NRW vergibt erstmals systematische Ensembleförderung
Mit rund 1,1 Millionen Euro zusätzlichen Mitteln im Jahr 2019 fördert das Land im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur den Bereich der Freien Musik: Die in diesem Jahr bereits mit 500.000 Euro dotierte und bis 2022 auf jährlich 2,65 Mio. Euro anwachsende systematische Ensembleförderung Musik stellt einen Paradigmenwechsel in der Förderlandschaft der Freien Musikszene dar: Erstmals können professionelle Ensembles in diesem Jahr bis zum 15. April Anträge auf eine kontinuierliche dreijährige Förderung stellen. Weitere Besonderheit ist dabei, dass die Förderung unabhängig von konkreten Einzelprojekten vergeben wird und nicht nur künstlerische, sondern auch administrative Kosten umfasst. Insbesondere für jüngere Ensembles bietet das Programm wertvolle Starthilfe in einem auch international umkämpften Markt. Förderfähig sind professionelle, bereits in Nordrhein-Westfalen tätige Freie Ensembles aller Musikgenres.
Mit einer Exzellenzförderung Jazz wird ab Sommer 2019 die Karriere vielversprechender, junger Musiker*innen im Bereich Jazz und improvisierte Musik unterstützt: Das in Deutschland einzigartige Programm startet in diesem Jahr mit 120.000 Euro für einen ersten Jahrgang von zunächst vier Stipendiat*innen. In 2022 stehen insgesamt 500.000 Euro zur Verfügung, mit denen dann zwölf Stipendien ermöglicht werden. Das auf jeweils dreijährige Stipendien angelegte, jährlich neu ausgeschriebene Programm begleitet die Künstler*innen in der kritischen Phase nach der Ausbildung. Im Zentrum steht die Förderung von Auftrittsmöglichkeiten, Netzwerkbildung und künstlerischer Entwicklung. Die Koordination des Programms erfolgt durch das Europäische Zentrum für Jazz und Aktuelle Musik Stadtgarten Köln.
„Wir Musikerinnen und Musiker können es natürlich nur begrüßen, dass die Bedeutung der Freien Szene in unserer Kulturlandschaft erkannt wurde und dass das Land NRW seine Förderung für den Jazz ausdehnt“, sagte die freie Jazzmusikerin Ulla Oster. „Der jetzt neue Aspekt ist die kontinuierlichere Förderung von Ensembles und einzelnen Künstlerinnen und Künstlern – für diese bedeutet das freiere Gestaltungsmöglichkeiten und mehr Planungssicherheit für ein paar Jahre, mehr Zeit für musikalische Arbeit, Forschung und Proben und damit auch mehr künstlerische Qualität. Alle zukünftig Beteiligten stehen vor der Aufgabe, die Formen einer sinn- und wertvollen Förderung konkret auszugestalten – hier können richtungsweisende Modelle entstehen.“
Freie Spielstätten sind existentieller Bestandteil der Infrastruktur der Freien Musikszene. Die bereits Ende 2018 um 100.000 Euro auf insgesamt 140.000 Euro aufgestockte Spielstättenprogrammprämie unterstützt freie Einrichtungen, die oft unter großem wirtschaftlichem Druck arbeiten und dabei Auftrittsmöglichkeiten für die Freie Szene gewährleisten. Diese sind insbesondere für Nachwuchsmusikerinnen und -musiker entscheidend, um Netzwerke aufzubauen und Bühnenerfahrungen zu sammeln. Bis 2022 steigen die jährlichen Mittel hierfür auf etwa 200.000 Euro. Um 400.000 Euro in diesem Jahr, die bis 2022 auf eine Million Euro aufwachsen, erhöht das Land darüber hinaus die Förderung für herausragende Musikfestivals.
(Quelle: http://miz.org)
Hochschule für Musik und Theater in Hamburg bekommt Jazz Hall
Die neue Jazz Hall ist ein Präsentations- und Konzertraum für rund 200 Personen. Sie entsteht auf dem Campus der HfMT in unmittelbarer Nähe zur Alster und soll die Bedeutung des Jazz für die Hochschule und die Musikstadt Hamburg erhöhen. Die Jazz-Studierenden der HfMT werden hier einen exzellenten Ort vorfinden, um ihr Können dem Hamburger Publikum vorzustellen und neue Konzertformate zu entwickeln. Die Gesamtprojektkosten für die Jazz Hall betragen rund 5,7 Mio. Euro. Davon übernimmt die Dr. E. A. Langner-Stiftung 5 Mio. Euro und Hamburg bis zu 700.000 Euro. Der Bau beginnt im Frühjahr 2019, der Betrieb soll ab dem Wintersemester 2020 starten.
Bei der Jazz Hall handelt es sich um einen im Frontbereich der HfMT liegenden, weitgehend im Boden versenkten Präsentations- und Konzertraum. Der Saal wird vor dem markanten Budge-Palais und den Trautwein-Gebäuden unter der Gartenanlage in einem Teilbereich der bestehenden Tiefgarage entstehen und sich nur um die zusätzlich benötigte Raumhöhe aus der Rasenfläche wölben. Das Besondere an der Architektur: Die Jazz Hall kann sowohl Indoor als auch Outdoor genutzt werden. Vor der vollständig zu öffnenden Glasfassade werden Sitzstufen errichtet, so dass den Musikerinnen und Musikern auch von draußen zugeschaut werden kann.
Das Gesamtkonzept zur Stärkung des Jazz sieht neben dem Bau des Präsentations- und Konzertraums auch vor, weitere Räumlichkeiten für die Ausbildung an der HfMT zu schaffen. Gebaut wird das Objekt von der städtischen Sprinkenhof GmbH, der Entwurf stammt vom Architekturbüro MPP – Meding Plan + Projekt. Die Jazz Hall ist der erste Baustein eines Gesamtpakets zur Stärkung der Jazzausbildung in Hamburg. Außerdem soll in Kooperation mit der Dr. E.A. Langner-Stiftung der Masterstudiengang Jazz deutlich ausgebaut werden.
Quelle: http://www.hfmt-hamburg.de
CfP: Zeitschrift Jazz Education in Research and Practice Vol. 1
Die neue Zeitschrift Jazz Education in Research and Practice erbittet Vorschläge für Artikel für ihre erste Ausgabe (Einsendefrist: 06.04.2019) hier.
Kontakt: Monika Herzig, ude.a1751524127naidn1751524127i@giz1751524127rehm1751524127
29. Frankfurter Jazzstipendium an Jazztalent zu vergeben
In diesem Jahr vergibt das Dezernat Kultur und Wissenschaft das 29. Frankfurter Jazzstipendium. Musiker*innen aus Frankfurt und näherer Umgebung können sich ab sofort für das mit 10 000.-€ dotierte Stipendium bewerben. Es gibt keine Altersbegrenzung. Bewerber*innen sollten sich erkennbar den verschiedenen stilistischen Formen des Jazz, einschließlich experimenteller Richtungen, zuordnen lassen. Sie sollten in der Lage sein, ein Programm von mindestens dreißig Minuten live vor Publikum präsentieren zu können. Das Jazzstipendium kann für jegliche Art der künstlerischen Weiterentwicklung im Bereich Jazz, wie beispielsweise die Teilnahme an einem Workshop oder Meisterkurs beantragt werden.
Bewerbungen sind sowohl von Einzelpersonen wie von Gruppen möglich. Musiker*innen können das Stipendium bis zu dreimal erhalten, davon nur einmal als Solist*in. Voraussetzung für eine Bewerbung sind eine musikalische Ausbildung oder Qualifikationen mit Schwerpunkt Jazz sowie der Nachweis einer entsprechenden Praxis. Dazu muss ein ausgefüllter Bewerbungsbogen und eine CD, mit maximal drei Musikstücken vorgelegt werden. Eine unabhängige Jury entscheidet aus den eingesandten Beiträgen über die Vergabe des Frankfurter Jazzstipendiums. Nicht bewerben können sich Mitarbeiter*innen des Kulturdezernats der Stadt Frankfurt, Jury-Mitglieder und nahe Verwandte beider Gruppen. Die Bewerbungen müssen bis zum 1. März 2019 eingegangen sein. Die Vergabe erfolgt voraussichtlich am 15. Mai 2019.
Bewerbungsunterlagen können beim Kulturamt Frankfurt am Main, Brückenstraße 3-7, 60594 Frankfurt am Main angefordert werden. Mehr Informationen gibt es bei Irmgard Tennagels unter der Telefonnummer 069 – 212 3 84 24 oder per E-Mail unter: ed.tr1751524127ufkna1751524127rf-td1751524127ats@z1751524127zaj.m1751524127uidne1751524127pitss1751524127tiebr1751524127a1751524127.
Crowdfunding-Kampagne für Jazzfestival Sarajevo gestartet
Bosnien-Herzegowina ist zerrissen: Muslimische Bosnier, orthodoxe Serben und katholische Kroaten haben nach dem Bürgerkrieg nicht wirklich wieder zusammengefunden. Lange verband sie die Kunst, doch auch sie gerät zunehmend unter die Räder der Nationalisten. Dem Direktor des Jazzfestivals Sarajewo, Edin Zubčević, und Nihad Kreševljaković vom Internationalen Theaterfestival MESS reicht es: „Die Politik hat die volle Kontrolle über die Kulturproduktionen. Alle Veranstaltungen sind in der Hand von staatlichen Institutionen. Sie bestimmen, wer was organisiert, sie wählen die Leute dafür aus. Es gibt eine ständige Rotation, allesamt sind keine Profis, es geht nur darum, einen Posten zu bekommen, den nächsten Karriereschritt vorzubereiten. (…) Heute versuchen Politiker, eine ethnozentrierte Gesellschaft zu formen, in der nur die eigene ethnische Gruppe von Bedeutung ist. Wir fühlen uns unterdrückt von solchen Leuten, die uns in den Provinzialismus führen wollen.“ 2015 ließ die Regierung die Veranstalter des Jazzfestivals einfach im Regen stehen, als es nach dem Festival an das Bezahlen der Rechnungen ging. So blieben sie auf ihren Schulden sitzen. Jetzt haben diese eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um das kommende 23. Jazzfestial zu finanzieren und seine Unabhängigkeit zu wahren. Bis Jahresende wollen sie das Geld zusammen haben, damit am 7. November 2019 das nächste Fest starten kann. Hier könnt ihr das Festival unterstützen und tolle Dankeschöns absahnen. (Quelle)
Leiter*in des Studiengangs Jazz in Wien gesucht
An der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien ist ab dem Studienjahr 2019/2020 die Leitung des Studiengangs Jazz (entspricht einer Professur gem. § 4 Abs. 3 PUG) zu besetzen. Es handelt sich um ein Vollzeitdienstverhältnis befristet auf die Dauer von fünf Jahren, Wiederbestellung möglich. Gesucht wird eine künstlerische oder wissenschaftliche Persönlichkeit mit internationalem Renommée, organisatorischen und pädagogischen Kompetenzen auf universitärem Niveau sowie der Bereitschaft zur zukunftsorientierten Entwicklung des Studiengangs in Richtung aktueller Strömungen des Jazz. Die Stelle ist mit einem Bruttojahresgehalt von mindestens 60.147,92€ dotiert. Zur Erhöhung des Anteils an Frauen in männerdominierten Arbeitsbereichen werden Frauen besonders nachdrücklich zur Bewerbung eingeladen. Bewerbungsschluss: 31.01.2019
Jazzförderung Baden-Württemberg: jetzt bewerben!
Die baden-württembergische Jazzförderung geht im Jahr 2019 weiter. Das Land fördert professionelle baden-württembergische Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker bei ihren Konzertauftritten in Deutschland und im Ausland. Auch Jazzfestivals können einen Zuschuss erhalten. Dafür stellt das Land wieder insgesamt 345.000 Euro bereit.
Die Förderung von Jazzmusiker*innen aus Baden-Württemberg soll Auftrittsmöglichkeiten im In- und Ausland schaffen und so die regionale Jazzszene auch außerhalb des Landes bekannt machen. Die finanzielle Unterstützung steht Solist*innen ebenso wie Jazz-Ensembles offen. In der Förderlinie für Jazzclubs vergibt die Organisation Aufstockungen von Künstlergagen. Bezuschusst werden können Konzerte oder Auftritte, die im Zeitraum vom 1. März bis 31. August 2019 stattfinden. Anträge sind bis zum 15. Januar 2019 an den Jazzverband zu stellen.
Im Förderprogramm für Jazzfestivals werden Förderungen in Höhe von bis zu 8.000 Euro je Festival vergeben, sofern Jazzmusiker*innen im Programm vertreten sind, die in Baden-Württemberg geboren oder aufgewachsen sind oder ihren Lebensmittelpunkt im Land haben.
Infos, Antragsschluss: 15. Januar 2019.
Hochschule der Künste Bern sucht Dozent/in Composition/Contemporary Jazz
Die Hochschule der Künste Bern hat zu Beginn des Herbstsemesters 2019 eine Dozentenstelle für Composition/Contemporary Jazz zu besetzen. Es handelt sich um eine Position mit Leitungsfunktion in 40-60% Umfang. Bewerbungsfrist ist der 15. Dezember 2018. Bewerbungen werden nur über das Onlineportal entgegengenommen.
Die Bewerbungsgespräche und Probelektionen finden am Mo/Di 28./29. Januar 2019 in Bern statt.
Europe Jazz Network-Versammlung beschließt Manifest für mehr Geschlechtergerechtigkeit
Während ihrer Generalversammlung in Lissabon im September beschlossen die Mitglieder des Europe Jazz Network mit großer Mehrheit ein neues Manifest zur „Gender Balance in Jazz and Creative Music“. Von den anwesenden Mitgliedern unterzeichneten 93 Organisationen das Vorhaben; sie repräsentieren Festivals, Locations, Clubs und nationale oder regionale Supportinitiativen in Europa. Das Manifest ist eines der Ergebnisse des “Europe Jazz Balance“-Projekts, das das EJN vor 4 Jahren mit Unterstützung der EU begonnen hat. Es soll Vielfalt und Diskriminierungen im Jazz untersuchen. Die Mitglieder verpflichten sich im Manifest, „to put in place policies and action plans to involve more women as artists, Artistic Directors and producers, staff and Board members and audience members in our work”, and to “ensure that the way we communicate our work through marketing materials, social media, interviews and media releases helps express our commitment to gender balance in the choice of images and language” . Zuerst sollen die letzten drei Jahre unter dem Gesichtspunkt der Gender Balance untersucht werden, um eine Basis für die nächsten Schritte zu bekommen.
Radiotipps: Mahalia Jackson, Yazz Ahmed & Cécile McLorin Salvant
Auf drei neue Radiosendungen können sich Jazzfreund*innen in den nächsten Tagen freuen: am 16.10.2018 sendet WDR 3 in der Reihe „Jazz & World“ ab 22:05 Uhr ein Special über Mahalia Jackson (1911-1972), die „Queen of Gospel“ und engagierte Bürgerrechtsaktivistin. Am 17.10. featured HR 2 Kultur in der Sendung Jazzfacts ab 22:30 Uhr die britisch-bahrainische Trompeterin Yazz Ahmed (Foto). Weiter geht es am nächsten Tag: am 18.10. können Radiohörer*innen eine Sendung aus der Reihe Jazztime auf BR 4 Klassik hören, die die US-amerikanische Jazzsängerin und Komponistin Cécile McLorin Salvant vorstellt.
Sängerin sucht Begleitmusiker*innen
Sängerin aus Frankfurt/Main sucht Begleitmusiker*innen oder Band, für ihr Programm von Gospel- und Jazz-Liedern zum gemeinsamen Proben und Auftreten. Kontakt
Europäischer Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis
Bereits zum elften Mal schreibt die Stadt Burghausen den „Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis“ aus, der mit insgesamt 9.000.-€ dotiert ist. Insgesamt fünf Bands präsentieren sich ca. 20 Min. bei der Endausscheidung am 26. März 2019. Die Jury wählt zuvor im „Blindverfahren“ die Finalist*innen aus. Bewerbungen werden bis 31. Oktober 2018 angenommen. Der Wettbewerb findet im Burghauser Stadtsaal statt. Combos (ab drei Musiker*innen) und Big Bands aus Europa im Höchstalter von 30 Jahren (1989 und jünger) sind zugelassen. Alle Stile des Jazz sind erlaubt. Der 1. Platz ist mit 5.000, der 2. Platz mit 3.000 und der 3. Platz mit 1.000.-€ dotiert. Reisekosten bis 500.-€, Übernachtung und Verpflegung werden für alle Finalist*innen übernommen. Die Gewinnerband wird zudem am folgenden Tag die 50. Internationale Jazzwoche in der Wackerhalle vor großem Publikum eröffnen.