Kulturstaatsministerin Claudia Roth, MdB hat am 2.5.2024 im Bundeskanzleramt den Beirat für die Green Culture Anlaufstelle vorgestellt. Die zentrale Green Culture Anlaufstelle des Bundes vermittelt einen aktuellen Überblick über Aktivitäten zur ökologischen und klimagerechten Transformation. Sie bietet Kompetenzen, Wissen, Daten, Beratung sowie Ressourcen an und soll Kultureinrichtungen in Deutschland dabei helfen, das Ziel der Klimaneutralität spätestens bis 2045 zu erreichen. Der neu gegründete Beirat ist ein unabhängiges und überparteiliches Gremium. Er begleitet die Arbeit der Anlaufstelle und berät sie in allen grundsätzlichen und strategischen Fragen. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Beiratsmitglied, Olaf Zimmermann, forderte in der konstituierenden Sitzung, dass neben der Beratung auch finanzielle Ressourcen in großem Umfang für die energetische Sanierung von Kulturorten zur Verfügung gestellt werden. Nur so kann das Ziel erreicht werden, dass der gesamte Kulturbereich bis 2045 klimaneutral wird. Er sagte: „Nicht nur die Brücken in unserem Land sind marode, auch viele Kultureinrichtungen sind in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Die Kommunen und Länder können die notwendige energetische Sanierung nicht allein schultern, deshalb ist der Bund hier in Verantwortung.“
EU-Förderprogramm LIVEMX fördert Vielfalt & Nachhaltigkeit im Musiksektor
Das Projekt LIVEMX zielt darauf ab, die Vielfältigkeit und Nachhaltigkeit im Musiksektor zu fördern. Noch bis zum 24.06.2024 können sich Musik-Professionals, die Projektideen für die Bereiche Musikexport, Live Music Venues und Digital Circulation und Engagement haben, für den zweiten Open Call des EU-Förderprogramms LIVEMX bewerben. Am 10.06. findet von 16:00 – 17:00 Uhr ein Infocall statt, bei dem Fragen zum Programm geklärt werden können.
2. Open Call SDG Tandem-Programm: Kultureinrichtungen für Klimapartnerschaften gesucht
Die Initiative Culture4Climate ermöglicht jeweils 10 Kultureinrichtungen und nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen den Aufbau innovativer Tandem-Partnerschaften für gemeinsame Klimaschutzaktivitäten: Die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) gehören zum Leitbild Ihrer Kultureinrichtung und Ihres Unternehmens. Wenn es darum geht, Initiativen in Ihrem Sektor voranzubringen oder zu unterstützen sind Sie vorne dabei. Dabei zählen Sie zu denjenigen, die Dinge möglich machen und für die neuen Lösungen im Ausprobieren und Machen liegen. Sie suchen neue Ideen und offenen Austausch, um mehr zu sehen und gemeinsam mehr bewegen zu können“, heißt es in der Ausschreibung. Bewerbungsfrist: 16. Juni 2024
Projekt „Greener Fête de la Musique“ geht ins fünfte Jahr
Im Rahmen eines Green Deals hat sich die Fête de la Musique Berlin 2021 dazu verpflichtet, Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei der Durchführung der Veranstaltung zu intensivieren, aber auch auf nationaler Ebene in über 80 deutschen Städten, die die Fête de la Musique feiern, eine Pilotfunktion zu übernehmen. Seit 2019 wird das Festival von Dr. Birte Jung in Sachen Nachhaltigkeit beraten. Sie ist für das Projekt Greener Fête de la Musique zuständig, das den ökologischen Fußabdruck des Festivals reduzieren und langfristig ökologisch und sozial verträglich gestalten will. Damit möchte das Festival zeigen, dass nachhaltige, klimasensible und umweltverträgliche Veranstaltungen dieser Größenordnung – das Festival findet an 150 Auftrittsorten statt – möglich sind. Ihr Vorhaben setzen die Macher*innen auf mehreren Ebenen um: Zum einen wurde ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen für nachhaltige Musikveranstaltungen entwickelt und es werden Schulungen und Workshops angeboten sowie konkrete Maßnahmen wie die Vermeidung von Abfällen, Nutzung erneuerbarer Energien, Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und das Messen von Verbräuchen umgesetzt. Zum anderen wurde ein Gütesiegel entwickelt, das besonders nachhaltige Bühnen würdigt, und eine Charta veröffentlicht, zu der sich Veranstalter*innen bekennen können und verpflichten können. Sog. Greener-Fête-Piloten dienen als wichtige Vorbilder für andere Musikorte. „Die Reaktionen aus der Szene sind positiv, aber natürlich lassen sich viele Ziele nicht sofort umsetzen, auch weil solche Dinge Zeit und Geld benötigen, und oft mangelt es an beidem“, sagt Birte Jung in einem Interview mit tip Berlin. „Dafür müssen wir neben einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage auch konkrete Strukturen schaffen. Hier sind alle gefragt, nicht nur die Veranstaltenden selbst, sondern auch die Politik, Verwaltung, Energieunternehmen etc.“
Am 4.6. stellen die Projektmacher*innen beim Green Culture Festival die Ergebnisse ihrer Arbeit vor; außerdem ist Birte Jung zu Gast bei der nächsten großen Runde des Arbeitskreises Nachhaltigkeit, zu der die Berlin Music Commission am 12.06. um 17 Uhr einlädt.
Handbuch „Nachhaltigkeit in der Popmusik“
Mit dem Handbuch zur Nachhaltigkeit in der Popmusik stellt das PopBoard NRW ein kompaktes Nachschlagewerk für alle Kulturschaffenden zur Verfügung, die sich dem Thema nähern möchten und auf der Suche nach praktischen Tipps sind. Mit dem Fokus auf die Aspekte der ökologischen Nachhaltigkeit bietet das Handbuch eine Sammlung mit Verweisen auf u.a. Definitionen, Anlaufstellen, Tools und Leitfäden. Abgerundet wird das Dokument mit Good Practice Beispielen aus der Kulturlandschaft Nordrhein-Westfalens.
Rockcity präsentiert Ergebnisse der Nachhaltigkeitsumfrage
Die Nachhaltigkeitsbeauftragte Martina Zurhold von RockCity Hamburg hat eine Nachhaltigkeitsumfrage in der freien Hamburger Musikszene durchgeführt. Die Umfrage sollte ergeben, inwieweit Nachhaltigkeitsthemen bereits in den Arbeitsprozessen von Kreativen der Hamburger Musikszene bereits Realität sind und wie die Haltungen und Handlungen zu diesen Themen sind. Ein Fokus lag dabei auf Produktion, Vertrieb & Merchandise, da es in diesem Teil der Wertschöpfungskette noch keine Daten gibt. Aus den Ergebnissen sollen Maßnahmen zur Energieeinsparung und Klimaschutz entwickelt werden. Wer neugierig ist, kann hier in die digitale Version reinschnuppern!
Green Culture Festival 03.-04.06.2024
Beim Green Culture Festival am 03. und 04.06. vor der malerischen Kulisse der Orangerie im Schlosspark Sanssouci in Potsdam, lädt die Initiative Musik zwei Tage lang kreative Köpfe, Kollektive, Verbände und Institutionen ein, über nachhaltige Entwicklungen in der Musik- und Kulturwirtschaft zu diskutieren. Zahlreiche Partner*innen bringen sich ein: Yourope, Höme und drei Festivals (u. a. Lollapalooza) diskutieren über Klimawandel & Verantwortung, bei der Livekomm geht es auf dem Podium um Nachhaltigkeit & Schallschutz und The Changency stellen die Ergebnisse der Studie „Ticket to Ride“ vor. Das Team der Strukturförderung inszeniert für die Talks das Open-Air-Auditorium „FORM“ unter den Bäumen im Park, um hier gemeinsam über eine wünschenswerte Zukunft für die Kultur nachzudenken – bringt eure Picknickdecken, Hunde und Wasserflaschen mit! Das Green Culture Festival ist eine Veranstaltung der BKM und der Anlaufstelle Green Culture. Die Teilnahme ist kostenlos, die Plätze sind aber begrenzt!
APPLAUS: Start der Bewerbungsphase
Am 25.04.2024 fällt der Startschuss für die elfte Runde des APPLAUS. Dann haben Clubbetreibende und Veranstalter*innen die Möglichkeit, sich in den Kategorien „Beste Livemusikprogramme“, „Beste Livemusikspielstätten“ oder „Beste kleine Spielstätten und Konzertreihen“ und/oder in den Kategorien „Awareness“, „Inklusion“ und „Nachhaltigkeit“ zu bewerben. Die Preisgelder können bis zu 50.000 € betragen. Die Bewerbungsfrist endet am 23.05.2024 um 18 Uhr.
Green Pilot Tour Fund fördert Pilotprojekt für nachhaltiges Touren
Das Glasshouse, das Manchester Jazz Festival, und das Music Meeting Festival in den Niederlanden haben sich zusammengetan, um zwei Tourneen zu organisieren, die ausschließlich mit dem Zug zwischen den Veranstaltungsorten verkehren. Die Tourneen mit den Bands SARĀB und Thérapie de Couple (einem deutsch-französischen Sextett des Saxofonisten Daniel Erdmann) im Mai 2024 dienen als Pilotprojekt für ein neues Modell für nachhaltige Tourneen und sollen helfen, lokale Beziehungen aufzubauen. Flüge sind eine der größten Quellen von Kohlenstoffemissionen in der Musikindustrie. Indem sie den Zug nehmen, können die Künstler*innen ihre Auswirkungen auf den Planeten erheblich reduzieren. Die Tourneen werden aus dem Green Pilot Tour Fund des European Jazz Network finanziert, der eingerichtet wurde, um EJN-Mitglieder bei der Organisation von Tourneen zu unterstützen, die auf den Grundsätzen der Nachhaltigkeit, der fairen Entlohnung, der Inklusion und der Ausgewogenheit der Geschlechter basieren. Übrigens: die aktuelle Ausschreibung geht noch bis 05.05.2024!
Europäisches Kooperationsprojekt „Better Live“ entwickelt nachhaltige Touren
Die Mobilität von Künstler*innen und Publikum ist die größte Quelle von Treibhausgasemissionen im Kultursektor. Wie können wir also die Mobilität von Künstler*innen in Europa fördern und gleichzeitig unseren CO2-Fußabdruck verringern? „Better Live“ ist ein Projekt, das von 11 europäischen Partnern aus der Welt des Jazz und der improvisierten Musik geleitet wird und von März 2023 bis August 2026 mit nachhaltigen Konzerten und kohlenstoffarmen Tourneen experimentieren wird. Ziel 1 ist die Verringerung des CO2-Fußabdrucks von Live-Musikveranstaltungen, Ziel 2 die Unterstützung der Verbreitung internationaler Künstler*innen und die Erhöhung der Programmvielfalt in Europa. In den nächsten 4 Jahren wird das Projekt Datenanalysetools entwickeln, Schulungen für Fachleute organisieren und vor allem nachhaltige Konzertreisen entwickeln. Die erste Tournee der amerikanischen Band Amirtha Kidambi’s Elder Ones fand vom 4. bis 13. April auf verschiedenen europäischen Bühnen statt. Als deutscher Partner ist die Jazzahead mit an Bord.
Popbüro Region Stuttgart veröffentlicht Klimabilanz für About Pop 2023
Die CO2-Emissionen eines Besuchs des About Pop Festivals 2023 in Stuttgart sind genauso hoch wie 5 Cheeseburger, 3,1 kg Mini-Datteltomaten, 96 km Autofahren, 22 Waschmaschinen-Vorgänge oder 34 Rollen Recycling-Klopapier. Das gesamte Festival hat CO2-Emissionen erzeugt wie die Herstellung von 702 iPhones, 11 Flüge von München nach Hong Kong oder die Produktion von zwei SUVs vom Typ Range Rover Sport HSE. Das hat die erste Klimabilanz des Popbüros Region Stuttgart festgestellt, die erstmals den CO2-Verbrauch, das Müllaufkommen, den Strom- und Wasserverbrauch für das Festival 2023 ermittelt hat. Bereits umgesetzte Maßnahmen wie fleischloses Catering, den Bezug von Ökostrom, die Verwendung von Recycling-Materialien sowie mehr Digital- statt Printmedien waren erste kleine Schritte, 2024 sollen weitere folgen. So wollen sie auf Wegwerfgeschirr verzichten, noch mehr regionale Lebensmittel verwenden und die klimaschonendste Mahlzeit für alle kennzeichnen. Außerdem soll beim größten Emittent – dem Verkehr – angesetzt werden: hier ist ein Kombiticket für Bus und Bahn geplant und es laufen auch Gespräche mit einem Bike-Sharing Anbieter. Langfristig möchte das Popbüro sein Wissen und seine Erfahrungen inform von Handlungsempfehlungen und Schulungen weitergeben, um weitere Nachahmer*innen zu gewinnen.
Green Hosting: wo finde ich eine*n nachhaltigen Webhoster?
Rechenzentren und Server verschlingen große Mengen an Strom für Betrieb und Kühlung und generieren hohe CO2-Emissionen. Jeder Mensch, der im Internet surft, E-Mails verschickt und Daten herunterlädt, trägt so zur Klimaerwärmung bei. Eine ganz einfache Möglichkeit, den mit dem Internet verbundenen hohen Energieverbrauch zu reduzieren, besteht im sog. „Green Hosting“. Damit sind Hosting-Server und Rechenzentren gemeint, die mit Strom aus erneuerbaren Energien wie Windkraft betrieben werden und allgemein auf einen klimafreundlichen Betrieb achten. Indem ihr euch für einen grünen Webhoster, für eure Artist-Page und euren Webshop entscheidet, tragt ihr zu einer nachhaltigen Stromnutzung im Internet bei. Eine Übersicht grüner Webhoster findet ihr z.B. auf der Seite der Green Web Foundation. Oder fragt bei eurem Internet-Provider nach bzw. schaut auf deren Internetseite nach, denn wer saubere Energie nutzt, zeigt das meist auch offiziell auf seiner Website an. Wie ihr den Anbieter wechselt könnt, zeigt euch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung von web4nature.de.