Feministisches Ensemble Utopera auf Startnext unterstützen
Ensemble Utopera ist ein junges feministisches Musiktheater-Kollektiv aus Berlin. Mit „Alcin*a – feminist voices in Haendels Opera“ hat es seine erste Produktion auf die Beine gestellt und drei ausverkaufte Vorstellungen in Berlin gespielt. Jetzt machen die Musiker*innen weiter mit der Oper „Fête galante“ der britischen Komponistin Ethel Smyth. Als streitbare Komponistin und Frauenrechtlerin inspiriert sie Ethel zu „galanten Feten“: „Wir machen die Bühne zu einem Ort für Diskussion, Event & Gemeinschaft!“ Bis 15.05.2023 könnt ihr das Crowdfunding unterstützen.
Fokusgruppe „Frau* und Musik im Unterricht“ lädt zu Workshops ein
Komponistinnen und andere musikschaffende Frauen bleiben in den Konzerthäusern, Opernsälen, Medienprogrammen, Chören und Orchestern und auch im Musikstudium weitgehend unerhört – obwohl es sie sehr wohl gibt. Daher fängt die Bewusstseinsbildung schon in der Schule an. Doch wie kommen Komponistinnen* und Frauen* anderer Musikbereiche in den Musikunterricht? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Fokusgruppe „Frau* und Musik im Unterricht“, die sich im Sommer 2022 aus schulischer Musikpraxis, Wissenschaft und Verlagen zur Bearbeitung der Thematik zusammengefunden hat. In partizipativer und institutionsunabhängiger Anlage werden Konzepte erarbeitet, die die Sensibilisierung zum Thema sowie die Ausarbeitung von Materialalternativen zum Ziel hat. Dabei geht es vor allem darum, Musik und Unterrichtsmaterial von Komponistinnen für alle relevanten Unterrichtsthemen verfügbar zu machen, damit diese schnell zum Einsatz kommen können. Im Jahr 2023 findet hierfür ein dreiteiliges Workshopangebot statt, an dem ihr euch aktiv beteiligen könnt. Die Teilnahme ist kostenlos. Für einen organisatorischen Überblick und ggf. inhaltliche Vorsortierung wird um Zusage der Teilnahme bis zum 20.12.2022 per Mail erbeten.
Hybrides Symposium „Singing Justice Conference. Decentering Whiteness in Vocal Music“ 05.-06.11.22
Mit dem hybriden Symposium für mehr Gleichberechtigung und Vielfalt in der Vokalmusik „Singing Justice Conference“ will die Internationale Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart (IHWA) in die dringend notwendige Debatte einsteigen. Sie hat sich dafür mit Partnern zusammengetan, die eine hierzulande immer noch sehr wenig bekannte Perspektive einbringen: der Forschungsgruppe „Singing Justice: Recovering the African American Voice in Song“ an der University of Michigan (USA). Hergestellt wurde der Kontakt von dem berühmten Bariton Thomas Hampson, der sich mit seiner Hampsong Foundation schon länger mit den historischen und kulturellen Voraussetzungen von Gesang befasst. An zwei intensiven Tagen am 5. und 6. November 2022 beleuchten Talks, Podiumsdiskussionen, Meisterklassen, Workshops und Konzerte die Musik Schwarzer Komponist*innen. Eine besondere Rolle spielt ein eigens von der Forschungsgruppe entwickeltes, interaktives Format. Die sogenannten „Seminar Recitals“, eine Mischform aus Vortrag und Konzert, beziehen das Publikum mit ein, sowohl live vor Ort in der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart als auch die online zugeschalteten Teilnehmenden.
Der Eintritt zu den Vorträgen, Workshops, Seminar Recitals und Gesprächsrunden ist frei. Das Konzert am 5. November kostet 15 € / IHWA-Mitglieder 10 € (freie Platzwahl), Anmeldung & Tickets: Tel. 0711-72233699, Mail
Kontrabassistinnen & eine Solohornistin für Frauenorchesterprojekt 23.-25.09.22 gesucht
Das Frauenorchesterprojekt (FOP) ist ein ambitioniertes Frauen-Sinfonieorchester, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Werke von Komponistinnen zum Klingen zu bringen. Die Projektphasen finden einmal im Jahr in Berlin an einem Wochenende im Frühjahr als Orchesterwochenende mit abschließender Präsentation statt. In diesem Jahr feiert es seinen 15. Geburtstag und veranstaltet sein jährliches Projekt–Wochenende vom 23.-25.09.2022, an dem es Orchesterwerke aus England, Frankreich, Deutschland und Brasilien einstudieren wird. Für die diesjährige Besetzung werden noch Kontrabassistinnen & eine Solohornistin gesucht (Kontakt).
Das diesjährige FOP ist eingebunden in das Berlin-Potsdamer Komponistinnen-Wochenende, das Musikinteressierte nicht nur zum Werkstattbesuch beim FOP einlädt, sondern auch eine Lange Nacht der Komponistinnen im Nicolaisaal Potsdam und ein Symposium & Oper „The Wreckers“ von Ethel Smyth in seinem Programm hat. Die Teilnehmer*innen des Wochenendes werden durch die Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka vom Archiv Frau und Musik begleitet, die das Wochenende mit weiteren Informationen zum Thema Frau und Musik bereichern wird. Ziel und Idee des Wochenendes ist, sich im Interessenfeld „Frau und Musik“ zu vernetzen und auszutauschen. Interessierte schicken ihre verbindliche Anmeldung in einer formlosen Mail (Anmeldeschluss: 31. August 2022).
App-Tipp: Female Composers Quartets
Langeweile in der Quarantäne war gestern: Henrike Rost und Max Spuling haben ein kurzweiliges Quartettspiel ersonnen, bei dem ihr euch spielerisch Grundkenntnisse über komponierende Frauen aneignen könnt. FCQ – Female Composers Quartets ist eine auf Smartphone & PC spielbare App, bei der die Lebensjahre, die Anzahl der Werke, das nächste Jubiläumsjahr, der Bekanntheitsgrad und weitere musikalische Aktivitäten von lebenden und schon bereits verstorbenen klassischen Musikerinnen als Kategorien zählen. Die Musik der jeweiligen Komponistinnen könnt ihr euch bei der Gelegenheit auch noch anhören. Coole Idee!
Eilt: Streicherinnen für Frauenorchester-Projekt gesucht
Frauen spielen Musik von Komponistinnen unter Leitung einer Dirigentin und bringen damit Werke zu Gehör, die in den meisten Konzertprogrammen fehlen – dies ist die Grundidee des Frauenorchesterprojektes seit seiner Gründung im Jahr 2007. Doch dieses Jahr ist alles anders… ein großes Sinfonieorchester darf nicht spielen, Konzerte sind unwahrscheinlich. Das Frauenorchester-Projekt 2021 findet deshalb als Kammerorchester-Projekt in der Landesmusikakademie Berlin in Köpenick statt und wird vom 1. bis 3. Oktober einige wunderbare Werke von Komponistinnen kennenlernen, darunter die 3. Sinfonie von Louise Farrenc (mehr dazu hier). Momentan sind noch Plätze für Streicherinnen frei, konkret werden noch 2 erste Violinen, 2 zweite Violinen und 1 Viola gesucht. Interessierte melden sich bei Interesse gern per Mail.
Podcasttipp: „Warum ist klassische Musik so weiß?“ @ WDR 3
Blickt man in deutsche Konzert- und Opernhäuser, fehlen häufig Schwarze Musiker*innen und Dirigent*innen. Doch es gibt sie. Hier aufgewachsen und ausgebildet. Woran also liegt es, dass sie öffentlich kaum wahrgenommen werden? Und wie fühlen sich nicht-weiße Personen im Publikum, welche unausgesprochenen Regeln und Konventionen „gelten“ bei einem Konzertbesuch? Gibt es eine „racial burden“ und das Gefühl der Exponiertheit von PoC im öffentlichen Raum? Das und mehr beleuchtet ein hörenswerter Beitrag in der Reihe „Musikporträt“ von WDR 3 von Dr. Dr. Daniele G. Daude, den ihr hier nachhören könnt.
Studie zum Gender Gap in deutschen Berufsorchestern erschienen
Das Archiv Frau und Musik und musica femina münchen haben einen gemeinsamen Bericht veröffentlicht, der die Diskrepanz zwischen männlicher und weiblicher Repräsentation in deutschen Berufsorchestern weiter verdeutlicht. Die von Melissa Panlasigui durchgeführte Studie untersuchte den Gender Gap in Berufsorchestern sowohl in den Führungspositionen als auch im Konzertgeschehen, indem Personal- und Konzertdaten der Saison 2019/2020 gesammelt und ausgewertet wurden. Dabei wurden die Daten von 120 Orchestern mit über 2000 Konzerten und mehr als 6800 Aufführungen von einzelnen Werken analysiert, um Statistiken über die Repräsentanz von Frauen als Komponistinnen und Dirigentinnen zu gewinnen. Folgende erschreckende Facts brachte sie zutage:
• 8% beträgt der Anteil der Frauen* in Führungspositionen bei Generalmusikdirektor*innen/Intendant*innen (deutsches Bundesniveau in Führungspositionen: 27 % Frauen (2019))
• Bei 2 % der Programme von Abonnenment-Reihen wurden Werke von Komponistinnen aufgeführt; dabei beträgt der Anteil von Komponistinnen bei der Programmgestaltung zeitgenössischer Musikserien jedoch 13 %. Dieser Unterschied ist erklärbar u.a. durch die relativ höhere Repräsentanz von Frauen unter lebenden Komponist*innen sowie durch den hohen Anteil von Aufführungsminuten in Abonnement-Konzerten, die Werken aus Epochen gewidmet sind, in denen Frauen von der Kompositionspraxis systematisch ausgeschlossen waren.
• Der Frauenanteil am Dirigierpult in Abonnementreihen beträgt 7 %, auch der Anteil der Dirigentinnen bei Berufsorchestern ist im Vergleich zum Anteil der Dirigats-Studentinnen gering – ein Indiz für die nach wie vor bestehenden Barrieren bzgl. der Professionalisierung von Frauen im Bereich des Dirigierens.
Dieser breite Überblick über Frauen in Positionen mit hoher Sichtbarkeit in deutschen Berufsorchestern soll als Informationsgrundlage für die Umsetzung systemischer Bemühungen herangezogen werden. Zum einen, um die historischen Ungerechtigkeiten zu korrigieren, die sich immer noch in Berufsorchestern manifestieren, zum anderen, um als Maßstab für die Messung ihrer Wirksamkeit zu dienen. Eine anschließende intersektionale Forschungsstudie ist in Arbeit, um die Inklusion in Berufsorchestern im Hinblick auf die vielfältigen Aspekte der Identität neben dem Geschlecht zu untersuchen. Der vollständige Bericht kann hier eingesehen werden.
Musiklieferdienst bringt klassische Musik in Frankfurts Hausflure
Internationaler Musikvideo Duo Wettbewerb für Violine & Flöte 2020/2021 – Corona Encore: Coffee Mask
Bis zum 20. Januar 2021 können sich weltweit Interpret*innen am erstmalig ausgeschriebenen „Internationalen Duo Wettbewerb für Violine & Flöte 2020/2021“ per Musikvideo beteiligen. Der Wettbewerb will Musiker*innen inspirieren und unterstützen, „die als Kulturschaffende durch die Folgen der Pandemie – Shutdown, Abstand, fehlende Auftrittsmöglichkeiten, Konzertabsagen – massiv und existenziell in der Entfaltung ihrer Kunst und der Ausübung ihres Berufes beeinträchtigt sind“. Es gilt, zwei Wettbewerbsstücke – Viktoria Elisabeth Kaunzners furioses Drei-Minuten-Stück „Coffee Mask“ (2014, fue 10262) und Carl Philipp Emanuel Bachs „Andante“ aus seinem „Duo für Flöte und Violine“ (Wq. 140 H. 598, 1. Satz) – zu interpretieren. Neben der instrumental-künstlerischen Darbietung sind die Ensembles ausdrücklich und herzlich eingeladen, Kreativität und Innovationsfreude bei der Gestaltung ihres Wettbewerbs-Videos zu präsentieren. Die Teilnahme per Musikvideo ist kostenfrei. Ausgelobt sind Geldpreise im Gesamtwert von 4.500 Euro sowie attraktive Meisterkurse und Sachpreise. Alle teilnehmenden Duos werden zudem via Social-Media mit ihren Beiträgen präsentiert.
Charité befürwortet volle Säle bei Klassikveranstaltungen
Mit einem verpflichtenden Mund-Nase-Schutz für alle Besucher*innen während der gesamten Veranstaltung könnten sämtliche Plätze bei Klassikkonzerten und Opernhäusern besetzt werden. Eine entsprechende Empfehlung haben die Charité Institute für Sozialmedizin und Epidemiologie sowie für Hygiene und Umweltmedizin zum Publikumsbetrieb während der Covid-19-Pandemie herausgegeben. Bedingungen für einen vollbesetzten Saal seien zudem zwingend die Einhaltung der üblichen Hygieneregeln, eine ausreichende Belüftung bzw. HEPA-Filter, die regelmäßige Desinfektion von Kontaktflächen, Abstandsregeln in gemeinschaftlich genutzten Bereichen wie z. B. Foyers und Sanitärräumen, eine kontaktlose Ticketkontrolle, die Hinterlegung von Kontaktdaten sowie der Verzicht auf Catering.
Der Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Epidemiologie der Charité, Prof. Dr. Stefan Willich, sagte im Inforadio vom rbb: „Das Publikum von Klassikveranstaltungen ist diszipliniert und hat ein aufgeklärtes Verständnis für gesundheitliche Zusammenhänge. Zudem wird während der Konzerte nicht gesprochen. Wir haben deshalb ein spezifisches Konzept für Klassikveranstaltungen in Coronazeiten entwickelt. Der Wunsch des Publikums nach dem direkten Konzerterlebnis ist groß. Mit einer strengen Maskenpflicht sowie den weiteren Schutzmaßnahmen ist ein sicherer Konzert- und Opernbetrieb auch in vollbesetzten Sälen möglich.“
#artistathome: The Twiolins live mit neuem Programm „Eight Seasons“
Nachdem durch die Corona Auflagen alle Konzerte von April bis Juli abgesagt wurden, haben die Twiolins jetzt vier Livestream-Konzerte geplant. Vier Sonntage in Folge, vom 17.05.2020 an werden die Geschwister Marie-Luise und Christoph Dingler jeweils um 20.15 Uhr ihr aktuelles Programm „Eight Seasons“ in einem qualitativ hochwertigen Setting präsentieren. Die „Eight Seasons“ – das sind die Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi, gemischt mit ausgewählten Tangos von Astor Piazzolla. „Wir haben die Jahreszeiten auf je ein Konzert verteilt – denn die Erfahrung hat gezeigt, dass bei Livestreams eher kurze Formate bevorzugt werden“, begründet Marie-Luise Dingler die Aufteilung. „Das Schöne an dem Streamen ist, dass wir noch direkter in Kontakt mit unserem Publikum kommen können – durch die Chatfunktion, die während des Streams freigeschaltet ist, können wir Fragen beantworten und mit unserer Zuschauer am Ende mit einem Glas Sekt anstoßen – fast wie in einem richtigen Konzert“, freut sich Christoph Dingler auf die Events. (Foto: Thommy Mardo)
Termine:
17.05.2020, 20.15 Uhr: Frühling – Ticketlink | 24.05.2020, 20.15 Uhr: Sommer – Ticketlink | 31.05.2020, 20.15 Uhr: Herbst – Ticketlink | 07.06.2020, 20.15 Uhr: Winter – Ticketlink (Tickets ab 10.-€)