Filmtipp: „Dirty Little Secrets“ taucht ins Haifischbecken Musikindustrie
Deals, Intrigen und viel Geld: davon, dass die Musikindustrie ein Haifischbecken ist, können viele Musiker*innen ein Lied singen. Ein Rechercheteam des Bayrischen Rundfunks hat sich jetzt in die Untiefen der Musikwelt begeben und blickt in der dreiteiligen Dokureihe „Dirty Little Secrets“ hinter die Kulissen der glitzernden Musikwelt, schaut sich das Monopol von Eventim und des Streaming-Giganten Spotify genauer an. Es geht um schmutzige Deals und einflussreiche Investoren. Außerdem kommen Musiker*innen wie Balbina zu Wort, die sich für eine faire Verteilung von Streaming-Gewinnen einsetzt. Denn nach wie vor verdienen vor allem die Superstars beim Streaming, denn der Verteilungsschlüssel besagt: je häufiger etwas gehört wird, umso mehr wird es wert. Dabei geht es nicht nur darum, von wie vielen Leuten man gehört wird, sondern auch wie oft. Das Rechercheteam entdeckt findige schwedische Musiker, die Musikprofile von angeblichen Musiker*innen aus Sehnsuchtsorten faken und so auf Massen von Spotify-Playlists landen. Das Team zeigt auch auf, wie der Ticketanbieter Eventim doppelt und dreifach absahnt – nicht nur bei Ticketverkäufen bei Konzerten & Großereignissen wie Fußball-Meisterschaften, sondern auch, in dem er Bookingagenturen und Konzerthallen aufkauft und sich damit nach und nach eine marktherrschende Stellung geschaffen hat. Unfassbar!
Klare Kante zeigen & Spotify kündigen
Music Women* Germany zieht aus den unfairen Veränderungen beim Vergütungsmodell von Spotify Konsequenzen und wechselt zum Anbieter Tidal. Das bedeutet, dass ihr die Friday Flinta* Release Playlist sowie die ehemalige #diversifyyourspotify – nun #diversifyyourmusictase – Playlist auf Tidal findet. Balbina zeigt euch in verschiedenen Tutorials, wie ihr eure Playlists behalten und zu anderen Streaming-Diensten wechseln könnt und stellt in ihrem Linktree weitere Infos bereit. Eine Petition des Pro Musik Verbands findet ihr hier.
VUT sieht nicht gerechtfertigte Umverteilung bei Spotify-Neuregelung
Noch im ausgehenden Jahr 2023 übten Künstler*innen, Labels, Aggregatoren, Branchenverbände und nicht zuletzt Abonnent*innen scharfe Kritik an den von Spotify angekündigten Änderungen am Vergütungssystem für Musik und insbesondere der neu eingeführten 1.000-Stream-Schwelle. Diese sieht vor, dass Künstler*innen nur noch für Tracks vergütet werden, die in 12 Monaten mindestens 1.000 Streams und/oder von mindestens 50 „unique users“ gestreamt wurden. Als Interessenvertretung der kleinen und mittleren Unternehmer*innen der deutschen Musikwirtschaft, zu denen neben selbstvermarktenden Künstler*innen, Labels, Verlage, Vertriebe und Produzent*innen gehören, hat sich der VUT nun in einer ausführlichen Stellungnahme erneut zu Wort gemeldet und die Argumentation von Spotify unter die Lupe genommen. Er bemängelt, dass diese Praxis Künstler*innen mit wenigen Streams benachteilige, obwohl sie zur Angebotsvielfalt beitrügen. Vor allem Newcomer*innen würden dadurch demotiviert. Auch die Hörer*innen unterstützen mit ihren Beiträgen ausschließlich viel gestreamte Künstler*innen, auch, wenn sie ausschließlich Nischenrepertoire und wenig gestreamte Newcomer*innen hörten. Die Lösung, um Abogebühren, Künstler*innen und die entsprechenden Vergütungen logisch zu verknüpfen, sei ein nutzungsbasiertes Abrechnungsmodell, schreibt der VUT. Auch sei die Gefahr groß, dass viele Künstler*innen ihre Tracks überhaupt nicht mehr auf Spotify anbieten und so am Ende nur noch die bekanntesten und immer gleichen Tracks in Dauerschleife laufen. Spotify würde zu dem Format, das die Plattform eigentlich ablösen wollte: zum Radio.
musicHHwomen* will die Spotify 1000er Marke knacken – jetzt bewerben!
Extra zum Jahresende geht musicHHwomen* – das Ländernetzwerk von music women* germany – proaktiv auf Spotifys Nerven, um Hamburgs FLINTA* Szene über die 1.000er Grenze zu pushen (mehr zum neuen Abrechnungsmodell von Spotify, das Millionen Künstler*innen benachteiligt, hier)! Macht mit für eine diverse und inklusive musicHHwomen* Playlist, solange, bis es eine brauchbare Alternative gibt. Auf der Playlist könnt Ihr neue und alte Songs von grandiosen Künstlerinnen* aus Hamburg entdecken. Hört rein, teilt die Playlist mit Euren Freundinnen* und supported damit aktiv die musikalische Vielfalt in Hamburg. Und vor allem: Helft allen Newcomerinnen* über die 1.000 Streams-Hürde! Ihr wollt Eure Musik in der Playlist sehen? Bewerbt euch mit eurem Song via Mail!
Gemeinsames Statement von VUT & PRO MUSIK zum voraussichtlichen Spotify-Vergütungsmodell
Spotify hat für 2024 Änderungen in der Abrechnung von Streaming-Einnahmen angekündigt: der Streaming-Dienst will nur noch dann für das Streaming eines Tracks Geld an die Rechteinhaber*innen überweisen, wenn der Song innerhalb eines Jahres mehr als 1.000 Mal gestreamt wurde. Für den Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen e. V. (VUT) und PRO MUSIK – Verband freier Musikschaffender e.V. wäre diese Umverteilung auf Kosten wenig gestreamter Tracks ein schlechtes Signal an die Musikbranche, schreiben sie in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom 15.11.2023. Von der Änderung wären zwei Drittel der Tracks auf Spotify betroffen, weil sie diesen Schwellenwert nicht erreichten, künftig gingen die betroffenen Künstler*innen demnach komplett leer aus. Dass die so nicht mehr ausgezahlten Gelder auf die Tracks verteilt werden, die mehr als 1.000 Mal gestreamt wurden, bedeute eine wirtschaftliche Umverteilung in Millionenhöhe.
„Man könnte argumentieren, dass es für 1.000 Streams insgesamt keine fünf Euro gibt. Dabei bleibt aber außer Acht, dass es Künstler*innen gibt, bei denen gleich mehrere Songs in ihrem Katalog nicht diese Schwelle erreichen. Diesen Artists fehlt dann insgesamt dennoch ein nennenswerter Betrag pro Jahr. Abgesehen davon hat es nichts mit Wertschätzung oder Respekt zu tun, eine künstlerische Leistung schlicht nicht mehr zu vergüten“, erläutert Christopher Annen, Vorstandsvorsitzender von PRO MUSIK.
„Sollte Spotify diese Pläne tatsächlich so umsetzen wollen, wäre das schockierend. Seit wann darf der Lizenznehmende entscheiden, ob er die vertraglich vereinbarte Bezahlung leisten will oder nicht? Zudem gibt es ein gesetzliches Recht auf angemessene Vergütung für jede wirtschaftliche Musiknutzung. Wenn Spotify diese nun vorenthalten will, ist das für uns nicht hinnehmbar. Das gilt umso mehr, da Spotify die betroffenen Tracks weiter anbieten will und der Schwellenwert willkürlich gewählt zu sein scheint“, ergänzt Dr. Birte Wiemann, Vorstandsvorsitzende des VUT. Beide Verbände lehnen die oben genannte Veränderung des Spotify-Vergütungsmodells ab. Weiterhin fordern sie den Marktführer dazu auf, ausnahmslos nutzungsbasiert zu vergüten und auch mit Künstler*innen und Independent-Vertreter*innen der Branche über Neuerungen in der Vergütungsstruktur ins Gespräch zu kommen.
#MelodivaSpotlight: Playlist zum Weltfrauen*tag 2022
Wir haben auf Spotify eine protestmäßige Playlist für euch zusammengestellt – euer Soundtrack zum Weltfrauen*tag 2022!
Keychange Weekly – Playlist
Die Keychange-Initiative arbeitet unermüdlich daran, Musikerinnen* in der Branche, auf Festivals und in unseren Köpfen stärker ins Bewusstsein zu rücken. Auf der wöchentlichen Playlist „Keychange Weekly“ könnt ihr nun neue Musik aus dem Keychange-Netzwerk hören und euch zu neuen musikalischen Ufern aufmachen.
Was verdienen Künstler*innen an Streaming?
Female Music auf Spotify: EQUAL & New Music Friday Female Edition
Im April 2021 verkündete Spotify mit „EQUAL“ den Start eines internationalen Musikprogramms, mit dem der Audio-Streaming-Service zukünftig die Gleichberechtigung von Frauen in der Musikbranche noch stärker fördern möchte. Ausgewählte Musikerinnen werden in monatlichen nationalen und globalen Playlists präsentiert und gleichzeitig mit umfangreichen Marketing-Kampagnen unterstützt. Hier geht es zur EQUAL-Playlist Deutschland, Österreich und der Schweiz. Oder ihr schaut mal bei der sorgfältig ausgewählten NEW MUSIC FRIDAY -FEMALE EDITION von unserer Nachwuchsredaktion Melodita vorbei, die jeden Freitag erscheint. Dort stellen wir unsere neuen Lieblingsreleases, Empfehlungen und Songs von starken Frauen, die uns umhauen, vor.
Melodita goes… Insta!
Seit kurzem findet ihr uns auch auf Instagram! Das Nachwuchs-Redaktionsteam wird euch mit grandioser neuer Musik versorgen: erschienen ist bereits der NEW MUSIC FRIDAY, der euch auf eine Spotify-Playlist mit den freshsten Veröffentlichungen hinweist. Außerdem gibt es Quotes aus neuen Singles und Teaser zu CD-REVIEWS, die wir auf unserer Melodita-Plattform veröffentlicht haben. Mit dem MUSIC BUSINESS RADAR werden wir euch auf dem Laufenden halten, was die wichtigsten News zu Wettbewerben, Workshops und mehr angeht. Sagt uns gern Bescheid, was Ihr dort sehen wollt und was euch interessiert! Stay tuned…
Spotify unterstützt Spendenaktion #MusikerNothilfe
Die Spendenkampagne #MusikerNothilfe der Deutschen Orchester-Stiftung bekommt Unterstützung durch Spotify. Jede Spende, die an die #MusikerNothilfe fließt, wird ab sofort von der Streaming-Plattform bis zur Höhe eines Maximalbetrages aufgestockt. Die Aktion ist Teil der internationalen Spotify-Kampagne COVID-19 Music Relief. Das Spotify-Projekt „Coronavirus Musikhilfe“ wurde ins Leben gerufen, um die Bemühungen von Organisationen zu stärken, die sich darauf konzentrieren denen zu helfen, die am dringendsten Hilfe benötigen. Spotify spendet an diese Organisationen und wird die eingehenden Spenden verdoppeln – weltweit bis zu einem Gesamtbetrag von 10 Millionen US Dollar.
#artistathome: Friday Releases des Popbüro Stuttgart
Na, immer noch zu Hause?
Das Popbüro Stuttgart versorgt euch auf Spotify jeden Freitag mit Musik aus der Region:
https://open.spotify.com/playlist/4zfpu3CDLH6OrZEuRYhrjH?si=wzRCS18TSQqq0PIJ7Zb_5g