
Nicht vertraut mit den speziellen Anforderungen für die Aufnahme von Livekonzerten, setzte Sidney Pollack keine Marken, um dann Bild und Ton synchron für den Schnitt anlegen zu können. Selbst Versuche der Chormitglieder, Lippen zu lesen, blieben erfolglos: Es war nicht möglich, den Film zu schneiden. 2012 kaufte Allan Elliott die Rechte an dem Film, ohne über das technische Problem informiert zu werden. Mit Unterstützung von Jerry Wexler (Atlantic) und dem Produzenten Joe Boyd, der ursprünglich den Film hätte drehen sollte, und den neuen Möglichkeiten der Digitalisierung, gelang es schließlich, Ton und Bild zu synchronisieren und den Film endlich zu schneiden.
„Amazing Grace“ ist weit mehr als ein Konzertfilm. Er ist die Manifestation eines der größten Talente des 20. Jahrhunderts, ein Erlebnis purer Soul-Energie, ein mitreißender musikalischer Gottesdienst und ein faszinierendes Zeitdokument. Noch nie hat man die begnadete Sängerin Aretha Franklin so hautnah, so konzentriert und so intensiv erlebt. Ein einmaliges, Kinoerlebnis, fast so als säße man 1972 in der Kirche in Watts.
Der Film läuft an folgenden Terminen im Mal Seh’n Kino als OmU:
28.11.-3.12. jeweils 19.15h
5.12.-10.12. jeweils 21.30h
11.12. um 22.15h
Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6 Hh, 60318 Frankfurt, Tel: 069/5970854, ed.on1733528880iknhe1733528880slam@1733528880ofni1733528880
Kinotipp: „Billie Holiday – A Sensation“ 19.10.19 @ Klub Berlin, Köln
Über Billie Holiday – eine der größten Jazz-Sängerinnen des letzten Jahrhunderts – existieren unendlich viel Mythen und Legenden. Meist wird sie als tragisches Opfer von Drogen, Alkohol, Männern, ihrer Hautfarbe, der Gesellschaft oder den Umständen ihres Aufwachsens dargestellt. Teilweise hat sie selbst stark zu dieser Legendenbildung beigetragen (vor allem in ihrer Autobiografie), teilweise haben es Menschen aus ihrem direktem Umfeld getan. Doch in den letzten Jahren tauchen immer wieder Aufzeichnungen und Berichte auf von Menschen, die Billie Holiday in den verschiedensten Lebensphasen begleitet haben und die mit der bisherigen Legendbildung aufräumen. Sie berichten von einer starken Persönlichkeit, einer willensstarken und vielschichtigen Künstlerin, die alles andere als dem klassischen Opfertypus entsprach. Der Frauenmusikclub Köln zeigt am Samstag, 19.10.2019 eine Dokumentation der Kölner Regisseurin Katja Duregger, die einige zentrale Aussagen als Basis nimmt, um ein authentischeres Bild über die eindrucksvolle Sängerin, ihrer Musik und ihrer Person entstehen zu lassen. Der Film „Billie Holiday – A Sensation“ (D, 2015, 52 min.) läuft um 19:30 im Klub Berlin in Köln, danach gibt es Musik ausschließlich von Ladies. Zu Wort kommen die großartigen Sängerinnen Cassandra Wilson und Dee Dee Bridgewater sowie die Biografin Julia Blackburn und weitere musikalische WegbegleiterInnen. Die Regisseurin Katja Duregger ist anwesend und steht anschließend zum Gespräch bereit.
Einlass: 19:00 Uhr | Filmstart 19:30 Uhr | Eintritt: 10.-€ AK
ACHTUNG: Es gibt ein begrenztes Sitzplatzangebot und keinen Vorverkauf. Bitte rechtzeitig vor Ort sein!
Veranstaltungsort: Klub Berlin, Kepler Str. 4-6, 50823 Köln