Überall wird gelockert was das Zeug hält, doch die Livemusik-Branche muss sich weiter in Geduld üben. Bis 31.08.2020 sind alle sog. Großveranstaltungen untersagt, nach welchen Besucherzahlen sich eine Großveranstaltung definiert, ist aber nach wie vor nicht festgelegt, sondern variiert abhängig vom Bundesland und den jeweiligen Verordnungen (der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. und seiner Tochtergesellschaften (EVVC) hat eine Liste der aktuell geltenden Regelungen der einzelnen Bundesländer erstellt). Viele Bundesländer erlauben ab Ende Mai oder Mitte Juni wieder kleinere Konzerte mit maximal 50 Besucher*innen im Innere
n und 100 im Freien – allerdings unter strengen Auflagen zu Hygiene und Abstand (Maskenpflicht), festen Sitzplätzen und namentlich bekannten Besucher*innen. Dass die Vorschriften nicht ganz durchdacht erscheinen, lässt eine Grafik vermuten, die die oberösterreichische Initiative Kulturretten veröffentlicht hat (s. rechts). Sie zeigt, wie nah sich Menschen in verschiedenen Räumen unter Einhaltung der geltenden Abstandsregelungen kommen. Und selbst wenn frau miteinbezieht, dass die Belüftung der Räume eine große Rolle spielt und Passagieren in einem Flugzeug eventuell eine gereinigtere Luft zur Verfügung steht, erscheinen die Vorgaben für Restaurants und Konzertsäle kaum logisch.
Fakt ist jedenfalls, dass unter den derzeitig geltenden Abstands-Auflagen fast kein Liveclub Konzerte veranstalten kann! Die Corona-gerechte Bestuhlungsvariante der Werretalhalle Löhne (Foto links) zeigt, wie ein Konzert-/Theatersaal nach den neuen Lockerungen mit Abstandgebot bestuhlt werden darf. Das Theater hat eigentlich 313 Plätze, im Falle einer „Wiedereröffnung“ werden daraus 66. Die geltenden Hygieneschutzbestimmungen bedeuten eine Reduzierung der verkaufbaren Plätze (also Tickets!) um 70 bis 80 Prozent.
Die Frankfurter Brotfabrik hat ausgerechnet, dass sie ca. 20-30 Gäste in den Saal lassen könnte, was sich natürlich nicht rechnen würde. Wie der Schlachthof Wiesbaden ist es den Veranstalter*innen wirtschaftlich nicht möglich, solche „Kleinstveranstaltungen“ durchzuführen, ohne sie mit größeren Veranstaltungen wie Clubnächten subventionieren zu können. Während also in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, dass die Kultur bald wieder fröhlich losgehen kann, erweisen sich die neuen Abstandsregelungen in der Realität und betriebswirtschaftlich als nicht umsetzbar.
Neue Konzert-Formate: von Versammlung bis Autokino
Doch natürlich gibt es zarte neue Event-Pflänzchen von findigen Veranstalter*innen, die Szene ist ja schließlich nicht auf den Kopf gefallen. Die Kulturhalle Stockheim hat sich z.B. die Geisterstunde+12 ausgedacht: Es gibt zwei Live-Sets (19/20:20 Uhr) und zu jedem Set sind je 12 Livegäste erlaubt. Der Rest darf per Livestream via Facebook & Youtube zuschauen und virtuellen Eintritt zahlen. Am 03.06. sind dort gleich vier Singer-/Songwriterinnen zu sehen: Tess Wiley, Maren Sequens, Uta Desch & Vanessa Novak.
Der Stadtgarten in Köln hat bereits mit „richtigen“ Live-Konzerten begonnen: ausschließlich Open-Air und mit nicht mehr als 80 Besucher*innen. In seiner Reihe „NICA live“ findet z.B. am 18.06. das CD Release-Konzert des Filippa Gojo Quartetts & Elisabeth Coudoux‘s Emißatetts im neuen Open-Air-Konzertraum GREEN ROOM im hinteren Teil der Außengastronomie des Stadtgartens (dem ehemaligen „Al Bosco“) statt. Tickets können für den 2er-Tisch für 10.-€ und für den 4er-Tisch für 20.-€ gekauft werden. Auch das BIX in Stuttgart bietet wieder Live-Konzerte, allerdings vorerst ohne Bläser*innen und Sänger*innen, um etwaige Risiken zu minimieren. Das Ella & Louis in Mannheim veranstaltet ebenfalls wieder Konzerte mit zwei voneinander getrennten Sets pro Abend an den kommenden Freitagen.
Das AZ Rödermark trotzt Corona mit der Reihe „Kultur am Sonntag“ jeweils 16 Uhr im Hof Oberfranz, Egerländerstr. 8, Rödermark-Urberach vom 21. Juni bis 16. August. Am 21.06. kann sich das konzerthungrige Publikum auf Sue Ferrers & Steffen Huther – Mittsommer mit Nyckelharpa und Gitarre freuen. Anmeldung über ed.kr1764808199amred1764808199eor-z1764808199a@zna1764808199rfreb1764808199o.d1764808199 erforderlich, Eintritt frei, um Spenden wird gebeten. Bei Regen muss das Konzert leider ausfallen.
Die Band Django 3000 spielte Anfang Mai das erste Live-Konzert in Bayern mit 35 Zuschauer*innen in einem von Absperrband begrenzen Bereich (Foto: Andreas Richter/Rocket Studios). Sie hatte ihr Konzert auf dem Alpensegelflugplatz Unterwössen kurzerhand als Versammlung angemeldet, musste dann aber auch diverse Vorgaben beachten (Quelle).
Ob frau den neusten Schrei – Autokino-Konzerte (!) – gut findet, sei dahingestellt. Kulturinteressierte finden jedenfalls auch in diesem Monat wieder tolle Konzerte. Livestreams & Onlinekonzerte aller Arten gibt es auf dringeblieben.de, tv noir aus meinem Wohnzimmer, Sofar Listening Room, Quaratunes, Stageit, Artists Against Corona, Mylocalmusic, Kulturama.digital oder ihr schaut mal bei Facebook bei der Gruppe „Online Konzerte“ vorbei. In der Schweiz treten Künstler*innen bei Sofakultur, Art on Air, MusicStage oder Artist Remote auf; weitere Online-Kulturangebote findet ihr hier.
Festivals
Einige Festivals haben für diesen Monat ein Ersatzprogramm geschnürt: In der ersten Online-Ausgabe des Morgenland-Festivals vom 18.-27.06.2020 werden die Festivalmusiker*innen in ihrer Heimat spielen, das Morgenland-Team zeichnet die Konzerte auf und sendet über seinen eigenen Youtube-Kanal. Bei „Balkans Beyond Brass“ werden Divna Ljubojević & Melódi, Amira Medunjanin & Nedyalko Nedyalkov und Merima Ključo (Akkordeon) und Jelena Milušić (Gesang) mit ihrem Projekt Lume (Foto links: Marko Ercegović) zu sehen sein. Außerdem treten Savina Yannatou & Primavera En Salonico, Bojana Nikolić & Serbian Voices, Nataša Mirković & Osnabrücker Jugendchor u.a. auf. Die zweite Ausgabe soll vom 02.-06.12.2020 als reguläres Livefestival mit neun Veranstaltungen in Osnabrück stattfinden.
48h-Wilhelmsburg vom 12. – 14. Juni 2020 bringt Musik, Orte und die Nachbarschaft zusammen und zwar in diesem Jahr kontaktlos via Internet, Radio und Fernsehen. Im Fokus steht dieses Jahr das Online-Programm: The show must go online! Am Festival-Wochenende wird es viele verschiedene Livestreams aus der Minibar, der Deichdiele und dem Café Nova geben. Viele Musiker*innen werden außerdem aus ihren Wohnzimmern von zu Hause aus streamen. Mit dabei sind Folky June (Foto), River & Rain, Naïs u.a. Teil des Programmes sind außerdem Videos und Podcastfolgen, die das Bürgerhaus Wilhelmsburg aufgenommen hat. Wie immer bei 48h wurden Orte und Musiker*innen zusammengebracht: Die Konzerte und Podcasts sind deshalb nicht nur Konzertaufzeichnungen, sondern stellen immer auch den Ort vor, an dem das Konzert eigentlich hätte stattfinden sollen.Das Jazzfestival Basel wollte sein 30-jähriges Jubiläum eigentlich mit einem großen Eröffnungskonzert am 19. April feiern. Jetzt werden die Highlights in zwei Blöcke aufgesplittet: Festival-Konzerte rund um „New Horizons“, die neue Kooperation mit dem Kunstmuseum Basel, sollen Ende Juni 2020 und Festival-Konzerte rund um die Eröffnung des neuen Stadtcasinos Ende August 2020 stattfinden. Bestätigt sind bereits das Basler Jazz-Openair am 21. Juni von 12-18 Uhr im Garten der Kunsthalle, Lisette Spinnler 3, Kappeler/Zumthor in der Dorfkirche Riehen um 20 Uhr.
Das geplante 15. Kulturfestival St.Gallen findet leider nicht statt, dafür gibt es in diesem Jahr ein Kulturfestival St.Gallen „light“ vom 26. Juni – 18. Juli 2020 mit ausschließlich lokalen Künstler*innen. Das bereits gebuchte Line Up war komplett weggebrochen, zudem dürfen nur 300 Personen in den Innenhof reingelassen werden. So haben sich die Macher*innen entschieden, ihr 15. Jubiläum auf nächstes Jahr zu verschieben und in diesem Jahr ein abgespecktes Kulturfestival St.Gallen durchzuführen. Die Bühne wird etwas kleiner und einfacher, die Bands werden fast ausschließlich aus der Ostschweiz kommen und das Essensangebot wird reduziert und im Foodtruck der Geschmacksträger vor dem Museum zubereitet. Dafür wird das Festival von den geplanten 15 Konzertabenden auf 17 Veranstaltungen ausgedehnt.
„Liebling, ich habe SummerKLAENG geschrumpft“, heißt es auf der Homepage des „buntesten Musikmarathons der Stadt Köln“ auf dem Ateliergelände Odonien. Viel Jazz und improvisierte Musik, wild, rotzig, aufmüpfig und subversiv, dafür sind die Festivalmacher, das Kölner Jazzkollektiv KLAENG bekannt. 2020 macht die Corona-Pandemie ihnen einen Strich durch die Rechnung. So können die „Lite“-Version am Samstag, 27. Juni nicht mehr als 100 Gäste besuchen, um ab 16 Uhr dem Johanna Klein Quartett (Foto links), dem Fay Claassen Köln Projekt u.a. zu lauschen.
Das Kulturprojekt Mainzer KulturGärten veranstaltet im Juni Open-Air Konzerte im Biergarten des Schlosses und im KUZ. Neben der Gastronomie kann sich das Publikum auf ein Rahmenprogramm mit lokalen Künstler*innen unter Berücksichtigung aller Abstands- und Hygieneregeln freuen. Maximal 100 Besucher*innen gleichzeitig sind erlaubt. Eintritt: frei, Reservierungen während der Öffnungszeiten telefonisch unter: 06131-242-514, max. 6 Personen & max. 2 verschiedene Haushalte. Timeslots: 16 bis 18 Uhr, 18 bis 20 Uhr, 20 bis 22 Uhr.
JazzBaltica wollte Ende Juni sein 30-jähriges Jubiläum feiern. Zwar wurde das auf 2021 verschoben, aber der künstlerische Leiter Nils Landgren hat ein attraktives Alternativprogramm auf die Beine gestellt. Am JazzBaltica-Wochenende vom 20.- 21. Juni werden sich Jazzmusiker*innen im Maritim Seehotel in Timmendorfer Strand einfinden, um dort, allerdings ohne Publikum, in einem stilvollen Setting aufzutreten. Im Hammerprogramm stehen die Sängerin Viktoria Tolstoy, die Kontrabassistinnen Lisa Wulff und Eva Kruse, die Schlagzeuger*innen Eva Klesse und Christin Neddens, die Sängerin und Saxofonistin Fabia Mantwill, Saxofonistin Tini Thomsen, die Sängerinnen Ida Sand und Cæcilie Norby u.v.m. Die Konzerte werden von ZDFkultur live übertragen und aufgezeichnet.
Hammer! Am 24. Juni startet die Pasinger Fabrik ihr großes Sommerfestival SOMMERFRISCHE mit vielen Open-Air-Veranstaltungen im Ebenböckhaus und Schloss Blutenburg. Das bunte Programm – romantische Opernabende, unterhaltsames Kabarett, fesselnde Lesungen und zahlreiche Konzerte von Jazz bis Rock mit Simone Saitenfeder, Lewi & Waldenfels, Anja Morell & Hello Gypsy, Liab (Lost in a bar) sowie Kiko Pedrozo, Finni Melchior & Hansi Zeller u.v.a. – läuft bis 29.08.2020. Aufgrund der geltenden Abstands- und Hygienereglungen sind Tickets in den Kategorien Einzelplatz, bzw. Doppelplatz erhältlich. Plätze der Kategorie Doppelplatz können ausschließlich im Zweierpack von Gästen erworben werden, die im Verhältnis zueinander von den Kontaktbeschränkungen befreit sind. Bei schlechtem Wetter finden die Veranstaltungen (mit wenigen Ausnahmen) in der Wagenhalle der Pasinger Fabrik statt. Bei einer Verlegung in die Pasinger Fabrik erhalten ausschließlich Kunden mit einem Allwetterticket einen Platz in der Wagenhalle. Kunden mit einem Schönwetterticket erhalten an der Vorverkaufsstelle, an der die Karte gekauft wurde, den Eintrittspreis zurück.
Veranstalter*innen unterstützen
Zahlreiche Kulturveranstalter*innen brauchen jetzt dringend unseren Support! Das Open Air Programm des Stalburg Theaters in Frankfurt (Stoffel) musste abgesagt werden, schaut mal hier. Die Sommerwerft Frankfurt tüftelt an einem Konzept, wie sie im Juli starten können, das Afro Pfingsten sammelt Spenden für Künstler*innen, denen sie absagen mussten. Die Konzertreihe Musik zwischen den Welten in Dresden braucht ebenfalls dringend Spenden, wenn sie fortbestehen will; für jede Spende über 25.-€ gibt es eine CD aus dem Musiker*innenkatalog dieser Konzertreihe, spezielle Wünsche dürfen auch noch angemeldet werden. Erkundigt euch einfach bei eurer Lieblings-Festival- und Konzertlocation – damit sie nach der Krise auch noch da ist!
(Titelbild Mainzer Open Ohr 2017: Sascha Kopp)


Der Konzertkalender bröckelt jeden Tag ein wenig mehr, und es ist abzusehen, dass der Festivalsommer in diesem Jahr auf dem ganzen Globus mehr oder minder ausfallen wird. Das Festival Oslo World hatte dieser Tage eine Idee, wie geknickte Open-Air-Fans der Worldmusic-Sparte den sommerlichen Corona-Blues vertreiben und gleichzeitig die Festivallandschaft virtuell begehen können. Eine 


Der Verein zur Förderung der freien Kultur Ulm e.V. musste die 34. Ausgabe des
Auch das
Auch das Internationale
„Ahoi, werte Musik-Aficionados, herzlich willkommen zu Sturm und Drang – und zur 9. Ausgabe von Ahoi! Pop im Posthof. (…) eine Luxusreise zwischen den Polen anspruchsvoller Popmusik“ verspricht das Festival im freundlichen Zeitkulturhaus am Linzer Hafen. Einiges haben wir schon verpasst, z.B. standen im Oktober bereits AVEC und die MC Fiva auf der Bühne. Aber ihr könnt euch noch Tickets für den 30.10. mit Wallis Bird, Black Sea Dahu u.a. sichern oder am 01.11. nicht nur Alice Phoebe Lou, sondern auch 5K HD, My Ugly Clementine – die Wiener „Supergroup“ (Foto rechts: bymanifroh) u.a. erleben. Mitte November spielt das Wiener Indiepop-Duo Cari Cari auf.
Im November und Dezember dreht sich in Ludwigsburg alles um den Jazz. An verschiedenen Spielorten – Scala, Podium, Fetzerei, Luke, Karlskaserne und Tonstudio Bauer – gibt es wieder ein vielfältiges Programm, aus dem wir für euch die weiblichen Highlights rauspicken: Fola Dada schafft mit Joo Kraus und Christoph Neuhaus einen homogenen Klangkörper, bei dem Popsongs zu Jazz werden, sich in funky rhythms verdichten und schließlich zu schwebenden Soundscapes auflösen. Die aus Georgien stammende Sängerin & Jazzmusikerin Natia Dikhtyar kommt im Duo mit dem Bassisten und Produzenten Patrick Paco Müller nach Ludwigsburg, und die amerikanische Sängerin Deborah Carter ist mit dem Davide Petrocca Trio am Start. Die Kölner Jazzsängerin, Komponistin und Textdichterin Anne Hartkamp zeigt mit ihrem Quartett eine ungewöhnliche und lebensfrohe Variante des zeitgenössischen Jazz. Die rein weibliche Hornsection Jazzabella (Foto links: Anna Logue) bietet eine reizvolle Mischung zwischen hitzig-expressiven Jazzimprovisationen und kühl konstruierter, klassisch geprägter Kammermusik.
Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr kommt Danish Vibes – New music from the North, das beliebte Minifestival mit Branchentreff erneut nach Köln und Hamburg. Am 7. November 2019 steht der Konzertsaal des Stadtgartens einen Abend lang musikalisch ganz im Zeichen des hohen Nordens, eine Woche später die Hamburger Location Häkken & kukuun. Gleich vier außergewöhnliche Formationen, ausgewählt von einer Fachjury, repräsentieren die enorme Bandbreite zwischen Jazz, Worldmusic und Pop made in Denmark. Nanna Bech gilt als Skandinaviens aufregendste neue Stimme und verbindet nordische Melancholie und dunkle Americana zu geheimnisvollem Folk Noir. Die Pianistin Kathrine Windfeld (Foto rechts) kommt mir ihrer 15köpfigen Big Band: „a youthful, charismatic team of razor-sharp ensemble musicians and star quality soloists“.
Im Jahr 1978 schlossen sich Mitglieder eines Volkshochschulkurses über die Geschichte des Jazz zusammen und gründeten den ersten Jazzclub in Leverkusen mit dem Ziel, die Jazzmusik zu fördern, und als festen Bestandteil in der Kulturszene von Leverkusen zu etablieren. Im Jahr 1980 feierte die Stadt Leverkusen ihren 50. Geburtstag und forderte alle Vereine auf, sich an dem Fest zu beteiligen. So entstand das erste Jazzfestival in Leverkusen mit finanzieller Unterstützung der Stadt und des Kultusministeriums NRW. Inzwischen sind die Jazztage 40 Jahre alt und zählen zu den größten Jazzereignissen im deutschsprachigen Raum. 2019 kann sich das Publikum auf Kinga Glyk, Candy Dulfer, Jenniffer Kae, Tina Dico (Foto), Ida Nielsen, Lydie Auvray, Kimberose, On Air und viele weitere Acts freuen.
Seanaps ist ein transdisziplinäres Musikfestival, das neugieriges Publikum und neugierige Künstler*innen zusammenbringt. Mit Improvisationen, minimalistischen Kompositionen und ekstatischen Parties will das Festival abenteuerliche Sounds in neuen und aufregenden Formaten erkunden. Neben Konzerten mit Autochrom (Foto), Contagious, Nina Guo und Auguste Vickunaite, Staxl & Höäh, Mieko Suzuki, FOOL, Marylou, JD Zazie, Global Warming & Ahabzutun, Jealousy Party, Stella Chiweshe, u.v.m. bietet es Performances, Workshops und Gespräche, die die Verbindung von musikalischen und politischen Perspektiven beleuchten und z.B. danach fragen, was die Transparenz ökonomischer Strukturen mit unsichtbaren Sounds zu tun hat: „Seanaps is using the gaps between the art of sound and the living world“. Das Festival nutzt sein eigenes bargeldloses Bezahlsystem, das auf Blockchain-Technologie basiert, um größtmögliche Transparenz zwischen Künstler*innen, Publikum und Veranstalter*innen herzustellen.
Beim Akut-Festival findet ein frei und sperrig gedachter Jazz sein Zuhause, hier werden Grenzgebiete ausgelotet, Neues und Traditionsreiches kombiniert. In diesem Jahr wird der Frankfurter Hof z.B. von der Band „Fly Or Die“ der Trompeterin Jaimie Branch (Foto: Frank Schindelbeck) bespielt, die sich nicht zuletzt als ideenreiche Improvisatorin vom Geheimtipp zum Shootingstar der zeitgenössischen Jazzszene entwickelt hat. Ursprünglich im Punk und Grunge verwurzelt, fand sie durch Ornette Coleman und den Trompeter Don Cherry ihren Zugang zum Jazz. Mit der unkonventionellen Besetzung Trompete, Cello, Bass und Schlagzeug trumpft ihr Quartett nun mit einem exquisiten, akustisch geprägten Klangbild auf. Mit dem Mia Dyberg Trio kommt eine junge, aufregende Altsaxophonistin nach Mainz, die mit ihren zwei Begleitern einen unvergesslichen und zum Nachdenken anregenden freien Jazz erschafft. Beeinflusst vom Beatautor William S. Burroughs, dem schonungsloser Erzähler, bringt das Trio seine Inspiration auf den Punkt und ist in Bezug auf Klarheit eindeutig.
Das Festival in der Berliner Kulturbrauerei hat sich über die vergangenen Jahre hinweg als ein zwar kleines, dafür aber umso erlesener zusammengestelltes Festival etabliert, das alle Fans um das Genre „Psychedelic“ begeistert. An zwei Abenden auf dem Gelände der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg hat das Team der „8MM“-Bar, auch ohne Festival schon ein ziemlich legendärer Ort am unteren Ende der Schönhauser Allee, ein Programm mit Laura Carbone, der Post-Punk-Band Priests aus Washington D.C., der reisenden Musiker*innen-Family Tengger aus Seoul, und jeder Menge Berliner Bands & Solomusiker*innen wie Sofia Portanent, Saba Lou, Jealous (Foto: Joe Dilworth), Shybits, u.v.a. vorbereitet.
Der legendäre „Banjo-Bus“ kehrt im November-Dezember zur 11. Tournee des Kult-Festivals zurück in die Konzerthallen der Republik. An Bord sind neben Banjos auch wieder Mandolinen, Geigen, Gitarren und ein Kontrabass. Meisterlich gespielt begleiten sie die vielfältigen Sänger*innen, die den drei Top-Ensembles aus den USA den jeweiligen unvergleichlichen Original-Sound geben: Das Duo Hoot and Holler (Foto: Andy Wickstrom) aus North Carolina – bestehend aus Amy Albey und Mark Kilianksi – repräsentiert mit Clawhammer Banjo, Flatpicking Gitarre und Oldtime Fiddle perfekt die authentischen Folk-Klänge der Appalachen des amerikanischen Südostens. Die Price Sisters aus Ohio singen Traditional Bluegrass, gewürzt mit Mandolinen- Banjo- und Geigensoli der Extraklasse. Traditionell versammeln sich zum großen Finale alle Musiker*innen auf der Bühne zur gemeinsamen Begegnung mit dem Publikum, ein würdiger und traditioneller Abschluss jedes Jamborees. 


An 9 Tagen bietet das Schweizer Jazzfestival Unerhört 28 Konzerte an 12 Spielstätten, „lebende Legenden wie auch junge Positionen aus der weiten stilistischen Bandbreite des heutigen Jazz“. Das Line-Up kann sich in Sachen Vielfalt sehen lassen: die E-Bassistin Martina Berther, deren konsequent eingeschlagener Weg des Musizierens ohne Scheuklappen sie in musikalische Gefilde zwischen Jazz, Experimental, Alternative Pop, Improvisation und Noise führt, tritt solo auf. Außerdem finden sich Sarah Buechi, Mary Halvorson, Angelika Niescier, Almut Kühne, Kaja Draksler, Jaimie Branch, Vera Kappeler, das Duo Fleeb der Basler Vokalistin Anna Hirsch und des deutschen Schlagzeugers Dominik Fürstberger, u.v.a. im Programm. Einige Acts wurde eigens für das Festival auf den Weg gebracht. Die Schriftstellerin und Sängerin Melinda Nadj Abonji und Pianistin Simone Keller aus Zürich (Foto links: Lothar Opilik) haben sich mit dem Posaunisten Michael Flury zusammen getan, um Texte von Abonji über Rosa Luxemburg und Musik der russischen Komponistin Galina Ustwolskaja in Szene zu setzen und das Wirken der großartigen Frauen wieder in unser heutiges Bewusstsein zu bringen. Die französische Jazzsängerin Leïla Martial hat mit dem Vokalensemble der Hochschule Luzern ein exklusiv für das Festival konzipiertes Repertoire an komponierter und improvisierter Vokalmusik erarbeitet. Die US-Cellistin und Komponistin Tomeka Reid leitet die diesjährige Festival-Workshop-Band der Zürcher Hochschule und präsentiert zusammen mit den Zürcher Jazz-Studierenden und später auch solo ihre schillernden Kompositionen.
Der Genrebegriff Singer/Songwriter ist, wie langjährige Besucher*innen des Blue Bird Festivals wissen, lediglich ein Hilfsausdruck für das, was sich jährlich Ende November im Porgy & Bess abspielt. Da werden Laptops ausgepackt und Synthesizer zum Flirren gebracht, und „es tummeln sich mehr Schlagzeugerinnen als Mundharmonikaspieler“. Doch natürlich lässt die Vienna Songwriting Association, die das dreitägige Clubfestival veranstaltet, auch die einzelne Frau mit Gitarre oder den Mann am Klavier auf die Bühne. Experimentierfreudigkeit und das Spielen – wenn auch nicht der komplette Bruch – mit Genrekonventionen ist das, was das Lineup des Blue Bird auszeichnet. Das Line-Up wartet irgendwo zwischen Folk-Noir, Lo-Fi-Pop, Singer/Songwriter und Indierock mit Eivør, Highest Sea, Liz Metta, Kathryn Joseph, u.a. auf.
Auf dem Puls-Festival – PULS ist der Jugendsender des Bayrischen Rundfunks – „könnt ihr die neuen Hypes live und nah erleben, noch bevor sie die großen Hallen füllen“. Ins Funkhaus München und das E-Werk Erlangen eingeladen wurde z.B. die junge Südafrikanerin und mittlerweile Oscar-Gewinnerin (!) Alice Phoebe Lou, die ihre „jazzy Indie-Rock-Arrangements im ausgecheckten avant-garde-Style“ auf die Bühne bringen wird. Lisa Morgenstern kredenzt Lieder zwischen barockem Synth Pop und expressiven Piano-Linien, die sie live mit dem Münchner Rundfunkorchester präsentiert. SEDA (Foto links), die ein Tontechnikstudium absolviert hat, entwickelt mit Schlagzeug, Bass und Keyboard und nicht zuletzt ihrer souligen Stimme ihren eigenen poppigen Drive. Das Münchner Duo Umme Block hat sich vom Singer-/Songwriter-Duo mittels alter Synthesizer zum Electropop-Act gemausert.
Am Montag, dem 30. September 2019 performte sie mit ihrer Band vor einem völlig begeisterten Düsseldorfer Publikum. Funkig geht es los. Während die Band sich einspielt, tanzt die Sängerin auf roten Pumps hinaus auf die Bühne, der Rock ihres pastellblauen Tupfenkleids schwingt und wirbelt zu der Musik mit afro-kubanischen Anklängen. Dann stimmt sie ein rhythmisches Lied an, das sie mit einem kecken, mädchenhaften Knicks beendet und nach dem sie ins Publikum ruft: „Alles gut?“ „Ja!“ ruft das hingerissene Publikum zurück. Dem feurigen Intro folgt eine Ballade, inspiriert von ihrem „Ex“, wie die Sängerin erzählt. Dieser Ex wird im Laufe des Abends für einige weitere Balladen herhalten. Mit ausdruckstarker Stimme singt sie davon, was auch immer dieser Ex getan oder nicht getan hat. Da die Künstlerin alle Songs in ihrer kreolischen Muttersprache singt, verstehe ich den Text nicht, so wie vermutlich die meisten Konzertbesucher*innen auch nicht. Aber das ist auch völlig egal, denn Elida Almeida singt mit ganzem Körpereinsatz und viel Gesichtsmimik, so dass sich die Stimmungen der einzelnen Songs ohne Worte übertragen. Bei dem Song „Forti Dor“ wird ihr Gesichtsausdruck so traurig, dass man sofort die trübe Stimmung nachempfinden kann, die der junge Mann verursacht haben muss.

Die 43. Leipziger Jazztage werden sich vom 10. bis 19. Oktober 2019 der „Zukunftsmusik“ widmen – zwischen heutigen Jazzutopist*innen und Pionier*innen der Jazzgeschichte, zwischen Tradition und Innovation, Fortschrittsglauben und Science-Fiction, der Landung auf dem Mond und anderen Utopien. Die Leipziger Jazztage wollen in diesem Jahr zeigen, dass vieles im Jazz noch Zukunftsmusik ist – und dass Jazz nach wie vor eine Musik der Zukunft ist, obwohl er nun schon seit über 100 Jahren nach vorn strebt, raus aus der Gegenwart, rein in die Zukunft. Darüber hinaus fragt das Festival, was die globalen Veränderungen unserer Zeit für diese Musik bedeuten. Mit dabei sind z.B. die Band der Pianistin Kaja Draksler Punkt.Vrt.Plastik und Lucia Cadotsch mit ihrem neuen Projekt LIUN + The Science Fiction Band (Foto). Hilde Marie Holsen (tp, elec) und Samuel Rohrer (dr, elec) mischen Trompete und Schlagzeug mit elektronischen Elementen und „mäandern an ausgefransten Genregrenzen“. Gänsehautmusik, inspiriert vom Nordlicht, von der Stille und den Naturgewalten einer Vulkaninsel im Atlantik bieten die isländische Geigerin Gerður Gunnarsdóttir und der Schweizer Klarinettist und Komponist Claudio Puntin bei essence of north. Außerdem könnt ihr die diesjährige Preisträgerin des BMW Welt Young Artist Jazz Award Hannah Weiss, Oh Y!, SALOMEA, Mette Henriette und Stucky con Carne feat. FM Einheit erleben.
Das größte deutsche A-Cappella-Festival „Vokal Total“ präsentiert ab Oktober wieder jede Menge Vokalkunst unterschiedlichster Genres. Bei vielen Konzerten stehen gleich zwei Acts auf der Bühne, mit dabei sind die italienische Formation Elephant Claps (Foto links), Sixte ajoutée, don camillo Chor, OstBahnGroove, baff, der Jazzchor Freiburg, VoicesInTime, u.v.a.
Als die 7 Macherinnen – Barbara Barth, Marie Daniels, Rosa Kremp, Maika Küster, Mara Minjoli, Christina Schamei und Johanna Schneider – ihr PENG Kollektiv gegründet haben, war der Ursprungs-Gedanke Frauen zu fördern, die noch immer, trotz der großen Fortschritte der Gleichberechtigung im Jazz, unterrepräsentiert sind. Inzwischen betrachten sie die Benachteiligung von Frauen als ein Beispiel. Ob patriarchale, rassistische, ökonomische oder andere Strukturen der Herrschaft: Sie schränken uns alle in unserer Freiheit ein und sabotieren eine soziale, eine demokratische Zukunft. Das Team des PENG Festivals möchte einen Rahmen schaffen, der frei ist von jeglichen Strukturen der Unterdrückung, Macht und Dominanz, ein Ort, in dem die Werte eines respektvollen Umgangs hochgehalten werden, solidarisch, und gleichberechtigt kommuniziert und behandelt wird. Das Festival soll also mehr sein, als eine Vorstellung herausragender, regionaler und internationaler Künstler*innen. Und das Programm kann sich sehen lassen: Hanne Hukkelberg (Foto unten: Trine Hisdal), Angelika Niescier mit ihrem Sublim Trio, das Mareike Wiening Quintett, Barbara Barth & Manuel Krass mit In Spheres, das Allison Philips Trio feat. Dario Trapani, das Romy Camerun Quartett feat. Ryan Carniaux sowie Wir hatten was mit Björn, die von den Sängerinnen des Peng-Kollektivs als Chor verstärkt werden. Am Sonntag schließt die Talkrunde „Musik. Macht. Markt. – Gender und Gerechtigkeit im Jazz“ ab 13 Uhr das Festival ab (Eintritt frei). 
vornehmen – die Rede ist von Flüstertunneln, mobilen Konzerten und Klangspaziergängen („Walking Concerts“) (Foto: Helmut Prochart). Internationale Künstler*innen treten mit heimischen Musiker*innen in den Dialog und zeigen auch abseits des Programms in sogenannten Blind Dates, dass Musik keine Grenzen oder Sprachbarrieren kennt. Mit dabei sind Maja Osojnik, Almut Kühne, das Hejira Trio, Elina Duni & Rob Luft, LIUN & The Science Fiction Band, Mykia Jovan, das Duo Lume der Akkordeon-Virtuosin Merima Ključo und der Sängerin Jelena Milušić, 5K HD, Marie Kruttli Trio, SOMI, u.a. Workshops, DJing, Filme und ein interessantes Kinderprogramm kommen noch dazu.
Schon seit dem Jahr 2003 gibt es in Gelsenkirchen die klezmer.welten. Im Line-Up stehen das Caravan Chamber Orchestra mit jiddischer und arabischer Musik aus Haifa und Weimar, das Trio Lebedik, das Duo Fran & Flora (Foto: Ilme-Vysniauskaite) – zwei Virtuosinnen an Violine und Cello – sowie Sveta Kundish & Alan Bern u.v.a. In diesem Jahr kann sich das Publikum außerdem auf einen Klezmer-Tanz-Abend mit Live-Musik freuen und an einer Schabbat-Feier teilnehmen. Vom 20.-27.10. findet ein Klezmer-Workshop für Kinder, Jugendliche und Erwachsene statt, der die Teilnehmer*innen zu einer Entdeckungsreise in jiddische und orientalische Musikwelten einlädt. Das Abschlusskonzert zeigt die Ergebnisse dieses KlezOrient Orchestras am letzten Festivaltag. 
Das vielfältigste und längste Jazzfestival Deutschlands mit mehr als 80 Konzerten, knapp 40.000 Besucher*innen und 500 Künstler*innen aus 30 Nationen an 23 Spielstätten – so locken die Jazztage auf ihrer Homepage. In diesem Jahr wurden Nina Hagen, Barbara Dennerlein (Foto rechts), Maria Mareksini feat. Klazz Brothers, Youn Sun Nah, Sheila E., Cleo & The Lagniappes, Cristina Branco, Laila Biali, Rebekka Bakken, die Dresdner Philharmonie mit Angélique Kidjo, Tuck & Patti, Stefanie Heinzmann, Ute Lemper, Tina Tandler, Lizz Wright, The Bulgarian Voices-Angelite, Kimberose, Kinga Glyk, Teresa Bergman, Jocelyn B. Smith, Lily Dahab, The Fitzgeralds u.v.m. Bei der „Nacht der Gitarren“ ist Yuliya Lonskaya mit von der Partie. Beim Swing Band Ball könnt ihr 5 Stunden das Tanzbein schwingen.
Im November letzten Jahres wurde beim ersten Further* Festival die Argumentation Lügen gestraft, es gäbe einfach zu wenig gute Frauen, die sich für Bühne, Podium, Liste und Pulte eignen würden und die man buchen könne. Im Uebel & Gefährlich in Hamburg stellten die Macher*innen ein Line-Up auf, das zu 100 Prozent aus Frauen*, nichtbinären Personen und Transgender bestand. Keine Kompromisse mehr, kein Annähern, kein Ding: Es einfach mal machen. Sie wollen zeigen, „dass ein kulturelles und politisches Angebot sehr gut auch ohne die Dominanz von Cismännern auskommt, selbstverständlich auch funktioniert, Qualität besitzt, vielseitig ist und neue Dynamiken freisetzt“. So könnt ihr euch am Wochenende auf MS Nina, Gianni Mae, KeKe, Melissa Audrey,
Zusammen mit über 100 Künstler*innen, Ausstellenden und gemeinnützigen Organisationen feiert das Festival das “synergetisch multipolare Spektrum” der Künste, Menschen und Netzwerke in der Hamburger Fabrik. Ein Highlight des diesjährigen Festivals sind die “Art-Clashes”: Die mitwirkenden Künstler*innen werden in verschiedensten Kollaborationen exklusive Performances auf die Bühne zaubern, die so noch nie so gesehen, gehört und erlebt worden sind. Mit Shirley Holmes (Foto: Oliver Beige), Fani & Bouba, Souzan Alavi u.v.a. Dazu gibt es vor Ort Kunstausstellungen sowie eine Network-Area. Übrigens: Die Fabrik ist für “Wheelers” barrierefrei gestaltet! Gebärdensprach- & Schriftdolmetscher werden vor Ort sein.
Die Festivalleiterin Kathrin Müller-Beck hat für den 10jährigen Geburtstag ein interessantes Programm aus internationalen und heimischen Musiker*innen wie dem Landes-Akkordeon-Ensemble Sachsen-Anhalt zusammengestellt: die Norwegerin Rebekka Bakken kommt mit einer Formation, die sie eigens für das global music festival – akkordeon akut! zusammengestellt hat. Die finnische Akkordeonistin Johanna Juhola (Foto: Sami Perttilä) tritt mit ihrem neusten Soloprojekt „Imaginary Friends“ auf, Bobo und Herzfeld werden mit dem weißrussischen Akkordeonvirtuosen Yegor Zabelov erwartet. Anne Niepold hat mit ihrem Projekt „Musette is not dead“ 2014 die Nostalgiker der Tanzschuppen, die Liebhaber des diatonischen Akkordeons und die Aficionados des Jazz versöhnt. Nun bringt sie mit ihrer ‘Lieblings-Rythmsection’ im Trio erstmals die Lieder der neuen CD „Vita Brevis“ zu Gehör.
Als Berliner Jazztage 1964 gegründet, zählt das Jazzfest Berlin zu Europas ältesten und renommiertesten Festivals seiner Art. Mit einem Fokus auf Communities, kollektive und internationale Begegnungen, aber auch auf Improvisation als Kultur und Sprache solcher Gemeinschaften, setzt das Jazzfest unter der Leitung von Nadine Deventer seine im letzten Jahr begonnene Ausrichtung fort. Vom 31. Oktober bis zum 3. November präsentiert ein pickepackevolles Programm rund 200 Musiker*innen aus 15 Ländern in verschiedensten Formationen, darunter die Multiinstrumentalistin, Komponistin und Sängerin Angel Bat Dawid mit ihrer Chicagoer Band The Brothahood und die Pianistin Eve Risser, die beide beim Jazzfest Berlin ihre Deutschlandpremiere feiern. Auch das chilenische Melissa Aldana Quartet (Foto links oben: Harrison Weinstein), das Trio Melez der türkischen Vokalistin Cansu Tanrıkulu, Leïla Martial, Sinikka Langeland, das Australian Art Orchestra mit Kompositionen von Julia Reidy u.a. stehen im Line-
Up. Zwei spannende Kollektive gibt es auch noch zu erleben: das 2013 gegründete KIM Collective (Foto rechts: Liz Kosack), bestehend aus 13 Improvisator*innen und Komponist*innen aus den unterschiedlichsten Communities der Berliner Musikszene wie Laura Winkler, Liz Kosack, Julia Reidy und Dora Osterloh, die sich allesamt jeglichen stilistischen und hierarchischen Einschränkungen verweigern – und die europäische Kooperationsinitiative melting pot, die seit 2013 junge Improvisationsmusiker*innen wie Signe Emmeluth, Katharina Ernst und Mia Dyberg zusammenbringt. Die „Kiezkonzerte“ u.a. mit Isabelle Klemt, Dora Osterloh, Julia Reidy und Fabiana Striffler tragen das Festival hinein in die Nachbarschaft: in ein Wohnzimmer, eine kleine Galerie, eine Weinhandlung und einen Friseurladen rund um den Fasanenplatz in unmittelbarer Festspielhausnähe. Künstler*innengespräche nehmen die Themen „Back to the future? – Musik und soziale Utopie“ und „Beyond Individualism? – Communities & Kollektive in Jazz und improvisierter Musik“ in den Blick. 





























Seit fast 20 Jahren findet jährlich das vierwöchige Festival in einer ungewöhnlichen Zeltlandschaft statt. Neben den zahlreichen Musiker*innen gibt es jedes Jahr auch Vorstellungen im Bereich Zirkus, Kabarett und Theater. Die Besucher können sich u.a. auf Lo Malinke, Esther Ofarim, Gerburg Jahnke, Mogli (Foto), Gayle Tufts, Lyambiko und Wallis Bird freuen. 
Lehrter Bluesfestival 01.09.2018 Lehrte
Zum 6. Mal lädt die Stadt Stade dazu ein, im Bürgerpark einen Tag voller Musik zu verbringen. Zum Einstimmen auf das Festival gibt es bereits eine Spotify Playlist mit namens MAMF, die Songs aus den vergangenen Jahren, aber auch aus dem diesjährigen Line up beinhaltet. Die Besucher können sich freuen auf die Bands 2Raumwohnung und Zimt (Foto). 
Das besondere Konzept dieses Festivals ist, dass die Location bis zum Schluss geheim ist. Nur die Besitzer der Tickets erfahren eine Woche vor Beginn den genauen Veranstaltungsort. Das gemütliche Festival geht in eine neue Runde, wobei dieses Jahr Dillon (Foto), Snaul Mail, Wildes, Rue Royale und Ilgen-Nur mit dabei sind.
Vor genau zehn Jahren fiel der Startschuss für die erste Auflage von „Treppen, Keller, Hinterhöfe“. Eine traumhafte Erfolgsgeschichte für die kleine Stadt Witzenhausen, die mit ihrem Programm auch in diesem Jahr wieder ein Fest kreiert hat, das alle Sinne ansprechen soll. Diesmal lautet das Motto: Brücken schlagen, Brücken bauen, über Brücken gehen“– kurz „Zusammen(b)rücken“. Zum ‚Tag des Offenen Denkmals‘ füllen sich alte Mauern einmal mehr mit Musik und Klang, außergewöhnliche Orte verwandeln sich in Ausstellungsräume für Malerei, Gestaltung und Fotografie. Von Freitagmorgen bis Sonntagabend öffnen sich Türen zu sonst verschlossenen Orten und auf den Bühnen und Straßen kommt Nahes und Fernes zusammen. Von jazzigen Klängen bis Rockmusik über Klassik, Kleinkunst und Lesungen. Mit dabei ist z.B. Petra Eisend, die ihr Programm „Auf den Flügelschwingen des Klanges – Hang & Handpans, Gong & Sounds“ darbietet. Außerdem werden She Owl, The Dead Lovers (Foto), u.v.w. erwartet.
Das Popkulturfestival entlang des Rheinufers hat einiges zu bieten. Es verbindet und fördert junge kulturschaffende Akteur*innen und die Besucher*innen können sich freuen auf ein buntes Programm aus elektronischer und alternativer Musik, aber auch performativer Kunst. Innerhalb der abwechslungsreichen und individuellen Location erwarten Euch Kat Frankie (Foto), Haiyti, Hildegard von Binge Drinking und Jayda G.
Im September ist es wieder soweit und in Berlin findet eines der weltweit familienfreundlichsten Festivals der Welt statt. Die besondere Programmvielfalt und Gestaltung sorgt dafür, dass Groß und Klein sich wohl fühlen. Dazu gehört das Kidzapalooza, das Nachhaltigkeitsareal „Grüner Kiez“ und das Lola Fun Flair mit jeder Menge Straßentheater. Unter den ganzen Programmpunkten darf man auf keinen Fall die Vielzahl an hochkarätigen Künstlerinnen wie Dua Lipa (Foto), Sxtn, Nervo, Sofi Tukker, Jorja Smith, Wolf Alice, Kat Frankie, Alison Wunderland, Gurr, Clairo, Laura Carbone, Kendy Gable und The Everettes verpassen. 

finanziert sich größtenteils aus den Speise- und Getränkeverkäufen. Das kulinarische Angebot ist nicht nur vielseitig, die Rohstoffe sind auch aus regionaler Umgebung und größtenteils biologisch. Das Line-Up ist teilweise rockig, aber auch andere Genres bekommen hier eine Chance und seit einigen Jahren gibt es zusätzlich zum Bühnenprogramm ein DJ-Zelt. Vera, Diana Ezerex (Foto) und Speedy und der Wolf werden u.a. auftreten, dazu gibt es aber noch ein vielseitiges Sideprogram.
Das Gerberviertelfest in der Stuttgarter Innenstadt lädt nicht nur zum Bummeln ein. Fast jedes Geschäft hat einen kleinen Stand vor der Ladentür aufgebaut, an denen die Besucher vom Slacklining bis zum Skateboardfahren alles ausprobieren können. Hinzu kommt selbstverständlich auch eine Menge Musik. Dieses Jahr in Form von The Kerstin, Los Santos, Everdeen und Naked Hazelbeard (Foto).
Schon zum 32. Mal findet das Festival statt, an dem nicht nur renommierte Jazzgrößen auftreten. Auch junge Bands und Musiker*innen konnten sich bewerben, um einen Auftritt auf der großen Bühne zu gewinnen. Unter anderem wird man Maya Fadeeva (Foto) live erleben können.
Seit 2014 gibt es die Magdeburger Kulturnächte. Das Motto dieses Jahr lautet „Das muss Liebe sein“. An über 30 Lokalitäten finden Konzerte von June Cocó (Foto), Pernilla Kannapinn, Máire Bethnach und vielen anderen statt. Es wird aber auch ein vielseitiges Programm mit einer Mischung aus Theatervorstellungen, Lesungen und Ausstellungen die Besucher erwarten.
Das Festival rund um den 9. Bezirk findet seit 2011 statt und es geht darum, neue Bands zu entdecken, die viel Potenzial haben, bei denen der große Durchbruch bisher aber ausblieb. Dabei werden insbesondere Bands und Musiker*innen aus beispielsweise Osteuropa gefördert. Zu finden ist hier eine bunte Mischung aus Rock, Electro, Club und Alternative. Unter den über 100 Acts sind dieses Jahr Andrea Bucko, Teresa Rotschopf (Foto), Wunderwelt und Neuschnee. 


MUSIC IN THE MIDDLE EAST 21.09.