Anchor Award: Jury & Nominierte bekanntgegeben
Der Anchor – Reeperbahn Festival International Music Award wird seit 2016 im Rahmen des Reeperbahn Festivals in Hamburg an Nachwuchsmusiker*innen verliehen. Eine Jury – in diesem Jahr bestehend aus Emily Kokal, Julia Stone, Tayla Parx und Tim Bendzko – hat vorab die Nominierten aus dem Festivalprogramm ausgewählt. Diese Nominierten haben an zwei Festivaltagen die Möglichkeit, das Festivalpublikum und die hochkarätige Anchor-Jury zu beeindrucken – und wenn ihre Musik, Texte und Performance herausragend und einzigartig genug sind, haben sie die Chance, den Anchor zu gewinnen, der am Festivalsamstag verliehen wird. In diesem Jahr sind das die mongolische Musikerin Enji (Foto), Beth McCarthy, KÄSSY, Milan-Ring, Moonchild Sanelly und Strongboi, das Duoprojekt von Alice Phoebe Lou.
Preis der deutschen Schallplattenkritik: Neue Longlist erschienen
Longlist 3/22 des Preises der Deutschen Schallplattenkritik
Mit einem Platz auf der Bestenliste werden vierteljährlich die besten und interessantesten Neuveröffentlichungen der vorangegangenen drei Monate ausgezeichnet. Bewertungskriterien sind künstlerische Qualität, Repertoirewert, Präsentation und Klangqualität. In der dritten Longlist dieses Jahres finden sich im Jazz nur wenige Künstlerinnen*: Ulita Knaus‘ Album „Old Love And New“ (Jury Jazz I) und Mary Halvorsons „Amaryllis“ neben Melissa Aldana mit ihrem Album „12 Stars“ in der Kategorie Jazz II. Bei Weltmusik sieht es besser aus: neben Äl Jawala finden sich z.B. Gina Schwarz & Angelo Da Silva mit ihrem Album „Fusão“ (CD-Tipp März), Marina Satti, Marjan Vahdat mit „Our Garden Is Alone“ (CD-Tipp April), Maya Youssef und Oumou Sangaré. Vahdat und Youssef wurden auch in der Kategorie Traditionelle ethnische Musik aufgestellt. Die Jury Liedermacher entschied sich u.a. für Claudia Finks „Über Wasser“ (CD-Tipp April) sowie Bube Dame König, außerdem konnten zwei all female Bands – das schottische Band Kinnaris Quintet und die isländische Folk- und Mittelalterband Umbra – die Jury Folk und Singer/Songwriter überzeugen. In Pop ist Rosalía mit ihrer CD „Motomami“ zu finden, die britische Indierockband Wet Lag wurde gleich zweimal, in Alternative und Rock aufgeführt. Poliça steht mit „Madness“, Sharon van Ettens „We’ve Been Going About This All Wrong“ und The Linda Lindas‚ „Growing Up“ auf der Bestenliste im Bereich Pop. Weitere Auserwählte sind Bonnie Raitt und Dana Fuchs in der Kategorie Blues, Kae Tempest im Bereich R’n’B und Kelly Lee Owens und Sofie Birch im Electro-Bereich u.a.
Neue Jury für den Deutschen Jazzpreis
Die Fachjury des Deutschen Jazzpreises hat 10 neue Mitglieder. Unter anderem sitzen nun Aida Baghernejad, Anja Buchmann, Johanna Schneider, Nanna Rohlffs, Sofia Jernberg und Stefanie Marcus mit am Tisch. Die Fachjury setzt sich aus 25 Persönlichkeiten aus dem Bereich Jazz und improvisierte Musik zusammen. Der DEUTSCHE JAZZPREIS prämiert jährlich herausragende künstlerische Leistungen der nationalen und internationalen Jazzszene in 31 Kategorien. Realisiert wird er von der Initiative Musik mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Nach der Premiere im letzten Jahr 2021 findet die diesjährige Verleihung in Partnerschaft mit der weltweit größten Jazzmesse jazzahead! 27. April 2022 im Metropol Theater in Bremen statt. Im Anschluss an die Preisverleihung folgt ein musikalisch vielfältiger Konzertabend mit mehreren Live-Acts. Tickets werden über den offiziellen Vorverkauf des Metropol Theaters erhältlich sein.
Neue Longlist & was wäre wenn…
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik stellt seine aktuelle Longlist 3/2021 vor. Die zurzeit 156 Kritiker-Juror*innen haben in 32 Kategorien ihre Lieblings-Neuerscheinungen des letzten Quartals nominiert, die für die nächste Bestenliste in Frage kommen. Da sind einige Jazzmusiker*innen dabei wie Airelle Besson, Aki Takase & Daniel Erdmann, Irène Schweizer & Hamid Drake sowie Vijay Iyer, Linda May Han Oh & Tyshawn Sorey, die von der Jury für Zeitgenössischen Jazz ausgewählt wurden. In Weltmusik wurde u.a. Tania Salehs Album „10 A.D.“ ausgewählt. In der Kategorie „Traditionelle Ethnische Musik“ steht die CD „ZeitverLUST“ zur Auswahl, auf der Barbara Schirmer & Carlo Niederhauser mit Hackbrett, Kuhhörner, Cello und Shrutibox unterschiedliche Empfindungen von Fristen und Etappen ausloten. Schirmer war bereits mit ihrem Vorgänger „Falter“ für den Preis nominiert. Außerdem wurde die mehrstimmige all female Gesangsgruppe der Lettischen Kulturakademie in Riga Saucējas nominiert, die auf ihrem Album „Dabā“ alte, polyphone, lettische Gesangstraditionen in den Mittelpunkt stellt. Dota wurde für ihr neues Album „Wir rufen dich, Galaktika“, die Multiinstrumentalistin Miriam Hanika für ihr Werk „Louise“ und Le-Thanh Ho mit „Panoptikum“ von der Liedermacher-Jury ernannt. Weitere Nominierte sind: Japanese Breakfast, Wolf Alice, Rhiannon Giddens, Valerie June, Sophia Kennedy, St. Vincent, Fatima Al Qadiri, Loraine James und Sofia Kourtesis.
By the way: wie setzen sich die Jurys eigentlich zusammen? Zahlreiche Genres – nämlich Filmmusik, Musikfilm, Jazz I und II, Weltmusik, Pop, Hard & Heavy, Blues sowie R’n’B/Soul/Hiphop – scheinen ganz ohne weibliche Juroren auszukommen. In den jeweils mit fünf Mitgliedern besetzten Jurygruppen gibt es bei Grenzgänge, Traditionelle Ethnische Musik, Alternative, Electronic & Experimental und Liedermacher gerade mal 1 Frau, bei Folk & Singer-/Songwriter sitzen 3, bei Rock 2 Frauen in der Jury. Das heißt, in den 17 für die Popularmusik wichtigen Kategorien sind von 85 Jurymitgliedern gerade mal 12 Frauen. Es wäre doch mal interessant, wie das „unabhängige Gremium“ paritätisch besetzt und per blind audition entscheiden würde…
Berliner Jazzförderung 2021 – jetzt bewerben
Für das Jahr 2021 bietet die Berliner Kulturverwaltung wieder diverse Förderungen für Berliner Musikgruppen und Musiker*innen aller Stilrichtungen im Bereich Jazz an. Neben Stipendien und der zweijährigen Basisförderung liegt ein Fokus auf der Förderung von Künstlerinnen (Sonderprojekt „Frauen im Jazz“). Projektförderungen können direkt oder indirekt erfolgen, das heißt Anträge können sowohl von den Musiker*innen selbst als auch von Dritten (z. B. Veranstaltern, Clubs, Vereinen, Agenturen u. a.) gestellt werden. Stipendien werden für zeitlich begrenzte musikalische Vorhaben, die der persönlichen künstlerischen Weiterentwicklung bzw. Vervollkommnung dienen, gewährt. In Betracht kommen hier beispielsweise Kompositionsvorhaben größeren Umfangs, selbst organisierte Auslandsaufenthalte zum Zwecke des Einzelunterrichtes bei international anerkannten Musiker*innen, der Besuch von renommierten Lehrgängen, die Durchführung von Studienreisen und ähnliches. Darüber hinaus werden Stipendien auch für Audioproduktionen in einem Tonstudio eigener Wahl sowie für die Produktion von Video-Clips vergeben. Eine Kombination von beidem, z.B. die Erarbeitung einer Komposition mit anschließender Audioproduktion, ist möglich. Stipendien können für die genannten Vorhaben in Höhe von jeweils pauschal 2.000,00 €, 4.000,00 €, 6.000,00 € oder 8.000,00 € beantragt werden. Im Rahmen der Tourneeförderung werden für die Durchführung von Inlandstourneen Reisekostenzuschüsse in Höhe von 80,00 € pro Musiker/in und Konzert als Stipendien vergeben.
Da Frauen im Jazz noch immer deutlich unterrepräsentiert sind, werden 20.000,00 € für ein Sonderprojekt ausgelobt, das geeignet ist, bereits professionell arbeitende Jazzmusikerinnen und –komponistinnen in ihrer künstlerischen Entwicklung voranzubringen, zum Beispiel durch Workshops / Arbeitsphasen, Werkschauen, Konzerte bzw. Konzertreihen, Verpflichtung einer Gastkuratorin oder anderes. Auch hierbei kann die Förderung direkt oder indirekt erfolgen, d.h. Anträge können sowohl von Musikerinnen/Komponistinnen selbst für in eigener Verantwortung organisierte Projekte gestellt werden, als auch von Dritten (z.B. Veranstaltern, Clubs, Vereinen), deren Vorhaben den o.g. Personenkreis im besonderen Maß berücksichtigt.
Die nicht projektbezogene Basisförderung soll Großformationen im Bereich Jazz eine kontinuierliche künstlerische Weiterentwicklung, eine Stärkung ihres Profils sowie eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit etc. ermöglichen. Sie wird für zwei Jahre, im Rahmen der aktuellen Ausschreibung konkret für die Förderungsjahre 2022 / 2023 vergeben und kann im Einzelfall bis zu 50.000,00 € pro Förderungsjahr (Zeitraum jeweils von Januar bis Dezember) betragen. Die Basisförderung dient der Finanzierung von Kosten (inklusive von Probenhonoraren), die bei der laufenden künstlerischen Arbeit in Vorbereitung von Konzerten, Tourneen und Audioproduktionen ganzjährig entstehen. Alle fristgerecht eingehenden Anträge werden einem unabhängigen Fachbeirat zur Beurteilung vorgelegt. Dem Jazzbeirat 2021 gehören an: Angela Ballhorn (Journalistin, Musikerin), Maike Hilbig (Musikerin, Komponistin), Melanie Rossmann (Agentur Aufklang, Sprecherin der Bundeskonferenz Jazz), Nabil Atassi (Journalist), Ulf Drechsel (rbb Kultur) sowie Wolf Kampmann (Journalist, Buchautor, Dozent).
Die Antrags- bzw. Bewerbungsfrist für alle oben genannten Förderungsangebote endet am 22. Oktober 2020 um 18.00 Uhr. Für Tourneevorhaben im 2. Halbjahr 2021 ist eine zweite Antragsfrist intendiert, die voraussichtlich im April 2021 enden wird. Anträge sowie alle Anlagen können elektronisch an die Berliner Kulturverwaltung abgesendet werden. Eine zusätzliche Abgabe von Unterlagen in Papierforum ist nicht notwendig.
PdSK-Bestenliste ehrt Hildur Guðnadóttir, FKA twigs & Terri Lyne Carrington
Die zur Zeit 154 Kritiker-Juror*innen des Preises der deutschen Schallplattenkritik (PdSK), aufgeteilt in 32 Fach-Jurys, haben alle Neuveröffentlichungen des Tonträgermarktes aus dem letzten Quartal gesichtet und 280 Titel auf die Longlist gesetzt. Aus diesem Pool der Nominierten schafften es jetzt 28 Siegertitel auf die Bestenliste. Erwähnenswert ist zum einen die Auswahl der Jury Filmmusik, die den Soundtrack von Hildur Guðnadóttir zum Film „Joker“ von Todd Phillips lobt: „Mit der dröhnenden Gewissheit der Superhelden-Kino-Kracher haben die Soundtracks der Isländerin Hildur Guðnadóttir gar nichts gemein. (…) Ihre Musik greift ein in den Film. Teile von „Joker“ wurden überhaupt erst nach der von ihr vorgelegten Filmmusik gedreht (…) So spielt Guðnadóttirs Komposition, verzweifelt und verstörend, eine unsichtbare, unvergessliche Hauptrolle in diesem Psychodrama“.
Im Bereich Alternative schaffte es die dreimal nominierte FKA twigs auf den besten Platz: „… wie schon ihr hervorragendes Debütalbum „LP1“ von 2014 ist auch „Magdalene“ zu einem musikalischen Glanzstück geraten. Geschickt entzieht sich die junge Britin mit ihrem Alternative-R’n‘B allen Genreklassifizierungen. Ihre neun Songs sprühen nur so vor Einfällen, über den oft sphärischen Tracks erhebt sich glasklar ihre fragile Singstimme“.
Die Jury R’n’B, Soul und HipHop befand Terri Lyne Carrington & Social Science und ihre Doppel-CD „Waiting Game“ (s. Review bei uns) für die beste und bezeichnet sie als „… ambitioniert, anspruchsvoll und anstrengend. Fastfoodisches Nebenbei-Snacken unmöglich! (…) Die Songs, welche Carrington mit ihrer Band Social Science auftischt, machen es sich bequem zwischen Jazz, Soul, Inspirational Music, Spoken-Word und HipHop. Zugleich sind sie ein in groovige Klangvielfalt gegossenes politisches Statement – gegen Polizeigewalt, Homophobie und Diskriminierung; für Toleranz, Freiheit und soziale Gerechtigkeit“.
Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ e.V. ist ein unabhängiger Zusammenschluss von deutschsprachigen Kritiker*innen. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt, er finanziert sich durch Spenden und freut sich über jegliche Unterstützung. Der PdSK wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie von der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL).
Dieter Wasilke Folk-Förderpreis: jetzt bewerben!
Mit dem Dieter Wasilke Folk-Förderpreis will der Venner Folk-Frühling e.V. im Namen von Dieter Wasilke, dem Gründer des jährichen Fests Venner Folk-Frühling, den Nachwuchs im Bereich des amerikanischen und europäischen Folk fördern. Teilnahmebedingt sind Musiker*innen bis 35 Jahren (bei Gruppen zählt das Durchschnittsalter) mit Wohnsitz in Deutschland. Die Bewerbungen werden von einer zehnköpfigen Jury aus erfahrenen Musiker*innen und Musikjournalist*innen beurteilt. Alle Finalist*innen erhalten ein Preisgeld, der/die Sieger*in zudem einen Auftritt im Rahmen des nächstjährigen Festivals. Dazu gibt es auch noch einen Artikel in der Fachzeitschrift „Folker“, deren Redaktion den Förderpreis mit unterstützt.
Bewerbungsschluss: 30.11.2019 über folkfruehling.de
Neu in der Jury des ANCHOR Awards: Kate Nash, Peaches u.a.
Während der vierten Reeperbahn Festival New York Edition wurden am 19.06.2019 die Mitglieder der neuen Jury des ANCHOR Awards 2019 vorgestellt. Bei der Vorstellung in der Rockwood Music Hall auf der Lower East Side wurden u.a. die Singer-/Songwriterin Kate Nash, die Sängerin und Produzentin Peaches sowie die australische Radio- und TV-Moderatorin Zan Rowe angekündigt. Auf der New York Edition des Festivals spielten Gurr (DE), Leoniden (DE), Mira Lu Kovacs (AT), ORL (IL), Renata Zeiguer (US), Surfbort (US) and Yes We Mystic (CA).
Die Jury wird die Gewinner*innen des diesjährigen Anchor Awards am 04.09.2019 prämieren. Im letzten Jahr bekamen Anna Aaron, Freya Ridings, FRUM, u.a. den Preis. Der ANCHOR – Reeperbahn Festival International Music Award ist ein 2016 ins Leben gerufenes internationales Prädikat für aufstrebende Musik-Talente. Vergeben wird der Preis alljährlich auf dem renommierten Reeperbahn Festival in Hamburg. Für Fans und Musikwirtschaftende dient der ANCHOR als Orientierungshilfe auf der Suche nach der besten neuen Musik – für die Wettbewerbsteilnehmer als Sprungbrett in eine internationale Karriere. Drei Tage lang spielen die Nominierten in zwei Locations vor Festivalbesucher*innen und Jury um den ANCHOR, der anschließend im Rahmen einer kurzweiligen Gala am Festivalsamstag verliehen wird.
Europäischer Komponistenpreis sucht Jurymitglieder
Der Europäische Komponistenpreis wird im Rahmen des Festivals Young Euro Classic vom Regierenden Bürgermeister Berlins ausgelot und ist mit 5000 Euro dotiert. In diesem Jahr feiert der Wettbewerb sein 20. Jubiläum. Ausgezeichnet wird dabei die beste Deutsche Erstaufführung oder Uraufführung der diesjährigen Festivalsaison.
Auch in diesem Jahr ist das Young Euro Classic Festival auf der Suche nach zehn Jurymitgliedern mit Leidenschaft für Neue Musik. Der diesjährige Juryvorsitzende Dr. Helge Grünewald ist Musikjournalist, Soziologe und Publizist. Er betont, dass für die Abstimmung vor allem Offenheit wichtig sei: “Es sollte uns nicht schrecken, wenn wir mit ‘Unerhörtem’ konfrontiert werden. Für ganz wichtig halte ich, dass man sich fragt: Wie wirkt diese Musik auf mich? Was rührt sie in mir an? Schließlich ist das doch eines der wichtigsten Ziele der Musik: die Zuhörerschaft zu packen.”
Beruf, Alter und Musikkenntnisse sind nicht relevant, nur die Neugier und Leidenschaft für Neue Musik. Interessierte können sich vom 1. Juni bis 21. Juni 2019 an das Young Euro Classic Festivalbüro unter der Nummer 030 8847 13964 (werktags 9.30 bis 17 Uhr) wenden – das Los entscheidet!
Die Verleihung des Europäischen Komponistenpreises findet am 6. August im Rahmen des Konzertes des National Youth Orchestra of the USA statt.
Deutscher Musikautorenpreis erstmals mit mehrheitlich weiblicher Jury
Die Jury des Deutschen Musikautorenpreises 2019 steht fest – und erstmals sind mit Christine Aufderhaar, Violeta Dinescu, Julia Mihály und Melanie Wilhelm aka Melbeatz vier Musikerinnen vertreten.
Die Akademie Deutscher Musikautoren beruft jedes Jahr eine Jury aus fünf oder sieben Musikautor*innen mit unterschiedlichem musikalischen Hintergrund, die Mitglied der GEMA sind. Bis zu drei mal kann ein*e Musiker*in Teil der Jury werden, die sowohl die Nominierungen auswählt als auch die Preise in zehn Kategorien vergibt, von denen sieben jeweils neu bestimmt werden. Nachdem im letzten Jahr die Jury rein männlich besetzt war und in der Vergangenheit oft nur ein Jurymitglied weiblich war, ist dies eine begrüßenswerte Neuerung.
Die GEMA will mit diesem Preis dem Musikschaffen in Deutschland eine Plattform geben. Der Preis soll ein Spiegel unserer Musikkultur sein und umfasst alle wichtigen Genres. Von Rock und Pop über Oper, Chormusik, und Mundart bis zu HipHop: alles, was in Deutschland gehört, gespielt oder gesungen wird, kann hier ausgezeichnet werden. Die Nominierungen für den Preis, der am 14. März 2019 verliehen wird, werden Ende Januar bekannt gegeben.
PdSK-Longlist 4/2018 nominiert viele Künstlerinnen
Die Bestenlisten des „Preises der deutschen Schallplattenkritik“ (PdSK) enthalten vierteljährlich die besten und interessantesten Neuveröffentlichungen der vorangegangenen drei Monate. Bewertungskriterien sind künstlerische Qualität, Repertoirewert, Präsentation und Klangqualität. Im Einzelfall können auch Aufmachung, Bookletgestaltung oder Lesbarkeit der Angaben mit in die Bewertung einfließen. In der vierten Quartalsliste sind erfreulich viele Frauen nominiert und noch dazu zahlreiche Bands, die wir in den letzten Monaten in unseren CD-Tipps & Reviews vorgestellt haben: die Sängerin und Bassistin Shannon Shaw aus den USA, die afroamerikanische Künstlerin und Producerin Ebony Bones, das finnische Quartett Enkel, Les Poules à Colin aus Kanada, die deutschen Klangkünstler*innen Ulrike Haage & Christian Meyer, die britisch-italienische Musikerin Anna Calvi und die israelische Sängerin Victoria Hanna. Außerdem können das junge Quartett Mourn aus Katalonien, die Band Sanna aus Schottland und Stella Sommer (Die Heiterkeit) auf einen Preis hoffen, die für ihr erstes Solo-Album gleich zweimal nominiert ist. Das australische Indie-Folk-Duo Luluc ist ebenfalls von zwei Jurys, Rock und Pop, ausgewählt worden. In der Kategorie Pop findet sich die japanisch-amerikanische Singer-/Songwriterin Mitski, unter Electronic & Experimental die Hamburger DJane Helena Hauff.
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