Mittwoch, 16.09.2020
15:55 Uhr „This is: Westside Music Sweden“
Präsentiert von der Plattform Westside Music Sweden, bestehend aus drei Dutzend Indie-Agenturen und Künstler*innen rund um Göteborg, bringt das Showcase nordische Bands wie die Noch-Underground-Songwriterin Lisa Wanloo.
18:30 Uhr DOORS OPEN Show
Beim Eröffnungsabend DOORS OPEN könnt ihr euch auf zahlreiche bekannten Persönlichkeiten aus Kultur, Entertainment, Medien und Politik – und natürlich ein abwechslungsreiches Programm freuen! Der Fokus liegt auf den drängenden Fragestellungen dieser Zeit und den Auswirkungen der letzten Monate auf die Musik- und Kulturbranche, aber auch auf Keychange, der Initiative zur Geschlechtergleichheit des Reeperbahn Festivals. In einer emotionalen und visuell starken Tanz-Performance, die von der Choreografin Maike Mohr (Chefboss), basierend auf dem Song „Pretty Lady“ von Tash Sultana, entwickelt wurde, werden wichtige Aspekte von Keychange visualisiert. Im Anschluss an die Performance wirft Moderatorin und Keychange-Unterstützerin Hadnet Tesfai einen Blick darauf, was die Initiative Keychange bisher erreicht hat und was die nächsten Ziele für eine integrativere Musikbranche sind. Außerdem werden die diesjährige Jury und die Nominees des ANCHOR – Reeperbahn Festival International Music Award vorgestellt. Ab 21:45 Uhr gibt es ein Livekonzert von Tina Dico (Foto unten: Helgi-Hrafn-Jonsson), das im Rahmen der diesjährigen Länderpartnerschaft mit Dänemark stattfindet.
18:50 Uhr Bavarian Export Session
In diesem Stream werden vier junge Musikprojekte aus Bayern auf dem Reeperbahn Festival vorgestellt. Schaut euch auf jeden Fall den ausschweifenden Elektro-Pop von Umme Block an oder die Münchnerin Elena Rud.
19:30 Uhr Drew Sycamore
Die dänisch-walisische Künstlerin kleidet ihre künstlerische Seelensuche in verletzliche Melancholie, aber auch kraftvolle Pop-Songs.
20 Uhr Akua Naru
Eine der wegweisenden Rapperinnen in den USA, die das neue Bewusstsein für Empowerment über alle sozialen, ethnischen, kulturellen Grenzen hinweg wie sonst nur wenige ihrer Zunft verkörpert.
20:15 Uhr popNRW
Dieses Showcase bringt herausragende Künstler*innen aus Nordrhein-Westfalen wie die in Köln und Paris lebende Sängerin, Produzentin und BLM-Aktivistin Mariama auf die Bühne, die uns mit ihrer all female Band ihr zwischen R&B und Folk changierendes neues Album „Love Sweat And Tears“ präsentiert.
21 Uhr Dena
Die gebürtige Bulgarin ist eine junge Beatbastlerin, die stilsicher Instrumental-Samples, samtweiche Pads und sinnliche Gitarrenlicks mit ihrem Gesang verwebt.
23:15 Uhr Wunderkinder Act: Ätna
Eine Band, die für das diesjährige Wunderkinder-Förderprogramm ausgewählt wurde, ist Ätna, die uns mit futuristischem Indietronica, satten Rhythmen und gloriosen Vocals verzaubern.
Donnerstag, 17.09.2020
15 Uhr „Marketing Challenge TikTok“
Das Panel fragt: Wie landet man einen Hit im digitalen Zeitalter? Nach Youtube, Spotify Playlisten und Instagram ist die Kurz-Video-App TikTok aktuell die Plattform der Stunde im Musikmarketing. Richtig angewandt lassen sich mit TikTok Sichtbarkeit und Reichweite und damit die Popularität von Künstler*innen und ihren Songs steigern. Mit der Rapperin Aylo, Musician, Samira Leitmannstetter (BOLD COLLECTIVE/Sony) u.a.
15:40 Uhr Korea Spotlight 2020
Während dieses Showcases zeigen sechs innovative Acts aus Südkorea ihre Kunst: Vom abgefahrenen Experimental-Trap des Kollektivs Balming Tiger über Lim Kims Pop-Dekonstruktionen bis zum unglaublichen Songwriting von Airy, von dem quirligen Pop-Trio OurR (Foto: Kim-Hyeon Seong) bis zum zeitgenössischen City-Rock der Band Coremagazine.
17 Uhr Diskuthek: Modeindustrie trifft Fair Fashion
In diesem jungen Debattenformat des Stern fragt: Kann unsere Kleidung nachhaltig sein?
21:30 Uhr Sofia Portanet
Zuckersüße Retro-Synths säuseln bei der in Kiel geborenen, in Paris aufgewachsenen Wahlberlinerin um schlanke Post-Punk-Gitarren und ein Timbre, das auf elegante Weise Reminiszenzen an Kate Bush, Edith Piaf oder gar Siouxsie Sioux weckt, dabei aber regelmäßig aus jedem Raster fällt.
22 Uhr & 23:30 Uhr Alex Mayr
An bislang unentdeckten Schnittstellen von Chansons und moderner Pop-Sensibilität, von Indie-Charme und kammerorchestraler Produktion entwirft Alex Mayr Musik, die Introspektion als Lebendigkeit erkennt.
22:45 Uhr Eefje De Visser: ANCHOR Nominee
Üppig produzierter Synthpop von der für den ANCHOR Award nominierten, niederländischen Singer-Songwriterin.
23:15 Uhr Wunderkinder Act: Jinka
Die aus Siebenbürgen in Rumänien stammende und jetzt in Berlin lebende Künstlerin gehört ebenfalls zu den diesjährigen Geförderten des Wunderkinder Programms.
Freitag, 18.09.2020
0:15 Uhr Ätna: ANCHOR Nominee
Eines der „Wunderkinder“ ist auch nominiert für den begehrten Anchor-Award und geben ihr Preisträgerkonzert: Ätna.
20 Uhr Tuvaband: ANCHOR Nominee
Ein weiteres Preisträgerkonzert: Keine Band, sondern eine norwegische Solokünstlerin, die fluoreszierende Shoegaze-Skizzen auf düstere Leinwände zwischen Alternative- und Indie-Rock malt (Foto unten: MariaLouceiroat).
23:30 Uhr Novaa
Die Elektro-Pop-Fee hält während des kreativen Entstehungsprozesses ihrer Musik so gut wie alle Fäden in der Hand: Songwriting, Gesang, Produktion und natürlich die Auswahl geeigneter Drehorte für ihre wunderbaren Videos.
Samstag, 19.09.2020
0:15 Uhr Suzane: ANCHOR Nominee
Océane Colom aka Suzane ist eine Selfmade-Künstlerin aus dem französischen Avignon, deren Songs von Gender-Pluralismus, sexualisierter Gewalt, aber auch von der ökologischen Krise oder der Allgegenwart sozialer Netzwerke handeln.
0:45 Uhr Wunderkinder Act: Tara Nome Doyle
Die Berliner Chansonnière fokussiert als besonnene Artpop-Alchemistin das Abseitige, um tief in uns zu blicken, das Schwierige, um eine Leichtigkeit zu finden, derer wir alle mehr denn je bedürfen.
1:00 Uhr Arya Zappa: ANCHOR Nominee
Arya Zappa ist ein Gesamtkunstwerk – musikalisch, visuell, poetisch. Als Sängerin weckt sie mit ihrem sonoren Timbre nicht-binäre Erinnerungen an Dave Gahan und Grace Jones, als Performerin holt sie in ihren kunstvollen Videos genau wie live on stage die viszerale Ästhetik der tiefsten 80er ins Jahr 2020.
11:20 Uhr Talk: „Kein Hobby, aber auch kein Job – Selbstbestimmte Existenz als Musiker*in“
Es gibt keinen Leitfaden für das Leben als Pop-Musiker*in. Schon gar nicht einen, der alle sozialen, ökonomischen und persönlichen Aufs und Abs im Vorfeld bereits regelt. Dazu ist das Leben an sich und besonders das von Künstler*innen zu diffizil – und letztlich liegt in dieser Ungewissheit aber auch ein großer Reiz und viel Raum für Inspiration. Das Folkwang Institut für Pop-Musik in Bochum versucht den jungen Musiker*innen deswegen auch nicht den einen Weg zu definieren, den sie verfolgen sollen, sondern dessen multiplen Variationen aufzuzeigen und ihnen zu helfen, mental und strukturell gut aufgestellt zu sein, um den für sie passenden zu wählen – ohne Ängste, nur mit den richtigen Zweifeln und vor allem mit viel Elan und Freude an ihrer künstlerischen Arbeit, die im primären Zentrum ihrer Zeit am Institut liegt. Wie genau sich das im universitär-künstlerischen Alltag gestaltet, soll bei diesem Panel diskutiert werden.
14:10 Uhr Talk & Training: „Tanz den Algorithmus – AI in Musikkomposition und Produktion“
In dieser Präsentation wird Jovanka v. Wilsdorf einige state-of-the-art AI-(künstliche Intelligenz)Tools vorstellen, die heute in der Musikkomposition und Produktion eingesetzt werden. Neben Audio-Beispielen und praxisbezogenen Tipps gibt es einen Einblick in die Arbeit einiger herausragender MusikerInnen aus verschiedenen Genres, die AI als Muse oder Dialogpartner nutzen.
17 Uhr Kübra Gümüsay: Sprache und Sein. Wie unsere Worte unser Denken prägen“
17:15 Uhr CHILDREN
Von der norddeutschen Provinz in den Großstadtdschungel Berlins und im Anschluss durch die renommiertesten Clubs des Landes: Zwischen Schwelgerei und Schaffensdrang haben sich Laura Daede und Steffi Frech auf das Leben als Künstlerinnen eingelassen ohne ihre Wurzeln zu vergessen (Foto unten: Marco Lehmbeck).
17:45 Uhr Blond
Das Indietrio schießt Pop-Hooks durch den DIY-Filter, wechselt spielerisch zwischen Punk und Rock, Rap und Chor, bewahrt dabei aber stets eine bestechend sarkastische Art und vollends gelebte Unabhängigkeit.
18:30 Uhr ANCHOR AWARD Show
Für neue Bands und Künstler*innen ist der ANCHOR Qualitätssiegel und Popularitätsverstärker zugleich – für die Fans Gradmesser dessen, was sie auf keinen Fall verpassen dürfen. Mit dem ANCHOR bietet das Reeperbahn Festival seinen Künstler*innen eine weitere Plattform, ihre Karriere entscheidend zu beeinflussen. Nominiert sind u.a. Arya Zappa, Ätna, Suzane, Eefje de Visser sowie Tuvaband. Leider kann es aber nur eine*n Gewinner*in geben – wir sind gespannt!
20 Uhr Tanzperformance: Kollektiva. – Measurable Success“
Eine Tanzperformance, die aktueller nicht sein könnte: Wie wirken sich Lockdown, das Tragen von Mund- und Nasenschutz sowie der Mindestabstand von 150 Zentimetern auf unsere Körper und unsere Psyche auf kollektiver und individueller Ebene aus? Nähe und das Gefühl des Komforts – oder auch des Unbehagens –, das mit der Nähe von Körpern einhergeht, sind bei Arbeiten des weiblichen Tanzensembles Kollektiva. zentrales Thema, das durch die sozialen Distanzierungsregeln, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, noch verstärkt wurde.
20 Uhr Haszcara
Männerdomäne hin oder her: Deutschrap wurde in den letzten Jahren zunehmend femininer – und Haszcara hatte spätestens seit ihrem Debüt dabei mehr als ein Wörtchen mitzureden.
20:15 Uhr Reyhan Şahin aka Lady Bitch Ray
Dr. Reyhan Şahin aka Lady Bitch Ray ist hauptberuflich Wissenschaftlerin, zudem aber auch Rapperin, Performance-Künstlerin, Journalistin, Modedesignerin sowie Bildungsreferentin und Buchautorin. Sie promovierte in Linguistik zum Bedeutungssystem des muslimischen Kopftuchs in Deutschland, ihre Dissertation „Die Bedeutung des muslimischen Kopftuchs“ ist die erste umfassende Studie zu diesem Gebiet und wurde 2013 mit dem Deutschen Studienpreis ausgezeichnet. Derzeit habilitiert sie zum Themengebiet Rechtspopulismus, Neue Rechte, Islam, Antisemitismus und Gender. 2012 veröffentlichte sie ihr feministische Pamphlet „Bitchsm“, in dem sie bereits früh auf intersektionell-(queer)feministische Themen, wie etwa islamischen Feminismus, Hip Hop und Feminismus in Deutschland einging und diese in Bezug zu ihrer eigenen Biografie setzte. Ihre zuletzt erschienenen Bücher sind: „Yalla, Feminismus!“ und „Lady Bitch Ray über Madonna“.
20:30 Uhr Dillon
Einfach war er nicht, der Weg vom ersten Youtube-Clip im Jahr 2007 bis zum vollwertigen Debütalbum „This Silence Kills“ vier Jahre später. Die Autodidaktin Dominique Dillon de Byington ist ihn dennoch gegangen.
23:15 Uhr People Club
Die Geschichte der mittlerweile Wahlberliner People Club (Foto oben: Nhi Thran) klingt einfacher als sie wirklich war. 2017 gegründet, ist ihr verträumter Slacker-Style das Ergebnis vieler Jam-Sessions und noch mehr Einflüssen, denen das Quintett auf der ersten EP „Kil Scott“ Zeit zum Sprießen gibt. Indie-Charme und Surf-Rock liegen sich hier mit Soul in den Armen, während Sarah Martin ihre schwärmerischen Vocals ausbreitet.
Zu weiteren Highlights wie den Konzerte von Charlotte Brandi, Albertine Sarges & The Sticky Fingers, Douniah, Friedo, Ilgen-Nur, Jealous, Lùisa, MIU, Mulay, Nana Odjoa, Nola, Ruuth, Baby In Vain u.v.m. müsst ihr euch aus dem Haus bewegen; ihr findet sie im vollständigen Programm. Tagestickets für Festival gibt es hier. Das Programm der Konferenz läuft in diesem Jahr ausschließlich digital. Tickets können ab sofort im Ticketshop gegen eine Schutzgebühr von 13,90 Euro (zzgl. 16% MwSt. und Sales Fee) erworben werden (Verfügbarkeit vorausgesetzt).
Titelfoto: Lisa Meinen