Annett Kuhr & Sue Sheehan u.a. haben Chance auf Jahrespreis der PdSK
Einmal jährlich trifft sich der Jahresausschuss des Preises der deutschen Schallplattenkritik e.V., um zehn Jahrespreise für die besten Produktionen des zurückliegenden Jahres zu bestimmen. Die Gesamtheit aller Juror*innen hat hierzu 103 herausragende neue Tonträger-Produktionen nominiert, die in den letzten achtzehn Monaten auf dem deutschsprachigen Markt herauskamen – Titel aus allen musikalischen Sparten, nebst Hörbuch. Zur Auswahl stehen z.B. Annett Kuhr & Sue Sheehan (Foto) mit ihrem Album „Eine Reise – A Journey“ (stimme & musik). Das Livealbum der Klarinettistin und Sängerin Angel Bat Dawid & Tha Brothahood und Mary Halvorson’s Code Girl mit dem Album „Artlessly Falling“ (Firehouse 12) sind ebenso gelistet. Die posthum erschienene CD „Der Baum vor meinem Fenster“ der im März 2020 verstorbenen Gitarristin und Komponistin Susan Weinert und ihres Rainbow Trios (Tough Tone Records) wurde ebenfalls als herausragend empfohlen; Yumi Ito ist mit „Stardust Crystals“ (Unit Records) vertreten. Alina Kalancea mit ihrem Electro-Instrumentalalbum „Impedance“ und die Band um die brasilianischen Singer- Songwriterin und Perkussionistin Jabu Morales AYOM mit ihrem gleichnamigen Album haben die Jury auch überzeugt. Die vollständige Liste findet ihr hier.
Der Jahresausschuss besteht aus zehn Juror*innen aus verschiedenen Fachjurys, die jeweils jährlich wechseln; in diesem Jahr müssen sie bis 22.09.2021 entscheiden, welche 10 Titel das Rennen machen werden.
Shortlist für Preis für Popkultur 2021 steht fest
Der Preis für Popkultur ist ein Jurypreis, der seit 2016 einmal im Jahr verliehen wird und moderne populäre, im deutschsprachigen Raum produzierte Musik und Popkultur in allen Facetten auszeichnet. Die Jury besteht aus inzwischen rund 800 Popkulturschaffenden aus allen Bereichen, die gemeinsam den Verein zur Förderung der Popkultur e. V. bilden. Jetzt wurde die Shortlist bekannt gegeben. Mine (Foto) hat gleich dreimal die Chance auf einen Preis, als Lieblingsproduzentin, in der Kategorie „Lieblingsalbum“ und als “Lieblings-Solokünstlerin”, in der sich auch ELIF, Shirin David, Haiyti und Nura Chancen ausrechnen dürfen. Auf den Preis für die „Lieblingsband“ darf ÄTNA spekulieren, unter den „Lieblingsproduzent*innen wird außerdem Novaa genannt. In der Kategorie „Hoffnungsvollste*r Newcomer*in“, die in diesem Jahr in Kooperation mit YouTube Music verliehen wird, darf u.a. Zoe Wees auf eine Auszeichnung hoffen, die mit Nura auch für „Lieblingslied“ nominiert ist. In der Rubrik „Spannendste Idee/Kampagne“ zeigt sich wie auch in den letzten Jahren, dass Pop und Politik auch hervorragend zusammen funktionieren: nominiert sind u. a. die #DeutschrapMeToo Initiative, die es sich zum Ziel gemacht hat, auf sexualisierte Gewalt in der Deutschrapszene aufmerksam zu machen und das Bündnis Alarmstufe Rot, das seit Pandemiebeginn auf die katastrophale Situation vieler Kulturschaffender hinweist. Erwähnenswert sind auch die Carolin Kebekus Show „Kein Rock am Ring“, die in der Kategorie „Schönste Geschichte“ Chancen hat und die Plattform und Streaming-Initiative United We Stream bei „Gelebte Popkultur“. Die Preisverleihung findet am 6. Oktober 2021 im Berliner Tempodrom statt.
Neue Longlist & was wäre wenn…
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik stellt seine aktuelle Longlist 3/2021 vor. Die zurzeit 156 Kritiker-Juror*innen haben in 32 Kategorien ihre Lieblings-Neuerscheinungen des letzten Quartals nominiert, die für die nächste Bestenliste in Frage kommen. Da sind einige Jazzmusiker*innen dabei wie Airelle Besson, Aki Takase & Daniel Erdmann, Irène Schweizer & Hamid Drake sowie Vijay Iyer, Linda May Han Oh & Tyshawn Sorey, die von der Jury für Zeitgenössischen Jazz ausgewählt wurden. In Weltmusik wurde u.a. Tania Salehs Album „10 A.D.“ ausgewählt. In der Kategorie „Traditionelle Ethnische Musik“ steht die CD „ZeitverLUST“ zur Auswahl, auf der Barbara Schirmer & Carlo Niederhauser mit Hackbrett, Kuhhörner, Cello und Shrutibox unterschiedliche Empfindungen von Fristen und Etappen ausloten. Schirmer war bereits mit ihrem Vorgänger „Falter“ für den Preis nominiert. Außerdem wurde die mehrstimmige all female Gesangsgruppe der Lettischen Kulturakademie in Riga Saucējas nominiert, die auf ihrem Album „Dabā“ alte, polyphone, lettische Gesangstraditionen in den Mittelpunkt stellt. Dota wurde für ihr neues Album „Wir rufen dich, Galaktika“, die Multiinstrumentalistin Miriam Hanika für ihr Werk „Louise“ und Le-Thanh Ho mit „Panoptikum“ von der Liedermacher-Jury ernannt. Weitere Nominierte sind: Japanese Breakfast, Wolf Alice, Rhiannon Giddens, Valerie June, Sophia Kennedy, St. Vincent, Fatima Al Qadiri, Loraine James und Sofia Kourtesis.
By the way: wie setzen sich die Jurys eigentlich zusammen? Zahlreiche Genres – nämlich Filmmusik, Musikfilm, Jazz I und II, Weltmusik, Pop, Hard & Heavy, Blues sowie R’n’B/Soul/Hiphop – scheinen ganz ohne weibliche Juroren auszukommen. In den jeweils mit fünf Mitgliedern besetzten Jurygruppen gibt es bei Grenzgänge, Traditionelle Ethnische Musik, Alternative, Electronic & Experimental und Liedermacher gerade mal 1 Frau, bei Folk & Singer-/Songwriter sitzen 3, bei Rock 2 Frauen in der Jury. Das heißt, in den 17 für die Popularmusik wichtigen Kategorien sind von 85 Jurymitgliedern gerade mal 12 Frauen. Es wäre doch mal interessant, wie das „unabhängige Gremium“ paritätisch besetzt und per blind audition entscheiden würde…
Nominierte für VIA – VUT Indie Awards 2021 verkündet
Insgesamt 19 Künstler*innen, Musikunternehmer*innen und Projekte haben es 2021 auf die Shortlist der ersten und einzigen Kritikerpreise der unabhängigen Musikbranche, der VIA – VUT Indie Awards, geschafft. Vergeben werden die Preise für Originalität und Qualität, kurz: unabhängige Großartigkeit, und nicht aufgrund von kommerziellem Erfolg. Zum neunten Mal zeichnet der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen e.V. (VUT) herausragende Talente der unabhängigen Musikbranche aus. In der Kategorie „Beste*r Newcomer*in“ haben die VUT-Mitglieder in diesem Jahr u.a. Albertine Sarges, Sofia Portanet und die Band Sorry3000 aus Halle (Saale) (Foto: Lorenz Troll) auf die Shortlist gewählt. In allen anderen Kategorien stimmt eine Fachjury ab. Als mögliche Nachfolger*innen von Ebow ist dieses Jahr für den VIA als „Bester Act“ Masha Qrella u.a. nominiert, in der Kategorie „Bestes Label“ könnten Audiolith, City Slang oder PIAS treten. Anwärter*innen für den VIA Award in der Kategorie „Bestes Album“ sind Arlo Parks mit „Collapsed In Sunbeams“ und Noga Erez mit „KIDS“. Als „Bestes Experiment“ ist die Dresdner Band ÄTNA nominiert. Mit einem virtuellen Livekonzert, bei dem sie ihre Avatare in Echtzeit mit Motion-Capture-Anzügen steuerte, während das Publikum das Konzert über personalisierte Avatare in der immersiven virtuellen Musikfestivalwelt Yabal besuchte. „I’ll Marry You, Punk Come“, bei dem Dadabots und Portrait XO neuronale Netzwerke auf Acapella-Musik der 1950er Jahre trainierten, vermischt mit KI-generierten Death-Metal-Gesangsstilen und einer chromatischen Basslinie, das auf Bachs Kanon trainiert wurde, hat ebenfalls Chancen. Seit vergangenem Jahr werden zudem Unternehmen und Projekte mit dem Preis für „Best New Music Business“ ausgezeichnet; hier wurde z.B. das Berliner Mastering-Studio Queer Ear Mastering von Tara Transitory und Nguyễn Baly aufgestellt, die ihr Studio gegründet haben, um einen Ort besonders für FLINT und queere Künstler*innen zu schaffen, wenn sie ihre Musik zum Mastern bringen oder in der Musikproduktion Unterstützung benötigen. Außerdem ist hier das Green Touring Network nominiert, das Künstler*innen und Akteure der Musikbranche dabei unterstützt, einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Die Gewinner*innen werden am 23. September auf der VIA-Preisverleihung im Beisein der nominierten Künstler*innen, Laudator*innen und geladenen Gästen im Rahmen des Reeperbahn Festivals verkündet. Die Verleihung wird live im Internet übertragen.
1. Deutscher Jazzpreis: die Nominierten stehen fest
Der Deutsche Jazzpreis wird als neuer internationaler Musikpreis erstmals am 3. Juni von der Kulturstaatsministerin Grütters vergeben und zeichnet in 31 Kategorien künstlerische Leistungen im Jazz und der improvisierten Musik aus. Im Vokalbereich stehen drei großartige Sängerinnen zur Auswahl: Lucia Cadotsch, Almut Kühne und Rebekka Salomea. Bei den Holzblasinstrumenten wurde u.a. Angelika Niescier nominiert, in der Blechblasabteilung Shannon Barnett. Johanna Summer und Aki Takase haben Chancen, den Piano-Preis zu bekommen. Eva Kruse wurde für Bass, Eva Klesse im Bereich Schlagzeug ausgewählt. Das Fuchstone Orchestra unter der Leitung von Christina Fuchs und Caroline Thon sowie Hendrika Entzian+ freuen sich über die Nominierung in der Kategorie „Großes Ensemble des Jahres“. Das Julia Hülsmann Quartet könnte für „Not Far From Here“ einen Preis als Album des Jahres bekommen. Zwei Mitglieder des A Cappella Ensembles Of Cabbages And Kings sind mit ihren Bandprojekten für das Vokalalbum des Jahres nominiert: Salomea mit „Bathing in Flowers“ und Zola Mennenöhs „Longing for Belonging“ (Foto: Hipermania). Weitere Nominierungen in den internationalen Kategorien listen die Cellistin Elisabeth Coudoux und die Harfinistin Kathrin Pechlof (Besondere Instrumente), Jaimie Branch, Tania Giannouli, Kinga Głyk, u.v.m. auf. Luise Volkmann konnte als Komponistin überzeugen, als Arrangeurinnen Claudia Döffinger und Fabia Mantwill. Die Preisverleihung findet am 3. Juni 2021 im Vorfeld des in diesem Jahr ebenfalls digital umgesetzten Hamburger Festivals ELBJAZZ statt und wird via Livestream übertragen.
Zwei Erfolge für Nadine Deventers „Jazzfest Berlin“
Das Jazzfest Berlin, das seit 2018 von Nadine Deventer (Foto: Roland Owsnitzki) kuratiert wird, ist in der Kategorie „Festival des Jahres“ für den Deutschen Jazzpreis nominiert worden. Die digitale Preisverleihung findet am 3. Juni 2021 im Vorfeld des in diesem Jahr ebenfalls digital umgesetzten Hamburger Festivals ELBJAZZ statt und wird via Livestream übertragen.
Einen Preis hat das Festival bereits in der Tasche: den diesjährigen EJN-Award für Adventurous Programming für das Festivalprogramm 2020. Der Preis wurde bereits am 14.04. vom Europe Jazz Network online verliehen und so begründet: “Jazzfest Berlin is the perfect choice for the 10th EJN Award for Adventurous Programming. It is one of the oldest jazz festivals in Europe and yet it has been able to innovate itself, striving to break musical and cultural boundaries. This included engaging with a younger generation of organisers and artists, experimenting with new fruition spaces and commissioning innovative musical projects. Three years ago it appointed a young woman as artistic director – the first in its history – and in the year of the pandemic it created a fantastic programme in several locations including a live “musical bridge” between Berlin and New York, reminding us about the importance of collaboration and exchanges at a time of acute isolation. These are the traits of a festival that is not afraid to take risks and push its limits- just as jazz and creative music should do!“
GEMA ruft zu Nominierungen für den 13. Deutschen Musikautorenpreis auf
Mit dem 13. Deutschen Musikautorenpreis ehrt die GEMA im kommenden Jahr in elf Preiskategorien Musikautorinnen und Musikautoren für ihre herausragenden Kompositionen und Textdichtungen.
- Komposition Audiovisuelle Medien (Sparte U)
- Komposition Hip-Hop (Sparte U)
- Komposition Jazz/Crossover (Sparte U)
- Komposition Kammermusik (Sparte E)
- Komposition Musiktheater (Sparte E)
- Text Rock/Pop (Sparte U)
- Text Schlager (Sparte U)
- Nachwuchspreis (Sparte U)
- Nachwuchspreis (Sparte E)
- Lebenswerk (Sparte E)
- Erfolgreichstes Werk
Bis zum 2. Juni 2021 können alle rund 80.000 Mitglieder der GEMA Nominierungsvorschläge über das Online-Formular einreichen. Autor*innen werden von Autor*innen geehrt: Eine siebenköpfige Fachjury wählt aus den eingereichten Vorschlägen die Nominierten und Preisträger für den 13. Deutschen Musikautorenpreis. Die Jury wird jährlich von der Akademie Deutscher Musikautoren ernannt. Die Preisträgerin oder der Preisträger in der Kategorie „Erfolgreichstes Werk“ wird nicht von der Jury, sondern durch die GfK Entertainment ermittelt.
Longlist des Preises der Deutschen Schallplattenkritik 1-2021
Das Jahr ist gerade mal ein paar Tage alt und schon veröffentlicht der „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ seine erste Longlist: in der ersten Bestenliste des Jahres 2021 finden sich u.a. das Eva Klesse Quartett mit seinem Album „Creatures & States“ und Gabriele Hasler mit „Herden und andere Büschel“ in der Kategorie „Grenzgänge“. Die Jury Jazz I entschied sich für Susan Weinerts Rainbow Trio-CD „Der Baum vor meinem Fenster“ u.v.w., in der zweiten Jazz-Jury werden neben Elina Duni Mary Halvorson’s Code Girl mit „Artlessly Falling“ und das Sylvie Courvoisier Trio (Foto) mit der CD „Free Hoops“ genannt. Auch bei der Kategorie Weltmusik finden sich einige wenige Werke von Frauen* wie Juana Molinas „Anrmal“ oder „Zan“ von Liraz. Unter den Folk-/Singer-/Songwriter-Künstler*innen sind Romie für ihr Album „Trust in the You of Now“ aufgelistet. Adrianne Lenker und Róisín Murphy können sich über eine zweifache Nennung freuen, Emma Donovan & The PutBacks gehören zu den Besten der Kategorie Jury R&B, Soul und Hip-Hop.
Wie die Bestenlisten zustande kommen und wann ihr am besten eure Neuerscheinungen einreichen könnt, seht ihr in den FAQs.
Listen to Berlin Awards 2020: Nominierte stehen fest
Vom 5. – 18. Oktober durften Musikfans für ihre 3 Favorit*innen der diesjährigen listen to berlin Compilation abstimmen. Ihr habt entschieden und Alin Coen (Foto), Mia Knop Jacobsen & Yoni Cyrus auf die Shortlist für den listen to berlin: Awards Publikumspreis gevotet. Beim Jurypreis haben Alin Coen, Fritzi Noirhomme & SIND die Chance auf einen Award. Ein weiterer Preis ist der Wirtschaftspreis, für den United We Stream und Kugelbahn Wedding von Ann Franke und Jess Schmidt u.a. nominiert wurden, die aus ihrem Musikclub Kugelbahn einen „Kulturspäti“ machten. Beim Preis für Förderung und Entwicklung der Berliner Musikszene zeigt sich die Jury u.a. von der umtriebigen Melissa Perales überzeugt, die mit ihrem „Abenteuer Abendschule“ episodische Veranstaltungsreihen und Plattformen für eine generationenübergreifende und intersektionelle Gemeinschaft kreiiert hat. Beim Rolf Budde Preis für Haltung in der Musikwirtschaft wurden Sookee, das Bündnis #Alarmstuferot zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft u.a. nominiert. Die Nominierte für den Preis für Musikjournalismus sind Salwa Houmsi, Aida Bagherniad und das Redaktionsteam von Tonart beim Deutschlandfunk Kultur. Außerdem wird das kreativste Musikvideo prämiert; hier haben u.a. das Video „Singularität“ des Duos Afar und Celina Bostic mit ihrem Video „Nie Wieder Leise“ die Chance zu gewinnen.
Die Gewinner*innen werden am Abend des 3. Novembers im Rahmen der Preisverleihung der listen to berlin: Awards im Online Livestream-Event bekannt gegeben.
Filmkomposition von Marina Eisenreich für Fernsehpreis nominiert
Die Deutsche Akademie für Fernsehen vergibt am 21. November zum achten Mal ihre DAfF – Auszeichnung: den unabhängigen Branchenpreis für herausragende Einzelleistungen im deutschen Fernsehen 2020. Nun wurden die Nominierungen für den Bereich Musik bekannt gegeben und Martina Eisenreich ist als eine von drei Komponist*innen mit ihrer Musik für „Spreewaldkrimi – Zeit der Wölfe“ (ZDF) dabei. Die Auszeichnung ist eine gemeinschaftlich von den Akademie-Mitgliedern gewählte Anerkennung der Filmschaffenden, was diese Würdigung ganz besonders macht.
VIA – VUT Indie Awards 2020: Nominierte stehen fest
20 Künstler*innen, Musikunternehmer*innen und Projekte sind 2020 auf der Shortlist der ersten und einzigen Kritikerpreise der unabhängigen Musikbranche, den VIA – VUT Indie Awards. Die Preise werden basierend auf Originalität und Qualität vergeben und nicht aufgrund von kommerziellem Erfolg. In der Kategorie „Beste*r Newcomer*in“ haben die VUT-Mitglieder in diesem Jahr Catt, Al Stone, BLOND (Foto: Anja Jurleit) u.a. als mögliche Nachfolger*innen von Alice Merton auf die Shortlist gewählt. Eine Fachjury, bestehend aus mehr als 250 Expert*innen aus u.a. Medien, Fachhandel und Vertrieb, stimmte in allen anderen Kategorien ab: Nominiert für den VIA als „Bester Act“ ist dieses Jahr unter anderen Ebow, als „Bestes Label“ könnte sich das Beverungener Label Glitterhouse Records erweisen und Ilgen-Nur hätte mit „Power Nap“ Chancen auf einen Preis für das „Beste Album“. Als „Bestes Experiment“ sind in diesem Jahr die experimentelle Produzentin Arca mit der 62-minütigen Single „@@@@@“ und „Analog Fluids of Sonic Black Holes“ der in Philadelphia lebenden Künstlerin, Dichterin, Musikerin und Aktivistin Moor Mother nominiert, das sich mit strukturellem Rassismus auseinandersetzt.
Erstmals werden dieses Jahr Unternehmen und Projekte mit dem Preis für „Best New Music Business“ ausgezeichnet: hier haben die Düsseldorfer Konzertreihe Fem Pop Konzerte und die United We Stream-Kampagne, die während der Corona-Krise täglich Konzerte und DJ-Sets im Internet streamt und versucht, die allseits vermisste Clubatmosphäre ins Wohnzimmer zu übertragen, eine Chance.
Zum achten Mal zeichnet der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen e.V. (VUT) herausragende Talente der unabhängigen Musikbranche aus. Die Gewinner*innen werden am 17. September auf der VIA-Preisverleihung im Beisein der nominierten Künstler*innen, Laudator*innen und geladenen Gästen im Rahmen des Reeperbahn Festivals verkündet. Interessierte Zuschauer*innen können an der Verleihung über eine Liveübertragung im Internet teilnehmen.
Preis der deutschen Schallplattenkritik: Neue Bestenliste erschienen
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik hat die dritte Bestenliste des Jahres 2020 veröffentlicht. Die zur Zeit 151 Kritiker-Juror*innen des PdSK, aufgeteilt in 32 Fach-Jurys, haben alle Neuveröffentlichungen des Tonträgermarktes aus dem letzten Quartal gesichtet und 246 Titel auf die Longlist gesetzt. Aus diesem Pool der Nominierten schafften es jetzt 28 Siegertitel auf die Bestenliste. In der Kategorie „Grenzgänge“ wurde „Witch ‘n’ Monk“ der britischen Vokalistin und Gitarristin Heidi Heidelberg und des Flötisten Mauricio Velasierra ausgewählt. In der Rock-Abteilung findet sich überraschenderweise mal eine Frau: die Jury lobte das vierte Album „Walking Proof“ von Lilly Hiatt, Tochter von John Hiatt, als ihr entschlossenstes und zugleich stilistisch ausgewogenstes. Bei „Hard & Heavy“ überzeugte die niederländische Band Doom der Sängerin Ryanne van Dorst mit „Summerland“. Der Film „Aretha Franklin: Amazing Grace“ über zwei Gospel-Konzerte, die die begnadete Gospel- und Soulsängerin 1972 in der New Temple Missionary Baptist Church in Los Angeles gab, überzeugte die Musikfilm-Jury.