Bundeskabinett tritt Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ bei
„Digital Countryclub (DCC) – Rein in die Strukturen“ 06.11.23
Am Montag, 6. November von 16-17 Uhr lädt das ensemble_netzwerk zum „Digital Countryclub (DCC) – Rein in die Strukturen“ mit Hannah Lesser, Psychologin und Präventionsbeauftragte bei Themis. Bei dem Gespräch geht es um die Arbeit der Themis, um sexuelle Gewalt und Belästigung in der Kulturbranche und dem aktuellen Stand der Dinge von #MeToo. Was hat sich verändert? Wo stehen wir jetzt? Was fällt eigentlich unter „Übergriff“ – und was nicht? Was sind eure Rechte im Falle eines solchen? Welche Rolle spielen Nichtbetroffene? Wie können wir solidarischer sein? Und: Was hat das alles mit den Strukturen zu tun?
Den Zoomlink gibt es hier.
Roundtable zu Awareness 26.10.2023
Bündnis gegen Sexismus: Ergebnisse des 2. Online-Netzwerktreffens
Am 13. September 2023 fand das zweite Online-Netzwerktreffen des Bündnis “Gemeinsam gegen Sexismus” statt. Das Treffen widmete sich dem Schwerpunktbereich Kultur und Medien, mit Fokus auf „Sexismus in der Musikbranche”. Vor dem Hintergrund der jüngsten Debatten beleuchtete das Netzwerktreffen Ursachen, Handlungsbedarfe und Good Practices gegen Sexismus und sexuelle Belästigung in der Musikbranche. Es bot interessierten Bündnismitgliedern die Möglichkeit, sich mit Expert*innen und Vertreter*innen aus der Branche und der Zivilgesellschaft dazu auszutauschen und zu vernetzen. Die zentralen Ergebnisse des Netzwerktreffens sowie interessante Hinweise findet ihr hier.
Music Women* Germany veröffentlicht PM zu Machtmissbrauch in der Musikindustrie
Das Netzwerk Music Women* Germany macht in seiner neusten Pressemitteilung den Machtmissbrauch in der Musikindustrie zum Thema. Die Asymmetrie der Machtverhältnisse in der Musikindustrie führe zu zahlreichen und facettenreichen Missbräuchen, bei denen besonders Frauen* – da sie in PR und Assistenzfunktionen arbeiteten – die Betroffenen seien. Die Missbrauch begünstigenden Strukturen fänden sich auch in der Musik wieder: „Männer*, die sich aufgrund ihrer Machtposition sicher fühlen, konnten und können problematische Lieder unter dem Deckmantel der Provokation und Kunstfreiheit veröffentlichen“. Von Motörhead über Ted Nugent zu R Kelly – Music Women* Germany listet viele Musiker auf, die nicht nur den Sex mit minderjährigen Groupies besungen hätten, ohne dass das kritisch hinterfragt worden wäre; viele wären auch noch Beziehungen und Ehen zu Minderjährigen eingegangen, ohne dass die Musikindustrie dies verurteilt hätte. „All das zeigt, dass es sich um ein strukturelles Problem innerhalb der weltweiten Musikindustrie handelt und dass sich diese Strukturen nicht auf eine bestimmte Musikrichtung oder Land beschränken. (…) Die Musikindustrie muss endlich anfangen, in die Verantwortung zu gehen. Sie muss aufhören, Fälle totzuschweigen und beginnen, bei neuen Fällen klar Position zu beziehen. Es müssen alte Strukturen offengelegt und geprüft werden, damit Abhängigkeiten abgebaut werden können. Wir wünschen uns, dass die Musikbranche sicher für alle Personen, ob vor, auf oder hinter der Bühne, wird! Wir möchten an alle Menschen, die Teil dieser Industrie sind, appellieren, sich mit ihren eigenen Mechanismen auseinanderzusetzen und zu schauen, wo sie Privilegien haben, welche sie anderen marginalisierten Personen zur Verfügung stellen könnten.“
Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“
Das Bündnis “Gemeinsam gegen Sexismus“, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und von der EAF Berlin (Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V.) gemeinsam mit diesem durchgeführt wird, tritt Sexismus entschieden entgegen und verfolgt das Ziel, Sexismus, sexuelle Belästigung und sexuellen Missbrauch zu erkennen, hinzusehen und wirksame Maßnahmen dagegen zu verankern. Die Arbeit und Zielsetzung des Bündnisses gliedert sich in drei Schwerpunktbereiche: es will einen öffentlichen Raum schaffen, in dem sich alle sicher fühlen können – unabhängig vom Geschlecht und der Uhrzeit. Es will erreichen, dass sich Frauen und Männer an ihren Arbeitsplätzen sicher fühlen und gleiche Chancen haben. Außerdem setzt es sich für eine gleiche Teilhabe aller Menschen in Kultur und Medien ein, frei von Sexismus, sexueller Belästigung und rückwärtsgewandten Rollenstereotypen – an den Arbeitsplätzen, aber auch in Texten, Filmen und auf der Bühne. Geplant sind regelmäßige Netzwerktreffen, bei denen Austausch und Wissen über konkrete Maßnahmen gegen Sexismus ermöglicht werden soll. Die Ergebnisse werden den Bündnispartner*innen und anderen Interessierten über Publikationen, soziale Medien und die Website zur Verfügung gestellt. Außerdem soll eine öffentliche Fachkonferenz mit intersektionalem Fokus und internationalem Charakter ausgerichtet werden. Mit öffentlichen Veranstaltungen, kommunalen Aktionstagen und Ausstellungen, audiovisuellen Angeboten und einer erweiterten Handreichung bietet das Bündnis weitere Formate, um das Wissen über Sexismus in seinen unterschiedlichen Dimensionen sowie entsprechende Gegenmaßnahmen zu vertiefen und verbreiten. Macht mit und werdet Teil des Bündnisses!
Aktionsplan gegen sexuelle Belästigung in der Kultur- und Medienbranche
Die #metoo-Bewegung hat weltweit eine Debatte über Abhängigkeiten, Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe in der Kultur- und Medienbranche angestoßen. In diesem Zuge entstand 2018 die Vertrauensstelle Themis in Deutschland, die seither Menschen zur Seite steht, die im Kultur- und Medienbereich arbeiten und dort Erfahrungen mit sexueller Belästigung machen. Insgesamt 845 Fälle sexueller Belästigung wurden dem Verein bislang gemeldet, über 2.000 Beratungsgespräche haben die Mitarbeiter*innen geführt – Tendenz steigend. Anlässlich ihres 5-jährigen Bestehens hat Kulturstaatsministerin Roth im Kanzleramt jetzt einen Aktionsplan gegen sexuelle Belästigung und Gewalt in Kultur und Medien vorgestellt. Oft seien es die Rahmenbedingungen, die die Kultur- und Medienbranchen für Machtmissbrauch und sexualisierte Übergriffe anfällig machten, sagte Roth. Der Aktionsplan umfasst drei Komponenten: Zum einen soll ein breites Bündnis aus Verbänden und Organisationen einen Verhaltenskodex für die Kultur- und Medienbranchen erarbeiten, der möglichst konkrete Handlungsempfehlungen enthält und die Konsequenzen bei Verstößen festlegt. Als zweite Maßnahme sollen die Präventionsangebote der Themis erweitert werden, die sich speziell an Führungskräfte sowie Arbeitgeber*innen richten. Schließlich soll die Themis mit Unterstützung des Bundes ein Online-Tool entwickeln, das niedrigschwellig bei der Organisationsentwicklung hilft. Auch kleine Kultur- und Medienbetriebe sollen so dabei unterstützt werden, diskriminierungsfreie Arbeitsstrukturen zu schaffen.
Workshop: Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt in Clubs & Festivals
Lesetour „Punk As F*ck – Die Szene aus FLINTA Perspektive“ ab Oktober
Diana Ringelsiep und Ronja Schwikowski möchten mit ihrem Buch „PUNK AS F*CK – Die Szene aus FLINTA Perspektive“ Menschen eine Plattform geben, die es leid sind, in ihrem subkulturellen Umfeld bloß gesehen, aber nicht gehört zu werden. 50 Autor*innen berichten in diesem Sammelband davon, was sie als FLINTA in der Szene erleben bzw. erleben mussten. Gleichzeitig gehen sie darauf ein, was ihnen Punk bedeutet und warum es sich aus ihrer Sicht für diese Subkultur zu kämpfen lohnt. 50 unterschiedliche Erfahrungsberichte, die einen unmittelbaren Einblick in den Alltag von FLINTA verschiedenster biografischer Hintergründe gewähren. Der Abend ist nicht nur eine Lesung mit Auszügen aus dem Buch, sondern auch ein Vortrag zu den Themen Punk und Feminismus und zur #punktoo Bewegung, die für Diana und Ronja die Grundlage für die Arbeit am Buch war. Die Lesetour startet am 01.10. in Lüneburg.
Das Akronym FLINTA steht für „Frauen, Lesben, Intersexuelle-, Nicht-Binäre-, Transgender- und Agender-Personen“. Der Begriff dient der Sichtbarmachung von Geschlechtsidentitäten und eint somit alle Menschen, die von patriarchalen Strukturen betroffen sind – auch und gerade in der Punkszene.
Vortragsvideos zur Online Lecture Serie „Music, Sexual Harassment, Racism“ veröffentlicht
Die Vortragsvideos zur Online Lecture Series „Music, Sexual Harassment, Racism: Continuities & Change“ sind seit kurzem auf dem YouTube-Kanal der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien verfügbar. Dort könnt ihr folgende Vorträge nachschauen:
Rosemary L. Hill: Sexual Violence and Gender Equality in Grassroots Music Venues
Anna Bull: Higher Music Education after #MeToo
Antonio C. Cuyler: Blacktivism, Anti-racism, and Creative Justice in Oper
Salongespräche: I‘m not sorry! Sexismus und Mädchen*arbeit 23.06.2022
Die 16. Salongespräche des Frauenreferats in Frankfurt werden am 23.06.2022 um 18 Uhr unter Beteiligung von Mädchen* und jungen Frauen* das Thema Sexismus in den Fokus stellen. Dabei geht es um intersektionale Verschränkungen, um die Auseinandersetzung mit Klischees und Vorurteilen, mit denen sowohl Mädchen* als auch Fachkräfte konfrontiert sind. Gemeinsam wollen sich die Teilnehmerinnen* den strukturellen Dimensionen von Sexismen widmen, antisexistische Jugendarbeit und Bündnisse stärken. Dazu wird uns Stevie Schmiedel von Pinkstinks das Konzept der Schule gegen Sexismus vorstellen. Mit Frankfurter Akteur*innen soll gemeinsam überlegt werden, wie eine diskriminierungssensible und intersektionale Bildungsarbeit aussehen kann. Mit dabei: Sarah Chabakji, Marc Melcher, Jamila Adler, Meliha Cinar und Jaraya und die Teilnehmer*innen des talk of g!rls, dem Beteiligungsgremium zur Vorbereitung des Mädchen*tages. Sie stellen klar: „I‘m not sorry“ und fordern seit Jahren den Abbau von Sexismus und Vorurteilen. Anschließend lädt das Frankfurter DJ* Kollektiv ggvybe auf den dancefloor und zeigt, wie politisch feiern sein kann.
Ort: Petrihaus | Am Rödelheimer Wehr 15 | 60489 Frankfurt
Der Salon ist ein Teil der Kampagne Klischeefreie Zone Frankfurt, im Rahmen der Europäischen Gleichstellungscharta. Die Salongespräche werden in Gebärdensprache übersetzt. Der Veranstaltungsraum ist barrierefrei zugänglich.
Anmeldung bis 20.06.22 per Mail
Filmtipp: „Gleichstellung in Kultur und Medien“ von *mehrsterne*
Das Künstlerinnentrio *mehrsterne* aus Hamburg geht mit der Filmreihe „Die Spurensucherin“ der Frage nach, wie es um weibliche Kulturschaffende in der Kunst & Musikszene bestellt ist. Dazu haben Kijoka Junica und Jane O’Brien 2020 mit Jana Schiedek (Staatsrätin für Kultur und Medien), Andrea Rothaug (Geschäftsführerin von RockCity e.V. Hamburg) und der Sängerin und Produzentin Onejiru gesprochen. Den 12-minütigen unterhaltsamen Film mit Bildern von Gabriele Wendland und Musik von Jane O’Brien & Band, Kijoka Junica & Band und Maryna Vasylyeva könnt ihr hier nachschauen: