Filmtipp: „Dirty Little Secrets“ taucht ins Haifischbecken Musikindustrie

Deals, Intrigen und viel Geld: davon, dass die Musikindustrie ein Haifischbecken ist, können viele Musiker*innen ein Lied singen. Ein Rechercheteam des Bayrischen Rundfunks hat sich jetzt in die Untiefen der Musikwelt begeben und blickt in der dreiteiligen Dokureihe „Dirty Little Secrets“ hinter die Kulissen der glitzernden Musikwelt, schaut sich das Monopol von Eventim und des Streaming-Giganten Spotify genauer an. Es geht um schmutzige Deals und einflussreiche Investoren. Außerdem kommen Musiker*innen wie Balbina zu Wort, die sich für eine faire Verteilung von Streaming-Gewinnen einsetzt. Denn nach wie vor verdienen vor allem die Superstars beim Streaming, denn der Verteilungsschlüssel besagt: je häufiger etwas gehört wird, umso mehr wird es wert. Dabei geht es nicht nur darum, von wie vielen Leuten man gehört wird, sondern auch wie oft. Das Rechercheteam entdeckt findige schwedische Musiker, die Musikprofile von angeblichen Musiker*innen aus Sehnsuchtsorten faken und so auf Massen von Spotify-Playlists landen. Das Team zeigt auch auf, wie der Ticketanbieter Eventim doppelt und dreifach absahnt – nicht nur bei Ticketverkäufen bei Konzerten & Großereignissen wie Fußball-Meisterschaften, sondern auch, in dem er Bookingagenturen und Konzerthallen aufkauft und sich damit nach und nach eine marktherrschende Stellung geschaffen hat. Unfassbar!

28.03.2024

Kinotipp: „Divertimento – Ein Orchester für Alle“ @IFFF 21.01.2024

Im Rahmen des Internationalen Frauen Film Festes Dortmund und Köln könnt ihr euch am 21.01.2024 ab 15 Uhr den Spielfilm „Divertimento – Ein Orchester für Alle“ von Marie-Castille Mention-Schaar (FR 2022, 114 min., OmU) anschauen. Die 17-jährigen Zwillingsschwestern Zahia und Fettouma Ziouani aus einer Pariser Vorstadt wollen Profimusikerinnen werden und stoßen auf große Widerstände. Besonders Zahia, die unbedingt Dirigentin werden will, muss als Migrantin aus dem Maghreb gegen viele Vorurteile kämpfen. Daher beschließen die beiden Schwestern ein eigenes Orchester, das Divertimento, zu gründen, das Musiker*innen aus allen Kulturen offen steht. Ein ermutigender Film über zwei Musikerinnen, die sich gegen Rassismus und Antifeminismus erfolgreich auflehnen. Nach einer wahren Geschichte, empfohlen ab 12 J.
Die Filmreihe „Kino Weltsichten“ richtet sich vor allem an Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, ist aber auch offen für alle, die gerne gute Filme schauen. Die Gespräche im Anschluss an die Filmvorführungen – mit und ohne Gäste – sind meist leidenschaftlich und engagiert, aber immer geprägt vom gegenseitigen Respekt.

Veranstaltungsort: Kino im U / Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund (Eintritt frei!)

18.01.2024

Filmtipp: „Feminism WTF“ 16.11.2023 & Gespräch

FEMINISM WTF (What the Fuck) heißt ein Dokumentarfilm von Katharina Mückstein, den der Filmclub Offenbach am 16.11.2023 um 19 Uhr zeigt. Zum Inhalt: Es gibt liberalen Feminismus, es gibt schwarzen Feminismus, es gibt Cyborg-Feminismus, es gibt marxistischen Feminismus, diese Liste könnte man noch lange weiterführen. All diese Feminismen gefährden unsere aktuelle Gesellschaftsordnung – und das wollen sie auch. Gleichzeitig sprechen verschiedene Ausrichtungen dafür, dass auch innerhalb der Bewegung notwendige inhaltliche Auseinandersetzungen geführt werden. Der Dokumentarfilm ist ein Lehrstück des intersektionalen Feminismus und zeigt, welche Themenvielfalt unter dem Begriff verhandelt wird. Expert*innen aus verschiedenen Bereichen gehen der Frage nach, wie wir Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse aufbrechen und eine solidarische Gesellschaft schaffen können. Im Anschluss sprechen die Regisseurin KATHARINA MÜCKSTEIN, AYESHA KHAN (Social-Media Redakteurin, Netzaktivistin und freie Autorin) und PRAMILA CHENCHANNA (Moderation, Deutsches Filminstitut Filmmuseum, Frankfurt) über die lokalen Kämpfe, Herausforderungen und Erfolge der feministischen Bewegung im Rhein-Main Gebiet.

 

08.11.2023

Filmtipp: „Jazzfieber – The Story of German Jazz“

„Jazz ist angesagt! Auch junge Menschen begeistern sich für swingende Rhythmen und jazzige Grooves. Dabei wissen die Wenigsten etwas über die Hintergründe dieser Musik. Was ist Jazz eigentlich? Wie kam diese Musik nach Deutschland? Und warum wurde sie von den Nazis bekämpft?“ Das versucht der gerade angelaufene Dokumentarfilm „Jazzfieber – The Story of German Jazz“ (D 2023, 92 min., Filmstart: 23.09.2023) von Reinhard Kungel und Andreas Heinrich zu beantworten. Er begleitet eine Gruppe junger, erfolgreicher Jazzmusiker*innen – die Sängerin und Jazz-Pianistin Alma Naidu, Bassistin Caris Hermes, Schlagzeugerin Mareike Wiening, Jazz-Trompeter Jakob Bänsch sowie (Jazz-)Pianist und Komponist Niklas Roever – im Tourbus und bei Proben im Stuttgarter Jazzclub Bix. Er beobachtet die Münchner Gruppe Feindsender um die Sängerin Hannah Weiss und wirft einen Blick hinter die Kulissen des X-Jazz-Festivals 2022. Hinzu kommen Konzertausschnitte und Interviews mit bedeutenden und zum größten Teil längst verstorbenen Legenden des deutschen Jazz. Der Verleih beschreibt den Film als eine „in der Gegenwart verankerte und durch Fragen vorangetriebene Spurensuche, die den Zuschauer mitreißt, indem sie Konzerte, Proben und Tanzszenen, Interviews und Archivmaterial abwechslungsreich, intelligent und dramaturgisch gekonnt verbindet“. Die Resonanz ist unterschiedlich, macht euch am besten selbst ein Bild (Teaser).

25.09.2023

Filmtipps: „Maria by Callas“ & „MOT – King Of The Hill“ @naxos.Kino

Die Filmreihe “Musik im Dokumentarfilm” im naxos.Kino in Frankfurt präsentiert im April zwei interessante Dokumentationen: am 18. April wirft „Maria by Callas“ (D 2017, 114 Min.) von Tom Volf einen Blick auf das interessante Leben der berühmten Opernsängerin Maria Callas. Hauptsächlich wird dies von Callas selber wiedergegeben, denn als Grundlage für diese Dokumentation dient ein Interview, das in den 70er Jahren mit Maria Callas geführt wurde. Begleitet wird dieses Interview von Ausschnitten ihrer Auftritte, zahlreichen Fotoaufnahmen und einer großen Sammlung an Briefen. (Trailer)

„MOT – King of the Hill“ (D 2021, 82 Min.) heißt ein Dokumentarfilm von Petra Bereuter, der am 11. April 2023 um 19:30 Uhr gezeigt wird. Der Dokumentarfilm beschreibt MOT, einen Künstler und Musiker, der in Fairfax, einem kleinen Ort in Marin, Kalifornien, lebt. Aufgrund eines Geburtsfehlers ist seine rechte Gehirnhälfte überaktiv, was bedeutet, dass er einfach nicht aufhören kann, kreativ zu sein. Die Filmemacherin, Kamerafrau und Cutterin Petra Bereuter aus Offenbach hat MOT über 4 Jahre begleitet und ist am 11.04. beim Filmgespräch anwesend. (Trailer)

Veranstaltungsort: Naxoshalle, Theater Willy Praml, Eingang Waldschmidtstraße 19 HH, 60316 Frankfurt

11.04.2023

Filmtipp: TÁR (Start: 02.03.2023)

In Kürze kommt ein fiktives Musikdrama in die Kinos, das bereits für sechs Oscars nominiert wurde: Mit TÁR erzählt Regisseur, Autor und Produzent Todd Field die faszinierende Geschichte von Lydia Tár (Cate Blanchett), die als erste weibliche Chefdirigentin ein großes deutsches Orchester leitet. Sie hat es geschafft. Die begnadete Dirigentin hat sich in der von Männern dominierten klassischen Musikszene durchgesetzt und befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Mit ihrem Orchester plant sie eine mit Spannung erwartete Einspielung von Gustav Mahlers Fünfter Sinfonie. Doch während der Proben gerät die Welt der Star-Dirigentin immer mehr ins Wanken… TÁR ist ein elektrisierendes und provokantes Meisterwerk über Musik, Obsession und Macht und gleichzeitig die tiefgehende Charakterstudie einer hochkomplexen Frau, die an der zerstörerischen Kraft ihres eigenen Ehrgeizes in den betonierten Machtstrukturen der von Männern dominierten Arbeitswelt zerbricht. Die Musik stammt von der Komponistin und Cellistin Hildur Guðnadóttir. In ihrer ersten Rolle glänzt die Cellistin Sophie Kauer, die ihr Debüt als Schauspielerin gibt. Am 02.03. feiert „TÁR“ seinen Kinostart in Deutschland.

27.02.2023

Filmtipp: „La Clave – Das Geheimnis der kubanischen Musik“

Lebensfreude, die ansteckt! „La Clave – Das Geheimnis der kubanischen Musik“ ist ein leidenschaftlicher Dokumentarfilm über die musikalische Seele eines Landes (86 Min., Kinostart: 15.09.2022). Auf Kuba verschmelzen Einflüsse aus Afrika und Europa zu einer einzigartig bunten Kultur. Deren wild pulsierendes Herz ist die Musik- und Tanzszene, die sich weit über Latin-Jazz und Salsa hinaus erstreckt. Havannas Straßen vibrieren vor Bewegung und Klang: Aus allen Richtungen strömen die hypnotischen Rhythmen von Clave-Hölzern, Trommeln, traditionellen Liedern und populären Hits. Die karibische Insel lebt Musik! Wichtige Musiker*innen und Expert*innen wie Jazz-Legende Bobby Carcassés, Schlagzeugerin Yissy García oder Musikhistoriker Dr. Olavo Alén entschlüsseln die Ursprünge der kubanischen Musik, gewähren mitreißende Einblicke in ihren Reichtum und den Umgang mit dem Nachwuchs. Denn in wohl kaum einem anderen Land spielt die musikalische Erziehung eine so wichtige Rolle wie hier! Musikschulen – hierzulande ein teures Privileg – sind dort nicht nur zahlreich, sondern auch kostenlos und begeistern die Kinder von Klein auf für Gesang, verschiedenste Instrumente und Tänze wie Rumba, Conga und Bolero. Trailer

04.10.2022

Dritte Female Film Composer Class der SoundTrack_Cologne

Nur 5% betrug der Anteil der Filmkomponistinnen in der europäischen TV-Fiction von 2015-2020, lediglich 9% der Kinospielfilme wurden von Frauen vertont (2016-2020) – stellt das European Audiovisual Observatory fest. Um diesen katastrophalen Zahlen wenigstens etwas entgegenzusetzen, führt die SoundTrack_Cologne nun zum dritten Mal die Female Film Composer Class durch. Das Programm setzt sich zusammen aus der Teilnahme an SoundTrack_Cologne 19 (8. – 11.6.2022) und anschließend einem dreitägigen Block an Teachings (12. – 14.6.2022). Der an SoundTrack_Cologne anschließende dreitägige Block bietet vertiefende Workshops in kleinen Gruppen. Musikalische Fähigkeiten, außergewöhnliche Kreativität und kompositorisches Handwerk sollten die Teilnehmerinnen bereits mitbringen – Ziel ist es vor allem, die nicht-musikalischen Fähigkeiten der Komponistinnen zu stärken: Themen sind u.a. Vernetzung, PR, GEMA, Verwertungsketten und Postproduktionsplanung. Die Teilnehmerinnen haben idealerweise bereits ihre ersten Filme, TV-Programme, Computerspiele, Hörspiele, Theaterstücke vertont und einige Erfahrungen gesammelt. Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Frauen begrenzt. Die Teilnehmerinnen werden der Branche sowohl bei der Eröffnung (Mi, 8.6.) als auch der Preisverleihung (Sa, 11.6.) von SoundTrack_Cologne 19 vorgestellt. Sie sind automatisch für das Matchmaking von SoundTrack_Cologne qualifiziert und erhalten Einladungen zu allen Netzwerkveranstaltungen. Die Teilnahmegebühr beträgt 200 Euro inkl. Mwst. und umfasst das komplette Programm von SoundTrack_Cologne und der Female Film Composer Class. Für Reise, Unterkunft und Verpflegung müssen die Teilnehmerinnen selbst aufkommen. GEMA-Mitgliedern werden zwei Stipendien angeboten. SUISA-Mitgliedern werden drei Vollstipendien (inkl. Reise und Unterkunft) angeboten. Bewerbungsschluss: 30. Mai 2022 12:00

24.05.2022

Crowdfunding-Kampagne für „Female Voices of Afghanistan“: jetzt unterstützen!

Im Juli 2021 reisten die Musikethnologin Yalda Yazdani und der Filmemacher Andreas Rochholl für vier Wochen nach Afghanistan, um dort lebende Sängerinnen – Gulshan, Freshta Farokhi, Sumaia Karimi, Sadiqa Madadgar, Naria Nour und Wajiha Rastagar – zu filmen. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass es die letzte Möglichkeit sein würde, das Leben dieser Künstlerinnen vor der Machtübernahme der Taliban zu dokumentieren. Die daraus entstandenden 16 Konzert- und Porträt-Videos wurden beim virtuellen Festival „Female Voice of Afghanistan“ gezeigt. Aus dem Filmmaterial soll jetzt ein Dokumentarfilm entstehen, der die Erinnerung wach hält und als Zeugnis der kulturellen Identität für die Weltgemeinschaft verfügbar bleibt. Dazu sammeln die Filmemacher*innen per Crowdfunding Spenden. Das Budget wird für einen Nachdreh mit einer der im Film vorkommenden afghanischen Sängerinnen verwendet, um zu dokumentieren, wie es ihr aktuell geht. Außerdem soll damit die Postproduktion mit dem Final Cut umgesetzt und Untertitel hinzugefügt werden. Die Kampagne könnt ihr noch bis 8. Mai hier unterstützen.

30.04.2022

Filmtipp: „Gleichstellung in Kultur und Medien“ von *mehrsterne*

Das Künstlerinnentrio *mehrsterne* aus Hamburg geht mit der Filmreihe „Die Spurensucherin“ der Frage nach, wie es um weibliche Kulturschaffende in der Kunst & Musikszene bestellt ist. Dazu haben Kijoka Junica und Jane O’Brien 2020 mit Jana Schiedek (Staatsrätin für Kultur und Medien), Andrea Rothaug (Geschäftsführerin von RockCity e.V. Hamburg) und der Sängerin und Produzentin Onejiru gesprochen. Den 12-minütigen unterhaltsamen Film mit Bildern von Gabriele Wendland und Musik von Jane O’Brien & Band, Kijoka Junica & Band und Maryna Vasylyeva könnt ihr hier nachschauen:

25.01.2022

Filmtipp: Ich brauche eine Genie #16 – der Film

Am 28.12.2021 feierte der Film „Ich brauche eine Genie #16 – der Film / Wie Musikerinnen in Grrrlmany gegen das Macho-Biz kämpfen“ von Kersty und Sandra Grether (Skript) und Leonie L. Scholl (Regie) Online-Premiere. Die Doku porträtiert eine Szene, die sich rund um die Festival-Reihe „Ich brauche eine Genie“( in der Kantine am Berghain) gebildet hat. Sie lässt wichtige Protagonistinnen zu Wort kommen und beschreibt einen „Struggle, den man 2021 nicht mehr für möglich gehalten hätte“. Pionierinnen und Wegbereiterinnen erzählen von ihren merkwürdigen misogynen Erlebnissen in der Welt der männerdominierten Instrumenten-Läden, Festival-Bühnen und Musik-Medien. Und mit ihr das gleichnamige, just erschienene und erfolgreiche Songbook, das Songtexte von 70 female* Acts enthält. Freut euch auf eine bunte Collage aus Interviews, Statements, Performances, Lesungen mit: Bernadette La Hengst, Babsi Tollwut, Chefboss, Das Nähmaschinenduett, Die Supererbin, Der Supergraben, DJ The Ninette & Cord Sofa, FaulenzA, Feline & Strange, Jolly Goods, Katrin Achinger, Margarete Stokowski, Matching Outfits, Mercedes Reichstein, Moon Gear, Shirley Holmes, Safi, The Doctorella, The TCHICK, Tiger Lilly Marleen, Zuckerklub.

 

25.01.2022

Kinotipp: „Respect“ – Biopic über die „Queen of Soul“ Aretha Franklin

Mit 12 Jahren ist sie schon Mutter, mit 14 veröffentlicht sie ihr erstes Album. Danach engagiert sie sich als Aktivistin für Martin Luther Kings Bürgerrechtsbewegung, veröffentlicht weitere Alben, landet mehrere Nummer-eins Hits, heimst Grammys und zahlreiche weitere Ehrungen ein. Der Film „Respect“ (USA, 145 Min., Regie: Liesel Tommy) zeichnet einige Wege der Soul-Ikone Aretha ‚Ree‘ Franklin fast historisch nach.

Erzählt wird von der frühen Kindheit im strengen Pastorenhaushalt, den Anfängen im Gospelchor ihres Prediger-Vaters, der sie mit Härte vermarket, vom frühen Tod der Mutter, von Vergewaltigungen und Misshandlungen, von gescheiterten Beziehungen und Alkoholmissbrauch, von ihrem Bruch mit der Kirche – und wie Ree trotz alledem den Aufstieg schafft. Anfangs sind die Dialoge etwas hölzern und es wird einiges an Wissen vorausgesetzt – etwa über die schwarze Musikszene und die Bürgerrechtsbewegung. So tauchen im Laufe des Films immer wieder Figuren auf, die zu der einen oder anderen Gruppe gehören, die aber nicht eingeführt werden – das reine Name-Dropping.

Bereits zu Lebzeiten hat Aretha Franklin festgelegt, wer sie im Film verkörpern sollte: Jennifer Hudson. Diese spielt die Rolle so hervorragend, dass man meint, die echte Aretha auf der Leinwand zu sehen. Vermutlich um diesen Eindruck zu verstärken, werden immer wieder überflüssige pseudo dokumentarische Szenen in Schwarz-Weiß in die Handlung eingebettet, die eine Authentizität suggerieren wollen oder sollen, die der Film gar nicht nötig hat.

Während die frühen Jahre der Queen of Soul en Detail erzählt werden, werden die letzten ca. 4 Dekaden – also die Zeit von 1972 bis zu ihrem Tod 2018 – in den Abspann gepackt. Hier wird dann mit echtem Footage gearbeitet. Der Film endet damit, dass Aretha mit der Aufnahme der Gospel-Platte „Amazing Grace“ zurück zur Kirche und zur Familie findet. Dieses Album, am 13. Und 14. Januar 1972 in der Kirche ihres Vaters aufgenommen, ist nicht nur das meistverkaufte Album der Sängerin, sondern auch das meistverkaufte Gospel-Album aller Zeiten. Der Film wartet natürlich auch mit weiteren großen Hits der Sängerin auf, wie „Natural Woman“, „Say a Little Prayer“, „Do Right Woman“, „Young“, „Gifted and Black“, und „Think“ – Songs, die feste Bestandteile des amerikanischen Musikkanons und Klassiker der Black Music sind, und gesungen von Jennifer Hudson von den Originalversionen kaum zu unterscheiden sind. Eine Glanzleistung!

Mit Jennifer Hudson, Forest Whitaker, Marlon Wayans, Audra McDonald, Mary J. Bilge, Skye Dakota u.v.m. Im Kino ab 2. December 2021. Hier geht es zum Trailer.

Tina Adomako

02.12.2021