Pussy Riot werden mit Woody-Guthrie-Preis ausgezeichnet

Schon lange vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine prangerte die Punkband Missstände in ihrer Heimat an. Jetzt werden die Musikerinnen der russischen Punkband Pussy Riot in den USA für ihren Einsatz mit dem Woody-Guthrie-Preis geehrt. Die Band solle die Auszeichnung am 6. Mai in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma in Empfang nehmen und am selben Abend auch ein Konzert dort spielen, teilte das dort ansässige Woody Guthrie Center am Donnerstag mit. Der Preis im Andenken an den US-Folkmusiker Guthrie (1912-1967) wird seit 2014 an Künstler*innen verliehen, die mit ihrer Arbeit auch „für die weniger Glücklichen sprechen“.

 

24.03.2023

Hessischer Jazzpreis 2023 geht an Corinna Danzer

Die Frankfurter Saxofonistin Corinna Danzer erhält den mit 10.000 Euro dotierten Hessischen Jazzpreis des Jahres 2023. Das gab Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn heute in Wiesbaden bekannt: „Die in Friedberg lebende Saxofonistin ist Jazzmusikerin und Musikvermittlerin mit gleicher Hingabe. Eine leidenschaftliche Pädagogin aus dem Herzen Europas und zugleich begeisternde Botschafterin der afroamerikanischen Musikgeschichte. Corinna Danzer verdient den Hessischen Jazzpreis auch stellvertretend für alle jazzpädagogisch tätigen Menschen in Hessen. Ich gratuliere Corinna Danzer sehr herzlich.“ Die 1962 geborene Musikerin spielt unter anderem mit ihrem eigenen Corinna Danzer/Martin Lejeune-Quartett, in der Band „Jonas and his Jivin’ Five“, in Wilson de Oliveiras „Frankfurt Jazz BigBand“ und im Projekt „Harlem am Main“, das die Frankfurter Swing-Geschichte lebendig werden lässt. Auch mit internationalen Bands wie dem United Women’s Orchestra, der Polish-German Jazz Connection und der hr Big Band ist sie aufgetreten. Als Pädagogin arbeitete unter anderem im Projekt Primacanta der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) Frankfurt und der Crespo Foundation in der Lehrerfortbildung mit und war Dozentin des Projektseminars „Jump into Jazz: Jazz in der Grundschule“, eine Kooperation der HfMDK und der Alten Oper Frankfurt. Aktuell ist sie ist im Frankfurter Jazzvermittlungs-Projekt „Jazz und Improvisierte Musik in die Schule!“ tätig und engagiert sich bei der Deutschen Jazzunion. Das Preisträgerkonzert findet beim Hessischen Jazzpodium in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt statt. Herzlichen Glückwunsch zum Preis, liebe Corinna! (Foto: Katrin Schander)

17.03.2023

Gewinner*innen des Music Moves Europe Awards stehen fest

Wer die diesjährigen Music Moves Europe Awards 2023 gewonnen hat, wurde kürzlich im Rahmen des Eurosonic Norderslaag Showcase Festivals und der Konferenz in Groningen (NL) bekannt gegeben. Der jährliche EU-Preis für populäre und zeitgenössische Musik (kofinanziert durch das Creative Europe-Programm) ehrt aufstrebende Künstler*innen, die den europäischen Sound von heute und morgen repräsentieren: „Europe’s Hottest Music Talent“. Mit dabei: Queralt Lahoz (Spanien) verbindet Flamenco, HipHop, Bolero, Dancehall und Trap zu einer Musik, bei der man die Beine nicht stillhalten kann – und brachte damit das Festival Eurosonic 2023 zum Kochen. Außerdem konnten July Jones (Slowenien), Oska (Österreich) und Kids Return (Frankreich) einen Preis mit nach Hause nehmen. Der Grand Jury Award ging an Sans Soucis (Italien) und der Publikumspreis an Jerry Heil aus der Ukraine.

22.02.2023

Grammys 2023 verliehen

Gestern, am 05.02.2023 wurden die diesjährigen „Grammys“ in Los Angeles verliehen. Beyoncé, Brandi Carlile und Bonnie Riatt konnten sich über gleich mehrere Awards freuen. Samara Joy wurde in den Kategorien „Best New Artist“ & „Best Jazz Vocal Album“ ausgewählt. Das britische Indierock-Duo Wet Leg punktete bei „Best Alternative Music Performance“ & „Best Alternative Music Album“ mit „Chaise Longue“. In der Kategorie „Best Jazz Instrumental Album“ gewann „New Standards Vol. 1“ von Terri Lyne Carrington (Foto: Alexandra Wyman/WireImage), Kris Davis, Linda May Han Oh, Nicholas Payton & Matthew Stevens. Als bestes Folkalbum wurde „Revealer“ von Madison Cunningham prämiert. Auch erwähnenswert wäre die mexikanische Multiinstrumentalistin und Aktivistin Natalia Lafourcade, die mit ihrem Album „Un Canto por México – El Musical“ einen Grammy für das „Best Regional Mexican Music Album (Including Tejano)“ bekam. Lafourcade engagiert sich für Frauenrechte und setzt sich mit ihrer Musik für Community Projekte ein. Weitere Preise gingen an Molly Tuttle & Golden Highway, Rosalía, Lizzo, Muni Long u.a.

06.02.2023

15 Spielstätten des Jazz und der Popmusik in NRW ausgezeichnet

Mit der Spielstättenprogrammprämie zeichnet das Ministerium für Kultur und Wissenschaft gemeinsam mit dem Landesmusikrat NRW seit dem Jahr 2009 kleine und mittlere Foren für Jazz und Popmusik aus, die in Form ihrer Live-Programme Musikerinnen und Musikern regelmäßige Auftrittsmöglichkeiten bieten. Auch im vergangenen Jahr war es für Spielstätten aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen eine große Herausforderung, Konzertprogramme zu organisieren. Eine Fachjury u.a. mit der Bassistin Ulla Oster hat für die Spielzeit 2022/23 insgesamt 15 Spielstätten ausgewählt. Eine Prämie in Höhe von 15.000 € erhalten das Loft 2nd Floor (Köln), die Klangbücke (Aachen) und das Loch (Wuppertal). Je 10.000 € erhalten Bandfabrik – Kultur am Rand e.V. (Wuppertal), ZAKK (Düsseldorf), Black Box im Cuba (Münster), Bunker Ulmenwall (Bielefeld), Goldkante (Bochum) und das Domicil (Dortmund). 5.000 € gehen jeweils an In Situ Arts Society (Bonn), Jazz Initiative Dinslaken, Jazzkeller Krefeld, Jazzschmiede Düsseldorf, King Georg (Köln) sowie an den Ort (Wuppertal).

26.01.2023

Nicole Johänntgen erhält Kunstpreis des Saarlandes

Seit 1959 wird der Kunstpreis des Saarlandes für hervorragende künstlerische Leistungen in den Bereichen Musik, Literatur und bildenden Kunst vergeben. In diesem Jahr wurde eine Künstlerin der Sparte Musik bedacht: die im Saarland geborene und aufgewachsene, seit 2005 in Zürich lebende Saxofonistin, Komponistin und Aktivistin Nicole Johänntgen. Mit der Auszeichnung will die Jury ein besonderes Zeichen für Frauen in der Musikszene setzen – tatsächlich ist sie die erste Preisträgerin im Bereich Musik in der mehr als 60-jährigen Historie dieses Kunstpreises! Die Jury hob die Innovationskraft und Experimentierfreudigkeit der 41-Jährigen hervor und würdigte ihre Arbeit als Vermittlerin und Pädagogin. Zuletzt hat Johänntgen zwei Solo-Aufnahmen veröffentlicht: unbegleitete Saxofon-Improvisationen und ein Klavier-Album mit elf kurzen Solo-Piècen. Seit geraumer Zeit veröffentlicht sie ihre Platten auf dem eigenen Label (Selmabird Records). Schon seit vielen Jahren gibt sie ihre Erfahrungen an junge Musikerinnen weiter: ihr Förderprogramm SOFIA („Support Of Female Improvising Artists“) findet alle zwei Jahre in Zürich statt, die nächste Ausgabe ist vom 30. Mai bis 4. Juni 2023. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.

17.01.2023

Angelika Niescier & Maryam Akhondy WDR Jazzpreis 2023 verliehen

Die WDR Jazzpreise für das Jahr 2023 stehen fest: Der Preis in der Kategorie Jazz geht an die Altsaxofonistin Angelika Niescier (Foto rechts) und ist mit einer Produktion mit der WDR Big Band verbunden. Das WDR-Ensemble wird die Kompositionen Angelika Niesciers am 4. Februar 2023 im Rahmen der Preisträgerkonzerte im Theater Gütersloh uraufführen. Die Kategorie Musikkulturen weist dieses Jahr weit über NRW hinaus: Ausgezeichnet wird die aus dem Iran stammende Sängerin und Brückenbauerin Maryam Akhondy (Foto links). Mit ihrer kraftvollen Gesangsstimme und ihrem Engagement für die Frauen im Iran ist sie eine wichtige Stimme in der Musikszene Nordrhein-Westfalens. Den Nachwuchspreis bekommt „The Ultimate Inda High Noon Big Beat Orchestra“ des Inda-Gymnasiums in Aachen. WDR 3-Programmchef Matthias Kremin: „Die Signalwirkung des WDR Jazzpreis ist im Jahr 2023 so wichtig wie kaum je zuvor. Zwei Preisträgerinnen, die für herausragende Frauen im Jazz und in den Musikkulturen stehen und mehr noch: für die Wichtigkeit, Frauen eine Stimme zu verleihen. Und für die Förderung des Nachwuchses, denn hier wird der Grundstein gelegt für ein kulturelles Leben in NRW und darüber hinaus, für ein Miteinander, das die Gesellschaft zusammenhält.“ Die Verleihung und die Preisträgerkonzerte finden am 4. Februar im Theater Gütersloh statt.

11.01.2023

Luise Volkmann erhält Westfalen-Jazz-Preis 2023

Die Saxofonistin und Komponistin Luise Volkmann erhält den Westfalen-Jazz-Preis 2023. Die 30-Jährige stammt aus Bielefeld und bewegt sich mit ihrer Musik im Spannungsfeld zwischen zeitgenössischer Improvisation und Komposition. Der beim Internationalen Jazzfestival in Münster verliehene Preis besteht aus einer dreiteiligen Konzertreihe für die Preisträgerin. Die Jury bezeichnet Luise Volkmann als „Ausnahmemusikerin“. Vor allem ihre kollektive Improvisation sowie ihre ständige Suche nach außergewöhnlichen Klängen, Sounds und Rhythmen zeichneten sie aus. „Ihre Projekte befassen sich auch mit politischen und sozialen Aussagen“, heißt es in der Jurybegründung. „Die Musikerin möchte ihre Musik nutzen, um Herzen zu berühren, sich zu solidarisieren, auf gesellschaftliche Themen aufmerksam zu machen.“ (Quelle)

11.01.2023

APPLAUS 2022 Preisträger*innen veröffentlicht

Die diesjährigen Gewinner*innen des APPLAUS 2022 stehen fest. Wer in den Kategorien Beste Livemusikprogramme, Beste Livemusikspielstätten, Beste kleine Spielstätten & Konzertreihen, Nachhaltigkeit, Awareness und Innovation gewonnen hat, erfahrt ihr hier. Der Name APPLAUS steht für die „Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten“. Mit dem Programmpreis ehrt die Kulturstaatsministerin Konzertprogramme unabhängiger Musikclubs sowie Veranstaltungsreihen aus allen Bereichen von Popularmusik und Jazz. Dafür stellt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) jährlich Preisgelder von rund 2 Millionen Euro zur Verfügung. Damit ist der APPLAUS einer der höchstdotierten Bundeskulturpreise.

23.11.2022

Nominierten für Grammys stehen fest

Die Nominierungen für die diesjährigen „Grammys“, die am 5. Februar 2023 in Los Angeles verliehen werden, stehen fest. In der Kategorie „Best Jazz Instrumental Album“ wurde u.a. das Album von Terri Lyne Carrington nominiert, eine Nominierung für Melissa Aldana findet sich in der Kategorie „Best Improvised Jazz Solo“. Als „Best Jazz Vocal Album“ wurden Alben von Cécile McLorin Salvant, Samara Joy und Carmen Lundy nominiert. Neben den üblichen Verdächtigen wie Rihanna, Taylor Swift, Adele & Co. gibt es auch weniger bekannte Namen: das britische Indierock-Duo Wet Leg (Foto) ist gleich mehrfach aufgestellt, die R’n’B Band Moonchild hat Chancen auf den Titel „Best Progressive R&B Album“. Gaby Moreno ist mit ihrem Album „Alegoría“ in „Best Latin Rock or Alternative Album“ gelistet. Madison Cunninghams Performance von „Life According To Raechel“ hat die Jury in der Kategorie „Best American Roots Performance“ überzeugt; ihr Album ist auch im Folkbereich gelistet.

23.11.2022

Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik 4/22

Der Preis der deutschen Schallplattenkritik hat seine vierte Bestenliste des Jahres 2022 veröffentlicht. Die zur Zeit 153 Kritiker-Juror*innen des PdSK, aufgeteilt in 32 Fachjurys, haben alle Neuveröffentlichungen des Tonträgermarktes aus dem letzten Quartal gesichtet und 223 Titel auf die Longlist gesetzt. Aus diesem Pool der Nominierten schafften es jetzt 24 Siegertitel auf die Bestenliste. In der Kategorie Jazz ist das das Julia Hülsmann Quartet mit dem Album „The Next Door“, dessen „miteinander verflochtenes Spiel von geradezu zauberhafter Leichtigkeit“ die Jury lobte. Die Doppel-CD „Legacy“ der Sängerin Rébecca M’Boungou und ihrer Band Kolínga (Foto) überzeugte die Weltmusik-Jury: „Die Band Kolínga berührt mit ‚Legacy‘ episch. Wispern in einem stimmigen Gruppenbild mit Charakter“. Die Jury Folk/Singer-/Songwriter entschied sich für die gälische Sängerin Kim Carnie und ihr Album „And So We Gather“, deren Stimme „diese CD so besonders macht. Dazu kommt eine 30köpfige Helferschar aus der ersten Liga der schottischen Musikszene unter der Führung von Produzent Donald Shaw, und dann weiß man, dass da ganz und gar nichts schief gehen kann“.

21.11.2022

Gewinner*innen von VIA & IMJA auf dem Reeperbahnfestival gekürt

Sieben Künstler*innen, Musikunternehmer*innen und Projekte wurden am im Rahmen des Reeperbahn Festivals in Hamburg mit dem zehnten VIA (VUT Indie Awards) geehrt. Mit den Preisen zeichnet der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) herausragende Talente aufgrund von Qualität, Neuartigkeit und unabhängig vom kommerziellen Erfolg aus. Zu den Gewinner*innen zählen Nashi44 (Foto) als Beste*r Newcomer*in sowie Perera Elsewhere („Bester Act“), als Bestes Album wurde Sophia Kennedys „Monsters“ ausgewählt. Als Best New Music Business wurde Black Artist Database gekürt, den VIA Sonderpreis bekam der Verein Musiker ohne Grenzen e.V., der Menschen unabhängig von ihrer Lebenssituation einen Zugang zur Musik ermöglichen möchte und musikalische Arbeit in sozialen Brennpunkten betreibt.

Die Gewinner*innen des International Music Journalism Awards stehen ebenso fest: Music Journalist Of The Year wurde Kaitlyn Tiffany für ihr Buch „Everything I Need I Get From You – How Fangirls Created The Internet As We Know It“, Annett Scheffels Artikel (Musikexpress) „Die feine Kunst des Draufscheißens“, Mariska Lief über ihren hr-Film „Dichtung & Wahrheit: Wie Hiphop nach Deutschland kam“, weitere Preisträgerinnen sind Azadê Peşmen, Danyel Smith und Walerija Petrowa.

28.09.2022