Filmtipp: „Beethoven’s Ninth – Symphony for the world“

Gerade hat die Jury des Preises der Deutschen Schallplattenkritik ihn auf seine Bestenliste in der Kategorie „Musikfilm“ gewählt, den Dokumentarfilm „Beethoven’s Ninth – Symphony For The World“ von Christian Berger. Helge Grünewald schreibt in seiner Begründung im Namen der Jury: „Christian Berger ist der weltweiten Wirkung von Beethovens letzter Symphonie auf der Spur: in Konzertsälen, im Freien, im Studio. Er befragt dazu Dirigenten und Komponisten, Instrumentalisten und Choristen, darunter den gehörlosen Musiker Paul Whittaker und, besonders eindrucksvoll, die Bratsche spielende junge Brasilianerin Nicoli Martins, die wahrhaft für Beethovens Musik brennt: »…das spielst Du mit Gänsehaut«. Mit nämlicher Begeisterung musizieren die Mitglieder des Orchestre Symphonique Kimbanguiste in Brazzaville. So stellt sich heraus: Beethovens Neunte ist tatsächlich eine, wenn nicht die Symphonie für die Welt“.

17.11.2020

Filmtipp: „Janis – Little Girl Blue“ @ ARD-Mediathek

Noch bis 05.09.2019 ist in der Mediathek der ARD ein besonders empfehlenswerter Film zu finden: „Janis – Little Girl Blue“ (USA 2015, Regie: Amy Berg, 98 min.). „Cry Baby“, „Mercedes Benz“ und „Piece Of My Heart“ – die Blues-Sängerin Janis Joplin ist mit ihren Songs in die Annalen der Rock-Geschichte eingegangen. 1970 wurde sie zur Legende der Hippie-Bewegung, als sie mit 27 Jahren an einer Überdosis Heroin starb. Die Regisseurin Amy Berg beschäftigt sich in ihrem Dokumentarfilm nicht nur mit der öffentlichen Wahrnehmung der Rock-Ikone, sondern zeichnet das Charakterporträt eines sensiblen Menschen, der nicht in das ländliche Texas passte und in jungen Jahren tief verletzt wurde. Ihr extrovertiertes Auftreten auf der Bühne, ihr lautes Schreien, ihre auffällige Kleidung sind der eine Pol, die Einsamkeit nach den Gigs, ihre Suchtkrankheit und die Unsicherheit der jungen Frau, die zu Schulzeiten zum „hässlichsten Mann auf dem Campus“ gewählt wurde, der andere. Sensibel und mit psychologischem Einfühlungsvermögen, aber auch entlarvend nähert sich die Dokumentarfilmregisseurin Amy Berg diesem tragischen Leben, das auch ein Teil der amerikanischen Zeitgeschichte ist. Neben ihren Weggefährten kommt Janis Joplin im Film durch die schmerzhaft-intimen Briefe selbst zu Wort, die sie ihrer konservativen texanischen Familie, ihren Freunden und Liebhaber*innen schrieb.

01.09.2019

Filmtipp: „Reim Dein Leben“ über Jugendliche & Rap

Eine Filmreihe über die Wirkung von Rap-Musik auf Jugendliche hat das Medienprojekt Wuppertal ins Leben gerufen. Die DVD „Reim Dein Leben“ (D 2018, 90 min.) soll die Selbstreflexion von Jugendlichen über Rap-Musik fördern und einen Wertedialog unter Jugendlichen und mit (erziehenden) Erwachsenen unterstützen. Außerdem schafft sie Impulse für Pädagog*innen zum Umgang mit Rapmusik in der Jugend- und Bildungsarbeit und im Jugendschutz. In den sechs Filmen, die auf der DVD zusammengestellt wurden, werden die Bedeutung und die Wirkung der Musik durch die jugendlichen Raphörer*innen selbst beschrieben. In Interviews schildern sie, wann und wieso sie Rap hören und welches Lebensgefühl sie mit der Musik verbinden. Im Fokus steht dabei nicht nur die eigene Identifizierung mit der Musik, sondern auch die kritische Auseinandersetzung mit den Texten im Rap. Was macht einen guten Disstrack aus? Wo sehen sie die Grenze zwischen Kunstfreiheit und ernstzunehmender Diskriminierung? Welche Wirkung messen die Jugendlichen selbst der für sie so wichtigen Musik bei? In „Kann sie Gangsta sein“ reflektieren Jungen und Mädchen z.B. über das Frauenbild im Gangsta-Rap. Den Blick auf die Frau in den Songs empfinden die Mädchen oft als herablassend, als Objekt, Trophäe oder Besitz. Welches Vorbild sind die Rapper für die Jugendlichen, wenn sexuell aktive Frauen in den Songs, deren Hauptthema häufig Sexualität ist, Schlampen und Bitches sind? Die junge Rapperin Isabelle erklärt ihre Sicht auf den Rap. Sie will keine Bitch sein, will aber auch Stärke zeigen und sich im Rap battlen. Neben den Interviews mit jungen Raphörer*innen und Rapper*innen gibt es auf der DVD ein Interview mit dem stellvertretenden Leiter der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, Thomas Salzmann, über die jugendschutzrelevanten Wirkungen von Gangsta-Rap und die Spruchpraxis der BPJM.

Die DVD kann hier ausgeliehen, gekauft und gestreamt werden.

10.10.2018

CD/DVD-Tipp: Hasretim – Eine anatolische Reise

„Hasretim – Eine anatolische Reise“ heißt eine musikalische und multimediale Installation der Dresdner Sinfoniker und dem Musiker Marc Sinan, die am 23.08.2013 als CD+DVD bei ECM Records erscheint. „Hasretim“ („Meine Sehnsucht“) ist eine musikalische Suche nach kultureller Identität. Gemeinsam mit Markus Rindt, dem Intendanten der Dresdner Sinfoniker, begibt sich der Gitarrist und Komponist Marc Sinan auf eine ungewöhnliche Reise. Die Route führt vom Schwarzen Meer, der Heimat seiner Großeltern, bis an die Grenze Armeniens. Über Wochen finden und filmen sie traditionelle Musiker, versuchen ihre Kunst zu durchdringen und finden vielleicht letzte musikalische Dokumente einer anderen Gegenwart. Wie überall ist die traditionelle Musik auch hier eine sterbende Kunst. Die Tradition der mündlichen Überlieferung reißt ab. Die ehemaligen Aşıklar Kahvesis, Clubs der „Singer-Songwriter“, sind heute einfache Teehäuser. Nur selten trifft man auf junge Musiker wie den Kemençespieler Mesut Kurt aus Trabzon oder die Sängerin Asiye Göl aus Ordu. Die wenigsten von ihnen bestreiten mit der Musik ihren Lebensunterhalt, doch spielen sie mit großer Leichtigkeit und Virtuosität. Ihre Musik zeugt von Rastlosigkeit und Temperament und trägt in ihrer Vielfalt die Spuren des kulturellen und ethnischen Reichtums Anatoliens. In „Hasretim“ begegnen die musikalischen Fundstücke der Reise Marc Sinans eigener zeitgenössischer Musik für ein gemischtes Ensemble der Dresdner Sinfoniker mit türkischen und armenischen Gästen. „Hasretim“ wurde 2011 von der Deutschen UNESCO Kommission ausgezeichnet.

20.08.2013

Saskia Laroo bei DVD-Produktion über Zimbabwe Tour unterstützen

Crowdfunding in aller Munde: auch die Band der holländischen Trompeterin Saskia Laroo sammelt über die Crowdfunding Plattform indiegogo Unterstützung für eine DVD über ihre Tour durch Zimbabwe.

17.05.2013

Filmtipp: „Sing Your Song“ über Harry Belafonte und seinen Kampf um Bürgerrechte

Der Sänger und Komponist Harry Belafonte kämpfte an der Seite von Martin Luther King Jr. für schwarze Bürgerrechte in den USA und mit Nelson Mandela gegen die Apartheid in Südafrika – weltweit bekannt wurde er jedoch mit „Daaaay-Ooo“, dem Auftakt zu dem Calypso-Hit „Banana Boat Song“. 100 Millionen Schallplatten verkaufte der mittlerweile 85-jährige Sohn karibischer Einwanderer und spielte in mehr als 40 Filmen mit. Mit lässigem Understatement, überschwänglicher Freundlichkeit und einem strahlenden Lächeln engagiert sich Belafonte seit Jahrzehnten politisch – bis heute. Seine Kritik an der amerikanischen Außen- und Sozialpolitik erregt nach wie vor Aufsehen. In ihrem Film SING YOUR SONG folgt Susanne Rostock den Spuren eines außergewöhnlichen Künstlers, Aktivisten und Familienmenschen.
Die DVD in der englischen Originalfassung 2.0 und 5.1 mit dt. Voice Over sowie mit dt. Untertiteln und ist ab dem 5.10.2012 überall im Handel oder portofrei über die Homepage www.arsenalfilm.de/shop erhältlich.

03.10.2012