Über 1.000 kleine & mittlere Festivals und Open Airs fordern eine Perspektive
Während in Norwegen, den Niederlanden, Österreich oder Belgien bereits Ausfalltöpfe von der Politik bereitgestellt, Pilotprojekte und öffentlich finanzierte Studien zur aktuellen Situation der Kulturbranche durgeführt wurden, warten Veranstaltende hierzulande vergeblich auf klare Ansagen. In Mecklenburg-Vorpommern ging man bereits den ersten Schritt und führte auch dort einen Fonds ein, der allerdings nur einigen ausgewählten Veranstaltungen Sicherheit bietet. Zwar wurden bereits viele Gespräche auf Landes- und Bundesebene geführt, Konzepte erstellt und diskutiert, die Zeit für eine Entscheidung für eine Festivalausgabe in diesem Jahr drängt aber bereits. Auf dem Festival-Magazin Höme zeigt eine Festivalkarte, dass der Großteil der deutschen Open Air Veranstaltungen trotzdem immer noch versuchen, an der Durchführung festzuhalten. Viele Veranstaltende arbeiten seit mehr als einem Jahr an Lösungen, die sie bereitwillig immer wieder an neue Gegebenheiten und Inzidenzen anpassen. Über 1.000 kleine und mittlere Festivals und Open Airs in Deutschland fordern jetzt eine Perspektive. Und weil die Zeit drängt, haben sich Verbände und Festivals zusammengeschlossen, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Mit der Kampagne “1000x Festivalkultur ermöglichen” wollen sie zeigen, dass Open Airs einen integralen Bestandteil der deutschen Kulturlandschaft ausmachen.
Dritte Spendenaktion der Initiative Musik abgeschlossen
Bis zum 9. März 2021 hat die Initiative Musik Spenden für ihr Hilfsprogramm für Musiker*innen gesammelt. Dabei sind von über 3.200 Privatpersonen und Unternehmen unglaubliche 866.000 Euro zusammengekommen. Die Spendenaktion ist damit beendet.
Für die dritte Runde des Hilfsprogramms stehen 433.000 Euro zur Verfügung, die in Kürze an insgesamt 242 Solokünstler*innen, Bands, Tourmusiker*innen, Booker*innen und soloselbstständige Einzelpersonen aus der Livemusikbranche ausgezahlt werden. Es waren über 1.500 Anträge eingegangen. Die Auswahl erfolgte durch ein Gremium aus vier Mitgliedern der Jury für Künstler*innenförderung der Initiative Musik sowie weiteren Expert*innen der Musikwirtschaft. Die Zu- und Absagen werden in den nächsten Tagen verschickt.
Neues Doku- und Konzertformat „Stay Live“ @ ZDFKultur
Mit der Konzert- und Dokureihe „Stay Live“ – eine Zusammenarbeit von ZDFkultur mit der Initiative Musik – wird ein Zeichen für die Livemusikkultur gesetzt. In drei Musikclubs treffen in insgesamt zwölf Episoden spannende Musiker*innen auf prominente Künstler*innen. Das Konzept: Endlich können Nachwuchskünstler*innen auf die Bühne legendärer Clubs, live, ohne Publikum. Bei ihren Gigs treffen sie auf prominente Pat*innen, es ergeben sich persönliche Gespräche auf Augenhöhe und manchmal sogar eine spontane gemeinsame Performance. „Stay Live“ bietet einen Mix aus exklusiven Gigs der aufstrebenden Bands und persönlichen Gesprächen auf Augenhöhe – über Musik, die Szene und das Leben als Künstler*in in Zeiten der Coronapandemie und darüber hinaus. Mit dabei waren bereits Finna & Peaches (Foto), Ilgen Nur & Joy Denalane und Sofia Portanet & Inga Humpe. Am 01.04. geht es mit Blond & LaFee, MIA u.a. weiter, am 15.04. folgen Deine Cousine, Madeline Juno u.a.
„Stay Live“ wird in der ZDF Mediathek als Teil von #BEATCovid veröffentlicht. Die Initiative Musik koordiniert und finanziert die Newcomer*innen-Konzerte im SO36 Berlin, UT Connewitz Leipzig und Uebel & Gefährlich Hamburg. Die Mitwirkung der Initiative Musik wird durch Projektmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ermöglicht.
Deutscher Musikrat, Bundesmusikverband Chor & Orchester und Konferenz der Landesmusikräte fordern Öffnungsperspektive für die Amateurmusik
Die Amateurmusiklandschaft in Deutschland ist weltweit einzigartig und wird als immaterielles Kulturerbe geschützt. Nichtsdestotrotz spielt sieim Plan für Öffnungen der Bund-Länder-Beschlüsse keine Rolle. Dagegen protestieren die großen Musikverbände nun. Sie fordern: Die über 100.000 Amateurmusikensembles müssen unter Einhaltung entsprechender Hygienekonzepte und Abstandsregeln baldmöglichst wieder proben können. In weiten Teilen Deutschlands herrscht weiterhin ein Probenverbot für Amateurchöre, -ensembles und -orchester, während kontaktfreier Sport in vielen Bundesländern bereits wieder gestattet ist. Dabei hat die Amateurmusik mit ihren Chören, Blasorchestern und Musikvereinen aller Art vor November bereits 2020 bewiesen, dass ihre ausgearbeiteten Konzepte, die Hygienemaßnahmen, Abstandsregeln und Kontaktnachverfolgung beinhalten, eine verantwortungsvolle Wiederaufnahme des Probens ermöglichen. Der Bundesmusikverband Chor und Orchester hat in einem Öffnungskonzept die schrittweise und sichere Wiederaufnahme von Präsenzveranstaltungen im Bereich der Amateurmusik erarbeitet. Er fordert, dieses Konzept nun auch umzusetzen.
DOV fordert Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen Grundrechtsabwägung für den Kulturbereich
Seit Beginn der Pandemie vor nun einem Jahr setzen sich Kulturverbände unermüdlich dafür ein, dass die besonderen Belange der Kulturschaffenden in der Politik überhaupt wahrgenommen werden. Im November hat der Bundestag auf Druck des Deutschen Kulturrats und der DOV eine Neufassung des (InfSchG) verabschiedet, in die zum ersten Mal überhaupt im eine eigenständige Regelung für den Kulturbereich aufgenommen wurde. Dort wird explizit darauf verwiesen, dass bei Untersagungen oder Beschränkungen im Kulturbereich der Bedeutung der Kunstfreiheit ausreichend Rechnung getragen werden muss. Es ist also gesetzlich vorgegeben, dass eine Grundrechtsabwägung vorgenommen werden muss: Das Grundrecht auf Kunstfreiheit ist verfassungsrechtlich geschützt und darf nicht einfach flächendeckend eingeschränkt werden. Nun hat die DOV geprüft, wo in Deutschland dieses Gesetz eingehalten wird. Es stellt sich heraus: In keinem einzigen Bundesland wird die vom Infektionsschutzgesetz zwingend vorgeschriebene Abwägung des Grundrechts auf Kunstfreiheit vorgenommen. Stattdessen sind unverändert flächendeckende Schließungen von Theatern, Konzert- und Opernhäusern völlig pauschal angeordnet. DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens nennt dies einen Skandal. Die DOV fordert die sofortige Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen Grundrechtsabwägung.
#artistathome: Lucid/Claudia Fink mit neuem Namen & neuer Single
Vor vier Jahren zog die Frankfurter Singer-/Songwriterin Lucid mit dem „Bus nach Berlin“, jetzt gibt es Neuigkeiten. Ihr neues, erstmals deutschsprachiges Album ist auf der Zielgeraden! Um den Wechsel zur Muttersprache zu dokumentieren, wird sie die CD unter einem neuem Namen veröffentlichen: CLAUDIA FINK. Die erste Single-Auskopplung ist am 19.03., dann wird die Welt erfahren, was es mit „Pommes essen am Schlachtensee“ auf sich hat (das Video folgt am 26.03.). Der Song entstand während des ersten Lockdowns im April 2020 und er blickt hoffnungsvoll und schwerelos auf die Zeit nach der Pandemie, wenn Zusammensein wieder mit Leichtigkeit möglich sein wird. Am Sa, 10.04.21 wird sie mit Martin Betz, Matthias Binner und Tobias Dellit im SAGO Song Salon in Waiblingen live spielen, das Konzert wird von Feierabend TV übertragen.
APPLAUS-Spielstättenprogrammpreis 2021: jetzt bewerben
Die Bewerbungsphase für den APPLAUS 2021 läuft noch bis zum 31. März 2021 (18 Uhr). Das Verfahren wurde dieses Jahr vereinfacht:
- Statt eines Förderantrages wird eine Bewerbung eingereicht.
- Es muss kein Finanzplan erstellt und kein Mittelverwendungszeitraum beachtet werden.
- Es müssen weniger veranstaltete Konzerte als bisher nachgewiesen werden und auch Rentals zählen mit zum eingereichten Livemusikprogramm.
Mit dem Spielstättenprogrammpreis APPLAUS werden kulturell herausragende Livemusikprogramme der Jahre 2019 und 2020 gewürdigt. Zudem gibt es einen „Sonder-APPLAUS“ durch 16 Sonderpreise für innovative Pandemie-Aktivitäten. Einen Sonderpreis erhalten können Spielstätten, die innovative Konzepte, Projekte oder Maßnahmen während der Corona-Krise geplant und durchgeführt haben sowie Initiativen, die zur Unterstützung und Rettung von Spielstätten beigetragen haben. Die Hauptauszeichnungen gliedern sich in drei Preiskategorien (Programm, Spielstätte und Programmreihe) mit Prämien von bis zu 50.000 Euro. Insgesamt 2,6 Millionen Euro stehen für Preisgelder zur Verfügung. In jeder Kategorie werden mehrere Preisträger*innen ausgezeichnet. Außerdem werden 2021 Preise für „Awareness” und „Nachhaltigkeit“ verliehen, die mit jeweils bis zu 5.000 Euro dotiert sind. Auf die beiden Auszeichnungen können sich Spielstätten sowie Veranstalter*innen gezielt bewerben. Die Bewerbung und ggf. Auszeichnung mit diesen Preisen ist aber nur in Verbindung mit einer zulässigen Bewerbung in Kategorie „Programm“, „Spielstätte“ oder „Programmreihe“ möglich.
Allianz der Freien Künste fordert Gesetzgeber zur wirksamen Unterstützung von KSK-Versicherten auf
Clubs fordern Konzept zur Wiedereröffnung
Clubs und Diskotheken waren die ersten Betriebe, die wegen Corona schließen mussten, und sie werden die letzten sein, die wieder öffnen dürfen. Seit Mitte März 2020 sind die Betriebe durchgehend geschlossen. Der Bundesverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT) fordert darum mehr Unterstützung im Lockdown und einem Fahrplan für den Re-Start. Dafür habe der BDT ein Konzept vorgelegt, das unter Berücksichtigung von Schnelltests, Schutz- und Hygienemaßnahmen, Lüftungstechniken und digitalem Kontaktmanagement Wege aus dem Dauer-Lockdown aufzeigt. Außerdem regt der Verband die Entfristung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes unter Einbeziehung der Getränke und des Eintrittsgeldes an.
Thüringen legt Corona-Hilfen für Kultur neu auf
Der Freistaat Thüringen unterstützt ab sofort Kulturfestivals, unabhängig von ihrer Rechtsform sowie weiterhin gemeinnützige Träger im Bereich der Soziokultur und freien Theater, die wegen der Corona-Pandemie finanziell in Not geraten sind. Die Hilfen werden als Billigkeitsleistung und nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt. Die bisherige Richtlinie wurde um zwei wesentliche Punkte ergänzt: Zum einen werden neben gemeinnützigen Trägern im Bereich der Soziokultur und freien Theater alle Träger im Bereich der Kulturfestivals unabhängig von ihrer Rechtsform, die ihren Sitz oder eine Einrichtung in Thüringen haben, von der ab jetzt geltenden Richtlinie erfasst. Somit können auch kommunale und kommerzielle Festivals mit bis zu 200.000 Euro unterstützt werden. Zum anderen wird die Billigkeitsleistung zunächst für den Zeitraum vom 01.10.2020 bis 30. Juni 2021 gewährt. Damit können Antragsberechtigte, denen eine Beantragung für die letzten drei Monate nicht möglich war, rückwirkend Hilfen beantragen und so auch später erkennbar gewordene Defizite ausgleichen. Die Anträge auf Gewährung sind ab sofort bis zum 31. März 2021 für den Zeitraum vom 01.10.2020 bis 31.03.2021 sowie mit Antragstellung zum 15.06.2021 für den Zeitraum vom 01.04. bis 30.06.2021 unter Verwendung der vorgegebenen Formularebei der Gesellschaft für Arbeits- und Wirtschaftsförderung des Freistaats Thüringen (GFAW) schriftlich einzureichen, über deren Bewilligung die Thüringer Aufbaubank entscheidet. Weitere Hinweise zu den Anforderungen und das Antragsformular sind auf der Webseite der LAG Soziokultur unter www.soziokultur-thueringen.de zu finden. Die Antragsteller müssen nicht Mitglied bei der LAG Soziokultur sein.
7. Internationales Symposium Art in Motion: »Rhythm!«
Das 7. Internationales Symposium „Art in Motion“ richtet einen interdisziplinären Blick auf den Rhythmus. Er ist ein wesentlicher Teil des Lebens und findet sich in vielen Bereichen, nicht nur in der Kunst, der Musik, der Bewegung, in allen Lebenszyklen oder Lernprozessen. Erstmals in digitaler Form werden interdisziplinäre Forschungsansätze und -ergebnisse präsentiert, die das Thema Rhythmus in seiner Vielschichtigkeit untersuchen: Vorträge, Workshops, Konzerte und interaktive Übungen – von den schönen Künsten bis hin zu Sportwissenschaft, Medizin und Psychologie. Das Symposium findet am 4. und 5. Juni 2021, ausgerichtet wird es von der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM). Die Corona-Pandemie erfordert weiterhin eine große Flexibilität bei der Entwicklung einer Veranstaltung dieser Art und Größe, so dass Art in Motion 2021 als digitale Konferenz stattfinden wird, um einen uneingeschränkten Austausch über Ländergrenzen hinweg zu ermöglichen. Insgesamt werden zehn Vorträge, zwölf Workshops, zwei besondere Events – ein Ensemblekonzert der Schlagzeugklassen der HMTM sowie eine Demonstration mit rhythmisiertem Basketballspiel – und eine Poster Session, bei der Live-Diskussionen mit 18 Wissenschaftler*innen stattfinden, angeboten. Um langes Sitzen am Bildschirm zu vermeiden und das Symposium mit spielerischen Eigenaktivitäten aufzulockern, gibt es außerdem »Snacktivities«: kurze Mini-Workshops mit Musik und Bewegung u.v.m.
Digitales Benefizkonzert in Ludwigsburg 19.03.2021
Die Corona-Pandemie trifft die Kultur-und Kreativwirtschaft mit besonderer Härte. Hier möchte das Solidaritätsprojekt music4help schnell und unbürokratisch helfen. Aber nicht nur finanziell: Mit music4help – Ludwigsburgs größtem digitalen Benefiz-Konzert am 19.03. ab 19:30 Uhr – bekommen Künstler*innen auch wieder eine Bühne. Und die Möglichkeit, einmal wieder Applaus zu erhalten – wenn auch nur im Netz. Dabei helfen sie auch anderen Künstler*innen und Backstage-Freund*innen in Not. Die Spenden der Musikfans dienen zu 100% der Förderung ausgewählter Künstler*innen und Kultur-Schaffender im Landkreis Ludwigsburg. Von euren Spenden geförderte Locations verpflichten sich iim Nachgang dazu – sobald öffentliche Veranstaltungen wieder möglich sind – Konzerte und Formate mit Ludwigsburger Künstler*innen umzusetzen. Und music4help sichert als Starthilfe hierfür die Gagen und Honorare der Künstler*innen.
Spendenkonto: Verein d. Freunde d. Lions Clubs Ludwigsburg-Favorite e.V. | „Verwendungszweck: music4help“ | DE42 6045 0050 0000 0040 44