RockCity in Hamburg sieht in den Maßnahmen die Zerstörung der Kulturlandschaft in Deutschland und stellt sich in einem eindringlichen Appell offen dagegen:  „Auch der Kulturbereich [ist] bereit, Einschränkungen hinzunehmen, wo sie notwendig und verhältnismäßig sind. Wir haben Verständnis gezeigt, Einschränkungen bis in die Existenznot hingenommen, Geduld und Spucke bewiesen und die besten Hygienekonzepte des Landes präsentiert, ohne jemandem an den Kragen zu gehen. (…) Die Kulturbranche hat gelitten, ausgehalten, querfinanziert, runtergeschraubt und ihre Altersversorgung aufgegessen. Doch seit Sie die gesamte Kulturszene zum Sozialfall machen, ist unsere Geduld am Ende. Das ist nicht länger hinnehmbar, sichern Sie die Kulturwirtschaft während und nach der Corona-Krise!“. Die Verfasser*innen fordern: „Verzahnen Sie endlich die Kulturförderung mit der Wirtschaftsförderung, retten Sie die Kulturhäuser, schaffen Sie Bestandsschutz und finanzielle Absicherung, machen Sie Arbeitslosenversicherung zu Einkommensausfallversicherung, schaffen Sie den Unternehmer_innenlohn, erhalten Sie unsere Räume und bewahren Sie Akteur_innen und Gesellschaft vor den von Ihnen in Kauf genommenen und somit geplanten Verlusten!“ Hier geht es zum ganzen Text.

Der Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage e.V. unterstützt den Appell der Kultusministerinnen und -minister vom 30.10.2020, eine Förderung für Soloselbständige unabhängig von anfallenden Betriebskosten vorzusehen und bittet ausdrücklich um Berücksichtigung der besonderen Finanzierungssituation dieses für den Kulturstandort Deutschland elementaren Bereiches. Er wendet sich mit einem Offenen Brief an den Bundesminister der Finanzen und den Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Darin heißt es: „Wir begrüßen die Ankündigung der außerordentlichen finanziellen Unterstützung der betroffenen Berufszweige ausdrücklich. Erste Informationen lassen jedoch befürchten, dass die Unterstützung viele Künstler*innen nicht erreichen könnte, da sie sich ausschließlich auf fixe Betriebskosten beziehen soll. Insbesondere für die Bühne schreibende Künstler*innen, also Bühnenautor*innen, Komponist*innen und Übersetzer*innen, haben in der Regel kaum Betriebskosten, die geltend gemacht werden können. Dies hat sich bereits bei bisherigen Unterstützungsmaßnahmen gezeigt. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt zum maßgeblichen Teil von Urhebervergütungen aus Bühnenaufführungen. Diese bleiben durch die Schließung der Konzerthäuser, Opern und Theater nun vollständig aus.“

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn verteidigen gemeinsam die neuen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie: „Die Infektionszahlen steigen seit Wochen an. Wir haben diesen Trend bis heute nicht stoppen können. Was uns vor allem alarmiert: In drei von vier Fällen können die Gesundheitsämter nicht mehr sagen, wo sich die Infizierten angesteckt haben. Das lässt nur einen Schluss zu: Wir müssen Kontakte wieder massiv reduzieren. (…) Diese erneuten Einschränkungen sind ein harter Schnitt. Ganz besonders im Kulturbereich: Kultur lebt vom direkten Kontakt zwischen Menschen, das ist ihre große Qualität, das macht sie aber auch so verwundbar. Kultur ist ein unersetzlicher Teil einer lebendigen demokratischen Gesellschaft und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Aber wir sollten nicht vergessen, worum es geht: Diese Beschränkung ist ein Beitrag dazu, die Gesundheit von Menschen zu schützen und eine tückische Krankheit aufzuhalten, die schwere bleibende Schäden verursachen und tödlich sein kann. (…) Vom Restaurant bis zum Fitnessstudio, vom Kino über das Theater bis zum Museum: An ganz vielen dieser Orte sind umfangreiche Hygienekonzepte erarbeitet und umgesetzt worden. Das ist wichtig und das war vor allem nicht umsonst! Denn wir werden die Konzepte dringend benötigen, wenn diese Bereiche hoffentlich bald wieder öffnen können. (…) Jetzt geht es darum, Hilfen auf die Beine zu stellen, die bei denen ankommen, die sie am meisten brauchen. Die Bundesregierung hat finanzielle Hilfen für betroffene Betriebe und auch für Soloselbstständige angekündigt, die deutlich weitreichender sind als im März.“

Der Musikrat in Rheinland-Pfalz sieht den neuen Lockdown als „Katastrophe für die Musik“. Er begrüßt zwar die Möglichkeit, dass der außerschulische und schulische Musikunterricht weiterhin stattfinden kann, sieht aber für die Laien- bzw. Amateurmusik und die Soloselbständigen deutlichen Nachbesserungsbedarf. Kritisiert wird zum Beispiel, dass Proben und Auftritte für Chöre und Blasorchester untersagt wurden, allerdings der Einsatz von Chören und Blasorchestern im Gottesdienst erlaubt ist – dies stelle eine Ungleichbehandlung dar. Für die Unterstützungen für Soloselbstständige fordert der Musikrat: „Die begrüßenswerten Unterstützungen seitens des Bundes mit bis zu 75% Prozent des Umsatzes im November 2019 oder anderen Vergleichseinnahmen sind aktuell nur unter Zuhilfenahme eines Steuerberaters möglich. Vor allem Solo-Selbständige mit nahezu prekären Einkommensverhältnissen, wie sie in der Musik leider oft zu finden sind, verfügen über keinen eigenen Steuerberater und werden von den ohnehin stark belasteten Steuerberatungskanzleien bei solch geringen Umsätzen nicht aufgenommen. Hier muss dringend nachgebessert werden. Darüber hinaus wird mit diesem einmonatigen Ansatz der Eindruck vermittelt, den Solo-Selbständigen würde umfassend geholfen werden. Die Wahrheit ist, dass dieser Personengruppe seit März 2020 keine angemessene Unterstützung zuteilwurde. Ein Monat der Kompensation reicht nicht aus!“ Auch die Schließung der Kultureinrichtungen trotz überzeugender Hygienekonzepte sind für den Musikrat RLP nicht nachvollziehbar.

Auch in München stößt die Schließung der Bühnen auf wenig Verständnis. Darum setzen nach dem gemeinsamen offenen Brief ihrer Intendantinnen und Intendanten an Ministerpräsident Markus Söder vom 26. Oktober die Münchner Bühnen nun erneut ein Zeichen. Während der Dauer der Schließung werden die Bayerische Staatsoper, das Residenztheater, der Gasteig, das Gärtnerplatztheater, das Prinzregententheater, das Staatstheater Augsburg sowie das Deutsche Theater jeweils von 16.30 bis 22 Uhr rot beleuchtet. Dieses Statement soll unter dem Motto #alarmstuferot das Augenmerk auf die besondere Situation der Kulturschaffenden richten. Die Tatsache, dass umfangreiche Hygienekonzepte vorliegen und erprobt sind, findet bei der Entscheidung keine Berücksichtigung. Des Weiteren wird außer Acht gelassen, dass kulturelle Einrichtungen mehr als bloße Freizeiteinrichtungen sind. Die Ensembles der beteiligten Theater formulieren dies in einem offenen Brief: „Auf die gesellschaftliche Lage kreativ zu reagieren und Denkanstöße anzubieten, ist unsere Kunst. Eine Kunst, die in diesen Zeiten Halt geben kann und muss.“

Das Bündnis Alarmstufe Rot  rief auf Initiative der Münchner Philharmoniker  dazu auf, am 02.11.2020 um 20 Uhr – dem Tag des Kultur-Lockdowns – Videos, Livestreams und Beiträge zu veröffentlichen, die individuell dargestellte Stille zeigen. Dies immer mit dem einenden Hashtag „#sangundklanglos #alarmstuferot“, in allen verfügbaren Medien und auf allen Kanälen. Auf der Webseite des Bündnisses sind einige Ergebnisse dieser Aktion zu sehen.

Der Deutsche Kulturrat veröffentlicht zum zweiten Mal in diesem Jahr die rote Liste durch Corona bedrohter Kultureinrichtungen. Politik & Kultur, die Zeitung des Deutschen Kulturrates, stellt dazu die Arbeit der Einrichtungen vor und teilt sie, in Absprache mit den Institutionen, in Gefährdungskategorien von 0 (geschlossen) bis 4 (Gefährung aufgehoben/ungefährdet) ein. Die zweite Liste stellt vier neue gefährdete Kulturinstitutionen vor. Hinweise zu weiteren durch Corona bedrohten Kultureinrichtungen und Initiativen nimmt der Kulturrat unter ed.ta1728703083rrutl1728703083uk@ku1728703083p1728703083 gern entgegen.

Beitragsbild: Staatstheater am Gärtnerplatz, rot beleuchtet (Foto: Christian Pogozach)

03.-05.11.2020 Most Wanted: Music Berlin

Das hybrid gestaltete Festival in Berlin hat das Kernthema „Togetherness“ und beschäftigt sich mit dem „Wir-Gefühl“ zu Zeiten der sozialen Isolation. Ebenfalls bezieht sich die „Togetherness“ auf das gemeinsame neudefinieren der zukünftigen Musikindustrie.  Mit offline Workshops und analogen Diskussionen und digitaler Anwesenheit, sowie realen Performances und virtuellen Partys, werden Coucou, LIN, Douniah, Liesl, Cara Rose, KID BE KID, Never Sol und Francis of Delirium bei ihren Auftritten virtuell zu verfolgen sein. Infos  

21.10.-23.11.2020 Jazztage Dresden – Abgesagt

Foto Emanuel Uch

Das bereits im Oktober gestartete Festival in Dresden bietet auch im November ein spannendes Programm. Mit einem Konzert am 1.11. von Lisa Simone, der Tochter von Soul-Legende und Bürgerrechtlerin Nina Simone, wird in den November gestartet. Sie wechselt zwischen energiegeladenen, lebensfrohen Stimmungen und ruhigen, melancholischen. Sängerin Karoline Weidt (Foto rechts) vereint mit ihrer Band in ihrer Musik die Freiheit und Komplexität des Jazz mit der Eingängigkeit des Pop. Als Inspiration für ihre Musik dient die Natur, Städtetreiben und die Welt. Aus aller Welt sind auch die meisten Acts des Festivals, darunter Martina & Kristina Barta, Katrin Wettin, Lily Dahab, Jocelyn B. Smith, Christin Claas Trio, Meret Becker und weitere. Info

 

25.10.-11.11.2020 Ingolstädter Jazztage – Abgesagt

Über zweieinhalb Wochen präsentieren die 25. Ingoldstädter Jazztage vielseitige Jazzmusik. Rebekka Bakken wird mit Duopartner Wolfgang Muthspiel Ausflüge in die Welt der Popmusik wagen. Die Komponistin und Singer-Songwriterin Younee (Foto links) bietet überwältigende Improvisationskraft und definiert ihre ganz eigene Stilart. Und Sängerin Lisa Wahlandt inszeniert mit ihrer sinnlichen Stimme amerikanische Jazz- und Popklassiker, womit sie ein musikalisches Wohlfühl-Erlebnis entstehen lässt. Info 

 

29.10.-06.11.2020 Norwegian Digital Jazz Festival – Digital

Normalerweise berichten wir nicht über Festivals aus dem (nicht deutschsprachigen) Ausland, aber die Digitalisierung macht es möglich, dass wir jetzt auch an einem Festival in Norwegen teilhaben können und während des zweiten Lockdowns in Deutschland ein paar großartige Konzerte von Künstler*innen der norwegischen Jazzszene wie Silje Nergaard, Beady Belle, Hedvig Mollestad Trio u.a. anschauen können. Die wöchentlichen Konzerte des „Norwegian Digital Jazz Festivals“ wurden professionell in Oslo im Theater gefilmt und sind auf der Videoplattform Vimeo abrufbar. Als Bonusmaterial gibt es Interviews mit den Künstler*innen, die vom norwegischen Journalisten Audun Vinger befragt wurden. Ab Ende Oktober werden wöchentlich je drei Konzerte plus Interview veröffentlicht, Tickets kosten jeweils zehn Euro. Info

 

03.-08.11.2020 NueJazz Nürnberg – Digital

Foto Dovile Sermokas

Das seit 2013 jährlich durchgeführte Jazzfestival findet mit einem abgespeckteren Programm als ursprünglich geplant und mit drastisch begrenzten Besucherzahlen statt. Mit der Vernissage „6 Word Stories“ an der Fakultät Design der TH Nürnberg wird das Thema Jazz und Design behandelt und das Festival eröffnet. Ebenso wird der Jazz auf musikalischer Ebene erkundet. Die einzige Frau des Festivals Lucia Cadotsch wendet sich mit ihren beiden Mitmusikern dem Retro-Futurismus zu. Dadurch, dass die Band den rhythmischen und harmonischen Flow der Lieder fast zum Stillstand bringt, wird der Blick auf den Kern der Musik gelenkt. Die Songs des Trios klingen authentisch, wahrhaftig und echt. Info 

 

04.-08.11.2020 Trans4JAZZ-Festival Ravensburg – Abgesagt

Dieses Jahr wird auch das Trans4JAZZ-Festival als hybrides Format stattfinden. Seit 2004 werden in Ravensburg jährlich die Stars des internationalen Jazz vorgestellt. Dieses Jahr ist es den Besuchern überlassen, welches Format sie wählen; Livestream oder Live-Konzert. Gestartet wird das Festival am 04.11. mit Gesang von Caecilie Norby und ihrem Trio. Info

 

05.-08.11.2020 Jazzfest Berlin – Digital

Foto Magda Gvelesiani

Das Festival besinnt sich in Zeiten der Pandemie auf eine der Kernkompetenzen des Jazz – die Improvisation: Es werden temporäre Brücken gebaut, auf der Suche in den Zwischenräumen der analogen und digitalen Welt. Im Jahr 2020 wird eine improvisierte Brücke zwischen Berlin und New York mit Hilfe von Glasfaserkanälen unter dem Atlantik geschaffen, womit ein hybrides Festival-Format geboten wird. Mit dabei sind unter anderem Lakecia Benjamin, Lina Allemano, Anna Webber, Shannon Barnett, Natalia Mateo (Foto rechts), Silke Eberhard, Tomeka Reid, Mary Halvorson und Heike Aumüller. Info 

 

06.-08.11.2020 PENG Festival Essen – Abgesagt

Gemacht von Frauen für Frauen, um diese zu unterstützen. Der ursprüngliche Gedanke der Gründerinnen (Foto links) war es, die Frauen in der Musik zu fördern. Heute bietet das PENG Festival einen Raum, welcher frei von jeglicher Struktur, Unterdrückung, Macht und Dominanz ist. Im Jahr 2020 werden unter anderem Marie Kruttli, Hilde, Julia Hülsmann und Karolina Strassmayer auftreten und ihre Werke präsentieren. Mara Minjoli zeigt mit ihrem Gitarristen João Luís eine neu interpretierte Version des Albums „Os Afro Sambas“ von Baden Powell, welches als Meilenstein der brasilianischen Popularmusik gilt. Dabei zeigt sie, wie viel Gültigkeit die Texte von Powells Album auch noch 50 Jahre später haben. Info 

 

11.-14.11.2020 UNERHÖRT! Musikfilmfestival Hamburg – Digital

Das Musikfilmfestival findet dieses Jahr ausschließlich online statt, was aber dazu führt, dass mehr Programm geboten werden kann. Es gibt vier große Themen „Black Music Matters“, „Elektronische Musik und ihre Pioniere“, „Patient USA“ und „Frauen vor und hinter der Kamera“. Mit Filmen von Marnie Ellen Hetzler, Dominique Caubet, Dana Bonilla, Rubika Shah, Marilina Giménez und Allison Ellwood unter anderem über Èlaine Radigue, die Go-Go´s, Frauenbands aus Buenos Aires´Queer-Szene und Lena Platonos. Info

 

13.-15.11.2020 Das Verschwinden der Musik – teilweise Digital

Foto Tina Case

Das Haus der Kulturen zeigt mit seinem Projekt „Das Verschwinden der Musik“, wie sich die Musik und das Musik-Machen immer mehr in digitalen Formaten abspielt und wie sich das gesellschaftliche Musik-Verhalten verändert hat. Das Projekt besteht aus Talks, Installationen, Filmen und Konzerten. Bei den Auftritten sind unter anderem Maya Kadis, Cosima Gerhard, Kristin Maria Pientka, Olivia Block und Bonnie Jones zu erleben. Magda Mayas (Foto rechts) wird ein Stück präsentieren, welches mit der Software „Voyager“ von George Lewis, welcher als Vordenker der experimentellen Musik gilt, zusammengestellt wurde. Info 

 

19.-21.11.2020 Blue Bird Festival Wien – Digital

Das Blue Bird Festival wollte eigentlich mit einer kleinen, feinen Auswahl an Musiker*innen und Bands in den Wiener Jazzclub Porgy & Bess einladen. Dank der zweiten Infektionswelle musste aber auch dieses Festival umdenken. Daher wird ein Livestream (Link) des Festivals mit international zusammengesetztem Programm, wie Alicia Edelweiss, Clara Luzia und Amelie Tobien präsentiert. Info

 

19.-22.11.2020 Ensemblefestival Leipzig – Digital

Auch dieses Festival wird als digitales Format angeboten, darunter Konzerte, Workshops und Vorträge. In der Musikstadt Leipzig wird aktuelle Musik von internationalen Ensembles unter anderem uraufgeführt oder in Deutschland erstaufgeführt. Dabei sein werden das Ensemble Musikfabrik, Ensemble nomad und Ensemble MCME. Info

 

20.-21.11.2020 OPERATION TON #13 Hamburg – Verschoben

FotoJim Gramming

Mit dem Motto „Transform!“ möchte das OPERATION TON Festival Schluss mit alten Wegen und Traditionen machen und in die Zukunft aufbrechen. In den zwei Tagen finden Kongresse, Lesungen, Workshops und mehrere Festivalkonzerte statt. OPERATION TON #13 heißt zwei Tage voller Information, Inspiration und Irritation auf höchstem Niveau für all diejenigen, die Musik erfinden, performen, entwickeln, vertreiben oder einfach lieben. Eingeladen wurden Akua Naru, BOY, DJ Tereza (Foto rechts), Judith Holofernes, Gudrun Gut und viele mehr. Info 

 

20.-22.11.2020 Klaeng Festival Köln – 

Mit dem Motto „Solo Edition“ präsentiert das Festival an drei Tagen im November viele Solo-Künstler*innen des Jazz. Mit vielseitigen Improvisationen und kreativen Arrangements werden die Solistinnen Kathrin Pechlof, Mette Rasmussen, Marilyn Mazur, Norma Winstone und Kaja Draksler Klangmöglichkeiten, neue Harmonien und musikalische Ausdrücke erforschen. Veronika Morscher (Zeichnung links) begleitet sich selbst am Klavier und kreiiert somit intime Arrangements,  in denen sie ihre Begegnungen, Gedanken und Ideen in charaktervolle Erzählungen übermittelt. Info 

 

 

26.-28.11.2002 rejazz-Festival Berlin

Der Zig Zag Jazzclub ist die Homebase für das in Berlin neue und einzigartige Festival, welches Bandleaderinnen in den Fokus rückt. Dabei sollen starke Berliner Frauen des Jazz präsentiert werden und dies ab jetzt auch jährlich. Nicht nur das Programm beinhält ausschließlich Frauen, sondern auch das Konzept und die Organisation für das Festival stammen von Frauen, darunter Jacobien Vlasman und Mia Knop Jacobsen, welche selbst mit ihren Bands auftreten werden. Im Programm sind in diesem ersten Jahr unter anderem das Julia Hülsmann Oktett, Last Chance to Misbehave (Foto unten), Jacobien Vlasman mit Angelika Niescier im Quintett, sowie auch in der Band Jaco says Yes,  Mia Knop Jacobsen in der Band Rosemarine und Cansu Tanrikulu und Liz Kosack mit der Band MeoW. Info 

 

19.11.-29.11.2020 Frau Musica Nova – Digital

Frau Musica Nova präsentiert Künstler*innen, welche mit ihrer künstlerischen Sprache die Konfrontation der Gegenwart mit dem Gegenwärtigem suchen. Das Festival steht für eine Überwindung der Grenzen von Genre und Gender. Es findet dieses Jahr die Uraufführung des Werks „Architecture of friendship“ von Colin Self und Santiago Latorre, sowie ein Livestream des Ensemble Garage statt. Das zehnköpfige Ensemble Garage (Foto unten) sucht nach künstlerischen Intentionen unserer Zeit und mit welchen Mitteln und Methoden heute kompositorische Ausdrucksfelder geschaffen werden, wobei das Einbeziehen von transmedialen Werken und musiktheatralischen Elementen wichtige Bestandteile davon sind. Info

Foto Manfred Daams

 

Autorin: Rebekka Marx

eigenarten Festival 25.10.-04.11.18 Hamburg

„Hamburger Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt präsentieren ihre aktuellen Produktionen“ ist das Motto des interkulturellen eigenarten Festivals, und stellt in spannenden und ungewöhnlichen künstlerischen Verbindungen das dynamische künstlerische Potenzial von Hamburg im gesamten Stadtgebiet zur Schau. Das Programm ist interdisziplinär und umfasst Theater, Tanztheater, Lesung, Musik, Film, Ausstellungen und KinderKulturen. Im Musikprogramm werden erwartet: Fabiola Saccomanno mit ihrem Ensemble Nera Maria, Linde Yu Bauß und Suzan Turan, Canan Uzerli u.a. Infos

Irish Nights 29.10.-01.12.2018 Schaffhausen

Seit nunmehr 20 Jahren empfängt Schaffhausen sein Publikum nun in einem heimeligen Bar-Ambiente. Über einen Monat erstrecken sich die Konzerte der Irish Nights. Dieses Jahr unter anderem mit Goitse und Lisa o’Neill aus Irland und Pigeons on the gate aus der Schweiz. Info

Schottenfest 30.10.-02.12.2018 Wien

Das Schottenfest ist ein junges Festival, das jedoch auf alte Traditionen zurückgreift. Schotten waren in Wiens Geschichte immer schon präsent. So verbindet das Festival die Traditionen Irlands, Österreichs und Schottlands und formt daraus ein abwechslungsreiches und spannendes Festivalprogramm. Mit dabei ist in diesem Jahr Emma Langford, die seit der Veröffentlichung ihrer EP in 2016 nicht nur in Irland, sondern auch international bekannt wurde. Sie mischt irischen Sound mit Folk und Jazz. Außerdem freuen wir uns auf Antonia Ní Norica, die erste weibliche Dudelsack-Spielerin, die einen Bachelor in irischer Musik an der Universität von Limerick bekam. Infos

Moor Mother (Foto: Bob Sweeney)

Jazzfest Berlin 01.-04.11.2018

Das Jazzfest Berlin sucht unter der neuen künstlerischen Leiterin Nadin Deventer nach neuen Begegnungen und Herausforderungen. Thematisch bewegt es sich zwischen den Ursprüngen des Jazz im afroamerikanischen Untergrund und dem Afrofuturismus von heute. Das Festival präsentiert über 30 Künstler*innen und Bands, darunter Moor Mother, das Tanja Giannouli Trio, Kara-Lis Coverdale & Maria Faust, Nicole Mitchell’s Black Earth Ensemble, Mary Halvorson, Taiko Saito, Liz Allbee, Nubya Garcia und Nina Bachmann. Infos

Jazztage Dresden 01.-29.11.18

26 Tage haben nicht gereicht: Noch um drei Tage verlängert geht das längste und vielfältigste Jazzfestival Deutschlands in die 18. Runde. Auch das Programm steht unter dem Zeichen der Superlative: An 29 Tagen treten über 500 Künstler*innen aus 30 Nationen in rund 80 Konzerten auf. Hier treffen sich internationale Größen des Jazz. Erwartet werden: Cécile McLorin Salvant, Rebekka Bakken, Candy Dulfer, Céline Rudolph, Somi, Ana Popovic (Titelbild), Anna Maria Jopek, Asya Fateyeva, Barbara Dennerlein, Cornelia Gröschel, das Christin Claas Trio, Deva Mahal, Diana Schell, Dorrey Lin Lyles, Esther Kaiser, Evelyn Huber, Fabiola Saccomanno, Gunhild Carling, Ida Nielsen, Lily Dahab, Maria Markesini, Marina & The Cats, Sarah Ferri & String Quartet, Sarah Lasaki, Sahah McKenzie, Sherry Williams, Meg Pfeiffer, Tina Tandler, Ute Lemper u.a. Infos

Jazztage Sonneberg 01.-05.11.18

Die Jazztage Sonneberg bringen Thüringen zum Klingen. Zum ersten Mal wird auch die Kuppel der Sternwarte zum Konzertort. In dieser außergewöhnlichen Atmosphäre ist die Vibraphonistin Izabella Effenberg u.a. zu erleben. Infos

ÜBERJAZZ Festival 02.-03.11.18 Hamburg

Nubya Garcia

Das Festival in den Hamburger Kampnagelhallen lädt in seiner neunten Ausgabe ein zur genrebefreiten Horizonterweiterung. Neben den etablierten Künstler*innen von Neneh Cherry bis hin zu Überqueen Georgia Anne Muldrow oder Jimetta Rose aus Los Angeles gilt es zahlreiche spannende Newcomer zu entdecken. DJ-Sets, After-Party Sessions und „on stage“ Videokunst runden das Angebot ab. Ein Schwerpunkt innerhalb des diesjährigen Programms bildet zudem die frische Süd-Londoner Szene, die aktuell international schwere Wellen schlägt – üppig vertreten mit vielen Künstler*innen. Erwartet werden: Nubya Garcia, Kelsey Lu, Poppy Adjudha, Yazmin Lacey, Yazz Ahmed, Madison Mc Ferrin, Emma-Jean Thackray u.a. Infos

Jazzfest München 04.11. & 08.-10.11.18

Eine besondere Gelegenheit bietet sich auf dem 29. Jazzfest München: Die Hammond-Organistin Barbara Dennerlein kommt nach 19 Jahren zurück zum Jazzfest in ihrer Heimatstadt. Infos

DANISH VIBES – New Music from the North 07.11.18 Köln

Das beliebte Minifestival mit Branchentreff kommt erstmals auch nach Köln! Der Konzertsaal des Stadtgartens steht einen Abend lang musikalisch ganz im Zeichen des Hohen Nordens. Unter anderem präsentiert Janne Mark ihre Songs mit denen sie die Kirchenmusik neu erfindet, und Mambe und Danichilago zeigen, wie international auch Skandinavien inzwischen gedacht werden muss. Infos

Trans4JAZZ 07.-11.11.18 Ravensburg

Das Ravensburger Trans4Jazz lässt dieses Jahr die nächste Generation des polnischen Jazz auf die Bühne: die erst 21jährige Bassistin Kinga Glyk macht mit ihrer Jazz-Blues-Funk-Band seit 2015 international Furore. Infos

Voices Ratingen 08.-11.11.18

Die Hommage an die Schönheit und Größe der menschlichen Stimme feiert zehnjähriges Jubiläum, und erweitert ihr Konzept: im Stadttheater Ratingen wird mitgesungen – zumindest beim „Singabend mit Constanze Jung & Nito Torres“. Zudem können sich die Gäste auf eine neue Location freuen. Das Eröffnungskonzert mit der US-Soul-Diva Deborah Woodson findet erstmalig auf der Bühne im Jugendzentrum „Manege“ statt. Infos

Female Voice of Iran 08.-11.11.18 Berlin

In Berlin geht das Festival „Female Voice Of Iran“ nach dem Erfolg von 2017 zum zweiten Mal an den Start. Die persische Musikologin Yalda Yazdani hat in vielen Regionen des Landes nach außergewöhnlichen, jungen Frauenstimmen gesucht, und präsentiert ein stilistisches Spektrum von Klassik über Jazz und Fusion bis Folk. Erwartet werden: Mina Deris, Sahar Zibaei, Jamileh Amaniyan, Samin Ghorbani, Atefeh Moghimi, Maedeh Tabatabaei Niya, Aida Norat, Maliheh Moradi Haghighi und Faravaz Farvardin. Infos

Unlimited 32 09.-11.11.18 Wels (AT)

Pkt.Vrt.Plastik

Bei dem renommierten Festival für improvisierte Musik geht es um die Schaffung eines Festivalklimas, in dem Auseinandersetzung, Begegnung und Kreativität gefördert werden sollen. Jedes zweite Jahr wird das unlimited-Festival von einer*m Musiker*in kuratiert, im vergangenen Jahr war Mary Halvorson dafür zuständig. Eröffnet wird dieses Jahre mit dem Fire! Orchestra. Zu den weiteren Höhepunkten zählen „Pkt.Vrt.Plastik“ mit Kaja Draksler, „Dialogues With Strings“ mit Hannah Marshall, Alison Blunt, sowie Anna Webber und Anna Lindal. Außerdem zu hören sind Avec, Maja Osojnik, Natascha Gangl, Sophie Agnel, Angélica Castelló, Billy Roisz, Guro S. Moe, Katharina Ernst, Liz Allbee, Agnes Hvizdalek, Susanna Gartmayer, Ingrid Schmoliner, Mariam Wallentin, Sofia Jernberg, Josefin Runsteen, Katt Hernandez, Susana Santos Silva, DJ Elise u.a. Infos

NUEJazz 09.-18.11.18 Nürnberg

Das anfänglich kleine Festival breitet sich aus und hat sich inzwischen in der Region einen festen Platz im Kalender erspielt. Zu hören sind unter anderem: Linda Mund & Band, Donna Leake und Miss Lisa. Infos

Jazzdor 09.-23.11.18 Offenburg/Strasbourg (F)

Jazzdor steht für den Jazz von heute: Vielfältig, aufregend, offen, weder radikal noch konsensorientiert, das ist die Musik, die bei uns stattfindet, vor allem aber ist sie lebendig und der Sache verpflichtet. Die Einzigartigkeit des europäischen, im Besonderen des französischen, Jazz, zu fördern, ist das Credo des Jazzdor Festivals, das in Offenburg und am anderen Rheinufer, im französischen Strasbourg stattfindet. Das Festival feiert in diesem Herbst seinen 33. Geburtstag mit einem vielversprechenden Programm, u.a. mit Joëlle Léandre, die mit ihrem Tiger Trio (Nicole Mitchell/fl und Myra Melford/p) kommt, außerdem werden Andrea Parkins und Lucia Cadotsch erwartet. Infos

Eva Kruse

41. Göttinger Jazzfestival 10.-18.11.18

Zum 41. Mal präsentiert das Göttinger Jazzfestival wie jedes Jahr im November international renommierte Musiker*innen sowie zahlreiche Bands der lokalen Szene. Mehr als eine Woche lang wird dann an diversen Spielstätten in Stadt und Region der Jazz in seinem ganzen Formenreichtum und Eigensinn gefeiert. Erwartet werden das Julia Kadel Trio, die Gitarristin Susan Weinert mit ihrem Rainbow Trio, das Myra Melford Snowy Egret Quintett und die Bassistin Eva Kruse mit ihrem Projekt „On the Mo“. Das Alexandra Lehmler Trio spielt beim Jazzgottesdienst auf. Infos

Ludwigsburger Jazztage 14.-24.11.18

Den Mittelpunkt der Jazztage bilden in diesem Jahr drei großartige Musikerinnen: Kinga Glyk, Beady Belle und Lucia Cadotsch, die mit ihrer Formation LIUN & The Science Fiction Band eingeladen ist. Infos

Mannheim Musik Film Festival#3 15.-24.11.18

Das dritte Mannheim Musik Film Festival hat nicht nur aktuelle Musikfilme wie „Nico, 1988“, „Matanga/Maya/M.I.A.“ und „Anne Clark: I’ll Walk Out Into Tomorrow“ auf dem Programm, sondern auch Musiker*innen wie Alexandra Lehmler zu Gast. Infos

Blue Bird Festival 22.-24.11.18 Wien (AT)

Die Vienna Songwriting Association hat wieder ausgesucht feine Musik zusammengetragen: Von Nord- und Südamerika über Frankreich und England bis zum deutschsprachigen Raum kommen Laura Gibson, Holly Miranda, Molly Burch u.v.a. ins Porgy&Bess in Wien. Infos

15. transVOCALE Festival 22.-24.11.18 Frankfurt/Oder

Irmelin

Zum inzwischen fünfzehnten Mal färbt die transVOCALE den sonst so grauen November bunt. Mit dem Besten, was die aktuelle Szene der Weltmusik und des Chansons zu bieten hat, lockt sie an die Oder, in das Kleist Forum in Frankfurt (Oder) und das Kulturhaus SMOK im benachbarten Słubice.  Musiker*innen aus Deutschland, Polen und der ganzen Welt geben sich bei diesem einzigartigen Festival die Klinke in die Hand. Mit dabei sind die Sängerin Daria Zawiałow, Veras Kabinett, MOA, Kasia Kowalska, Mikromusic, Notio Toxo, Bérangère Palix & Stephan Bienwald, Irmelin, Krákow Street Band, u.v.m. Infos

6. DANISH VIBES 22.11.2018 Hamburg

Am 22.11. findet zum 6. Mal „DANISH VIBES – new music from the north“ im Hamburger Kukuun & Häkken statt. Vier Bands, Ensembles & Musiker*innen, die im Vorfeld von einer Jury aus der deutschen Musikbranche ausgewählt wurden, präsentieren ihr musikalisches Können vor einem breiten Publikum, das auch aus deutschen & dänischen Branchenvertreter*innen und Musikpresse besteht. Folgende Künstler*innen sind mit dabei: Basco feat. Jullie Hjetland, Janne Mark, Mambe & Danochilango und Kenneth Dahl Knudsen. Infos

KLAENG Festival 23.-25.11.18 Köln

Ruth Goller’s SKYLLA (Fotos: Kate Stanworth, Adrian Pallant)

Der Kollektivgedanke steht im Vordergrund des KLAENG Festivals, das 2009 von die sieben jungen Kölner Jazzmusikern gegründet wurde. Netzwerk, Kooperation und Kräfte bündeln waren schon damals die Stichworte für die Zielsetzung von KLAENG, die der Stadt Köln seitdem ein regelmäßiges Jazzfestival bescheren. Das Festival spannt einen Bogen weit über den Jazz hinaus. Es werden erwartet: Clang Sayne, Ruth Goller’s Skylla u.v.a. Infos

 

Zürich: unerhört! 23.11.-02.12.18 (CH)

In den vergangenen Jahren expandierte das Zürcher Jazzfestival unerhört! nach Winterthur, um die dortige Jazzinitiative zu unterstützen. Insgesamt 23 Konzerte an zehn Tagen und zwölf verschiedenen Veranstaltungsorten in und um Zürich stehen auf dem diesjährigen Programm, das viele weibliche Facetten aufzuweisen hat. Es eröffnet das Trio Punkt.Vrt.Plastik mit Kaja Draksler, Petter Eldh und Christian Lillinger. Das Kukuruz Quartet widmet einen Konzertabend am 24.11. dem Schaffen von vier Komponistinnen. Im erst zweiten gemeinsamen Konzert der beiden großen, international renommierten Schweizer Jazzpianistinnen sind Sylvie Courvoisier und Irène Schweizer mit ihrer „Hommage à Cecil Taylor“ zu erleben. Außerdem dabei: Malene Bach, Lotte Anker u.v.a. Infos

Uwe Oberg & Silke Eberhard Duo (Foto: Manuel Miethe)

21. Akut-Festival 23.-24.11.18 Mainz

Das Akut-Festival für Jazz, gegründet 1987 an der Mainzer Universität, hat seit nunmehr 26 Jahren unter der künstlerischen Leitung von upArt e. V. seinen festen Platz im Frankfurter Hof im Herzen der Mainzer Altstadt. Eines hat sich in der Konzeption des Akut-Festival in all den Jahren nicht geändert: das Akut ist und bleibt ein Festival, das international besetzt, spannende und innovative musikalische Projekte aus dem Grenzbereich zwischen Jazz, Avantgarde und Rock präsentiert, die gerne in der Folge auf den ganz großen europäischen Festivals endgültig durchstarten. Mit dabei sind das Uwe Oberg & Silke Eberhard Duo, das Mette Rasmussen 5tet, das Julia Kadel Trio, u.a. Infos

Titelfoto: Ana Popovic, Jazztage Dresden