Erste Ausschüttung des RockCity Soforthilfe-Fonds
In den letzten Wochen und Monaten hat RockCity e.V. mit seiner Spendenkampagne #musicsupportHH rund 32.000.-€ generieren können, um Hamburger Musiker*innen und in der Musikszene Beschäftigten helfen zu können, die durch die Corona-Krise in eine finanzielle Notlage geraten sind. Jetzt kann die Ausschüttung an die ersten Künstler*innen erfolgen. Bewerben können sich Musiker*innen, Komponist*innen, DJs (ohne HCS/Bund), Kleinunternehmende und soloselbständige Musikschaffende (z.B. Tontechniker*innen, Lichttechniker*innen, Booker*innen, Kleinstlabels) (ohne HCS/Bund), Band GbRs (ohne HCS/Bund), alleinerziehende Musikschaffende mit besonderer Belastung und vollberufsmusizierende Paare mit besonderer Belastung. Hier findet ihr das Antragsformular, welches ihr bitte ausgefüllt bis zum 22. Juni per Mail versendet. Bei Bewilligung erhaltet ihr einen Festbetrag von i.H.v. 400.-€ – die Ausschüttung erfolgt zeitnah bis Anfang Juli. Bei weiteren Fragen meldet euch per Mail bei ed.yt1746824774ickco1746824774r@tro1746824774ppus1746824774.
Flammender Appell für die Veranstaltungsbranche: Aktion „Night of light“ 22.06.2020
Eine Branche steht vor dem finanziellen Aus, denn „Mit Abstand geht es nicht“. Darauf weist eine große Kundgebung von Kunst und Kultur Live am 22.6.2020 um 11:55 (5 vor 12!) auf dem Open Air Gelände vor der Jahrhunderthalle in Frankfurt a. M. hin. Die Veranstalter*innen wollen mit der ca. 2-stündigen Veranstaltung auf die katastrophale wirtschaftliche Situation in der zweitgrößten Wirtschaftsbranche in Deutschland, der Veranstaltungsbranche aufmerksam machen. Die Veranstaltung unterstützt die Aktion „Night of Light“, welche ebenfalls am 22.06. abends stattfindet und auf die dramatische Situation der Veranstaltungsbranche hinweisen wird. Im Rahmen dieser Aktion strahlen Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft sowie Veranstaltungs-Locations in ganz Deutschland in der Nacht vom 22. auf den 23.06.2020 bundesweit ihre Gebäude oder stellvertretend ein Bauwerk in ihrer Region oder Stadt mit roter Beleuchtung an, um auf die dramatische Situation in der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen. Denn nach wie vor gibt es in den meisten Bundesländern keine Perspektive, wann und wie Veranstaltungen wieder wirtschaftlich durchgeführt werden können. „Wir können unter der Einhaltung der geforderten Mindestabstände keine Veranstaltungen durchführen, ohne dabei ein horrendes Minusgeschäft zu produzieren, das gilt für kleine Theater ebenso wie für große Hallen“, so Stefan Schornstein von der Veranstaltungsagentur S‐Promotion GmbH und Initiator der Kundgebung in Frankfurt. Er und seine Mitstreiter*innen fordern jetzt ernstgemeinte politische Lösungen und vor allem finanzielle Unterstützungen, um Massenentlassungen und Privatinsolvenzen in nie dagewesener Höhe zu verhindern. Erwartet werden neben Künstler*innen vor allem auch die beschäftigten Sub‐Unternehmer wie Veranstaltungs‐ , Künstler ‐, Presse ‐ und Eventagenturen, Technikfirmen, Cateringfirmen, etc., die zumeist Selbstständige sind. Auf der Bühne werden zahlreiche Künstler*innen und Veranstalter*innen stellvertretend für eine ganze Branche ihre Stimme erheben. Um eine Registrierung wird gebeten, aber auch ohne Ticket ist der Einlass möglich.
Um 12 Uhr gibt es eine Pressekonferenz per Livestream, außerdem wird es am Montagabend um 20:30 Uhr einen Live-Stream mit einem prominent besetzten Panel geben.
Notfallfonds des Kulturdezernates Frankfurt
Die Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig hatte Ende März einen Notfallfonds für Einzelkünstler*innen, Künstlergruppen sowie Kollektive aus Frankfurt am Main der unterschiedlichen künstlerischen Genres eingerichtet, bei denen die Maßnahmen von Land und Bund nicht greifen. Mithilfe des Notfallfonds soll Kulturschaffenden während der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie beigestanden und die Weiterführung ihrer künstlerischen Tätigkeit gesichert werden. Wer noch keinen Antrag gestellt hat, kann dies mit einem formlosen Antrag an das Kulturamt nachholen. Über die Höhe der Förderung wird einzelfallbezogen entschieden. Sie kann zwischen 500 und höchstens 5000.-€ gestaffelt sein und wird als nicht-rückzahlbare oder rückzahlbare Zuwendung gewährt.
SoundTrack_Cologne 17 zieht in den Herbst
Aufgrund der aktuellen Situation besteht immer noch für mehr als 160 Länder eine Reisewarnung. Da der Erfolg von SoundTrack_Cologne vor allem von persönlichen Treffen und Networking-Veranstaltungen abhängig ist, mussten die Veranstalter schweren Herzens eine weitere Verschiebung von August in den Oktober vornehmen. Das neue Datum ist der 14. – 17.10.2020. Sollten zu diesem Zeitpunkt weiterhin Einschränkungen bestehen, wird SoundTrack_Cologne zusätzlich zur Veranstaltung in Köln als Online-Version stattfinden.
Petition für Solo-Selbstständige
Die Bundesregierung hat am 17. Juni ein großangelegtes Programm zur Milderung der Auswirkungen der Corona -Pandemie im Kulturbereich beschlossen. Verbände wie der Deutsche Musikrat kritisieren jedoch, dass die Hilfen gerade bei den Solo-Selbstständigen immern noch nicht genug ankommen. Darum unterstützen sie eine Petition, die noch bis zum 26.06. mitgezeichnet werden kann. Text der Petition: „Trotz guter Absichten kommen die Corona-Hilfen bei den Selbstständigen nicht an. Es braucht einen Neustart: Die Soforthilfen müssen verlängert, rechtssicher ausgestaltet und neben laufenden Betriebskosten auch die Lebenshaltung, Miete und Krankenversicherung als notwendige Ausgaben anerkannt werden. Nebenberufler darf man nicht ausschließen. Zudem müssen Selbstständige beim Wiederaufbau ihrer Unternehmen und ggf. ihrer Altersvorsorge durch bürokratie- und belastungsarme Jahre unterstützt werden.“
Neue Antragsrunde der hamburgischen Kulturstiftung
Der Hilfsfonds »Kunst kennt keinen Shutdown der hamburgischen Kulturstiftung geht in die zweite Runde. vom 25. bis 30. Juni 2020 können Kunstschaffende aus Hamburg erneut Anträge stellen. Das Ziel ist es, Künstler*innen der freien Szene dabei zu unterstützen, weiterzuarbeiten, ihre Arbeit sichtbar zu machen und neue Formate auszuprobieren. Ganz gleich ob via Website, Podcast, Streaming, Hörspiel, Online-Kurs, Aufnahme, gedruckte Form, Recherche-Report, Werkarchiv etc. – die Präsentationsform liegt bei den Antragsteller*innen und kann provisorischen, experimentellen Charakter haben. In Hamburg arbeitende freie Künstler*innen(-gruppen) aller Sparten (Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Musik, Literatur, Film, Fotografie, Kinder- und Jugendkultur, kulturelle Bildung sowie interdisziplinäre Vorhaben) können einen Antrag stellen, wenn ihre Einkommenssituation durch die Absage von Kulturveranstaltungen existenzbedrohend beeinträchtigt ist.
Engagement der GEMA für ihre Mitglieder
Die GEMA hat sich Maßnahmen überlegt, um Kulturschaffende in der Coraonakrise zu unterstützen. Aus den Mitteln für soziale und kulturelle Förderung hat die Solidargemeinschaft der GEMA den “Corona-Hilfsfonds” gegründet, der als einmalige Zahlung als finanzielle Übergangshilfe für existenziell gefährdete GEMA-Mitglieder dienen soll. Je nach persönlicher Schwere der Situation können bis zu 5.000 Euro ausgezahlt werden. Die Gelder des Corona-Hilfsfonds sind für Komponist*innen, Textdicher*innen und Musikverleger*innen bestimmt, die durch die Corona-Krise außergewöhnlich stark betroffen sind und denen anderweitig keinerlei finanziellen Leistungen zur Verfügung stehen. Der “Schutzschirm LIVE” ist die pauschale Nothilfe der GEMA, die sich vorrangig an performende Komponist*innen und Textdicher*innen richtet, die durch den Ausfall sämtlicher Veranstaltungen in existenzielle Schwierigkeiten geraten sind. GEMA-Mitglieder können eine Vorauszahlung auf ihre Ausschüttungen in den Live- und Wiedergabesparten beantragen.
Umfrage #2 Corona-Resumée: Welche Hilfen kamen bei Euch an?
Weiteres Hilfspaket für Kultur und Tourismus in Sachsen
Sachsen stellt zusätzlich 67,8 Millionen Euro bereit, um den besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Einrichtungen und Akteuren in Kultur und Tourismus zu unterstützen. Konkret sind mehrere Einzelmaßnahmen geplant. Den größten Baustein bildet ein umfassendes Paket für freie Kultureinrichtungen, die bislang zu wenig oder gar nicht auf Hilfsprogramme zugreifen konnten. Allein 30 Millionen Euro sind unter anderem für freie Theater, Festivals und kulturelle Vereine vorgesehen. Der Zuschuss beträgt bis 10.000 Euro, in begründeten Einzelfällen können bis zu 50.000 Euro ausgereicht werden. Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen erhält sieben Millionen Euro. Damit wird unter anderem das Stipendienprogramm »Denkzeit« aufgestockt. Dieses Förderstipendium richtet sich vor allem an freie Künstler, die von den anderen Hilfsprogrammen nicht partizipieren konnten. Pro Antrag werden bis zu 2.000 Euro ausgereicht. Sachsen ist Vorreiter bei dieser Art der Unterstützung. Neu ist, dass mit dem Programm »Denkzeit Event« auch die Veranstaltungsbranche in den Blick genommen wird. Dafür sind zwei Millionen Euro vorgesehen. Gefördert werden sollen Konzepte und Maßnahmen zur Umsetzung für Veranstaltungsformate in Zeiten von Corona.
Mehr Platz für Musik – Neue Regelungen aus den Bundesländern
Manch eine Musiker*in darf sich doch endlich wieder aus ihrem Mauseloch wagen: in einigen Bundesländern geht es weiter in Richtung Lockerungen der Corona-Bestimmungen.
Rheinland-Pfalz erlaubt Proben von Chören und Blasorchestern im Freien seit 10. Juni unter strengen Hygiene- und Abstandsregelungen. Der Landesmusikrat Berlin fordert ebenfalls eine Erlaubnis des Musizierens im Freien: anders als für Sportgruppen ist dies für Musiker*innen dort noch nicht erlaubt. Allerdings will das Land professionellen Musikern im Sommer die Open-Air-Saison ermöglichen. Auch in Bayern ist seit dem 8. Juni ist ein eingeschränkter Probenbetrieb für Instrumentalgruppen im Laienbereich wieder möglich. Diese können nun unter Beachtung strenger Schutz- und Hygienemaßgaben in Gruppen von bis zu zehn Personen erfolgen. Grundsätzlich muss zum Beispiel ein Abstand von zwei Metern zwischen den Musikern eingehalten werden, bei Blasinstrumenten drei Meter. Der Bayrische Chorverband protestiert dagegen, dass Chöre von dieser Regelung ausgenommen bleiben und verweist auf mehrere Studien, die ergaben, dass Singen keine signifikant größeren Luftbewegungen verursacht als normales Sprechen.
Konjunkturpaket der Bundesregierung: wie unterstützt es die Kulturszene?
Im Rahmen des Konjunkturpaketes zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung verschiedene Förderprogramme und Maßnahmen auf den Weg gebracht, die die Kulturszene unterstützen sollen. laPROF Hessen e.V. hat auf seiner Website eine kurze Zusammenstellung der für Kulturschaffende relevanten Teile veröffentlicht:
● „Pandemiebedingte Investitionen in Kultureinrichtungen zur Erhaltung und Stärkung der bundesweit bedeutenden Kulturlandschaft“ (250 Mio.€) für die Wiedereröffnung von Kultureinrichtungen, um die Einhaltung von Hygienekonzepte und Abstandsregeln zu ermöglichen (Online-Ticketing-Systeme, Modernisierung von Belüftungssystemen, neue Besucherführung und Bestuhlung usw.).
● Ein Programm zur “Erhaltung und Stärkung der Kulturinfrastruktur und Nothilfen” (450 Mio.€) soll kleine und mittlere Kulturstätten und -projekte unterstützen, die vor allem privatwirtschaftlich finanziert sind. Durch die BKM-Hilfen sollen Kreative aus der Kurzarbeit herausgeholt werden und ihrer künstlerischen Arbeit nachgehen können. Außerdem sollen sie die Möglichkeiten eröffnen, neue Aufträge an freiberuflich Tätige und Soloselbständige zu vergeben.
● Zudem sollen mit 150 Mio.€ alternative, digitale Angebote und neue Formate und Projekte, die der Vermittlung, Vernetzung und Verständigung im Kulturbereich dienen, gefördert werden.
Weitere Maßnahmen wie die Senkung des Mehrwertsteuersatzes, Überbrückungshilfen, usw. kommen dem Kulturbereich ebenfalls zugute. laPROF begrüßt die Maßnahmen des Konjunkturpaketes, bemängelt jedoch, dass „weiterhin eine regelmäßige Unterstützung von durch Corona finanziell geschädigten Soloselbstständigen [fehle], wie es beispielsweise ein fiktiver, monatlicher Unternehmerlohn von 1000.-€ in einer verlängerten, veränderten Version der Soforthilfe hätte sein können“. (Quelle)