Kultur und Nachhaltigkeit
Kultur und Medien spielen eine große Rolle, wenn es um eine nachhaltige Entwicklung, um Umwelt- und Klimaschutz geht. Im Nachhaltigkeitsbericht 2020 stellt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien zum ersten Mal einen Überblick über das breite Spektrum ihrer Aktivitäten vor, mit denen die Nachhaltigkeitsziele der UN erreicht werden sollen. Das E-Paper des Nachhaltigkeitsberichts 2020 kann hier abgerufen werden. Und auch immer mehr Kulturakteure beschäftigen sich endlich mit dem Klimaschutz. So hat kürzlich die Universität der Künste Berlin den Klimanotstand ausgerufen. Der Akademische Senat der UdK beschloss im Zuge dessen verschiedene Handlungsziele und gründete unter anderem eine Kommission für Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit.
Webtalk-Reihe der Kupoge: Kulturpolitik der Nachhaltigkeit
Im Anschluss an die Themen »Kultur(en) der Digitalität« und »Diversität in Kultur und Kulturpolitik« widmet sich die 4. Reihe der Web-Talks der Kulturpolitischen Akademie dem Themenkomplex »Kulturpolitik der Nachhaltigkeit«. Die Reihe für Akteur*innen aus Kulturpolitik, Kulturverwaltung und Kulturorganisationen versteht sich als wichtiger Schritt zur stärkeren Priorisierung des Nachhaltigkeitsdiskurses innerhalb von Kulturpolitik und Kultureinrichtungen. Durch das Aufzeigen von Good Practice, durch Inputs und die Diskussion zu theoretischen und praktischen Implikationen sollen die Web-Talks zu kreativer Mindestarbeit anregen sowie Impulse für die Weiterentwicklung von Kulturpraxen geben. In den fünf 75-minütigen Web-Talks, beginnend ab dem 10.11.2020, auf Zoom einen Input zu spezifischen Aspekten des Themas geben. Unter anderem geht um Grundlagen einer Kulturpolitik der Nachhaltigkeit, Netzwerke und Konzepte, Fördersysteme und Unterstützungsbedarfe und die Darstellung gelungener Beispiele. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, in einer moderierten Diskussion eigene Fragen und Beiträge einzubringen. Die Teilnahme ist kostenlos, lediglich eine Anmeldung über das Onlineformular ist notwendig. Die Talks werden auch aufgezeichnet und sind auf der Website der Kulturpolitischen Gesellschaft nachzusehen.
Kultur auf Rädern – Trio startet Deutschlandtour am 14.08.2020
„Kultur ist wichtig – und wenn der Zuschauer wegen Corona nicht zu uns kommen kann, dann kommen wir zum Zuschauer“, verkünden Kim Mira Meyer, Collin Willhauk und Lea Kopff, drei Künstler*innen der MOMENTBÜHNE, und begeben sich am 14.08.2020 von München aus auf eine 1200 Kilometer lange Tour durch Deutschland. Mit dem Fahrrad wollen die drei am 04.09. in Sylt ankommen; die Strecke führt sie von Freising nach Vohburg an der Donau, über Regenstauf, Riedenburg, Lauterhofen, Fichtelgebirge, Kyffhäusergebirge, in den Harz, die Lüneburger Heide, Hamburg und schließlich auf die Nordseeinsel Sylt. Ihr Ziel ist es, die durch Corona dahinsiechende Kultur lebendig zu halten und an Orte zu bringen, in denen Kultur gerade leider nicht mehr stattfinden kann. Mit Chansons, Märchen und viel Musik wird das Trio drei Wochen unterwegs sein und neben Theatern und Kultureinrichtungen auch Altenheime und Krankenhäuser besuchen. Im Zentrum der Aufführungen stehen Chansons der Sängerin Mira, deren neues Album „Fernweh“ im August erscheint. Die Lieder erzählen von Erlebnissen und Begegnungen auf ihrer Reise durch ferne Länder im letzten Jahr. Im Kontrast dazu erzählt jeweils ein*e Schauspieler*in, der/die vor Ort zu ihnen stößt, Märchen und Geschichten, die aus der jeweiligen Region stammen. Außerdem gibt es Tanz von Lea Kopff und hoffentlich viele spannende Begegnungen mit kulturhungrigen Menschen aus ganz Deutschland.
Filmtipp: „aspekte – on tour zum Thema GREEN ART“ @ ZDF
Wie nachhaltig sind große Kulturevents? Was kann die Kulturszene tun, um klimafreundlicher zu werden? Und warum ist das jetzt, wo die Branche wegen Corona hart genug zu kämpfen hat, trotzdem eine so wichtige Frage? Was können Musiker*innen für das Klima tun? Das Reporter*innen-Team trifft in seinem Beitrag für die Sendung „aspekte“ Künstler*innen verschiedener Branchen und stellt ihnen die Gretchenfrage: „Wie haltet ihr es eigentlich mit dem Klimaschutz? Gehen Kunst und Klima überhaupt zusammen?“. Es wird überhaupt kräftig hinterfragt in der Sendung: wie tragen wir zur Vermüllung und zum Klimawandel bei, auch mit unserer Kunst und der Ausrichtung von Konzerten, wenn Massen von Menschen sich per Auto Richtung Festival aufmachen? Auch die neue Bandgeneration kommt zu Wort: die Band The 1975 z.B., die ihr neues Album von Greta Thunberg eröffnen lässt, ihre Einnahmen aus dem ersten Song mit ihr an Extinction Rebellion spendet und für jedes Ticket ihrer anstehenden Tour einen Baum pflanzt. Mit dabei ist auch Fine Stammnitz, die das Green Touring Network leitet, ein Netzwerk und Guide für Bands, die klimafreundlich auf Tournee gehen wollen.
Artists for Future: jetzt mitzeichnen!
1733 Künstler*innen aus Musik, Bildender Kunst, Literatur und Darstellender Kunst haben sich bisher als Artists for Future zusammengeschlossen, um sich mit den Klima-Streiks der Bewegung Fridays-for-Future zu solidarisieren. Sie wollen die Akteur*innen in ihrer Haltung bestärken und ihre Unterstützung einbringen, in dem sie die Anliegen in ihrer Kunst ausdrücken und Öffentlichkeit herstellen. Hierzu wurde eine Stellungnahme verfasst, die ihr im Internet unterzeichnen könnt: https://artistsforfuture.org/de.
Tagung „Nachhaltigkeit von Integration durch Musik“ 24.11.2018
Der Landesmusikrat NRW engagiert sich seit 2015 landesweit bei der Förderung von Musikprojekten mit geflüchteten Menschen. Auf der Tagung „Nachhaltigkeit von Integration durch Musik“, die er am 24.11.2018 von 10-17 Uhr in Düsseldorf veranstaltet, werden die Ergebnisse und Erfahrungen dieser Arbeit in Form von Impulsreferaten und beispielhaften Musikbeiträgen präsentiert. Im Fokus stehen dabei Good-Practice-Modelle und übertragbare Konzepte, welche die Bedeutung der sozialen und kulturellen Teilhabe hinsichtlich einer nachhaltigen Integration herauszustellen. Ziel ist die Entwicklung von Perspektiven für verbesserte inklusive Ansätze und nachhaltige Wirkungen neuer Musikprojekte.
Die Tagung richtet sich an einheimische und geflüchtete Musiker*innen und Musikpädagog*innen sowie an ehrenamtliche und professionelle Akteur*innen aus den Bereichen der musikalischen, kulturellen und sozialpädagogischen Flüchtlingsarbeit. Die Veranstaltung wird moderiert von Yinka Kehinde, die als interkulturelle Trainerin tätig ist und den Verein für interkulturelle Initiativen Interaktion e.V. ins Leben gerufen hat. Interessierte können sich unter ed.wr1752202203n-rml1752202203@hcoh1752202203.s1752202203 anmelden.
Veranstaltungsort: Bach-Saal, Johanneskirche Stadtkirche Düsseldorf, Martin-Luther-Platz 39, 40212 Düsseldorf
Fachtagung zu Nachhaltigkeit durch Kultur 22.03.2018 Koblenz
Wenn es um das Thema „Nachhaltigkeit“ geht, denken wir vor allem an Fragen der Umwelt, der Mobilität, des Ressourcenverbrauchs und der Energieeinsparung, z.B. beim umweltgerechten Bauen. Seit der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Schutz des Menschen und der Umwelt“ (1995-1998) ist eine Entwicklung nachhaltig, wenn sie außer den ökologischen und ökonomischen auch noch die sozialen Belange in Einklang bringt – z.B. Klimaschutz, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit. Doch was ist mit der Kultur? Welchen Beitrag kann und muss sie für eine nachhaltige Entwicklung in Stadt und Regionen leisten? Die Fachtagung „Die Bedeutung von Kunst und Kultur für eine nachhaltige Entwicklung von Städten und Regionen“, die das Kulturbüro Rheinland-Pfalz am 22.03. von 10-16 Uhr veranstaltet, beschäftigt sich mit diesem Thema.
Ort: Koblenz, Dreikönigenhaus, Teilnahmegebühr: 30.-€
Energiereferat Frankfurt bietet Förderprogramm für kleine Theater- und Kulturhäuser
Die Stadt Frankfurt will mit einer neuen Förderrichtlinie kleinen Theater- und Kulturbühnen beim Energiesparen helfen. Durch Energieberatungen und Fördergelder bis zu 30.000 Euro sollen die Kulturbetriebe nachhaltiger und energieeffizienter wirtschaften. Oft können sie das aufgrund von finanziellen Engpässen und fehlendem Fachpersonal nicht ohne Unterstützung bewerkstelligen. Dabei soll nun die Aktion „Frankfurt spart Strom“ helfen. „Kleine Bühnen können damit große Sprünge beim Klimaschutz machen„, sagte Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne). Das Gallustheater machte den Anfang: nach der Energieberatung 2013 konnte das Gallustheater rund 11.500 Kilowattstunden einsparen. In einem Zeitraum von zwei Jahren bietet die Stadt 250.000 Euro als Fördermittel an, dabei bekommt jedes Theater maximal 30.000 Euro, vorausgesetzt, 80 Prozent der Nutzungszeit werden für kulturelle Zwecke aufgebracht, es wurde eine vorangegangene Energieberatung in Anspruch genommen, sowie der Betrieb hat seinen Sitz in Frankfurt. Sind diese Vorgaben erfüllt, fördert die Stadt zwischen 30 und 60 Prozent der förderfähigen Kosten. Jedes kleine Theater- oder Kulturhaus, das die Anforderungen erfüllt, kann einen Antrag stellen. Auch Läden, die umweltbewusster agieren möchten, können eine Förderung erhalten.
(Quelle: http://www.journal-frankfurt.de)
Pilotprojekt „Zukunftsfähigkeit gestalten!“ in Hessen und NRW gestartet
Zehn Soziokulturelle Zentren, freie Theater und Kulturinitiativen aus Hessen und Nordrhein-Westfalen machen sich innerhalb der nächsten zwölf Monate auf den gemeinsamen Weg, erste Schritte einer zukunftsweisenden Ausrichtung einzuleiten, die die Nachhaltigkeit in den Blick nimmt. Je fünf Teilnehmer aus Hessen (Schlachthof Wiesbaden, Hafen 2 Offenbach, Kulturzentrum Kreuz Fulda, Bessunger Knabenschule Darmstadt, Gallus Theater Frankfurt) und Nordrhein-Westfalen (Alte Feuerwache Köln, Alarmtheater Bielefeld, Lindenbrauerei Unna, Kulturzentrum Lichtburg Wetter, Werkhaus Krefeld) nehmen an dem bundesweit bisher einmaligen Pilotprojekt teil. Gefördert wird das Pilotprojekt von der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren Hessen (LAKS Hessen) und der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren Nordrhein-Westfalen (LAG NW), die EnergieAgentur.NRW unterstützt die Zentren fachkundig beratend. Eine wissenschaftliche Begleitung der Pilotstudie erfolgt durch das Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim. Für Marcus Müller, Klima-Netzwerker der EnergieAgentur.NRW, gibt es für die Unterstützung des Pilotprojektes gute Gründe: „Die EnergieAgentur.NRW unterstützt das Pilotprojekt, da es als Modellvorhaben in NRW und Hessen über das 2011 gestartete Projekt der EnergieAgentur.NRW (Green Club Index) hinausgeht und neben der klassischen Erhebung von Verbräuchen, dem Aufspüren von Energieeffizienzpotentialen zur Senkung von Energiekosten sowie der Sensibilisierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Fokus auf die die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation richtet unter dem Fokus einer nachhaltigen Entwicklung und Übertragbarkeit auf andere Zentren.“
Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, unterstreicht die Notwendigkeit, das weite Feld der freien Kulturszene im Hinblick auf eine nachhaltigere Ausgestaltung wissenschaftlich zu erforschen: „Ein Phänomen der „Neuen Kulturpolitik“ ab Mitte der 1970er in der alten Bundesrepublik ist die Soziokultur. Die Zentren blicken nun auf Jahrzehnte einer gelungenen, aber ganz und gar nicht gesicherten Institutionalisierung in der kommunalen Kulturlandschaft. Die Frage der Nachhaltigkeit ist wegen der prekären Praxis evident.“ Die begleitende Forschung der Pilotstudie wird sich der Frage widmen, was es an Gelingensbedingungen bedarf, um die Zukunft der freien Kulturszene nachhaltiger als bisher zu gestalten. Erste Untersuchungsergebnisse des Pilotprojektes werden im Rahmen einer Fachtagung „Nachhaltigkeit in Kulturbetrieben – (k)ein Thema?!“ am Fr, 16.09.2016 in Wetter (Ruhr) vorgestellt. Die Tagung, die von der EnergieAgentur.NRW und dem Kulturzentrum Lichtburg e.V. gemeinsam durchgeführt wird, findet in der Zeit von 10-16 Uhr in dem Veranstaltungszentrum der Stadtsparkasse Wetter /Ruhr, Kaiserstr. 78 in 58300 Wetter (Ruhr) statt. Umweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) hat seine Teilnahme bereits zugesagt. Im Rahmen der Fachtagung wird die EnergieAgenturNRW auch das Energieeffizienz-Projekt Green Club Index vorstellen.
Weitere Infos: http://www.kultur-und-nachhaltigkeit.de/portfolio-item/energieeffizienz-in-soziokulturellen-zentren/