Im Rhythmus des Spätsommers
Festivals im September
01. – 02.09.2023 TAKE *SPACE FESTIVAL Hannover
Die Musikbranche ist noch immer von patriarchalen Strukturen geprägt. Das Take *Space Festival mit Summit am 01. & 02. September 2023 setzt sich dafür ein, Alternativen und Lösungsansätze aufzuzeigen und FLINTA*-Personen in der Musikbranche sichtbar zu machen. Es eröffnet Chancen und ist ein Wegbegleiter für Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche. Das Take *Space Festival will dafür sorgen, dass die Musikindustrie zu einem Ort wird, an dem sich jede*r willkommen und akzeptiert wird, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder ethnischer Herkunft. Lasst uns sicherstellen, dass FLINTA*-Personen in der Branche endlich den Platz einnehmen, der ihnen zusteht, und dass wir alle von ihrer Kreativität und ihrem Talent profitieren können. Auf dem Lineup stehen dieses Jahr JOULES THE FOX, Antje Schomaker (Foto: Pablo Heimplatz), Ami Warning, Veenus*, anaïs, und viele mehr! Infos
01. – 03.09.2023 Riviera Festival Offenbach
Von 1. bis 3. September findet das Musikfestival für Pop- und Clubkultur wieder in und zwischen Clubs und Kulturorten in Offenbach statt. Bands, DJs, Künstler*innen und ein Chor sind dieses Jahr dabei: im Studio, im Club, auf der Open Air Bühne und auf einem neuen Kulturschiff! Offenbachs Riviera sind zwei Kilometer Mainufer. Riviera ist Festival, Musiker*innen, Clubs und Kulturzentren, Labels, Studios und Plattenläden. Riviera ist das Netzwerk für junge Musikschaffende in der wachsenden Stadt. Seit 2018 veranstaltet das Amt für Kulturmanagement das dezentrale Festival für Pop- und Clubkultur an wechselnden Locations. Ihr könnt euch freuen auf: Tigisti, Sharizza, Safa, Reeves, Mimose (Foto), Modular, Mia Morgan, Isabel del Valle, Ebow, aggression_f_fatale, Anika, Blue Hawaii und viele mehr! Infos
01. – 03.09.2023 Jazz Open Hamburg
Das JAZZ OPEN HAMBURG Festival 2023 findet dieses Jahr vom 1. – 3. September statt und wird eine Premiere feiern. Bei dieser Ausgabe wird das Festival nicht nur in Planten un Blomen stattfinden, sondern wird mit einen Konzertabend auf dem Lattenplatz/Knust das Festival eröffnen. An den drei Tagen wird das Jazzbüro Hamburg e.V. sowohl bekannte, als auch neue Formationen im Musikpavillon/Planten un Blomen als auch auf dem Lattenplatz/Knust präsentieren. Durch das JAZZ OPEN:ING werden auf dem Festival insgesamt 10 Programmpunkte gezeigt. Die Sängerin San Glaser wird mit ihrer Band auf dem Lattenplatz zusammen mit dem DJ Ufa Palava das Festival beginnen. Am Samstag und Sonntag werden u.a. das Eva Klesse Quartett (Foto: Sally Lazic), Tokunbo, Sophia Oster Quartett, u.a. zu erleben sein – von knallenden Big Band Sounds, Modern Jazz, über Electronic World Vibes bis hin zu Folkjazz wird alles dabei sein. Infos
02.09.2023 LAUT! Festival Osnabrück
Am 02.09.2023 findet beim GZ Ziegenbrink das dritte LAUT! Festival statt. Das Festival LAUT! soll mehr sein, als eine Vorstellung herausragender regionaler junger Künstlerinnen*. Der Ursprungsgedanke liegt darin, FLINTA+ Personen zu fördern, die trotz der Fortschritte in Bezug auf die Gleichberechtigung in den meisten musikalischen Genres unterrepräsentiert sind. Die auftretenden Acts sollen keinesfalls reine FLINTA+ Formationen sein, jedoch müssen die einzelnen Acts mindestens eine FLINTA+ Person als Mitglied haben, die auch eine gleichberechtigte Position mit allen anderen Mitgliedern einnimmt. Gleichzeitig soll die Vielfalt der Akteurinnen* der Osnabrücker Musikszene dargestellt werden. Ab 15 Uhr öffnen sich die Tore für das Publikum. Von 16 Uhr bis 22 Uhr spielen sechs wunderbare Acts – von Indie-Pop über Grungpop bis Indie Elektro wird alles vertreten sein: Emma Naughton, SALZ, animat, EXEM PLAR, Ghost of Baltimore, Serpentin (Foto: zeitfang). Infos
02. – 03.09.2023 Golden Leaves Festival Darmstadt
Mit der 10. Ausgabe des Golden Leaves Festival wird dieses Jahr der goldene Herbst eingeleitet. Spread Love For Great Music ist nicht nur das selbsterklärte Motto des Boutique- und Liebhaber*innenfestivals in Darmstadt, sondern ein verinnerlichter Leitspruch, unter dem bereits seit 10 Jahren handverlesene Newcomer*innen und etablierte Größen der Indie-Szene vereint werden. Dabei zelebriert das Golden Leaves nicht nur die sorgfältig kuratierten Auftritte auf seinen Bühnen, sondern schafft unaufhörlich neue Berührungspunkte und Erfahrungsebenen zwischen Künstler*innen und Publikum. Eine Besonderheit der diesjährigen Jubiläumsausgabe ist die Silent Stage, an welcher am Festival-Samstag Kopfhörerkonzerte und anschließend die Deutschlandfunk Nova Silent-Aftershow-Party stattfinden werden. Freut euch außerdem auf das bunte und vielseitige Lineup der 10. Ausgabe! Mit dabei sind u.a.: Blond, Catt, Esther Graf, Mine, Philine Sonny, Lena&Linus und Paula Hartmann (Foto). Infos
07. – 09.09.2023 Waves Festival Wien
Waves hat sich neue Musik groß auf den Unterarm stechen lassen. Das Festival versteht sich als Showcase-Festival – das heißt, es geht darum, neue Bands zu entdecken: solche, die sich mehr Aufmerksamkeit verdient haben, die über internationales Format verfügen, aber aus dem einen oder anderen Grund noch nicht nach ganz oben gespült worden sind. Trotz einiger bekannter und gehypter Bands im Line-up heißt es bei der großen Anzahl an Acts stets auch, sich von Venue zu Venue treiben lassen, hier und da in die verschiedenen Musikbiotope reinschnuppern. Ein Schwerpunkt ist Musik aus Osteuropa. Dort hat sich in den Jahren seit der Öffnung zum Westen hin viel getan. Noch fehlt aber viel zu oft die Möglichkeit, die Höchstleistungen besichtigen zu können – Waves möchte das ändern. Im Rahmen des Festivals findet alljährlich eine Konferenz mit internationalen Professionals aus der Musikindustrie statt. Das fachspezifische Programm widmet sich dabei mit Lectures, Panels und Workshops ebenfalls dem Überthema „East Meets West“ und ist Basis und Inspiration für die langjährige gesamteuropäische Zusammenarbeit ist. Mit dabei sind dieses Jahr unter anderem: Adina, Damona, Annie Taylor, Bex, Astrid-, Aziya, Elav, Marí, Siska (Foto) und Barbicop. Infos
09. – 10.09.2023 Lollapalooza Berlin
Das Lollapalooza Berlin ist eines der größten Musikfestivals Europas, welches seine Besucher*innen für zwei Tage auf eine Reise voller Musik, Spaß und Abenteuer entführt. Das Musikprogramm ist dabei so bunt, wie das Festival selbst! Dieses Jahr sind unter anderem Wa22ermann (Foto: Rosa Lotta) Domiziana, futurebae, Ava Max, Liz, anaïs, Marie Bothmer und Zara Larsson mit dabei. Abseits des Musik-Programms verwandelt sich ein großer Teil des Festivalgeländes in eine interaktive Schaufläche, die alle Besucher*innen zum Staunen und Mitmachen einlädt. Von glitzernden Festival Trends und Fashionmarkt, über skurrile Schausteller*innen bis hin zur grünen Oase der Nachhaltigkeit – die Bereiche Fashionpalooza, Grüner Kiez und Lolla Fun Fair haben für jede*n Etwas zu bieten. Infos
12. – 14.09.2023 Berlin SoloImpro Festival
Im Berliner Acker Stadt Palast sind an drei Tagen insgesamt 15 Künstler*innen zu erleben, die in ganz unterschiedlichen musikalischen Universen zu Hause sind. Dieses Jahr sind unter anderem Saxofonistin Christine Abdelnour, Koto-Spielerin Naoko Kikuchi (Foto) und Violinistin Julia Brüssel. Der stilistische Rahmen des Festivals ist weit gesteckt: von Echtzeitmusik, Jazz, Neuer Musik und Elektronik spannt sich der Überschneidungsbereich der eingeladenen Musiker*innen, die ihre Instrumente rein akustisch, durch Verstärker oder durch Ketten elektronischer Effekte spielen – bis hin zur Instrumenten-Angabe „Pendel, Kurbeln und Samples“ bei der Berlinerin Caroline Siegers. Zwischen experimentellem Noise und melodiöser Harmonik ist hier alles möglich, integriert durch die Klammer der Solo- Improvisation als Kernkonzept des Festivals. Das Line-Up verspricht nicht zuletzt Spannung durch die Kombination von „alten Hasen“ der Solo-Improvisation über Künstler*innen, die dies gelegentlich tun, bis hin zu Musiker*innen, wie Posaunistin Anke Lucks, die erstmalig überhaupt ein Solo-Programm darbieten. Infos
18. – 24.09.2023 Frauen*Theaterfestival Frankfurt
20. – 23.09.2023 Reeperbahnfestival Hamburg
Die jährliche Veranstaltung und alle Aktivitäten des Reeperbahn Festivals setzen Impulse für Musik, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit einem branchenübergreifenden Netzwerk bildet das Reeperbahnfestival den Zeitgeist ab und verbindet Menschen aus aller Welt. Das Reeperbahnfestival lädt euch ein neue Künstler*innen zu entdecken, zukunftsfähige Kontakte zu knüpfen und euch mit Themen wie Diversität, Nachhaltigkeit, Gleichstellung und der Zukunft unserer Gesellschaft auseinander zu setzen. Freut euch auf: 3LNA, Adwaith, Maddie Zahm, Dottie Andersson, Baby Rose, Ailbhe Reddy, Gena Rose Bruce, Alice DiMar, K.Flay, Alina Amuri, Becky Sikasa, Circe, Kynsy, Antje Schomaker, HotWax, Ebow, Blush Always, Gillie, Arlo Parks (Foto), Cloudy June, BEL, Art School Girlfriend, AVEC, Aziya, Becks, Dream Nails, Girlwoman, Kara Jackson und viele mehr! Infos
22. – 24.09.2023 Jazzfestival Viersen
Vom 22. bis 24. September 2023 findet das 36. Jazzfestival Viersen statt! Endlich wieder Bühne frei für den Jazz und zwar in der Festhalle, im Ernst-Klusen-Saal, auch draußen im Lyzeumsgarten und in der Kreuzkirche Hauptstraße! Musikalisch können wir uns freuen auf: Maika Küster, die als diesjährige Artist-in-Residence-Künstlerin am Freitagabend den Ernst-Klusen-Saal mit drei verschiedenen Formationen bespielen wird. Sie steht auf der Bühne mit: MAIKA, CPH und Wir hatten was mit Björn (Foto). Julia Hülsmann formt mit der Norwegerin Live Maria Roggen, der Angolanerin Aline Frazão sowie dem ECHO Jazz-Preisträger Michael Schiefel ein Ensemble der Extraklasse. Um die Sänger*innen herum versammeln sich die ECHO Jazz Gewinnerinnen Eva Kruse + Eva Klesse und mit Susanne Paul und Héloïse Lefebvre den zwei Streicherinnen aus dem Grenzbereich von Klassik, Jazz und Pop. Ein weiteres Highlight ist LELÉKA, ein junges multikulturelles Berliner Quartett um die ukrainische Sängerin Viktoria, deren Stimme den Charakter und die Atmosphäre der Musik dieser Band bestimmt. Infos
26.09. – 01.10.2023 Multiphonics Festival 2023 Köln, Wuppertal & Düsseldorf
Zum zehnten Mal demonstriert das Musikfestival Multiphonics vom 26.09. bis 01.10.2023 die ganze Bandbreite der Klarinetten-Familie. So profund wie vielfältig, so emphatisch wie sinnlich, so weltoffen wie neugierig taucht das Festival in seinem Jubiläumsjahr tiefer denn je in die multiphonischen Klangbereiche von Jazz, Weltmusik und Avantgarde ein. Mit armenischen, arabischen, türkischen, zentralasiatischen wie etlichen europäischen Klangstilen und Klangtraditionen erweitert Multiphonics spielerisch die traditionsreiche Klarinetten-Familie um schillernde Mitglieder wie diverse Flöten, Nay und Duduk. Das spektakuläre Programm unter der künstlerischen Leitung der Klarinettistin Annette Maye reiht Höhepunkt an Höhepunkt. Bei Trieders Holz (Foto: Lutz Voigtländer) entfaltet die Flötistin Connie Trieder ihren zauberhaft gewebten Kammerjazz. Maria Portugals Projekt Quartabê überlagert, geprägt von der Avantgarde-Bewegung São Paulos, kühn improvisierte Exkurse mit Elektronik, Pop und (Prog-)Rock. Samantha Wrights Klarinette ist ihre Stimme, biegsam, elegant und zärtlich, reich durchlüftet von Stimmungen und Emotionen. Mit der Formation IVYMIND verknüpft sie Melodie, Improvisation und Klangforschung mit elektronischen Akzenten. Außerdem stehen Naïssam Jalal, Fay Claassen und weitere Künstler*innen auf der Bühne. Infos
27. – 30.09.2023 Jazzforum Darmstadt
Beim 18. Darmstädter Jazzforum dreht sich alles um die Zukunft des Jazz. Dort werden einige Themen diskutiert, wie die Balance zwischen Respekt vor den Ursprüngen des Jazz als einer afro-amerikanischen Kunstform und den Aufgaben einer aktuellen Avantgarde, über die Rolle, die Jazz innerhalb der Diskurse der Zeit und der Region spielt, in der er rezipiert wird. Außerdem wird es um die Zukunft der Tonträger- oder Streamingindustrie, die Aufgabe von Radio, Internet oder Podcasts und die Ausbildung, die nicht nur künftige Jazzmusiker*innen im Blick hat, sondern kreative Musik als Ganzes. Es wird über das Bewusstsein der Jazzszene für Themen wie etwa Klimaneutralität, Geschlechtergerechtigkeit, Diversität diskutiert und welche Aufgaben dem “Jazz” als einer Idee und musikalischen Praxis in einer Welt zukommen, in der sich Genregrenzen zusehends verwischen. Musikalisch kann man sich am ersten Tag auf die Vibraphonistin Evi Filippou, sowie die Pianistin Julia Kadel (Foto: Lisa Wassmann), die sich im Projekt QueerCheer für die Sichtbarkeit queerer Menschen auch in Jazz und improvisierter Musik einsetzt. Der zweite Tag beginnt mit Vorträgen, die sich dem Futurismus Afro-Amerikas widmen. Magdalena Fürnkranz wirft einen Blick auf den Afrofuturismus als historisches Konstrukt und Antriebsfeder für aktuelle Musik und stellt dabei eine Verbindung zwischen Sun Ra und Janelle Monáe her. Bettina Bohle wird genereller und fragt, inwieweit sich “Jazz” nicht oft selbst im Wege steht. Sie holt die Diskussion damit auch von Afro-Amerika nach Deutschland und diskutiert, was mit diesem Begriff hierzulande in ganz unterschiedlichen Kontexten eigentlich gemeint ist. Musikalisch wird der zweite Tag mit einem Doppelkonzert, von Mother & Athina Kontou und dem Julius Eastman Project des achtköpfigen Ensembles der Amsterdamer Flötistin Jorik Bergman, untermauert. Am dritten Tag berichtet die Geigerin Akiko Ahrendt über die Überschneidungen von Musik und politischem Aktivismus. Die ukrainische Kulturmanagerin Mariana Bondarenko reflektiert, welche Rolle Jazz, Musik, Kultur in Zeiten des Kriegs spielt, aber auch über die ganz direkten Auswirkungen des Kriegs, in dem ja zahlreiche Musiker als Soldaten aktiv sind. Infos
Beitragsbild: Getty Images/iStockphoto
Autorin: Delia Brauburger
31.08.2023