Filmtipp: „TWIST – Arbeit zwischen Ausbeutung und Erfüllung“ @ARTE

Arbeit ist überall und sie ist mächtig: Zu oft bemessen wir unseren Wert an ihr. Die Autorin Heike Geißler schreibt über und gegen die Arbeit. Die neue Folge porträtiert die Schweizer Band Black Sea Dahu. Anstatt sich an ein großes Musiklabel zu binden, kümmern sie sich selbst um alles: Von Social Media Posts über die Tourneeplanung bis zum Merchandise bleibt alles in ihrer Hand. Obwohl sie sehr erfolgreich sind, ist ihr Auskommen immer noch bescheiden – für sie der Preis für eine Arbeit, die sie erfüllt. Außerdem featured die Folge den französischen Filmemacher Nicolas Gourault und das norwegische Architekturbüro Snøhetta.

27.10.2025

Vorablesung: „TANZ AUF DEM VULKAN – Widerständige Punk-Frauen in der DDR“ @ Metropolis Berlin 30.10.25

Im Jahr 35 nach der Wiedervereinigung könnte dieses Werk in deutschen Landen zum Musikbuch des Jahres avancieren: Geralf Pochop, selbst aktiver Ost-Berlin-Punk, reicht mit „TANZ AUF DEM VULKAN – Widerständige Punk-Frauen in der DDR“ die längst überfällige systematische Darstellung zu den Frauen im DDR-Punk nach. Bevor der Berliner Verlag Hirnkost (Klaus Farin) Anfang November bundesweit die offizielle Lesetour startet, gibt es im Rahmen des UNERHÖRT! Filmfestivals in Berlin die Vorab-Hirnkostprobe: Nancy De Gregorio, Ost-Berliner Punk-Frau (fast) der ersten Stunde, liest am 30.10. ab 17 Uhr im Metropolis aus dem ihr gewidmeten Kapitel und zeigt dazu Fotos und Filmschnipsel. Daran anschließend findet ein moderiertes Gespräch zwischen Nancy D.G. und Annette Benjamin (ex-Hans-A-Plast, heute The Benjamins) statt, weitere Gäste nicht ausgeschlossen.

13.10.2025

Kinotipp: „Komponistinnen“ @ Naxos.Kino Frankfurt 14.10.2025

„Meinten Sie ‚Komponist‘?“ Diese Frage stellte Google noch 2018, wenn man zum ersten Mal das Wort „Komponistin“ eingab. Nun ist Google nicht das Maß aller Dinge, aber durchaus ein Spiegel unserer Wahrnehmung. Und was die klassische Musik anbelangt, stehen hier eigentlich nur berühmte Männer im Fokus: Beethoven, Mozart und Bach sind Namen, die jeder kennt. Bei Komponistinnen sieht die Sache anders aus. Als die Leipziger Pianistin Kyra Steckeweh feststellte, dass ihr Repertoire nur aus Musik von Männern besteht, begann sie, nach Stücken von Komponistinnen zu suchen. Ihre Recherchen in Archiven und bei Editionen förderten schnell eine Vielzahl fantastischer Klavierwerke zutage, die bis heute fast nie gespielt werden. Sie traf eine Auswahl von vier sehr unterschiedlichen Komponistinnen, die alle ein vielfältiges Gesamtwerk hinterlassen haben: Mel Bonis, Lilly Boulanger, Fanny Hensel und Emilie Meyer. Ihr Film „Komponistinnen“ (D 2018, 95 Min.) beleuchtet das Leben dieser Frauen, die Widerstände, mit denen sie zu kämpfen hatten und die historischen und persönlichen Umstände, unter denen die vier Frauen im 19. und frühen 20. Jahrhundert ihre Werke geschaffen haben. Der Berliner Filmemacher Tim van Beveren begleitet Kyra Steckeweh auf ihrer Spurensuche nach Frankreich, Italien, Polen und Deutschland, zu den Lebens- und Wirkungsstätten der Komponistinnen. Der Naxos.Kino – Dokumentarfilm & Gespräch e.V. zeigt den Film in Kooperation mit dem Archiv Frau und Musik & der Frankfurter Museumsgesellschaft e.V. am 14.10.2025 um 19 Uhr mit anschließendem Filmgespräch. Kartenreservierung

13.10.2025

Kinotipp: „Joan Baez – I am a noise“ 11. & 15.07.2025 @ Cinéma, Frankfurt

Die Arthouse Kinos Frankfurt zeigen in der Reihe Sommerflimmern 24 besondere Filme noch einmal auf der großen Leinwand, in der englischen Originalversion mit deutschen Untertiteln. Am 11. und 15. Juli könnt ihr den Dokumentarfilm „Joan Baez – I am a noise“ (USA 2023, Regie: Karen O’Connor, Miri Navasky, Maeve O’Boyle) im Cinéma genießen. Das außergewöhnliche Porträt der legendären Folksängerin und Aktivistin Joan Baez ist weder ein konventionelles Biopic, noch ein traditioneller Konzertfilm. Er begleitet Joan auf ihrer letzten Tour und taucht ein in ihr beeindruckendes Archiv aus Privatvideos, Tagebüchern, Kunstwerken, Therapie- und Musikaufnahmen. Im Laufe des Films zieht Baez schonungslos Bilanz und enthüllt auf bemerkenswerte Weise ihr Leben auf und abseits der Bühne: von ihren lebenslangen emotionalen Problemen, über ihr Engagement in der Bürgerrechtsbewegung mit Martin Luther King, bis hin zu der schmerzlichen Beziehung mit dem jungen Bob Dylan. Als radikaler Blick auf eine lebende Legende wird dieser Film zu einer intimen Erkundungsreise einer ikonischen Künstlerin, die noch nie zuvor so viel über ihr Leben enthüllte.

 

03.07.2025

Kinotipp: „Einfach machen! She Punks von 1977 bis heute“ 15.07.2025 @ naxos.Kino, Frankfurt

Am 15.07.2025 zeigt das naxos.Kino in Frankfurt um 19 Uhr den Dokumentarfilm: „Einfach machen! She Punks von 1977 bis heute“ (CH 2025, Regie: Reto Caduff). Der Film erzählt am Beispiel von Bands wie Östro 430, Mania D, Malaria! und Kleenex/LiLiPUT von den – wenigen – Frauen in Zürich, Düsseldorf oder Berlin, die die trotzige Kampfansage an Kommerz und Anpassung zur Selbstermächtigung nutzten. Er porträtiert Künstlerinnen, die 40 Jahre später immer noch oder wieder zusammen auf der Bühne stehen. Als Pionierinnen des deutschsprachigen She-Punk teilen Gudrun Gut, Beate Bartel, Bettina Köster, Sara Schär, Klaudia Schifferle, Martina Weith und Bettina Flörchinger, ihre Erfahrungen und Geschichten. Trotz des unterschiedlichen Sounds der Bands und ohne es damals zu wissen, waren sie Teil einer weiblichen Revolution in der Musikindustrie, die nachfolgende Künstlerinnen nachhaltig geprägt hat. Ein Film über Punk aus weiblicher Perspektive, Feminismus mit Gitarrenriff und das unvergleichliche Lebensgefühl der späten 70er und frühen 80er Jahre. Im Anschluss an den Film gibt es ein Gespräch mit dem Regisseur Reto Caduff und der Schlagzeugerin Suse Michel & Conni Maly (The Slags/Frankfurt). 
  
 
03.07.2025

Popcorn & Rhymes: QUEENS ON SCREEN 20.04.2025

Halt. Stop. Die Welt dreht sich weiter, Krisen über Krisen, alles ist in Bewegung. Aber am 20.04.2025 setzen Be Shoo & Aisha Camara mit der beliebten Reihe Popcorn & Rhymes einen Punkt. Einen Moment zum Innehalten – bevor es weitergeht. Popcorn & Rhymes bringt erneut Musikvideos auf die große Leinwand. Diesmal steht alles im Zeichen der Queens: Künstlerinnen, die ihre Stimme erheben, ihre eigenen Regeln schreiben und Sounds liefern, die nachhallen. Von internationalen Superstars bis zu Newcomerinnen, von lauten Statements bis zu leisen Momenten – ein Abend voller Bilder, Beats und Energie. Ab 19:30 Uhr in der Schirn Kunsthalle Frankfurt (Foyer) auf dem Römerberg. Eintritt frei!

07.04.2025

Filmtipp: „Ich will alles. Hildegard Knef“ (Kinostart: 03.04.2025)

Hildegard Knef: Weltstar, Stilikone, Grande Dame des Chansons, letzte deutsche Diva, meinungsstark, umstritten, Spiegel und Gegensatz ihrer Zeit. Als Schauspielerin, Sängerin und Autorin feierte sie internationale Erfolge, erlebte krachende Niederlagen und war mehr als fünf Jahrzehnte schöpferisch tätig. Bereits mit 20 wurde sie Teil der deutschen Öffentlichkeit und nie wieder daraus entlassen. Ihr Lieblingsthema, erfolgreich zu sein, zu scheitern, sich immer wieder neu zu erfinden und – against all odds – immer wieder aufzustehen, macht sie zu einer Expertin des Überlebens. In “Ich will alles” (D, 2025, 98 Min., FSK 12 J.) zeigt Regisseurin Luzia Schmid in Form einer filmischen Autobiographie das Bild einer hochbegabten, ehrgeizigen, lakonisch-scharfsinnigen Frau, die der Welt vorführte, wie man Ruhm und Niederlagen überlebt. Im Frankfurter Mal Seh’n Kino wird es am 07.04. um 18 Uhr eine Sonderveranstaltung in Anwesenheit der Regisseurin geben. Weitere Termine, auch Preview-Termine im März, findet ihr hier. Trailer

10.03.2025

Filmtipp: „Sisterqueens“ Kinostart (06.03.2025)

Ab dem 06.03. gibt es einen ganz besondern Film in deutschen Kinos zu sehen: „Sisterqueens“ (Deutschland 2024, 97 Min.) ist eine Langzeitdokumentation über drei junge feministische Rapperinnen. Über 4 Jahre begleitet die Regisseurin Clara Stella Hüneke Jamila (9), Rachel (11) und Faseeha (12) als Teil des gleichnamigen Rapkollektivs SISTERQUEENS auf ihrem Weg vom Mädchenzentrum im Berliner Wedding auf die große Bühne. In der Hoffnung auf eine gerechte Welt rappen sie übers Mädchen sein, Ungerechtigkeit und Selbstbestimmung, demonstrieren für Black Lives Matter und praktizieren Sisterhood. Strophe für Strophe definieren sie Feminismus neu. Der Film lief bereits auf ausgewählten Festivals in ganz Deutschland und ist nun auch für den Grimmepreis nominiert. Geplant sind neben normalen Kinovorstellungen Impact- und Community Screenings gepaart mit Workshop-Formaten und spannenden Talks. Wer ein Screening, z.B. im ganz kleinen Rahmen eines Mädchenzentrums oder als größere Veranstaltung im Kino ausrichten möchte, melde sich bei Ida Hausdorf per MailHier könnt ihr euch den Trailer anschauen, für die Filmvorstellung am 12.03. im Mal Seh’n Kino in Frankfurt gibt es leider nur noch wenige Tickets.
24.02.2025

Frauenfilmfestival „Bimovie“ 07.-13.11.2024 in München

Frauen (auch im Film) sind schon längst keine Nebenfiguren und  Stichwortgeberinnen mehr. Sie nehmen sich ihren Platz, behaupten sich dort und sind nicht mehr zu vertreiben. Das gefällt nicht allen, aber die Macher*innen des Neuen Maxim Kinos in München finden das sehr gut. Um das zu unterstreichen zeigen sie lustige, ernste, feministische, spannende, lesbische, interessante, künstlerische, historische, musikalische, gruselige und kämpferische Filme im Rahmen der Filmreihe „Bimovie“ vom 07.-13.11.2024. Mit dabei sind auch einige Musikfilme: der Dokumentarfilm über den steinigen Weg zum Superstar, den die Sängerin, Aktivistin und Ikone der LGBTIQ-Community Cyndi Lauper gehen musste (Let The Canary Sing). Musikalisch geht es weiter mit Chuck Chuck Baby, worin die Frauen für ihre große Liebe kämpfen, singen und tanzen. In Sisterqueens rappen Berliner Jugendliche voller feministischer Power. Außerdem zeigt das Kino den allerersten Dokumentarfilm über weibliche Graffiti-Künstlerinnen: Girl Power u.a.

05.11.2024

Filmtipp: Roadmovie „Üben Üben Üben“ ab September im Kino

Im September gibt es die Gelegenheit, in einigen Programmkinos ein stimmungsvolles Road Movie zum Thema Green Touring zu sehen: Im Film „Üben Üben Üben“ (Norwegen, 2023, 79 Min., OmU) geht es um die junge Klimaaktivistin und Trompeterin Trine, die sich von den Lofoten nach Oslo auf den Weg macht, um im berühmten Opernhaus in Oslo an einem Vorspiel teilzunehmen. Um ihren Prinzipien treu zu bleiben entscheidet sich Trine, die 1500 km Entfernung nicht mit dem Flugzeug, sondern per Anhalter zu überwinden und auf die Hilfsbereitschaft von Fremden zu vertrauen. Allerdings stellt der Roadtrip durch Norwegens raue und schöne Landschaft Trines Leidenschaft für Musik und ihren Klimaschutz-Idealismus gehörig auf die Probe. In einigen Städten gibt es die Möglichkeit, an ausgewählten Terminen im Anschluss an die Vorstellung in einem Filmgespräch den Regisseur Laurens Pérol kennenzulernen. Er wird die gesamte deutsche Kinotour selbst trampen. Trailer

Termine: 11.09. Kino Traumstern, Lich | 12.-18.09. sweetSixteen, Dortmund | 13.-18.09. Cinema Quadrat, Mannheim | 16.09. Harmonie, Frankfurt | 18.09. Friedrichsbau, Freiburg u.a.

11.09.2024

Filmtipp: „Dirty Little Secrets“ taucht ins Haifischbecken Musikindustrie

Deals, Intrigen und viel Geld: davon, dass die Musikindustrie ein Haifischbecken ist, können viele Musiker*innen ein Lied singen. Ein Rechercheteam des Bayrischen Rundfunks hat sich jetzt in die Untiefen der Musikwelt begeben und blickt in der dreiteiligen Dokureihe „Dirty Little Secrets“ hinter die Kulissen der glitzernden Musikwelt, schaut sich das Monopol von Eventim und des Streaming-Giganten Spotify genauer an. Es geht um schmutzige Deals und einflussreiche Investoren. Außerdem kommen Musiker*innen wie Balbina zu Wort, die sich für eine faire Verteilung von Streaming-Gewinnen einsetzt. Denn nach wie vor verdienen vor allem die Superstars beim Streaming, denn der Verteilungsschlüssel besagt: je häufiger etwas gehört wird, umso mehr wird es wert. Dabei geht es nicht nur darum, von wie vielen Leuten man gehört wird, sondern auch wie oft. Das Rechercheteam entdeckt findige schwedische Musiker, die Musikprofile von angeblichen Musiker*innen aus Sehnsuchtsorten faken und so auf Massen von Spotify-Playlists landen. Das Team zeigt auch auf, wie der Ticketanbieter Eventim doppelt und dreifach absahnt – nicht nur bei Ticketverkäufen bei Konzerten & Großereignissen wie Fußball-Meisterschaften, sondern auch, in dem er Bookingagenturen und Konzerthallen aufkauft und sich damit nach und nach eine marktherrschende Stellung geschaffen hat. Unfassbar!

28.03.2024

Kinotipp: „Divertimento – Ein Orchester für Alle“ @IFFF 21.01.2024

Im Rahmen des Internationalen Frauen Film Festes Dortmund und Köln könnt ihr euch am 21.01.2024 ab 15 Uhr den Spielfilm „Divertimento – Ein Orchester für Alle“ von Marie-Castille Mention-Schaar (FR 2022, 114 min., OmU) anschauen. Die 17-jährigen Zwillingsschwestern Zahia und Fettouma Ziouani aus einer Pariser Vorstadt wollen Profimusikerinnen werden und stoßen auf große Widerstände. Besonders Zahia, die unbedingt Dirigentin werden will, muss als Migrantin aus dem Maghreb gegen viele Vorurteile kämpfen. Daher beschließen die beiden Schwestern ein eigenes Orchester, das Divertimento, zu gründen, das Musiker*innen aus allen Kulturen offen steht. Ein ermutigender Film über zwei Musikerinnen, die sich gegen Rassismus und Antifeminismus erfolgreich auflehnen. Nach einer wahren Geschichte, empfohlen ab 12 J.
Die Filmreihe „Kino Weltsichten“ richtet sich vor allem an Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, ist aber auch offen für alle, die gerne gute Filme schauen. Die Gespräche im Anschluss an die Filmvorführungen – mit und ohne Gäste – sind meist leidenschaftlich und engagiert, aber immer geprägt vom gegenseitigen Respekt.

Veranstaltungsort: Kino im U / Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund (Eintritt frei!)

18.01.2024