Situation der Clubs: LiveKomm fordert Taten & veröffentlicht Monitoring-Ergebnisse

Am 7. Mai 2025 jährt sich das Datum, an dem der Deutsche Bundestag per Entschließungsantrag Clubs als Kulturorte einstufte, bereits zum vierten Mal. Damit einhergehend hätten auch Verordnungen und Vorschriften angepasst werden müssen – getan hat sich jedoch wenig. Für die Schallschutz-Bestimmungen gilt noch immer: Clubgeräusche sind vermeintlich das gleiche wie Industrielärm, z. B. Motorsägen. Und laut Baunutzungsverordnung sind Clubs z.B. in Industriegebieten weiterhin überhaupt nicht und in Gewerbegebieten nur ausnahmsweise zulässig. Reformen sind schon länger als vier Jahre überfällig – die Schallschutz-Bestimmungen z.B. wurden für den clubrelevanten Bereich seit 1968 nicht angepasst! Die neue Regierung will laut Koalitionsvertrag Clubs als Kulturorte schützen und würdigen. Die LiveKomm fordert deshalb laut einer Pressemitteilung von der Bundesregierung, auf Beschlüsse auch Taten folgen zu lassen und Verordnungen und Vorschriften zügig anzupassen. 

Im übrigen hat die LiveKomm im Rahmen ihres aktuellen Monitorings kürzlich erneut alarmierende Zahlen vorgelegt: Trotz leicht verbesserter Besucher*innenzahlen und geringerer Umsatzverluste (-2,8 %) stehen viele Clubs und Festivals wirtschaftlich massiv unter Druck. 97 % der befragten Musikspielstätten melden stark gestiegene Kosten, 81 % kämpfen mit grundlegenden finanziellen Herausforderungen – vor allem wegen hoher Mieten und steigender Gagenforderungen. Die Folgen: die Nachwuchsförderung bricht weiter ein: 61 % bieten seltener Bühnen für Newcomer*innen. 78 % der Betriebe brauchen 2025 Fördermittel, um weiter bestehen zu können!

12.05.2025

Showcase-Festival MW:M Live 2025: jetzt bewerben

Die MW:M Live – das Showcase-Festival der Most Wanted: Music – sucht wieder nach den spannendsten Newcomer*innen-Acts aus Deutschland und darüber hinaus. Und ihr könnt dabei sein! Am 12. und 13. November 2025 verwandelt sich die Kulturbrauerei Berlin in ein Festivalzentrum für zukunftsweisende Musik: Mit dabei sind Konferenzgäste, Entscheider*innen der Musikbranche und jede Menge musikbegeistertes Publikum. Euer Slot – eure Bühne – eure Chance! Zeigt, was ihr könnt, vernetzt euch mit Profis aus dem In- und Ausland und bringt eure Karriere auf das nächste Level. Das Genre ist nicht festgelegt, es kommt vielmehr auf eine starke Persönlichkeit und einzigartige Performance an. Bewerbungsschluss: 30. Juni 2025
12.05.2025

Arbeitspaket-Stipendien für Brandenburger Künstler*innen (30.05.)

Zum siebten Mal schreibt das Kulturministerium zehn Arbeitspaket-Stipendien aus, die an keine konkreten künstlerischen Vorhaben gekoppelt sind. Erstmals werden jeweils 10.000 Euro vergeben – in den Vorjahren waren es jeweils 8.000 Euro. Für die Arbeitspaket-Stipendien können sich Künstler*innen der Genres Literatur, Bildende Kunst, Musik sowie Darstellende Kunst bewerben.
Die Bewerbungsfrist endet am 30. Mai 2025. Die Ausschreibung steht unter dem Vorbehalt des Beschlusses über den Landeshaushalt 2025/26. Berücksichtigt unbedingt die Ausfüllhinweise, denn die Bewerbung ist je nach Sparte unterschiedlich.
12.05.2025

Localize-Festival sucht Assistenz in der Festivalproduktion (Potsdam)

Ihr habt erste Erfahrungen in der Veranstaltungsorga oder im Projektmanagement gesammelt und Lust, ein Kunst & Kulturfestival in Potsdam zu organisieren? Dann bewerbt euch jetzt! Seit 2008 öffnet Localize, Potsdams Festival für Stadt, Kultur und Kunst urbane Orte für zeitgenössische Kunst in Potsdam. Unter einem jährlich wechselnden thematischen Schwerpunkt, sucht das mehrtägige Festival die Auseinandersetzung mit städtischem Raum im Wandel, Zwischenräumen für Gestaltung und Potentialen von Partizipation. Vom 18. – 20. Juli entsteht am Aradosee zwischen Gassirunde und Garagen, Naherholungs- und Gewerbegebiet in Potsdam ein temporäres Festival für Stadt, Kultur und Kunst. WE WILL SEE befragt in künstlerischen Positionen den See als Ort der Möglichkeit und Ungewissheit und blickt auf Themen der Stadtpolitik, des urbanen Zusammenlebens und unserer gemeinsamen Zukunft. Für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Veranstaltung sucht der Verein eine Assistenz in der Festivalproduktion. Die Vergütung erfolgt auf Honorarbasis in Höhe von 450,- Euro (brutto) pro Monat. Bewirb dich mit einer kurzen Vorstellung per Mail.

12.05.2025

Sachbearbeiter*in (m/w/d) bei ImPuls Brandenburg e.V. gesucht (30 Std./Woche)

Der ImPuls Brandenburg e.V. – Landesverband für Soziokultur, Popularmusik und Festivals vernetzt, fördert und berät die Szene im Land Brandenburg und setzt sich für bessere Rahmenbedingungen ein. Die Aktivitäten reichen von der Vernetzung der Akteur*innen über deren Professionalisierung und branchenspezifische Beratung bis hin zur Entwicklung und Durchführung eigener Projekte. Der Verband ist im stetigen Dialog mit (Kultur)politik und -verwaltung auf Kommunal- und Landesebene und bringt sich bei relevanten Themen in politische und öffentliche Diskussionen ein. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt sucht der Verband eine*n Sachbearbeiter*in, der/die* in der Geschäftsstelle in Potsdam mit einem kleinen Team engagiert und nachhaltig unterstützt. Die ausgeschriebene Teilzeitstelle (30 Std./Woche) umfasst vielfältige Aufgaben in den Bereichen Verwaltung, Fördermittelmanagement und Mitgliederbetreuung. Bewerbungsschluss: 28.05.2025

12.05.2025

Neues Förderprogramm GAGEPLUS_Hamburg

Jazz-Konzerte sind nicht per se wirtschaftlich tragfähig. Diese Tatsache spiegelt sich oftmals in der Bezahlung der Künstler*innen wider. Selbst professionelle Jazzmusiker*innen spielen regelmäßig für Gagen, die deutlich unter 300€ liegen – dies ist die aktuell empfohlene Honoraruntergrenze des Deutschen Musikrats und der Deutschen Jazzunion. Vor diesem Hintergrund hat der JAZZBÜRO HAMBURG e.V. in Kooperation mit der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg (BKM) das Förderprogramm GAGEPLUS_Hamburg entwickelt. Die BKM hat das Programm für den laufenden Projektzeitraum bis zum 31.12.2025 mit einem Fördervolumen von 100.000€ ausgestattet, um der oftmals prekären Entlohnung spürbar entgegenzuwirken. Die Förderung richtet sich ausschließlich an professionelle, in Hamburg lebende Musiker*innen, die Jazzkonzerte in der Stadt spielen. Im Rahmen dieser Förderung sollen Konzertgagen in Höhe von bis zu 200 Euro mit jeweils 150 Euro aufgestockt werden. In der ersten Testphase vom 01. Mai – 15. Juni 2025 können Anträge rückwirkend für Auftrittsgagen aus den Monaten März und April gestellt werden. Zukünftig sollen Anträge jeweils für den Vormonat gestellt werden können. Am 20.05.2025 kannst du an einem Online-Workshop teilnehmen und erfahren, wie du die Formulare ausfüllen musst und deine offenen Fragen stellen (mit Anmeldung per Mail).

12.05.2025

Raketerei Netzwerkabend 21.05.2025

Wenn du keine Lust mehr hast, dich alleine durch den Musikbranchen-Dschungel durchzuwurschteln, dann solltest du am 21. Mai 2025 beim (virtuellen) RAKETEREI-Netzwerkabend dabei sein: Dich erwarten ein inspirierender Input und ein Austausch mit anderen Musikerinnen*. Beginn: 19:30 Uhr (Dauer ca. 90 Min.), die Teilnahme ist kostenlos.

12.05.2025

Wir sind alle nur Menschen – Alice Phoebe Lou im Zoom Frankfurt (06.05.2025)

Dienstagabend, Anfang Mai. Der Voract hat gerade erst losgelegt, dafür ist das Zoom schon ziemlich gut gefüllt. Das Publikum: eher jung, zurückhaltend, aber sehr aufmerksam. Es ist diese Art von Konzertabend, bei dem man sich mehr treiben lässt, als dass man Erwartungen hegt. Und das war vielleicht nicht schlecht so.

Den Auftakt machte Strawberry Guy, ein britischer Indie-Pop-Musiker, mit atmosphärischen Klavierstücken unterlegt mit Streichersamples. Besonders sein zauberhaftes Klavierspiel & Gespür für Melodieführung ließen uns dahinschmelzen – bis zu den auffällig abrupten Enden seiner Stücke, die das schwelgende Publikum verblüfften, aber mit einem Lächeln im Gesicht in den Club zurückholten. Ein stimmiger Einstieg!

Alice Phoebe Lou kam ohne Begrüßung auf die Bühne. Kein Tamtam, kein sich-feiern-lassen – einfach da, Gitarre auf und losgelegt. So angenehm unaufdringlich wie der Abend begann, ging er auch weiter. Die Musik der südafrikanischen Singer-/Songwriterin – irgendwo zwischen Indie-Folk, leichtem Country und einem Hauch Soft Rock – plätscherte vor sich hin. Schön, aber nicht wirklich bewegend.

Es gab kaum Ansagen, wenig Kontakt zum Publikum. Der Fokus lag klar auf der Musik, was erstmal nichts Schlechtes bedeuten muss. Die Stimme von Alice Phoebe Lou ist unbestritten schön und ihre 4-köpfige Begleitband, bestehend aus Drums, Keys, E-Gitarre & Bass bestand aus absolut versierten Musikern. Nur fehlte es dem Auftritt insgesamt an Spannungsbögen. An Begeisterung für die Musik und das Zusammenspiel auf der Bühne war leider wenig zu spüren, vieles wirkte, als würde es auf einer Stimmungsebene verharren.

Eine mögliche Erklärung dafür liefert der einzige wirklich persönliche Moment des Abends: Noch während des ersten Konzert-Drittels verließ Lou kurz die Bühne und kehrte nach einigen Minuten, die von der Band mit einem Instrumentalpart überbrückt wurden, sichtlich aufgewühlt zurück. Mit einem kurzen „Sorry“ überspielte sie den Moment, der das Publikum irritiert zurückließ. Etwas später, als die Band gerade die Bühne für ein paar Solo-Songs verlassen hatte, erzählte sie: „I’m playing through some pain tonight […] but I’m with you as much as I can be tonight.“ Danach folgte ein Solosong an der Gitarre – für mich der stärkste Moment des Konzerts. Weil es ein toller Song war und eine Abwechslung vom immer ähnlich klingenden Soundteppich, den die Band sonst unterlegte, aber auch weil Lou in dem Moment das erste Mal an diesem Abend keine unnahbare Person mehr war, sondern eben einfach ein ganz normaler Mensch, der gerade keinen besonders guten Tag hat – und das bedarf keiner weiteren Erklärung.

Mein Fazit: Es war ein netter Abend, die Musik war angenehm, jedoch ohne wirklich zu berühren. Musikalisch hat das Konzert bei mir nicht lange nachgewirkt, vielleicht weil zu viel gleich klang, vielleicht weil zu wenig zu den einzelnen Songs gesagt wurde. Was jedoch blieb, ist das Bewusstsein, dass Musiker*innen eben auch nur Menschen sind, manchmal überfordert, manchmal nicht ganz da – und trotzdem von ihnen erwartet wird, dass sie bei jeder Show voll abliefern. Hm…

Belqis Schuber

12.05.2025

DKV sucht Assistent*in für Geschäftsführung (m/w/d)

Für die Geschäftsstelle in Berlin sucht der Deutsche Komponist*innenverbandes (DKV) ab Juni ein*e Assistent*in für Mitgliederverwaltung, administrative Unterstützung und redaktionelle Mitarbeit in Teilzeit (unbefristet, 20 Std./Woche). Bewerbungsschluss: 25.05.2025

12.05.2025

DKV zeigt großes Meinungsspektrum in Einzelstatements zur geplanten GEMA-Reform

Am 15.05.2025 sollen die Mitglieder in der GEMA-Mitgliederversammlung über die geplante GEMA-Reform abstimmen. Mit der Reform strebt die GEMA eine zukunftsfähige und gerechtere Verteilungspraxis an, in dem sie die bisherige Trennung von E- und U-Musik aufhebt und eine neue Sparte für sogenannte Kultur-Konzerte etabliert, in denen künstlerisch anspruchsvolle Musik gespielt wird. Der Deutsche Komponist*innenverbandes (DKV) hat jetzt persönliche Statements von Vorstandsmitgliedern und Fachgruppenvorsitzenden veröffentlicht, die einmal mehr zeigen, dass es sehr viel Kritik und einen großen Gesprächsbedarf gibt. Eine der Kritikpunkte ist, dass die Reform nicht unter der paritätischen Beteiligung der Musikverbände zustande gekommen und fundierte Alternativvorschläge nicht berücksichtigt worden seien. Bedenklich finden einige auch, dass die Ablösung der kollektiven Verteilung durch das Inkasso-Prinzip die Sparte E besonders schwer treffe und kommerziell noch nicht so erfolgreiche Künstler*innen in Zukunft leer ausgingen. Mit den Einzelstatements will der DKV das Meinungsspektrum zu diesem genreübergreifenden Thema aufzeigen und für einen konstruktiven Diskurs werben.

Die kompletten Statements findet ihr hier.

12.05.2025

Jazzbassistin Paula Weilmünster bekommt Kulturförderpreis

Die Stadt Seligenstadt zeichnet in diesem Jahr die 19-jährige Jazzbassistin Paula Weilmünster mit dem Kulturförderpreis aus. Der Magistrat folgte dem Votum der unabhängigen Kulturpreisjury, die ihr außergewöhnliches Engagement in der lokalen Kulturszene sowie ihre musikalische Qualität und Vielseitigkeit einstimmig würdigte. Die in Seligenstadt aufgewachsene Bassistin ist Mitglied in zahlreichen Ensembles (u.a. im renommierten Landesjugendjazzorchester Hessen) und hat 2025 mit dem Kunstforum Seligenstadt die Konzertreihe „Jam-Session im Sudhaus“ ins Leben gerufen. Seit Herbst letzten Jahres studiert Weilmünster Jazzbass an der Musikhochschule Mannheim. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis wird für besondere künstlerische Leistungen verliehen und richtet sich an junge Talente am Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn. Der Preis wird im Laufe des Jahres überreicht.

12.05.2025

Podcast- & Buch-Tipp: Sophie Hunger @Freiheit Deluxe (hr)

Freiheit Deluxe: Wer über Freiheit reden will, muss Freiräume schaffen. Die Autorin Jagoda Marinić trifft in ihrem hr-Podcast alle zwei Wochen Menschen, die mit ihren Worten und ihrem Wirken Debatten auslösen und sortieren. Am 9. Mai war die Singer-/Songwriterin Sophie Hunger bei ihr zu Gast im Studio und hat über ihren eigenen Freiheitsbegriff und ihren Werdegang gesprochen. Hunger ist gerade auf Tour mit ihrem neuen Buch „Walzer für Niemand“, einem „abgründigen wie poetischen, tragikomischen und raffinierten Coming-of-Age-Roman, der davon erzählt, was wir verlieren müssen, um etwas zu werden“ (Promotext). „Freiheit sind wir“ ist ihr Motto, denn die Menschen könnten die Freiheit nur gemeinsam kreieren, anstatt nur mit dem eigenen Ich zu denken (Foto: Britta Pedersen),

12.05.2025