Spendenaktion: Kunst hilft Künstlern
Der Fotograf Markus Gath aus dem Rhein-Main-Gebiet begann vor ein paar Jahren, Musiker*innen aus der Region auf eine ganz besondere Art zu portraitieren. Alle Modelle werden in der gleichen Position, dem gleichen Ausschnitt und mit dem gleichen neutralen Gesichtsausdruck dargestellt. Von Anfang an wollte er damit die regionale Kulturszene unterstützen. 2020 sollte eine große Ausstellung dieser Portraits stattfinden – dann kam Covid19 und der Plan konnte nicht mehr umgesetzt werden. Gath machte aus der Not eine Tugend und startete die Spendenaktion „AKTION KUNST HILFT KÜNSTLERN“. Gegen eine Spende, die der Initiative „Kulturzeiterinnen e.V.i.G.“ zukommt, bekommt ihr in „Fabis Welt“ das große A1 Poster zur Spendenaktion und/oder ein Musikerportrait im Format A3 auf Alu-Dibond eurer Wahl.
Berliner Konferenz zur Situation freischaffender Musiker*innen – Dokumentation online
Über mehrere Wochen hat der Landesmusikrat Berlin im Januar/Februar 2021 gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern ver.di, Vereinigung Alte Musik Berlin, Berlin Music Commission, IG Jazz Berlin, Deutscher Tonkünstlerverband, Initiative Neue Musik Berlin und Deutscher Orchestervereinigung eine Konferenz zur Situation freischaffender Musikerinnen und Musiker veranstaltet. An der Online-Debatte beteiligten sich Vertreterinnen und Vertreter von Interessenverbänden, Verwaltung und Politik auf Landes- und Bundesebene. Die Dokumentation der Veranstaltung kann ab sofort auf der Webseite des Landesmusikrats heruntergeladen werden. Neben Videos finden sich dort auch Transkriptionen der Diskussion sowie eine Zusammenstellung der wichtigsten Handlungsvorschläge.
Unerhört – Neuer Blog zur Initiative 25. November

Gestern, am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen*, ging eine neue Website online, die sich mit künstlerischen Arbeiten, Daten, Statements und anderen Texten, Bildern und Tönen für Musik und Musiker*innen start macht. „Unerhört„ will Un-Erhörtes oder wenig Gehörtes von Musiker*innen aus allen Epochen und Genres hörbar machen. Und das Unerhörte sichtbar machen, das im Kontext von Musik als Beruf auftritt: Diskriminierung, Gewalt, Exklusion, Abwertung. Dahinter stehen Studierende der Hochschule Osnabrück, die überzeugt sind, dass beides zusammen gehört:
„Musik ist traditionell ein männlich dominiertes Geschäft. Männliche Komponisten werden als genialische Schöpfer, kraftvolle Eroberer und messianische Helden dargestellt, Komponistinnen dagegen als fleißig, pädagogisch und fürsorglich beschrieben und so mit den „weiblichen Tugenden“ assoziiert. Dem Idealtypus des „Tonschöpfers als mythisch prometheisches, aus dem Nichts Neues schaffendes Genie“ (Elisabeth Treydte, 2016) wird die weibliche Komponistin als defizitär gegenübergestellt. Es sind die männlichen Künstler, aber auch die männlichen Interessen und Geschmäcker, die den Kanon prägen und das Business bestimmen. Das gilt nicht nur für die längst abgelagerte Geschichte der europäischen Kunstmusik, sondern ebenso für populäre Musik der jüngeren Geschichte oder der Gegenwart. Der amerikanische Musiker und Forscher Elijah Wald erfasst dieses gleichermaßen historiografische wie gegenwärtige Problem in einem pointierten Satz: „The typical consumer of Western popular music is a teenage girl who likes to dance, while the typical critic or scholar is a man who had no dates in high school.“ (Elijah Wald, 2014). Die Nicht-Repräsentation von Frauen und die Abwertung ihrer Interessen, ihrer Sichtweisen, ihrer Leistungen ist eine Folge, aber auch ein Garant für männliche Hegemonie und strukturelle Diskriminierung. Dies prägt den beruflichen Alltag von Frauen in der Musik, von der Ausbildung bis zur Top-Karriere. Dass Frauen noch immer eine Minderheit mit schlechteren Karriere-Chancen sind und die Möglichkeit von Übergriffen und Angriffen zu ihrem künstlerischen Alltag gehört, ist Unerhört.“
Wir freuen uns auf spannende Beiträge und wünschen viel Erfolg!
Helvetia Rockt baut Musicdirectory – jetzt mitmachen
Die Schweiz hat mit musicdirectory.ch eine neue Plattform für Frauen, inter, trans und non-binäre Menschen, die in der Musikwelt aktiv sind. Diese muss nun nur noch gut gefüllt werden. Das erste Etappenziel, dass die Macher*innen bei helvetia rockt sich gesetzt haben, sind 1000 Einträge bis zum 20. November 2020. Also macht mit, registriert euch mit euren Projekten und sagt es weiter! Die Plattform ist für Musiker*innen, Tontechniker*innen, Filmer*innen, Veranstalter*innen, Booker*innen, Grafiker*innen und viele mehr – egal ob es dein Beruf ist oder du in deiner Freizeit aktiv bist, egal welches Level.
Petitionen und Stellungnahmen zur Soloselbstständigen-Hilfe
Seit 21. Oktober 2020 läuft die zweite Runde der Überbrückungshilfen des Bundeswirtschaftsministeriums, zunächst bis Jahresende. Das Programm wendet sich explizit auch an soloselbstständige Kreativschaffende und Kulturunternehmen und beinhaltet einige Verbesserungen in der Antragstellung insbesondere für kleine Firmen. Doch auch in den neuen Überbrückungshilfen wird Soloselbstständigen kein Unternehmerlohn gewährt, der die Honorarausfälle kompensieren und auch für Lebenshaltungskosten eingesetzt werden kann. Darum fordern aktuell Branchenverbände und Künstler*innen erneut eine Verbesserung der Förderung.
Der Deutsche Musikrat appellierte noch am 16.Oktober an Wirtschaftsminister Peter Altmaier, die zweite Runde der Überbrückungshilfen endlich an die Lebensrealität und Nöte der soloselbstständigen Kreativschaffenden anzupassen. Soloselbstständige Kreativschaffende seien hochqualifizierte Unternehmer*innen, die Wesentliches beitragen zu einer funktionierenden und lebenswerten Gesellschaft. Auch der Deutsche Kulturrat forderte den fiktiven Unternehmerlohn kürzlich erneut in einer Videokonferenz von Minister Altmeier. Diese Forderung wird vom Deutschen Kulturrat schon lange erhoben. Auf die existenzgefährdende Situation von Teilen der Musikwirtschaft, darunter insbesondere vieler Soloselbstständiger, wird seit Ausbruch der Corona-Pandemie in politischen und zivilgesellschaftlichen Gremien wiederholt hingewiesen: So forderte der Bundesrat in einer Entschließung vom 05. Juni 2020 pauschale monatliche Zuschüsse für Soloselbstständige. An diesen Entschluss angelehnt läuft aktuell eine großangelegte Petition mit zahlreichen Unterstützer*innen, die hier hier nachlesen und unterzeichnen könnt. Zudem wird am 28. Oktober 2020 das Bündnis #AlarmstufeRot, ein Zusammenschluss aus Initiativen und Verbänden der deutschen Veranstaltungswirtschaft, erneut in Berlin für eine Sicherung der Veranstaltungswirtschaft mit ihren zahlreichen Soloselbstständigen demonstrieren.
Berlin sucht nach Proberäumen
Der Berliner Landesmusikrat hat seit dem 15. September 2020 in Kooperation mit dem Berliner Chorverband eine temporäre Koordinationsstelle für Proben- und Aufführungsräume eingerichtet. Mit sinkenden Temperaturen müssen die Proben und Aufführungen der Berliner Amateurchöre und -orchester wieder in geschlossenen Räumen stattfinden. Viele der bisher genutzten Räumlichkeiten sind jedoch zu klein und nicht mit dem Berliner Hygienerahmenkonzept vereinbar. Damit Proben und Aufführungen aber auch in den kommenden Monaten möglich sind, sucht die Koordinationsstelle ab sofort berlinweit nach Räumlichkeiten. Hierbei sind auch Eure Ideen gefragt – auch unkonventionelle. Diese könnt ihr unter diesem Link melden, und so dazu beitragen, dass weiter Musik gemacht werden kann. Wer Proberäume sucht, kann sich hier eintragen.
Klangspektrum Baden-Württemberg
Die Baden-Württemberg Stiftung hat in Kooperation mit der Eva Mayr-Stihl Stiftung ein Programm ins Leben gerufen, bei dem bis zu 1.000 Musiker*innen aus verschiedensten Stilrichtungen gegen Honorar ihre neuesten, bisher kommerziell unveröffentlichten musikalischen Werke und Interpretationen per Video präsentieren und einsenden können. Damit setzen sie ein Zeichen unabhängig vom „Masterplan Kultur“ der Landesregierung, um die Musikszene zu unterstützen. Es soll eine breite Dokumentation der musikalischen Vielfalt und des Ideenreichtums in Baden-Württembergs entstehen. Dieses Werk kann die Öffentlichkeit ab Herbst 2020 auf der Website des Klangspektrums BW erleben. Außerdem werden alle eingereichten Arbeiten in einem großen Video-Clip auf der Webseite des SWR veröffentlicht. Die Kunstschaffenden erhalten für ihren Beitrag ein einmaliges Honorar von 1.500 Euro. Jeder Beitrag muss einer der fünf Kategorien Klassik/Jazz/Populäre Musikstile/Cultural Diversity/Blas- und Volksmusik zugeordnet werden können. Für jede Kategorie vergibt eine Jury zusätzlich einen Hauptpreis in Höhe von 3.000 Euro.
Deine-Musiker-in.de unterstützt lokale Künstler*innen in Niedersachsen
Klickt als wäre es euer Applaus! Unter diesem Motto kann das niedersächsische Publikum seine Lieblingsmusiker*innen online unterstützen. Hier können sich lokale Bands und Solomusiker*innen kostenlos präsentieren und ihre CDs, Gutscheine und weitere Merchandising-Produkte bewerben. Die meisten CDs verkaufen Künstler*innen auf Live-Konzerten, im direkten Kontakt mit ihren Zuhörern. Da diese nun wegfallen, haben einige Berufsmusiker*innen nun diese kostenlose Webseite geschaffen. Damit sind niedersächsische Berufsmusiker für alle, die sich für ihre heimische Musikszene einsetzen möchten, einfach zu finden.
Deutsche Jazzunion fordert unbürokratisches Grundeinkommen als Corona-Soforthilfe
Die Deutsche Jazzunion schließt sich der Forderung des Deutschen Musikrats nach einer unbürokratischen Auszahlung von Soforthilfen in Form eines befristeten Grundeinkommens für Musiker*innen. Sie begrüßt zwar die von der Bundesregierung angekündigten „Soforthilfen für Solo-Selbstständige, kleine Unternehmen und Angehörige der Freien Berufe“ in der Corona-Krise. Allerdings seien zahlreiche Fragen weiterhin offen. Die Deutsche Jazzunion fordert darum die Bundesregierung auf, die Lebens- und Arbeitssituation von Jazzmusiker*innen und anderen Kunst- und Kulturschaffenden bei der Detailplanung und Umsetzung der Soforthilfen zu berücksichtigen.
In einem offenen Brief hat die Deutsche Jazzunion Politik und Musikwirtschaft zu Solidarität aufgerufen und auf die existenzbedrohenden Verdienstausfälle für Jazzmusiker*innen hingewiesen. Auf Basis der Daten der von der Bundesregierung finanzierten Jazzstudie 2016 geht die Deutsche Jazzunion davon aus, dass für bis zu 70% der Jazzmusiker*innen mit einem Betrag von mindestens 1.000 Euro/Monat kurzfristige Liquidität gewährleistet werden kann.
Bei größeren Verdienstausfällen sollen auch entsprechend höhere Hilfszahlungen beantragt werden können. Langfristig entstehende Folge-Einnahmenausfälle durch ausbleibende CD-Verkäufe, GEMA-Vergütungen und vieles mehr sowie Einbußen durch ausbleibende Folgeengagements müssen ebenso berücksichtigt werden wie getätigte Ausgaben, zu denen u.a. Reisekosten, Visakosten, Werbung und Proberaummieten zählen.
Besondere Unterstützung benötigen Musiker*innen mit Kindern, die aktuell eine zusätzliche Belastung haben und von den Folgekosten besonders betroffen werden.
Die Deutsche Jazzunion hat der Bundesregierung Mitwirkung bei der konkreten Ausgestaltung der Soforthilfe-Maßnahmen angeboten, um der Realität in der Jazzszene möglichst gerecht werden zu können. Diese Zusammenarbeit hat sich bereits in vielen erfolgreichen Projekten wie dem Spielstättenprogrammpreis APPLAUS oder dem Musikfonds bewährt.
Spendenaufruf der Deutschen Orchester-Stiftung zugunsten freischaffender Berufsmusiker*innen trifft auf Resonanz
Der bundesweite Spendenaufruf der Deutschen Orchester-Stiftung vom 16. März 2020 zugunsten freischaffender Berufsmusiker*innen hat nach nur vier Tagen bereits weit über 100.000.-€ erbracht. 131.553,99 € war der Stand des Spendenkontos gestern früh.
Da schon über 1300 Hilfsanträge Betroffener vorliegen, soll in den nächsten Tagen das Spendenziel von 250.000.-€ erreicht werden. Die Stiftung will mit dem Nothilfefonds den Freischaffenden helfen, die durch Absagen aller Konzerte und Veranstaltungen in Existenznot geraten sind. Mit der Nothilfe soll Betroffenen kurzfristig und unbürokratisch eine erste finanzielle Überbrückung ausgezahlt werden, bis dann staatliche Hilfen fließen.
Laia Genc erhält NRW Jahresstipendium für Musikerinnen mit Kind
Drei Musikerinnen mit Kindern aus Nordrhein-Westfalen erhalten im Jahr 2020 das Stipendium „Präsenz vor Ort“ des Landes in Höhe von 8.400 Euro. Die Förderung unterstützt die Künstlerinnen dabei, ihre musikalische Karriere besser mit Familie zu vereinbaren. Besonderheit des bundesweit einmaligen Stipendiums ist der Verzicht auf eine Präsenzpflicht. Das ermöglicht den Künstlerinnen, an ihrem Wohnort zu arbeiten. Helen Bledsoe (Flötistin), Laia Genc (Jazzpianistin) und Barbara Streil (Violinistin) sind aufgrund ihrer herausragenden künstlerischen Leistungen von einer Fachjury ausgewählt worden. Die Jurybegründung sowie weitere Informationen zum Stipendium finden Sie hier.
Girls Only Jam Session in Stuttgart 20.12.2019
Als Erweiterung der Girl Put Your Records On Netzwerkveranstaltung veranstaltet das Pop-Büro Stuttgart kurz vor Weihnachten die „Girls Only Jam Session„! Am Freitag, 20.12. könnt ihr also nochmal auf den Putz hauen und alles rauslassen bevor die besinnlichen Tage losgehen. Nutzt die Gelegenheit, schaut rein, hört zu, spielt, übt, gründet, weil: Girls doing whatever they want! Natürlich ist das Ganze kostenfrei.
Los geht es um 18h im Club Zentral, Hohe Straße, 70174 Stuttgart.
Anmeldung unter: ed.tr1752654416agttu1752654416ts-no1752654416iger@1752654416ofni-1752654416pop1752654416