Die Idee zum Projekt hatten die beiden Spark-Gründer*innen Andrea Ritter und Daniel Koschitzki, die schon lange vorgehabt hatten, ein Programm mit Komponistinnen zusammenzustellen. Der zündende Moment kam dann tatsächlich bei der Begegnung mit Wallis Bird, die sich seit dem Beginn ihrer Karriere für Themen für Female Empowerment, Gender Equality und die LGBTQI*-Community einsetzt. Wallis war sofort begeistert. „Die weite Zeitspanne, die wir in dem Programm beschreiten, gab uns allen die Möglichkeit, Neues kennenzulernen, die eigene Komfortzone zu verlassen, Risiken einzugehen. Es war eine wunderbare, sehr inspirierende gemeinsame Reise“, beschreibt Daniel Koschitzki die Zusammenarbeit. „Wir haben zunächst sehr viele Frauen aus unterschiedlichen Epochen, Ländern und Genres gesammelt und die Auswahl dann im Lauf der Zeit immer mehr eingedampft und verdichtet. Wallis war Vielfalt und Diversität extrem wichtig. Es sind Frauen unterschiedlicher Ethnien aus neun verschiedenen Ländern und drei verschiedenen Kontinenten auf dem Album vertreten.  Wir wollten unbedingt ganz unterschiedliche Geschichten erzählen“, ergänzt seine Kollegin Andrea Ritter.

Im konzeptionellen Entwicklungsprozess des Programms von 2019 bis 2022 fanden zuerst regelmäßige Online-Meetings statt, wo sich die Musiker*innen über die Komponistinnen und den Spannungsbogen des Programm ausgetauscht haben. 2022 trafen sich die sechs Musiker*innen zum gemeinsamen Musizieren an der Ostsee. Da waren die ersten Arrangements bereits erstellt, aber es ging bei vielen Songs auch darum, Tonarten zu testen, Arrangementideen auszuprobieren etc. Die letzten Stücke wurden erst wenige Tage vor der Premiere im Sommer 2023 fertig, die beim stARTfestival in Leverkusen stattfand. Im Herbst 2023 ging es dann ins Studio. 

Bei den Arrangements gab es verschiedene Herangehensweisen. Zum einen wurden Komponist*innen und Arrangeur*innen aus ihrem Netzwerk beauftragt, die Songs für die spezielle Spark-Besetzung zu arrangieren, die ein großes Instrumentarium zur Verfügung hat. An diesen Arrangements wurde dann weiterexperimentiert und kleine Anpassungen vorgenommen. Einige der Songs sind auch von Mitgliedern von Spark arrangiert, wie z.B. „Visions of Venus“, das von Andrea Ritter für Spark final gestaltet wurde. „Es war ein sehr aufwendiger und zeitintensiver Weg, bis wir bei den finalen Stücken angelangt sind, in der Form wie sie auf der Bühne und auf dem Album erklingen“, beschreibt Koschitzki den Projektablauf.

Live 21.07.2024 @ Casals Forum Kronberg

Wer kann, sollte sich ein Konzert dieser fantastischen 5+1 Formation jedenfalls nicht entgehen lassen! Eine klassische Band (ja Band!), in der hochtalentierte, virtuose und beseelte Musiker*innen völlig in ihrer Musik aufgehen und ungemein dynamisch und gut aufeinander eingespielt sind. Atemberaubend schnelle Blockflötenmelodien & Grooves, Piano, Cello und Geige in perfektem Zusammenspiel, gefühlvolle und berührende leise Szenen und mittendrin die Person, die der Band in Sachen Talent, künstlerischer Version und Leidenschaft um nichts nachsteht: Wallis Bird. Die irische Singer-/Songwriterin mit der Liebe zum Groove ist für ihre energiegeladenen Shows bekannt und geht auch im Casals Forum in Kronberg, wo ich am 21.07. das neue Programm „Visions of Venus“ im Rahmen des Rheingau Musik Festivals erleben durfte, völlig in den sorgsam ausgewählten Songs auf.

Das Programm umspannt Tausend Jahre des Musikschaffens von weiblichen* Komponistinnen und wird live sehr abwechslungsreich präsentiert; mal spielen alle gemeinsam, mal nur die Band, mal nur Bird mit Piano oder einer Flöte. Auf der Bühne ist also schon mal jede Menge Bewegung, zumal die Musiker*innen allesamt vor Energie und Gefühl regelrecht überschäumen. Neben Flügel (Christian Fritz), Violine (Stefan Balazsovics) und Violincello (Victor Plumettaz) betten viele verschiedene Blockflöten Birds Stimme kammermusikalisch wunderbar ein. Andrea Ritter und Daniel Koschitzki fahren ein ganzes Arsenal von Blockflöten auf (im Studio waren es 30!), auf der Bühne sind es nicht ganz so viele. Dafür erklingt eine sog. Paetzold-Bassflöte, eine große, viereckige Bassflöte. Ritter und Koschitzki sind schon allein eine dynamisch hervorragende Einheit; ihr Spiel ist groovig und ausdrucksstark und beschert dem Gesamtsound eine Fülle von Klangfarben. Vor allem die warmen tiefen Klänge passen wunderbar zu Birds leicht rauchiger und souliger Stimme.

Auf die erwartungsvolle Spannung im Saal erklingt als erstes Hildegard von Bingens Stück „O Virtus Sapientiae“, das Bird und die Flötistin Andrea Ritter gemeinsam mit leisen, geloopten Chören und wunderschönen Blockflötenmelodien bestreiten. Weiter geht es mit dem einzigartigen „Oceania“, das Björk als Eröffnungssong für die Olympischen Spiele 2004 geschrieben hat und das aus der Sicht des Meeres auf die menschliche Evolution schaut. Hier bekommen wir Birds Stimmkraft eindrucksvoll zu hören. Beim folgenden „Dreier“ aus Amy Beach, Clara Schumann und Fanny Hensel beweist sie, dass sie sich auch der Klassik mit wandlungsfähiger Stimme nähern kann. Hensels Stück „There be none of beauty’s Daughters“ schmettert sie voller Freude in die Konzerthalle hinaus. Jazzig wird es bei „Now Or Never“ von Billie Holiday, von der viele nicht wissen, dass sie selbst auch Songs geschrieben hat. Ein Duett mit Christian Fritz am Flügel bringt uns Tori Amos‘ „Cloud On My Tongue“ wieder in wunderschöner Weise in Erinnerung (es ist aber wie einige andere live gespielte Songs nicht auf dem neuen Album zu finden). Bei Joni Mitchells „Big Yellow Taxi“ greift Bird dann selbst zur Gitarre. Auch das Publikum wird auf charmante Weise von ihr zum Singen eingeladen, bei Kate Bushs „Babooshka“ (best version ever!) zum Beispiel, bei Janis Joplins „Mercedes Benz“ und auch grandios: bei „You Make Me Feel Like A Natural Women“ von Carol King.

Auch die Instrumentalstücke sorgen für Highlights wie z.B. „Fast Blue Village“, eine rhythmisch herausfordernde Komposition der australischen Komponistin Elena Kats-Chernin, eigens für Spark komponiert und von den fünf perfekt in Szene gesetzt. Germaine Tailleferre, der einzige weibliche Teil der legendären „Groupe de Six“, eines einflussreichen Komponistenkollektivs der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, war mit dem zauberhaften „Larghetto“ ebenfalls Teil des Programms, neben einer Komposition von Isabella Leonarda, die eine Pionierin der frühbarocken Instrumentalmusik war.

Wallis Birds‘ Songs dürfen natürlich nicht fehlen. „Home“ erklingt aber nicht in der A Cappella-Originalversion, sondern von Andrea Ritter für die Band arrangiert. Das mitreißende Titelstück des Albums „Visions of Venus“ wird mir noch lang im Ohr nachklingen. Im Song „James Barry“ erzählt Bird die Geschichte eines 1798 geborenen Chirurgen, der eigentlich eine Frau war und sich als Mann ausgab, um praktizieren zu können. Bird setzt sich seit vielen Jahren für Female Empowerment und die LGBTQIA*-Community ein; so hat sie bewusst auch ein Lied einer Transperson ausgewählt: „Daylight And The Sun“ der transidenten Musikerin Anohni, die* für ihre tiefgründigen Lyrics bekannt ist. Enyas „Only Time“ ist ein würdiger und epischer Abschluss des sagenhaften Programms, das mit Standing Ovations belohnt wird. Hier zeigt sich mal wieder, dass Spark mit ihrem Konzept recht haben: das Publikum ist nicht so „geschmacksunbeweglich“, wie oft angenommen wird!

„Visions Of Venus“ will mutigen Menschen ein Denkmal setzen: denen, die sich gesellschaftlichen Erwartungen widersetzt haben, die sich hinter einer anderen Identität verstecken mussten oder im Verlauf ihrer Karriere diskriminiert und nie angemessen entlohnt wurden. Es ist ein Programm, das diese Pionierinnen, Ikonen und Role Models feiert – spannend und vielfältig. Genres werden freudig gesprengt und vergangene Epochen ins Heute überstellt. „Letztlich soll Visions of Venus Spaß und Befreiung sein, Unterhaltung, Erzählung, Einführung – fernab der Fragen nach Color und Sexual Identity“, heißt es im Promotext. „Love, Respect, Peace, Sex, Death, Healing“ ist denn auch auf Birds Effekte-Rack zu lesen. Ein herausragendes Programm, das ihr noch vier Mal in diesem Jahr erleben könnt.

Fotos: Leonard Kötters

CD „Visions of Venus
(VÖ: 19.04.2024 Neue Meister)

 

 

 

Termine:
20.08. Kiel, Casino der Stadtwerke  (Schleswig-Holstein Musik Festival)
21.08. Hamburg, Elbphilharmonie (Schleswig-Holstein Musik Festival)
04.09. Meran, Südtirol Festival (IT)
07.11. Fürth, Kulturforum

Infos: Wallis Bird & Spark

01.10. – 30.11.2023 Culturescapes Schweiz

Culturescapes ist ein spartenübergreifendes, alle zwei Jahre stattfindendes Kunstfestival, das im Jahr 2023 sein 20-jähriges Bestehen feiert. Seit 2003 widmet sich das Festival Kulturlandschaften von Ländern und Regionen. Es hat seinen Sitz in Basel, Schweiz, und ist mit einem Netzwerk von mehr als 40 Partnerinstitutionen in der ganzen Schweiz, in Belgien und im Dreiländereck zwischen der Schweiz, Deutschland und Frankreich weit über eine Stadt oder ein Land hinaus präsent. Mit jeder Ausgabe versucht Culturescapes den grenzüberschreitenden Dialog und das gegenseitige Lernen zwischen den Kulturen sowie die Zusammenarbeit und Vernetzung zu fördern. Die Gründer*innen des Festivals sind überzeugt, dass kulturelle Beziehungen und Verständigung eine Grundvoraussetzung für integrativere, offenere und gerechtere Gesellschaften sind. Im Jahr 2023 wird der Schwerpunkt der 17. Ausgabe von Culturescapes auf der Sahara liegen. Durch die Verbindung der Meere und Ozeane auf den gegenüberliegenden Seiten des Kontinents war die Sahara einst ein Netz von Wegen und Reiserouten, das Völker und Kulturen beförderte und verband. Gemeinsam mit Künstler*innen und Kurator*innen aus der Sahara und ihrer Umgebung möchte Culturescapes über die heutige Sahara sprechen. Das Festival bringt fast 80 bildende Künstler*innen, Performer*innen, Tänzer*innen, Theatergruppen, Musiker*innen, Filmemacher*innen, Schriftsteller*innen und Denker*innen in einem zweimonatigen Programm zusammen, das über Basel hinaus in andere Kantone der Schweiz ausstrahlt. Zu den Programmhighlights gehören: Das Tanzstück „Prophétique (on est déjà né.es)“ der Choreografin Nadia Beugré (Foto: Antoine Tempé) von Côte d’Ivoire, das im November in der Kaserne Basel zu sehen sein wird, thematisiert die Transgender-Community in Abidjan. Für den Digital Space von Culturescapes wurde die preisgekrönte ghanaische Dokumentarfilmerin Anita Afonu beauftragt, eine Reihe von Videoporträts der teilnehmenden Künstler*innen zu erstellen für die Reihe The Drummers and Their Drumbeats. Infos

 

02. – 04.10.2023 Enjoy Jazz 

Enjoy Jazz, das „Festival for Jazz and More“, findet von 02. Oktober bis zum 04. November 2023 zum 25. Mal statt. Freuen Sie sich auf ein hochkarätig besetztes, und äußerst vielseitiges Jubiläumsprogramm mit dem Schwerpunkt auf Jazz, aber auch angrenzenden Genres wie Klassik, Pop, Rock, Hip-Hop oder Elektro. Enjoy Jazz ist aus der Festivallandschaft nicht mehr weg zu denken. Weltweit hat es sich als eines der wichtigsten Jazzfestivals etabliert. Es ist ein lebendiges Festival, das sich in erster Linie der Freude an großartigen Darbietungen und dem Musikgenuss verpflichtet fühlt. Die Freude am Jazz ist das Motto des Festivals – zu genießen bedeutet ebenfalls, sich für die einzelnen Künstler*innen Zeit zu nehmen, so dass Enjoy Jazz meist nur ein Konzert pro Abend und pro Stadt ausrichtet. Dieses Jahr könnt ihr euch unter anderem auf die Konzerte von Lucia Cadotsch, Lakecia Benjamin, Lucrecia Dalt und Nicole Johänntgen (Foto) freuen! Infos

 

06. – 08.10.2023 PENG Festival Essen 

Das PENG Festival soll mehr sein, als eine Vorstellung herausragender, regionaler und internationaler Künstler*innen. Der Ursprungs-Gedanke war es Frauen zu fördern, die noch immer, trotz der großen Fortschritte der Gleichberechtigung im Jazz, unterrepräsentiert sind. PENG arbeitet in einem Teilbereich der Gesellschaft an der Überwindung patriarchaler Herrschaft. Das klingt vielleicht etwas brutal. Passt dann wohl gut zur Brutalität in Geschichte und Gegenwart der Ausbeutung und Ausgrenzung von Frauen. Freut euch auf das Johanna Schneider Quartet, das Sheen TrioMAIKA (Foto), Olga Reznichenko und Theresia PhilippBarbara BarthSun-Mi Hong und Athina Kontou. Infos

 

06.10. – 05.11.2023 Münsterland Festival

Das Münsterland Festival präsentiert alle zwei Jahre Musik und Kunst an tollen Veranstaltungsorten im Münsterland. Dabei ist das umfangreiche Angebot nicht nur in den großen Veranstaltungshallen der Region zu finden, sondern auch an besonderen, oftmals etwas kleineren Orten – beispielsweise an Burgen und Schlössern, Bauten mit moderner Architektur sowie Orten mit Geschichte. Der musikalische Fokus liegt auf Jazz, Pop, Traditional und Klassik und wird ergänzt durch Ausstellungen, Dialogveranstaltungen und Exkursionen. Zur zwölften Ausgabe kommen die Gäste aus dem europäischen Norden: Finnland steht im Mittelpunkt des Münsterland Festivals part 12 und bringt im Herbst 2023 Musik, Kunst und Kultur ins Münsterland. Die finnischen Künstler*innen touren durch die gesamte Region und laden die Besucher*innen dazu ein, ihre Musik und Kunst an besonderen Orten im Münsterland zu entdecken. Mit dabei ist Linda Fredriksson mit ihrem herausragendem Saxophonspiel, Laura Ryhänen mit ihrem Ensemble Uusikuu, die Ein-Frau-Band Maija Kauhanen, die außergewöhnliche Pianistin Terhi Dostal, die Powerstimme Tuija Komi, Maja Mannila aus Helsinki, mit einer Mischung aus Jazz, R’n’B, Soul und Gospel und viele mehr! Neben den musikalischen Höhepunkten sind viele weitere Formate geplant, die die Kultur und Lebensart der finnischen Gäste ins Zentrum rücken. Des Münsterland Festival bietet also auch in diesem Jahr die Gelegenheit, nicht nur das kulturelle Finnland zu erleben, sondern auch das Münsterland neu oder anders kennenzulernen. Infos

 

07. – 08.10.2023 beatcon Duisburg 

Erlebe die Top-Producer*innen des Deutschrap hautnah: Connecte dich, zeig deine Beats, stell Fragen und lerne von den Besten! Die beatcon ist der Event speziell für alle, die Hiphop-Musik produzieren. Auf verschiedenen Stages zeigen die Top-Producer*innen der Szene ihre Skills und Workflows – vom Beat-Producing über Vocal-Recording bis hin zu Mixingund Live-Performance. Daneben könnt ihr von den Profis lernen, wie man heute mit Hiphop-Musik Geld verdienen kann, euch mit anderen Producer*innen connecten, Feedback zu euren Beats bekommen und vieles mehr. Und schließlich präsentieren alle wichtigen Brands hier ihre neuesten Plug-ins und Studio-Tools für euch zum ausprobieren. Mit dabei sind Annelie Schwarz, Finna, Jane Arnison, LIA, MELBEATZ, PHEA und viele mehr! Infos

 

07. – 15.10.2023 IMPULS Festival Leipzig/Halle/Magdeburg

Nachdem das IMPULS Festival 2022 mit Futur2 die Welt aus der Zukunft beschrieben hat, fordern uns die aktuellen Herausforderungen im Hier und Jetzt zu handeln. Insbesondere das Zeitfenster für eine klimaresiliente Welt schließt sich. Doch während die Klimakrise auch hierzulande zunehmend spürbar wird, sind die drastischsten Auswirkungen entlang des kolonialen Machtgefälles ungleich verteilt. Mit dem Motto No Time Like the Present reagiert das Festival 2023 auf die unmittelbare Gegenwart und ihre drängenden Fragestellungen. Dabei stehen sozial engagierte und kollektive Kunstpraktiken im Fokus, die ganz direkt in gesellschaftliche Prozesse eingreifen. Mit dabei sind unter anderem Martha Hincapié Charry (Foto), Stella Nyanzi, Rebecca Lane, Annette Schlünz, Anke Storch und Susanne Stock. Infos

 

14. – 21.10.2023 Leipziger Jazztage 

Die Leipziger Jazztage finden dieses Jahr vom 14. bis zum 21. Oktober 2023 in ihrer 47. Ausgabe statt. Unter dem Motto „Stell die Verbindung her“ kommen an acht Festivaltagen über 100 Künstler*innen aus allen Himmelsrichtungen an verschiedensten Spielorten der Stadt zusammen, um sich dem gemeinsamen Musikerleben zu widmen. Eingeladen sind Künstler*innen aus so verschiedenen Ländern wie den USA, Japan, Armenien, Großbritannien, Polen, Frankreich, dem Kongo, der Schweiz, Griechenland, Korea, der Ukraine, Schweden, dem Iran, Brasilien und vielen mehr. Gerade nach den Einschränkungen der letzten Jahre und angesichts aktueller regionaler wie globaler politischer Entwicklungen ist es von immenser Wichtigkeit, den Blick zu heben und die Verbindungen ‚nach außen‘ (wieder) aufzunehmen. In vielen der präsentierten Bands arbeiten Künstler*innen unterschiedlicher Herkunft zusammen, die aus dem Reichtum ihrer verschiedenartigen kulturellen Bezüge schöpfen. Freut euch auf die all-female Super-Group Marilyn Mazur’s Shamania (Foto: Hanne Hvattum), das ukrainische Programm Songs of Wounding feat. Trio Kurbasy, die U.S.afro-karibische Musikerin und Schauspielerin Sera Kalo und viele mehr! Infos

 

18.10.2023 OPERATION TON Hamburg

OPERATION TON ist Denktank, Gegenstrombecken und Netzwerkknotenpunkt zugleich. Visionäre Convention und handfeste Werkstatt in einem. Hier werden brennende Fragen und spannende Entwicklungen aus Musik und Popkultur präsentiert, gefeiert, kritisiert, diskutiert und weitergedacht. Wir freuen uns auf ein reichhaltiges Programm aus prominent besetzten Artist Talks, Networking-Tables mit Meet The Professionals, DJ-Set, Performances, Feedback-Sessions, Pop-Manufaktur, Pink Carpet uvm. Für Musiker*innen, für Musikschaffende, für all diejenigen, die Musik erfinden, performen, entwickeln, vertreiben oder einfach lieben. Freut euch auf Beiträge von Kleo Tümmler, Mariybu (Foto:Katja Ruge), Sara-Lena Probst und Viktoria Renner. Bei OPERATION TON treffen sich Musiker*innen, Freund*innen und Fans, Popkultur-Aktivist*innen, Labels, Verlage, Hörfunker*innen, Journalist*innen und Sympathisant*innen, Geeks, Utopist*innen, Morgige und vor allem: IHR. Infos

 

19. – 22.10.2023 Jazz&TheCity Salzburg

Die Vorfreude kann beginnen – das Jazz&TheCity Festival Salzburg wird in diesem Jahr vom 19.-22. Oktober 2023 die Menschen in der Salzburger Altstadt mit freiem Geist und viel guter Musik begeistern. Seit seinen Anfängen vor über 20 Jahren, als sich das Festival noch „Jazz in der Altstadt“ nannte, sind diese Tage im Oktober eine Einladung an alle Salzburger*innen und Gäste, sich bei freiem Eintritt durch die Stadt treiben zu lassen und neue Musik zu entdecken. Mit dabei sind: Suonno d’Ajere, Autochrom, Obradovic Tixier Duo,Yumi Ito (Foto: Maria Jarzyna)Anja Lechner, Ètè Large, Clara Haberkamp, Kadri Voorand, Louise Jallu Quartet, Nout und viele mehr! Infos

 

29.10.2023 2. Inklusives Herzschlag Festival Langen

Nach dem Erfolg des ersten Langener Herzschlag-Festivals 2018 gibt es nun endlich die langerwartete Fortsetzung. Drei inklusive Bands bringen gemeinsam mit den „Wonderfrolleins“ eine außergewöhnliche Festivalstimmung auf die Bühne der Neuen Stadthalle. Drei Stunden voller Musik mit mehr als 40 Musiker*innen, von denen viele mit einem körperlichen Handicap leben. Die Band Hand To Hand, das Urgestein aus Langen, wird mit 25 Trommler*innen das Festival mit Percussionklängen eröffnen. Für einen unvergesslichen Abend sorgt die Gruppe Ruhestörung (Foto), ein Projekt der EVIM Behindertenhilfe aus Wiesbaden. Auch die 5 Bandmitglieder der Gruppe Blumenstrauß bringen eine Menge Power auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Sie sind ein Projekt der Behindertenhilfe Offenbach. Als weiteres Highlight entführen die charmanten Wonderfrolleins in ihren Petticoatkleidern das Publikum mit Witz und Temperament in die 50er und frühen 60er Jahre. Es darf getanzt werden! Zum Abschluss werden alle Bands gemeinsam ein einzigartiges Finale auf die Bühne bringen. Infos

 

25. – 29.10.2023 Deutsches Jazzfestival Frankfurt

Am 25. Oktober eröffnet die hr-Bigband feat. LIUN + The Science Fiction Band das Deutsche Jazzfestival Frankfurt im hr-Sendesaal. Das Projekt LIUN sind die Sängerin Lucia Cadotsch und der Saxofonist und Keyboarder Wanja Slavin, die avantgardistischem Bigband-Synthpop auf die Bühne bringen. Weiter geht der Abend mit dem Rebecca Trescher Quartett. Die Klarinettistin und Komponistin Trescher kombiniert ungewöhnliche Klänge und Konstellationen mit Freiräumen für Improvisation. Am Donnerstag beginnt der zweite Abend mit der Pianistin Anke Helfrich (Foto: Petra Arnold). Ihr Programm „We’ll rise“ feiert Frauen, die Großes geleistet haben und dafür oft nicht ausreichend gewürdigt wurden. Am Samstag wird Terri Lyne Carrington auf der Bühne stehen. Jim McNeely wird Stücke aus dem von ihr zusammengestellten Songbook „New Standards – 101 Lead Sheets by Women Composers“ für die hr-Bigband arrangieren. Danach wird die Trompeterin Heidi Bayer mit ihrem Quartett Virtual Leak erwartet. Zur Clubnacht lädt Jazz Montez u.a. J. Lamotta in den Kunstverein Familie Montez ein, eine beeindruckende Künstlerin, die 2014 nach ihrem Jazzstudium in Tel Aviv nach Berlin zog. Dort formt sie seitdem aus selbst produzierten Beats und ihrem ausdrucksstarken Gesang spontane DJ-Sets, die eine eigene Handschrift zwischen Jazz, Hip-Hop und Songwriting erkennen lassen. Infos

(Beitragsbild: 2023 Dribbble)

02.06. – 09.09.2023 Sonic Pluriverse Festival Berlin

Ein Sommer voller Musik: Die neue Festivalreihe Sonic Pluriverse im Haus der Kulturen der Welt in Berlin startet mit Congorama, einer musikalischen Reise mit drei Orten als Klangkompass: Sie alle tragen das Wort „Kongo“ im Namen. Congorama vereint Konzerte, DJ-Sets, Workshops, Listening Sessions und ein Festival. Dabei trifft das kolumbianische Frauentrio La Perla mit dem peruanischen DJ Rafael Pereira von Dengue Dengue Dengue auf der Bühne zusammen, außerdem sind die ägyptische Damen-Combo Mazaher, die malische Sängerin Fatoumata Diawara (Foto: Alun Be), Edna Martinez, Oumou Sangaré, Katerinha & Njeri, Florence Adooni, Laura Robles u.v.w. zu Gast. Infos

 

03.06. – 02.07.2023 Monheim Triennale

The Sound – Sonic Art in Public Spaces ist eine Klangkunstausstellung, mit der die Monheim Triennale II eröffnet wird. The Sound präsentiert vier Wochen lang im öffentlichen Raum Arbeiten international renommierter Künstlerinnen* und Künstler, die ortsspezifisch für Monheim am Rhein entwickelt worden sind. Folgende Künstlerinnen* und Künstler sind beteiligt: Hakeem Adam presented by Emeka Ogboh, Anushka Chkheidze, Angela de Weijer, Caroline Devie, John Grzinich, Christina Kubisch, Myriam Lefkowitz, Amber Meulenijzer, Rie Nakajima (Foto: Jan Höhe), Phillip Sollmann / Konrad Sprenger, Staalplaat Soundsystem, Chris Watson, James Webb und Robert Wilson. Die Installationen und Performances werden ergänzt durch klangliche Interaktionen und Interventionen von und mit Studierenden der Kunsthochschule für Medien Köln, der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf und der Hochschule der Künste Bern. Infos
 

06. – 09.06.2023 Jazzdor Strasbourg-Berlin-Dresden Festival

In fünfzehn Ausgaben hat sich das Festival als beispielhaft erwiesen, als einzige deutsch-französische Veranstaltung, die dem Jazz in Deutschland gewidmet ist. 
Im Juni 2022 auf Dresden ausgeweitet, bietet das Festival Jazzdor Strasbourg-Berlin-Dresden dem deutschen Publikum die Gelegenheit, französische und deutsch-französische Projekte zu entdecken, die alle noch nie zuvor aufgeführt wurden. Mit dabei sind auch Aki Takase, Naissam Jalal, Elodie Pasquier. Infos
 

09. – 10.06.2023  Elbjazz Hamburg

Am 9. + 10. Juni 2023 zeigt das ELBJAZZ rund 50 Programmpunkte zu allen Spielarten des Jazz und angrenzenden Genres vor der einmaligen Kulisse des Hamburger Hafens. Seit seiner Gründung im Jahr 2010 durch Tina Heine und Nina Sauer lassen sich jährlich tausende Besucher*innen von dem Festival begeistern, bei dem das unverwechselbare maritime Flair der Hansestadt auf musikalische Vielfalt trifft.
An zwei Tagen treten bekannte Künstler*innen und Newcomer*innen auf, die im direkten, aber auch erweiterten Sinne mit Jazz in Verbindung stehen. Die Open Air- und Indoor-Bühnen befinden sich an einmaligen und ungewöhnlichen Orten im Hamburger Hafen. Mit dabei sind unter andrem: Adi Oasis,Camilla George, Cécile McLorin Salvant,Cherise, CLEO & David Grabowski, Derya Yıldırım & Grup Şimşek (Foto: Holger Vogt), DOMi & JD Beck, Tomeka Reid Quartet, Hania Rani, Lisa Wulff Quartett, Salomea, Sarah McCoy, Wendy McNeill. Infos

 

09. – 11.06.2023 48h Wilhelmsburg

Mit insgesamt 146 Musikacts an 53 Orten taucht 48h Wilhelmsburg die Elbinseln vom 09. Bis 11. Juni erneut in ein Meer aus Musik und Klängen. Freut euch auf einige Angebote für FLINTA* Personen und tolle Acts wie JOIA & TONJA, Soleika, Sabine May, lonalihVioleta Rebeldía, Anne-Christine Heinrich Trio, JaKaNa (Foto: Alexander Schliephake) und viele mehr! Infos

 

17.06.2023 Volksbad Festival Magdeburg    

Am 17. Juni gehört die Bühne & das Podium im Volksbad Buckau den FLINTA*-Personen – und das LineUp hat es in sich: drei Konzertefreekind. (RnB, HipHop, Soul | Österreich, Kroatien, Slowenien), Älice (Reggaeton &Rap | Hamburg, Karibik, Polen) und LIN (Elektropop | Berlin), zwei DJ-SetsDJ VanDuschka und Elisabeth Franz, ein Podium zum Thema Sichtbarkeit von FLINTA* in der Musikwelt“ und vier Workshops  –BodyPositivity (Sophie Lenglacher), Kickboxen, Makramee (Kathleen Goldacker) und Siebdruck (Lina Rieck). Gerahmt wird das Festival durch die Fotoausstellung FEMMAGE von Ada Greifenhahn, welche über 24 FLINTA*-Personen in der  Musikbranche porträtiert hat. Infos

 

21.06.-02.07.2023 MORGENLANDFESTIVAL Osnabrück

Die 19. Ausgabe des Morgenlandfestivals in Osnabrück findet dieses Jahr vom 21.06.-02.07.2023 statt. Eröffnet wird das Festival von Kamanche-Spielerin Melisa Yıldırım, Tablakünstlerin Swarupa Ananth und Jazztrompeterin Yazz AhmedAynur, herausragende Interpretin kurdischer Lieder, tritt am Samstag, den 24.06., erstmals gemeinsam mit dem Osnabrücker Symphonieorchester auf. Die iranisch-kanadische Sängerin Golnar Shahyar, tritt gemeinsam mit ihrem Trio Golnar & Mahan Trio auf. Mit ihrer zugleich zarten wie kraftvollen Stimme improvisiert Simin Tander fernab vom traditionellen Scat-Gesang. Am Mittwoch, den 28.06., kreiert sie für euch eine Klangwelt voller Mystik und leidenschaftlicher Freiheit. Ipek Ipekçioğlu alias DJ Ipek (Foto: Uygar Önder Şimşek) legt für das Morgenland Festival einen einzigartigen Soundmix auf: Psychedelic Turkish Funk trifft auf Disko, Çiftetelli auf House, kurdischer Halay auf Elektro, anatolische Volkslieder auf Techno. Infos

                 

22. – 25.06.2023 JazzBaltica Lübeck / Timmendorfer Strand

JazzBaltica verwandelt jedes Jahr im Juni den Festsaal des Maritim Seehotel Timmendorfer Strand und den umliegenden Strandpark in eine maritime Kulisse für Jazzmusik direkt am MeerZum Konzept von JazzBaltica gehört es, einmalige Projekte anzustoßen und Musikerinnen und Musiker zusammenbringen. An einem verlängerten Wochenende treten auf fünf Bühnen in rund 30 Konzerten sowohl Stars als auch Nachwuchstalente auf. Hier treffen internationale Jazzgrößen auf junge Talente der baltischen und regionalen Musikszene. Ilaria Capalbo (Foto: Paolo Soriani), Joanna Duda Trio, Alma Naidu Duo, Lisa Wulff Quartett, Kateryna Kravchenko, Izabella Effenberg, Karin Hammar Fab4 feat. Rita Marcotulli, Shannon Barnett Quartett, Clara Haberkamp Trio, Andrea Motis, Hildegunn Øiseth Quartet, Eva Klesse Quartett, NDR Bigband & Nikki Iles und Britta Virves Trio werden an diesem Wochenende live zu erleben sein. Infos
 
 

24. – 25.06.2023 Female Voice Of Kurdistan Berlin

Kurdistan ist ein grob definiertes geokulturelles Territorium, in dem die kurdische Sprache und nationale Identität eine deutliche Mehrheit bilden. Allerdings sind die Kurden weltweit die größte ethnische Gruppe ohne anerkannten Staat. FEMALE VOICE OF KURDISTAN präsentiert acht Sängerinnen, vorgestellt durch filmische Porträtfilme, live auf der Bühne in Berlin und virtuell online für Konzerte, die 2023 an Orten in ganz Kurdistan gefilmt werden. Infos

 

 

 

30.06. – 02.07.2023 Afrikanisches Kulturfest Frankfurt am Main

Das 16. Afrikanische Kulturfest, soll auch dieses Jahr dazu beitragen, dass Annäherungen zwischen verschiedenen Völkern greifbarer werden. Erstmals werden beim Afrikanischen Kulturfest die afrikanischen Fashiondays veranstaltet um das afrikanische Know How zu fördern, da es an der Zeit ist Vorurteile abzubauen und stolz afrikanische Mode zu präsentieren. Auch der 60. Jahrestag der Gründung der Organisation of African Unity soll mit unseren Beiträgen gefeiert werden, unser Ziel dabei ist es nicht nur gemeinsam mit euch zu feiern, sondern Menschen zu vereinen und für eine gerechtere und geeinte Welt zusammenkommen zulassen. Wir möchten anhand von kulinarischer Gastronomie, Modenschauen einem unterhaltsamen Kinderprogramm und einer Vielzahl verschiedenster Aktivitäten sowie nicht zuletzt Musik durch nationale als auch internationale Live-Acts dazu beitragen. Mit dabei: Etana & Rawsoul Rebels, Valérie Ékoumè, AFROTUDE DANCERS.  Infos

(Beitragsbild: Jens Schlenker)

28.04. – 23.08.2023 Erbenhof Schallkultur Festival Weimar

Mit der Veranstaltungsreihe Schallkultur soll eine Plattform für Musik und Kultur im Herzen Weimars geschaffen werden. Der Innenhof des Schallerschen Erbenhofs bietet mit seinem dreiflügelig U-förmigen Palais und dem Neubau im Bauhausstil eine klangvolle und einladende Atmosphäre für einen genussvollen Abend. Auch in 2023 steht die Erbenhof Schallkultur ganz im Zeichen des Jazz und einzigartiger Musik. Über einen Zeitraum von vier Monaten wird eine Vielzahl unterschiedlicher Spielarten des Genres geboten, es erwarten euch Konzerte mit Rebekka Bakken, Cécile McLorin Salvant, Anne Clark & Semi-Akustik-Band, Dee Dee Bridgewater, Uschi Brüning, Ulla Meinecke u.v.m. Infos

 

01. – 14.05.2023 Jazzfest Bonn

Das Jazzfest Bonn ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des zeitgenössischen kreativen Jazz. Einmal im Jahr präsentiert das Festival Weltklasse-Künstler*innen und nationale Stars in Doppelkonzerten mit jungen Nachwuchsmusiker*innen und regionalen Jazz-Größen. Die Musiker*innen stellen eigene Kompositionen vor oder zeitgenössische Interpretationen bekannter Werke. Viele Veranstaltungen sind bereits ausverkauft, für das wunderbare Fuchsthone Orchestra (Foto: Volker Beushausen) gibt es aber noch Tickets! Das Fuchsthone Orchestra ist alles andere als eine herkömmliche Bigband – mit um Violine, Vocals und Elektronika erweiterter Besetzung repräsentieren die 20 oft preisgekrönten Musiker*innen den State of the Art zeitgenössischer Jazz-Großensembles. In den Werken der Bandleaderinnen Christina Fuchs und Caroline Thon folgen brachiale Tutti-Passagen und Bläservoicings à la Maria Schneider auf Momente der Stille, durchbrochen von Kollektiv-Improvisationen kleinerer Subeinheiten der Band. Ein eindrucksvolles Musikerlebnis, das die vielfältigen Klangfarben und Kombinationsmöglichkeiten der beteiligten Instrumente voll ausschöpft. Pünktlich zum Jazzfest Bonn erscheint die Musik des Orchesters erstmals auf CD. Infos

 

03. – 18.05.2023 Women in Jazz Halle, Magdeburg und im Saalekreis

Der Jazz lebt auf den Festivalbühnen, in den Konzertsälen und Clubs und auf der Straße, trotz drei Jahre Corona. Eher im Gegenteil, der Jazz hat die neuen Möglichkeiten in den Gestaltungs- und Produktionsformen genutzt um neue Kommunikationsformen für die eigene, interne Verständigung zu erweitern und die Verbindung mit dem Publikum zu intensivieren. Das hier die oft jüngere und noch nicht etablierte weibliche Jazzszene vorangeht, haben das Festival WOMEN IN JAZZ in den vergangenen 17 Jahren und ganz besonders in den vergangenen drei Jahren das Projekt NEXT GENERATION WOMEN IN JAZZ dokumentiert. Jazz ist durch Jazzmusikerinnen offener geworden, die Jazzmusikerinnen überwinden die Stagnation, in dem sie die Verknüpfung mit anderen Musikgenres und Spielformen suchen und finden. Unter dem Titel „African Soul“ gibt es in diesem Jahr eine Begegnung mit afrikanischen Jazzmusikerinnen, zumeist Nachfahrinnen von nach Europa eingewanderten Afrikaner*innen, aus Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland. Ein Blick auf die Vielfalt des Jazz, der in einem Kontinent mit mehr als 50 Ländern und über eine Milliarde Einwohner ein fast unerschöpfliches Reservoir an musikalischen Traditionen und Einflüssen besitzt. Mit Brenda Boykin, Dana  Masters, Lúcia de Carvalho, Appaloosa, Lena Hauptmann, Amira Kheir, Rebekka Bakken, Fola Dada, Anne Paceo, Nicola Conte feat. Zara McFarlane, Osibisa, Thabilé  & Friends, Makiko Hirabayashi, u.a. Infos

 

04. – 14.05.2023 Salaam Orient Wien (A)

Das Spektrum der eingeladenen Künstler*innen des Wiener Festivals für orientalische Musik deckt ein weites stilistisches Feld ab: Klassisch persisch und arabisch orientiert ist das Teamwork des Ensembles Constantinople um den Tar-Spieler Kiya Tabassian aus Montréal mit der tunesischen Sängerin Ghalia Benali, das auf den Spuren des Mystikers Rumi wandelt. Ebenfalls persisch geprägt ist das Aufeinandertreffen der Stimmen von Golnar Shahyar, Tara Mehrad und Aïda Nosrat (Foto: David Kadoule/Ina Aidogan/Julien Hay) in dem eigens fürs Festival auf die Beine gestellten Abend „Voices Of Iran“ im Zeichen der iranischen Frauenbewegung. Weitere Gästin ist die kurdisch-türkische Künstlerin Özlem Bulut mit ihrem energiegeladenen Mix aus arabesken Elementen, Jazz und Pop.  Infos

 

05. – 31.05.2023 Queer Festival Heidelberg

Im Mai ist es wieder so weit: Deutschlands größtes Festival queerer Kultur geht in die nächste Runde. Das Queer Festival Heidelberg ist schon seit Jahren eine der ganz großen Instanzen der queeren Kulturszene. Seit 2009 werden hier Toleranz, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und die queere Community gefeiert. Einen Monat lang stehen auch dieses Jahr im Mai wieder Konzerte, Performances, Partys, Ausstellungen, Talks, Workshops, Filme und mehr auf dem Programm. Es darf dabei in mehrfacher Hinsicht als ein Statement gewertet werden, dass, wie gerade bekanntgegeben wurde, das russische Protestkunst-Kollektiv Pussy Riot zu den großen Namen im Festivalprogramm 2023 zählt und am 15. Mai im Karlstorbahnhof auftritt. Mit ihrer Europatour treten Pussy Riot nicht nur lautstark für Frauen- und LSBTIQ+-Rechte ein, sie setzen auch durch Spendenaufrufe ein Zeichen für die Unterstützung der Ukraine. Außerdem werden Magi Merlin, Becks u.a. auf der Bühne stehen. Letztere hat sich mit coolem Low-Key Sound und ausdrucksstarken Texten eine riesige Fangemeinde erspielt. Der Liederabend „Forget Me Not“ erzählt die queeren Lebensgeschichten von bekannten und unbekannteren Komponist*innen wie z.B. Ethel Smyth, Chopin, Schubert, Bernstein u.a. und lüftet den Schleier heteronormativer Geschichtsschreibung. Infos

 

06. – 14.05.2023 folkBALTICA Flensburg

Unter dem Motto „Mut & Hoffnung Mod & Håb“ möchte die folkBALTICA vom 6. bis 14. Mai in Flensburg und dem deutsch-dänischem Grenzland in rund zwei Dutzend Konzerten musikalische Zuversicht in dunkle Zeiten bringen. Hauskünstlerin ist in diesem Jahr die Akkordeonistin und Sängerin Justine Boesen, die dem Festival seit langem verbunden ist und ihren Auftritt mit Mathæus Bech und Sebastian Bloch absolviert. Alle drei kommen ursprünglich aus dem Jugendensemble von folkBALTICA, das vom Festivalleiter Harald Haugaard 2013 mit dem Ziel gegründet wurde, die traditionelle Musik der Region am Leben zu erhalten. Das Ensemble wird das Festival im zehnten Jahr seines Bestehens eröffnen und beschließen. Das Hauptkonzert wird von der Liedermacherin Sarah Lesch bestritten, die gesellschaftspolitische Themen wie wenige andere ihrer Zunft auf den Punkt bringt. Im „nord · süd“-Konzert, das vor drei Jahren neu etabliert wurde, treffen dieses Mal die skandinavische Band Víík und die süditalienische Vokalkünstlerin FLO aufeinander. Mit dem schwedischen Folk‘appella-Quartett Kongero, dem finnischen Duo Pokela & Järvelä, dem schottisch-finnischen Duo Summers & Silvola sowie dem minimalistischen estnischen Duo Ruut (Foto: Ergo Pajuva) werden weitere Streifzüge durch den Ostseeraum unternommen. Außerdem sind Luna & Sund, Synje Norland u.a. mit dabei. Infos

 

06. – 29.05.2023 Bodenseefestival

Das Bodenseefestival ist ein grenzüberschreitendes Kulturfestival, das seit 35 Jahren von Anfang Mai bis Pfingsten an zahlreichen Veranstaltungsstätten in den vier Ländern rund um den Bodensee (Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein) stattfindet. Jedes Jahr widmet sich das Festival einem anderen thematischen Schwerpunkt, zu dem es hochkarätige Künstler*innen aus Musik, Theater, Tanz und Literatur in den Bodenseeraum einlädt. Mit jeweils zwei Artists oder Ensembles in Residence sind Musiker*innen zu Gast, die nicht nur als Kunstschaffende in Erscheinung treten, sondern ihren Aufenthalt in der Region zugleich für die Vermittlung ihrer Kunst, für Neuproduktionen und für direkte Kontakte zu den Festivalbesucher*innen nutzen. Zu erleben ist z.B. das all female Projekt Sisters in Jazz, von Ana Čop, Nicole Johänntgen, Izabella Effenberg, Katharina Gross und Imogen Gleichauf, das im Palmenhaus auf der Insel Mainau spielt. Außerdem werden die palästinensische Sängerin, Komponistin und Instrumentalistin Rasha Nahas & Band und Rabih Abou-Khalil Group feat. Elina Duni zu sehen sein. Das audio-visuelle Projekt DIS:JUNCTION (Foto: Hannes Brugger) verbindet aktuelle Musik mit Improvisation und Tanz. Das Porter Percussion Duo hat gemeinsam mit den beiden Tänzerinnen Daura Hernández García und Stephanie Roser ein Programm entwickelt, das sich tiefgehend mit einer Disjunktion – dem „Entweder-oder“ – in unserer Gesellschaft und in unserer Musikkultur auseinandersetzt. Infos

 

11. – 13.05.2023 Schaffhauser Jazzfestival

Nach dem erfolgreichen letztjährigen Festivalauftakt in Stein am Rhein wird die Zusammenarbeit mit der Windler Stiftung dieses Jahr fortgesetzt. So beginnt das Festival bereits am Samstag, den 6. Mai auf den Straßen von Schaffhausen, bevor es am Sonntag nach Stein am Rhein ziehen wird. Dort gibt es an verschiedenen Plätzen interessante Schweizer Musik zu entdecken. Die Palette reicht von Neuer Volksmusik über Perkussions-Performances bis zu freier Improvisation. Die Werkschau startet am Mittwoch, 10. Mai wieder einmal im Stadttheater Schaffhausen. Mit dabei sind unter anderem: Corin Curschellas and the Recyclers (Foto), Julie Campiche Quartett, Ines Vita, 4Art Quartett, Bureau Bureau, Ikarus. Infos

 

11. – 14.05.2023 CLINCH Festival Hannover

Die vierte Edition des CLINCH Festivals findet vom 11. bis 14. Mai 2023 statt: 4 Tage Festival mit Workshops, Performances, Diskussionen, Lesungen, Konzerten, Raum für Empowerment und Vernetzung. CLINCH stellt Perspektiven von BIPoC (Black, Indigenous, People of Colour), Migrant*innen und Juden_Jüdinnen in den Mittelpunkt. Beim CLINCH Festival geht es auch um Reibungspunkte in unseren politischen Standpunkten, dem Suchen und Finden nach Verbindungen und Strategien, diese zu überwinden. Wie können wir in der Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Positionen miteinander solidarisch sein und wie sieht diese Solidarität aus? Wie können wir uns selbst und gegenseitig stärken? Wie können wir Konflikten innerhalb unserer Communities begegnen? Und was bedeutet überhaupt Community? Konzerte gibt es unter anderem von SAVO und Layla (Foto). SAVO ist eine junge, kurdische Künstlerin aus Hannover. Ihre Musik beschreibt sie als eine Mischung aus Neo Soul, R’n‘B und Hip-Hop und ist bereits seit vier Jahren auf den Bühnen Hannovers zu hören. Laila Darboe alias Layla ist wahrscheinlich der facettenreichste Artist, den Deutschland seit langem hervorgebracht hat. Kaum ein Artist vereint so viele Welten mit ihrem bloßen Dasein wie die junge Künstlerin. Die halb Deutsche – halb Gambierin ist in Münster aufgewachsen und 2019 nach Berlin gezogen, um weiter Musik zu machen. Von Rap bis R’n’B, Deutsch bis Englisch, Ladylike bis hin zum Gangster. Infos

 

11. – 13.05.2023 S-O-U-P Festival Frankfurt

3 Tage, über 50 Speaker*innen, rund 1.500 Teilnehmer*innen – das S-O-U-P Festival ist das Urban Future Festival aus und für Frankfurt rund um relevante urbane Zukunftsthemen, von Architektur und Stadtplanung über Mobilität und Technologie, Arbeit und Infrastruktur, Wohnen und Immobilien bis hin zu Gastronomie und Kultur. Ein interaktives Event mit interdisziplinären Teilnehmer*innen und Fachspeaker*innen. Ein Mix aus Convention, Education, Networking, Kultur und Party. Bürger*innen, Unternehmen, Institutionen, Politik, Experten und Akteur*innen der Stadtgestaltung kommen zusammen, um optimistische Perspektiven, neue Ideen und Netzwerke für unsere urbane Zukunft zu entwickeln. Das Programm aus Panels, Vorträgen und Workshops kann sich sehen lassen, von KI über Wohnraum für alle, urbane Transformation, Sustainable Behaviour in Cities, frauengerechte Stadtplanung und der Frage, wie wir unseren grauen Innenstadtplätzen neues Leben einhauchen. Musik gibt es u.a. von GG VYBE. Als Location dient das Thurn und Taxis Palais an der Frankfurter Hauptwache. Infos

 

12. – 21.05.2023 Maiwoche Osnabrück

Vom 12. bis 21. Mai verwandelt sich die Osnabrücker Innenstadt in eine bunte Meile mit tollen Live-Acts, Streetfood und traditionellen Kirmesklassikern. Die Gäste erwartet zehn Tage Live-Musik mit über 100 Bands auf fünf Bühnen, mit Wenn einer lügt dann wir, Shirley Holmes, Hanne Kah, Ronja Maltzahn, Diana Ezerex (Foto: Judith Ezerex), Glüxkinder u.v.m. Highlight der Maiwoche: der Friedenstag im Rahmen des Jubiläums „375 Jahre Westfälischer Frieden“. Mit Glasperlenspiel und Grossstadtgeflüster wird Himmelfahrt zu einem musikalischen Ereignis der besonderen Art und setzt ein starkes Zeichen für den Frieden. Außerdem dabei die „Banda Comunale“ mit ihren 20 Musikern aus Deutschland, Syrien, Palästina, Schottland, Brasilien, Italien, Bayern, Russland, Polen und dem Irak sowie „Station 17“ – gegründet als inklusives Projekt einer Wohngruppe für behinderte Menschen – mit ihrem eigenen Mix aus Elektronik, Krautrock, Disco, Noise und Pop. Infos

 

12. – 14.05.2023 Kultursommer Rheinland-Pfalz Trier

Das Motto des dritten Kultursommers im Kompass-Europa-Zyklus lautet „Kompass Europa: westwärts“ und nimmt für das Jahr 2023 die Kunst und Kultur unserer west- und nordwestlichen Nachbarn, der Benelux-Länder, Frankreich und des Vereinigten Königreichs (UK) sowie Irland, in den Blick. Die offizielle Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2023 wird vom 12. bis 14. Mai in Trier, der ältesten und westlichsten Stadt in Rheinland-Pfalz stattfinden. Weit über 200 Veranstaltungen fördert der Kultursommer jährlich zwischen Mai und Oktober, sei es Tanz- und Theaterfestivals, Straßentheater, Kunsthandwerk, Konzertreihen, Literaturveranstaltungen, Filmfestspiele oder Ausstellungen. Mit Anna Depenbusch, Izo Fitzroy, Jocelyn B. Smith, Soleil Niklasson, Iona Fyfe, Hotel Bossa Nova u.v.a. Infos

 

12. – 14.05.2023 Magnet Festival Wiesbaden

Am zweiten Mai-Wochenende wird der Kulturpark am Schlachthof Wiesbaden zum Schauplatz eines neuen internationalen Musikfestivals. Insgesamt 18 Acts aus 13 Ländern geben beim Magnet Festival einen umfangreichen Überblick über aktuelle Strömungen innovativer Musik, von experimentell bis populär. Im Spektrum von zeitgenössischem Jazz bis hin zu elektronischer Musik sowie avantgardistischen Fusion-Projekten werden aufstrebende und etablierte Musiker*innen dazu eingeladen, ihr Werk vorzustellen. In konventionellen Konzertsituationen bis hin zu ausgefallenen Performance-Settings und einer Clubnacht laden vielfältige Formate dazu ein, sich eingehend mit genreübergreifender, innovativer Musik zu beschäftigen. Auf der Bühne stehen die belgische Bassistin Farida Amadou und die britisch-italienische Bassistin Ruth Goller mit ihrem avantgardistisch-undefinierbarem Post-Punk-Projekt Skylla. Außerdem wird das sphärische Zusammenspiel aus Licht, Elektronik und Bratsche der Dänin Astrid Sonne sowie Mette Rasmussen mit dem Trio North zu sehen und hören sein. Im Kesselhaus, der Kreativfabrik und der Skatehalle Wiesbaden wird es zudem Solokonzerte, einmalig für das Festival zusammengestelle Projekt-Gruppierungen, Talkformate und eine Clubnacht mit DJ-Sets geben. Infos

 

12. – 14.05.2023 Folk Frühling Venne

Die diesjährige 25. Ausgabe des Venner Folk Frühlings vom 12. bis 14. Mai 2023 steht ganz im Zeichen der Musikschaffenden, die das Festival über die Jahre bereichert und geprägt haben. Aus jedem Jahr seit 1999 wird mindestens ein Act vertreten sein. Das Programm verspricht aber auch Neuentdeckungen. Erwartet werden Dánacht, Deitsch, Nadia Birkenstock, Walther & Treyz u.a. Außerdem wird der Dieter Wasilke Folk-Förderpreis verliehen. Infos

 

13.05.2023 Nacht der Museen Frankfurt

Nach drei Jahren Pause kehrt die Nacht der Museen am 13.05. zurück! Freut euch auf ein vollgepacktes Programm mit Ausstellungen, Führungen, Workshops, Konzerten und Partys an über 40 Stationen in Frankfurt und Offenbach! Im Steinernen Haus am Römerberg präsentieren die Newcomer*innen der hiesigen Kunst- und Musikszene  ihre neuesten Werke. Elf junge Künstler*innen geben einen Überblick über die aktuellsten Kunstproduktionen in Frankfurt und Offenbach. Mit dabei sind Rain Dance und Julie Kuhl (Foto: Neven Allgeier). Rain Dance aus Frankfurt überzeugt mit singenden Gitarrensounds, smoothen Keyboards, rockigen Drums und gefühlvollen Songtexten. Indie-Jazzrock vom Feinsten! Julie Kuhl ist eine Singer-Songwriterin aus Frankfurt mit einem einzigartigen Sound zwischen Indie-Soul und Folkpop. Begleitet wird sie von den Lonely Freaks. Infos

 

20. – 21.05.2023 Femconcerts Festival Berlin

Ursprünglich als regelmäßige Konzertreihe für female/non-binary Live Acts geplant, war es in den drei Pandemiejahren nicht möglich, verlässlich regelmäßige Events durchzuführen. So entstand die Festivalidee: 2 Tage, 2 Themen, 2 Bühnen, 10 female/non-binary Live Acts, mit Schwerpunkt auf Newcomer*innen, die erst vor kurzem ihre Debüts veröffentlicht haben. Am 20.05.2023 (Samstag) steht Electronic Music im Fokus, am 21.05.2023 (Sonntag) werden Gitarren und Klavier dominieren. Mit Gray, Rokky, Liziki, Negisa und Anna Sharifi. Infos

 

24. – 25.05.2023 African Music Days München

Acht Bands aus acht afrikanischen Ländern sind am 24. und 25. Mai 2023 bei den African Music Days Munich auf den Bühnen des Muffatwerks zu sehen. Die Gelegenheit, so viele angesagte afrikanische Künstler*innen live zu erleben, ist einzigartig, denn einige treten zum ersten Mal in Deutschland auf. Von Afrobeat und Hip-Hop über futuristischen Punk bis hin zu ganz neuen Klängen und afrikanischer Mystik ist bei diesem Festival alles vertreten. Esinam Dogbatse ist eine Multiinstrumentalistin aus Ghana, die traditionelle Instrumente mit Stimme und Querflöte kombiniert und durch die Verbindung von akustischen Klängen und elektronischen Effekten neue Dimensionen eröffnet. Defmaa Maadef (Foto) sind zwei aufstrebende senegalesische Hip-Hop Stars: Mamy Victory ist ein stimmgewaltiges Kraftpaket und eine feste Größe in der urbanen Musikszene Senegals, Defa ist eine der gefragtesten R’n’B Stimmen des Landes. Auch der herausragende HipHop-Act Ami Yerewolo aus Mali ist mit von der Partie. Sie hat den Rap für Frauen in ihrem Land zugänglicher gemacht, in dem sie in die Hip-Hop-Szene eintauchte und ihre männlichen Kollegen in Freestyles herausforderte. Teniola Apata, besser bekannt als TENI, ist eine preisgekrönte, nigerianische Sängerin, Songschreiberin und Entertainerin. Infos

 

25. – 28.05.2023 Afro Pfingsten Winterthur

Das Afro-Pfingsten Festival verwandelt ganz Winterthur während der Pfingsttage in eine interkulturelle Begegnungszone. Ob mit Konzerten, Märkten, Workshops, Kunst, Film, Partys, Lesungen, dem Family Day und vielem mehr – gemeinsam zelebrieren wir die Vielfalt der Afro-Kulturen! Mit dabei sind unter anderem: Betty Tuesday, Sheila La T.-Q., Habyba, Nicky B Fly (Foto), und Bøne. Infos

 

26. – 29.05.2023 Africa Festival Würzburg

Das Africa Festival in Würzburg öffnet in diesem Jahr vom 26. bis zum 29. Mai seine Pforten. Es ist bereits die 34. Ausgabe von Europas größtem Festival für afrikanische Musik und Kultur. Viele große weibliche Stimmen der afrikanischen Musik sind in diesem Jahr zu Gast, etwa die kongolesische Sängerin Juanita Euka, die eine Zeit lang Teil des London Afrobeat Collective war und nun ihr Solodebüt veröffentlicht hat. Außerdem werden die Koravirtuosin Sona Jobarteh aus Gambia, die kapverdische Sängerin Elida Almeida oder die südafrikanische Sängerin Nomfusi Gotyana auf der Bühne stehen. HipHop und Reggae mit afrikanischen Wurzeln sind die Grundlagen der Musik von Jaqee Nakiri aus Uganda, die seit Jahren in Berlin lebt und vor zehn Jahren schon einmal beim Africa Festival zu Gast war. Desweiteren könnt ihr estafrikanischen Electro-Pop mit Kandy Guira aus Burkina Faso, Afro-Folk mit der senegalesischen Koraspielerin Senny Camara (Foto), Nina Ogot aus Kenia, die junge kapverdische Sängerin Ceuzany, Melane Nkounkolo, Ludmila Mercerón, Thabilé, Catu Diosis u.v.w. erleben. Infos

 

26. – 28.05.2023 Jazz Rally Düsseldorf

Endlich ist es wieder so weit: Vom 26. bis 28. Mai bringen rund 64 Konzerte Jazz, Swing, Funk und Soul live in die Innenstadt und sorgen wieder für das unverwechselbare Jazz Rally-Flair in Düsseldorf. Die schauinsland-reisen Jazz Rally wird in diesem Jahr noch stimmungsvoller, vielseitiger, näher und nachhaltiger. Ab sofort ist die Rheinterrasse am Joseph-Beuys-Ufer 33 der Hot-Spot der Rally und das neue emotionale Zentrum des Musik-Wochenendes. Diese Änderung bringt für die Musikfans viele Vorteile mit sich, denn der Umzug macht die Rally noch attraktiver, flexibler und nachhaltiger. Mit dabei sind dieses Jahr auch Evas Apfel (Foto), unsere Favorit*innen aus Frankfurt. Infos

 

26. – 28.05.2023 Idar-Oberstein Jazztage

Am Pfingstwochenende verwandelt das Kulturamt Idar-Oberstein zum 26. Mal die  Fußgängerzone im Stadtteil Idar in eine Jazzmetropole. Auf vier Bühnen geben sich an drei Tagen mehr als zwanzig nationale und internationale Jazzgrößen, aufstrebender Nachwuchs und routinierte Lokalmatador*innen die Mikrofone in die Hand und zaubern eine unverwechselbare Live-Atmosphäre in die Straßen und auf die Plätze. Mit Künstler*innen und Formationen wie Rebekka Bakken und Band, der Elina Duni & Rob Luft Group und dem Omer Klein Trio stehen ganz große Namen der internationalen Jazzszene auf dem Spielplan! Aber auch das weitere Line-Up liefert angesagte Bands darunter: die Monika Roscher Bigband (Foto: Lukas Diller), Chelsea Carmichael, Friend’n’Fellow, RasgaRasga, Teresa Bergman, The Big Groove Feat. Vanesa Harbek, das Boogie Royal Trio, die Golden Swing Big-Band, das Kareol Orchster u.v.m. Der Eintritt zu den Jazztagen ist frei. Infos

 

31.05. – 04.06.2023 HildenerJazztage

In diesem Jahr stehen die Hildener Jazztage vom 31. Mai bis 4. Juni unter dem Motto „Invitation“. Dieses Motto ist auch und gerade als Einladung an die Bürger*innen Hildens und die Stadtpolitik zu verstehen, ihr Festival neu zu entdecken und kennenzulernen. Wieder hat das Festival, das für seine familiäre Atmosphäre bekannt ist, ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Im Programm stehen das Organic Blues Project mit der US-Sängerin Brenda Boykin (Foto), das Duo Frau Contra Bass, das Quintett der französischen Saxofonistin Christine Corvisier sowie das Svetlana Marinchenko Trio. Infos

(Beitragsbild: Denis Bochkarev)

Melua erzählt ihrem Publikum von ihrer Kindheit in Georgien, von der Zeit, in der es ihr psychisch nicht gut ging und sie in psychologischer Behandlung war, sie erzählt von Beziehungen, die nicht so rosig verlaufen sind, wie in Love Songs, von ihrer Scheidung, von Corona und von der Geburt ihres Sohns. Und all diesen Ereignissen und Gefühlen widmet sie Songs. So etwa eine Ballade in Gedenken an ihren verstorbenen Psychotherapeuten, ein Dankeslied für ihre Mutterschaft und ein Song, zu dem sie ihre neue Liebe inspiriert hat – alle Songs von ihrer neuen LP „Love and Money.“

Natürlich singt sie auch das Lied, das ihr Leben verändert hat, das Lied, das alle kennen, von den 9 Millionen Fahrrädern in Beijing. Als sie dazu ansetzt, werden überall im Saal die Handys gezückt. Zehn Songs gibt es vor der Pause. Und nochmal zehn danach. Darunter auch ihre Coverversion von Blacks „Wonderful Life“. Dabei klingt sie immer gleich. Was jetzt ganz und gar nicht als Kritik gemeint ist. Es klingt immer warm, wohlig, sanft und samtig, wenn Katie Melua singt. Das Timbre ihrer Stimme ist etwas tiefer als früher, aber sie bleibt stets bei ihrer typischen Modulation. Und genau das wollen die Fans auch hören.

Ihre Band, darunter ihr Bruder Zurab Melua an der Gitarre, begleitet sie zurückhaltend, nie drängt sich ein Instrument in den Vordergrund. Immer bekommt Meluas Stimme den Raum, den sie braucht. Bei zwei Stücken klinkt sich die Band sogar komplett aus. Nur von ihrer Gitarre begleitet singt sie „Love and Money“ und meinen Melua-Lieblingssong „Closest Thing To Crazy“. Zum Schluss drehen Band und Sängerin dann doch ein wenig auf, Synthesizer, Bass, Drumbeats ertönen rhythmisch und fast laut – „Quiet Move“ ist ein tanzbares Lied über Identität und das Aufwachsen in England. Die Britin mit georgischen Wurzeln, die sich bisher voll und ganz auf ihren Gesang konzentriert hat und den ganzen Abend nur ab und zu mit den Armen Bewegungen gemacht hat, legt jetzt sogar ein paar kleine tänzerische Schritte aufs Bühnenparkett.

Zwanzig Songs, dann ist vorbei. Erneut bedankt sich die Sängerin sehr herzlich bei den Konzertbesucher*innen. Die revanchieren sich mit Standing Ovations. Melua kehrt für zwei Zugaben zurück auf die Bühne. Den letzten Song des Abends singt sie wieder ohne Bandbegleitung. Sanft, warm, wohlig. Dann gehen die Lichter an. Brav und geordnet leert sich der Saal. Und draußen hat auch der Regen aufgehört.

Drei Mal noch ist sie in diesem Monat zu hören – in Leipzig, München und Wendelstein. Im Juli kommt sie erneut nach Deutschland. Wenn Sie ein Fan sind, besorgen Sie sich ein Ticket! Sie werden es nicht bereuen. Denn wo Katie Melua draufsteht, ist immer Katie Melua drin.

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Nach einer gemeinsamen Begrüßung von Antje (Brotfabrik), Linda (Frauenreferat Frankfurt) und Mane (MELODIVA) ging es gleich mit dem ersten Talk in der gut gefüllten Brotfabrik los (Foto: Barbara Walzer). Auf dem Podium saßen die auftretenden Musikerinnen des Abends – Lena & Johanna von LUAH, Jamila von GG VYBE und BELQIS – sowie Mane von MELODIVA. Mit der Moderatorin Christina Mohr sprachen sie über ihre musikalischen Biografien, strukturelle Hürden und was es braucht, um Frauen* und Mädchen* beim Musikmachen und im Musikbusiness besser zu unterstützen (vor allem Räume und safe spaces!). Sascha Wild, der neue Referent für Popularmusik in Frankfurt und Vater einer kleinen Tochter, war ebenfalls Teil des Panels und vor allem da, um zuzuhören, wie er selbst sagte.

Danach präsentierte die Frankfurter Singer-/Songwriterin BELQIS mit Schlagzeuger Alex charmant-verträumten Indiepop auf Englisch und Deutsch. Die junge Musikerin arbeitet derzeit an einem Konzeptalbum, das sie mit Unterstützung der Initiative Musik verwirklicht (Foto: Barbara Walzer).

 

 

Der zweite Talk mit der Moderation Aisha Camara, Dr. Dorothee Linnemann (Historisches Museum), Be Shoo (Künstlerin, Choreografin, Kuratorin), Linda Kagerbauer (Referentin für Mädchen*politik und Kultur) und der Fotografin Katharina Dubno hob das Gespräch auf eine breitere Ebene, die alle Kultursparten miteinschloss. Auch hier wurde klar, dass es oftmals lange braucht, sich als Frau* durchzusetzen und einen Namen machen zu können. Berufliche Netzwerke von Frauen* seien dabei unverzichtbar, sind sich die Anwesenden einig.

 

Beim anschließenden Konzert standen LUAH aus Köln aufgrund der Corona-Erkrankung ihrer Gitarristin erstmalig nur zu zweit auf der Bühne. In ihrem Mix aus Jazz, Singer-/Songwriter, Pop, brasilianischer Musik und perfekt aufeinander abgestimmten zweistimmigen Gesängen ließ es sich wunderbar schwelgen.

 

 

Am späteren Abend übernahmen das female DJ-Kollektiv GG VYBE die Bühne und tanzwütige Gäste den Dancefloor. Ein grandioser Abschluss dieses bereichernden Abends!

Das Angebot der neuen Feministischen Bibliothek Ffm, von der in der Bar Bücher ausgeliehen werden konnten, wurde rege angenommen. In unserem Ideen-„Netz“ konnten wir im Laufe des Abends viele gute Ideen und Wünsche für ein lebenswerteres und gendergerechteres Frankfurt „einfangen“, von denen wir einige in die kommenden Workshops der Kulturentwicklungsplanung mitnehmen werden: Mehr Festivals für ALLE, mehr Cafés & Bars mit Livemusik, Livemusik in Innenhöfen, offene Bühnen & Auftrittsmöglichkeiten für alle (nicht nur für Profis), Vielfalt bei Line-Ups geförderter Konzertreihen & Festivals usw. Dazwischen wurden jede Menge neue Allianzen und gute Koop-Ideen geschmiedet. Fazit: die erste Fem*Night hat Mega-Spaß gemacht und wir hoffen, sie ist der Auftakt für ein jährliches Fest zum 8. März! Einen kleinen Videoclip findet ihr hier auf unserem Youtube-Kanal.

03. – 06.11.2022 Jazzfest Berlin

Das Jazzfest Berlin kehrt nach zwei hybriden Festivals zurück in den „physischen Resonanzraum des Hier und Jetzt“. Dieses Jahr ist das Ziel der Veranstalter*innen, Jung und Alt, Tradition und Erneuerung, Kontinuität und Bruch sowie eine Pluralität an Kulturen zu vereinen und somit ein Zeichen gegen Kriegspropaganda zu setzen. Junge Künstler*innen wie die Pianistin Kateryna Ziabliuk, die Sängerinnen Maryana Golovchenko  und Olga Kozieł oder die Musiker*innen Sanem Kalfa, George Dumitriu und Joachim Badenhorst stellen dabei unter Beweis, dass sich Tradition am besten nicht durch Abgrenzung nach außen und Konservierung nach innen, sondern im kulturellen Dialog und durch Offenheit für Veränderung am Leben erhalten lässt. Darüber hinaus werden etablierte Größen der US-amerikanischen Avantgarde-Szene wie Craig Taborn, Kris Davis, Hamid Drake, Tomeka Reid oder Matana Roberts auftreten. Ebenfalls vertreten sind Improvisationsmusiker*innen von Estland über Norwegen, die Niederlande bis hin nach Portugal und Griechenland wie Kirke Karja, Mette Rasmussen (Foto: Francesco Saggio), Sun-Mi Hong oder Evi Filippou. Infos

 

04. – 06. 11. 2022 Playground-Festival Weimar

„The Glory of the Kitchen” ist das diesjährige Motto des Playground-Festivals in Weimar. Passend dazu präsentieren The Playfords ihr neues Programm „Garlic and Onions“ und das Ensemble all‘ improvviso aus Halle präsentiert eine Improvisation in historischem Stil zum Thema Schokolade. Neben den Konzerten kann man sich dieses Jahr auch auf Workshops und Jam Sessions mit Alter Musik, Tanz und historischer Improvisation freuen. Infos

 

05. – 20. 11. 2022 KlezMORE Festival Vienna

Das seit 2004 bestehende KlezMORE Festival behandelt die jüdische Musik und Kultur mithilfe von Konzerten, Stummfilmen und Workshops und schafft somit Grundlagen für vielfältige Dialoge. Isabel Frey eröffnet das Festival mit jiddischen Revolutions- und Widerstandsliedern. Außerdem kann man sich musikalisch auf STEVE GANDER & FRIENDS feat. SISTAS CHOR freuen, wie auch auf den Wiener jüdischen Chor, dessen Repertoire traditionelle Melodien ebenso wie Hits des jiddischen Theaters und Films oder Widerstandslieder umfasst und dessen Mitglieder jüdisch und nicht-jüdisch sind. Ebenso begeistern Regina Außerwöger, BABA YAGA, Ethel Merhaut & Band (Foto: Mato Johannik) und Niki Jacobs mit musikalischen Darbietungen. Infos

 

09. – 13.11.2022 Trans4JAZZ-Festival Ravensburg

Das Trans4JAZZ-Festival bietet seit 2004 jährlich ein Programm mit nationalen und internationalen Jazz-Künstler*innen. Auch dieses Jahr wird wieder ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Vertreten sind unter anderem Lady Blackbird (Foto), aus den USA mit Jazz-Gesang, Yilian Cañizares mit kubanischen Rhythmen, Jazz und Klassik und der Jazzchor Freiburg & Band mit vielstimmigen Jazz-Gesang. Infos

 

 

09. – 23.11.2022 rejazz Festival Berlin

Das rejazz-festival präsentiert in seiner 3. Ausgabe Musik von Bands, die von „female bandleaders“ geleitet werden. Das Ziel des von der Sängerin Jacobien Vlasman kuratierten Festivals ist es zu zeigen, dass Musik genderunabhängig ist und für sich steht. Von kammermusikalischem über contemporary Jazz bis hin zu experimentellem Jazz und elektronischen Klängen ist alles dabei. An drei Abenden (9., 16. und 23.11.) zeigt das Festival im A-Trane spannende Projekte wie das MOVE String Quartet um die Cellistin Susanne Paul, das mit einem Mix aus Alter und Neuer Musik, aus Indie-Rock und zeitgenössischem Jazz begeistert. Das Eva Klesse Quartett (Foto: Geraldine Hutt) hat die Improvisationsmusik seines neuen Albums „Songs Against Loneliness“ im Gepäck. Am zweiten Abend stehen das Quintett Archiotíc, ein Projekt der Violinistin Fabiana Striffler, und die Band der Sängerin Mirna Bogdanovic auf der Bühne. Ihr Debütalbum wurde 2021 mit dem Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet und steht auf der Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik. Den Schlusspunkt setzen das Quartett Hollywood Isn’t Calling der in Berlin lebenden, israelischen Sängerin Efrat Alony und die Band Virtual Leak der Kölner Trompeterin Heidi Bayer. Infos

 

11. – 13.11.2022 Liederszene – Kennenlern- & Workshopwochenende Leipzig

Der Verein Leipziger Liederszene veranstaltet dieses Jahr zum ersten Mal einen offenen Raum für Begegnung, Musik und Diskussion für Menschen, die rund um das Lied arbeiten. Von Freitagabend bis Sonntagmittag treffen sich Songwriter*innen, Chansonniers, Musikschaffende und Neugierige zum Hören, Austauschen, Lernen und zum gemeinsamen Musizieren. Der Freitagabend wird mit einer offenen Bühne begonnen mit Maria Schüritz, Ingeborg Freytag, Masha Potempa und vielen anderen. Am Samstag stehen verschiedene thematische Workshops zur Wahl: Instrumentenpflege und -reparatur, Tontechnik für Einsteiger*innen und Diskussionen zu Feminismus und Frauen in der Musikbranche. Der Sonntag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück. Darauf folgen Workshops zu Presse- und Medienarbeit und psychischer Gesundheit im Musikbusiness. Eine gemeinsame Abschlussrunde fasst die Inspirationen und Erkenntnisse des Wochenendes zusammen und gibt einen Ausblick auf Kommendes. Infos

 

11. – 12.11.2022 LISTEN TO MUNICH. pop.culture.summit München

Die Feierwerk Fachstelle Pop – die Anlaufstelle zur Förderung, Vernetzung und Interessenvertretung der popkulturellen Szenen in München unterstützt und berät Musiker*innen, Bands, Künstler*innen und alle weiteren Akteur*innen im Popgeschehen der Stadt. Vom 11.-12.11.2022 veranstaltet sie mit Koop-Partner*innen eine Pop-Konferenz für München zum Netzwerken, Denken und Diskutieren, mit Panels, Workshops, Foren, Impulsen, Speed-Dating, Demo-Listening Sessions, Konzerten u.v.m. Es geht um kulturelle Vielfalt, safes Feiern, Diversität, Kohle, Social Media und mehr und ihr bekommt die Gelegenheit, die vielen Akteur*innen des Münchner Musik- und Nachtlebens – andere Musiker*innen, Veranstalter*innen, aber auch Behördenvertreter*innen, Business-Expert*innen, Kulturpolitiker*innen, Kollektive usw. kennenzulernen und euch über Förderungen zu informieren. Beim Panel „Problemkind Popkultur – Musik im Spannungsfeld von Alphamännern, Popsternchen und Heimatgefühlen“ reden Expert*innen wie die DJ Crew Busy Bandulu Sound (Foto: Feierwerk) und die Musikerin und Aktivistin Sookee über tradierte Rollenbilder, Oberflächlichkeit und kulturelle Aneignung. GIRLS* GET SHIT DONE und musicBYwomen* veranstalten ein Panel + Q&A + Ask Me Anything Sessions + Netzwerken am Samstag von 11-14 Uhr, um mit den alteingesessenen Strukturen der Geheimniskrämerei zu brechen. In dieser Session erfährst du von vier Frauen* aus der Musikbranche alles, was du wissen möchtest. Diese Session richtet sich an FLINTA*-Personen innerhalb der Musikbranche aus den Bereichen Management, Booking und Label, die sich organisatorisch und geschäftlich professionalisieren wollen. Insbesondere Berufseinsteigerinnen* sind herzlich willkommen. Nur mit vorheriger Anmeldung per Mail oder vor Ort am Welcome Desk. Infos

 

12.11.2022 Ettlinger Folknacht

Am Samstag, den 12.11.2022 findet die 13. Ettlinger Folknacht mit Folkmusik aus Deutschland, Zentralfrankreich und der Bretagne statt. Zu Gast sind Deitsch mit traditionellen Liedern und Tanzmusik aus Deutschland, das Sextett Eben mit bretonischer Folkmusik und Cadène mit Tanzmusik aus verschiedenen Regionen Frankreichs. Infos

 

12. – 14.11.2022 KLAENG Festival Köln

Das KLAENG Jazzkollektiv präsentiert dieses Jahr die 13. Ausgabe des KLAENG Festivals, welches sich dieses Jahr durch seine stilistische Bandbreite auszeichnet. Zu hören und zu sehen sind dieses Jahr Künstler*innen aus aller Welt und grundverschiedenen Musikwelten. Auf dem vielfältigen Programm des Festivals stehen dieses Jahr unter anderem Soundtrips NRW feat. Andria Nicodemou, Golnar Shahyar Quartett, Johanna Summer Solo (Foto) und Enso: Strings & Percussion. Infos

 

19.11.2022 World Drum Festival Popakademie Mannheim

Beim World Drum Festival treffen sich jährlich im November Schlagzeuger*innen und Perkussionist*innen aus verschiedenen Weltkulturen an der Popakademie, um Musik zu machen, sich auszutauschen und zu netzwerken. In einer Mischung aus Workshops, Masterclasses, Panels und Konzerten stellen sich Weltklasse-Solist*innen einem interessierten Fachpublikum vor. Sie zeigen, was derzeit Stand der Dinge in der internationalen Drum- und Percussionszene ist. Im Jahr 2022 findet das Event bereits zum achten Mal statt. Mit dabei sind international bekannte Musiker*innen wie Anika Nilles (Foto) mit ihrer Band Nevell und Joannie Labelle. Infos

 

20.11. – 27.11.2022 Fluid Realities! Köln

Mit FLUID REALITIES präsentiert FRAU MUSICA NOVA eine neue Ausgabe des gesellschaftspolitischen Musikfestivals, in dem futuristische Stimmen und utopische Klanglandschaften in inszenierten Musikperformances und hybriden Formaten ein transdigitales Spektrum fluider Bühnenrealitäten aufzeigen – an insgesamt 7 Tagen, im Netz und auf der Bühne im Kölner Stadtgarten. FMN (FRAU MUSICA NOVA) präsentiert zukunftsweisende Komponist*innen, Performer*innen und Interpret*innen, die mit ihrer künstlerischen Sprache eine Konfrontation mit Gegenwart und Gegenwärtigem evozieren. Im Mittelpunkt steht dabei der experimentelle Umgang mit Musik sowie ihre Wechselwirkung mit Medien, Performance und Theatralität. FMN lotet Grenzen aus, erweitert kontinuierlich das Spektrum transmedialer Produktionen und spricht sich für die Überwindung der Grenzen von Genre und Gender aus. Die diesjährige Festivalausgabe startet mit dem jungen Freiburger Ensemblekollektiv s c o p e, das mit GL;TCH in futuristische und musiktheatrale Sphären entführt. Im zweiten Live-Konzert des Festivals präsentiert das Kölner Ensemble Garage mit „DARK LIGHT“ Werke der Komponist*innen und Performer*innen Bára Gísladóttir und Laure M. Hiendl. Das Programm bewegt sich fließend zwischen unterschiedlichen kompositorischen Sprachen und kombiniert klassische Kammermusik mit Improvisation, Elektronik und Video. Ebenfalls vertreten ist die Künstlerin AMET (Foto), die exzentrische, verwegene und gewagte Musik als moderierte digitale Audioshow präentiert. Ihr Sound versteht sich als Reflexion über Race, kulturellen Background, Gender und Spiritualität. Infos

 

24. – 26.11.2022 Blue Bird Festival Wien

„Die Welt 2022 ist eine andere als die, die wir kannten. Musik ist einerseits eine Konstante, ein Seelentröster, eine erhebende Macht in dunklen Zeiten. Und andererseits Spiegel der Geschehnisse, Trägerin und Überträgerin dessen, was gerade um uns herum passiert. Auf jeden Fall aber auch eine Kraft, die Menschen zusammenbringt und Freude und Inspiration spendet“, schreiben die Veranstalter*innen des jährlichen Clubfestivals im Porgy&Bess in Wien. Das Festival der Vienna Songwriting Association präsentiert drei Tage lang unterschiedlichste Vertreter*innen des Singer-/Songwriter-Genres und ihre sehr verschiedenen Zugänge. In diesem Jahr könnt ihr euch auf das Wiener Ensemble Alpine Dweller freuen, das mit Cello, Viola, Harfe, Gitarre, Ukulele, Maultrommel und drei Stimmen in einer Mischung aus Indie und Kammermusik neue spannende Wege beschreitet. Mit dabei ist außerdem die Singer-/Songwriterin aNNika mit poetischen Songminiaturen, die mal sommerlich-sanft, mal skurril klingen. Neben diesen und weiteren Bands aus Österreich werden internationale Künstler*innen wie Clara Mann aus Bristol und Julia Odell aus New Orleans erwartet. Das britische Kollektiv Black Country, New Road (Foto: Holly Whitaker) verbindet Kammermusik mit Art- und Post-Rock. Sie sind bekannt dafür, dass die Songs live jedes Mal anders klingen. Infos

Titelbild: Jazzfest Berlin

Autorin: Delia Brauburger

07.09.2022 LELÉKA, Privatclub Berlin. Das Ukrainische Folk Jazz Quartett der Sängerin Viktoria Leléka will die ukrainische Kultur so vielen Menschen wie möglich nahebringen. Deshalb hat sie ihr Team um weitere Musiker*innen erweitert, um möglichst viele Konzerte spielen und so viele Spenden für ihre Heimat sammeln zu können wie möglich (17.09. Kammgarn Kulturgarten Kaiserslautern, 24.09. Folkherbst Plauen und weitere Termine hier). Ein Teil der Ticketeinnahmen wird an Ukraine-Hilfe Berlin e.V. gespendet (Foto: Dovile Sermokas). Infos

08.09.2022 Sundays at Salka’s. Musik, Literatur und Film im amerikanischen Exil, Schlosstheater Wien (A). Eine Kooperation des Instituts für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung mit dem Max Reinhardt Seminar — Institut für Schauspiel und Schauspielregie. Musik- und Theaterabend zugunsten Ukraine-Kriegsgeschädigter. Eintritt frei. Infos

09.09.2022 Ukraine: Leben, lieben, Krieg und Freiheit, Hamburg, Elbphilharmonie. Wie klingt die Ukraine? Wie klingt die Musik dieses Landes, seine Sprache, wie lebt, liebt und kämpft das ukrainische Volk für Demokratie und Freiheit? Eine musikalisch-literarische Reise, gemeinsam erzählt von ukrainischen und deutschen Künstler*innen. Mit Iris Berben, Barbara Auer, Burghart Klaußner, Joja Wendt, Olena Kushpler, Zoryana Kushpler, Lyuba Yakimchuk, dem Karol Szymanowski Quartet, Oleksiy Palchykov u.a. Von den Erlösen der Veranstaltung und den zusätzlichen Spenden werden vom Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg Krankenwagen für die Ukraine erworben, die direkt in die Kriegsgebiete transportiert werden. Das Ziel ist es, € 100.000 zu sammeln. Infos

24.09.2022 United for Ukraine, Bonn, Telekom Forum. Dass die moderne Ukraine seit dem Zerfall der Sowjetunion vor rund 30 Jahren ein souveräner Staat mit einer eigenen Kultur ist, davon sind nicht nur die Kulturschaffenden dort überzeugt – und tragen mit ihren Mitteln und Möglichkeiten zur Verteidigung gegen den Aggressor aus Russland bei. Das Benefizkonzert bringt Akteur*innen aus Jazz und Klassik zusammen, um ein weit hörbares Zeichen für Frieden und Demokratie zu senden. Auf Initiative der Deutschen Telekom AG und der „Grizzly Jazz Foundation“ treten der schwedische Bassist Lars Danielsson mit Liberetto und das Beethoven Orchester Bonn mit seinem Dirigenten Dirk Kaftan auf. Passend zum Thema dieses Abends wird eine junge Stimme des Jazz in Bonn zu erleben sein: Die in der Ukraine geborene und in Berlin lebende Sängerin Kateryna Kravchenko wird als zweite Stipendiatin der „Grizzly Jazz Foundation“ vorgestellt. Zudem sind auch selten gespielte Werke von ukrainischen Komponisten zu hören. Die Konzerteinnahmen und weitere Spenden gehen an die UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen, für deren Aktivitäten in der Ukraine. Infos

Ihr plant selbst ein Konzert oder habt eines entdeckt? Schickt uns gern eure Infos per Mail!

Nachdem das EJN (European Jazz Network) ein Statement zum Krieg gegen die Ukraine abgegeben und sich auf der jazzahead mit einer ukrainischen Delegation getroffen hat, haben die Macher*innen gemeinsam mit dem Ukrainian Institute eine Liste mit ukrainischen, im Ausland ansässigen bzw. ins Ausland geflüchteten Jazzmusiker*innen erstellt. Die Liste sollte die Musik-Community ermutigen, Solidarität zu zeigen und Events für die Ukraine zu organisieren, die diese Künstler*innen beteiligt. Sie ist nach Ländern sortiert und enthält die Biografien und Kontaktdaten der Musiker*innen.

Livestreams zum Nachschauen:

1. März 2022: Benefizkonzert Köln mit Tamara Lukasheva: Wer das Konzert verpasst hat kann sich das Video ansehen. Das Spendenkonto bleibt aktiv, da möglichst viele Spenden gesammelt und an die Betroffenen weitergeleitet werden sollen. 
 
7. April 2022: Peace On Earth! Berlin mit Silke Eberhard, Julia Hülsmann, Kathrin Pechlof, Clara Haberkamp, Jelena Kuljic, Eva Klesse, Aki Takase, Mayumi Nakamura, Ganna Gryniva, Viktoria Leléka und anderen. Zudem wird das Konzert auf der Website des rbb live gestreamt, ab dem folgenden Tag ist es dann auf jazzed zu sehen. Alle Einnahmen kommen der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ zu Gute, die in der Ukraine aktiv ist: Ärzte ohne Grenzen, Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE72 3702 0500 0009 7097 00, BIC: BFSWDE33XXX, Verwendungszweck: peace on earth.  Infos
 
Übrigens: es gibt einen Nothilfefonds für Kulturschaffende aus der Ukraine, der schnelle Überbrückungshilfen vor Ort und in der Diaspora anbietet. Antragstellende können beim Nothilfefonds des Goethe-Instituts und der Kulturstiftung des Bundes Vorhaben geltend machen, die auf einen Umgang mit Krisensituationen, eine systematische Unterstützung von geflüchteten Kulturakteuren oder den Erhalt der kulturellen Szenen zielen. Die Vorhaben sollen auch einen strukturierten Ansatz für mittel- und langfristige Projektlinien enthalten. Antragsberechtigt sind freie Künstler*innen oder Kulturakteur*innen aus ukrainischen Kulturinstitutionen, die aktuell und in der Vergangenheit mit dem Goethe-Institut Ukraine, den Kulturgesellschaften der Ukraine oder der Kulturstiftung des Bundes in einem Projekt kooperiert haben.
 
Mit dem Förderprogramm „EHRENAMT HILFT GEMEINSAM“ startet die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) am 20.07.2022 ein Ukraine-Förderprogramm. Sie will dazu beitragen, bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Krisenzeiten und neue oder erneuerte Strukturen zu stärken. Das Gesamtvolumen des Programms beträgt 15 Millionen Euro, in jedem Handlungsfeld können Vorhaben mit bis zu 50.000 Euro gefördert werden. Eine Förderung von maximal 250.000 Euro kann beantragt werden, um Fördermittel an andere gemeinnützige Organisationen weiterzureichen. Das Förderprogramm ist in drei Handlungsfelder unterteilt, um eine möglichst große Bandbreite von Engagementvorhaben mit unterschiedlichem Aufbau und unterschiedlichen Herangehensweisen unterstützen zu können: A: Engagement- und Ehrenamtsstrukturen im Bereich der Unterstützung von Geflüchteten; B: Schaffung oder Verbreitung von sozialen Innovationen und C: Unterstützung und Stärkung von Hilfsnetzwerken und Initiativen. Bewerbungsschluss: 01.09.2022.
 
Der Sächsische Musikrat hat im April einen Ukrainefonds aufgelegt, der das Ziel hat musikpädagogische Angebote in Sachsen an Kinder und Jugendliche aus der Ukraine zu vermitteln. Mittlerweile konnten dazu 20 Partnerorganisation in das sachsenweite Projekt involviert werden, mehrheitlich Musikschulen.In das Programm konnten über 250 Kinder und Jugendliche aufgenommen werden, die in ganz Sachsen von 79 Lehrkräften unterrichtet werden. Dazu gehören auch Chöre, Tanzklassen und eine Märchenaufführung. Es ist mit diesem Programm auch gelungen einigen ukrainischen Musikpädagog*innen darüber Arbeit zu verschaffen. Weiterhin hat der Sächsische Musikrat Instrumente aus seinem Instrumentenfonds für das Programm bereitgestellt.
 
Auch das Land Brandenburg unterstützt vom Ukraine-Krieg betroffene Künstler*innen mit einem Sonderhilfsfonds in Höhe von rund 120.000 Euro. Damit werden acht Projekte von Kultureinrichtungen gefördert. Der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg erhält z.B. eine Fördersumme für die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine in die Musik- und Kunstschulen. Finanziert werden damit u.a. acht Unterstützungsstipendien à 300 Euro für Notenmaterial, Probenfahrten etc. für besonders begabte Jugendliche, die für die Mitwirkung in einem Landesjugend­ensemble oder eine spezielle Talentförderung an den Musikschulen in Betracht kommen.
 
Helfen:
Sachspenden (Berlin)
 
Spenden:
 
Petitionen unterschreiben:
 
(Titelbild: Stadt Landau)

Vol. 1: MELODIVA Lesung & Talk 04.05.2022 frankfurtersalon

Jazzmusikerinnen* und all female Bands waren schon immer da, aber ihre Bedeutung wurde in der Jazzgeschichtsschreibung zu wenig gewürdigt – das ist eines der Statements, mit dem die Jazzmusikerin und Musikwissenschaftlerin Dr. Monika Herzig (Hg.) aus ihrem Beitrag zum kommenden Sammelband „Jazz & Gender“ (Routledge, VÖ: Juni 22) ins Thema einführte. Sie spannte einen Bogen von den frühen all female Bands wie The International Sweethearts of Rhythm, die während des Zweiten Weltkriegs eine Blütezeit erlebten, zur Figur des Alpha Girl im Postfeminismus der 80er und 90er Jahre: Die Frau, die sich gegen Ungerechtigkeit im patriarchalischen System aussprach, wurde als altmodische Männerhasserin dargestellt, was die Macht der Zusammenarbeit von Frauen als Gruppe negierte und so systemerhaltend wirkte. Vorherrschend war die Vorstellung, die Frauen müssten einfach beweisen, dass sie besser sind und es den Männern zeigen; jede Frau würde dann ihren Platz am „Tisch“ bekommen. Erfolgreiche Jazzmusikerinnen wie Tia Fuller, Ingrid Jensen und Terri Lyne Carrington sprachen sich in Interviews von damals noch dagegen aus, das Thema Frau-Sein in der Musik zum Thema zu machen. Heute sind sie längst selbst in Sachen Gendergerechtigkeit aktiv; Carrington gründete 2018 das The Berklee Institute of Jazz and Gender Justice und Ingrid Jensen hat eine eigene all female Supergroup Artemis gegründet.

Hürden bis heute

Tokenism

Zu den Problemen, die bis heute bestehen, gehöre der sogenannte „Tokenism“: eine alibi- und symbolhafte Inklusion von unterrepräsentierten Gruppen, die echte Gleichberechtigung nicht ersetzen kann. Musikerinnen* machen immer noch die Erfahrung, dass es bei Festivals in der Vorstellung der Programmplaner*innen einen weiblichen Slot gibt, um den alle Frauen konkurrieren müssen. So wird der Wettbewerb unter den Musikerinnen* noch verstärkt und Zusammenarbeit und Solidarität werden erschwert. Häufig gibt es eine Supergroup, die auf alle Festivals eingeladen wird, anstatt eine Vielfalt von Bands mit weiblicher* Beteiligung ins Programm einzubinden.

Stereotypen

Eine weitere wichtige Ursache für die Unterrepräsentanz von Frauen im Musikbusiness sieht Herzig in den Stereotypen, die in der Gesellschaft wirken. Dazu führt sie Claude Steeles Whistling Vivaldi: How stereotypes affect us and what we can do (2011) an. Er zeigt, dass sich Leistungen je nach den Erwartungshaltungen ändern. Weibliche Probandinnen, die im Vorfeld eines Mathetests mit der Aussage konfrontiert wurden, dass Frauen nicht gut in Mathe seien, erbrachten schlechtere Leistungen aufgrund dieses negativen Stereotyps. Dieses Phänomen, auch stereotype threat genannt, führt zu Unter- oder Überperformance, nicht zu einer natürlichen Performance.

Instrumentenwahl & „Pubertätsknick“

Ähnlich wie in Deutschland gibt es in den USA laut Herzig eine hohe „Drop Out“-Rate von Mädchen an den Instrumenten: in der Middle School gibt es noch 50% Mädchen in den Bigbands, in der High School nur noch ein Drittel und im College nur sehr wenige. Zwei wichtige Ursachen dafür seien die oft gegenderte Instrumentenwahl (wie z.B. Flöte oder Geige) und die Regelung, dass das Improvisieren in der 7./8. Klasse eingeführt wird, wenn Mädchen sich in der Pubertät stark zurückziehen und eben nicht im Rampenlicht stehen und Risiken eingehen wollen. Bei diesen Chancen, das Solospiel zu üben, versteckten sich die Mädchen eher und hätten dann im Laufe der Jahre das Nachsehen. In dieser Zeit müsste man den Unterricht entsprechend danach ausrichten und z.B. safe spaces wie den „Jazz Girls Day“ anbieten sowie Methoden einbauen, die den Drop Out verhindern. Ein weitere Maßnahme könnte sein, Kinder früher ans Solospiel und die Improvisation heranzuführen, wie es eine Musikerin aus dem Publikum, die Saxofonistin Corinna Danzer empfiehlt. Sie unterrichtet Kinder bereits im Grundschulalter in Improvisation.

Jazz Girls Day in Indiana 2022

In den Staaten sei laut Herzig auch ein Problem, dass alle Jazzbigbands ihre Besten dabei haben wollten, um möglichst viele Trophäen heimzubringen. Das bringe häufig Musiker*innen nach vorn, die sich in den Vordergrund drängten. Eine „Gender In Jazz“-Studie (2019), die über 360 Musiklehrkräfte an Middle und High School Schulen in North Carolina befragte, zeigte zudem, dass Jazzmusikerinnen weniger bemerkenswertes Lob von Pädagog*innen und Kolleg*innen bekamen als ihre männlichen Mitschüler. Eventuell werden sie also weniger gefördert.

Fehlende Role Models

Ein weiteres Thema des Abends war das Fehlen von Role Models, wie es sich überall zeigt. Bis heute gibt es zum Beispiel nur eine Instrumentalprofessorin im Bereich Jazz in Deutschland, in den USA sind die Zahlen nicht viel besser. „Du musst jemanden sehen, der so aussieht wie du, damit du erkennst: ja, ich hab da einen Platz, ich kann das auch machen“, so Herzig. In diesem Kontext übernähmen die all women groups weiterhin vielfältige Funktionen: sie bieten Support und eine Gemeinschaft ohne Druck und wirken gegen gängige Stereotypen (perceptions). Mehr noch: der Anspruch des Jazz als demokratische Kunstform kann eigentlich erst verwirklicht werden, wenn alle am Schaffensprozess beteiligt werden. Herzig zitierte dazu Janiece Jaffes Ausspruch “Equality does not mean sameness” (Gleichberechtigung bedeutet nicht, dass man gleich sein muss): „Ziel des Integrationsprozesses ist ein Kulturwandel, der weg von der Stereotypisierung von Instrumenten und Fähigkeiten geht und den gemeinschaftlichen Aspekt des Musizierens im Jazz statt Männlichkeits- und Konkurrenzdenken kultiviert“.

Was noch zu tun ist…

Von links: Monika Herzig, Johanna Schneider, Nina Hacker, Maria Bätzing (Moderation)

Im anschließenden Talk mit der Frankfurter Jazzbassistin und Instrumentalpädagogin Nina Hacker wurde das Thema Nachwuchsarbeit vertieft. Hacker unterrichtet an der Musikschule Frankfurt und betreut niedrigschwellige Schuljazz- und Bandprojekte wie „Jazz und Improvisierte Musik in die Schule“, die jedes Jahr über 4000 Schüler*innen aktiv mit Jazz in Kontakt bringen. Das Dozent*innen-Team sei gemischt, um Stereotypen vorzubeugen. Der zweite Panelgast, die Sängerin, Komponistin und Gesangspädagogin Johanna Schneider aus Essen, erzählte in diesem Zusammenhang von einer befreundeten Posaunistin, die an einer Musikschule unterrichtet. Jedes Jahr würden beim Tag der Offenen Tür die verschiedenen Instrumente vorgestellt; nur wenn sie als Multiplikatorin die Vorstellung der Posaune übernahm und nicht ein Mann, meldeten sich viele Mädchen für den Posaunenunterricht an. Eine Frau aus dem Publikum erzählte von ihren Beobachtungen in einer Junior’s Bigband in Bayern, die aus 6 Jungen und 4 Mädchen im Alter von 12-15 Jahren bestand: Die Jungs wollten z.B. die Person beim Konzert Solo spielen lassen, deren Solo das beste gewesen sei oder mit einem Neuling gleich das schwerste Stück spielen, um ihn zu testen. Durch die Intervention der Mädchen wurde das unterbunden, die sich anbahnenden Konkurrenzsituationen entschärft. Das zeigt, dass eine gemischte Gruppe als Sozialgefüge ganz anders tickt.

Nina Hacker bietet auch Projekte nur für Mädchen* als safe spaces an. Sie erzählte, dass nur sehr wenige Instrumentalistinnen bei den Schülerjazz-Ensembles mitmachen würden, weil die Musiklehrer*innen eher die Jungs dafür vorschlugen. So hätte sie im letzten Herbst mit ihren Kolleg*innen entschieden, Jazzworkshops für Mädchen* anzubieten, die sehr guten Zulauf hatten.

Johanna Schneider, die kürzlich für den Vorstand der Deutschen Jazzunion wiedergewählt wurde und dort u.a. in der AG Gender & Diversity aktiv ist, machte am Abend die anwesenden Musiker*innen auf die Jazzstudie 2022 aufmerksam, die als Anschlussstudie zur Umfrage von 2016 deutlich erweitert ist. Die zweite Auflage will erstmals die Vielfalt der Jazzszene und mögliche Diskriminierungen in den Blick nehmen, und auch Aufschluss über das Wohlbefinden und die Auswirkungen der Coronapandemie auf die Situation der Musiker*innen bekommen. Noch kann frau daran teilnehmen.

Außerdem ist sie Co-Initiatorin des Jazzkollektivs PENG und des gleichnamigen Festivals, das auch in diesem Jahr im Herbst stattfinden wird. Sie beschrieb, dass das PENG Festival zuerst gegründet wurde, um Frauen* zu fördern und herausragende, regionale und internationale Künstler*innen auf die Bühne zu bringen. Das Organisations-Kollektiv habe bewusst einen neutralen Namen gewählt und nicht auf das Frau*-Sein hingewiesen. So schaffte es das Festival, Erwartungshaltungen und Stereotype zu verändern – eben durch eine starke und vielfältige weibliche Präsenz auf der Bühne, ohne im Vorhinein zu polarisieren. Inzwischen verfolgt das Festival einen intersektionalen Ansatz, es will „einen Rahmen schaffen, der frei ist von jeglichen Strukturen der Unterdrückung, Macht und Dominanz“ (Homepage). Auch die bewusste Wahl des Ortes soll mehr Teilhabe ermöglichen: das Festival findet im eher unterprivilegierten Norden von Essen statt.

In der Diskussion mit dem Publikum ging es schließlich auch darum, wie wichtig die Musikpädagogik in Schule und Hochschule (und die Ausstattung mit Personal) ist und was geändert werden müsste, damit eine musikalische Karriere in der Klassik & im Jazz nicht wenigen Wohlhabenden vorbehalten bleibt. Der Zugang zur Musik sei auf der einen Seite nicht einfacher geworden, auf der anderen Seite habe es aber auch nicht mehr so einen großen Stellenwert, z.B. in die Oper oder ins Jazzkonzert zu gehen wie früher – das Publikum sei durchweg relativ alt. Auch bräuchte es viele gute und engagierte Menschen in den Schulen, die in den Kindern und Jugendlichen die Liebe zur Musik wecken und pflegen. Dazu müssten aber auch die Rahmenbedingungen, vor allem die Bezahlung und Wertschätzung in der Gesellschaft, verbessert werden.

Ein weiteres Thema war die Vereinbarkeit von Karriere & Familie. Schneider erzählte, dass viele Kolleginnen ihren eigentlichen Anspruch, weiterzuarbeiten und ihre Musikkarriere mit Familie weiterzuverfolgen, gar nicht hätten durchhalten können. Konzertgagen sind häufig so niedrig, dass sie für das Babysitting draufgehen. Der Mann verdient immer noch meist mehr, sodass die Frauen dann doch wieder zuhause mit der Kinderbetreuung allein gelassen würden. Herzig führte ihre Beobachtung an, dass die meisten ihrer Kolleginnen mit Jazzmusikern verheiratet seien.

 

Vol. 2: Jazz Montez Talks & Konzert 06.05.2022 Kunstverein Familie Montez

Zwei Tage später drehte sich bei der Veranstaltung unseres Koop-Partners Jazz Montez alles um die Wechselwirkung zwischen Jazz und Demokratie. Was kann unsere Demokratie vom Jazz lernen, was macht eine gute Jazzsession aus und was ist das Faszinierende am Jazz, fragte das erste Panel mit der Sängerin Fiona Grond, dem Schlagzeuger und Dozent an der HfMdK Oli Rubow und dem DJ und Journalisten Michael Rütten. Ein häufig genannter Satz fing mit „im Idealfall…“ an: im Idealfall hörten alle Musiker*innen aufeinander, ließen sich gegenseitig Raum, erzeugten glücklich machende Musik. In der Realität gäbe es aber auch die Alpha-Menschen, die sich mit ihren Soli produzierten und für die Begegnung mit den Anderen gar nicht offen seien, was die Session schrecklich langweilig mache.

Das zweite Panel mit Johanna Schneider, dem Orchestermanager der hr-Bigband Olaf Stötzler und mir (Mane Stelzer (MELODIVA, Singer-/Songwriterin)) trug den Titel „Jazz in Deutschland – Eine elitäre Veranstaltung?“ und befasste sich vor allem mit den Zugangshürden und Ausschlüssen in der Jazzszene. Stötzler versicherte, dass ihnen bewusst sei, dass sie als rein männliche Bigband ein bisschen aus der Zeit gefallen seien. Es scheitere nicht am guten Willen, sondern daran, dass sich zu wenige Frauen bewürben und gegen die Konkurrenz durchsetzen könnten. Auf die letzte Ausschreibung hin hätten sich von insgesamt 58 Bewerber*innen nur zwei Musikerinnen beworben, deren Audiofiles dann in einer Art „Blind Audition“ angehört wurden. 12 Bewerber kamen in die Vorauswahl und wurden für eine Audition eingeladen; und obwohl darunter nicht die zwei Bewerberinnen waren, wurden diese dann trotzdem „live“ angehört. Eingestellt wurde dann aber ein Mann.

An gutem Willen fehlt es also nicht – wohl eher ein genaueres Hinschauen. Es könnte auch an der Art der Ausschreibung, der Außenwirkung und Ausrichtung der Bigband oder praktischen Gründen wie Tour- und Probezeiten usw. liegen, dass sich so wenige Musikerinnen* bewerben. Wir nehmen uns vor, dem auf den Grund zu gehen und bei den Jazzmusikerinnen* in unserem Netzwerk genauer nachzufragen. Schreibt uns gern eine Mail mit eurer Meinung und euren Erfahrungen!

Um zu zeigen, wie Kommunikation im Jazz zwischen Musiker*innen funktionieren kann, waren für die anschließende Session sechs großartige Instrumentalist*innen eingeladen, die noch nie in dieser Formation zusammengespielt hatten und den Auftrag bekamen, gemeinsam zu den Themen des Abends zu improvisieren. Neben Johanna Klein (Saxofon, Effekte), Franziska Aller (Bass) und Johanna Schneider (Vocals) waren das Darius Blair (Saxofon), Lukas Wilmsmeyer (Gitarre), Biboul Dariouche (Percussion) und Oli Rubow (Schlagzeug). Sie ließen sich von Begriffen inspirieren, die die sechs Panelgäste im Vorfeld nennen durften und die jeweils einer anderen Farbe zugeordnet wurden. Das wechselnde Scheinwerferlicht läutete so immer einen neuen Part ein und setzte Begriffe wie Ehrlichkeit, Neugier, Respekt, Aktivität, Vertrauen und Erdung musikalisch in Szene. Grandios!
 

29.04. – 15.05.2022 Women in Jazz Halle

WOMEN IN JAZZ ist ein Festival in Halle für den zeitgenössischen Jazz. Das Augenmerk liegt auf Jazzprojekten, deren künstlerische Leitung in der Verantwortung einer Jazzmusikerin liegt, eine Ausrichtung, die das Festival in Europa einzigartig macht. In den vergangenen Jahren ist es ihm gelungen, herausragende Vertreterinnen des Jazz aus allen Kontinenten auf die Bühnen der Saalestadt zu holen. Zu dem internationalen Programm gehören in diesem Jahr u.a. die Sheroes aus den USA um die Jazzpianistin Monika Herzig, die nigerianische, in London lebende Saxofonistin Camilla George (Foto: Steve Funkyfeet), Sona Jobarteh an der Kora-Harfe, Barbara Dennerlein an der Orgel und Anna Gréta. Infos

 

01.05. – 13.06.2022 JazzFrühling Kassel 

Die diesjährige 13. Ausgabe des Kasseler JazzFrühlings will ein Zeichen setzen, um Kulturschaffenden sowie Kulturliebhabern Mut zu machen und zu signalisieren, dass es nach Corona wieder weiter geht. Das Ziel ist es, gemeinsam Stück für Stück zur Normalität zurückzukehren und den vielen Seiten des Jazz wieder in der kulturellen Landschaft Kassels ein zu Hause zu bieten. Ida Nielsen (Foto) spielt Oldschool Funk gemischt mit Hip-hop und Nu-soul. Dazu soulinspirierte Balladen. Josefine Lindstrand ist eine hochgelobte Jazzsängerin, Komponistin und Pianistin, die in Stockholm lebt und seit mehr als 15 Jahren zu den führenden Sängerinnen der Jazzszene in Skandinavien gehört. Die niederländische Saxophonistin Tineke Postma präsentiert nach acht Jahren ihr Comeback-Album. Nach einer hochkarätigen internationalen Karriere, einschließlich der Arbeit mit Legenden Herbie Hancock und Wayne Shorter, repräsentiert „Freya“ einen Neuanfang mit einem neuen Label, wiederbelebte Energie und eine aufregende Band. “Thirsty Ghost” von Sara Gazarek erforscht eine Reihe neuer Instrumentalfarben und bietet einige ganz besondere Gäste (Kurt Elling, Larry Goldings) und neues Originalmaterial. Infos

 

01.05 – 28.05.2022 Jazzfest Bonn 

Das Jazzfest Bonn ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des zeitgenössischen kreativen Jazz. Einmal im Jahr präsentiert das Festival Weltklasse-Künstler*innen und nationale Stars in Doppelkonzerten mit jungen Nachwuchsmusikern und regionalen Jazz-Größen. Die Musiker*innen stellen eigene Kompositionen vor oder zeitgenössische Interpretationen bekannter Werke. 2022 spielen Heidi Bayer mit Sebastian Scobel und Aki Takase mit Daniel Erdmann im Duo. Maria João, Estonian Voices, Laura Jurd DINOSAUR, Shannon Barnett Quartet, Alma Naidu, Andrea Motis, LIUN + The Science Fiction Band, Salomea. Infos

 

06.05.2022 Unter Einem Dach Festival Erlangen 

15 Acts, 5 Bühnen – Indoor und Open Air. Entdeckungen, Lieblingsacts & Newcomer, sowie regionale Acts. Dank dem Unter einem Dach Festival könnt ihr sagen: „Ich kannte die schon bevor sie berühmt waren!“ Wie jedes Jahr liegt das Hauptaugenmerk dabei auf jungen Acts. Wie jedes Jahr wird es ein bunter Haufen an unterschiedlichen Musiker*innen, die unter dem Dach des E-Werks spielen werden. Die abwechslungsreichen Acts laden zum Gewusel von Bühne zu Bühne, von innen nach außen und von oben nach unten ein. Garten, Etage1, Kellerbühne, Saal und Kino im E-Werk, Erlangen werden bespielt. Mit Ellie Benn, Mola, Umme Block (Foto). Infos

 

08.05. – 14.05.2022 33. Schaffhauser Jazzfestival 

Schaffhausen hat sich ganz Jazz und improvisierter Musik aus der Schweiz verschrieben, und das Lineup kann einige nationale Koryphäen präsentieren. Am 8.5. spielen Nicole Johänntgen und im Duo Nadja Räss und Barbara Balzan. Am 11.5. die kroatische Schlagzeugerin Lada Obradovic im Duo mit dem Pianisten David Tixier, am 13.5. das Andrina Bollinger Trio, Chiara Schönfeld und gemeinsam mit dem Berliner Saxofonisten und Komponisten Wanja Slavin Lucia Cadotsch mit ihrem LIUN + The Science Fiction Orchestra, und am 14.5. das Sarah Chaksad Large Ensemble. Als eine Besonderheit diesen Jahres sei die Musikperformance grenzgänger:innen – Eine sinnliche Performance jenseits abendländischer Musik genannt, in der die Sängerin Kornelia Bruggmann in den Dialog mit der elektronischen Musikerin Joana Aderi (Foto) tritt und ihre natürliche Stimme auf elektronische Klangsynthese treffen lässt. Zu entdecken gibt es die Poesie eines einzelnen Tones, der sich entfaltet, entwickelt, unterbrochen und zerstört wird, vergeht, sich wandelt. Mit einer Choreografie der Schaffhauserin Angie Müller. Infos

 

08.05.2022 SOUND OF PEACE Mannheim

Nach dem ersten Konzert des internationalen Bündnisses SOUND OF PEACE aus Kunst- und Kulturschaffenden verschiedener Länder, das im März in Berlin stattgefunden hat, gibt es nun die zweite Ausgabe und es verspricht ein Mega-Event zu werden. Sound of Peace ruft gemeinsam mit den Initiativen Mannheim sagt Ja!, Mannheim Hilft Ohne Grenzen, Studierenden und Mitarbeitenden der Popakademie Baden-Württemberg und zahlreichen, namhaften Musiker*innen, Menschen des öffentlichen Lebens und der Zivilgesellschaft auf, aus Mannheim ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Sie laden Menschen aus aller Welt dazu ein, gemeinsam mit ihnen ihre Stimme für die Demokratie, Menschenrechte und den Frieden weltweit zu erheben. Ab 17 Uhr gibt es viel Livemusik im Schloss Ehrenhof mit Alina, Diane Weigmann, Lori, Maidline Aurie, der ukrainischen Sängerin Navka (Foto: Harald Likus), der Rapperin Nora OG, u.v.a., es sprechen u.a. Larissa Bogacheva, eine in der Ukraine aufgewachsene russische Friedensaktivistin, die deutsch-syrische Friedenaktivistin Alia El Atassi sowie Marina Horst, aktiv in der Geflüchtetenhilfe und aus der Ukraine stammend. Mit den Spenden wird Mannheim sagt Ja! e.V. in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung Czernowitz die Beschaffung notwendiger Hilfsmaterialien organisieren und auch Hilfe für die in Mannheim ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine leisten (mehr Infos hier). Infos

 

12.-15.05.2022 Harmony of Difference. Die Spiritualität des Jazz Bonn

Vom 12.-15. Mai 2022 befassen sich ein Festival und eine Konferenz in Bonn mit dem Thema Spiritualität und Jazz. Das Musikprogramm wird von Simin Tander, Janne Mark Trio, Tara Boumann, Tine Wiechmann, u.a. bereichert und Wolfram Knauer vom Jazzinstitut Darmstadt spricht über „Spiritualität, Gemeinschaft und Ritual“. Interessant! Infos

 

12.-15.05.2022 1. Dortmund Goes Black Festival 

Im Februar 2021 begann Dortmund Goes Blackals Kooperation vom Dortmunder Kunstverein, dem Internationalen Frauen* Film Fest Dortmund+Köln, dem Dietrich-Keuning-Haus und dem Schauspiel Dortmund mit einem Open Call an Künstler*innen mit biografischem Bezug zu Dortmund und dem Ruhrgebiet. Vier Tage lang laden diese Künstler*innen nun selbst ein, um ihre Arbeiten gemeinsam im Schauspiel Dortmund zu präsentieren, zu diskutieren, sich zu vernetzen und gemeinsam zu verweilen. Zentral ist die Sichtbarkeit Schwarzer Künstler*innen im Ruhrgebiet. Fragen von Schwarzer Zukunft, Gegenwart und Erinnerung aus intersektionaler Perspektive stehen im Mittelpunkt des Festivals. Das Programm umfasst Workshops, Performances, Spoken-Word-Performances, Inszenierungen, Musik, (Video-)Installationen, Künstler*innengespräche, Filme und Ausstellungen. Mit Dr. Layla Zami, rubimental, Donia Touglo, Daniele G. Daude, Wandia Nduku, u.v.m.  Infos

 

13.-14.05.2022 Romno Power Ludwigshafen

Das Kulturzentrum dasHaus Ludwigshafen veranstaltet vom 13.-14.05. das Festival Romno Power Ludwigshafen in Kooperation mit RomnoKher gGmbH und der Hildegard Lagrenne Stiftung. Es will die Menschen hinter den Vorurteilen sichtbar machen und die kreative Kraft der Community feiern – denn mit knapp zwölf Millionen Menschen sind Sinti*zze und Rom*nja die größte ethnische Minderheit in Europa, die bis heute mit massiven Vorurteilen und Diskriminierung zu kämpfen hat. Kulturschaffende Sinti*zze und Rom*nja verhandeln an zwei Tagen in Performances, Konzerten, Workshops und Gesprächen aktuelle Themen. Mit dabei ist die Compania de Teatru Giuvlipen, die erste freie feministische Roma Theatergruppe in Rumänien, die sich in Urban Body mit dem weiblichen Körper als politischen Ort beeschäftigt. Auch Pretty Loud (Foto) aus Serbien wollen mit überholten Traditionen brechen. Als erste Roma-Girl-Band singen sie auf Romani, Serbisch und Englisch über alltägliche Herausforderungen und soziale Gerechtigkeit – Themen, die junge Frauen eben beschäftigen. Musikalisch mischen sie Elemente aus Rap, Hip-Hop und den Klang traditioneller Roma-Musik. Pretty cool! Infos
 

25.05. – 27.05.22 W-Festival Frankfurt

Zum 10-jährigen Jubiläum des W-Festivals erwartet die Rhein-Main-Region ein Eventhighlight mit hochkarätigem Line-up. Die Alte Oper Frankfurt wird vom 25.05. – 27.05.22 zum Schauplatz von Konzerten und Bühnenprogrammen, die ein besonderes Augenmerk auf unterschiedliche Facetten weiblicher Kreativität legen. Neben dem kuratierten Leseabend, an dem Schriftensammlung weltbekannter Frauen der Zeitgeschichte dargeboten werden und Joy Denalane sowohl liest und singt (25.05.), gibt es auch die Songwriterin Annett Louisan (26.05.) und am gleichen Abend noch mit einer der eindrücklichsten Stimmen Skandinaviens, Rebekka Bakken (26.05.) live zu erleben. Zudem bringt Zoe Wees (27.05., Foto) den großen Saal der Alten Oper noch einmal zum beben. Nun findet auch erstmals die W-Festival-Konferenz „Frau x Macht x Zukunft“ (25.05.09.) statt: Viele starke, richtungsweisende Frauen, wie u.a. Musikjournalistin und Podcasterin Miriam Davoudvandi, Tina Funk, Managing Director von Concord Music Publishing, Fridays for Future-Aktivistin Pauline Brünger und Astronautin Dr. Suzanna Randall diskutieren auf insgesamt zwei Panels über die Rolle der Frau – bezogen auf Gesellschaft und Musikindustrie. Der Konferenztag ist sowohl persönlich vor Ort als auch per Streaming überregional mitzuverfolgen. Infos

 

26.05.2022 *love & liberty* Queerball Hamburg

*love & liberty* – Die Freiheit, mit wem und wie mensch tanzen möchte! Da es deutschlandweit zurzeit keinen regelmäßig jährlich stattfindenden Tanzball für Lesben, Schwule und Transgender & friends gibt, organisieren zwei bekannte DJanes aus der Hamburger Frauenszene solch eine bunte Ballnacht – den *love & liberty* Queerball Hamburg. Für ein queeres tanz-begeistertes Publikum und auch für alle Tänzer*innen, die einfach gern tanzen möchten in einer tollen Atmosphäre, wird bereits zum 4. Mal dieses stilvolle Tanz-Event veranstaltet. Da in den letzten Jahr der Wunsch lauter wurde, in einem größeren Ballsaal zu tanzen, mieteten wir für dieses Mal die atemberaubenden „Mozartsäle“. Infos
 

26.05. – 29.05.2022 Africa Festival Würzburg 

Seit 1989 findet in Würzburg das Africa Festival statt. Vier Tage im Frühjahr geht die Feier verschiedener Musiken und Kulturen Afrikas und ist mittlerweile das größte Festival seiner Art in Europa. Aber auch das Africa Festival ist durch die Corona-Pandemie aus dem gewohnten Takt gekommen. 2020 musste es komplett abgesagt werden, 2021 fand es unter veränderten programmatischen Vorzeichen erst Mitte August statt. Für dieses Jahr hofft man nun in Würzburg wieder auf eine weitestgehend reibungslose Durchführung, wenn sich im Mai zum 33. Mal die Größen der afrikanischen Musik treffen. Jeweils zwei Bands bestreiten die „Evening Concerts“. Den Anfang machen die beiden Sängerinnen Awa Ly und Angelique Kidjo (Foto), gefolgt von den Guinea Music All Stars und Lira, Lura und Habib Koité sowie Nkulee Dube und Patrice an den folgenden drei Abenden. Spannend dürfte auch das Rahmenprogramm sein. Der Basar mit seinen Essensständen hat täglich bis 23 Uhr geöffnet, zudem werden dort soziale und innovative afrikabasierte Projekte vorgestellt. Außerdem gibt es noch „Fashion Shows“, in denen Mode aus verschiedenen Teilen Afrikas vorgestellt wird, und Mitmachkonzerte für Kinder. Nach Konzerten mit hierzulande noch unbekannten Acts und einem abendlichen ARTE-Filmprogramm stehen ab 21:30 Uhr verschiedene DJs an den Plattenspielern. Infos

 

26.-28.05.2022 Immergut Festival Neustrelitz

Immergutrocken e.V. meldet sich aus der kreativen Winterruhe und fährt vom 26. bis 28. Mai inmitten der mecklenburgischen Seenplatte die Bühnen hoch, um Musik und Popkultur zu feiern.  In 2022 heißt das Motto “In die Puschen” kommen: So schön es ist, die Füße hochzulegen, ist jetzt die Zeit zum Anpacken, zum Anstoßen und ins Rollen bringen. „Lasst uns als Gemeinschaft, als Verein, als Festival die Chucks wieder im rebellischen Zickzack und ein bisschen fester schnüren, um den nächsten (Tanz-)Schritt anzugehen“, rufen die Macher*innen und laden genreübergreifend zu Konzerten, Lesungen und mehr mit 35 Künstler*innen wie Mine, My Ugly Clementine, Christin Nichols, Lucy Kruger & The Lost Boys, Meskerem Mees (Foto), Sophia Kennedy, Noga Erez, Ilina Hartmann, Jessy Lanza, Crack Cloud, Keke, Mattiel, IAMKINGKONG, Power Plush u.v.m. National und international anerkannte Künstler*innen spielen Seite an Seite mit noch unbekannteren Talenten, wodurch sich ein Line-up ergibt, das den intimen Charakter des Festivals widerspiegelt. Und allem unterliegt eine positive Atmosphäre, für die das Immergut so bekannt ist. Die Hingabe zu Kreativität und die aufrichtige Authentizität bilden den Grundstein des Festivals. Zum Popkulturkosmos gehört neben der Musik auch Kunst, Literatur, der Diskoschwof, das traditionelle Fußballturnier oder auch der Bummel durch die Stadt und das Anbaden im See. Neustrelitz befindet sich inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte und nur 10 Minuten Fahrt von den Seen entfernt. Die Region eignet sich auch perfekt zum Fahrrad- und Kanufahren. Infos

 

28.05. – 29.05.2022 HOOK UP FESTIVAL Karlsruhe

Auf dem HOOK UP FESTIVAL wird eine explosive Mischung aus landesweit bekannten Deutschrap Newcomern, lokalen Szenegrößen und international erfolgreichen Artists in Karlsruhe präsentiert. Feministischer HipHop, das ist im Mai 2022 geballte Sexpositivity, Punchlines und große Egos. Zum Beispiel Bounty & Cocoa, die erst Ende 2020 aufgetaucht sind, seitdem aber Videos und Hits, Klicks und Bars am Fließband abliefern. badmómzjay ist über Social Media groß geworden, jetzt rappt sie in „Sorry Not Sorry“ über ihre steile Erfolgskurve: „Das kein Hype ich bin einfach gut.“ Als weitere female acts sind Katja Krasavice und Liz mit dabei. Liz rappt mit ganzer Frankfurter Street Credibility zu Themen von Drogendeals zu Depressionen. Bounty & Cocoas Motto „Mach mal Platz für die Bitches“ hat das Festival zwar noch nicht wirklich verinnerlicht, aber die Rapperinnen treten ob tough, ob soft, so selbstverständlich auf, dass man fast den Eindruck bekommen will: Ist nur noch eine Frage der Zeit. Infos