changes & celebration

Das Fest der Jubiläen im Südbahnhof

Das Motto des Abends ging auf – über 900 BesucherInnen stürmten die Kassen und spätestens zum Konzertbeginn war der Frankfurter Südbahnhof mehr als gefüllt. Rauschender Applaus begleitete die insgesamt 7 Bands, die im Südbahnhof erstmalig zusammen zu sehen waren. Von Girls Hip Hop bis hin zu E-Jazz, von Ethno Funk und Brasil-Bossa zum Swing, von Jazz bis Salsa – und das alles gewürzt mit einer „scharfen Prise“ Music Comedy. Die BesucherInnen erlagen dem Konzept, das durch Perlen (jeweils 15-min. Beiträge der Bands) überzeugte und in der fulminanten Tutti-Formation mit zwei Beiträgen der beiden musikalischen Leiterinnen ihren absoluten Höhepunkt erlangte.
(Foto: Das Finale – die Tutti-Formation)
– 26 Musikerinnen ON STAGE bei Ihrem „POP-Medley“, dem absoluten Höhepunkt des Abends, arrangiert von Viola Engelbrecht.

Über 900 Besucher und Besucherinnen fanden den Weg zum SÜDBAHNHOF in Sachsenhausen. Von der großen Empore aus hatten viele einen Sitzplatz und eine wundervolle Sicht auf die große Bühne, die durch die Light-Show des Lichttechnikers „Prinz Alex“ ins rechte Licht gesetzt wurde.
Die erste Band des Abends war auch gleich der Überraschungs-Act des Abends – ganz spontan hatte Rosanna trotz schwerer Krankheit zugesagt. Mit ihrer wundervollen, melancholisch, weichen Stimme und charismatischem Charme eröffnete sie mit ihrem Trio den Abend. (Zelia Fonseca und Angela Frontera) . Sie erhielten tosenden Beifall, obwohl sie gegen einen „Wiedersehens-Freude-Pegel“ antreten mußten.

Im hinteren Bereich konnten Gäste der beiden Jubilare persönlich begrüßt und mit einem Glas „Apfelsekt“ empfangen werden. Vor großen Infotischen und Materialständen feierte das Frauen Referat das 15jährige Bestehen und die Musikerinnen stießen dort mit den Gründungsfrauen (die von Italien, Berlin und Hannover eigens angereist waren) auf ihr Zwanzigjähriges an.

Auf der Großbildleinwand konnten alle den ein oder anderen Blick auf die Geschichte beider Institutionen werfen, alte Bekannte wiedersehen, Highlights aufleben lassen und in die Frauen-Musik- und Politik-Geschichte Frankfurts eintauchen.

M.S.T. – sie waren mit einer der „Abräumer“ des Abends.
Als die Girls mit ihrem eigenwilligen, sehr rockigen Hip Hop die Bühne erstürmten, wurde es laut, frech, schrill und es hagelte Beifall. Nicht nur die Frontfrau Mara Trommler, die in typischer Hip Hop Manier die Bühne überquerte, sondern auch die anderen Girls – am Bass Dany, an den Drums Sandra und nicht zuletzt, die wohl mit dienstälteste E-Gitarristin on stage Verena – zeigten sich selbstbewußt und bühnenerfahren. Unter tosendem Beifall verließen sie die Bühne – Glückwunsch!!

Als Pendant, die Vorbilder, die „GRANDES DAMES“ – hochdotierte Jazzmusikerinnen, die durch unzählige Auftritte überzeugten, zeigten hier eine ganz neue Seite. Sie gratulierten musikalisch mit einem minimalistischen Stück auf „gestimmten Salatschüsselchen“. Dann verschmolzen komplizierte und eckige Riffs mit sanften elektro-moves der Keyboarderin Elvira Plenar. Da virtuosierten zwei Posaunistinnen um die Wette, Annemarie Roelofs versus Viola Engelbrecht, verziert durch das Sopran-Sax von Corinna Danzer.

 

 

 

 

 

 

 

 

Claudia Brendler und Connie Webs, waren der „rote Faden“ des Abends. Als witziges Moderations-Duo in frecher „Queens-Mania“ erzielten sie so manchen Brüller, Lacher und Schmunzler. Sie gestalteten die kleinen Umbaupausen und moderierten ihre Kolleginnen in königinnen-gleichem Gestus an.

Ihr Auftritt dann im „good old music comedian STYLE“ war ein weiterer Abräumer des Abends. Beidhändig und vierhändig röhrten sie nicht nur an ihren E-Gitarren…. das Publikum brodelte. Bleibt nur eins zu sagen, gell Queens „..we love you“!!

Verlost wurde nach dem ersten Set eine Reise ins Frauen-Ferien-Paradies „Valle de la Luna“ nach Mallorca. Zwei stolze Gewinnerinnen verließen nach Bekanntgabe glücklich die Bühne. Das Quiz mit Fragen zu Politik und Musik hatte die Arbeit der beiden Institutionen beleuchtet und viele verfolgten die Auflösung durch die beiden Glücksfeen „Gabi & Gabi“.
v.l.n.r.: Gabi Rummel (Vorstand FMB), Conny Webs (Moderation) und Gabriele Wenner (Frauenreferat)

(ganz rechts im Bild – v.l.n.r.): der neue Vorstand des FMB on stage – Hildegard Bernasconi, Gabi Rummel, Dora Michel und Anne Breick

Nach ihrem Auftritt Drummerin Angela Frontera, als Gast bei Keyboarderin Claudia Zinserling und Sängerin Dora Michel. Mit luftigem jazzy Swing verwöhnten sie zu Beginn das Publikum. Jazzy Voices wechselten sich ab mit groovigen Keyboardlines.

Dann die größte Formation des Abends: die Salsa-Band SonAché.
Sie groovten und legten vom ersten Ton an los und sofort wurden die Tanzbeine ausgepackt: im Bild Christiane Sattler am Keyboard, Suny St. Ives Vocals aus Kuba und den groovigen Latin-Bass steuerte Lexi Kercher bei; nicht im Bild die Percussionistin Heike Dillschneider und rechts nur im Ansatz zu sehen, die begnadete Flötistin Isabelle Bodenseh. …sie hätten ruhig noch weiterspielen sollen…“, beklagten sich auch gleich einige Salsa-Tänzerinnen. Vamos a bailar…

Kick La Luna mit Gast: Angela Frontera ….sie brauchten von Connie Webs kaum angesagt werden – einige Stichworte reichten und das Publikum nahm es ihr aus der Hand – seit 12 Jahren in gleicher Besetzung und in Sachen Ethno Funk on the road: Jutta Keller, Elke Voltz, Anne Breick und Uli Pfeifer. Ihre Songs konnte das Publikum auswendig und sie wurden mit tosendem Beifall nach ihrem Kult-Song „GANDALAMI“ von der Bühne entlassen – auch ihre Zeit lief ab – 15 Minuten „PerlenProgramm“ sind schnell vorbei. Für den reibungslosen Ablauf des gesamten Bühnenprogramms sorgte den ganzen Abend die Stagemanagerin Doris Werner mit gutem Timung und Geduld.

Zum Abschluß dieses „Jahrhundert-Konzert-Erlebnisses“, so der O-Ton einer begeisterten Besucherin, kamen alle Musikerinnen noch einmal gemeinsam auf die Bühne zum Finale, das war der absolute Höhepunkt des ganzen Abends. Für den gebührenden Abschluß sorgte anschließend noch DJane Dany und bis zwei Uhr Morgens wurde noch heftigst gefeiert und abgetanzt zu „fetten beats“.

Text: Bernadine Tobrake
Fotos: Christa Zweifel –

Copyright: Redaktion Melodiva

29.10.2004