Call for papers: Jahrestagung „Musik in einer geteilten Welt“ der Gesellschaft für Musikforschung

In Gesellschaften, zwischen Weltregionen und Religionen tun sich tiefe Risse auf – auf lokaler Ebene spiegeln sich die globalen politischen Verwerfungen u.a. in den vergangenen Landtagswahlen in Ostdeutschland, auf globaler in der Präsidentschaftswahl der USA. Mit neuen Konflikten zwischen Ost und West, Süd und Nord, Stadt und Land, alt und jung, demokratisch und autoritär, Judentum, Islam und Christentum usw. scheint nicht zuletzt das Konfrontationsdenken des Kalten Krieges wieder aufzuerstehen. Derartige manichäische Weltsichten waren und sind auch dem musikalischen Bereich nicht fremd: Analog dazu ist die Musikgeschichte durchzogen von Polarisierungen wie U vs. E, neu vs. alt, West vs. Ost, Wagner vs. Brahms, nordischer Tiefsinn vs. südliche Leichtigkeit, weltlich vs. geistlich etc. Im Rahmen des Oberthemas einer musikalisch geteilten Welt soll bei der 77. Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar (6.–9. Oktober 2025) untersucht werden, wie Musik sowohl Trennlinien als auch Brücken in verschiedenen Gesellschaften und Epochen klingend erfahrbar und verhandelbar macht. Angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen ist es unerlässlich, eine gemeinsame, ebenso tolerante wie demokratische Basis wiederzufinden, in der Politik wie in der Musik. Nur so lässt sich das kulturelle und gesellschaftliche Fundament für kommende Generationen sichern. Alle Interessierten – ganz besonders auch aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs – sind herzlich eingeladen, sich mit Beiträgen zum breiten Spektrum der aktuellen Musikforschung an der Tagung zu beteiligen. Einreichfrist: 28. Februar 2025

20.01.2025

Call for papers: Workshop „Non Stop Dancing zu Melodien für Millionen“

Im Jahr 2024 erhielt das Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Universität Freiburg den künstlerischen Nachlass von James Last. Damit erhält die Forschung Zugang zu Quellen und Dokumenten eines der zentralen Protagonisten der Unterhaltungsmusik in der BRD und Mitteleuropas. Anlässlich dieser umfangreichen Schenkung soll der Workshop „Non Stop Dancing zu Melodien für Millionen – Tanz- und Unterhaltungsorchester in Deutschland von der Nachkriegszeit bis heute“ vom 25.-26. September 2025 am Zentrum für Populäre Kultur und Musik (ZPKM) die Gelegenheit bieten, einen genaueren Blick auf die Unterhaltungsorchester in Deutschland (West und Ost) zu werfen. Der Workshop versteht sich als eine Plattform, bei der sich verschiedene Wissenskulturen sowohl aus der Forschung als auch aus der musikalischen Praxis über Tanz- und Unterhaltungsorchester austauschen können. Er gibt Raum für Präsentationsformate verschiedener Art: Neben dem wissenschaftlichen Vortrag sind auch multimediale Präsentationen, Einzelinterviews, moderierte Diskussionen mit Akteur*innen verschiedener Wissens- und Praxisbereiche oder andere Formen denkbar. Vorschläge werden bis 28.02.2025 in Form eines Abstracts von höchstens 300 Wörtern als Word-Dokument an Dr. Knut Holtsträter (Mail) und Prof. Dr. Dr. Michael Fischer (Mail) erbeten. Die Zusagen für Vorschläge werden spätestens zum 01.04.2025 erteilt. Für die eingeladenen Teilnehmer*innen werden die Kosten für Reise und Unterbringung übernommen.

20.01.2025

Neuer Masterstudiengang in Wien: Music in Society

Im März 2025 beginnt die Anmeldung zur Zulassung für das wissenschaftlich-künstlerische Masterstudium MUSIC IN SOCIETY (ab WiSe 2025/26) an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. MUSIC IN SOCIETY bietet Studierenden die Möglichkeit, umfassende Kompetenzen und Kenntnisse über Musik aus soziologischer, kultureller, ökonomischer und geschlechtsspezifischer Perspektive in vier Semestern zu erwerben. Das Studium verbindet theoretische Ansätze mit empirischer Forschung und künstlerischer Praxis, letztere in einem der folgenden Bereiche: Popularmusik; Musizieren in sozialen Kontexten; Musik in globalen Kontexten / Traditionelle Musiken. Der Fokus liegt insbesondere auf musikalischen und musikpädagogischen Praktiken vor dem Hintergrund sich wandelnder sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Ordnungen und unter Berücksichtigung von sozialen Differenzkategorien sowie von Ansätzen, sozialen Ungleichheiten in musikkulturellen Welten entgegenzuwirken.
 
Anmeldung für die Zulassungsprüfung: 3. März bis 27. Mai 2025
17.12.2024

Call for papers: Konferenz „Männlichkeit(en) in der Blasmusik“

Das internationale Zentrum für Blasmusikforschung und das Zentrum für Genderforschung und Diversität der Kunstuniversität Graz organisieren die internationale Konferenz Männlichkeit(en) in der Blasmusik von 8. bis 9. Mai 2025 am Institut 12 Oberschützen (Österreich). Die Blasmusik(szene) gilt wie viele vergleichbare Gruppen, darunter Sport, Militär, Wirtschaft oder Politik, traditionell als eine männliche geprägte Homosozialität. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie Angebote zur männlichen Solidarität und Selbstvergewisserung bieten, oft gekoppelt mit einer bewusst oder unbewusst gelebten Exklusivität, also mit unterschiedlichen Ab- und Ausgrenzungsmechanismen. Die maskulin geprägte Blasmusik(szene) scheint darüber hinaus noch spezifische Merkmale aufzuweisen, die auf physischen, sozialen, politischen sowie musikalischen Kriterien beruhen. Daher gilt es in der aktuellen Blasmusikforschung, die soziohistorischen Gründe und Folgen der Entwicklung dieses Bildes zu untersuchen und ihre Folgen zu beleuchten. Es geht unter anderem darum festzustellen, ob dieses Image fortbesteht und welche Auswirkungen es hat, zum Beispiel auf die Instrumentenwahl und musikalische Ausbildung, auf die Förderung von jungen Blasmusiker*innen, auf ihre beruflichen Chancen und ihre Karriereentwicklung. Welche Rolle spielt das imaginäre Kollektiv, die Heimatgemeinde, wirtschaftliche Aspekte, persönliche Präferenzen usw. bei der geschlechtsspezifischen Verteilung von Blasinstrumenten und Aktivitäten oder bei der Bildung von Stereotypen in der Blasmusik(szene)? Möglicherweise ist das beschriebene Bild jedoch längst zu einem einseitigen und überzogenen Klischee geworden, dem die Realität nicht mehr entspricht. Daher stellt sich zudem die Frage, welche Veränderungen in den letzten Jahrzehnten zu beobachten sind und welche Erfahrungen damit verbunden waren und sind. Bei der Tagung sollen Grundlagen und neues Wissen für dieses noch wenig erforschte Thema zur Diskussion gestellt werden. Die Konferenz soll aber auch als Anregung dienen, um eigenständig oder in Zusammenarbeit neue Forschungsinitiativen zu entwickeln. Vorschläge (Vortrag, Lecture recital oder Poster) können bis 30.01.2025 eingereicht werden.

12.12.2024

Call for papers: „Behind the Scenes“ – Produktionsperspektiven auf Sound und Musik in Bewegtbildmedien

In der Filmmusikforschung richtet sich der Fokus typischerweise entweder auf die Person als Künstler*in (z. B. den Regisseur*innen oder Komponist*innen) oder auf das Endprodukt (in Form der Filme und Filmmusiken). Die eigentliche Produktion von Musik und Sound für Bewegtbildmedien sowie die damit verbundenen Prozesse stellen nur selten ein Erkenntnisinteresse der Forschung dar. Ebenso stehen Untersuchungen über den Einfluss von Musik und musikdramaturgische Konzeptionen im Prozess des Drehbuchschreibens aus. Diesem Desiderat widmet sich das 19. Symposium der Kieler Gesellschaft für Filmmusikforschung, das vom 27.–28. Juni 2025 an der Universität zu Köln in Kooperation mit dem Netzwerk Drehbuchforschung stattfinden wird. Dabei liegt der Veranstaltung ein bewusst weitgefasster Filmbegriff zugrunde, der alle Formen von Bewegtbildmedien inklusive Videospiele, Streaming oder Praktiken auf „Social Media“-Plattformen wie TikTok einschließt. Willkommen sind daher insbesondere Beiträge zu Themenbereichen wie Musik und Klang in Drehbüchern, Exposés und Treatments, Produktions- und Gestaltungsprozesse von Sound und Musik für Bewegtbildmedien, u.a. Darüber hinaus können freie Beiträge eingereicht werden, etwa zur Identifikation von Desideraten oder Vorstellungen von neuen Forschungsprojekten und -vorhaben. Studierende und Early Careers sind ausdrücklich zur Einreichung eingeladen. Themen und Projekte können auch in früheren Phasen in offener und produktiver Atmosphäre vorgestellt und diskutiert werden. Im Anschluss an die Tagung sind die Vortragenden eingeladen, ihre Texte für eine thematische Ausgabe der Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung einzureichen. Das Journal erscheint im Open Access und alle eingereichten Beiträge werden durch ein Double-Blind-Peer-Review-Verfahren begutachtet. Einreichfrist: 28. Februar 2025.

09.12.2024

Forschungszentrum Musik und Gender vergibt Promotions- / Anschubstipendium

Wie in jedem Jahr ist die Bewerbung um ein Promotions- (12 Monate, 1200 Euro monatlich) bzw. Anschubstipendium (6 Monate, 750 Euro monatlich) des Forschungszentrum Musik und Gender möglich. Bewerbungen sind bitte bis zum 31. Januar 2025 als eine zusammenhängende PDF per Mail zu richten.

03.12.2024

Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in für Musikwissenschaft gesucht (Nürnberg)

Die Hochschule für Musik Nürnberg steht für exzellente Ausbildung im künstlerischen, künstlerisch-pädagogischen und wissenschaftlichen Bereich. Studierende aus vielen Nationen werden in einem breiten Fächerangebot optimal auf das spätere Berufsleben vorbereitet. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist dort eine Stelle als Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) für Musikwissenschaft mit Schwerpunkt musikspezifische Genderforschung (100%, E13) mit einer Lehrverpflichtung von derzeit 5 Semesterwochenstunden zu besetzen. Es handelt sich um eine auf drei Jahre befristete Qualifizierungsstelle, mit der Option auf Verlängerung für die Dauer der Spitzenprofessur bzw. bis zur Erreichung des Qualifizierungsziels. Eine Verlängerung ist innerhalb der Befristungsgrenzen des WissZeitVG ggf. möglich. Die Stelle ist teilzeitgeeignet. Bewerbungsschluss: 07.01.2025

02.12.2024

Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) Historische Musikwissenschaft Berlin

An der HU Berlin ist die Stelle einer/eines Wissenschaftlichen Mitarbeiter*in (m/w/d) im Lehrgebiet Historische Musikwissenschaft mit 2/3-Teilzeitbeschäftigung, befristet für 5 Jahre ausgeschrieben. Bewerbungsschluss: 11.12.2024

28.11.2024

Call for papers: „Musikalische Praktiken – Soziale Taktiken“

Für die Konferenz „Musikalische Praktiken – Soziale Taktiken. Zugehörigkeit und Gemeinschaftsbildung, Abgrenzung und Marginalisierung“, die vom 25.-27.09.2025 an der Universität der Künste Berlin stattfindet, ist jetzt ein Call for papers ausgeschrieben. Folgende hochspannende Fragestellungen sollen erörtert werden: Über welche Praktiken und Routinen bilden sich musikkulturelle Zugehörigkeit und Identifikation? Wie werden musikalische Praktiken genutzt, um soziale Abgrenzung zu schaffen? Welche Praktiken und Routinen stärken den Zusammenhalt in einer musikbezogenen Gemeinschaft? Welche Mechanismen führen zu Marginalisierungen in der Musikkultur (Race/Class/Gender)? Welche Praktiken spielen dabei eine Rolle? Welche Veränderungen von Praktiken und Routinen führen zur Öffnung von Elitenkultur? Welchen Praktiken folgen marginalisierte Individuen und Gruppen, um soziale Teilhabe, Mobilität und kulturelle Anerkennung zu erlangen? Über welche Praktiken werden alternative musikalische Räume geschaffen bzw. Handlungs- und Einflussmöglichkeiten erweitert und umgestaltet? Einreichfrist: 31. Januar 2025

13.11.2024

Call for papers: „Musical Creativities“

Für eine Konferenz im Sommer 2025 mit dem schönen Titel „Musikalische Kreativitäten im Zeitalter von KI und posthumanistischer Subjektkritik“ werden aktuell noch Beiträge gesucht, entweder klassisch als Vortrag mit Diskussion oder auch experimentellere bzw. künstlerische Formate. Die Internationale Tagung soll am 11./12. Juli am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Uni Gießen stattfinden, in Kooperation mit der Bruckner-Uni Linz und der Uni Flensburg. Einreichfrist: 15.12.2024

11.11.2024

Call for Papers: Arbeitstagung der Fachgruppe Soziologie und Sozialgeschichte der Musik in der Gesellschaft für Musikforschung

Für die Arbeitstagung der Fachgruppe Soziologie und Sozialgeschichte der Musik in der Gesellschaft für Musikforschung in Zusammenarbeit mit der Musikgeschichtlichen Abteilung des Deutschen Historischen
Institut in Rom (DHI Rom) und der Universität Koblenz (13.-15.10.2025) wurde jetzt ein Call for papers ausgeschrieben. Willkommen sind Vorschläge aus allen Gebieten der Forschung zu Soziologie und Sozialgeschichte der Musik: empirisch-soziologische, sozialgeschichtliche, theoretische, aus Themenbereichen wie den Gender oder Intersectional Studies, der Popularmusikforschung, globaler, lokaler und glokaler Musikgeschichte, musikalischer Ökonomie usw. Der CfP steht allen Forschenden offen. Deadline der Einreichung: 30. November 2024. Sprachen: Deutsch, Englisch und Italienisch

30.10.2024

Musikwissenschaftlicher Studienkurs „Musikstadt Rom: Macht – Musik – Medien“ (März 2025)

Als politisches und religiöses Zentrum spielte Musik in Rom stets eine wichtige Rolle im Spiel der Mächtigen um Einfluss und Prestige. Dies begann nicht erst mit der christlichen Tradition, sondern galt besonders für das antike Rom, in dem die Herrschenden Theater- und Musikaufführungen als staatspolitisches Mittel zur Stabilisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse und als Ort der politischen Kommunikation nutzten. Ebenso lässt sich Musik als Medium zur Repräsentation von Macht in religiösen wie weltlichen Kontexten der Neuzeit an zahlreichen Orten in Rom erfahren, in Kirchen, Opernhäusern oder Privatpalästen. Die bedeutenden Musiksammlungen, die in privaten und öffentlichen Archiven der Stadt liegen, zeugen von der medialen Bedeutung ihrer Dokumentation. Die Geschichte der im Faschismus gegründeten Cinecittà mit ihren staatlichen Filmstudios zeigt dagegen eindrucksvoll die Relevanz des italienischen Films als Medium in politischen Kontexten, dessen Erfolg nicht zuletzt mit der Herausbildung einer speziellen italienischen Filmmusiktradition in Verbindung steht. Im Rahmen des Studienkurses „Musikstadt Rom: Macht – Musik – Medien“ vom 16. bis 22. März 2025 am Deutschen Historischen Institut in Rom werden sich die Teilnehmenden mit Orten, an denen Musik als Medium oder Medien der Musik von der Geschichte bis in die Gegenwart eine Rolle spiel(t)en, befassen. Neben Besichtigungen und Stadtspaziergängen ist in Kooperation mit Prof. Dr. Luca Aversano eine gemeinsame Studentsconference am DAMS (Discipline Arti Musica Spettacolo) der Università degli Studi Roma Tre geplant. Die Bewerbung für den Studienkurs Musikstadt Rom: Macht – Musik – Medien ist ab dem fortgeschrittenen Bachelorstudium möglich. Bewerbungen mit einem aussagekräftigen Motivationsschreiben werden bis 15. November 2024 ausschließlich online entgegengenommen.

14.10.2024