Stiftung Árvore vergibt Stipendien an Musiker*innen aus D/CH
Die Schweizer Stiftung Árvore denkt die Musikförderung neu: Statt einzelne Projekte zu unterstützen, übernimmt sie 4 Jahre lang einen Teil der Lebenshaltungskosten (1200 Euro in Deutschland, 2100 CHF in der Schweiz) von ausgewählten frei- und hauptberuflichen Künstler*innen. Bewerben können sich Musiker*innen aus den Bereichen elektronische Musik, improvisierte Musik, Hip-Hop, Jazz, Pop/Indie und Rock und deren Schnittstellen, die in der Schweiz oder Deutschland Steuern zahlen und seit mindestens 6 Jahren in Vollzeit als Musiker*in arbeiten, also mindestens die Hälfte des Lebensunterhalts durch die musikalische Tätigkeit verdienen oder mindestens die Hälfte der normalen Arbeitszeit (42 Stunden/Woche) der musikalischen Tätigkeit widmen. Außerdem müssen die Bewerber*innen Mitglied in einem schweizerischen oder deutschen Berufsverband (z.B. SONART, Deutsche Jazzunion, Pro Musik) oder in einer Interessengemeinschaft (z.B. Helvetiarockt, Music Women* Germany) sein. In diesem Jahr dürfen sich nur Musiker*innen bewerben, die in einem ungeraden Jahr geboren wurden. Bewerbungsphase: 2.-20.6.2025. Hier seht ihr, welche Artists 2024 gefördert wurden.
Kulturpolitische Gesellschaft sucht Hauptgeschäftsführung
Sie haben Lust, die Zukunft der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. – als zivilgesellschaftliche Stimme, Impulsgeberin für kulturpolitische Transformationsprozesse und engagiertes Netzwerk – aktiv mitzugestalten? Oder kennen Sie jemanden, auf den das zutrifft? Zum September 2025 sucht die Kulturpolitische Gesellschaft e.V. eine*n neue*n Hauptgeschäftsführer*in (w/m/d) (Vergütung nach TV-L 15)! Gesucht wird eine engagierte, innovationsfreudige und kommunikationsstarke Persönlichkeit mit betriebswirtschaftlicher Expertise, strategischem Weitblick und kulturpolitischem Know-how. Die Hauptgeschäftsführung verantwortet die Leitung der Geschäftsstelle, gestaltet den Verband programmatisch mit und vertritt ihn nach außen. Bewerbungsschluss: 20.06.2025
Förderung für Barrierefreiheit von Aktion Mensch
Musikfonds: Kleine Projektförderung (bis 30.05.)
- Förderhöhe: bis zu 3.000 € pro Projekt
- Für Projekte mit einem Gesamtbudget bis 10.000 €, die im Sommer 2025 starten sollen
- Fokus: Projekte im ländlichen Raum und strukturschwachen Regionen
- Gefördert werden u. a.: Künstler*innenhonorare (mind. 300 € pro Auftritt), Produktions- und Veranstaltungskosten und Reise- und Übernachtungskosten gemäß BRKG
- Wichtig: Mind. 10 % Kofinanzierung erforderlich
- Keine Förderung für Metropolregionen, reine Tonträgerproduktionen oder Auslandsprojekte
Open Call: Junge Perspektiven auf die Einheit gesucht!
Bis 25.06.2025 ist ein Open Call für junge Menschen von 15–35 Jahren ausgeschrieben: Wie fühlt sich die deutsche Einheit 2025 an? Ist sie gelebte Realität, leeres Wort oder etwas ganz anderes? Zum Jugendkongress „Einheit: Jetzt!“ am 23. September 2025 in Berlin werden kreative Beiträge von jungen Menschen gesucht (Video, Musik, Kunst, Text, Performance).
Die spannendsten Einsendungen werden zum digitalen Vorbereitungsworkshop (11. Juli) eingeladen und beim Kongress einem großen Publikum präsentiert.
GEMA-Mitgliederversammlung lehnt Reform der Kulturförderung ab
Die geplante Reform der Kulturförderung bei der GEMA ist vorerst gescheitert: Bei der Mitgliederversammlung mit mehr als 1.000 Teilnehmer*innen erreichte der Reformantrag keine ausreichende Mehrheit. Kern der Reform war die Abschaffung der Unterscheidung zwischen E- und U-Musik in der Kulturförderung. Nur die Textdichter*innen stimmten mit über 99 % für den Antrag, während Komponist*innen (64,4 %) und Musikverlage (61,2 %) die nötige Zweidrittelmehrheit verfehlten. Alle weiteren damit verbundenen Anträge wurden ebenfalls abgelehnt. Das Thema bleibt dennoch auf der Agenda: 2026 wird die Reform erneut diskutiert. Die GEMA betont, dass bei den Mitgliedern ein breiter Konsens über den Reformbedarf besteht.
Buchtipp: Musikgeschichte & Gender auf der Bühne
Billie Holiday, Édith Piaf, Claire Waldoff – Chanson- und Jazzsängerinnen sind beliebte Sujets des populären Musiktheaters. Bei solchen Produktionen beschäftigen sich die Theaterakteur*innen mit Musikgeschichte, aber auch mit der Genderperformance der dargestellten Musikerin: Sie denken über Selbstinszenierung, Leben und Musik der historischen Person, aber auch über (Musik-)Geschichtsschreibung nach. Mit ihrer Dissertation „Musikgeschichte und Gender auf der Bühne – Historische Chanson- und Jazzsängerinnen im populären Musiktheater“ setzt Clémence Schupp-Maurer diese Auseinandersetzung in den wissenschaftlichen Fokus. Mit einer innovativen Methode, die Ansätze aus der Ethnologie, Theaterwissenschaft und Musikwissenschaft kombiniert, analysiert sie, wie Musikgeschichte und Genderkonzepte auf der Bühne entstehen.
Online-Befragung zu Proberäumen in Stuttgart (bis Anfang Juni)
Das Kulturamt Landeshauptstadt Stuttgart begann im Frühjahr 2024 im Rahmen einer Proberaumstrategie mit der Untersuchung von Musikproberäumen in Stuttgart. In einem ersten Baustein zum Thema „Wo übt die Musik?“ wurde der aktuelle Bestand an Proberäumen für Musiker*innen aller Genres aus der Perspektive von Stuttgarter Betreiber*innen und Akteur*innen ermittelt; daran hatten über 160 Proberaumbetreiber*innen teilgenommen, die in Summe rund 600 Proberäume in Stuttgart zur Verfügung stellen. Erste Ergebnisse sind hier online abrufbar. Seit Jahresanfang läuft nun der zweite Teil der Studie zum Thema „Wie übt die Musik?“, der sich mit der Perspektive der (potenziellen) Nutzer*innen von Stuttgarter Proberäumen auseinandersetzt. Mit dieser soll der Bedarf an Proberäumen für Nachwuchs, Amateure und professionelle Musikschaffende im Zuge der Stuttgarter Proberaumstudie des Kulturamts ermittelt und dem bestehenden Angebot an Räumen gegenübergestellt werden. Hierzu werden alle aktiven Musiker*innen aus Stuttgart unabhängig von ihrer musikalischen Ausrichtung zu einer anonymen Online-Befragung eingeladen, an der bis Anfang Juni über den folgenden Link teilgenommen werden kann (Dauer ca. 10 Minuten). Je mehr mitmachen, desto produktiver kann an der Proberaum-Infrastruktur der Landeshaupstadt gearbeitet werden.
#MelodivaSpotlight: SENTA mit Kinderalbum „Hoch die Hände Wochenende“
Selten gibt es „Kindermusik“, die auch die Eltern hören wollen. Das folgende Album dürfte aber so eine sein. Nach über 20 Jahren in der Musikbranche stand die erfolgreiche Musikerin, Schauspielerin, Podcasterin und Unternehmerin Senta (bekannt als Oonagh) an einem Wendepunkt. „Ich habe wirklich überlegt, die Musik hinter mir zu lassen.“ Doch dann kam der Sommer 2024 – und aus einer spontanen Idee, ihrer Tochter einen Song zu widmen, entstand „Farben sind für alle da“. Was als kleines Herzensprojekt begann, wurde zur Bewegung. 6 Millionen Views auf TikTok und Instagram, über 15.000 Shares und ein Thema, das mitten ins Herz traf. Senta hinterfragt mit ihrer Musik geschlechterspezifische Stereotype und fordert Wahlfreiheit von klein auf. Mit Unterstützung der Initiative Musik und einer klaren Vision startete sie danach ihren Weg in die Kindermusik. Am 20. Juni 2025 erscheint ihr erstes Album für Kinder und Familien: „Hoch die Hände Wochenende“. Ein Album, das nicht nur Spaß macht, sondern Selbstliebe, Mut, Selbstvertrauen und Zusammenhalt eintritt. Mit Themen wie Freundschaft, Stress, Gefühlen und Empowerment will sie Kinder bestärken – und sie dort abholen, wo sie stehen.
Tamara Lukasheva sammelt Unterstützung für Ukrainisches Orchester
Trotz aller Schwierigkeiten hat die ukrainische Jazzsängerin Tamara Lukasheva 2023 die CD „Anima“ mit dem INSO Lviv Orchester aufgenommen. Sie erschien 2024 bei Tangible Music und erhielt hervorragende Kritiken: unter anderem wurde das Album zum „Album des Monats BR”, zum „Album der Woche” bei NDR und landete auf Platz 3 der „Besten Alben 2024” laut Jazzthing. Jetzt brauchen die Musiker*innen des Orchesters unsere Unterstützung, um weiter arbeiten und den musikalischen Betrieb aufrechterhalten zu können. Um Partituren einkaufen, Instrumente überholen und neu anschaffen zu können, hat die Wahlkölnerin kürzlich eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Denn der Kunstbetrieb in der Ukraine läuft trotz des Krieges weiter. Er gibt den Menschen dort Halt, Kraft und Hoffnung. Die Kampagne läuft noch bis 16.08.2025.
Jammin‘ im Juni: FEM* JAMS, Open Stages und mehr
Auch im Juni gibt es an vielen Orten wieder Jam Sessions, Open Stages und andere Formate zum Ausprobieren, Improvisieren, Bühnenluft Schnuppern, Connecten, Auflegen und austauschen. Hin da…!
01.06. HILDA FEST @Rabatz, Heidelberg, 15-19 Uhr
03.06. GRRRL* PUT YOUR JAM ON @Merlin, Stuttgart 18:30 Uhr
04.06. OUR STAGE @Trauma, Marburg, 18 Uhr
05.06. FEM* JAM @HausDrei, Hamburg, 20 Uhr
02.06. LADY JAM mit Opener 2linksvonb @Anyway, Köln, 19:30 Uhr (Anmeldung)
10.06. DJ ÜBUNGSSPACE für angehende FLINTA* DJ @SLOT Hamburg, 19-21 Uhr
20.06. FLINTA* MUSIC LAB @Waggong, Frankfurt, 19 Uhr
21.06. FEM*JAM MAINZ @Frauenzentrum, 17-19 Uhr
23.06. FLINTA* HAFEN, Leipzig, 19 Uhr (nur mit Anmeldung)
26.06. OPEN STAGE @Kreativfabrik Wiesbaden (all gender) 20 Uhr
29.06. FEM* JAM @M26, Regensburg, 15 Uhr (Anmeldung)
Radiotipp: WDR3 Jazz mit Christine Corvisier
Von den Meilensteinen in der Geschichte des Jazz zu den spannendsten Neuerscheinungen und aktuellen Trends – in den Clubs von NRW und den Jazz-Metropolen der Welt: die Radiosendung „WDR 3 Jazz“ präsentiert mehrmals pro Woche jeweils um 22:03 Uhr Jazz und Improvisierte Musik von der Geschichte bis in die Gegenwart. Am 29.05. widmet sich Michael Kuhlmanns Sendung der Saxophonistin Christine Corvisier, die jüngst ihr neues Album „Chansons de Cologne vol.2“ veröffentlicht hat. Sie ist Leiterin ihrer eigenen Band „Christine Corvisier 5tet“, mit der sie regelmäßig auf Tournee geht, und spielt auch in größeren Ensembles wie dem Rundfunk Tanz Orchester Ehrenfeld (Jan Böhmermann ZDF Magazin Royale) u.a. (Foto: Florian Zeeh)