Am 25.11.2021 begeht die Welt den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen*. Die Organisation „Terre des Femmes“, die sich seit 40 Jahren für ein freies Leben ohne Gewalt und Gleichberechtigung für alle Mädchen* und Frauen* einsetzt, hat im September einen kurzen und wirkungsstarken Film veröffentlicht, der eine klare Botschaft verbreitet: Es ist absurd, dass ein winziges zweites X-Chromosom dein Leben bestimmt – #bornequal! Noch immer spüren Milliarden Frauen weltweit jeden Tag, dass sie mit zwei X-Chromosomen auf die Welt gekommen sind: Vergewaltigungen, Genitalverstümmelungen, Zwangsverheiratungen, Schläge und Hassworte gehören zu ihrer Lebensrealität.

  

Mit einem Livestream am 12.11. ab 19 Uhr will Terre des Femmes sein Jubiläum feiern. Hier könnt ihr die Arbeit der NGO für ein freies Leben ohne Gewalt für alle Mädchen und Frauen unterstützen.

Pünktlich zum Aktionstag machen viele Städte auch wieder bei der weltweiten Aktion „Orange Your City“ mit, bei der öffentliche Gebäude und andere Wahrzeichen orange beleuchtet werden. Neben öffentlichen Einrichtungen mit städtischen Gebäuden sind auch Unternehmen, Geschäfte, Kirchen, Sozialverbände und Privatleute eingeladen, sich an der Illumination zu beteiligen. Auch Frankfurt ist mit dabei und lässt u.a. die Paulskirche, Alte Oper, Historisches Museum und Gewerkschaftshaus in Orange erstrahlen. Gerne können sich noch weitere Gebäude beteiligen, Meldungen bitte an das Frauenreferat per Mail. Mit einem Banner mit der Aufschrift „Respekt. Stoppt Sexismus“ in 11 Sprachen wird die Stadt am Eisernen Steg vom 22.11. bis Januar ein weiteres Zeichen setzen. Am Aktionstag selbst organisiert das Bündnis Frankfurt für Frauenrechte gemeinsam mit Politik, NGOs, Gewerkschaften und dem Frauenreferat ab 17 Uhr eine Demonstration gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* und ruft zur Teilnahme auf (Treffpunkt: Willy-Brandt-Platz). Der Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt Frankfurt West veranstaltet am 25.11.2021 von 17-19 Uhr die Kunstaktion „Tatorte“ am Höchster Bahnhof und ab 19.11.2021 jeweils freitags von 11:00 – 13:00 Uhr via Zoom die digitale Fachreihe „Häusliche Gewalt und Kinderschutz“. Weitere Veranstaltungen in Frankfurt findet ihr hier.

Städte und Vereine können sich auch wieder an der bundesweiten Fahnenaktion „25. November – NEIN zu Gewalt an Frauen. Frei leben – ohne Gewalt“ von Terre des Femmes beteiligen (bestellen könnt ihr sie im Online-Shop) oder sich hier inspirieren lassen.

Solidarische Gesten sind wichtig, noch wichtiger aber ist die konkrete politische Arbeit. Die Union der Deutschen Zonta Clubs hat eine Petition gestartet, mit der sie eine staatliche Koordinierungsstelle fordern, um jeglicher Gewalt gegen Frauen in Deutschland wirksam entgegenzutreten. Die Bundesregierung wird aufgefordert, eine ressort-übergreifende Gesamtstrategie zu entwickeln, um Gewalt gegen Frauen zu verhüten und zu bekämpfen und damit Artikel 7 und 10 des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt umzusetzen sowie den Empfehlungen des Bündnisses Istanbul Konvention zu folgen. Diese schließt eine umfassende Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiter*innen aller Berufsgruppen, die mit Betroffenen und Tätern in Kontakt kommen, sowie die entsprechende Entwicklung von Curricula für Kindergärten und Schulen ein. Die Petition könnt ihr noch bis 06.12.2021 hier mitzeichnen.

Am 06.11.2021 lädt Zonta ab 16:30 Uhr zu einer Online-Auftaktveranstaltung ein. U.a. wird Maria Freifrau von Welser („Mona Lisa“) mit renommierten Expertinnen aus Gewaltschutzarbeit und Wissenschaft über Möglichkeiten diskutieren, noch bestehende Hürden zu überwinden. Jede*r ist herzlich eingeladen zu 90 Minuten, mit denen die Organisatorinnen dafür sensibilisieren wollen, was jede*r von uns tun kann, um Gewalt an Frauen* zu beseitigen.

(Titelbild: Roland Beyer)

Ampaire:e sind Teil des diesjährigen Peng-Festivals (Foto: Ernst Luk)

Den sieben Jazzmusikerinnen (Barbara Barth, Marie Daniels, Rosa Kremp, Maika Küster, Mara Minjoli, Johanna Schneider und Christina Schamei) des PENG Kollektivs liegt es besonders am Herzen, Frauen im Jazz zu fördern und zu zeigen, wie vielfältig und lebensnah der Jazz im Ruhrgebiet ist. So unterschiedlich wie die Mitglieder des PENG e.V., so bunt ist auch dieses Festival und seine Musik. Dieses Jahr wird das Anna-Lena Schnabel Quartett aus Hamburg live zu sehen sein. Das Quartett hat es sich zur Aufgabe gemacht, ungewöhnliche und vertraute Klänge verschmelzen zu lassen. Thea Soti Electrified Island aus Serbien hingegen überraschen die Zuhörer mit einer Mischung aus Performance und Improvisation, bei der ungewöhnliche Klangexperimente mit der Stimme gezeigt werden.  Ampair:E spielen improvisierte, elektronische Musik und Kusimanten aus der Ukraine begeistern mit einer extremen Präzision der Stimmführung von Sängerin Tamara Lukasheva. Caris Hermes ist ein Trio, welches bereits seit 11 Jahren zusammen musiziert, dies hat zur Folge, dass die Mitglieder perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das Eva Klesse Quartett ist international renommiert und wurde bereits mit einem Echo ausgezeichnet. Über das Festival 2017 schrieb nrwjazz.net: „Den Damen gebührt mein Respekt. Dieses „Frauen“ -Jazzfestival bietet eine bunte Mischung unterschiedlicher Stilrichtungen des modernen Jazz mit lokalen Bandleaderinnen und überregionalen Größen.“ Wir haben mit einer der sieben Gründerinnen, Mara Minjoli, ein Interview geführt, in welchem sie unter anderem über die Chancenungleichheit zwischen Musikerinnen und Musikern spricht, aber auch ihre Wünschen über die Zukunft des Festivals äußert.

Wie kam Euch die Idee für ein reines Frauenmusikfestival?

Thea Soti Electrified Island werden live auf dem Peng-Festival zu sehen sein

Eigentlich war es Maikas Idee, ein Kollektiv zu gründen. Zunächst ging es erstmal darum, sich gegenseitig als Musikerinnen zu unterstützen, sich auszutauschen und Erfahrungen miteinander zu teilen. Im Gespräch wurde schnell klar, dass wir alle ähnliche Erfahrungen gesammelt hatten, gerade auch im Hinblick auf die Situation, sich als Frau in einer Männerdomäne durchzuschlagen. Dann kam die Idee, sich nicht nur gegenseitig zu unterstützen, sondern auch anderen Musikerinnen eine Plattform zu bieten. So entstand die Idee des Festivals.

War es von Anfang an klar, dass Ihr ein Jazzfestival gründen wollt, oder standen noch andere Genres zur Debatte?

Da wir alle Jazz studiert haben und uns auch hauptsächlich in diesem Genre bewegen, war klar, dass es ein Jazzfestival werden würde. Allerdings ist der Begriff so weit und läßt viel Raum für Vielfalt. Wir suchen Bands und Musikerinnen aus, die uns schlicht und ergreifend inspirieren.

Die Resonanz ist sehr positiv und die letzten Festivals waren ausverkauft; gab es auch Kritik oder hattet Ihr mit Vorurteilen zu kämpfen?

Kusimaten treten 2018 beim Peng-Festival auf

Hin und wieder tauchte durchaus die Frage auf „wofür braucht man ein FRAUEN Jazzfestival, sollte es nicht ausschließlich um die Musik gehen und nicht um das Geschlecht?“ Wir haben uns die Frage selbst gestellt. Und ja, es soll um die Musik gehen. Allerdings sind Frauen in dieser Szene noch immer einer starken Männerdomäne unterworfen. Es gelten eben nicht die gleichen Rechte und als Frau hat man mit Vorurteilen zu kämpfen. In vielen Situationen wird leider allzu deutlich, dass man als Musikerin nicht die selben Chancen hat wie als Musiker. Viele sind skeptisch, dass Frauen ebenso gute MusikerInnen sein können wie Männer. Das Aussehen spielt auch immer noch eine große Rolle. Viele Frauen werden nur über ihre Außenwirkung und ihre potentielle Attraktivität bewertet. Gerade im Zuge der Festival-Planung und Verwirklichung ist unsere Motivation gewachsen, dran zu bleiben und hartnäckig weiter zu machen. Es gab immer wieder Momente, in denen wir selbst feststellen mußten, dass unserer Entscheidung ein Frauen-Festival zu gründen eine gewisse politische Notwendigkeit birgt. Wir als Musikerinnen und Organisatorinnen, aber auch die Künstlerinnen die wir eingeladen haben, mussten mehrmals feststellen, dass Gender-Equality keine Selbstverständlichkeit ist.

Wie wichtig ist es Euch, die regionale Jazzszene zu unterstützen?

Das Eva Klesse Quartett tritt auf dem Peng-Festival auf (Foto: Arne Reimer)

Das ist uns ein großes Anliegen. Wir haben alle in Essen studiert und einige von uns leben auch immer noch im Ruhrgebiet. Es gibt ein sehr großes Potential von jungen MusikerInnen, die aber leider kaum lukrative Auftrittsmöglichkeiten im Pott haben. Wir möchten unseren KünstlerInnen eine schöne Auftrittsatmosphäre schaffen und sie durch eine angemessene Gage wertschätzen.

Hat sich die Kulturszene im Ruhrgebiet in den letzten Jahren verändert? Finden Jazzmusiker*innen hier gute Bedingungen vor?

Es hat sich in den letzten Jahren auf jeden Fall was getan. Es gibt einige, die sich in der Jazzszene engagieren. Das hat dafür gesorgt, dass die Szene etwas gewachsen ist und Studenten nach Abschluss ihres Studiums im Ruhrgebiet bleiben. Aber es kann noch viel mehr passieren. Es gibt viel Hochkultur und große Konzertsäle im Pott. Aber wirklich attraktiv wird eine Region erst durch ein Kulturangebot, das für jeden zugänglich ist. Die Auftrittsbedingungen sind leider meistens eher bescheiden. Deswegen versuchen wir durch die Unterstützung von Sponsoren, unseren KünstlerInnen eine angemessene Gage zu gewährleisten.

Würdet ihr Euch erhoffen, dass das Festival in den nächsten Jahren weiter wächst, oder ist es Euch wichtig, die eher familiäre Atmosphäre zu bewahren?

Auch im Line-Up: das Anna-Lena Schnabel Quartett

Wir freuen uns natürlich über steigende Besucherzahlen. Wir sind uns aber auch im Klaren darüber, dass der Charme unseres Festivals auch durch die familiäre Atmosphäre entstanden ist. Einen Ort zu finden, der mit dem Charme des Maschinenhauses mitzuhalten vermag, würde sich als sehr schwer erwiesen. Wahrscheinlich sogar unmöglich. Die Atmosphäre dort ist eine ganz besondere. Und auch das Team vor Ort ist respektvoll und „menschenorientiert“. Wir können mithilfe der Maschinenhaus-Mitarbeiter die KünstlerInnen aufgeschlossen willkommen heißen und sie in eine angenehme Atmosphäre aufnehmen. Wir wollen dem Maschinenhaus auf jeden Fall treu bleiben und zusammen mit den jeweiligen Organisatoren weitere Festival und Projekte planen.

Was wünscht Ihr Euch für die Geschlechterverhältnisse innerhalb der Musikszene, bzw. insbesondere der Jazzszene?

Caris Hermes ist Teil des diesjährigen Peng-Festivals

Noch ist es so, dass beispielsweise Instrumentalistinnen in der Minderheit im Jazz sind. Es wäre toll, wenn noch mehr junge Frauen ermutigt würden, den Weg als Musikerin zu beschreiten. Außerdem wünschen wir uns die gleichen Chancen, wenn es darum geht in bestimmten Clubs zu spielen, die gleichen Gehälter und den gleichen Respekt. Allerdings geht es vielen Frauen leider immer noch so, dass sie auf Grund ihres Geschlechts mit Vorurteilen zu kämpfen haben und noch immer nicht die gleichen Chancen wie Männer bekommen, ihre Musik zu präsentieren. Frauen sind in dieser Szene noch immer einer starken Männerdomäne unterworfen.

Die Festivaltickets kosten 25.-€/15.-€ erm. und Tagestickets 15.-€/10.-€ erm., hier sind sie erhältlich.

Veranstaltungsort: Maschinenhaus Essen, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100, 45326 Essen

Infos

Empowerment Day 2016 (Foto: zvg)

Der Gleichstellungstag der Schweizer Musikbranche hat bereits zweimal stattgefunden und wird bis 2020 in diversen Formen weitergeführt: An verschiedenen Veranstaltungen setzen sich professionelle Berufsschaffende aus dem Schweizer Musikbusiness – auch Vertretungen aus Veranstaltungstechnik, Wirtschaft, Kulturpolitik und Bildung – mit der Präsenz, dem Status und dem Anteil der Frauen und Männer in der Schweizer Jazz- und Pop-Musikszene auseinander. Diverse Formate wie Workshops, Podien und Referate, dienen zur Bearbeitung der verschiedenen Themenfelder und zur Entwicklung von konkreten umsetzbaren Lösungen für den Veränderungsprozess.

Der Empowerment Day 2018 setzt in diesem Jahr auf sogenannte Satellitenveranstaltungen: An bestehenden Festivals werden mit verschiedenen Kooperationspartnerschaften Workshops, Panels, Referate und Konzerte angeboten. Am 27. Oktober 2018 findet dann, in gekürzter Form, der eigentliche Empowerment Day in Bern statt. Los geht es mit:

+++ EMPOWERMENT DAY GOES M4MUSIC +++
Gender who cares?!
c/o m4music Zürich in Kooperation mit Les Belles De Nuit
24. März 2018 / 13:15 – 14:30 Uhr / Matchbox / Eintritt frei
Panel mit Katja Lucker, Geschäftsführerin Musicboard Berlin GmbH, Regula Frei, Geschäftsleitung Helvetiarockt, Hedy Graber, Direktorin Kultur und Soziales Migros-Kulturprozent, Philippe Phibe Cornu, Mitinhaber wildpony AG, Sandro Bernasconi, Programmleitung Musik, Kaserne Basel. Moderation: Anne-Sophie Keller, Autorin & Journalistin izzy. Infos

+++ EMPOWERMENT DAY GOES CULLY JAZZ +++
Jazz History – Frauen im Jazz (Vortrag)
c/o Cully Jazz Festival, Cully VD (CH) / 16. April 2018 / 19 Uhr / Le Club
Die Journalistin Élisabeth Stoudmann und der Historiker Christian Steulet beleuchten in dieser Session von Jazz History die Frauen im Jazz. Von den unabhängigen Pionierinnen der 1920er Jahre bis hin zu den talentierten Instrumentalistinnen der heutigen Zeit. Aber auch Frauen-Bigbands und ihre Rollen im Free Jazz werden thematisiert und mit Musik und Bildern ergänzt. Infos

Panel: Frauen in der Musikbranche
17. April 2018 / 14 Uhr / Le Club
Ein Austausch über aktuelle Debatten und zukünftige Perspektiven zum Stand der Gleichstellung in der Schweizer Musikbranche. Mit: Marie Krüttli, Pianistin, Komponistin & Bandleaderin, Laurence Desarzens, Direktorin HEMU, Musik Fachhochschule Lausanne, Standort Flon, Jazz & Pop, Arnaud Di Clemente, Künstlerische Leitung bee-flat im PROGR & Programmteam Cully Jazz Festival, Antoine Bos, Generalsekretär Netzwerk AJC (Association Jazz Croisé), Frankreich.

Zara McFarlane (UK) Konzert für Kinder
18. April 2018 / 14 Uhr / Next Step
Der aufstrebende Star des britischen Jazz, Zara McFarlane und ihre weiche Stimme, transportiert uns zu ihrem jamaikanischen Erbe mit einer Mischung aus meditativem Jazz und sinnlichem Neo-Soul. Für dieses spezielle Konzert, das den Kleinen gewidmet ist, wird diese sensible und gelassene Interpretin ihr Repertoire anpassen, um die Kinder zu bezaubern und ihnen ihr Wissen zu vermitteln. Zara McFarlane wird am Mittwochabend im Next Step mit ihrer kompletten Gruppe auftreten. Kinder von 6 bis 12 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen. Jeder Eintritt ist kostenpflichtig.

+++ EMPOWERMENT DAY GOES B-SIDES FESTIVAL +++
Sharing is caring
c/o B-Sides Festival, Luzern / 14. Juni 2018 in Kooperation mit SAYHI!
Nur für geladene Gäste

+++ EMPOWERMENT DAY GOES OPEN AIR BASEL +++
Präsentation der Studie „Frauenanteil in Basler Bands“
c/o Open Air, Basel / 9. August 2018 / 18 Uhr in Kooperation mit RFV Basel
Präsentation einer Erhebung zur Geschlechtergerechtigkeit und Sichtbarkeit von Frauen in der Basler Popszene von Seline Kunz, Fachleiterin RFV Basel, Musikerin. Anmeldung zur Präsentation hier. Infos

+++ EMPOWERMENT DAY 2018 +++
Netzwerk- und Austauschtreffen
PROGR in Bern / 27. Oktober 2018 / 16 Uhr

A world that is good for women is good for everyone.“ *

  1. Teilnehmerinnen des ersten internationalen Frauentages am 19. März 1911 in Berlin (Quelle: Ullstein)

    Um die bisherigen Errungenschaften, Freundschaften und Netzwerke zu feiern, die der Kampf um Frauenrechte seit vielen Jahren gebracht hat und bringt.

  2. 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts ist das deutsche Parlament so männlich wie seit zwanzig Jahren nicht mehr, nur ein Drittel der Abgeordneten sind Frauen.
  3. Rechtspopulisten mit einem widerwärtigen Welt- und rückständigen Frauenbild mit kruden Familienvorstellungen von vorvorgestern wollen Frauen wieder in enge Schranken weisen.
  4. Frauendominierte Berufe werden immer noch schlechter bezahlt.
  5. Frauen haben immer noch geringere Karrierechancen (s. Punkt 8).
  6. Frauen bekommen meist eine kleinere Rente als Männer. Das alles betrifft auch uns als freischaffende Musikerinnen und Musikpädagoginnen ohne Festanstellung!
  7. Der World Economic Forum’s Global Gender Gap Report hat 2017 prophezeit, dass es noch über 200 Jahre dauern wird, bis eine Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeitswelt erreicht ist, wenn keine neuen Maßnahmen ergriffen werden. Packen wir’s also an: unterstützt z.B. die Union Deutscher Jazzmusiker, die sich für faire Bezahlung einsetzen.
  8. Sexismus bestimmt in vielen Teilen die Arbeitswelt und natürlich darüber hinaus immer noch unseren gesellschaftlichen Umgang, wie die #metoo-Debatte eindrücklich gezeigt hat. Auch im Kulturbereich gibt es ihn! Mangelnde Akzeptanz bis hin zur Ignoranz, Stereotypen und Vorurteile beeinträchtigen nach wie vor die musikalischen Karrieren von Frauen.
  9. Die Lebenssituation von Frauen hat sich in vielen Ländern außerhalb Europas nicht verbessert oder sogar verschärft: weltweit kämpfen Frauen und Mädchen nach wie vor um Freiheit und das Recht, zur Schule gehen und arbeiten zu dürfen. Diskriminierung, Unterdrückung, Gewalt, Krieg und Vertreibung bestimmen in vielen Ländern den Alltag von Millionen von Frauen und ihren Familien. Schon allein deswegen lohnt es, auf die Straße zu gehen und sich zu solidarisieren!
  10. Unzählige tolle Veranstaltungen rund um den Internationalen Frauentag laden zum gemeinsamen Kämpfen, Erobern, Protestieren, Reden, Diskutieren, Musikmachen, Tanzen, Freundschaften & Netzwerke schließen ein.

In diesem Jahr trägt der Tag übrigens das Motto „PressForProgress“, was so viel heißt wie „Auf Fortschritt drängen“. Auch der Leitsatz, den die Vereinten Nationen für den International Women’s Day 2018 gesetzt haben, dringt auf Action und Veränderung: “Time is Now: Rural and urban activists transforming women’s lives”.

Wenn Euch das jetzt noch nicht überzeugt hat, dann schaut mal in unseren Veranstaltungskalender rein, den wir wie jedes Jahr für Euch rund um den 8. März zusammengestellt haben. Eure Veranstaltung ist noch nicht dabei? Wir freuen uns, wenn Ihr uns eine Nachricht schreibt.

 

VERANSTALTUNGSKALENDER

FRANKFURT

03.03.2018 DGB-FEST
DGB-Gewerkschaftshaus Frankfurt am Main, 14-21 Uhr
Der DGB lädt ein zu interessanten Workshops (Frauen und Flucht | Care Revolution | Frauenpower International | 100 Jahre Frauenwahlrecht), Infobörse und Vernetzung der Frauenverbände und Aktivist*innen mit Kaffee und Kuchen (Kuchenspenden willkommen, mit Kinderbetreuung), gemeinsamem Dinner mit politischem Austausch, Input zur Situation von inhaftierten Journalist*innen in der Türkei mit Ilkay Yücel, und einem Konzert ab 19 Uhr Frauenpower & Folk mit Tine Lott sowie einer feministischen Bierprobe „Von Ladies für Ladies“. Die Teilnahme am inhaltlichen und Musikprogramm ist kostenlos. Essen und Getränke sowie die Bierprobe müssen selbst bezahlt werden. Infos

Diva Diva

03.03.2018 VORTRAG, SOLI-KONZERT & BARABEND
Klapperfeld, 19:30 Uhr

Das 8. März Bündnis für queer-/feministische Kampftage (Ffm) lädt zum Vortrag in Englisch: “What about the feminist movement in Athens?” mit anschließendem Soli-Konzert mit Diva Diva (Dark Synthie Pop aus Hamburg), danach feministischer Soli-Barabend mit fem Rap&Drinks.

05.03.2018 POETRY SLAM & OPEN MIC
Buchhandlung Land in Sicht, 20:30 Uhr
Das 8. März Bündnis für queer-/feministische Kampftage (Ffm) lädt zum Poetry Slam und Open Mic mit Fathiya Galaid, Fee, Felicitas Friedrich, Yara Salha und Sanna Hübsch. Der lyrische Abend soll unter der Überschrift „voice“ stehen. Die haben wir somit wörtlich genommen und wollen feministischen Stimmen ein Raum geben und starke Frauen zu Wort kommen lassen. Poetry Slammer*innen werden ihre frauenpolitischen, feministischen und antirassistischen Texte vortragen. Danach Open Mic.

08.03.2018 MITMACHBUFFET
Römerberg, 14 – 16 Uhr
Frauenverbände und Einrichtungen in Frankfurt laden herzlich zum Mitmachbuffet auf dem Römerberg ein! Bei Snacks und Getränken möchten diese gemeinsam mit Euch und Passant*innen über 100 Jahre Frauenwahlrecht und aktuelle Positionen der Frauen*politik diskutieren sowie eigene Forderungen artikulieren und festhalten. Interessierte Verbände und Einrichtungen der Mädchen*- und Frauen*arbeit können sich bezüglich der Teilnahme und Präsentation im Rahmen des Mitmachbuffets bei Ulrike Gros melden, Tel.: 069-920 708 12.

08.03.2018 DEMO
Treffpunkt Unicampus Bockenheim (Ex-Theodor-Adorno-Platz), 16 Uhr
Das 8. März Bündnis für queer-/feministische Kampftage (Ffm) lädt ein zur Demo “MY BODY MY CHOICE – OUR* RIOTS OUR* VOICE”, die Demo endet an der Hauptwache. Unterwegs erwarten Euch beats, voices und riots! Let‘s make some beautiful trouble. Infos

08.03.2018 WOMEN’S MARCH TALK & PARTY
DGB-Haus, 19 Uhr
Gespräch “Hear our voice!”mit Cassady Fendlay (Women’s March, New York) und Nadja Erb (Frankfurter Rundschau), anschließend Frauen*Disco im DGB-Jugendclub U68. Alle Veranstaltungen finden statt im Gewerkschaftshaus (DGB-Haus) Frankfurt am Main, Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77. Ein Zugang mit Rollstuhl ist möglich.

08.03.2018 FRANSENBAR
Exzesshalle, 20 Uhr
Ein 8. März ohne Fransenbar? Das geht natürlich nicht. Ab 20 Uhr öffnet die Exzesshalle für alle Aktivist*innen und Unterstützer*innen der Demo, unterstützt von den Ranzfurter Schwestern. Die Bar ist open for all gender. An den Plattentellern DonDiva718 aka Nikki on Fleek und Febi.

The Floreas

08.03.2018 THE FLOREAS
Fabrik, 20 Uhr
Das Quartett, bestehend aus den vier Profi-Musikerinnnen Kathi Monta (voc, sax), Claudia Zinserling (piano), Nina Hacker (bass)  und Thea Florea (dr) bietet anlässlich des Weltfrauentages ein buntes Potpourri mit dem Besten aus Jazz, Swing, Pop und Rock sowie Eigenkompositionen. Infos

 

Dulabi

08.03.2018 DULABI mit „Reisefieber“
Gallustheater, 20 Uhr
Heike Michaelis (Piano, Gesang, Vibraphon, Percussion) und Regina Fischer (Saxophon, Gitarre,Gesang, Piano) gehen unter ihrem neuen Namen ‚dulabi‘ zum Internationalen Frauentag mit Energie und Tempo auf Reisen. Infos

08.03.2018 JULIA KADEL TRIO
Frankfurt Art Bar, 20 Uhr
Unser nächstes MELODIVA Club Concert in Zusammenarbeit mit der Jazzinitiative und der Frankfurt Art Bar findet am Internationalen Frauentag statt: es präsentiert das Trio von Julia Kadel (p), Karl-Erik Enkelmann (b), Steffen Roth (dr), die ihr aktuelles Album „Über und Unter“ auf die Bühne bringen. Infos

WIESBADEN

08.03.2018 AUSSTELLUNG & KONZERT
IG Metall Geschäftsstelle Wiesbaden-Limburg, 17 Uhr
Die IG Metall lädt zur Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ mit Musik von der Singer-/Songwriterin Vanessa Novak. Um Anmeldung wird gebeten unter: ed.ll1728487119atemg1728487119i@gru1728487119bmil-1728487119nedab1728487119seiw1728487119. Infos

MÜNCHEN

08.03.2018 PODIUMSDISKUSSION, POETRY SLAM & MUSIK
Gasteig, 17 Uhr
Eine Veranstaltung des DGB u.a. zum Thema „Macht_Frau_Politik – Wo stehen wir nach 100 Jahren Frauenwahlrecht?“ mit Podiumsdiskussion  und Musik des Duos blind & lame. Eintritt frei, Anmeldung erforderlich und hier möglich.

MARBURG

07.03.2018 VORABENDDEMO
Hauptbahnhof Marburg, 18 Uhr
Das autonome Frauenlesbenreferat Marburg lädt ein zur Demo „Our bodies, our streets, our nights“: Wir kämpfen für einen solidarischen und radikalen Feminismus, der selbstbestimmte Autonomie über unsere Körper, unsere Leben und Lieben fordert.

DARMSTADT

Dada und die Frauen

Achtung, entfällt wegen Krankheit
(nächster Spieltermin: 08.04. in Frankfurt, Internationales Theater)
08.03.2018 DADA UND DIE FRAUEN
Theater Mollerhaus, 20 Uhr
Zum Internationalen Frauentag – ein literarisch-musikalisch-dadaistischer Abend über ungewöhnliche Frauen und Künstlerinnen: „Überschläge am Abgrund… Dada und die Frauen – eine Szenische Collage zwischen Utopie und Realität, mit Sprache, Gesang, Musik und dadaistischem Schauspiel“. Lesung und Spiel: Nadja Soukup, Anka Hirsch (Cello, Komposition) und Beate Jatzkowski (Akkordeon). Infos

 

LIEDERBACH

10.03.2018 FRAUEN-TANZPARTY MIT KICK LA LUNA
Kulturscheune, Liederbach, 19 Uhr
Infos

BERLIN

02.03.2018 GEW BERLIN
GEW-Haus, 18 Uhr
Mit Musik von 3 WOMEN (Afro, Soul, Acapella), Gesprächsrunden mit frauenpolitischen und feministischen Aktivistinnen, Begegnung und Vernetzung und einem Buffet mit Fingerfood und Getränken. Infos

08.03.2018 DEMO
Hermannplatz, 17 Uhr
Kundgebung und Demo in Berlin für die Rechte und Selbstbestimmung von Frauen*!

 

 

08.03.2018 COMPOSERS‘ ORCHESTRA BERLIN
Kunstfabrik Schlot, 20 Uhr
Am Abend des Internationalen Frauentags präsentiert das Composers’ Orchestra Berlin ein ganz besonderes Programm: aktuelle Kompositionen ihrer Bandmitglieder Hazel Leach, Fee Stracke, Susanne Paul, Ruth Schepers und Anne Dau zwischen Klassik, Jazz, Weltmusik, Pop und Neuer Musik. Um Fragen wie „Gibt es weibliche Musik?“, „Soll frau dafür mit Stücken von Männern werben?“ und andere zu beantworten, machen sich die oben genannten Komponistinnen am 8. März auf, dem gespannten Publikum in der Kunstfabrik Schlot ihre Musik zu präsentieren! Eintritt frei – Spenden erwünscht. Infos

 

Two Hearts in Ten Bands

OSNABRÜCK

08.03.2018 DEMO „Frauen auf die Barrikaden“
Rathausplatz, 17 Uhr
Kundgebung 18 Uhr, Nikolaiort, mit Livemusik von Two Hearts In Ten Bands.

DÜSSELDORF

10.03.2018 DEMO
DGB-Haus, Friedrich-Ebert-Str. 34-38, 14 Uhr
Das Bündnis Internationaler FrauenKampftag NRW lädt ein zur Demo nach Düsseldorf: Wir wollen feministische und antirassistische Inhalte laut und deutlich, bunt und vielfältig, solidarisch und kämpferisch auf die Straßen tragen.

15.3.2018 Caroline Thon & Friends feat  Tamara Lukasheva (voc),Veronika Todorova (acc), Ulla Oster (bass)
Bürgerhaus Reisholz, Kappeler Str. 231, 40599 Düsseldorf

BIELEFELD

08.-11.03.2018 FRAUENFILMTAGE
versch. Kinos in Bielefeld
Rund um den Internationalen Frauentag, vom 8. – 11. März 2018 zeigen die FrauenFilmTage Bielefeld – veranstaltet von Terre des Femmes – neun Dokumentar- und Spielfilme von, mit und über Frauen, u.a. einer Rapperin aus dem Senegal („LITTLE STONES“) u.v.a. Infos

HAMBURG

07.03.2018 FILMVORFÜHRUNG „SONITA“ & PODIUMSDISKUSSION
Kommunales Kino Metropolis, 19 Uhr
Sonita stammt aus Afghanistan und lebt ohne ihre Familie in Teheran. Ihr sehnlichster Wunsch: eine berühmte Rapperin zu sein. Doch ihre Familie hat ganz andere Pläne: Sie plant, Sonita an einen fremden Ehemann nach Afghanistan zu verkaufen. Um sich Zeit zu verschaffen für die Verwirklichung ihres Traumes, gelingt es Sonita, vorerst die drohende Rückkehr nach Afghanistan zu verhindern. Diese Zeit nutzt sie, um in Teheran ein Musikvideo aufzunehmen und dieses auf YouTube zu stellen. Der Clip ist ein furioser Aufruf gegen die Zwangsheirat und bekommt eine weltweite Aufmerksamkeit, die das Leben von Sonita entscheidend verändern wird. Podiumsgespräch: Heidemarie Grobe, TERRE DES FEMMES Städtegruppe Hamburg und Rukiye Cankiran, Kulturwissenschaftlerin, MUT-Projekt – DaMigra e.V. Eintritt frei. Infos

SAARBRÜCKEN

08.03.2018 DIKANDA (Weltmusik)
Kulturzentrum Breite63, 20 Uhr
Infos

Mehr Infos zum Internationalen Frauentag:
https://www.internationalwomensday.com
http://www.unwomen.org/en/news/in-focus/international-womens-day
https://frauen.verdi.de/++file++54d9ccdcba949b1c1300003f/download/IFT-Zeitung-Hannoversches-Frauenbuendnis_2018.pdf

* gesehen bei: Wellesley Centers for Women