Filmtipp: „Rumble – The Indians Who Rocked the World“ 25.10.2017 Orfeos Erben

Die Filmreihe „I Can See Music“ präsentiert am 25. Oktober ab 20:30 Uhr den Film „Rumble – The Indians Who Rocked the World“ (CAN 2017, 103 min., englisch) im Orfeos Erben in Frankfurt. Zum Inhalt: „Obwohl „Rumble“ von Link Wray ein reiner Instrumentaltitel war, wurde er in manchen Radiostationen in den USA verboten – er könnte ja die Jugend aufrühren. Von dem Powerriff in Rumble (1958) sind Gitarristen in der ganzen Welt noch heute beeindruckt. RUMBLE gab dem bewegenden Dokumentarfilm von Catherine Bainbridge und Alfonso Maiorana seinen Namen. RUMBLE erzählt, welche Rolle Native Americans in der Populärmusik in Nordamerika spielen und welchen Einfluss sie darauf hatten – ein grundlegendes, aber übersehenes Kapitel in der Musikgeschichte. Der Film beleuchtet Musikikonen wie Link Wray, Jimi Hendrix, Jesse Ed Davis, Taboo (The Black Eyed Peas), Buffy Sainte-Marie, Robbie Robertson, Charley Patton, Mildred Bailey und viele andere gibt der Musik selbst einen angemessenen Raum. Auch Martin Scorsese, Taj Mahal, Stevie Salas, Quincy Jones, John Trudell, , George Clinton, Jackson Browne, Iggy Pop, Wayne Kramer (MC5), Marky Ramone (The Ramones), Dan Auerbach (The Black Keys), and Taylor Hawkins (The Foo Fighters) und andere kommen in RUMBLE zu Wort. Hier geht es zum Trailer.

10.09.2017

„Raw Chicks.Berlin“: Neue Spieltermine & Konzert

Es gibt Neuigkeiten von der Dokumentarfilmerin Beate Kunath und ihrem aktuellen Film „Raw Chicks.Berlin“ über elf in Berlin lebende Musikproduzentinnen. Nach Vorführungen in Berlin, Linz (Österreich), Chemnitz, Leipzig, Zürich (Schweiz), Varaždin (Kroatien) und sogar in São Paulo (Brasilien) gibt es nun neue Termine:

24. August 2017 – Pop-Kultur Festival | Berlin, Kino in der Kulturbrauerei (Saal 8) 19:00 – 20:40 & 22:00 – 23:40 Uhr

25. August 2017 – SoundTrack_Cologne 14 | Cologne, Fritz Thyssen Stiftung Auditorium 19:00 Uhr

22. September 2017 – UNERHÖRT! Musikfilmfestival | Hamburg, B-Movie 21:00 Uhr

Die Idee zum RAW CHICKS.BERLIN Film entstand aus der Veranstaltungsreihe RAW CHICKS. Nun gibt es eine neue Edition der RAW CHICKS in einer Zusammenarbeit mit female:pressure am

17. August 2017 SUICIDE CIRCUS
23:59 Uhr; Revalerstr. 99, 10245 Berlin
RITUALS hosted by RAW CHICKS & Female:Pressure
Infos

13.08.2017

Dokumentarfilm „Raw Chicks.Berlin“ feiert Premiere am 17.05.2017

Der Dokumentarfilm RAW CHICKS.BERLIN von Beate Kunath feiert am Mittwoch, den 17.05.2017 um 21 Uhr im wunderschönen Clubkino Siegmar Premiere. Der Film zeigt elf facettenreiche Porträts internationaler, in Berlin lebender Musikproduzentinnen, mit dabei sind ANNA BOLENA, ELECTR°CUTE, ERCKLENTZ NEUMANN, KRITZKOM, KSEN., KYOKA, HITHERTOO, MIMICOF, RONA GEFFEN, SILNAYE and ZIÚR. Das musikalische Spektrum reicht dabei von experimenteller, über noise-basierte elektronische bis hin zur elektro-akustischen Musik. Die Regisseurin Beate Kunath gibt darin einen Einblick in die vielfältige und ungeheuer lebendige zeitgenössische Musikszene Berlins. Hier geht es zum Trailer.

Veranstaltungsort: Clubkino Siegmar, Zwickauer Strasse 425, 09117 Chemnitz

15.05.2017

Kinotipp: „Denk ich an Deutschland in der Nacht“ über DJ’s u.a. mit Sonja Moonear

„Denk ich an Deutschland in der Nacht“ (D 2017, 100 Min., Regie: Romuald Karmakar) heißt ein Dokumentarfilm, der fünf DJs/MusikerInnen bei der Arbeit im Studio, im Club und auf der Bühne begleitet und von ihrem musikalischen Werdegang und von ihrem Blick auf das Genre erzählen lässt. Sie alle sind Pioniere einer Kunst, die sich seit den Neunzigern so stark ausdifferenziert hat, dass kaum jemand alle Stile überblickt. Zwischen die Reflexionen seiner InterviewpartnerInnen streut Regisseur Romuald Karmakar Aufnahmen von leeren Clubs bei Tage ein, von vollen Tanzflächen bei Nacht, von der Umgebung der Musikstudios und von der DJ-Arbeit zuhause, die still passiert, fernab der zuckenden Menge. Karmakar hat dabei nicht den Anspruch, die Elektromusik in ihrer Gesamtheit zu zeigen. Er liefert Ausschnitte, in denen die Bilder und ProtagnistInnen für sich sprechen sollen. Der Film präsentiert auch eine Frau: die erfolgreiche Musikerin und DJane Sonja Moonear aus der Schweiz. Hier geht es zum Trailer.

Das Frankfurter Mal Seh’n Kino zeigt den Film vom 11.-16. Mai, 18.-23. Mai und 29.-31. Mai jeweils um 22 Uhr.

Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6, 60318 Frankfurt, 069 / 597 08 45

08.05.2017

Filmtipp: „Get The Sound“ über DIY-VeranstalterInnen

Wer kümmert sich eigentlich darum, dass nationale und internationale MusikerInnen auf den Bühnen Österreichs stehen? Für die wirkliche Vielfalt sorgen vor allem jene, die sich um den Musikgeschmack abseits des Mainstreams bemühen. Jene, die das Veranstalten in die eigene Hand genommen haben und damit die Do-It-Yourself (DIY) Szene beleben. Der Dokumentarfilm „GET THE SOUND – Is there more than just Teenbeat?“ erzählt anhand der Geschichte des Wiener Teenbeat Clubs – stellvertretend für die vielen DIY-VeranstalterInnen in ganz Österreich – die Tätigkeiten dieser und vermittelt anhand von Konzertmitschnitten Stimmungen aus diesen Jahren. Der Film behandelt Herausforderungen sowie Besonderheiten solcher Konzerte, spricht mit gleichgesinnten VeranstalterInnen, Bands, Publikum sowie Venueverantwortlichen und soll als Ganzes ein Zeitdokument darstellen, das von einer Szene, ihrem Sound und den Menschen dahinter erzählt. Der Anspruch damit ist, dass sich Kulturschaffende unabhängig von deren Musikleidenschaft und Region in gewissen Aussagen selbst wiederfinden. Außenstehenden soll zudem ein Gefühl vermittelt werden, warum das Veranstaltern von Konzerten mehr ist als nur ein Hobby. Alle Veranstalter in Nischenbereichen kämpfen mit ein und demselben Problem: jenem für mehr Aufmerksamkeit für die Szene und für die darin geleistete Kulturarbeit. Wenn der Film ein wenig dabei helfen kann, „die Aufmerksamkeit für diese zu spreaden, um damit noch mehr schöne Konzerte zu sehen“, wie dies im Film an einer Stelle geäußert wird, dann hätte sich auch die Intention dahinter erfüllt. Die Vienna Songwriting Association (VSA) zeigt den Film am 23.05.2017 im Rhiz in Wien. Hier geht es zum Trailer.

Veranstaltungsort: Rhiz, U-Bahnbogen 37, 1080 Wien (A)

07.05.2017

Filmtipp: Ursula Mamlok Movements

Wie beschreibt man eine Frau, deren Leben die Musik war? Die schon als Kind lieber mit Tönen als mit Puppen spielte? Über die ein Vertrauter sagte, sie ernähre sich von Noten. Für die Komponistin Ursula Mamlok lag in der Musik nicht nur der Sinn ihres Lebens. Das Komponieren gab ihr Halt, als sie – wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt – 1939 mit ihrer Familie und ihrem Klavier ihre Geburtsstadt Berlin verlassen und nach Ecuador emigrieren musste. Mit Hilfe eines Stipendiums landete die Siebzehnjährige schließlich allein in New York – ohne Geld und ohne Sprache. Und sie blieb, fast 66 Jahre. Geprägt von den bedeutendsten europäischen Exilmusikern emanzipierte sie sich in der amerikanischen Avantgarde und fand ihren Stil in der Neuen Musik. Sie feierte Erfolge, wurde vielfach ausgezeichnet und lehrte über 40 Jahre Komposition an der renommierten Manhattan School of Music. Von 2006 bis zu ihrem Tod am 4. Mai 2016 lebte sie wieder in Berlin, eine Entscheidung, die Ursula Mamlok vor neue Herausforderungen stellte – musikalisch und emotional.

Die Filmemacherin Anne Berrini geht in ihrem dokumentarischen Porträt „Ursula Mamlok Movements“ einfühlsam der Musik in Ursula Mamlok’s Leben nach. Sie beobachtet die Komponistin in Deutschland bei ihrer Arbeit und begleitet sie bis nach New York, wo Ursula Mamlok neben den Vorbereitungen zum Saison-Abschlusskonzert der League of Composers vor allem alte Freunde wiedertrifft und die New Yorker Vergangenheit noch einmal aufleben lässt. Die BALi-Kinos im Kulturbahnhof Kassel zeigen den Film am Sonntag, 14. Mai 2017 um 12.00 Uhr mit Live-Musik: Ullrich Pühn spielt „Fantasy Variations“ für Flöte solo von Ursula Mamlok. Die Filmemacherin Anne Berrini ist anwesend.
Eine Veranstaltung von Komponistinnen und ihr Werk in Verbindung mit der Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung.

Hier geht es zum Trailer.

01.05.2017

Filmtipp: „Wo Worte nicht hinreichen“ über 25 Jahre TFF-Weltmusikfestival

Die Kurz- und Dokumentarfilmerin Josephine Links aus Berlin begleitete 2015 einzelne MusikerInnen, BesucherInnen und VeranstalterInnen in persönlichen Geschichten vor und während des TFF Weltmusik-Festivals und verdichtete das Material anschließend zu dem 90-Minuten-Kino-Film „Wo Worte nicht hinreichen“, der in poetischen Bildern die verbindende Kraft der Musik und den Zauber des Zusammenseins in Rudolstadt erfahrbar werden lässt. Zu sehen und hören sind Eurasians Unity um die Musikerin Caroline Thon, Torgeir Vassvik, Karolina Cicha u.a.

Seit einigen Tagen ist der Film auf Frühjahrstournee durch zahlreiche deutsche Programmkinos, die Spieltermine findet Ihr hier: https://rudolstadt-festival.de/de/media/festival-film.html

Trailer

26.03.2017

Filmtipp: „Miss Sharon Jones!“ am 15.03.2017 im Orfeos Erben/Frankfurt

Das Kino Orfeos Erben zeigt am 15.03. um 20:30 Uhr den Musikfilm „Miss Sharon Jones!“ (USA, 2015, OV, 93 min., Regie: Barbara Kopple) in einer Frankfurt-Premiere. Der in der Reihe „I Can See Music!“ präsentierte Film porträtiert die talentierte und publikumsnahe Soul-Sängerin Sharon Jones und ihre Grammy nominierte Band „Sharon Jones and the Dap Kings“ in dem Jahr, in dem sie sich mit einer Bauchspeicheldrüsenkrebs-Diagnose konfrontiert sah. Der Film zeigt ihren Kampf um ihre Gesundheit und ihre Stimme und offenbart die Seele und den Geist einer starken Frau, die entschlossen ist, ihre Gesangskarriere wieder zurückzuerobern, die ihr 50 Jahre verwehrt blieb. Am 18. November 2016 erlag Sharon Jones ihrem Kampf gegen den Krebs. Hier geht es zum Film-Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=5wfRq7v7cww

Kartenreservierung: 069-707 69 100

Veranstaltungsort: Orfeos Erben, Hamburger Allee 45, 60486 Frankfurt

12.03.2017

Filmtipp: „Sonita – Mit Rap gegen Zwangsheirat“ 31.01.2017

Am 31.01.2017 laden die AG Mädchenpolitik in Kooperation mit Junolaro e.V., dem LIBS Jule Treff, der Kinothek Asta Nielson und der deutsch-iranischen Beratungsstelle für Frauen und Mädchen e.V. (DIB) zur Vorführung des Dokumentarfilms „Sonita – Mit Rap gegen Zwangsheirat“ mit Diskussion in das Kino Cinema an der Hauptwache in Frankfurt. Sonita Alizadeh ist eine junge Frau aus Afghanistan, die vor den Taliban in den Iran geflüchtet ist und dort in eine Schule für Flüchtlingskinder geht. Sie hat ein gefährliches Hobby: Rappen. Doch mit 15 soll sie als Braut verkauft werden. Zwangsheirat ist in Afghanistan Tradition und Sonitas Mutter kommt nach Teheran, um Sonita als Braut zurückzuholen. 9000 Dollar will der Ehemann für Sonita bezahlen. Geld, das die Familie dringend braucht. In ihrer Schule arbeitet auch die Cousine der iranischen Filmemacherin Rokhsareh Ghaem Maghami. Diese bittet Rokhsareh, Sonita bei ihrer Musik-Karriere zu helfen. Diese dreht einen Film über Sonita und zahlt – obwohl sie sich als Dokumentarfilmerin eigentlich nicht ins Geschehen einmischen will – der Familie 2000 Dollar dafür, dass Sonita ein weiteres halbes Jahr in Teheran bleiben kann und (noch) nicht verheiratet wird. Die Filmcrew und Sonita nutzen die erkaufte Zeit und drehen das Musikvideo „Brides For Sale“, das sich binnen kurzem zum Hit entwickelt. Dann passiert das Unglaubliche: die amerikanische NGO Strongheart Group wird auf Sonita aufmerksam und bietet ihr ein Stipendium an einer Schule mit Musikprogramm an. Sonita organisiert sich mühsam Pass und Visum in Afghanistan und fliegt nach Amerika. Ihre Familie weiß erstmal nichts davon. Sonita’s Video ist inzwischen so erfolgreich, dass sie sogar ins Weiße Haus eingeladen wird, um dort zu rappen. Gerade läuft der Antrag auf eine Green Card. Inzwischen ist Sonita auch ein Idol für junge Mädchen in Afghanistan, ihr Song ein Hit. Für ihren Film hat Rokhsareh Ghaem Maghami Sonita drei Jahre lang begleitet. Arte hat den Film in einem Video vorgestellt: https://www.youtube.com/watch?v=jhaHqkn4Lds

Bei der Filmvorführung wird die Regisseurin Rohksarah Ghaem Maghami anwesend sein und Fragen zum Film beantworten. Mit Sonita Alizadeh ist im Anschluss an den Film ein Skype Call geplant. Die Filmveranstaltung ist nur für Mädchen und Frauen.

Zeit: 31.01.2017, 15 Uhr
Ort: Cinema an der Hauptwache, Roßmarkt 7, 60311 Frankfurt
Eintrittspreis: 2.- Euro

01.01.2017

Kinotipp: „Unterwegs in der Musik“ über die Komponistin Barbara Heller

Ab November 2016 läuft „Unterwegs in der Musik“ (Deutschland 2016 | 83 Minuten) in ausgewählten Kinos. Der Dokumentarfilm von Lilo Mangelsdorff zeichnet ein sehr persönliches Porträt der Komponistin Barbara Heller. Unverstellt und hellwach blättert sich die heute fast 80-Jährige durch ihr eigenes Werk und private Fotoalben. Erinnerungsstücke aus ihrem facettenreichen Leben machen ihr soziales Engagement in der Musik deutlich, das stark durch die Frauenbewegung geprägt wurde. Fast nebenbei blitzen dabei die gesellschaftlichen Barrieren auf, vor denen Frauen, die sich in der Musik frei ausdrücken wollten, noch im 20. Jahrhundert standen: Erst spät konnte sich Barbara Heller ihre Berufung zum Komponieren eingestehen. Ihre vielversprechende Karriere als Musikerin stellte sie lange hinter Ehe und Familie zurück.

Im Mittelpunkt des Films steht Barbara Hellers kreativer Schaffensprozess: Wie aus sehr persönlichen Ausgangspunkten Kompositionen wachsen, in denen sich Klänge und Phänomene aus ihrem unmittelbaren Umfeld mit ihrer jeweiligen inneren Verfassung verbinden. Diesen Prozess versucht der Film in kongenialen Bildern einzufangen und sinnlich erfahrbar zu machen. Ein Film, der Lust auf das Hören macht.

Barbara Heller wurde 1936 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Sie lebt und arbeitet in Darmstadt und Hammelbach im Odenwald sowie auf La Gomera. Ihre Kompositionen zählen zur sogenannten „Neuen Musik“, sprengen das Genre jedoch mit großer sinnlicher Qualität und herber Schönheit. Ihr breites Werk umfasst sowohl Kompositionen der Klassischen Moderne wie auch grafische Notationen und experimentelle akustische Installationen.

Zu Ihrem 80. Geburtstag am 6. November 2016 wird Barbara Heller mit mehreren Konzerten geehrt.

Spieltermine: 6. Nov. 2016, 17.30, Programmkino Rex, Darmstadt | 13. Nov. 2016, Matinée 11.30 Uhr – Tübingen, Kino Arsenal, mit Filmgespräch Regisseurin | 20. Nov. 2016, Matinée 12.00 Uhr – Frankfurt, Mal Seh’n Kino mit Filmgespräch Regisseurin | 27. Nov. 2016, Matinée 12.00 Uhr – Frankfurt, Mal Sehn’n Kino | 27. Nov. 2016, Matinée 13.00 Uhr – Karlsruhe, Schauburg mit Filmgespräch, Protagonistin und Regisseurin sind anwesend u.v.w.

24.10.2016

Filmstart: „As I Open My Eyes“ (06.10.2016)

„As I Open My Eyes“ (Tunesien 2015, 102 Min., arab./franz., OmU) heißt der erste Spielfilm von Leyla Bouzid, der heute anläuft und u.a. im Frankfurter Mal Seh’n Kino zu sehen sein wird. Er spielt in Tunis, kurz vor der Zeit, die oft als arabischer Frühling bezeichnet wird. Farah ist gerade mal 18, hat ihr Abitur gemacht, und die Familie stellt sie sich bereits als Ärztin vor. Sie aber singt fürs Leben gern in einer Rock-Band und rebelliert mit politischen Texten gegen die einengende Gesellschaft. Sie steht für jene Generation, die vor wenigen Jahren auf die Straße ging, um Dinge zu ändern. Die Tunesierin Leyla Bouzid erzählt die Geschichte der jungen Rebellin mit Feingefühl und einer geteilten Lust am Aufbruch und Ausbruch. Jede Gesellschaft muss sich verändern, wenn sie vorwärtskommen will. Das Umfeld lässt in ihrer Heimat den Frauen wenig Spielraum; die Mutter, das wird im Verlauf des Filmes klar, weiß selber nur zu gut, was sie meint, wenn sie ihre geliebte Tochter zu besänftigen versucht. Bouzid’s Film steckt voller Elan einer Generation, die auch in der Wirklichkeit des so genannt arabischen Frühlings erfahren musste, dass alles seine Zeit braucht und mitunter mehr Geduld, als Jugendliche aufbringen mögen. Farah hat die Rockmusik als Ventil, hat ihre Band, mit der zusammen sie auftreten und sich auslassen kann. Und wenn Leyla Bouzid eine Geschichte erzählt, die sie im 2010 angesiedelt hat – also bevor der Sturm losging –, dann erzählt sie ganz intensiv von heute. Das Kino Mal Seh’n zeigt den Film von Do. 06. bis Di. 11. Oktober jeweils um 20 Uhr

Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6, 60318 Frankfurt

05.10.2016

Filmtipp: „Mali Blues“ im Frankfurter Mal Seh’n Kino

Das westafrikanische Land Mali gilt als Wiege des Blues, den verschleppte Sklaven auf die Baumwollfelder Amerikas mitbrachten. Traditionelle Musik hält schon seit Jahrhunderten die Gesellschaft Malis zusammen. Doch Malis Musik ist in Gefahr. Radikale Islamisten führen im Norden des Landes die Scharia ein, verbieten Tanz und weltliche Musik, zerstören Instrumente und bedrohen MusikerInnen. Viele MusikerInnen fürchten um ihr Leben und fliehen aus der Region um Timbuktu und Kidal. Doch der islamistische Terror hat sich mittlerweile auch auf andere Teile Malis ausgeweitet. Die UNO-Kriegseinsätze werden weiter verstärkt, auch die deutsche Bundeswehr ist seit drei Jahren im Einsatz. Der Kinofilm MALI BLUES (von Lutz Gregor, D / Mali 2016, 90 Min., franz. OmU) erzählt die Geschichten von vier MusikerInnen, die Hass, Misstrauen und Gewalt in ihrem Land und eine radikale Auslegung des Islam nicht akzeptieren wollen. Weder in Mali, noch an einem anderen Ort auf der Welt. Internationaler Shooting Star Fatoumata Diawara, Ngoni-Virtuose und traditioneller Griot Bassekou Kouyaté, der junge Rapper Master Soumy und der virtuose Gitarrist Ahmed Ag Kaedi, Leader der Tuareg-Band Amanar – sie alle haben eines gemeinsam: ihre Musik verbindet, tröstet, heilt und gibt den Menschen die Kraft für Veränderung, für eine gemeinsame Zukunft in Frieden. Das Mal Seh’n Kino zeigt den Film vom Do. 06. bis Di. 11. Oktober jeweils um 22 Uhr, am So. 09., 16., 23. und 30. Oktober jeweils um 14 Uhr.

Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6, 60318 Frankfurt

05.10.2016