Fachjurys der Deutschen Schallplattenkritik erstellen „Longlist Jahrespreise 2020″
Deutsche Schallplattenkritik ehrt Christina Lux & Mamani Keïta
Als wir Christina Lux‘ CD „Leise Bilder“ im März als CD-Tipp vorstellten, haben wir schon eine gewisse Preiswürdigkeit vermutet, doch jetzt ist es amtlich: Christina Lux hat die Jury des Preises der deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie „Liedermacher“ überzeugt und gewinnt den Vierteljahrespreis! In der Begründung der Jury heißt es: „Mit ihrer aktuellen CD ist der Gitarristin und Sängerin Christina Lux ein kleines Meisterwerk gelungen. Ihre Texte liefern Gedankenüberschüsse von fast philosophischer Art, geschult an Jazz und Soul transportiert sie tiefsinnige Inhalte auf musikalisch höchstem Niveau. Wobei alles unangestrengt, fast schwebend daherkommt, sie artikuliert weich und swingend – Worte und Klänge harmonieren perfekt miteinander. Die alte These, dass die deutsche Sprache nicht popgeeignet sei, ist zwar schon spätestens seit Udo Lindenberg und Stoppok eindrucksvoll wiederlegt, die Lux beglaubigt dies einmal mehr. Joo Kraus, Stoppok, Dennis Hormes, Markus Segschneider, Laith Al-Deen und vor allem Oliver George haben wesentlich zur überragenden Qualität dieses Albums beigetragen. Christina Lux ist und bleibt eine Ausnahmeerscheinung unter den deutschsprachigen Singer-Songwritern“. Wir gratulieren herzlich!
Den Weltmusik-Preis bekommen Arat Kilo, Mamani Keïta und Mike Ladd für ihr Album „Visions of Selam“ für ihr „gelungenes weltmusikalisches Fusionprojekt“: „Arat Kilo, „Ethio-Beat“-Truppe mit Hang zum Jazz aus Paris tat sich zusammen mit der Sängerin Mamani Keïta aus Mali mit ihrer hellen, manchmal schneidenden Stimme sowie mit Slampoet Mike Ladd aus Boston – und gemeinsam haben sie die richtige Alchemie gefunden! Grooves, Hooklines und Non-Nonsense Lyrics verbinden sich zu einer tanzbaren Melange, Dynamik prägt die Stimmen, die sich zwischen den Bläsern offenkundig wohl fühlen, dazu kommen satte Arrangements: Einmal mehr hat der Musikschmelztiegel Paris einen echten Diamanten hervorgebracht“. Mamani Keïta ist bekannt durch ihre Mitwirkung in der Supergroup „Les Amazones d’Afrique“.
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik veröffentlicht die neue Longlist
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK e.V.) stellt seine aktuelle Longlist vor. Die 158 KritikerInnen, organisiert in 32 Fachjurys, haben insgesamt 305 Neuerscheinungen aus dem letzten Quartal in die engere Auswahl für die erste Bestenliste des Jahres 2018 gewählt. Zur Auswahl stehen Charlotte Gainsbourg, Björk, Kelela, St. Vincent, Dillon, Jamila Woods, Zola Jesus, Bettina Wegner, Kelpie, Sigrid Moldestad, Twelfth Day, Barbara Schirmer, Maya Youssef, Eliana Cuevas, Mahsa Vahdat, Tania Saleh, Anna Lauvergnac, Ghalia & Mama’s Boys, Ibeyi, Sharon Jones, Zara McFarlane, u.v.a. Die Bestenliste 1.2018 wird am 15. Februar veröffentlicht.
Die neue Bestenliste der Schallplattenkritik
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK e.V.) veröffentlicht heute seine zweite Vierteljahresliste in 2016. Insgesamt empfehlen 153 JurorInnen die besten neuen Ton- und Bildtonträger aus dem zurückliegenden Quartal, und zwar in 32 Kategorien. Insgesamt waren 247 Titel aus dem letzten Vierteljahr für die Longlist nominiert, aus dieser Vorauswahl schafften es 26 Titel auf die Liste der Besten. In der Kategorie „Jazz“ entschied sich die Jury für Angelika Niescier und Florian Weber für ihre CD „NYC Five“, die Jury „Grenzgänge“ prämierte Tord Gustavsen, Simin Tander, Jerle Vespestad mit dem Werk „What Was Said“. Im Bereich „Folk und Singer/ Songwriter, Weltmusik & traditionelle ethnische Musik“ konnten Värttinä mit ihren karelischen Liedern die Jury beeindrucken. Dota wurde für ihr neues Album „Keine Gefahr“ in der Kategorie „Liedermacher“ unter die Besten gewählt. Letztere zwei waren bei uns CD-Tipp im Januar – wir haben also auch manchmal ein Händchen für die wirklich herausragenden Musiken!
Die komplette aktuelle Bestenliste mit den Begründungen der Jury ist online und als pdf-Dokument zu finden unter www.schallplattenkritik.de.
Die neue Bestenliste der Schallplattenkritik
Die neue Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik wurde kürzlich veröffentlicht. Einen Preis bekommt die Dokumentation „Amy – the girl behind the name“ von Asif Kapadia (wir berichteten: https://www.melodiva.de/news/filmtipp-amy-the-girl-behind-the-name/. Im Jazz gewann Fay Claassen mit dem Trio Peter Beets für das Live-Album „Live At The Amsterdam Concertgebouw“ den begehrten Preis. Joanna Newsom gewann mit ihrem Album „Divers“ in der Kategorie „Pop“, Julia Holter mit „Have You In My Wilderness“ im Alternative-Bereich. Noch eine Frau kann sich freuen: Erykah Badu bekam für „But You Caint Use My Phone“ den Preis in der Kategorie R&B, Soul & HipHop.
Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ e.V. ist ein unabhängiger Zusammenschluss von derzeit 156 MusikkritikerInnen und JournalistInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir verfolgen die Zusammensetzung dieses Gremiums schon geraume Zeit und stellen fest: mittlerweile entscheiden 24 weibliche und 132 männliche ExpertInnen über die Preisvergabe – das sind 15% und damit mehr als früher. 2015 betrug der Anteil der Frauen in der Jury 13%, 2011 z.B. nur 11%. Wir finden, das ist an sich eine positive Tendenz. Klammert man jedoch den Bereich Klassik aus der Statistik aus und schaut nur auf die Popularmusik, so sieht es schlechter aus: in den Kategorien Pop, Jazz, Blues, Hard & Heavy, Grenzgänge, Livekonzerte, Club & Dance, Experimental und R&B & HipHop finden sich überhaupt keine weiblichen Juroren; die findet man nur vereinzelt im Bereich Singer-/Songwriter, Rock, Ethno und in einer rein weiblichen Jury bei den Kinder- und Jugendaufnahmen. Naja, kann ja noch werden: wenn die weibliche Jury jedes Jahr um 2% zulegen würde, wäre das Gremium ab dem Jahr 2033 paritätisch besetzt…
„Iranian Woman“ mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet
Die pakistanische Frauenrechtlerin Deeyah hat bereits im vergangenen Jahr auf sich aufmerksam gemacht. Ihre „Woman“-Reihe startete sie mit einer Sammlung von Songs von Frauen aus skandinavischen und nordischen Ländern. Der nun mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnete Titel „Iranian Woman“ sammelt Stücke von etablierten und aufstrebenden iranischen Sängerinnen und erzählt von der Rolle der Musik im repressiven Regime. Zwar gibt es eine lange Geschichte der Unterdrückung und Zensur von Kunst und Musik im Iran, aber „Iranian Woman“ zeigt, dass der Wille zur Verwirklichung und zum Ausdruck der eigenen Gedanken und Gefühle auf Dauer stärker als jede Unterdrückung ist. Die Jury schreibt dazu über das Album: „Diese Musik ist von unerhörter Intensität, Zärtlichkeit und Kraft, sie ist weltoffen und zugleich nahe an der Tradition. Dabei steht der Name Deeyah, ebenso wie Freemuse, für die Frauenrechte in der Kunst.“ (Für die Jury: Jan Reichow)
(Quelle: www.galileo-mc.de)