Filmtipp: „Dirty Little Secrets“ taucht ins Haifischbecken Musikindustrie

Deals, Intrigen und viel Geld: davon, dass die Musikindustrie ein Haifischbecken ist, können viele Musiker*innen ein Lied singen. Ein Rechercheteam des Bayrischen Rundfunks hat sich jetzt in die Untiefen der Musikwelt begeben und blickt in der dreiteiligen Dokureihe „Dirty Little Secrets“ hinter die Kulissen der glitzernden Musikwelt, schaut sich das Monopol von Eventim und des Streaming-Giganten Spotify genauer an. Es geht um schmutzige Deals und einflussreiche Investoren. Außerdem kommen Musiker*innen wie Balbina zu Wort, die sich für eine faire Verteilung von Streaming-Gewinnen einsetzt. Denn nach wie vor verdienen vor allem die Superstars beim Streaming, denn der Verteilungsschlüssel besagt: je häufiger etwas gehört wird, umso mehr wird es wert. Dabei geht es nicht nur darum, von wie vielen Leuten man gehört wird, sondern auch wie oft. Das Rechercheteam entdeckt findige schwedische Musiker, die Musikprofile von angeblichen Musiker*innen aus Sehnsuchtsorten faken und so auf Massen von Spotify-Playlists landen. Das Team zeigt auch auf, wie der Ticketanbieter Eventim doppelt und dreifach absahnt – nicht nur bei Ticketverkäufen bei Konzerten & Großereignissen wie Fußball-Meisterschaften, sondern auch, in dem er Bookingagenturen und Konzerthallen aufkauft und sich damit nach und nach eine marktherrschende Stellung geschaffen hat. Unfassbar!

28.03.2024

Klare Kante zeigen & Spotify kündigen

Music Women* Germany zieht aus den unfairen Veränderungen beim Vergütungsmodell von Spotify Konsequenzen und wechselt zum Anbieter Tidal. Das bedeutet, dass ihr die Friday Flinta* Release Playlist sowie die ehemalige #diversifyyourspotify – nun #diversifyyourmusictase – Playlist auf Tidal findet. Balbina zeigt euch in verschiedenen Tutorials, wie ihr eure Playlists behalten und zu anderen Streaming-Diensten wechseln könnt und stellt in ihrem Linktree weitere Infos bereit. Eine Petition des Pro Musik Verbands findet ihr hier.

11.03.2024

VUT sieht nicht gerechtfertigte Umverteilung bei Spotify-Neuregelung

Noch im ausgehenden Jahr 2023 übten Künstler*innen, Labels, Aggregatoren, Branchenverbände und nicht zuletzt Abonnent*innen scharfe Kritik an den von Spotify angekündigten Änderungen am Vergütungssystem für Musik und insbesondere der neu eingeführten 1.000-Stream-Schwelle. Diese sieht vor, dass Künstler*innen nur noch für Tracks vergütet werden, die in 12 Monaten mindestens 1.000 Streams und/oder von mindestens 50 „unique users“ gestreamt wurden. Als Interessenvertretung der kleinen und mittleren Unternehmer*innen der deutschen Musikwirtschaft, zu denen neben selbstvermarktenden Künstler*innen, Labels, Verlage, Vertriebe und Produzent*innen gehören, hat sich der VUT nun in einer ausführlichen Stellungnahme erneut zu Wort gemeldet und die Argumentation von Spotify unter die Lupe genommen. Er bemängelt, dass diese Praxis Künstler*innen mit wenigen Streams benachteilige, obwohl sie zur Angebotsvielfalt beitrügen. Vor allem Newcomer*innen würden dadurch demotiviert. Auch die Hörer*innen unterstützen mit ihren Beiträgen ausschließlich viel gestreamte Künstler*innen, auch, wenn sie ausschließlich Nischenrepertoire und wenig gestreamte Newcomer*innen hörten. Die Lösung, um Abogebühren, Künstler*innen und die entsprechenden Vergütungen logisch zu verknüpfen, sei ein nutzungsbasiertes Abrechnungsmodell, schreibt der VUT. Auch sei die Gefahr groß, dass viele Künstler*innen ihre Tracks überhaupt nicht mehr auf Spotify anbieten und so am Ende nur noch die bekanntesten und immer gleichen Tracks in Dauerschleife laufen. Spotify würde zu dem Format, das die Plattform eigentlich ablösen wollte: zum Radio.

06.02.2024

Bandcamp Friday 02.02.2024: mobilisiert eure Fans!

Bald ist wieder Bandcamp Friday – dann bekommen die Künstler*innen, die dort ihre Musik & Merch verkaufen, 93% (anstatt 82%) der Einnahmen, die über die Plattform generiert werden. Bandcamp hat diese Aktion im März 2020 gestartet, um Musiker*innen zu unterstützen und verzichtet seitdem jeden ersten Freitag im Monat auf Einnahmenbeteiligungen. Die Aktion beginnt um 9 Uhr (MESZ) (falls du dir unsicher bist, ob die Aktion schon oder noch läuft, schau hier nach). Auf Bandcamp gibt es die Tracks, EPs, Alben, Vinyl und Fanartikel deiner Lieblingskünstler*innen!

01.02.2024

Gemeinsames Statement von VUT & PRO MUSIK zum voraussichtlichen Spotify-Vergütungsmodell

Spotify hat für 2024 Änderungen in der Abrechnung von Streaming-Einnahmen angekündigt: der Streaming-Dienst will nur noch dann für das Streaming eines Tracks Geld an die Rechteinhaber*innen überweisen, wenn der Song innerhalb eines Jahres mehr als 1.000 Mal gestreamt wurde. Für den Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen e. V. (VUT) und PRO MUSIK – Verband freier Musikschaffender e.V. wäre diese Umverteilung auf Kosten wenig gestreamter Tracks ein schlechtes Signal an die Musikbranche, schreiben sie in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom 15.11.2023. Von der Änderung wären zwei Drittel der Tracks auf Spotify betroffen, weil sie diesen Schwellenwert nicht erreichten, künftig gingen die betroffenen Künstler*innen demnach komplett leer aus. Dass die so nicht mehr ausgezahlten Gelder auf die Tracks verteilt werden, die mehr als 1.000 Mal gestreamt wurden, bedeute eine wirtschaftliche Umverteilung in Millionenhöhe.

„Man könnte argumentieren, dass es für 1.000 Streams insgesamt keine fünf Euro gibt. Dabei bleibt aber außer Acht, dass es Künstler*innen gibt, bei denen gleich mehrere Songs in ihrem Katalog nicht diese Schwelle erreichen. Diesen Artists fehlt dann insgesamt dennoch ein nennenswerter Betrag pro Jahr. Abgesehen davon hat es nichts mit Wertschätzung oder Respekt zu tun, eine künstlerische Leistung schlicht nicht mehr zu vergüten“, erläutert Christopher Annen, Vorstandsvorsitzender von PRO MUSIK.

„Sollte Spotify diese Pläne tatsächlich so umsetzen wollen, wäre das schockierend. Seit wann darf der Lizenznehmende entscheiden, ob er die vertraglich vereinbarte Bezahlung leisten will oder nicht? Zudem gibt es ein gesetzliches Recht auf angemessene Vergütung für jede wirtschaftliche Musiknutzung. Wenn Spotify diese nun vorenthalten will, ist das für uns nicht hinnehmbar. Das gilt umso mehr, da Spotify die betroffenen Tracks weiter anbieten will und der Schwellenwert willkürlich gewählt zu sein scheint“, ergänzt Dr. Birte Wiemann, Vorstandsvorsitzende des VUT. Beide Verbände lehnen die oben genannte Veränderung des Spotify-Vergütungsmodells ab. Weiterhin fordern sie den Marktführer dazu auf, ausnahmslos nutzungsbasiert zu vergüten und auch mit Künstler*innen und Independent-Vertreter*innen der Branche über Neuerungen in der Vergütungsstruktur ins Gespräch zu kommen.

27.11.2023

VUT lädt Pro Musik zur Aufstellung gemeinsamer Vergütungsregeln im Streaming ein

Der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) hat PRO MUSIK, den Verband freier Musikschaffender, eingeladen, in die Verhandlung über gemeinsame Vergütungsregeln im Audiostreaming einzutreten. Ziel dessen ist es, zwischen Musiker*innen und Labels angemessene und zeitgemäße Regeln über die Vergütung von Leistungsschutzrechten aufzustellen. Unter anderem fordert der Verband, die Umstellung auf ein faireres und transparenteres nutzerbasiertes Abrechnungsmodell – zugunsten von Künstler*innen und Hörer*innen. In einer vergangenes Jahr veröffentlichten Stellungnahme zielen die Vorschläge des Verbandes auf eine transparentere und optimierte Streaming-Ökonomie und fordern unter anderem, Künstler*innen eine faire zeitgemäße digitale Lizenzgebühr zu bezahlen. Diese Forderung möchte der Verband nun gemeinsam mit Pro Musik umsetzen.

17.04.2023

Infocalls zur Internationalen Tourförderung

In digitalen Workshops stellt die Initiative Musik im Februar die Internationale Tourförderung sowie die pandemiebedingte Erweiterung für internationale Streaming-Projekte vor. Es werden die Phasen der Förderung erläutert sowie Schritt für Schritt durch das Antrags-Tool und den Verwendungsnachweis geführt. Anschließend ist Zeit für Fragen der Teilnehmer*innen. Diese können allgemein oder auch speziell für ein geplantes Projekt gestellt werden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Plätze sind begrenzt. Eine Anmeldung vorab ist daher erforderlich.

22. Februar 2022, 16-17:30 Uhr Infocall – Internationale Tourförderung (Streaming) (Anmelden)
1. März 2022, 16-17:30 Uhr Infocall – Internationale Tourförderung (Anmelden)

07.02.2022

#MelodivaSpotlight: Kick La Luna Festtags-Streaming

Gute Neuigkeiten für Kick La Luna Fans! Die neue, zehnte CD und geplante Jubiläums-Edition zum 30. Bandjubiläum wächst und gedeiht und hat auch schon einen Namen: „Nicht ohne uns“. Unter der bewährten Fittiche von David Lang (Gitarrist und Komponist u. a. für TV und Musicals) entsteht ein Soundtrack mit Powersongs und sinnlichen Balladen. Power-Soul meets Latin-Funk und Salsa, mit Texten, die berühren, aufrütteln und Nachdenkliches vermitteln. Die ersten Konzerte sind frühestens ab März 2022 geplant – wer sich vorher schon mal einstimmen möchte, hat vom 24.12.2021 – 03.01.2022 die Gelegenheit dazu, denn dann streamt die Band eine Aufzeichnung des Konzerts, das sie im Oktober 2020 in der Brotfabrik gegeben hat. Also: Schampus bereitstellen, Coachkissen aufklopfen und Freund*innen zum Jubi-Abend einladen. Mehr dazu in Kürze hier (Foto: Wolfgang Schmidt Ammerbuch).

13.12.2021

Was verdienen Künstler*innen an Streaming?

Das fragt sich nicht nur die Singer-/Songerwriterin Christina Lux. Auf ihrer Facebookseite weist sie darauf hin, dass die Einnahmen für Künstler*innen je nach Plattform sehr unterschiedlich ausfallen und zieht dazu eine Analyse des Online-Magazins für Social Media, Digitales und Tech Basic Thinking heran. Diese zeigt, dass es nicht nur darauf ankommt, wie viel die Plattform der/dem Künstler*in pro Stream zahlt.  Auch die Größenordnung der zahlenden Mitglieder, das Verhältnis von zahlenden Nutzer*innen zur Bezahlung pro Stream entscheidet über die Einnahmen. Bei Spotify z.B. zahlten 2020 nur 138 von 299 Mio. Nutzer*innen für das Streamen der Musik, der Rest hört über einen kostenfreien Account. Bei Tidal oder Apple gibt es zwar Probeabos, das Streamen danach kostet aber. So werden die Künstler*innen auch wirklich für ihre bereitgestellte Musik bezahlt. Lux macht das Rechenexempel mit einem Streamingrechner, bei 300 Streams kommen bei der/dem Künstler*in folgende Beträge zusammen: Qobuz 11,70 €, Tidal 3,45 €, Apple 2,03 €, Deezer 1,87 €, Spotify 0,86 €. Auch die oben erwähnte Analyse rechnet vor, wie viele Streams ein*e Künstler*in benötigen würde, um auf einen monatlichen Bruttoverdienst von 3100 Euro zu kommen: „Während der Wert bei Apple Music bei 550.222 Streams liegt, kommt Amazon Music auf 871.830 Streams und Spotify auf 1,067241 Millionen Streams. Auf YouTube liegt der Wert schon bei über 2,4 Millionen Streams“. Es empfiehlt, auf exklusive Deals mit einzelnen Plattformen zu verzichten und die Umsätze durch eine möglichst breite Streuung zu maximieren.
06.12.2021

Female Music auf Spotify: EQUAL & New Music Friday Female Edition

Im April 2021 verkündete Spotify mit „EQUAL“ den Start eines internationalen Musikprogramms, mit dem der Audio-Streaming-Service zukünftig die Gleichberechtigung von Frauen in der Musikbranche noch stärker fördern möchte. Ausgewählte Musikerinnen werden in monatlichen nationalen und globalen Playlists präsentiert und gleichzeitig mit umfangreichen Marketing-Kampagnen unterstützt. Hier geht es zur EQUAL-Playlist Deutschland, Österreich und der Schweiz. Oder ihr schaut mal bei der sorgfältig ausgewählten NEW MUSIC FRIDAY -FEMALE EDITION von unserer Nachwuchsredaktion Melodita vorbei, die jeden Freitag erscheint. Dort stellen wir unsere neuen Lieblingsreleases, Empfehlungen und Songs von starken Frauen, die uns umhauen, vor.

07.06.2021

#artistathome: Tüdelband macht Tüdel-Phon

Die Tüdelband aus Hamburg betreibt ab sofort den Tante Emma-Laden unter den Streaming-Formaten: Beim Tüdel-Phom gibt es Musik und das Kiez-Hörspiel AHAB in wöchentlich neuen Folgen. Anrufen kann man jederzeit unter der Nummer 040-284 660 28. Damit macht die Band ihre Musik ausdrücklich auch Menschen zugänglich, die im Internet nicht so zu Hause sind. So können auch ältere Menschen – und alle mit akuter Zoom-Fatigue –  weiter am kulturellen Leben teilnehmen. Unterstützt wird die Aktion durch den Hilfsfonds »Kultur hält zusammen« der Dorit & Alexander Otto-Stiftung und der Hamburgischen Kulturstiftung.

14.04.2021

Neue Streaming-Reihe: NICA Magazin presents

Der Kölner Stadtgarten startet mit „NICA Magazin presents“ eine neue Streaming-Reihe: Jeden Montag um 20.00 Uhr wird eine neue Folge mit Magazin-Beiträgen und bisher unveröffentlichten Konzertaufnahmen der NICA Artists gezeigt. Jede Sendung besteht aus drei Teilen: Ein kurzes Interview, gefolgt von Konzertmitschnitten und „High Five“ mit spontanen Improvisationen. Den Anfang macht Sängerin Laura Totenhagen. Das NICA Magazin wird von einem erfahrenen Redaktionsteam in Zusammenarbeit mit Klangmalerei.tv produziert. Es ist Teil des Programms „NICA artist development“ des Landes NRW, produziert vom „Europäischen Zentrum für Jazz und aktuelle Musik“ im Stadtgarten Köln. „NICA live“ ist fester Bestandteil des Konzertangebots im „Green Room“ des Stadtgartens. Ab 1. Mai 2021 werden dort jeden Montag ab 20.00 Uhr die NICA Artist ihre musikalischen Ideen und Visionen live vor Publikum präsentieren.

24.03.2021