Filmtipp: „Get The Sound“ über DIY-VeranstalterInnen

Wer kümmert sich eigentlich darum, dass nationale und internationale MusikerInnen auf den Bühnen Österreichs stehen? Für die wirkliche Vielfalt sorgen vor allem jene, die sich um den Musikgeschmack abseits des Mainstreams bemühen. Jene, die das Veranstalten in die eigene Hand genommen haben und damit die Do-It-Yourself (DIY) Szene beleben. Der Dokumentarfilm „GET THE SOUND – Is there more than just Teenbeat?“ erzählt anhand der Geschichte des Wiener Teenbeat Clubs – stellvertretend für die vielen DIY-VeranstalterInnen in ganz Österreich – die Tätigkeiten dieser und vermittelt anhand von Konzertmitschnitten Stimmungen aus diesen Jahren. Der Film behandelt Herausforderungen sowie Besonderheiten solcher Konzerte, spricht mit gleichgesinnten VeranstalterInnen, Bands, Publikum sowie Venueverantwortlichen und soll als Ganzes ein Zeitdokument darstellen, das von einer Szene, ihrem Sound und den Menschen dahinter erzählt. Der Anspruch damit ist, dass sich Kulturschaffende unabhängig von deren Musikleidenschaft und Region in gewissen Aussagen selbst wiederfinden. Außenstehenden soll zudem ein Gefühl vermittelt werden, warum das Veranstaltern von Konzerten mehr ist als nur ein Hobby. Alle Veranstalter in Nischenbereichen kämpfen mit ein und demselben Problem: jenem für mehr Aufmerksamkeit für die Szene und für die darin geleistete Kulturarbeit. Wenn der Film ein wenig dabei helfen kann, „die Aufmerksamkeit für diese zu spreaden, um damit noch mehr schöne Konzerte zu sehen“, wie dies im Film an einer Stelle geäußert wird, dann hätte sich auch die Intention dahinter erfüllt. Die Vienna Songwriting Association (VSA) zeigt den Film am 23.05.2017 im Rhiz in Wien. Hier geht es zum Trailer.

Veranstaltungsort: Rhiz, U-Bahnbogen 37, 1080 Wien (A)

07.05.2017

Filmtipp: Ursula Mamlok Movements

Wie beschreibt man eine Frau, deren Leben die Musik war? Die schon als Kind lieber mit Tönen als mit Puppen spielte? Über die ein Vertrauter sagte, sie ernähre sich von Noten. Für die Komponistin Ursula Mamlok lag in der Musik nicht nur der Sinn ihres Lebens. Das Komponieren gab ihr Halt, als sie – wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt – 1939 mit ihrer Familie und ihrem Klavier ihre Geburtsstadt Berlin verlassen und nach Ecuador emigrieren musste. Mit Hilfe eines Stipendiums landete die Siebzehnjährige schließlich allein in New York – ohne Geld und ohne Sprache. Und sie blieb, fast 66 Jahre. Geprägt von den bedeutendsten europäischen Exilmusikern emanzipierte sie sich in der amerikanischen Avantgarde und fand ihren Stil in der Neuen Musik. Sie feierte Erfolge, wurde vielfach ausgezeichnet und lehrte über 40 Jahre Komposition an der renommierten Manhattan School of Music. Von 2006 bis zu ihrem Tod am 4. Mai 2016 lebte sie wieder in Berlin, eine Entscheidung, die Ursula Mamlok vor neue Herausforderungen stellte – musikalisch und emotional.

Die Filmemacherin Anne Berrini geht in ihrem dokumentarischen Porträt „Ursula Mamlok Movements“ einfühlsam der Musik in Ursula Mamlok’s Leben nach. Sie beobachtet die Komponistin in Deutschland bei ihrer Arbeit und begleitet sie bis nach New York, wo Ursula Mamlok neben den Vorbereitungen zum Saison-Abschlusskonzert der League of Composers vor allem alte Freunde wiedertrifft und die New Yorker Vergangenheit noch einmal aufleben lässt. Die BALi-Kinos im Kulturbahnhof Kassel zeigen den Film am Sonntag, 14. Mai 2017 um 12.00 Uhr mit Live-Musik: Ullrich Pühn spielt „Fantasy Variations“ für Flöte solo von Ursula Mamlok. Die Filmemacherin Anne Berrini ist anwesend.
Eine Veranstaltung von Komponistinnen und ihr Werk in Verbindung mit der Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung.

Hier geht es zum Trailer.

01.05.2017

Filmtipp: „Wo Worte nicht hinreichen“ über 25 Jahre TFF-Weltmusikfestival

Die Kurz- und Dokumentarfilmerin Josephine Links aus Berlin begleitete 2015 einzelne MusikerInnen, BesucherInnen und VeranstalterInnen in persönlichen Geschichten vor und während des TFF Weltmusik-Festivals und verdichtete das Material anschließend zu dem 90-Minuten-Kino-Film „Wo Worte nicht hinreichen“, der in poetischen Bildern die verbindende Kraft der Musik und den Zauber des Zusammenseins in Rudolstadt erfahrbar werden lässt. Zu sehen und hören sind Eurasians Unity um die Musikerin Caroline Thon, Torgeir Vassvik, Karolina Cicha u.a.

Seit einigen Tagen ist der Film auf Frühjahrstournee durch zahlreiche deutsche Programmkinos, die Spieltermine findet Ihr hier: https://rudolstadt-festival.de/de/media/festival-film.html

Trailer

26.03.2017

Filmtipp: „Miss Sharon Jones!“ am 15.03.2017 im Orfeos Erben/Frankfurt

Das Kino Orfeos Erben zeigt am 15.03. um 20:30 Uhr den Musikfilm „Miss Sharon Jones!“ (USA, 2015, OV, 93 min., Regie: Barbara Kopple) in einer Frankfurt-Premiere. Der in der Reihe „I Can See Music!“ präsentierte Film porträtiert die talentierte und publikumsnahe Soul-Sängerin Sharon Jones und ihre Grammy nominierte Band „Sharon Jones and the Dap Kings“ in dem Jahr, in dem sie sich mit einer Bauchspeicheldrüsenkrebs-Diagnose konfrontiert sah. Der Film zeigt ihren Kampf um ihre Gesundheit und ihre Stimme und offenbart die Seele und den Geist einer starken Frau, die entschlossen ist, ihre Gesangskarriere wieder zurückzuerobern, die ihr 50 Jahre verwehrt blieb. Am 18. November 2016 erlag Sharon Jones ihrem Kampf gegen den Krebs. Hier geht es zum Film-Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=5wfRq7v7cww

Kartenreservierung: 069-707 69 100

Veranstaltungsort: Orfeos Erben, Hamburger Allee 45, 60486 Frankfurt

12.03.2017

Filmtipp: „Sonita – Mit Rap gegen Zwangsheirat“ 31.01.2017

Am 31.01.2017 laden die AG Mädchenpolitik in Kooperation mit Junolaro e.V., dem LIBS Jule Treff, der Kinothek Asta Nielson und der deutsch-iranischen Beratungsstelle für Frauen und Mädchen e.V. (DIB) zur Vorführung des Dokumentarfilms „Sonita – Mit Rap gegen Zwangsheirat“ mit Diskussion in das Kino Cinema an der Hauptwache in Frankfurt. Sonita Alizadeh ist eine junge Frau aus Afghanistan, die vor den Taliban in den Iran geflüchtet ist und dort in eine Schule für Flüchtlingskinder geht. Sie hat ein gefährliches Hobby: Rappen. Doch mit 15 soll sie als Braut verkauft werden. Zwangsheirat ist in Afghanistan Tradition und Sonitas Mutter kommt nach Teheran, um Sonita als Braut zurückzuholen. 9000 Dollar will der Ehemann für Sonita bezahlen. Geld, das die Familie dringend braucht. In ihrer Schule arbeitet auch die Cousine der iranischen Filmemacherin Rokhsareh Ghaem Maghami. Diese bittet Rokhsareh, Sonita bei ihrer Musik-Karriere zu helfen. Diese dreht einen Film über Sonita und zahlt – obwohl sie sich als Dokumentarfilmerin eigentlich nicht ins Geschehen einmischen will – der Familie 2000 Dollar dafür, dass Sonita ein weiteres halbes Jahr in Teheran bleiben kann und (noch) nicht verheiratet wird. Die Filmcrew und Sonita nutzen die erkaufte Zeit und drehen das Musikvideo „Brides For Sale“, das sich binnen kurzem zum Hit entwickelt. Dann passiert das Unglaubliche: die amerikanische NGO Strongheart Group wird auf Sonita aufmerksam und bietet ihr ein Stipendium an einer Schule mit Musikprogramm an. Sonita organisiert sich mühsam Pass und Visum in Afghanistan und fliegt nach Amerika. Ihre Familie weiß erstmal nichts davon. Sonita’s Video ist inzwischen so erfolgreich, dass sie sogar ins Weiße Haus eingeladen wird, um dort zu rappen. Gerade läuft der Antrag auf eine Green Card. Inzwischen ist Sonita auch ein Idol für junge Mädchen in Afghanistan, ihr Song ein Hit. Für ihren Film hat Rokhsareh Ghaem Maghami Sonita drei Jahre lang begleitet. Arte hat den Film in einem Video vorgestellt: https://www.youtube.com/watch?v=jhaHqkn4Lds

Bei der Filmvorführung wird die Regisseurin Rohksarah Ghaem Maghami anwesend sein und Fragen zum Film beantworten. Mit Sonita Alizadeh ist im Anschluss an den Film ein Skype Call geplant. Die Filmveranstaltung ist nur für Mädchen und Frauen.

Zeit: 31.01.2017, 15 Uhr
Ort: Cinema an der Hauptwache, Roßmarkt 7, 60311 Frankfurt
Eintrittspreis: 2.- Euro

01.01.2017

Kinotipp: „Unterwegs in der Musik“ über die Komponistin Barbara Heller

Ab November 2016 läuft „Unterwegs in der Musik“ (Deutschland 2016 | 83 Minuten) in ausgewählten Kinos. Der Dokumentarfilm von Lilo Mangelsdorff zeichnet ein sehr persönliches Porträt der Komponistin Barbara Heller. Unverstellt und hellwach blättert sich die heute fast 80-Jährige durch ihr eigenes Werk und private Fotoalben. Erinnerungsstücke aus ihrem facettenreichen Leben machen ihr soziales Engagement in der Musik deutlich, das stark durch die Frauenbewegung geprägt wurde. Fast nebenbei blitzen dabei die gesellschaftlichen Barrieren auf, vor denen Frauen, die sich in der Musik frei ausdrücken wollten, noch im 20. Jahrhundert standen: Erst spät konnte sich Barbara Heller ihre Berufung zum Komponieren eingestehen. Ihre vielversprechende Karriere als Musikerin stellte sie lange hinter Ehe und Familie zurück.

Im Mittelpunkt des Films steht Barbara Hellers kreativer Schaffensprozess: Wie aus sehr persönlichen Ausgangspunkten Kompositionen wachsen, in denen sich Klänge und Phänomene aus ihrem unmittelbaren Umfeld mit ihrer jeweiligen inneren Verfassung verbinden. Diesen Prozess versucht der Film in kongenialen Bildern einzufangen und sinnlich erfahrbar zu machen. Ein Film, der Lust auf das Hören macht.

Barbara Heller wurde 1936 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Sie lebt und arbeitet in Darmstadt und Hammelbach im Odenwald sowie auf La Gomera. Ihre Kompositionen zählen zur sogenannten „Neuen Musik“, sprengen das Genre jedoch mit großer sinnlicher Qualität und herber Schönheit. Ihr breites Werk umfasst sowohl Kompositionen der Klassischen Moderne wie auch grafische Notationen und experimentelle akustische Installationen.

Zu Ihrem 80. Geburtstag am 6. November 2016 wird Barbara Heller mit mehreren Konzerten geehrt.

Spieltermine: 6. Nov. 2016, 17.30, Programmkino Rex, Darmstadt | 13. Nov. 2016, Matinée 11.30 Uhr – Tübingen, Kino Arsenal, mit Filmgespräch Regisseurin | 20. Nov. 2016, Matinée 12.00 Uhr – Frankfurt, Mal Seh’n Kino mit Filmgespräch Regisseurin | 27. Nov. 2016, Matinée 12.00 Uhr – Frankfurt, Mal Sehn’n Kino | 27. Nov. 2016, Matinée 13.00 Uhr – Karlsruhe, Schauburg mit Filmgespräch, Protagonistin und Regisseurin sind anwesend u.v.w.

24.10.2016

Film-Tipp: „Song of Lahore“ beim „New Generations – Independent Indian Filmfestival“

Im Rahmen des „New Generations – Independent Indian Filmfestivals“ zeigt das Frankfurter Kino Orfeos Erben am Freitag, 28. Oktober 2016 um 19:00 Uhr den Dokumentarfilm „Song of Lahore“ (Pakistan/ USA 2015, 82 Min, Englisch/Punjabi/Urdu mit engl. Untertiteln) in einer Deutschlandpremiere. In dem Film der FilmemacherInnen Sharmeen Obaid Chinoy und Andy Schocken geht es um den drohenden Untergang der pakistanischen Kultur.

Zum Inhalt: „Einst war Lahore das Zentrum der pakistanischen Kultur – bis Musik durch die Scharia 1977 zur Sünde erklärt wurden. Islamisierung, Ethnische Abschottungen, Krieg und Korruptiion zerstörten das kulturelle Geflecht von Pakistan weiter. 2004 gründete Izzat Majeed die Sachal Studios, um die traditionelle Musik zu pflegen. Mit einigen der besten Musiker veröffentlichte er einige Alben mit klassischer Musik und Folk. Aber es war ihre Version von Dave Brubecks „Take Five“, die zum weltweiten Hit wurde. Winton Marsalis lud die Musiker nach New York für einen Auftritt mit dem Jazz Lincoln Center Orchestra ein. Eine aufreibende Woche beginnt für die Musiker aus Lahore: Die Abgeschiedenheit ihres Studio gewohnt, müssen sie jetzt ihre Musik in ein großes Orchester integrieren. Am Ende stehen alle zusammen für ein bemerkenswertes Konzert auf der Bühne…

Hier geht es zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=reMlqvb_WAA

Kartenreservierung: 069-707 69 100, Veranstaltungsort: Orfeos Erben, Hamburger Allee 45, 60486 Frankfurt

16.10.2016

Filmstart: „As I Open My Eyes“ (06.10.2016)

„As I Open My Eyes“ (Tunesien 2015, 102 Min., arab./franz., OmU) heißt der erste Spielfilm von Leyla Bouzid, der heute anläuft und u.a. im Frankfurter Mal Seh’n Kino zu sehen sein wird. Er spielt in Tunis, kurz vor der Zeit, die oft als arabischer Frühling bezeichnet wird. Farah ist gerade mal 18, hat ihr Abitur gemacht, und die Familie stellt sie sich bereits als Ärztin vor. Sie aber singt fürs Leben gern in einer Rock-Band und rebelliert mit politischen Texten gegen die einengende Gesellschaft. Sie steht für jene Generation, die vor wenigen Jahren auf die Straße ging, um Dinge zu ändern. Die Tunesierin Leyla Bouzid erzählt die Geschichte der jungen Rebellin mit Feingefühl und einer geteilten Lust am Aufbruch und Ausbruch. Jede Gesellschaft muss sich verändern, wenn sie vorwärtskommen will. Das Umfeld lässt in ihrer Heimat den Frauen wenig Spielraum; die Mutter, das wird im Verlauf des Filmes klar, weiß selber nur zu gut, was sie meint, wenn sie ihre geliebte Tochter zu besänftigen versucht. Bouzid’s Film steckt voller Elan einer Generation, die auch in der Wirklichkeit des so genannt arabischen Frühlings erfahren musste, dass alles seine Zeit braucht und mitunter mehr Geduld, als Jugendliche aufbringen mögen. Farah hat die Rockmusik als Ventil, hat ihre Band, mit der zusammen sie auftreten und sich auslassen kann. Und wenn Leyla Bouzid eine Geschichte erzählt, die sie im 2010 angesiedelt hat – also bevor der Sturm losging –, dann erzählt sie ganz intensiv von heute. Das Kino Mal Seh’n zeigt den Film von Do. 06. bis Di. 11. Oktober jeweils um 20 Uhr

Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6, 60318 Frankfurt

05.10.2016

Filmtipp: „Mali Blues“ im Frankfurter Mal Seh’n Kino

Das westafrikanische Land Mali gilt als Wiege des Blues, den verschleppte Sklaven auf die Baumwollfelder Amerikas mitbrachten. Traditionelle Musik hält schon seit Jahrhunderten die Gesellschaft Malis zusammen. Doch Malis Musik ist in Gefahr. Radikale Islamisten führen im Norden des Landes die Scharia ein, verbieten Tanz und weltliche Musik, zerstören Instrumente und bedrohen MusikerInnen. Viele MusikerInnen fürchten um ihr Leben und fliehen aus der Region um Timbuktu und Kidal. Doch der islamistische Terror hat sich mittlerweile auch auf andere Teile Malis ausgeweitet. Die UNO-Kriegseinsätze werden weiter verstärkt, auch die deutsche Bundeswehr ist seit drei Jahren im Einsatz. Der Kinofilm MALI BLUES (von Lutz Gregor, D / Mali 2016, 90 Min., franz. OmU) erzählt die Geschichten von vier MusikerInnen, die Hass, Misstrauen und Gewalt in ihrem Land und eine radikale Auslegung des Islam nicht akzeptieren wollen. Weder in Mali, noch an einem anderen Ort auf der Welt. Internationaler Shooting Star Fatoumata Diawara, Ngoni-Virtuose und traditioneller Griot Bassekou Kouyaté, der junge Rapper Master Soumy und der virtuose Gitarrist Ahmed Ag Kaedi, Leader der Tuareg-Band Amanar – sie alle haben eines gemeinsam: ihre Musik verbindet, tröstet, heilt und gibt den Menschen die Kraft für Veränderung, für eine gemeinsame Zukunft in Frieden. Das Mal Seh’n Kino zeigt den Film vom Do. 06. bis Di. 11. Oktober jeweils um 22 Uhr, am So. 09., 16., 23. und 30. Oktober jeweils um 14 Uhr.

Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6, 60318 Frankfurt

05.10.2016

Filmtipp: „International Sweethearts Of Rhythm“ 10.10.16 Frankfurt

Die Kinothek Asta Nielsen zeigt am 10.10.2016 im Yachtklub in Frankfurt die Jazz-Film Trilogie „International Sweethearts Of Rhythm“. Greta Schiller drehte gemeinsam mit Andrea Weiss diese Jazz-Film Trilogie. „International Sweethearts Of Rhythm“ (1986) ist ein Portrait der gleichnamigen Jazz-BigBand und zeigt eine Gruppe von Jazzmusikerinnen, deren Identitäten und Handeln sich im US-amerikanischen Kontext der 1940er Jahre über herrschende gesellschaftliche Verbote in Verbindung mit Rassismus und Homophobie hinwegsetzten. „Tiny & Ruby: Hell Divin’ Women“ (1989) porträtiert die legendäre Jazztrompeterin Tiny Davis und ihre langjährige Partnerin, die Drummerin Ruby (Renee Eheelan). Der dritte Film „Maxine Sullivan – Love To Be In Love“ (1990) ist ein lyrisches Porträt der einst weltberühmten, heute jedoch nahezu vergessenen Jazzsängerin Maxine Sullivan, die in den 1930er Jahren eine der bekanntesten weiblichen Jazzmusikerinnen war und als solche spätere Sängerinnen wie Ella Fitzgerald inspirierte.
Ort: Yachtklub, Deutschherrnufer 12, 60594 Frankfurt; Eintritt: 6 Euro
Veranstaltet von der Kinothek Asta Nielsen, vorgestellt von Anne Breick, Musikerin, Kick La Luna, Mitbegründerin des Frauen Musik Büros.

25.09.2016

UNERHÖRT! Musikfilm Festival 21.-24.09.2016 Hamburg

Zum 10. Mal präsentiert das UNERHÖRT! Musikfilm Festival Filme, die man sonst kaum auf großer Leinwand zu sehen bekommt. Im Jubiläumsjahr stellt das Team um Ralf Schulze und Stefan Pethke eine neue Auswahl an Musikfilmperlen im Rahmen des Reeperbahn Festivals vom 21. bis 24. September 2016 in Hamburg vor. Der Eröffnungsfilm wird wie letztes Jahr in Kooperation mit dokART am Abend des 21. September 2016 im Metropolis Kino präsentiert; gezeigt wird in diesem Jahr „Mali Blues“ über fünf Musikerinnern, die mit ihrer Musik gemeinsam für einen toleranten Islam und für Verständigung und Aussöhnung im eigenen Land kämpfen (in Anwesenheit des Botschafters Malis). Danach werden im B-Movie, im Golem und im Kino des East Hotels seltene und besondere Filme gezeigt, die als Grundthema die Musik haben. Zu sehen ist z.B. der Film „Fast Welt Weit“ von Caroline Kirberg über die Gründung des gleichnamigen Independent-Labels, an dem auch Bernadette La Hengst beteiligt war. Außerdem der Film „Inside The Mind Of Favela Funk“ der niederländischen Regisseurinnen Elise Roodenburg und Fleur Beemster über das Leben in einem der größten Armenviertels von Rio de Janeiro und die dort dominierende Musik, Favela Funk. „Melody Of Noise“ von Gitta Gsell berichtet über Schweizer MusikerInnen wie Saadet Türköz, die sich mit Leidenschaft neuen, unbekannten, noch nie gehörten Klängen verschrieben haben. Ein weiterer Film befasst sich mit Norwegens bekanntester zeitgenössischer Komponistin, experimenteller Musikerin und Klangkünstlerin Maja S. K. Ratkje. „Yallah! Underground“ folgt einigen der einflussreichsten und progressivsten KünstlerInnen der heutigen arabischen Underground-Kultur rund um den Arabischen Frühling und dokumentiert ihre Arbeiten, Hoffnungen und Ängste in einer Zeit großer Veränderungen innerhalb der arabischen Welt. Zum Abschluss wird am 24. September wieder der jährliche Preis für den UNERHÖRT! Besten Musikfilm 2016 von einer Fachjury vergeben.
Filmfans können Tickets für individuelle Filme, Tagestickets oder ein Dauerticket für das ganze Festival erstehen. Wer ein Ticket zum Reeperbahn Festival hat, kann die Filme ohne zusätzliches Ticket ansehen.

30.08.2016

Uraufführung: Dokumentarfilm über 25 Jahre TFF Rudolstadt

Nicht nur bei Filmfestivals wie Cannes ist es so: RegisseurInnen schneiden bis zur letzten Minute, korrigieren Farbeinstellungen, ergänzen Untertitel, verändern nochmals die Tonmischung. Auch bei Josephine Links, mit Kurz- und Dokumentarfilmen erfolgreiche Berlinerin, ist das nicht anders. 2015 begleiteten sie und ihr Team MusikerInnen wie Eurasians Unity, Karolina Cicha und Torgeir Vassvik sowie BesucherInnen und VeranstalterInnen in persönlichen Geschichten vor und während des sog. TFF-Festivals – des größten Folk-Roots-Weltmusik-Festival Deutschlands. Das Material verdichteten sie anschließend zu einem 90-Minuten-Kino-Film, der in poetischen Bildern die verbindende Kraft der Musik und den Zauber des Zusammenseins in Rudolstadt erfahrbar werden lässt. Am 08.07. wird der so entstandene Dokumentarfilm „Wo Worte nicht hinreichen – 25 Jahre TFF Rudolstadt“ im Cineplex Kino Rudolstadt um 11 Uhr uraufgeführt, mit Anwesenheit der Festivalleitung, einiger Protagonisten und dem Filmteam. Im Anschluss wird sich Werner Fuhr (ehemals WDR; Ehren-RUTH 2015) mit Josephine Links, Torgeir Vassvik sowie Festival-Co-Direktorin Petra Rottschalk über Film und Festival unterhalten.

28.06.2016