GRRRL Put Your Records On 30.06.2025
Die Musikbranche ist noch immer stark von Männern geprägt und – umso wichtiger ist es, sichere und empowernde Räume für FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter-, nicht-binäre, Trans- und Agender-Personen) zu schaffen! Das Popbüro Stuttgart lädt euch herzlich zum nächsten Netzwerktreffen für FLINTA* Musikschaffende, Projekte und Initiativen am 30.06.2025 von 18-22 Uhr im Jugendhaus Mitte ein, in dem es Raum gibt für Austausch über eure musikalischen Projekte und ein gemeinsames Kennenlernen und Vernetzung mit lokalen Initiativen. Oder einfach um eine gute Zeit miteinander zu verbringen – bei Drinks und Snacks! Ob du selbst Musik machst, Projekte startest, in der Szene unterwegs bist oder einfach Lust auf Austausch hast – komm vorbei!
Open Call: Lila Fetzen (Berlin)
Lila Fetzen erinnert 35 Jahre nach 1989/90 an die offiziell nicht anerkannten ostdeutschen Frauen*bewegungen, vor allem an die Lila Offensive, die sich im Prenzlauer Berg in den späten 1980-er Jahren gründete, und nimmt historische Fotografien zum Ausgangspunkt einer Suche nach solidarischen Gesten des Widerstands und der Sichtbarkeit heutigen queeren Lebens. In einer kollektiven Performance im Stadtraum wird der Frauen*widerstand der 80-er Jahre vor dem Hintergrund heutiger Erfahrungen im/mit städtischem Raum aktualisiert. Textile Banner, Kostüme und Sprechakte holen die Forderungen und das Potenzial von damals in die Gegenwart hinein und fragen, was wir aus den Erinnerungen, den „lila Fetzen“ mitnehmen und neu zusammensetzen können, um heutigen Ungerechtigkeiten zu begegnen. Um diese Performance in einem kollektiven Prozess gemeinsam zu gestalten und umzusetzen wird nach interessierten Frauen* und FLINTA*, die mitmachen, gesucht. Melde dich bis 30.06.2025 per Mail an.
Neuer Podcast „MOM’S GOT TALENT“
Pamela Bürger & Nanja Oedi sind zwei Mütter in Berlin, die in der Musikbranche arbeiten. 2024 haben sie den Music Family Hub gegründet, mit dem sie sich für bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Music Biz engagieren. Neben einer „Event-Reihe für Elternpower“ haben sie den Podcast „MOM’S GOT TALENT“ gestartet, der alle FLINTA*, die sich nach Schwangerschaft oder Geburt über das Thema Elternschaft in der Musikbranche austauschen möchten, einlädt, den Podcast zu hören, zu Events zu kommen und sich zu vernetzen. Der Fokus liegt auf den Erfahrungen von Müttern in der Musikbranche, sie sprechen jedoch auch mit Vätern und weiteren Elternteilen, um neue Perspektiven, gegenseitige Unterstützung und echte Veränderung zu erreichen. Der erste Teil beschäftigt sich mit Müttern im Spagat zwischen Beruf und Familie und lässt Maike Mohr (Chefboss) zu Wort kommen. Im zweiten Teil waren Jasmin Wagner aka Blümchen, Nathalie Mong und Johanna Amelie zu Gast.
Stiftung Árvore vergibt Stipendien an Musiker*innen aus D/CH
Die Schweizer Stiftung Árvore denkt die Musikförderung neu: Statt einzelne Projekte zu unterstützen, übernimmt sie 4 Jahre lang einen Teil der Lebenshaltungskosten (1200 Euro in Deutschland, 2100 CHF in der Schweiz) von ausgewählten frei- und hauptberuflichen Künstler*innen. Bewerben können sich Musiker*innen aus den Bereichen elektronische Musik, improvisierte Musik, Hip-Hop, Jazz, Pop/Indie und Rock und deren Schnittstellen, die in der Schweiz oder Deutschland Steuern zahlen und seit mindestens 6 Jahren in Vollzeit als Musiker*in arbeiten, also mindestens die Hälfte des Lebensunterhalts durch die musikalische Tätigkeit verdienen oder mindestens die Hälfte der normalen Arbeitszeit (42 Stunden/Woche) der musikalischen Tätigkeit widmen. Außerdem müssen die Bewerber*innen Mitglied in einem schweizerischen oder deutschen Berufsverband (z.B. SONART, Deutsche Jazzunion, Pro Musik) oder in einer Interessengemeinschaft (z.B. Helvetiarockt, Music Women* Germany) sein. In diesem Jahr dürfen sich nur Musiker*innen bewerben, die in einem ungeraden Jahr geboren wurden. Bewerbungsphase: 2.-20.6.2025. Hier seht ihr, welche Artists 2024 gefördert wurden.
Kulturpolitische Gesellschaft sucht Hauptgeschäftsführung
Sie haben Lust, die Zukunft der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. – als zivilgesellschaftliche Stimme, Impulsgeberin für kulturpolitische Transformationsprozesse und engagiertes Netzwerk – aktiv mitzugestalten? Oder kennen Sie jemanden, auf den das zutrifft? Zum September 2025 sucht die Kulturpolitische Gesellschaft e.V. eine*n neue*n Hauptgeschäftsführer*in (w/m/d) (Vergütung nach TV-L 15)! Gesucht wird eine engagierte, innovationsfreudige und kommunikationsstarke Persönlichkeit mit betriebswirtschaftlicher Expertise, strategischem Weitblick und kulturpolitischem Know-how. Die Hauptgeschäftsführung verantwortet die Leitung der Geschäftsstelle, gestaltet den Verband programmatisch mit und vertritt ihn nach außen. Bewerbungsschluss: 20.06.2025
Förderung für Barrierefreiheit von Aktion Mensch
Musikfonds: Kleine Projektförderung (bis 30.05.)
- Förderhöhe: bis zu 3.000 € pro Projekt
- Für Projekte mit einem Gesamtbudget bis 10.000 €, die im Sommer 2025 starten sollen
- Fokus: Projekte im ländlichen Raum und strukturschwachen Regionen
- Gefördert werden u. a.: Künstler*innenhonorare (mind. 300 € pro Auftritt), Produktions- und Veranstaltungskosten und Reise- und Übernachtungskosten gemäß BRKG
- Wichtig: Mind. 10 % Kofinanzierung erforderlich
- Keine Förderung für Metropolregionen, reine Tonträgerproduktionen oder Auslandsprojekte
Open Call: Junge Perspektiven auf die Einheit gesucht!
Bis 25.06.2025 ist ein Open Call für junge Menschen von 15–35 Jahren ausgeschrieben: Wie fühlt sich die deutsche Einheit 2025 an? Ist sie gelebte Realität, leeres Wort oder etwas ganz anderes? Zum Jugendkongress „Einheit: Jetzt!“ am 23. September 2025 in Berlin werden kreative Beiträge von jungen Menschen gesucht (Video, Musik, Kunst, Text, Performance).
Die spannendsten Einsendungen werden zum digitalen Vorbereitungsworkshop (11. Juli) eingeladen und beim Kongress einem großen Publikum präsentiert.
GEMA-Mitgliederversammlung lehnt Reform der Kulturförderung ab
Die geplante Reform der Kulturförderung bei der GEMA ist vorerst gescheitert: Bei der Mitgliederversammlung mit mehr als 1.000 Teilnehmer*innen erreichte der Reformantrag keine ausreichende Mehrheit. Kern der Reform war die Abschaffung der Unterscheidung zwischen E- und U-Musik in der Kulturförderung. Nur die Textdichter*innen stimmten mit über 99 % für den Antrag, während Komponist*innen (64,4 %) und Musikverlage (61,2 %) die nötige Zweidrittelmehrheit verfehlten. Alle weiteren damit verbundenen Anträge wurden ebenfalls abgelehnt. Das Thema bleibt dennoch auf der Agenda: 2026 wird die Reform erneut diskutiert. Die GEMA betont, dass bei den Mitgliedern ein breiter Konsens über den Reformbedarf besteht.
Buchtipp: Musikgeschichte & Gender auf der Bühne
Billie Holiday, Édith Piaf, Claire Waldoff – Chanson- und Jazzsängerinnen sind beliebte Sujets des populären Musiktheaters. Bei solchen Produktionen beschäftigen sich die Theaterakteur*innen mit Musikgeschichte, aber auch mit der Genderperformance der dargestellten Musikerin: Sie denken über Selbstinszenierung, Leben und Musik der historischen Person, aber auch über (Musik-)Geschichtsschreibung nach. Mit ihrer Dissertation „Musikgeschichte und Gender auf der Bühne – Historische Chanson- und Jazzsängerinnen im populären Musiktheater“ setzt Clémence Schupp-Maurer diese Auseinandersetzung in den wissenschaftlichen Fokus. Mit einer innovativen Methode, die Ansätze aus der Ethnologie, Theaterwissenschaft und Musikwissenschaft kombiniert, analysiert sie, wie Musikgeschichte und Genderkonzepte auf der Bühne entstehen.
Online-Befragung zu Proberäumen in Stuttgart (bis Anfang Juni)
Das Kulturamt Landeshauptstadt Stuttgart begann im Frühjahr 2024 im Rahmen einer Proberaumstrategie mit der Untersuchung von Musikproberäumen in Stuttgart. In einem ersten Baustein zum Thema „Wo übt die Musik?“ wurde der aktuelle Bestand an Proberäumen für Musiker*innen aller Genres aus der Perspektive von Stuttgarter Betreiber*innen und Akteur*innen ermittelt; daran hatten über 160 Proberaumbetreiber*innen teilgenommen, die in Summe rund 600 Proberäume in Stuttgart zur Verfügung stellen. Erste Ergebnisse sind hier online abrufbar. Seit Jahresanfang läuft nun der zweite Teil der Studie zum Thema „Wie übt die Musik?“, der sich mit der Perspektive der (potenziellen) Nutzer*innen von Stuttgarter Proberäumen auseinandersetzt. Mit dieser soll der Bedarf an Proberäumen für Nachwuchs, Amateure und professionelle Musikschaffende im Zuge der Stuttgarter Proberaumstudie des Kulturamts ermittelt und dem bestehenden Angebot an Räumen gegenübergestellt werden. Hierzu werden alle aktiven Musiker*innen aus Stuttgart unabhängig von ihrer musikalischen Ausrichtung zu einer anonymen Online-Befragung eingeladen, an der bis Anfang Juni über den folgenden Link teilgenommen werden kann (Dauer ca. 10 Minuten). Je mehr mitmachen, desto produktiver kann an der Proberaum-Infrastruktur der Landeshaupstadt gearbeitet werden.
#MelodivaSpotlight: SENTA mit Kinderalbum „Hoch die Hände Wochenende“
Selten gibt es „Kindermusik“, die auch die Eltern hören wollen. Das folgende Album dürfte aber so eine sein. Nach über 20 Jahren in der Musikbranche stand die erfolgreiche Musikerin, Schauspielerin, Podcasterin und Unternehmerin Senta (bekannt als Oonagh) an einem Wendepunkt. „Ich habe wirklich überlegt, die Musik hinter mir zu lassen.“ Doch dann kam der Sommer 2024 – und aus einer spontanen Idee, ihrer Tochter einen Song zu widmen, entstand „Farben sind für alle da“. Was als kleines Herzensprojekt begann, wurde zur Bewegung. 6 Millionen Views auf TikTok und Instagram, über 15.000 Shares und ein Thema, das mitten ins Herz traf. Senta hinterfragt mit ihrer Musik geschlechterspezifische Stereotype und fordert Wahlfreiheit von klein auf. Mit Unterstützung der Initiative Musik und einer klaren Vision startete sie danach ihren Weg in die Kindermusik. Am 20. Juni 2025 erscheint ihr erstes Album für Kinder und Familien: „Hoch die Hände Wochenende“. Ein Album, das nicht nur Spaß macht, sondern Selbstliebe, Mut, Selbstvertrauen und Zusammenhalt eintritt. Mit Themen wie Freundschaft, Stress, Gefühlen und Empowerment will sie Kinder bestärken – und sie dort abholen, wo sie stehen.