Grün unterwegs fördert nachhaltige Konzertreisen

Musik & Nachhaltigkeit: Das Pilotprojekt „Grün unterwegs“ des Goethe Instituts lädt professionelle Musiker*innen ein, nachhaltige Konzepte zu entwickeln und im Rahmen einer ressourcenschonenden Musikreise umzusetzen. Der intensive Austausch zum Thema Nachhaltigkeit soll neben der musikalischen Qualität im Fokus stehen. Gefördert werden nachhaltige und ressourcenschonende Musikreisen innerhalb Europas mit einer Pauschalsumme für alle anfallenden Kosten wie Bahntickets, Unterkunft, Verpflegung, Technik und Ausrüstung. Die Tour muss 10-21 Tage dauern und bis spätestens 31.12.2024 erfolgen. Die Anzahl der geförderten Personen beschränkt sich auf maximal vier Personen. Die Bewerber*innen müssen die Bereitschaft haben, die Reise zu dokumentieren, in einem Abschlussbericht über die gemachten Erfahrungen zu informieren und an einer Evaluation des Förderprogramms teilzunehmen. Anträge können jederzeit eingereicht werden, sie sollten spätestens drei Monate vor Projektbeginn vorliegen.

30.05.2023

Future Fonds für Hamburger Musikclubs gestartet

Das Clubkombinat Hamburg e.V. hat mit Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien das Förderprogramm „Future Fonds Hamburg“ ins Leben gerufen. Mit dem Programm werden Clubs dabei unterstützt, ihren Betrieb klimafreundlicher und umweltschonender zu gestalten. Konkret werden zunächst in sechs Clubs Nachhaltigkeitsmanager*innen gefördert, die auf Grundlage einer Ausgangsbilanz konkrete Maßnahmen zu einem nachhaltigeren Betrieb umsetzen: Hebebühne, das UWE, der KENT Club, das Uebel & Gefährlich, das moondoo und die Fabrique im Gängeviertel. Die Behörde für Kultur und Medien unterstützt das Projekt in 2023/2024 mit insgesamt 140.000 Euro. Die Clubs erhalten einen Personalkostenzuschuss von 700 Euro monatlich, um eine*n Nachhaltigkeitsund Transformationsmanager*in temporär zu finanzieren. Die Initiative geht auch zurück auf eine von der Initiative Clubtopia entwickelte freiwillige Selbstverpflichtung („Zukunft feiern“) für eine nachhaltige Clubkultur. Sie beinhaltet ein Nachhaltigkeitskonzept für Clubs, das darauf abzielt, effektive und sozialverträgliche Klimaschutzmaßnahmen im Clubbetrieb erfolgreich umzusetzen.

10.05.2023

100 Tage Testphase des CO2 Rechners für Kulturbetriebe: jetzt testen

Seit 2020 unterstützt das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit die Kultur dabei, erste eigene Schritte in Richtung der Erstellung und des Verständnisses von Klimabilanzen zu gehen. Seit Anfang Mai stellt es hierzu ein einfach zu bedienendes digitales Werkzeug zur Verfügung: den CO2 Rechner. Er basiert auf dem Creative Green Tool von Julie’s Bicycle und wurde vom Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien mit Hilfe der EON-Stiftung und der EnergieAgentur.NRW adaptiert, übersetzt und für die Deutsche Kultur angepasst. Somit sind im CO2 Rechner deutsche Emissionsfaktoren hinterlegt. Das Werkzeug wird der deutschen Kulturbranche ab Mai 2023 für 100 Tage bis zum 15. August 2923 kostenlos zur Verfügung gestellt, um die Umweltwirkungen von kulturellen Institutionen, Veranstaltungsorten, Büros, Tourneen, Produktionen, Veranstaltungen oder eines Festivals zu erfassen und zu verstehen. Bis zum Sommer ist der Rechner zu Testzwecken nutzbar, jedoch werden in dieser Zeit keine weiteren Updates und Bugfixes umgesetzt. Ab Mai 2023 bietet das Netzwerk einmal im Monat eine digitale „CO2-Rechner Sprechstunde“ an, bei der das Team für Rückfragen und zum Austausch zur Verfügung steht.

09.05.2023

Lollapalooza Berlin erhält als erstes Festival Nachhaltigkeits-Zertifikat

Die Teilzertifizierung für die Einführung eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmanagement im August 2022 galt bereits als Vorbote. Nach Durchführung des Festivals im September 2022, der Implementierung von über hundert Nachhaltigkeitsmaßnahmen und erneuter Prüfung durch die unabhängige Prüfstelle GUTcert, ist das erfolgreiche Ergebnis nun offiziell: Das Lollapalooza Berlin ist das erste Festival in Deutschland, das nach internationalem Standard die Zertifizierung nach DIN ISO 20121 erhält. Im zweiten Teil der Zertifizierung wurden die Bereiche Konzeption, Planung, Steuerung, Produktion und Durchführung des Festivals näher beleuchtet und ausgewertet. Bis 2025 finden regelmäßig weitere Prüfungen statt, sodass die Nachhaltigkeitsmaßnahmen immer weiterentwickelt und an aktuelle Standards angepasst werden können. Zu den Maßnahmen gehören Abfallvermeidung, Mehrwegsysteme, pflanzenbasiertes Catering, Awareness-Team, paritätisches Line-Up u.v.m.

03.05.2023

Bayern fördert klimafreundliche Kulturbetriebe (Bewerbung bis 07.05.23)

Bis einschließlich 7. Mai 2023 können sich Kulturschaffende aus Baden-Württemberg beim Innovationsfonds Kunst bewerben. Gefördert werden innovative und außergewöhnliche Kunst- und Kulturprojekte, die neue Wege gehen – beispielsweise in Bezug auf Zielgruppen, Spielorte, Inhalte, Beteiligungsstrategien, Darstellungsformen oder spartenübergreifende Ansätze. Die bedeutendste Neuerung ist in diesem Jahr aber, dass Investionen in einen klimafreundlichen Kulturbetrieb gefördert werden. „Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – und der besonders sichtbare Kunst- und Kulturbereich hat Vorbildcharakter. Dies berücksichtigen wir in der Ausschreibung des Innovationsfonds Kunst 2023: Kulturschaffende, die ein ressourcenschonendes Umsetzungskonzept für ihr Projekt vorlegen, dürfen erstmals bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten für Investitionen im Bereich ,Green Culture‘ ansetzen“, erklärte Staatssekretär Arne Braun. Die Förderhöchstsumme pro Projekt beträgt 50.000 Euro, mindestens aber 10.000 Euro. Die Förderentscheidungen trifft eine unabhängige Jury. Projekte ohne ressourcenschonendes Umsetzungskonzept können keine Investitionskosten geltend machen, haben ansonsten aber die gleichen Chancen auf eine Förderung aus dem Innovationsfonds Kunst.

27.03.2023

FKP Scorpio informiert über Müllaufkommen bei Festivals

Menschen produzieren auf einem Festival nicht mehr Müll als in ihrem Alltag. Das geht aus den ermittelten Abfallmengen hervor, die FKP Scorpio für seine Festivals Tempelhof Sounds, Hurricane, Southside, Highfield und M’era Luna im Jahr 2022 veröffentlicht hat. Mit dieser Auswertung sowie einem Überblick über seine Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Ziele möchte der Kulturveranstalter zeigen, dass Großveranstaltungen und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sein müssen. Die Müllmengen entsprächen der normalen Menge an Haushaltsabfällen, die jede*r Einwohner*in pro Tag produziere oder liege sogar deutlich darunter: M’era Luna: 0,53 kg, Highfield: 1,02 kg, Hurricane: 1,24 kg, Southside: 1,48 kg (im Vergleich: 2021 wurden 1,3 kg pro Person/Tag erzeugt). FKP Scorpio arbeitet mit seinem „Grün Rockt“-Programm bereits seit 2013 daran, seine Festivals möglichst ressourcenschonend aufzustellen. Die Firma setzt vor allem auf Müllvermeidung und -entsorgung bzw. Recycling. Mit seiner Abfall-Challenge „Trasholution“ – jeder vor Ort gesammelte volle Müllsack löst eine Spende von einem Euro an soziale Projekte in der Region des jeweiligen Festivals aus – konnte er im ersten Jahr 26.000 Euro für wohltätige Zwecke sammeln. Weitere Bausteine des Nachhaltigkeitskonzepts sind die Nutzung von Ökostrom, die Bereitstellung von Trockentoiletten und bewachten Fahrradparkplätzen, Wasserspendern, Pfandbechern, im Eintritt inkludierten ÖPNV-Tickets u.v.m. Einen Überblick über alle Maßnahmen am Beispiel des Hurricane Festivals gibt es hier. Die Sustainability Roadmap vom Tempelhof Sounds Festival ist hier abrufbar.

27.03.2023

Klimaschutz & Nachhaltigkeit: Online-Fokus bei miz & Enjoy Jazz als Vorreiter

Die ökologische Nachhaltigkeit gewinnt auch im Veranstaltungsbereich immer mehr an Bedeutung, schließlich wirken sich Konzerte und Festivals nicht unerheblich auf die Energiebilanz aus. Immer mehr Veranstalter*innen ergreifen Maßnahmen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit, vom Catering, Recycling, Erneuerbare Energie-Nutzung, Komposttoiletten auf Open-Air-Konzerten bis zur Verkehrsinfrastruktur. Was alles möglich ist, hat jetzt das Deutsche Musikinformationszentrum (miz) ein in einem umfangreichen Online-Fokus namens „Zukunftsmusik Klimaschutz“ zusammengestellt und online veröffentlicht. „Die Notwendigkeit von ökologischer Nachhaltigkeit im Musikleben wird immer deutlicher“, ist der miz-Leiter Stephan Schulmeistrat überzeugt. „Mit unserem neuen Informationsangebot möchten wir zu einer sachlichen Bewertung und Diskussion der Möglichkeiten und Maßnahmen beitragen.“

Ein Festival, das bereits Vorbildfunktion in diesem Bereich übernimmt, ist das Enjoy Jazz Festival in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen. Zum 25-jährigen Jubiläum in diesem Jahr strebt Enjoy Jazz als erstes dezentrales Festival in Deutschland eine ISO-20121-Zertifizierung an, mit der Anforderungen an ein nachhaltiges Eventmanagement beschrieben und festgelegt werden. Seit vergangenem Jahr begleitet und berät die Nachhaltigkeitsagentur 2bdifferent aus Speyer Enjoy Jazz in Fragen der ISO-20121-Zertifizierung.

20.03.2023

Ergebnisse von „Plant a SEEED“-Studie veröffentlicht

„Sind Liveshows Teil des Problems oder Teil der Lösung im Kampf gegen die Klimakrise? Wir glauben Zweites, weil Musik verbindet, inspiriert und Vorbild sein kann für den systemischen Wandel in der Gesellschaft“, schreibt The Changency – die Agentur für nachhaltigen Wandel, die das Projekt „Plant a SEEED“ in Kooperation mit der Band Seeed und dem Studiengang  Theater- und Veranstaltungstechnik und -management der Berliner Hochschule für Technik durchgeführt hat. Bislang gab es in Deutschland keine systematischen wissenschaftlichen Daten über den Einfluss von großen Livekonzerten auf die Umwelt oder darüber, welche Maßnahmen den negativen Einfluss minimieren. „Plant a SEEED“ hat dies nachgeholt und jetzt die Ergebnisse seiner wissenschaftliche Studie veröffentlicht (Zusammenfassung). Der Bericht beinhaltet die Ergebnisse der im Zuge von fünf Seeed Konzerten im August 2022 in der Berliner Parkbühne Wuhlheide durchgeführten Studie und Klimabilanz. Ergänzt wird dies durch die vor Ort umgesetzten Aktions- und Kommunikationsmaßnahmen, die als Inspiration für die Livemusik-Branche und Künstler*innen für die Gestaltung nachhaltiger Konzerte dienen sollen. Jedes der fünf Konzerte stand unter einem anderen Motto: Soziale Nachhaltigkeit, Konsum & Beschaffung, Ernährung, Mobilität und Ressourcen & Klima. Zu jedem Handlungsfeld werden sinnvolle Maßnahmen vorgeschlagen, um die ökologische und soziale Nachhaltigkeit zu verbessern. Mit dem Projekt sollen ein Bewusstsein für Klimagerechtigkeit und Verantwortung geschaffen und Künstler*innen ermutigt werden, diese aktiv bei der Umsetzung ihrer eigenen Konzerte einzufordern. Die Studie wurde im Rahmen der Infrastrukturförderung der Initiative Musik unterstützt. 

15.03.2023

BUGA 23 Green Talents-Festival sucht Nachwuchsbands (jetzt anmelden!)

Keine leichten Zeiten für Nachwuchsbands: Die Krisen der letzten Jahre haben einen massiven Rückgang an Auftrittsmöglichkeiten mit sich gebracht. Die BUGA 23 – Bundesgartnenschau in Mannheim 14.04.-18.10.2023 füllt diese Lücke nun mit dem bundesweit ausgeschriebenen Green Talents-Festival. Es warten 48 prominente Auftrittsslots auf der Seebühne im Luisenpark und ein umfassendes Workshop-Programm zum Thema Nachhaltigkeit. Das Green Talents Festival ist gleichzeitig Konzertreihe sowie Bildungs- und Community-Event. Zur fixen Gage von 400 Euro bekommen alle Bands im Vorfeld des Festivals ein Workshop-Angebot zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN. Zusätzlich vermittelt ein vierteiliges Webinar mit der Gründerin und Popakademie-Absolventin Fine Stammitz Wissen zum Thema Green Touring. Das Projekt #17Ziele von Engagement Global dokumentiert als bundesweit agierende Organisation das Festival und unterstützt die jungen Bands gemeinsam mit der BUGA 23 auf allen Social-Media-Kanälen. Auch für das Anmelde- und Auswahl-Verfahren hat sich die BUGA 23 einen renommierten Partner ins Boot geholt. Mit der, in Mannheim entwickelten und ansässigen, Plattform BackstagePRO steht Deutschlands große Booking-Community hinter dem Green Talents Festival. Bewerbungsschluss: 30.04.2023

01.02.2023

Weiterbildung „Klimaverantwortung in Kulturorganisationen“ 26.01.-09.02.2023

Neben vielen weiteren Themenfeldern zur Transformation des Kulturbereiches will die Kulturpolitische Gesellschaft e.V. 2023 auch das Thema der Nachhaltigkeit weiter forcieren und im Rahmen von Culture4Climate – Initiative für Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kulturbereich drei Weiterbildungsseminare anbieten. Nachdem die ersten Seminare des Weiterbildungsangebots Voraussetzungen, Grundlagen und Rahmenbedingungen für Klimaverantwortung in Kulturorganisationen vermittelt haben, werden die folgenden Weiterbildungsangebote stärker auf die Umsetzung von Klimaverantwortung in Kulturorganisationen eingehen. Es werden Handlungsfelder und Methoden aufgezeigt, um Klimaverantwortung in den Organisationen zu verankern. Die Seminare sind kostenlos, einzeln zu buchen und richten sich an aktuelle und künftige Entscheidungsträger*innen in Kulturorganisationen unterschiedlicher Kultursparten. Interessierte können sich ab 11.01.2023 anmelden.

Hotspots der Klimawirkung und Klimaschutzmaßnahmen in Kulturorganisationen 
Viviana López H., Tobias Wagner, Ina Rüdenauer (Öko-Institut)
26.01.2023, 15-18 Uhr

Nachhaltigkeitsberichterstattung für Kulturorganisationen
Dr. Annett Baumast (baumast. kultur & nachhaltigkeit)
02.02.2023, 15-18 Uhr

Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement für Kulturorganisationen
Vera Hefele, Teresa Trunk (What if – Projektbüro für nachhaltige Kultur)
09.02.2023, 15-18 Uhr

10.01.2023

EJN Green Pilot Tour fördert nachhaltige, faire und geschlechtergerechte Touren

Das Förderprogramm „Green Pilot Tour“ wurde vom Europe Jazz Network (EJN) aufgelegt und wird von der EU gefördert. Für die neue Förderrunde wurde jetzt eine Ausschreibung veröffentlicht, die bis 15.03.2023 geht. Das allgemeine Ziel des Green Pilot Tours Calls ist es, die EJN-Mitglieder finanziell zu unterstützen, um ihnen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Organisation einer Tour zu helfen, die auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit, fairen Vergütung, Inklusion und Ausgewogenheit der Geschlechter basieren. Gefördert werden „grüne“, faire und geschlechtergerechte Konzerttouren, die sich über mindestens 4 verschiedene Venues erstrecken, von denen mindestens zwei EJN Mitglieder sein müssen.

13.12.2022

Musikinformationszentrum gibt Überblick über Klimaschutzmaßnahmen im Musikleben

Bis zum Jahr 2045 möchte Deutschland die Treibhausgasneutralität erreichen. Was tun Clubs und Musikfestivals, Orchester und Opernhäuser, Veranstalter*innen und Musikverbände, um diese Zielsetzung zu unterstützen? Das erfahrt ihr im neuen Online-Fokus des Deutschen Musikinformationszentrums (miz) – entstanden in Kooperation mit der Kulturpolitischen Gesellschaft (KuPoGe). Unter dem Titel „Zukunftsmusik Klimaschutz“ stellt das miz klima- und kulturpolitische Hintergründe vor und benennt aktuelle Handlungsfelder. Darüber hinaus geben Kurzporträts Einblick in laufende Aktivitäten beispielhafter Initiativen und Projekte im Musikleben.

12.12.2022