Deutsche Jazzunion, Deutscher Musikrat u.a. fordern höhere Kulturetats

In einer gemeinsamen Pressemitteilung fordern die Deutsche Jazzunion, der Deutsche Musikrat, FREO und unisono die neue Bundesregierung sowie die zuständigen Politiker*innen auf Landes- und Kommunalebene auf, sich bundesweit für eine Aufstockung der Kulturhaushalte und Förderprogramme einzusetzen. Ziel müsse es sein, in öffentlich geförderten Projekten und Institutionen faire Honorare und nicht nur Mindesthonorare für selbstständige künstlerische Leistungen zu bezahlen. Bereits mit den aktuellen Förderbudgets sei die kürzlich durch den Deutschen Musikrat veröffentlichte „Empfehlung für Honoraruntergrenzen in durch BKM geförderten Projekten und Einrichtungen 2025/26“ mit einem Tagessatz von 300 Euro nur schwer zu realisieren. Würden die Kulturhaushalte in Bund, Ländern und Kommunen und damit auch die Fördertöpfe für das Musikleben nicht entsprechend erhöht, seien angemessene Honorare im Kreativbereich auch künftig mehr Wunsch als Wirklichkeit, schreiben sie in ihrer Pressemitteilung. Die FREO-Geschäftsführerin Lena Krause warnt, dass die niedrigen Honorarstandards auf lange Sicht hohe gesamtgesellschaftliche Folgekosten mit sich bringen würden. Robin von Olshausen, Mitglied der Geschäftsführung von unisono ergänzt: „Die hohe künstlerische Qualität und das gesellschaftliche Engagement professioneller Musiker*innen stehen in eklatantem Widerspruch zu ihrem oft prekären Einkommen. Wer jahrelang auf höchstem Niveau arbeitet, darf im Alter nicht in Armut leben müssen.“ Und Camille Buscot, die Geschäftsführerin der Deutschen Jazzunion e.V. hebt hervor, dass die Konzepte, Ideen und Inspiration der Musiklandschaft dringend gebraucht würden „in diesen herausfordernden Zeiten für unsere Gesellschaft und Demokratie. Dafür braucht es eine starke Förderlandschaft, die auch abseits von Wirtschaftslogiken für die Kunst genau diese Räume des Neuen und Experimentellen ermöglicht, wie Jazz und Improvisierte Musik es tun.

10.04.2025

Deutsche Jazzunion schließt sich Honoraruntergrenzenempfehlung des Deutschen Musikrats an

Als einer der ersten Verbände hat die Deutschen Jazzunion bereits 2014 eine Mindestgagenempfehlung herausgegeben, die sich bisher an den durchschnittlich gezahlten Gagen orientiert hat. Nun geht die Interessenvertretung der Jazzmusiker*innen in Deutschland einen wichtigen Schritt und schließt sich in einer Pressemitteilung der gemeinsamen Honoraruntergrenzenempfehlung des Deutschen Musikrats an. Für selbstständige Musiker*innen soll für die Jahre 2025/2026 bei zu mind. 50 Prozent durch den Bund geförderten Projekten ein Tagessatz von mind. 300 Euro (sowohl für Proben- als auch Konzerttage) gezahlt werden. Dabei handelt es sich um eine politische Kompromissgröße, die gleichzeitig ein wichtiges Signal im Prozess der Etablierung fairer Honorare sendet, sich aber an der politischen und wirtschaftlichen Realität orientiert, wie die beteiligten Verbände klar herausstellen. Unter Mitwirkung vieler Verbände, die sich unter dem Dach des Deutschen Musikrats in der AG Faire Vergütung mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, wurde unter Einbezug rechnerischer Größen wie unsichtbarer Arbeit, Betriebskosten und durchschnittlicher Anzahl der Arbeitstage eigentlich ein Tagessatz einer auskömmlichen Untergrenze von 622 Euro errechnet. Wie Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrats, in der Pressemitteilung dazu betont, muss es weiterhin eine Forderung an die Politik sein, die Fördertöpfe für Musik zu erhöhen, damit ein Wegbrechen wichtiger Strukturen verhindert wird.
 

11.03.2025

Deutscher Musikrat wählt „Musik und Demokratie“ als Jahresthema 2025

2025 ist Wahljahr – ein Jahr, in dem gesellschaftliche Kräfte neu ausgelotet, grundsätzliche Werte neu hinterfragt oder gestärkt werden. Ein Jahr, in dem die Stimme jeder und jedes einzelnen mehr denn je zählt. Wie passend, dass die Landesmusikräte 2025 die Stimme zum „Instrument des Jahres“ auserkoren haben. Zugleich steht auch im Deutschen Musikrat (DMR) mit der alle vier Jahre stattfindenden Wahl des Präsidiums im Herbst 2025 eine Neuausrichtung bevor. Diese besondere Zeit mit ihren Dynamiken und Diskussionen nimmt der Deutsche Musikrat zum Anlass für eine Erkundungsreise: Gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden spürt er der Vernetzung und Verankerung von gesellschaftlich-demokratischen Prozessen im vielfältigen Musikleben nach und hebt diese in den Fokus von Austauschrunden, Veranstaltungen und Veröffentlichungen wie z.B. kostenfreien, allen zugänglichen Online-Formaten. Zudem wird auch die Fachtagung des DMR am 24. Oktober 2025 – als öffentlicher Teil der Mitgliederversammlung – dem Themenschwerpunkt „Musik und Demokratie“ gewidmet sein.

27.01.2025

Deutscher Musikrat kritisiert Wahlprogramme im Hinblick auf Kultur

Quo vadis, Deutschland? In den Entwürfen der Wahlprogramme der Parteien für die Bundestagwahl am 23. Februar 2025 friste die Kultur in aller Regel ein Nischendasein und Musik als eigenständiger Bereich würde erst gar nicht erwähnt, schreibt der Deutsche Musikrat in einer Pressemitteilung. Dies mache ein Abgleich der Wahlprogramme mit den zentralen Themen und Forderungen des Deutschen Musikrats, die als Positionspapier für den Bundestagswahlkampf veröffentlicht wurden, deutlich. Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrats, betont: „Über 15 Millionen Menschen machen in Deutschland Musik. Das ist bei weitem keine Nischengruppe – und doch werden die Interessen, aber auch die Bedeutung des Kultur- und speziell des Musiklebens im Bundestagwahlkampf 2025 viel zu wenig beachtet. (…) Zwar finden sich Vorhaben zur besseren existenziellen Absicherung von Kulturschaffenden zumindest bei Parteien wie der SPD, Bündnis 90/ Die Grünen und dem BSW, und auch die Stärkung der Kreativwirtschaft sowie der Schutz von Urheberrechten haben es bei allen Parteien, die Aussicht auf Einzug in den Bundestag haben, in die Programme geschafft. SPD und FDP plädieren zudem dafür, Kultur als Staatsziel in der Verfassung zu verankern. Doch den Begriff ‚Amateurmusik‘ zum Beispiel (…) sucht man in den Programmen vergeblich. Kulturelle Bildung war nur der SPD, der CDU/CSU und dem BSW eine Bemerkung wert, Themen wie die Förderung künstlerischer Therapien kommen nirgends vor. Auch bei den Themen Nachhaltigkeit und Vielfalt verzichten die Parteien auf die inhaltlich so sinnvolle Verbindung mit Kultur. Fazit: Kultur läuft im Kulturland Deutschland bei den Parteien derzeit oft unterm Radar – die Konsequenzen trägt unsere Gesellschaft.“

27.01.2025

Stellungnahmen zum geplanten Reformstaatsvertrag

Am 26. September 2024 wurde der Staatsvertragsentwurf zur Reform des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) zur öffentlichen Anhörung freigegeben, bis 11. Oktober 2024 konnten Verbände und Expert*innen Anregungen und Anmerkungen einreichen. Die Deutsche Jazzunion hat ihr Feedback in einer ausführlichen Stellungnahme abgegeben. Grundsätzlich begrüßt sie die Ausrichtung, die Programmgestaltung näher an den gesellschaftlichen Bedarfen auszurichten und niedrigschwelligere Zugänge zu schaffen. Das dürfe aber nicht zu Lasten einer fundierten journalistischen Expertise fallen, beispielsweise in Form von Abbau jazzspezifischer Redaktionen, oder indem weniger gefällige Inhalte reduziert oder gar ausgeschlossen würden. Der Abbildung von Vielfalt und pluralistischen Zugängen zu Kunstformen wie Jazz und Improvisierter Musik käme in Zeiten massiven Rechtsrucks in Deutschland ein nicht zu unterschätzender Wert zu. Insbesondere die geplante Zusammenlegung der bestehenden Angebote von 3sat und arte sieht der Verband äußerst kritisch, da dies zu Einschränkungen in der Diversität der produzierten und gezeigten Inhalte führen würde.

Auch der Deutsche Musikrat hatte Ende September eine Stellungnahme eingereicht und sich u.a. dafür ausgesprochen, dass der ÖRR weiterhin seinem Kernauftrag nachkommen müsse, sog. meritorischen Gütern eine Plattform und Aufmerksamkeit zu geben, also solchen, die der Markt nicht aus sich selbst heraus erzeugen kann, die aber dem Gemeinwohl dienen. Der geplante Vertrag könne zu einer drastischen Verarmung von Bildungs- und Kulturangeboten und zu einem Rückgang von Diskussions- und
Diskursräumen führen.

Der Reformstaatsvertrag sieht massive Kürzungen im Radio & TV vor: in allen neun Rundfunkanstalten zusammen sollen mindestens 16 Programme gestrichen werden, Spartenkanäle wie 3sat, Arte, Phoenix, ARD-alpha, Tagesschau24 oder ZDFinfo sollen neu organisiert und teilweise zusammengelegt werden. Außerdem sieht der Vertrag vor, dass Texte künftig erst online publiziert werden dürfen, wenn ihr Inhalt zuvor in einer Radio- oder Fernsehsendung gelaufen ist, erklärt die Tagesschau. Dies schwäche die Demokratie, wenn z.B. Hintergrundinfos nicht mehr veröffentlicht werden könnten, auch würde die Erreichbarkeit der jungen Zielgruppe deutlich erschwert, sagen Programmverantwortliche von ARD und hr.

Eine Petition spricht sich dagegen aus, den Sender 3sat einzustellen bzw. die Inhalte in den Sender arte zu überführen.

28.10.2024

Fachtagung des Deutschen Musikrats „Musik und Gesundheit“ 18.10.2024

Klänge können die körperliche und psychische Gesundheit fördern und heilsam sein. Doch ein Leben mit und für die Musik kann auch körperliche und psychische Leiden verursachen: Stichwort Auftrittsangst oder Sehnenscheidenentzündung. Die Wechselwirkungen zwischen Musik und Gesundheit, etwa in den Bereichen Entwicklungspsychologie, Prävention und Demenz, aber auch Musikphysiologie und Musiker*innen-Gesundheit, sind so vielfältig wie faszinierend. Um das Thema zu vertiefen, veranstaltet der Deutsche Musikrat am 18. Oktober 2024 die Fachtagung „Musik und Gesundheit“ in der Katholischen Akademie in Berlin. Auf dem Programm stehen u.a. drei Panels zu den Themen Gesundheitsförderung durch Musik in der Lebensspanne, Musiktherapie und Musikphysiologie und Musiker*innen-Gesundheit. Kooperationspartner ist das Berliner Centrum für Musikermedizin an der Charité Berlin. Ziel der Tagung ist es, deren Resultate in einem kulturpolitischen Positionspapier des Deutschen Musikrats zu bündeln, das mit Blick auf die Potenziale der Musik die Gesundheitsförderung als gesellschaftspolitische Querschnittsaufgabe formuliert. Der Deutsche Musikrat möchte das positive Potenzial der Musik für eine gesunde Gesellschaft auch kulturpolitisch stärker akzentuieren und entsprechende Fördermaßnahmen, etwa zur Kostenübernahme von musiktherapeutischen Angeboten durch die Krankenkassen, etablieren.

Interessierte können sich für die Tagung  hier anmelden. Der Eintritt ist frei. Für alle, die nicht vor Ort sein können, wird es einen Livestream zur Veranstaltung geben.

26.09.2024

Petition zur geplanten Umsatzsteuerreform für Musikunterricht gestartet

Musiker*innen aufgepasst! Letzten Freitag fand die Übergabe eines Gesetzentwurfs an den Bundesrat statt, der enorme Auswirkungen auf die Zukunft des Musikunterrichts haben könnte. Finanzämter sollen demnach künftig entscheiden können, ob sie Musikunterricht wie bisher als “Bildungsleistung” oder als “Freizeitbeschäftigung” einstufen. Ist letzteres der Fall, würden zusätzlich 19% Umsatzsteuer anfallen. Musiklehrkräfte könnten dazu gezwungen sein, die Preise für den Unterricht drastisch anzuheben. Die Folge: Immer weniger Schüler*innen können sich die Unterrichtsstunden leisten. Damit wäre nicht nur die Existenzgrundlage tausender Musiklehrer*innen, sondern auch die musikalische Bildung sowie die Musikkultur in Deutschland gefährdet.
Eine Petition will das verhindern. Sie fordert: Qualifizierter Musikunterricht und andere kulturelle Bildungsleistungen müssen umsatzsteuerfrei bleiben. Der Zugang zu musikalischer Bildung soll nicht eingeschränkt werden.

Laut EU-Richtlinie ist Bildung umfassend von der Umsatzsteuer zu befreien (Artikel 132 der MwStSystRL). Das schließt die Erziehung von Kindern & Jugendlichen, Schul- und Hochschulunterricht, Aus- und Fortbildung, berufliche Umschulung sowie alle mit den oben genannten eng verbundenen Leistungen mit ein – also jeden Unterricht, der sich auf Inhalte von Schul- und Hochschulunterricht bezieht. Zum Thema gibt es diverse Stellungnahmen von Verbänden wie vom Deutschen Musikrat u.a.

19.08.2024

Netzwerktreffen zur Zukunft der Ensemble- und Bandförderung 05.06.2024

Am 5. Juni 2024 lädt das Podium Gegenwart des Deutschen Musikrates gemeinsam mit dem Musikfonds und FREO e.V. zum Netzwerktreffen „The Great Learning“ zur Zukunft der Ensembleförderung ins silent green nach Berlin ein. Das Netzwerktreffen bietet eine Plattform für einen produktiven Erfahrungsaustausch zwischen Akteur*innen der Musikszene. Hintergrund des Treffens ist die Entstehung neuer Förderprogramme für freie Klangkörper verschiedener Genres während der Corona-Pandemie. Im Rahmen von NEUSTART KULTUR legte der Musikfonds erstmals ein Förderprogramm für professionelle Ensembles und Bands der freien Szene auf. Der Deutsche Musikrat setzte ein Förderprogramm um, das in Zusammenarbeit mit FREO (Freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V.) entwickelt wurde. Zusätzlich etablierte das Podium Gegenwart des Deutschen Musikrates das Förderprogramm InSzene für junge Ensembles. Zwei der Geförderten – das Fabrik Quartet und das ÉRMA Ensemble – präsentieren sich mit musikalischen Beiträgen im Rahmen des Netzwerktreffens. Die Erfahrungen, die im Rahmen dieser Förderprogramme gesammelt wurden, bilden die Grundlage für einen gemeinsamen Lernprozess. Das Ziel des Netzwerktreffens ist es insbesondere, zukünftige Ensemble-Förderungen bestmöglich an den Bedürfnissen der freien Musikszene auszurichten.

Vertreter*innen der im Rahmen von NEUSTART KULTUR geförderten Ensembles und Bands, der Förderinstitutionen, der Fachverbände, der Kulturverwaltungen sowie alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an diesem eintägigen Netzwerktreffen teilzunehmen.

22.05.2024

PopCamp 2024: fünf Bands ausgewählt

Jetzt stehen sie fest, die diesjährigen Bands, die ein Jahr lang im PopCamp ein Highlevel-Coaching erhalten. Zu den Bands, die 2024 gefördert werden, gehören Damona, Erik Leuthäuser, Mina Richman, Stina Homquist und Willman. Die Förderung umfasst individuelle Coachings, u.a. erhalten die Musiker*innen Einblick in die Strukturen des Musikgeschäftes, Performance-, Musikrecht- und Finanz-Tipps von einem renommierten Dozent*innenteam. Die fünf Künstler*innenprojekte erhalten zwei je einwöchige Arbeitsphasen im August und November. Im November findet ein Abschlusskonzert in Berlin statt. Wir gratulieren!

26.03.2024

Fünf Bands für PopCamp ausgewählt

Von Pop über Alternativ und Hip Hop bis zu Rap – so unterschiedlich klingen die Bands, die 2023 im PopCamp gefördert werden. In dem vom Deutschen Musikrat getragenen Meisterkurs für populäre Musik konnten sich Bands aus Deutschland für eine Förderung bewerben, im sogenannten „Live Audit“ wurden sie von einer Jury nach Originalität, Entwicklungspotential und künstlerische Umsetzung ausgewählt. In diesem Jahr haben es fünf Bands in die Masterclass geschafft, u.a. Jupiter Flynn (Pop/Alternative/Independent aus Berlin), Lena & Linus (Pop aus Würzburg), Lynn (Pop/Alternative/Independent aus Mannheim, s. Foto) und Piya (Alternative/Independent/Jazz aus Mannheim). Die fünf Künstler*innenprojekte erhalten zwei je einwöchige Arbeitsphasen im August und November. Dort werden sie mit Dozent*innen aus den Bereichen Performance, Produktion, Gesangstechnik, Image/Fotografie, Musikrecht oder Social Media zusammenarbeiten. Am 10.11.2023 findet ein Abschlusskonzert in Berlin statt.

28.07.2023

FREO e.V. startet Umfrage zu Freien Ensembles & Orchestern

FREO – Freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V. bittet um Unterstützung. Im Rahmen einer großangelegte Studie hat FREO e.V. das Institut EDUCULT mit einer Grundlagenstudie zu Arbeitsrealitäten und Existenzbedingungen freier Ensembles und Orchester in Deutschland beauftragt. Ziel ist es, wissenschaftlich belastbare Daten und Fakten über Umfang und Gestalt der freien Ensemble- und Orchesterlandschaft zu erlangen, damit politische Entscheidungsträger*innen und Fördergerber*innen zukünftig freie Klangkörper bei der Entwicklung von förder- und kulturpolitischen Maßnahmen gezielter berücksichtigen und bedarfsorientierter unterstützen können. Die Studie gibt auch eine datenbasierte Argumentationsgrundlage, auf der FREO e.V. Veränderungen anstoßen und bewirken kann. Die Datenerhebung läuft noch bis 30.05.2023. Hier geht es zur anonymen Umfrage. Die Ergebnisse der Studie liegen voraussichtlich Ende des Jahres vor. Die Datenerhebung für die Studie erfolgt im Rahmen der Evaluation des Programms zur freien Ensembleförderung von „NEUSTART KULTUR“, konzipiert und erstellt vom Deutschen Musikrat in Kooperation mit FREO e.V., und wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

17.04.2023

Deutscher Musikrat regt Equal Pay Gipfel an

Beim „Zukunftskongress Equal Pay Day“ am 4. März 2023, einer Veranstaltung der „Business and Professional Women Germany“ in Kooperation mit dem Deutschen Kulturrat im Berliner bUm, verdeutlichte Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die notwendige Ausweitung gesetzlicher Rahmenbedingungen zur Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben und zur Entgeltgleichheit. Kulturstaatsministerin Claudia Roth sprach angesichts der Entgeltlücke von einem „Abgrund, der sich vor berufstätigen Frauen öffne.“ Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, fordert jetzt, dass es mit Bekenntnissen nicht getan sei: „Der Deutsche Musikrat regt einen EqualPay-Gipfel beim Bundeskanzler an, weil die seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland bestehende Ungleichheit in der Bezahlung von Frauen und Männern nur in einem gesamtgesellschaftlichen Schulterschluss zu beheben ist. Im Artikel 3 des Grundgesetzes ist der Gleichheitsgrundsatz von Frauen und Männern verankert. Dieses Grundrecht wird bis heute mit Füßen getreten, weil Frauen 18% weniger verdienen als Männer. Im Kulturbereich gehen die Gehaltsunterschiede sogar bis zu 47%. Die von der stellvertretenden Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrates, Gabriele Schulz, vorgestellten ersten Ergebnisse der neue Studie „Gender Pay Gap in Kultur und Medien“ verdeutlichen in einer beispiellose Differenzierung diese skandalösen Unterschiede. Mit dieser Studie haben wir nun wirklich kein Erkenntnisproblem mehr, sondern eine gesamtgesellschaftliche Umsetzungsverantwortung.“

27.03.2023