Composers‘ Equality Survey 2021: jetzt mitmachen

Eine neue Umfrage unter Komponist*innen möchte herausfinden, warum es noch keine Gleichtstellung unter Komponist*innen gibt. „Composers‘ Equality Survey 2021“  behandelt Fragen wie: Was muss für den Support von Komponistinnen* getan werden, braucht es mehr Unterstützung bei dem Kind-Karriere Spagat? Brauchen wir eine Quote bei Förderprogrammen und in Universitäten? Wie hoch ist der Anteil von Frauen* in Kompositionsklassen, bei Lehrer*innen und Studierenden, aber auch bei Weltpremieren und auf Festivals? Die Umfrage ist in Englisch, wird anonym behandelt und muss nicht vollständig beantwortet werden. Die Ergebnisse werden auf den Social Media Kanälen der Initiatorin, der Sängerin Sarah Maria Sun, und in den Medien veröffentlicht. Hier geht es zur Umfrage.

16.03.2021

Studie zum Gender Gap in deutschen Berufsorchestern erschienen

Das Archiv Frau und Musik und musica femina münchen haben einen gemeinsamen Bericht veröffentlicht, der die Diskrepanz zwischen männlicher und weiblicher Repräsentation in deutschen Berufsorchestern weiter verdeutlicht. Die von Melissa Panlasigui durchgeführte Studie untersuchte den Gender Gap in Berufsorchestern sowohl in den Führungspositionen als auch im Konzertgeschehen, indem Personal- und Konzertdaten der Saison 2019/2020 gesammelt und ausgewertet wurden. Dabei wurden die Daten von 120 Orchestern mit über 2000 Konzerten und mehr als 6800 Aufführungen von einzelnen Werken analysiert, um Statistiken über die Repräsentanz von Frauen als Komponistinnen und Dirigentinnen zu gewinnen. Folgende erschreckende Facts brachte sie zutage:

• 8% beträgt der Anteil der Frauen* in Führungspositionen bei Generalmusikdirektor*innen/Intendant*innen (deutsches Bundesniveau in Führungspositionen: 27 % Frauen (2019))

• Bei 2 % der Programme von Abonnenment-Reihen wurden Werke von Komponistinnen aufgeführt; dabei beträgt der Anteil von Komponistinnen bei der Programmgestaltung zeitgenössischer Musikserien jedoch 13 %. Dieser Unterschied ist erklärbar u.a. durch die relativ höhere Repräsentanz von Frauen unter lebenden Komponist*innen sowie durch den hohen Anteil von Aufführungsminuten in Abonnement-Konzerten, die Werken aus Epochen gewidmet sind, in denen Frauen von der Kompositionspraxis systematisch ausgeschlossen waren.

• Der Frauenanteil am Dirigierpult in Abonnementreihen beträgt 7 %, auch der Anteil der Dirigentinnen bei Berufsorchestern ist im Vergleich zum Anteil der Dirigats-Studentinnen gering – ein Indiz für die nach wie vor bestehenden Barrieren bzgl. der Professionalisierung von Frauen im Bereich des Dirigierens.

Dieser breite Überblick über Frauen in Positionen mit hoher Sichtbarkeit in deutschen Berufsorchestern soll als Informationsgrundlage für die Umsetzung systemischer Bemühungen herangezogen werden. Zum einen, um die historischen Ungerechtigkeiten zu korrigieren, die sich immer noch in Berufsorchestern manifestieren, zum anderen, um als Maßstab für die Messung ihrer Wirksamkeit zu dienen. Eine anschließende intersektionale Forschungsstudie ist in Arbeit, um die Inklusion in Berufsorchestern im Hinblick auf die vielfältigen Aspekte der Identität neben dem Geschlecht zu untersuchen. Der vollständige Bericht kann hier eingesehen werden.

01.03.2021

Buch-Tipp: „Frau, Musik und Männerherrschaft“ von Eva Rieger (Hg.)

Zum 35-jährigen Verlagsjubiläum hat der Kasseler Furore Verlag das Standardwerk der feministischen Musikwissenschaft „Frau, Musik und Männerherrschaft“ von Eva Rieger (Hg.) neu aufgelegt. Eva Rieger gehört zu den ersten Musikwissenschaftlerinnen, die sich einer feministischen Musikwissenschaft verschrieben haben. Ihr Buch „Frau, Musik und Männerherrschaft“, das sie 1981 auf den Markt brachte, zeigte bereits vor 40 Jahren auf, wie Frauen systematisch aus der akademischen Forschung, der Musikpädagogik und dem allgemeinen Musikbetrieb verdrängt wurden. „Obwohl ‚Frau, Musik und Männerherrschaft‘ zuerst 1981 erschien und insofern von der heutigen Forschung in vielem überholt ist, bleibt das Buch als historische Positionierung und Einschnitt nach wie vor wichtig,“ so Eva Rieger im Vorwort zur 3. Auflage. „Es markiert das Ende des Nichtwissens um die Lage der Musikerin im deutschen Kulturleben und den Beginn einer jahrzehntelangen Entwicklung von der ersten Suche nach Frauen, die sich mit Musik befassten, bis hin zur heutigen Gender- und Diversitätsforschung“. Eva Rieger hoffte beim Erscheinen der ersten Auflage, dass die traditionelle Musikwissenschaft eines Tages gezwungen sein würde, den feministischen Diskurs selbst zu führen. Leider erfüllte sich ihre Hoffnung nicht. „Die Musikwissenschaft hat das Buch überhaupt nicht in Augenschein genommen. Das Buch hat viel ausgelöst – nur nicht bei der offiziellen Musikwissenschaft“, so Eva Rieger in einem Interview 2020.

24.02.2021

Jour fixe „Musik und Stadt“: Komponistinnen gestern und heute (Livestream 22.06.2020)

Drängende Fragen stellen, Standpunkte klären, neue Wege aufzeigen: Das neue Diskussionsforum Jour fixe „Musik und Stadt“ des Landesmusikrats Berlin hebt aktuelle Themen zum Musikleben in Berlin in die öffent­li­che Debatte. Es bringt Fachleute und Publikum, Musiker*innen und Politiker*innen zusammen. Die nächste, sechste Ausgabe trägt den Titel „Komponistinnen gestern und heute“ und findet als Livestream am Montag, 22. Juni 2020 um 19 Uhr Livestream statt. Auf dem Podium werden mit dabei sein: MA Bettina Brand, Geschäftsführerin der Ursula-Mamlock-Stiftung | Prof. Dr. Beatrix Borchard, Musikhistorikerin | Prof. Violeta Dinescu, Komponistin | Susanne Stelzenbach, Komponistin, Leiterin des Festivals „Pyramidale“. Moderation: Dr. Adelheid Krause-Pichler | Musik: Ehrengard von Gemmingen, Violoncello. Der Link zum Livestream wird am Veranstaltungstag hier freigeschaltet.

22.06.2020

Save the date: Konferenz „Und sie komponieren, dirigieren doch!“

Musica femina münchen e.V. präsentiert in Kooperation mit dem Archiv Frau und Musik Frankfurt (Internationaler Arbeitskreis), dem Orff-Zentrum München und der Hochschule für Musik und Theater München die 2. Konferenz „Und sie komponieren, dirigieren doch! Diversity in Music – Komponistinnen und Dirigentinnen im Musikleben heute“ vom 20.-22. März 2020 an der Hochschule für Musik und Theater im München. Nach wie vor sind Werke von Komponistinnen im klassischen Konzertbetrieb oder in der Oper Mangelware. Weniger als 10 % der aufgeführten Werke deutscher Opernhäuser und Orchester stammten 2014 aus der Feder einer Frau. Sogar bei Uraufführungen lag ihr Anteil unter 15 %, während im gleichen Zeitraum an deutschen Musikhochschulen 32 % der weiblichen Studierenden für Komposition und 41 % für Dirigieren eingeschrieben waren. Der Gender Pay Gap ist bei Komponistinnen mit 34 % und bei Dirigentinnen mit 44 % besonders gravierend. Welche beruflichen Möglichkeiten bieten sich den Absolventinnen, wenn noch immer unreflektierte Mechanismen eine geschlechtergerechte Berufsausübung unterbinden? Vor diesem Hintergrund laden die Veranstalterinnen zu ihrer Konferenz ein. Es werden Workshops (auch für Schülerinnen!) angeboten, aktuelle Forschungsergebnisse und Recherchemöglichkeiten vorgestellt und Strategien erarbeitet, mit dem Ziel, mehr Kompositionen von Frauen auf die Bühne zu bringen. Eine Podiumsdiskussion mit wichtigen Vertreter*innen aus den Bereichen Programmplanung, Verlag, Hochschule, Komposition, Berufsverband diskutieren Strategien zur Verbesserung dieser Situation. Konzerte bereichern die Konferenz auch musikalisch. Das interessante Programm & die Veranstaltungsorte können hier eingesehen werden, Interessierte können sich bis 29.02.2020 hier anmelden.

22.01.2020

Die Schlagzeugerin Mariá Portugel ist neue Improviserin in Residence

Vor einer internationalen Journalistengruppe stellte das mœrs festival zusammen mit der Kunststiftung NRW kürzlich den 13. improviser in residence vor: es ist die junge Schlagzeugerin, Komponistin, Sängerin und elektronische Musikerin Mariá Portugal aus São Paolo (Foto: Filipe Franco). In ihrer Begrüßungsrede ließ sie immer wieder anklingen, wie wichtig ihr die Begegnung mit Stadt, Region und den Menschen ist, die sie gern in ihre Arbeit mit einbeziehen möchte. Wichtiger als die Präsentation fertiger Ergebnisse sei ihr das Prozesshafte, das Gemeinsame auf Augenhöhe. Neben vielen Konzerten plant Mariá auch Projekte mit Kindern, Jugendlichen oder musikalischen Laien. Als Schlagzeugerin, Komponistin, Produzentin und Sängerin ist Mariá Portugal in der brasilianischen Musikszene seit zwanzig Jahren aktiv und verstärkt stetig ihre Verbindungen zur europäischen Improvisierten Musik. Stark verwurzelt in der brasilianischen Gesangs-/Songwriting-Tradition und mit großem Interesse an elektronischer Musik konzentriert sie sich derzeit auf Improvisation und deren Einsatz in der Songkomposition und -performance. Das Crossover zwischen Songwriting, Improvisation und Elektronik ist die Grundlage ihres geplanten ersten Soloalbums, das sie 2020 in Moers als 13. improviser in residence des moers festival entwickeln möchte.

20.01.2020

Stipendien für junge Komponist*innen der Neuen Musik & Jazz in Niedersachsen

Musik lebt von Innovation. Deshalb fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) auch im Jahr 2020 wieder herausragende junge Komponist*innen aus den Bereichen Neue Musik und Jazz mit insgesamt 36.000.-€. Die Stipendien sollen freiberufliche Künstler*innen in die Lage versetzen, über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr verstärkt künstlerisch tätig zu sein. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, ein bis zwei Monate in den Martin-Kausche Ateliers und Künstlerwohnungen in Worpswede zu verbringen. Den Stipendiat*innen stehen monatlich 1.000.-€ zur Verfügung. „Mit den Kompositionsstipendien unterstützen wir talentierte Musikerinnen und Musiker dabei, sich ganz auf ihr künstlerisches Schaffen zu konzentrieren. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten überzeugen durch eine einzigartige Kompositionssprache, eine große stilistische Bandbreite und ungewöhnliche Konzepte“, sagt der Niedersächsische Kulturminister Björn Thümler.

Bis zum 15.01.2020 können Bewerbungen für die Kompositionsstipendien des Landes Niedersachsen 2020 beim MWK eingereicht werden, antragsberechtigt sind Künstler*innen, die ihren Wohnsitz oder Produktionsstandort in Niedersachsen haben und das 40. Lebensjahr (Schwerbehinderte: 45. Lebensjahr) zum 31.12.2019 noch nicht vollendet haben.

20.11.2019

Call for Papers: Konferenz „Musical Women in Europe in the long nineteenth century“

Das musikalische 19. Jahrhundert und die Beteiligung von Komponistinnen, Performerinnen, Pädagoginnen, Musikverlegerinnen und Förderinnen, nicht zwingend europäischer Nationalität, sind das Thema der Konferenz „Musical Women in Europe in the long nineteenth century“, die vom 24.-26.02.2020 am Royal Northern College of Music, Manchester (UK) stattfindet. Denn abgesehen von Clara Schumann und Fanny Hensel-Mendelssohn, die zu den am meisten gefeierten Komponistinnen des 19. Jahrhunderts gehören, gab es noch viele weitere wie Louise Farrenc, Cécile Chaminade, Ethel Smyth oder Winnaretta Singer-Polignac, die dieselbe Aufmerksamkeit verdienen.

Das Programmkomitée freut sich über Vorschläge für Präsentationen (20 Min.), Lesungen (30 Min.) und Panel-Diskussionen (60 Min.) aus den Gebieten der Musikwissenschaften, Analyse und historischen Aufführungspraxis. Die Konferenzsprache ist Englisch. Abstracts werden bis 01.12.2019 erbeten an ku.ca1722073820.mcnr1722073820.tned1722073820uts@u1722073820ogita1722073820rts.a1722073820iram1722073820.

23.10.2019

Call for papers: ‘Women Are not Born to Compose’: Female Musical Works from 1750 to 1950

In Lucca im Complesso Monumentale di San Micheletto findet vom 27.-29.11.2020 die Konferenz „Women Are not Born to Compose: Female Musical Works from 1750 to 1950“ statt. Als Keynote Speakerinnen sind Mariateresa Storino (Conservatorio di Musica ‘G. Rossini’, Pesaro) und Susan Wollenberg (Oxford University) vorgesehen. Die Konferenz möchte die Musik und die Rolle von Komponistinnen untersuchen, die in zwei Jahrhunderten von 1750-1950 gewirkt haben. Dafür nimmt sie noch bis 05.04.2020 Vorschläge für Beiträge entgegen, die sich mit folgenden Themen (andere gern auch) beschäftigen:

• Gender and genre: women composersand musical genres
• Women composers’ impact on the development of musical forms and genres
• Analytical andhermeneutic approaches to women’s music
• Virtuosity
• Women composersand their self-beliefin the context of contemporary views on female creativity
• Reflections on women composers’ position in the history of music
• The critical reception of women’sworks
• ‘Heroines of the Risorgimento’: music as a means of conveyingpatriotic and liberal ideals in women’sworks
• Social expectations and possibilities of professional training for women composers
• Women composers’ writings about their music (and that of others)
• How has the social status of women composers been changing along with the transformation of the socio-cultural context?

Die Konferenz wird in Englisch, Französisch und Italienisch abgehalten. Die Beiträge sind zeitlich auf 20 Min. limitiert, inklusive Fragen & Diskussion. Interessiert schicken ein Abstract (max. 500 Wörter) und eine Biografie an gro.i1722073820nireh1722073820ccobi1722073820giul@1722073820secne1722073820refno1722073820c1722073820.

09.10.2019

Tania Rubio wird Composer in Residence in Frankfurt

57 Komponistinnen aus über 28 Ländern hatten sich dieses Jahr für das Arbeitsstipendium Composer in Residence Frankfurt des Archiv Frau und Musik e.V. beworben, am Ende fiel die Wahl auf die mexikanische Komponistin Tania Rubio. Sie wird vom 27. Juli bis zum 18. Oktober 2019 in Frankfurt am Main residieren. Das Archiv Frau und Musik und die HfMDK bieten der Komponistin die einmalige Chance, Ressourcen wie das Studio für elektronische Musik und Akustik selma sowiedas internationale Frauen-Musik-Netzwerk zu nutzen. Die Stipendiatin komponiert während ihres Aufenthalts in Frankfurt ein neues Werk und studiert es mit  Studierenden der HfMDK ein.

Das Archiv Frau und Musik ist aus dem 1979 gegründeten Verein Internationaler Arbeitskreis Frau und Musik entstanden. Dieses Jahr feiert das Archiv 40-jähriges Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen und Projekten wie dem Arbeitsstipendium Composer in Residence 2019, MASCHA – Musikakteurinnen schaffen Aufmerksamkeit und Chancengleichheit für Komponistinnen – Wir geben den Ton an.

24.06.2019

IAWM sucht Neue Musik von Komponistinnen

Die „International Alliance for Women in Music“ (IAWM) kündigt ihre jährliche Suche nach Neuer Musik von Komponistinnen* an. Bewerberinnen müssen Mitglied in der IAWM sein bzw. sich mit ihrer Bewerbung als Mitglied eintragen. 

25.03.2019

Composer in Residence Arbeitsstipendium

Das Archiv Frau und Musik vergibt in Kooperation mit dem Institut für zeitgenössische Musik (IzM) an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) ein 3-monatiges Arbeitsstipendium für Komponistinnen. Im zwei- bis dreijährigem Turnus sind Komponistinnen aller Altersstufen und Nationalitäten zur Bewerbung aufgefordert. Es werden sowohl Eigenbewerbungen als auch Vorschläge von Fachexpertinnen und Fachexperten und Institutionen akzeptiert. Bewerben können sich Komponistinnen aller Altersstufen und Nationalitäten. Umfang und Art der künstlerischen Arbeit, die während des Aufenthalts in Frankfurt am Main gewährleistet sein sollen, werden nicht vorgegeben. Die Stipendiatin ist in der Gestaltung ihrer Arbeit frei. Bewerbungsschluss: 15.03.2019

05.02.2019