Serie: DJanes on Top! – Teil 1

Dodo Diamond & Chantal/Köln

Es ist soweit!
Wir fanden eine Fachfrau und Mitinitiatorin eines DJane-Ntworks aus Köln, Ina Wolf alias „DJane GinaG aka Adore“, die diese Rubrik bei uns demnächst füllen wird.

Die DJanes sollen die Sparte der Musikerinnen um ein ganz brandneues Genre „das Musik-Auflegen“ erweitern.

Durch die Autorin, die selbst als DJane in vielen Clubs (u.a. im Stollwerk und Gloria) auflegt, erfahren wir mehr über diesen Beruf, oder besser: diese Berufung?
Viel Lust auf Musik, ein gutes Gehör und vor allem Beatfestigkeit sind gefragt.

Was aber das Berufsbild einer DJane ausmacht, wie Frauen dazu kommen, aufzulegen, wie sie sich von ihren männlichen Kollegen absetzen wollen oder können, das verrät uns Ina in dieser neuen Serie.
Wir können also gespannt sein auf ihre Porträts und Interviews, mit denen sie spannende DJanes vorstellen möchte und damit auch gleichzeitig über diesen ganz neuen Beruf im Musikbusiness informiert.

Kontakte zu den DJanes stellt Ina Wolf gerne her:
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Wir beginnen mit zwei Porträts, die bereits in der „QUEER“ erschienen sind, und die uns die Redaktion und die Autorin freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

DJane Dodo Diamond

Seit 10 Jahren ist Dodo Diamond fest in Köln´s Partylandschaft verwurzelt und mit 30 hat sie eine beeindruckende Vinylsammlung, die locker 2 große Schrankwände füllt und bei mir die bange Frage auslöst, wie sortiert sie das nur?

Früh wurde das Taschengeld einzig fleißig in das schwarze DJ-Gold gesteckt und nicht etwa in irgendeinen Modefummel, was natürlich bei den Eltern anfangs für leichte Irritationen sorgte.

Die ersten Sternchen verdiente sie sich in der legendären Independent Bar Sixpack mit Hip Hop und Alternative Music. Mit raschem Learning by Doing gestaltete sie entscheidend die Judgement Night in der Kantine mit und war dann lange Jahre samstags die musikalische Nachtbegleitung im Königswasser.

Seit 5 Jahren gilt Dodos Leidenschaft der Housemusik von Latin über Deep bis Techhouse.
Sie liebt es, mit Mischen einen groovigen Flow zu erzeugen, dem Publikum neue spannende Stücke vorzustellen und die Gänsehaut und den Geist zu spüren, wenn das Publikum mitgeht. Der schönste Lohn ist allerdings der Dank mit Standing Ovations nach einer langen Partynacht.

Gar nicht schätzt sie Respektlosigkeit und den Exotenstatus als Frau aufzulegen, denn die Anerkennung soll einzig dem Können dienen.
Wünschenswert wäre auch eine Vernetzung weiblicher DJanes, oder deren Nachwuchsförderung, denn die Jungs würden sich mit ihrem „Kumpelding“ auch gegenseitig unterstützen. ( Dies gibt auch sehr die Meinung der Verfasserin wieder).

In ihren anderen Leben schreibt sie gerade an der Magisterarbeit zu Angela Davis, einer Ikone der schwarzen Freiheitsbewegung, und hat somit bald den Abschluss in Anglo-Amerikanistik in der Tasche. Außerdem jobbt Dodo noch in der RTL-Nachrichtenredaktion.

Dodos Housebotschaft könnt ihr regelmäßig freitags auf der Babylove in Düsseldorf oder auf ihrer Lieblingsparty, der Blue Lounge im Stollwerck hören. Den Queer LeserInnen empfiehlt sie übrigens wärmstens als Track des Monats „more than ever People“ im „percussion House Mix“ von Levitation.
In diesem Sinne: Save the Vinyl !

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Quelle: „Queer“ November 2001

DJane Chantal – special rare soul

Als gebürtige US Amerikanerin ging Chanal Fletcher schon als Kind mit dem Weltempfänger auf die musikalische Reise rund um den Globus. Im wilden Berlin der 80er Jahre stürzt sie sich mit Jobben in den angesagten Clubs ins wavige Nachtleben. Sie regierte die Tür im legendären Grax, der Stammkneipe von Nina Hagen und Wim Wenders und war u.a. Dj in der Pelze, dem In- Laden der lesbischen Boheme oder auf den Clubnächten der legendären Oranien-Bar.

Anfang der 90er zieht es sie als Castingredakteurin in den aufblühenden Medienstandort Köln und sie arbeitet für Sender wie RTL oder Sat 1.

Ihre Musikbegeisterung lässt sie aber einfach nicht mehr los. Konsequent beginnt sie mit dem Studium der Tontechnik, vertieft sich in Musikproduktion und Studiotechnik.
Der Weg führt durch große und kleine Studios, sie geht mit Bands auf anstrengende wie lehrreiche Tourneen. Sie wirkt mit an der Produktion der LP “ Perforza e Amore“ von Gianna Nannini oder an einer Märchenplatte, an der Stars wie Bela B., Annie Lennox oder Peter Gabriel beteiligt waren.

Besonders beeindruckt hat sie damals die Herzlichkeit und der Respekt, der ihr von den Stars, insbesondere der italienischen Rockröhre Gianna entgegengebracht wurde. Ohne ein paar Plätzchen aus Papa´s Produktion durfte Chantal nicht aus der Tür. Auch an die Zusammenarbeit mit „Stereo Total“ und „2-Raum Wohnung“ zur Pop- Komm erinnert sie sich gerne.

Das Auflegen sieht sie als ideale Ergänzung zu ihrem sehr vielseitigem Beruf. Ihr besonderes Steckenpferd als DJane ist es, seltene Soul-Stücke mit dem speziellem Vibe auszugraben und dem Partyvolk auf Veranstaltungen wie der Love Lounge im Dockland zu präsentieren. Ihre Engagements führen regelmäßig auf große Partys in Lübeck und Hamburg. In Köln legt sie unter anderem regelmäßig im Stollwerck oder als Mitorganisatorin auch auf den legendären Liebeskunstparties auf. Die Sets im Dancefloorbereich reichert sie gern mit gezielt humorigem Trash an. Da ist der glücklichste Zustand als DJane derjenige, in dem die Scheiben wie von selbst auf den Plattentellern landen und die Leute vollkommen happy nach Hause gehen.

Ihre Vielseitigkeit stellt sie auch unter dem Namen DJane Hearthead unter Beweis, da legt sie alles Rockende von House bis Trance auf die Turntables.

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Quelle: „Queer“ Dezember 2001

Copyright: Redaktion Melodiva

Autorin: Ina Wolf

30.06.2002