Die neue Bestenliste der Schallplattenkritik

Die neue Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik wurde kürzlich veröffentlicht. Einen Preis bekommt die Dokumentation „Amy – the girl behind the name“ von Asif Kapadia (wir berichteten: https://www.melodiva.de/news/filmtipp-amy-the-girl-behind-the-name/. Im Jazz gewann Fay Claassen mit dem Trio Peter Beets für das Live-Album „Live At The Amsterdam Concertgebouw“ den begehrten Preis. Joanna Newsom gewann mit ihrem Album „Divers“ in der Kategorie „Pop“, Julia Holter mit „Have You In My Wilderness“ im Alternative-Bereich. Noch eine Frau kann sich freuen: Erykah Badu bekam für „But You Caint Use My Phone“ den Preis in der Kategorie R&B, Soul & HipHop.

Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ e.V. ist ein unabhängiger Zusammenschluss von derzeit 156 MusikkritikerInnen und JournalistInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir verfolgen die Zusammensetzung dieses Gremiums schon geraume Zeit und stellen fest: mittlerweile entscheiden 24 weibliche und 132 männliche ExpertInnen über die Preisvergabe – das sind 15% und damit mehr als früher. 2015 betrug der Anteil der Frauen in der Jury 13%, 2011 z.B. nur 11%. Wir finden, das ist an sich eine positive Tendenz. Klammert man jedoch den Bereich Klassik aus der Statistik aus und schaut nur auf die Popularmusik, so sieht es schlechter aus: in den Kategorien Pop, Jazz, Blues, Hard & Heavy, Grenzgänge, Livekonzerte, Club & Dance, Experimental und R&B & HipHop finden sich überhaupt keine weiblichen Juroren; die findet man nur vereinzelt im Bereich Singer-/Songwriter, Rock, Ethno und in einer rein weiblichen Jury bei den Kinder- und Jugendaufnahmen. Naja, kann ja noch werden: wenn die weibliche Jury jedes Jahr um 2% zulegen würde, wäre das Gremium ab dem Jahr 2033 paritätisch besetzt…

15.02.2016