BDKV engagiert sich mit Act Aware für eine Kultur des Hinsehens

Das Netzwerk in der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft gegen sexuellen (Macht-)Missbrauch und für geschlechtergerechte Verhältnisse wächst weiter. Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e.V. (BDKV) geht eine Kompetenzpartnerschaft mit Act Aware e.V. ein, um Kompetenzen weiterzugeben und auszubauen, wie er in seiner Pressemitteilung schreibt. Die „folgerichtige und schlagkräftige Allianz“ solle dabei helfen, dem Publikum auf Konzerten und Live-Events erfüllende und vor allem sichere Erlebnisse zu bieten und identitätsstiftende Momente möglich zu machen. Act Aware e.V. befördert Maßnahmen für mehr Awareness auf und im wirtschaftlichen Umfeld von Events – in der Theorie und in der Praxis. Sie unterstützen bundesweit Veranstalter*innen bei der Entwicklung und Umsetzung eigener Awareness-Konzepte, darunter auch BDKV-Mitglieder wie zum Beispiel das Reeperbahn Festival, MS Dockville oder das Deichbrand Festival. Auftakt der Kooperation ist ein digitales Get Together für und von BDKV-Mitgliedern und Expert*innen von Act Aware. Nächste Schritte in puncto Awareness sind der Ausbau des Informations- und Beratungsangebotes sowie die Bereitstellung eines Code of Conduct zusammen mit neuen Vertragsmustern für BDKV-Mitglieder. Die knapp 500 im BDKV organisierten Unternehmen der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft haben seit 2020 die Möglichkeit, individuell von der Themis Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt e.V. in der Kulturbranche beraten und informiert zu werden. Seit März 2023 setzt sich der BDKV durch seinen Beitritt zur internationalen Initiative Keychange für paritätische Verhältnisse in der Musikwirtschaft ein. Auch mit Redezeit für dich, einer zivilgesellschaftlichen Unterstützung für psychisch belastete Menschen, besteht seit 2023 eine Kooperation. Insgesamt ergibt sich ein breitgefächerter Baukasten an Kompetenzpartnerschaften des BDKV für soziale Nachhaltigkeit und gegen (Macht-) Missbrauch – der nun durch die strategische Kooperation mit dem Act Aware e.V. auf ein nächstes Level gehoben wird.

29.08.2023

Forum Veranstaltungswirtschaft fordert Verlängerung des Kurzarbeitergeldes

Die im vergangenen November von der Bundesregierung beschlossene Verlängerung des Kurzarbeitergeldes bis lediglich 31. März 2022 sowie die angekündigte Erstattung von lediglich 50% der Sozialbeiträge wird in der Veranstaltungsbranche zu einer weiteren Entlassungswelle von Arbeitnehmer*innen und einer weiteren Abwanderung von Fachkräften führen. Das teilte am 12.01. das Forum Veranstaltungswirtschaft, die Allianz der sechs maßgeblichen Wirtschaftsverbände der Branche, in einer alarmierenden Pressemitteilung mit. „Unsere Branche ist wirtschaftlich am härtesten von den Eindämmungsmaßnahmen betroffen“, sagt Marcus Pohl, erster Vorsitzender der Interessengemeinschaft der selbständigen Dienstleister*innen in der Veranstaltungswirtschaft (isdv). „Aufgrund der nun beschlossenen Laufzeit bis Ende März werden in den kommenden Wochen die letzten Arbeitnehmer, die der Branche treu geblieben sind, gekündigt werden müssen. Mangels jeglicher Möglichkeit einer Einnahmeerzielung und den daraus resultierenden Umsatzrückgängen von nach wie vor über 80% ist den Unternehmen aus eigener Kraft die weitere Finanzierung von Gehältern nicht mehr möglich.“  Die Verbandsvertreter weisen auf den dringenden Handlungsbedarf hin und fordern die Regierung zum zeitnahen Dialog auf. Die Branche brauche dringend die Zusage zur Verlängerung der Kurzarbeit und Übernahme aller Sozialbeiträge über März 2022 hinaus.

24.01.2022

Rheinland-Pfalz unterstützt Kulturveranstalter mit neuer Förderlinie „Lichtblicke“

Das rheinland-pfälzische Landesprogramm ‚Im Fokus – 6 Punkte für die Kultur‘  wurde im Frühjahr 2020 mit dem Ziel aufgelegt, die Kulturlandschaft in der Pandemie zu unterstützen und Impulse für neue Kulturaktivitäten zu setzen. Aktuell ist die Kultur wieder besonders von den Schließungsmaßnahmen betroffen, und die Bedarfe der Kulturszene haben sich erneut geändert. Darum wird das Landesprogramm nun um eine Förderlinie „Lichtblicke“ ergänzt, in der mit insgesamt 750.000 Euro bis zu 30 Veranstaltungen in allen Regionen des Landes bis April 2021 gefördert werden. Mit dieser neuen Programmlinie wird gezielt die Veranstaltungsbranche im Kultursektor unterstützt. Mit der Förderung von Veranstaltungen, die so geplant werden müssen, dass sie auch in einem digitalen oder hybriden Format stattfinden können, sollen Auftrittsmöglichkeiten für Künstler*innen sowie Aufträge für die Veranstaltungswirtschaft entstehen. Das Programm wird auch in seinen anderen Förderpunkten im Jahr 2021 fortgeführt.

14.12.2020

Alarmstufe Rot Hessen lädt zur Online-Veranstaltung 13.12.2020

Die Macher*innen des Hessenteams von Alarmstufe Rot haben sich entschieden, ihre geplante Kundgebung am Sonntag, 13.12.2020 ab 16 Uhr online zu machen. Damit wollen sie ein Zeichen setzen, dass sie die gegenwärtige Situation ernst nehmen. Die Einwahldaten werden rechtzeitig hier bekannt gegeben.
11.12.2020

Bündnis #AlarmstufeRot ruft erneut zu Großdemonstration auf

Die deutsche Veranstaltungswirtschaft ist der von den Corona-Schutzmaßnahmen am stärksten betroffene Wirtschaftszweig. Seit Anfang März sind Veranstaltungen weitgehend verboten. Die Unternehmen erzielen seitdem keine Einnahmen. Eine Perspektive, wann es weitergehen kann, ist nicht in Sicht. Viele Betriebe sind mittlerweile insolvent. Zum 28. Oktober 2020 ruft die deutsche Veranstaltungswirtschaft darum unter Federführung der Initiative #AlarmstufeRot erneut zur Großdemonstration nach Berlin auf, um auf ihre immer dramatischer werdende Lage aufmerksam zu machen. Mitwirkende der Initiative sind die Fachverbände Bundesverband der Konzert-und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), Europäischer Verband der Veranstaltungscentren (EVVC), FAMAB Kommunikationsverband, Verband für Medien-und Veranstaltungstechnik (VPLT), Interessengemeinschaft der selbständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in der Veranstaltungswirtschaft (ISDV) und Berufsverband Discjockey (BVD). Seit März 2020 ist dem sechstgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands angesichts der Pandemielage jede Arbeitsgrundlage entzogen. Zahlreiche Betriebe haben ihre Geschäftstätigkeit bereits endgültig eingestellt, zehntausende Arbeitsplätze sind bereits vernichtet. Der Sektor unterliegt seitdem aus Infektionsschutzgründen praktisch einem Berufsverbot. Die Forderungen und Erwartungen der Veranstaltungsbranche richten sich allerdings keineswegs gegen gebotene Corona-Schutzmaßnahmen. Wenn der Wirtschaftszweig jedoch überleben soll, kann er die ihm abverlangten Sonderopfer nicht allein tragen. Er erwartet daher von der Bundesregierung unverzügliche wirtschaftliche Hilfen, die tatsächlich passgenau gestaltet und geeignet sind, das Überleben der Unternehmen zu gewährleisten. Die aktuellen, durchaus beachtlichen Hilfsmaßnahmen des Bundes sind dies leider nicht.

07.10.2020

Flammender Appell für die Veranstaltungsbranche: Aktion „Night of light“ 22.06.2020

Eine Branche steht vor dem finanziellen Aus, denn „Mit Abstand geht es nicht“. Darauf weist eine große Kundgebung von Kunst und Kultur Live am 22.6.2020 um 11:55 (5 vor 12!) auf dem Open Air Gelände vor der Jahrhunderthalle in Frankfurt a. M. hin. Die Veranstalter*innen wollen mit der ca. 2-stündigen Veranstaltung auf die katastrophale wirtschaftliche Situation in der zweitgrößten Wirtschaftsbranche in Deutschland, der Veranstaltungsbranche aufmerksam machen. Die Veranstaltung unterstützt die Aktion „Night of Light“, welche ebenfalls am 22.06. abends stattfindet und auf die dramatische Situation der Veranstaltungsbranche hinweisen wird. Im Rahmen dieser Aktion strahlen Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft sowie Veranstaltungs-Locations in ganz Deutschland in der Nacht vom 22. auf den 23.06.2020 bundesweit ihre Gebäude oder stellvertretend ein Bauwerk in ihrer Region oder Stadt mit roter Beleuchtung an, um auf die dramatische Situation in der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen. Denn nach wie vor gibt es in den meisten Bundesländern keine Perspektive, wann und wie Veranstaltungen wieder wirtschaftlich durchgeführt werden können. „Wir können unter der Einhaltung der geforderten Mindestabstände keine Veranstaltungen durchführen, ohne dabei ein horrendes Minusgeschäft zu produzieren, das gilt für kleine Theater ebenso wie für große Hallen“, so Stefan Schornstein von der Veranstaltungsagentur S‐Promotion GmbH und Initiator der Kundgebung in Frankfurt. Er und seine Mitstreiter*innen fordern jetzt ernstgemeinte politische Lösungen und vor allem finanzielle Unterstützungen, um Massenentlassungen und Privatinsolvenzen in nie dagewesener Höhe zu verhindern. Erwartet werden neben Künstler*innen vor allem auch die beschäftigten Sub‐Unternehmer wie Veranstaltungs‐ , Künstler ‐, Presse ‐ und Eventagenturen, Technikfirmen, Cateringfirmen, etc., die zumeist Selbstständige sind.  Auf der Bühne werden zahlreiche Künstler*innen und Veranstalter*innen stellvertretend für eine ganze Branche ihre Stimme erheben. Um eine Registrierung wird gebeten, aber auch ohne Ticket ist der Einlass möglich. 

Um 12 Uhr gibt es eine Pressekonferenz per Livestream, außerdem wird es am Montagabend um 20:30 Uhr einen Live-Stream mit einem prominent besetzten Panel geben.

22.06.2020

Petition wirbt für Rettungsschirm für Veranstaltungsbranche

Pandemiebedingte Einschränkungen: Hygiene- und 1,50 Meter-Abstandsregelungen, Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen machen die Produktion von großen und auch kleinen Veranstaltungen kaum noch möglich. Die komplette Veranstaltungsbranche befindet sich anderthalb Meter vor dem wirtschaftlichen Abgrund. Viele Unternehmen und Soloselbständige hatten Anfang des Jahres volle Auftragsbücher und kämpfen heute mit der drohenden Insolvenz und großen Finanzierungslücken. Unverschuldet. Die politischen Entscheider auf Bundes- und Länderebene sehen diese katastrophale Entwicklung noch nicht in der Summe ihrer Teile. Das muss sich ändern, findet der Initiator der Petition „Anderthalb Meter bis zum Abgrund. Für einen bundesweiten Rettungsschirm der Veranstaltungsbranche“ Carsten Müller. Die gesamte Veranstaltungsbranche müsse „in den Fokus eines wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Strategiewechsels wie ihn das R.I.F.L.E Research Institute for Exhibition and Live-Communication beschreibt und wie er von FAMAB, EVVC und anderen Branchenverbänden mitgetragen wird“. Kreditprogramme müssten umgestaltet, die Bedingungen für Kurzarbeit angepasst, Nothilfefonds für die Fixkostenstützung angelegt und ein Anleiheprogramm entwickelt werden. Die Petition fordert, die Veranstaltungsbranche müsse genauso stark gehört werden wie Gastronomie, Einzelhandel oder die Tourismuswirtschaft. Dazu hat die Thüringer Veranstaltungsbranche ein Positionspapier erarbeitet.

25.05.2020