Times are changing…

Festivals im Oktober

Ob Jazzfest Berlin, das global music festival in Halle/Saale, Jazz & The City Salzburg, das DICE oder das PENG! Festival – immer mehr Festivals werden von Frauen kuratiert oder haben sich der Keychange Initiative angeschlossen und sich das Ziel gesetzt, bis 2020 ausgewogene Geschlechter- verhältnisse herzustellen. Sogar das Deutsche Jazzfestival in Frankfurt glänzt in diesem Jahr mit einer weiblich dominierten All Star Band.

02.10.2019 – 12.11.2019 Enjoy Jazz Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen

Die Freude am Jazz ist das Motto des Festivals – zu genießen bedeutet ebenfalls, sich für die einzelnen Künstler*innen Zeit zu nehmen, sodass Enjoy Jazz meist nur ein Konzert pro Abend und pro Stadt ausrichtet. Über sechs Wochen lang wird die 21. Ausgabe hochkarätig besetzte und äußerst vielseitige Veranstaltungen mit dem Schwerpunkt auf Jazz, aber auch angrenzenden Genres wie Klassik, Pop, Rock, HipHop oder Elektro präsentieren. An exklusiven Spielstätten in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen lädt Enjoy Jazz wie gewohnt zu einzigartigen Konzertmomenten sowie Masterclasses, Matineen, Symposien, Partys und weiteren spannenden Projekten ein. Am 12.10. werden z.B. im Publikumsworkshop „Changing Societies. Changing Aesthetics? What determines the Art Festival of the Future?“ Ideen für zukünftige Kulturfestivals zu gesammelt. Das Eröffnungskonzert wird vom Carla Bley Trio bestritten, außerdem werden u.a. die Trondheim Voices and Asle Karstad, Sanem Kalfa & George Dumitriu, Indra Rios-Moore, Dee Dee Bridgewater, Lucia Cadotsch, Marie Kruttli Trio, NES, Efrat Alony, Susan Weinert Rainbow Trio, Yazz Ahmed, Emma-Jean Thackray’s Walrus, Elisabeth Lohninger Quartett, Eleni Karaindrou, Sarah McCoy sowie die heiß gehandelte Londoner Jazzformation Kokoroko um die Trompeterin Sheila Maurice-Grey erwartet. Eine Uraufführung ist auch noch dabei: Alexandra Lehmler (Foto unten: Felix Groteloh) zeigt ihr neues Programm mit europäischen Musiker*innen „Correspondance européenne“. Die diesjährige SWR Jazzpreisträgerin Liz Kosack ist ebenfalls mit von der Partie. Infos

 

10.-19.10.2019 43. Leipziger Jazztage

Die 43. Leipziger Jazztage werden sich vom 10. bis 19. Oktober 2019 der „Zukunftsmusik“ widmen – zwischen heutigen Jazzutopist*innen und Pionier*innen der Jazzgeschichte, zwischen Tradition und Innovation, Fortschrittsglauben und Science-Fiction, der Landung auf dem Mond und anderen Utopien. Die Leipziger Jazztage wollen in diesem Jahr zeigen, dass vieles im Jazz noch Zukunftsmusik ist – und dass Jazz nach wie vor eine Musik der Zukunft ist, obwohl er nun schon seit über 100 Jahren nach vorn strebt, raus aus der Gegenwart, rein in die Zukunft. Darüber hinaus fragt das Festival, was die globalen Veränderungen unserer Zeit für diese Musik bedeuten. Mit dabei sind z.B. die Band der Pianistin Kaja Draksler Punkt.Vrt.Plastik und Lucia Cadotsch mit ihrem neuen Projekt LIUN + The Science Fiction Band (Foto). Hilde Marie Holsen (tp, elec) und Samuel Rohrer (dr, elec) mischen Trompete und Schlagzeug mit elektronischen Elementen und „mäandern an ausgefransten Genregrenzen“.  Gänsehautmusik, inspiriert vom Nordlicht, von der Stille und den Naturgewalten einer Vulkaninsel im Atlantik bieten die isländische Geigerin Gerður Gunnarsdóttir und der Schweizer Klarinettist und Komponist Claudio Puntin bei essence of north. Außerdem könnt ihr die diesjährige Preisträgerin des BMW Welt Young Artist Jazz Award Hannah Weiss, Oh Y!, SALOMEA, Mette Henriette und Stucky con Carne feat. FM Einheit erleben. Infos

 

11.10.-21.12.2019 Vokal Total München

Das größte deutsche A-Cappella-Festival „Vokal Total“ präsentiert ab Oktober wieder jede Menge Vokalkunst unterschiedlichster Genres. Bei vielen Konzerten stehen gleich zwei Acts auf der Bühne, mit dabei sind die italienische Formation Elephant Claps (Foto links), Sixte ajoutée, don camillo Chor, OstBahnGroove, baff, der Jazzchor Freiburg, VoicesInTime, u.v.a. Infos

 

11.-13.10.2019 PENG! Festival Essen

Als die 7 Macherinnen – Barbara Barth, Marie Daniels, Rosa Kremp, Maika Küster, Mara Minjoli, Christina Schamei und Johanna Schneider – ihr PENG Kollektiv gegründet haben, war der Ursprungs-Gedanke Frauen zu fördern, die noch immer, trotz der großen Fortschritte der Gleichberechtigung im Jazz, unterrepräsentiert sind. Inzwischen betrachten sie die Benachteiligung von Frauen als ein Beispiel. Ob patriarchale, rassistische, ökonomische oder andere Strukturen der Herrschaft: Sie schränken uns alle in unserer Freiheit ein und sabotieren eine soziale, eine demokratische Zukunft. Das Team des PENG Festivals möchte einen Rahmen schaffen, der frei ist von jeglichen Strukturen der Unterdrückung, Macht und Dominanz, ein Ort, in dem die Werte eines respektvollen Umgangs hochgehalten werden, solidarisch, und gleichberechtigt kommuniziert und behandelt wird. Das Festival soll also mehr sein, als eine Vorstellung herausragender, regionaler und internationaler Künstler*innen. Und das Programm kann sich sehen lassen: Hanne Hukkelberg (Foto unten: Trine Hisdal), Angelika Niescier mit ihrem Sublim Trio, das Mareike Wiening Quintett, Barbara Barth & Manuel Krass mit In Spheres, das Allison Philips Trio feat. Dario Trapani, das Romy Camerun Quartett feat. Ryan Carniaux sowie Wir hatten was mit Björn, die von den Sängerinnen des Peng-Kollektivs als Chor verstärkt werden. Am Sonntag schließt die Talkrunde „Musik. Macht. Markt. – Gender und Gerechtigkeit im Jazz“ ab 13 Uhr das Festival ab (Eintritt frei). Infos

 

16.-20.10.2019 Jazz & The City Salzburg (AT)

An 50 Standorten sorgen 100 Konzerte bei „Jazz & The City“ für eine unvergleichliche Stimmung und musikalische Experimente. Neben berühmten Bauten wie dem Mozarteum, den Kavernen oder dem Stieglkeller sind auch Salzburgs barocke Kirchen in das Festival einbezogen. Ebenso dienen Bars, Cafés, Handwerksbetriebe, Restaurants und Hotels als Austragungsstätten. Zum diesjährigen 20. Jubiläum will sich die künstlerische Intendantin Tina Heine noch mehr in den öffentlichen Raum begeben und hat sich zur Verstärkung den Wiener Urbanisten Oliver Hangl an ihre Seite geholt. Gemeinsam mit Salzburger Künstler*innen unterschiedlicher Genres werden sie sich die Altstadt vornehmen – die Rede ist von Flüstertunneln, mobilen Konzerten und Klangspaziergängen („Walking Concerts“) (Foto: Helmut Prochart). Internationale Künstler*innen treten mit heimischen Musiker*innen in den Dialog und zeigen auch abseits des Programms in sogenannten Blind Dates, dass Musik keine Grenzen oder Sprachbarrieren kennt. Mit dabei sind Maja Osojnik, Almut Kühne, das Hejira Trio, Elina Duni & Rob Luft, LIUN & The Science Fiction Band, Mykia Jovan, das Duo Lume der Akkordeon-Virtuosin Merima Ključo und der Sängerin Jelena Milušić, 5K HD, Marie Kruttli Trio, SOMI, u.a. Workshops, DJing, Filme und ein interessantes Kinderprogramm kommen noch dazu. Infos

 

19.10.-21.11.2019 Klezmerwelten Gelsenkirchen

Schon seit dem Jahr 2003 gibt es in Gelsenkirchen die klezmer.welten. Im Line-Up stehen das Caravan Chamber Orchestra mit jiddischer und arabischer Musik aus Haifa und Weimar, das Trio Lebedik, das Duo Fran & Flora (Foto: Ilme-Vysniauskaite) – zwei Virtuosinnen an Violine und Cello – sowie Sveta Kundish & Alan Bern u.v.a. In diesem Jahr kann sich das Publikum außerdem auf einen Klezmer-Tanz-Abend mit Live-Musik freuen und an einer Schabbat-Feier teilnehmen. Vom 20.-27.10. findet ein Klezmer-Workshop für Kinder, Jugendliche und Erwachsene statt, der die Teilnehmer*innen zu einer Entdeckungsreise in jiddische und orientalische Musikwelten einlädt. Das Abschlusskonzert zeigt die Ergebnisse dieses KlezOrient Orchestras am letzten Festivaltag. Infos

 

23.-27.10.2019 50. Deutsches Jazzfestival Frankfurt

66 Jahre alt wird das Deutsche Jazzfestival Frankfurt mit seiner Ausgabe vom 23. bis 27. Oktober. Dennoch feiert man gleichzeitig auch rundes Jubiläum, weil in diesem Jahr die 50. Ausgabe dieses traditionsreichen Festivals ansteht. Und wie schon die erste Ausgabe 1953 rückt auch die 50. die deutsche Szene in den Mittelpunkt des Programm. So zum Beispiel mit einer eigens zusammengestellten All-Star-Band (Foto: unten), in der Musikerinnen wie die Saxofonistin Angelika Niescier, die Pianistin Julia Kadel, Eva Kruse am Bass und die Schlagzeugerin Eva Klesse die Mehrheit bilden.

 

All Star Band von rechts nach links: All Star Bild: Angelika Niescier (Arne Reimer), Julia Kadel (Harald Krichel), Eva Kruse (hr), Eva Klesse (Sally Lazic)

 

Aus Großbritannien kommen zwei junge Musikerinnen, die schon jetzt von der englischen Jazzkritik hochgelobt werden: die britische Trompeterin Laura Jurd mit ihrem 2010 gegründeten Quartett Dinosaur und die Saxofonistin Nubya Garcia, die auch als DJ tätig ist und nach Wegen sucht, auf denen sie ihre eigene clubaffine Generation erreicht. Mit Uwe Oberg am Piano und Silke Eberhard an Klarinette und Saxofon treten beim Matineekonzert im Mousonturm zwei ausgesprochene Freigeister in einen intimen Dialog. Die Bandbreite reicht ihres Programms reicht von poetisch-liedhaftem bis zu turbulenten und komplexen Klangkaskaden. Nur eines ist sicher: Nichts ist vorhersehbar! Das Eröffnungskonzert in der Alten Oper in Frankfurt gratuliert dem Münchner Label ECM zum 50. Geburtstag, u.a. mit der in Albanien geborenen und in der Schweiz lebenden Künstlerin Elina Duni, die die Songs ihres auf ECM erschienenen Solo-Albums „Partir“ vorstellt. Sparsam und sensibel begleitet von ihrem eigenen Spiel auf Klavier, Gitarre oder Rahmentrommel, verknüpft die Sängerin Lieder aus verschiedenen Kulturkreisen miteinander. Folklore aus Albanien, Armenien, Mazedonien, dem Kosovo und der Schweiz trifft auf Fado, ein jiddisches Lied oder Jacques Brel’s „Je ne sais pas“. Zusammengehalten werden die Songs in neun verschiedenen Sprachen von der übergreifenden Idee des Aufbruchs. Infos

 

23.10.-24.11.2019 Jazztage Dresden

Das vielfältigste und längste Jazzfestival Deutschlands mit mehr als 80 Konzerten, knapp 40.000 Besucher*innen und 500 Künstler*innen aus 30 Nationen an 23 Spielstätten – so locken die Jazztage auf ihrer Homepage. In diesem Jahr wurden Nina Hagen, Barbara Dennerlein (Foto rechts), Maria Mareksini feat. Klazz Brothers, Youn Sun Nah, Sheila E., Cleo & The Lagniappes, Cristina Branco, Laila Biali, Rebekka Bakken, die Dresdner Philharmonie mit Angélique Kidjo, Tuck & Patti, Stefanie Heinzmann, Ute Lemper, Tina Tandler, Lizz Wright, The Bulgarian Voices-Angelite, Kimberose, Kinga Glyk, Teresa Bergman, Jocelyn B. Smith, Lily Dahab, The Fitzgeralds u.v.m. Bei der „Nacht der Gitarren“ ist Yuliya Lonskaya mit von der Partie. Beim Swing Band Ball könnt ihr 5 Stunden das Tanzbein schwingen. Infos

 

24.-26.10.2019 upStage! Festival Bremen

Clubs sind besondere Orte zwischen Kommerz und Kultur. Zwischen Anarchie und Soziokultur. Leider funktionieren nur die wenigen als erfolgreiche Geschäftsmodelle. Das will das Veranstaltungsteam des upStage!-Festivals ändern – mit Konferenzen und Konzerten. Das Festival für die Zukunft der Club-Kultur will in Bremen animieren, alarmieren und vor allem aufdrehen! Zwei Tage für den Denkapparat. Mit anregenden Keynotes, hitzigen Panels und innovativen Workshops. Die Konferenz wirft einen Blick in die Zukunft der Club-Kultur und schafft Raum für Netzwerk, Impulse und Kritik – ohne Grenzen. Die Fragen, die euch täglich beschäftigen, stehen auf ihrer Agenda ganz oben. Die Veranstalter*innen wollen auf Augenhöhe diskutieren und praxisnahe Lösungen finden, konkrete Anreize schaffen, damit ihr den neuen Input direkt umsetzen könnt. Danach gibt es was auf die Augen und Ohren: Soundperlen, die entdeckt werden wollen. Und erfahrene Künstler*innen, die an ausgewählten Orten in Bremen mit leidenschaftlicher Energie abliefern. Mit Charlotte Brandi, GURR, Ätna, AWA, Paloma & The Matches u.v.a. Infos

 

25.-26.10.2019 Further Festival Hamburg

Im November letzten Jahres wurde beim ersten Further* Festival die Argumentation Lügen gestraft, es gäbe einfach zu wenig gute Frauen, die sich für Bühne, Podium, Liste und Pulte eignen würden und die man buchen könne.  Im Uebel & Gefährlich in Hamburg stellten die Macher*innen ein Line-Up auf, das zu 100 Prozent aus Frauen*, nichtbinären Personen und Transgender bestand. Keine Kompromisse mehr, kein Annähern, kein Ding: Es einfach mal machen. Sie wollen zeigen, „dass ein kulturelles und politisches Angebot sehr gut auch ohne die Dominanz von Cismännern auskommt, selbstverständlich auch funktioniert, Qualität besitzt, vielseitig ist und neue Dynamiken freisetzt“. So könnt ihr euch am Wochenende auf MS Nina, Gianni Mae, KeKe, Melissa Audrey,
Duendita, Novaa, Pale Honey (Foto rechts), L Twills, Ninia La Grande, Emily-Mae Lewis u.a. freuen. Infos

 

25.-27.10.2019 7. Viernheimer Gitarrentage

Die 7. Gitarrentage in Viernheim finden in der Chaiselongue statt und bringen ein erfreulich weibliches Programm: neben dem Stephanie Neigel Trio steht Jule Malischke an einem Abend mit Stephan Bormann auf der Bühne. Die junge Singer-/Songwriterin Julia Nagele präsentiert ihr Debütalbum „Greenbird“ und gibt den Workshop „Die Symbiose aus Stimme und Gitarre“. Infos

 

26.10.2019 3. Grenzen sind relativ Festival Hamburg

Zusammen mit über 100 Künstler*innen, Ausstellenden und gemeinnützigen Organisationen feiert das Festival das “synergetisch multipolare Spektrum” der Künste, Menschen und Netzwerke in der Hamburger Fabrik. Ein Highlight des diesjährigen Festivals sind die “Art-Clashes”: Die mitwirkenden Künstler*innen werden in verschiedensten Kollaborationen exklusive Performances auf die Bühne zaubern, die so noch nie so gesehen, gehört und erlebt worden sind. Mit Shirley Holmes (Foto: Oliver Beige), Fani & Bouba, Souzan Alavi u.v.a. Dazu gibt es vor Ort Kunstausstellungen sowie eine Network-Area. Übrigens: Die Fabrik ist für “Wheelers” barrierefrei gestaltet! Gebärdensprach- & Schriftdolmetscher werden vor Ort sein. Infos

 

30.10.-02.11.2019 Jazznojazz Festival Zürich (CH)

Seit über 20 Jahren bringt das Festival Jazznojazz ein internationales Star-Aufgebot nach Zürich. Es versteht sich als das Festival für Jazz, Funk, Soul, Blues und grenzübergreifende Stilrichtungen. Die schweizerische Vokalartistin Erika Stucky wird zusammen mit dem ehemaligen Einstürzende-Neubauten-Perkussionisten FM Einheit auftreten, außerdem sind The Brand New Heavies und Rickie Lee Jones vertreten. Letztere präsentiert ihr neustes Album „Kicks“ – eine funkelnde Sammlung von Jazz-, Pop- und Rockstandards der 50er bis 70er-Jahre – zum ersten Mal in der Schweiz. Die Konzerte finden in der Gessnerallee und im Theater der Künste Zürich statt. Infos

 

30.10.-10.11.2019 10. global music festival – akkordeon akut! Halle/Saale

Die Festivalleiterin Kathrin Müller-Beck hat für den 10jährigen Geburtstag ein interessantes Programm aus internationalen und heimischen Musiker*innen wie dem Landes-Akkordeon-Ensemble Sachsen-Anhalt zusammengestellt: die Norwegerin Rebekka Bakken kommt mit einer Formation, die sie eigens für das global music festival – akkordeon akut! zusammengestellt hat. Die finnische Akkordeonistin Johanna Juhola (Foto: Sami Perttilä) tritt mit ihrem neusten Soloprojekt „Imaginary Friends“ auf, Bobo und Herzfeld werden mit dem weißrussischen Akkordeonvirtuosen Yegor Zabelov erwartet. Anne Niepold hat mit ihrem Projekt „Musette is not dead“ 2014 die Nostalgiker der Tanzschuppen, die Liebhaber des diatonischen Akkordeons und die Aficionados des Jazz versöhnt. Nun bringt sie mit ihrer ‘Lieblings-Rythmsection’ im Trio erstmals die Lieder der neuen CD „Vita Brevis“ zu Gehör. Infos

 

30.10.-02.11.2019 ÜBERJAZZ Festival Hamburg

Die zehnte Ausgabe des ÜBERJAZZ Festivals versammelt abermals einen außergewöhnlichen Querschnitt aktueller musikalischer Strömungen jenseits gängiger Kategorien. Unter anderem präsentiert die mehrfach ausgezeichnete Londoner Spoken-Word-Künstlerin Kate Tempest ihr neues Album „The Book Of Traps & Lessons“, während Melbournes Future-Soul-Sensation Hiatus Kaiyote hier ihren einzigen Deutschlandgig in 2019 spielen. Kelsey Lu aus der Clique um Solange, Blood Orange oder Kelela aus Los Angeles verzauberte das Festival letztes Jahr im Alleingang und kehrt nun mit Band und Debütalbum zurück. Außerdem werden Emma-Jean Thackray’s Walrus, Maisha, Steam Down, Sissirada, Salami Rose Joe Louis, Mira Mann, Angel Bat Dawid & The Brothahood u.v.a. erwartet. Infos

 

30.10.-03.11.2019 Jazzfest Berlin

Als Berliner Jazztage 1964 gegründet, zählt das Jazzfest Berlin zu Europas ältesten und renommiertesten Festivals seiner Art. Mit einem Fokus auf Communities, kollektive und internationale Begegnungen, aber auch auf Improvisation als Kultur und Sprache solcher Gemeinschaften, setzt das Jazzfest unter der Leitung von Nadine Deventer seine im letzten Jahr begonnene Ausrichtung fort. Vom 31. Oktober bis zum 3. November präsentiert ein pickepackevolles Programm rund 200 Musiker*innen aus 15 Ländern in verschiedensten Formationen, darunter die Multiinstrumentalistin, Komponistin und Sängerin Angel Bat Dawid mit ihrer Chicagoer Band The Brothahood und die Pianistin Eve Risser, die beide beim Jazzfest Berlin ihre Deutschlandpremiere feiern. Auch das chilenische Melissa Aldana Quartet (Foto links oben: Harrison Weinstein), das Trio Melez der türkischen Vokalistin Cansu Tanrıkulu, Leïla Martial, Sinikka Langeland, das Australian Art Orchestra mit Kompositionen von Julia Reidy u.a. stehen im Line-Up. Zwei spannende Kollektive gibt es auch noch zu erleben: das 2013 gegründete KIM Collective (Foto rechts: Liz Kosack), bestehend aus 13 Improvisator*innen und Komponist*innen aus den unterschiedlichsten Communities der Berliner Musikszene wie Laura Winkler, Liz Kosack, Julia Reidy und Dora Osterloh, die sich allesamt jeglichen stilistischen und hierarchischen Einschränkungen verweigern – und die europäische Kooperationsinitiative melting pot, die seit 2013 junge Improvisationsmusiker*innen wie Signe Emmeluth, Katharina Ernst und Mia Dyberg zusammenbringt. Die „Kiezkonzerte“ u.a. mit Isabelle Klemt, Dora Osterloh, Julia Reidy und Fabiana Striffler tragen das Festival hinein in die Nachbarschaft: in ein Wohnzimmer, eine kleine Galerie, eine Weinhandlung und einen Friseurladen rund um den Fasanenplatz in unmittelbarer Festspielhausnähe. Künstler*innengespräche nehmen die Themen „Back to the future? – Musik und soziale Utopie“ und „Beyond Individualism? – Communities & Kollektive in Jazz und improvisierter Musik“ in den Blick. Infos

 

31.10.-02.11.2019 DICE Festival Berlin

Das DICE will die Arbeit von Frauen, Trans und non-binäre Künstler*innen und Professionals der Musikindustrie unterstützen und ist der Keychange-Initiative beigetreten, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, bis 2020 ausgewogene Geschlechterverhältnisse zu schaffen. Das dreitätige Programm featured interdisziplinäre Künstler*innen, die die Grenzen künstlerischer Praxis ausloten und zu einem kritischen Dialog aufrufen. Die Konzerte mit Juliana Huxtable, Tami T, Nadah El Shazly, Ami Dang, Q-Bra, Lady Blacktronika, Quay Dash, Ipek Gorgun und Crystalmess finden in der Taborkirche und Bi Nuu in Berlin-Kreuzberg statt. Das Motto in diesem Jahr heißt „Overtime“ und widmet sich den Themen Arbeitsteilung, Gender Balance, Ausbeutung, Hierarchie und mehr. Dazu hat das Festivalteam Speaker*innen des Centre for Intersectional Justice, Ableton, House of Living Colors, VUT, PRS Keychange, Native Instruments, Freie Universität Berlin, aequa, ATEM e.v. u.a. eingeladen. Infos

Titelbild: Shirley Holmes (Foto: Tinap Freese)

Autorin: Mane Stelzer

28.09.2019