Kampfansage an den Winterblues

Festivals im Februar

Was, es ist erst Februar? Frankfurts milde Temperaturen lassen uns schon vom Frühling träumen. Aber falls der Wintereinbruch doch nochmal kommen sollte, sind wir gewappnet! Dann geht’s zum Gemüter erheben einfach auf eins dieser tollen Festivals… oder gleich mehrere?

23.01. – 09.02.2025 Winterwerft, Frankfurt

Mehr als ein Theaterfestival: Die Winterwerft sucht und schafft Räume zur kritisch kreativen Auseinandersetzung mit den Krisen und Herausforderungen dieser Zeit. Insbesondere die vorherrschenden Narrative, wie die Idee von grenzenlosem Wachstum oder der Überlegenheit und Losgelöstheit des Menschen – mit all ihren Folgen und Spuren für und in Kultur, Natur, Philosophie und Ökonomie – sollen und dürfen hinterfragt und untersucht werden. Ein bunt gemischtes Programm aus Theater, Lesungen, Workshops und natürlich Konzerten erwartet die Besucher*innen hier zum solidarischen pay-what-you-can Eintrittspreis. Infos

 

06.02. – 08.02.2025 JOE Festival, Essen

Das 28. JOE Festival verspricht wieder einmal eines der Highlights der Konzertsaison des Ruhrgebiets im Jahr 2025 zu werden. Über sich selbst sagt es: „wie immer wird der Jazzbegriff möglichst weit ausgelegt (weswegen er im Namen des Festivals gar nicht mehr vorkommt…), letztlich geht es ja einfach um gute Musik!“ Und die wird geliefert! Auf dem Programm stehen das Quartett der Cellistin Tomeka Reid, Taiko Saito (Foto: Cristina-Marx), die letztes Jahr den Deutschen Jazzpreis als beste Perkussionistin gewonnen hat, die Violinistin Gunda Gottschalk und das Sylvie Courvoisier Trio. Infos

 

06.02. – 08.02.2025 EAR WE ARE, Biel

Drei Tage aktuelle experimentelle Musik, von installativer Objektkunst über geschriebene zeitgenössische Musik bis hin zu Noise, Jazz und elektroakustischer Improvisation. Das kontrastreiche Programm präsentiert Künstler*innen, die sich auszeichnen durch ihre Lust am Suchen, am Wagen, am Risiko: Tomoko Sauvage (Foto: Leo Lopez) spielt mit Waterbowls, die Cellistin Camille Dietrichs im Duo mit ihrem Vater am Saxophon, Sunik Kim mischt Freejazz, Noise und südkoreanische schamanische Musik und die Bassistin Farida Amadou ist „eine der spannendsten Künstler*innen der aktuellen Improvisationsszene“. Unsere Neugierde ist geweckt! Infos

 

07.02. – 08.02.2025 BLOW Music Festival Vol.2, Frankfurt

Das Festival im Zoom Club geht in die zweite Runde, mit einem Line-up, das sich sehen lassen kann. Mit dabei sind Aluna, Christin Nichols, Julie Kuhl, Kina Taimani u.v.m. Infos

 

07.02. 15.02.2025 One Of A Million Festival, Baden

41 Acts aus 16 Ländern während 7 Festivaltagen an den unterschiedlichsten Spielorten in ganz Baden. Von Post-Punk zu Indie-Folk, über Metal, Electronica, Klangkunst, Klassik, Ambient, Pop und Disco ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Die Wahl-Berlinerin Andreya Casablanca präsentiert ihr erstes Soloalbum, Beatrice Beispiel mixt spoken word mit Synthesizern, und wenn Catnapp uns mit einem „ästhetischen Gemetzel“ aus R&B, Hip-Hop, Rave und Nu-Metal aufputscht, lassen wir uns danach mit Vergnügen von der Londoner Songwriterin feeo (Foto) und ihrer zarten Elfenstimme wieder runterholen. Infos

 

15.02.2025 Nordklang, St. Gallen

Das Nordklang ist ein kleines Non-Profit-Festival in der Kantonshauptstadt St. Gallen, das nur von der Leidenschaft für nordische Musik angetrieben wird. In den 6 verschiedenen Locations in der Innenstadt – u.a. eine Kellerbühne, ein ehemaliger Kinosaal und das Gewölbe des historischen Pfalzkeller – entfaltet sich sein ganz besonderer Charme. Einfinden werden sich dort die dänischen Singer-Songwriterinnen Marie Fjeldsted und Tine Vingaard (Foto), das aus Laurits Steen Møberg und Anna Prinds bestehende Jazz-Duo Tigeroak, das 7köpfige Orchester Total Hip Replacement u.v.m. Infos

 

21.02. – 23.02.2025 Winterjazz, Stuttgart

Nach dem enormen Erfolg des ersten Winterjazz-Festivals präsentiert die IG Jazz Stuttgart e.V. die zweite Ausgabe des Winterjazz mit einem spannenden Programm herausragender Stuttgarter Musiker*innen. Am ersten Abend sind mit Cosmopolitans und BÖE zwei junge Bands zu hören, deren Mitglieder mit der Sprache der Musik alle Grenzen überwinden. Asmar Nadzhafova und Natalia Rose von Cosmopolitans bringen Jazz- und Blues-Klassiker mit moderner und experimenteller Spielart auf die Bühne, während BÖE um die Schlagzeugerin Lisa Wilhelm sphärische, luftige Gitarren-Trio-Sounds erklingen lassen. Am Festivalsamstag präsentiert das Miriam Ast Trio Arrangements europäischer Volkslieder und setzt damit ein Zeichen für kulturelle Offenheit und Vielfalt. Infos

 

22.02. – 16.03.2025 Akkordeonfestival, Wien und Umland

Unter dem Titel „FEMOSO“ – einem Wortspiel aus „femme“ (Frau) und „famos“ – legt das 26. Internationale Akkordeonfestival in Wien vom 22. Februar bis 16. März 2025 den Fokus auf Frauen am Akkordeon. Zum ersten Mal bietet die Veranstaltung auch Konzerte außerhalb Wiens, nämlich in Graz, in St. Ulrich in Greith sowie in Bad Radkersburg in der Steiermark. Zu erleben gibt es über 120 Künstler*innen aus 20 verschiedenen Ländern, davon 47 am Handzuginstrument. Da ist z.B. Johanna Juhola, die mit „Reaktori“ Räume einer magischen Welt beschwört, indem sie die Tangohallen von Buenos Aires mit dunklen finnischen Waldlandschaften verbindet, das Publikum zu Ausflügen in Pop und Elektronik einlädt und melancholische Nostalgie mit erhebendem Überschwang spielerisch vereint. Bei Anne Niepold & Alfama Quartett treffen Klassik, Tradition, Welt- und Popmusik aufeinander, Originalkompositionen, inspiriert von ihren Reisen durch atemberaubende nordische Natur, stehen neben Arrangements von Sibelius und Borodin, neben ABBA und Björk. Beim Duo Oxymoron bilden Harfe und Akkordeon ein Gegensatzpaar in einer überraschenden, spannungsgeladenen Verbindung, durch die bisher Unge- und Unerhörtes zum Ausdruck gebracht und lebendig gemacht werden. Infos 

 

26.02. – 02.03.2025 Jazzambach, Götzis

 “jazzambach” bringt frischen Jazz nach Götzis! Kuratiert und geleitet wird das Festival von David Helbock, einem der bekanntesten Jazzpianisten Österreichs – auf ein dementsprechend hochkarätiges Programm mit lokalen und internationalen Künstler*innen darf man sich hier freuen. Auf der Bühne stehen wird u.a. das A-cappella-trio Of Cabbages And Kings. Ein weiteres Highlight: die Saxofonistin Nicole Johänntgen (Foto) aus unserem Netzwerk ist „Artist in Residence“ bei der Premiere von jazzambach. Während der Festivaltage wird sie ihre Auftragskomposition zu Ende schreiben und am Schlussabend mit Trio in der Kapelle von St. Arbogast uraufführen. Infos

Titelbild: Thorsten F.

Autorin: Belqis Schuber

30.01.2025