29.11. – 01.12.2024 Jazzoffensive, Potsdam

2015 öffnete die fabrik in Potsdam erstmals ihre Tore zur Jazzoffensive: ein offenes und diverses Festival für kreative Musik, über die konventionellen Grenzen des Jazz hinaus. Gleichzeitig soll es Raum und Anreiz für Vernetzung und Austausch bieten. Mit dem diesjährigen Motto „I sing the body“ wird der Fokus auf ein ganz besonderes Instrument gelegt: die Stimme. Eröffnet wird das Festival von Tänzerin/Choreografin Naïma Mazic und Perkussionistin Evi Fillippou mit einem hybriden Workshop, der der Verbindung von Tanz und Musik nachspürt. Außerdem zu erleben: Die Band KUU! der serbischen Sängerin und Schauspielerin Jelena Kuljić mischt Punk, Jazz und Noise, Simin Tander (Foto: Matthis Kleeb) singt auf Englisch und Paschtu/Afghaani, die koreanische Sängerin Song Yi Jeon im Duo, das Ensemble Hilde in ungewöhnlicher Besetzung mit Posaune, Stimme, Geige und Cello und viele mehr. Infos

 

04.-22.12.2024 The Outside Track – The Essence of Scottish and Irish Christmas Tour

Mit Weihnachtsliedern und weihnachtlichen Bräuchen aus Irland, Schottland und dem kanadischen Cape Breton (eine keltische Enklave an der kanadischen Ostküste) tourt die Band The Outside Track vom 04. – 22.12.24 durch Deutschland. Diese pan-keltisch besetzte Band gehört zu den Top Ten der keltischen Folkbands weltweit. Infos

 

05.12. – 20.12.2024 Tuija Komi Quartett – Nordic Christmas Magic

Die „finnische Jazzdiva“ Tuija Komi geht mit ihrem „Skandinavischen Weihnachtsfeuerwerk“ auf Tour. Den ersten Termin spielt sie im Duo mit Stephan Weiser am Klavier, alle weiteren im Quartett. Infos

 

06.12.-22.12.2024 LADIES NYGHT – Weihnachten kommt immer so plötzlich!

Und auch die Ladies sind diesen Winter mit Weihnachtsprogramm auf Tour. Vorsicht, ein Teil der „XX’mas Konzerte“ ist bereits ausverkauft! Infos

 

06.12.-20.12.2024 ROMIE – a very ROMIE christmas

Julia & Paula aka ROMIE haben gerade erst ihr Album „Partysongs For The Downcast“ veröffentlicht – über das wir übrigens eine Review geschrieben haben, die ihr hier lesen könnt. Nun knüpfen sie nahtlos an die Album-Release-Tour an und sind mit ihrem Programm „a very ROMIE christmas“ in 6 Städten zu erleben. Infos

 

07.-15.12.2024 The String Company Weihnachtskonzerte

The String Company begeistern in diesem Jahr mit einem besonderen Programm: einer Mischung aus traditionellen deutschen Weihnachtsliedern und festlichen Melodien aus England, Russland und Amerika, instrumentiert mit Kontrabass, Gitarre, Violine und Viola. Die Zuhörer*innen sind herzlich eingeladen, sich gemeinsam in die festliche Musik einzubringen und das Konzert mit ihren eigenen Stimmen zu bereichern. Infos

 

13. & 17. 12.2024 sistergold – Frische Brise mit Lebkuchenduft

Das Saxophon-Quartett sistergold (Foto: Toofan Hashemi) begeistert seit 2009 sein Publikum mit energiegeladenen Konzerten voller Virtuosität und Charme. In ihrem Programm „Frische Brise“ fegen die vier Musikerinnen durch die Musikgenres. Lieblingsstücke, ungeahnte Schätzchen, Gassenhauer und Kompositionen, die sie schon immer spielen wollten, werden zu einem kurzweiligen Abend zusammengefügt. Passend zur Adventszeit weht hier und da ein Hauch Lebkuchenduft in Form eines Weihnachtsliedes durch das Konzert. Zu erleben im Bahnhof Kettig in Essen und in den Bürgerhäusern Dreieich.

 

17.12.2024 Nordic Christmas mit Helene Blum & Harald Haugaard

Am 17.12.24 präsentieren Helene Blum & Harald Haugaard aus Dänemark mit ihrem Ensemble und special guests aus Schweden Lena Jonsson & Mattias Peréz die 18. Ausgabe ihres alljährlich beliebten Nordic Christmas Programms im Gewandhaus zu Leipzig (Mendelssohn-Saal) (Foto: Ard Jongsma / Still Words). Infos

 

20.12.2024 New York Voices, Hamburg

Mit den schönsten Weihnachtsliedern sorgt das preisgekrönte Quartett kurz vor Heiligabend im neu eröffneten NICA Jazz Club in Hamburg für weihnachtliche Stimmung. Infos

 

23.12.2024 VirusMusikRadio Show, Frankfurt

Die VirusMusikRadio Show gehört zu Weihnachten wie Plätzchen und Glühwein. Auf zwei Bühnen und bei freiem Eintritt wird 7 regionalen Bands & Solo-Acts die Möglichkeit geboten, sich einem großen Publikum zu präsentieren. Dieses Mal mit dabei sind Singer-Songwriterin Reni, die Rapperinnen Mimii und Dascha Reimt (Foto: Janina Jackson) und die Band The Bad Me um Suse Michel und Oli Rüger. Das Ganze wird ab 19 Uhr live auf radio x 91.8 MHz & auf www.radiox.de/live übertragen. Infos

 

31.12.2024 BEGiNE Silvester-Party, Berlin

Auch dieses Jahr steigt wieder eine große Silvesterparty in der BEGiNE mit DJane Andrea an den Decks. Let’s party! Infos

 

01.01.2025 Art’n Schutz Orchester Neujahrskonzert, Aachen

Das Artʼn Schutz Orchester ist keine Band für das reine Abspielen von Musik, sondern ein musikalisches Bekenntnis zu einer offenen Kunstform und dem nötigen Mut zur Veränderung: Improvisation als Grundprinzip für Gestaltungskraft. Avantgardistisch umtriebig, mit immer neuen Eigenkompositionen der Bandmitglieder und überraschenden Musikprogrammen ist die neunköpfige Jazz-Orchesterformation seit fast 20 Jahren eine nicht wegzudenkende Größe in der Aachener Kulturszene. Nun lädt sie wieder zum Neujahrskonzert in die Mulde im Ludwig Forum. Infos

 

03.01.-05.01.2025 Internationales Jazzfestival, Münster

Münster begrüßt das Jahr 2025 mit der dreitägigen Ausgabe des Internationalen Jazzfestivals: Am ersten Januar-Wochenende gibt es wieder Jazz im Kleinen und im Großen Haus im Theater Münster. Mit der Pianistin Makiko Hirabayashi, dem zu 2/3 weiblich besetzten Sextett Kind, der Gewinnerin des „Keep An Eye Music Award 2024“ Chaerin Im (Foto: Hayoung Kim), dem spannenden Harfe x Saxophon Duo Alina Bzhezhinska & Tony Kofi und vielen mehr. Infos

 

10.01.-19.01.2025 dazz Jazz Winter Darmstadt

Mit einer großen Portion Optimismus, Kraft und Freude möchte das dazz Festival ins neue Jahr starten. Dementsprechend bunt ist das diesjährige Line-Up gestaltet: am 11.1. gibt es die deutsch-brasilianische Singer-Songwriterin Juliana Blumenschein im Jazzclub zu hören, am letzten Festivaltag spielt dort die Band Appaloosa um Saxofonistin Sandrine Ramamonjisoa. Im Jazzinstitut findet ein „Jazz on Vinyl“ Plattenabend statt und neben der Vielfalt des Jazz werden auch andere Kunstformen wie Tanz, Film, Literatur, Theater oder Bildende Kunst an verschiedenen Locations in Darmstadt präsentiert. Infos

 

11.01.2025 WINTERJAZZ, Köln

Es ist wieder soweit: Die 14. Ausgabe dieses grandiosen Musikfestes zum Jahresanfang steht bevor. Mit 14 Bands, rund 50 Musiker:innen auf drei Bühnen im Stadtgarten Köln und in diesem Jahr auch wieder gegenüber im Club Zimmermanns eröffnet das WINTERJAZZ Festival am 11. Januar das Konzertjahr 2025. Unter der künstlerischen Leitung von Angelika Niescier und Ulla Oster gilt die Devise: „Jedes Jahr neue, andere Bands“. Freuen kann man sich dieses Mal auf Each Vagabond, Anette von Eichel Quartett, Sheen Trio, RAY LOZANO, Ursula Wienken’s SUMMIT, OVO (Foto) uvm. Infos

 

22.01.-26.01.2025 Jazz Trombone Festival Zürich

Mit dem Jazz Trombone Festival möchten die Kuratoren Nils Wogram und Florian Weiss die außergewöhnlich hohe Dichte an kreativen und international tätigen Jazz-Posaunist*innen in der Schweiz feiern und sichtbar machen. Das Festival findet im Zürcher Jazzclub Moods und im GZ Riesbach statt und bietet während vier Abenden insgesamt sieben dieser Posaunist*innen und ihren Bands eine Bühne. Mit dem Quartett der in Köln lebenden Posaunistin Shannon Barnett öffnet sich das Festival auch einen Spalt weit zum Ausland hin. Michael Flury ist im Trio mit der Pianistin Simone Keller und Jonas Häni (FOH/Sounddesign) vertreten. Beim Projekt CHINZILLA vs. EmC Splinter steht die Posaunistin Josephine Nagorsnik mit Jim Black (drums/FX) auf der Bühne. Das Festival wird durch ein spannendes Rahmenprogramm ergänzt: am Sonntag erwartet das Publikum die Uraufführung einer Auftragskomposition von Bernhard Bamert für einen Jazzposaunenchor mit über 20 Amateur-Posaunist*innen, es gibt einen Vortrag über die Geschichte der Jazzposaune und eine digitale Fotoausstellung über die Jazzposaune im Live-Kontext von der Fotografin Palma Fiacco begleitet. Infos

 

22.01.-07.02.2025 Vibraphonissimo Festival, Nürnberg & Umgebung

Das Vibraphonissimo Festival begeistert seit über zwei Jahrzehnten Musikliebhaber*innen in Bayern mit klassischem Jazz, zeitgenössischer Musik und genreübergreifenden Experimenten – im Mittelpunkt steht dabei, wie der Festival-Titel verrät, das Vibraphon. Aber auch andere Instrumente, die man selten hören kann, wie z.B. Hangdrums, Glasinstrumente oder Array Mbira finden einen Platz auf den Bühnen in Nürnberg, Schwabach, Forchheim und Neumarkt. Zu Hören sind Izabella Effenbergs „Soundscapes“, Fillipa Goyo mit dem Nürnberger Percussion Ensemble, Anna Wojtas, Evie Filippou uvm. Infos

 

24.01.-26.01.2025 Sparks & Visions, Regensburg 

Getreu des Mottos „Jazz ist Leben und auch ein wunderbares Abenteuer: man weiß nie, was gleich noch kommen wird!“ präsentiert das Sparks & Visions im 220 Jahre alten Regensburger Theater an drei Tagen ein vielfältiges, hochkarätiges Programm mit Musiker*innen aus 13 Ländern. Wer Simi Tander Anfang Dezember in Potsdam verpasst hat, kriegt hier eine zweite Chance. Außerdem dabei ist das Sextett INEVITABLE EXTENDED von der zuvor erwähnten Evie Filippou (Foto: Leon Maria Plecity), die am gleichen Wochenende auch beim Vibraphonissimo in Nürnberg gastiert. Ergänzt wird das Lineup von Polens erstem rein weiblich besetzten Jazz-Quartett O.N.E.. Infos

 

24.01.-26.01.2025 3 Tage Jazz, Saalfelden

Was haben ein Kunsthaus, eine Stadtpfarrkirche, ein Bergbaumuseum und eine Alm gemeinsam? Richtig, sie alle werden Ende Januar zur Bühne, wenn es in Saalfelden wieder 3 Tage Jazz heißt! Mit solch charmanten Locations steht das Festival der großen Schwester des Sommers – dem Jazzfestival Saalfelden – in nichts nach. Auf dem Programm stehen u.a. Laura Jurd, das Quintett um die Drummerin Sun-Mi Hong (Foto) und das Cello & Bass-Ukulelen Duo Valcic Preuschl. Infos

 

30.01.-01.02.2025 Folk im Fluss, Frankfurt (Oder)

Zum 21. Mal findet im Frühjahr 2025 das Festival Folk im Fluss statt. Ob dort „Volksmusik“ oder „Folk Music“ gespielt werden, möchten die Veranstaltenden gar nicht unterscheiden. Ursprünglich soll es sein und ebenso tanz- wie hörbar. Seit 2005 steht die Mitte des Winters in Frankfurt (Oder) unter dem Motto „Folk im Fluss“, das für die ständige Bewegung und Erneuerung stehen soll, die man in der immer lebendigen Folkmusik finden kann. Mit dabei sind Ursula Suchanek & Adaya (Foto), Tante Friedl, DUO NEUS, u.a. Infos

Titelbild: Kristina Paukshtite

Nach einer herzlichen Begrüßung und einem kurzen Rückblick auf die Geschichte von MELODIVA und des Frauen* Musik Büro folgte unmittelbar das alle miteinander verbindende – die Musik. Im Mittelpunkt standen Musiker*innen und Bands, die den Abend durch ihre Auftritte bereicherten. Der BeVocal Choir  eröffnete die Feier mit einer kraftvollen emotionalen Darbietung. Der bewegende Song „Stand Up“ von Cynthia Erivo, Teil der Filmmusik des Biopics über die ikonische Freiheitskämpferin Harriet Tubman, beeindruckte das Publikum mit seiner Botschaft von Widerstand und Stärke. Für Gänsehautmomente und einen energiegeladenen Anfang des Abends war also gesorgt.

Danach spielten Lu Vains, eine ganz neue Darmstädter Band aus unserem Netzwerk, deren Musik mal zweistimmig, mal nachdenklich, aber immer auch hoffnungsvoll in Richtung Indie-Pop und Singer-Songwriter ging. Ihre Texte behandelten Themen wie die Herausforderungen des Lebens sowie die damit verbundenen täglichen Hürden. Mit ihren Songs nahmen sie die Zuhörenden mit auf eine emotionale Reise. Eine Coverversion von Yoko Onos feministischer Hymne „Sisters, oh Sisters“ als Zugabe rundete ihren Auftritt ab.

Das Jazz Sisters Quartet mit Sängerin Juliane Schaper, Katrin Zurborg an der Gitarre, Nina Hacker am Bass und Uta Wagner am Schlagzeug gab eine gelungene Vorstellung voller Lebens- und Spielfreude. Sie präsentierten ihre eigenen Interpretationen von bekannten Film- und Popsongs. Alles, was Spaß macht wurde verjazzt oder verswingt oder beides, von Amy Winehouse über Van Halen bis hin zu Tom Waits. Auch von ihrem neuen Album „Cookin’ with the Jazz Sisters Quartet“ konnte der ein oder andere kulinarisch inspirierte Song vernommen werden.

Der Abend wurde abgeschlossen von der preisgekrönten Musikerin Fee, einer Künstlerin, die mit ihrer besonderen Stimme und tiefgründigen Texten die Zuhörer berührte. Textlich ging es unter anderem um das prekäre Leben als Musikerin oder den Alltag in Langzeitbeziehungen bzw. dem Infrage stellen dessen. Mehrfach wurde von der Musiker*innen auf der Bühne die Bedeutung von MELODIVA als Plattform betont, die Künstler*innen nicht nur eine Stimme gibt, sondern ihnen auch hilft, sich zu vernetzen und gegenseitig zu unterstützen. Mit allen auftretenden Künstler*innnen hat MELODIVA  in der Vergangenheit in verschiedenen Formen schon zusammen gearbeitet, im Verein bei Workshops und Konzerten. Schön, so viele talentierte und starke Frauen* und auch ein paar Männer auf der Bühne sehen und hören zu können. Es könnte geradezu der Eindruck entstehen, wir haben die Gleichberechtigung auf den Musikbühnen schon erreicht.

In einer ihrer Moderationen an diesem Abend zitiert Mane Stelzer (Foto) von MELODIVA eine Studie der Malisa-Stiftung, derzufolge der Frauenanteil auf den Festivalbühnen im Jahr 2019 gerade einmal 16 Prozent betrug. Zum Beginn des Untersuchungszeitraums im Jahr 2010 lag dieser noch bei etwa 7 Prozent. Es tut sich also was, kleine Erfolge können durchaus gefeiert werden, aber nach oben ist immer noch ein „wenig“ Luft.

Das Jubiläum von MELODIVA war nicht nur eine Feier der vergangenen 40 Jahre, sondern auch ein kraftvoller Auftakt für die nächsten Jahrzehnte, in denen sich das Büro weiterhin für die Gleichberechtigung von Frauen* und nicht-binären Menschen in der Musik einsetzen wird. Der Abend wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Es war ein Fest der Musik und der gemeinsamen Vision einer gleichberechtigten Zukunft. Ein ganz besonderer Dank soll zum Abschluss noch an die vielen Personen gerichtet werden, die sich über die Jahre für diese Anliegen eingesetzt haben und das Frauen* Musik Büro/ MELODIVA unterstützt haben!

Du konntest nicht dabei sein? Hier geht es zur Bildergalerie:

Eine Kooperation des Frauen* Musik Büros und der Romanfabrik in Frankfurt

30.10. – 03.11.2024 NEW FALL FESTIVAL, Düsseldorf, Köln, Aachen

Getreu dem Motto VOLUME UP FOR UNDERREPRESENTED VOICES gibt das alljährliche NEW FALL FESTIVAL auch diesen Herbst wieder FLINTA*s eine Bühne.  Mit kostenlosen Konzerten, Panels und Workshops setzen sie sich mit den Themen Mehrfachdiskriminierung, Fremdzuschreibungen und Empowerment auseinander – dieses Jahr zum ersten Mal in verschiedenen Städten NRWs! Neben Konzerten von Mine (Foto: Simon Hegenberg), Kapa Tult uvm., erwarten euch auch spannende Panels, z.B. zum Thema Paritätisches Booking. Infos

 

31.10. – 02.11.2024 Super Silent 1, Berlin

Im Herbst wird es still, aber noch lange nicht ruhig: Die Konzertreihe SUPER SILENT eröffnet neue Klangwelten und bietet Raum innezuhalten. An drei aufeinanderfolgenden Abenden wird die Emmauskirche am Lausitzer Platz zur Bühne für Musik, bei der die Grenze zwischen Publikum und Künstler*innen verschwimmt. Die neue Konzertreihe entstammt den Köpfen der Macher*innen des XJAZZ! Festivals und wartet mit einem vielseitigen Programm auf: mit dabei sind u.a. Danae Dörken & Pascal Schumacher und Isabel Anders. Infos

 

31.10.-03.11.2024 Jazzfest Berlin

Das zweite große Geburtstagskind in der Runde – das Jazzfest Berlin wird sage und schreibe 60 Jahre alt! Gefeiert wird selbstverständlich mit einem aufregenden Line-up: Die US-amerikanische Pianistin Marilyn Crispell ist dabei gleich zweimal zu erleben – mit einem ihrer seltenen Soloauftritte am Eröffnungsabend und im Trio Tapestry um den Saxofonisten Joe Lovano. Starke weibliche Stimmen aus Europa bilden das BIDA Orchestra der Schlagzeugerin Sun-Mi Hong aus Amsterdam, das Quartett The Sleep of Reason Produces Monsters um die Turntablistin Mariam Rezaei aus London sowie das Trio um die Wahlberlinerin Camila Nebbia. Infos

 

01.11. – 30.11.2024 Zwischen den Stühlen, Bremervörde

Das Festival „Zwischen den Stühlen“ ist eine besondere Konzertreihe auf der Kulturbühne im Möbelmarkt der Bremervörder Beschäftigungsgesellschaft gGmbH. In dieser unkonventionellen Location mit Wohnzimmer-Atmosphäre wird den Gästen ein Mix aus Live-Musik und Lesungen geboten. Auf dem Programm stehen dieses Jahr das Folk-Pop-Duo Lina Bó (Foto: Marcel Brell), Frollein Motte uvm. Infos

 

02.11.2024 Post Jazz, Mainz

Der Tonkunst e.V. und das Alte Postlager präsentieren ein brandneues Festival in Mainz. Es erwarten euch drei Konzerte von Bands mit jungen Musiker*innen, die frischen Wind in die Szene bringen. Den Anfang macht das Quintett Mobilé (Foto: Franziska Gill) mit der Sängerin Laureen Mobo, das Genregrenzen ignoriert, um dem Publikum einen spannenden Mix aus Jazz, Funk, Soul und HipHop zu präsentieren. Weiter geht es mit dem Duo Voltige mit der Saxofonistin Kerstin Haberecht und dem Gitarristen Lukas Roos, deren gemeinsame Improvisationsmusik raffiniert zwischen mitreißend-analogem Experiment und digitaler Klangverfremdung changiert. Den Schlusspunkt setzt ein Konzert mit dem Quintett Fäzz, das sich mit der Sängerin Veronika Morscher und einem klassischen Streichquartett vergrößert, um der Musik Morschers, die an diesem Abend aufgeführt werden soll, einen adäquaten Rahmen zu liefern. Hin da! Infos

 

08.11. – 09.11.2024 Beautiful Noise, Siegen

Der Beautiful Noise Siegen e.V. hat sich auf die Fahnen geschrieben das kulturelle Leben im Großraum Siegen mit genreübergreifenden Konzerten und Festivals zu bereichern. Sie versuchen Acts nach Siegen zu holen, für die man sonst in die umliegenden Metropolen reisen müsste. Dabei konzentrieren sie sich besonders auf Female Fronted Acts, cool! Mit Evivine, Nicole Faux Naiv, Rina Pavar uvm. Infos

 

09.11.2024 Ettlinger Folknacht

Die Ettlinger Folknacht präsentiert dieses Jahr moderne Folklore aus dem Herzen Süddeutschlands – Quartett Fior – irische Musiktradition – Síolta – und eine Performance, die traditionelle Folk-Einflüsse und moderne Interpretationen mit Tanz kombiniert – Ensemble Hidrae. Außerdem gibt es tagsüber einen Tanzkurs für Anfänger*innen. Infos

 

09. – 17.11.2024 KlezMore Festival, Wien

Unter dem Motto Vielerorts findet das 21. Klezmore Festival Vienna erstmals mit neuem Team und neuen Ansätzen in der Kuratierung an zwölf Wiener Spielstätten statt. Im Fokus steht jiddische Musik, die einerseits durch Vertreibung und Exil geprägt, andererseits aber auch – damals wie heute – durch transkulturelle Begegnungen bereichert wurde. Dementsprechend vielfältig und international präsentiert sich das diesjährige Programm: vom Avantgarde-Elektro-Folk des britischen Streicherduos FRAN & FLORA (Foto: Jan Vaceanu-Staicov), über Zoë Aquas neuen transsilvanischen Klezmer, die Klezmer-Québécois-Fusion des kanadischen Ensembles Oktopus, bis hin zur sephardischen Musik der serbischen Gruppe Shira U’tfila. Ein besonderer Höhepunkt ist auch der Tanzabend mit der jiddisch-ukrainischen Exilband Druzi, die großteils aus geflüchteten Musiker*innen aus der Ukraine in Deutschland besteht. Infos

 

11.11. – 17.11.2024 Jazztival, Schloss Elmau

Das „European Jazztival“ bildet das alljährliche Highlight des Elmauer Jazzprogramms. Zur Jubiläumssaison versammeln sich dieses Jahr wichtige Wegbegleiter aus den vergangenen 25 Jahren im Konzertsaal des Schlosses. So zum Beispiel die amerikanische Saxophonistin mit drei Grammy-Nominierungen Lakecia Benjamin (Foto) und das neugegründete & bereits hochgelobte Duo Lightville. Infos

 

 12.11. – 14.11.2024 MOST WANTED: MUSIC, Berlin

Die MW:M ist die bedeutendste Musikbusiness-Konferenz in Berlin und ein aufstrebender europäischer Hotspot für Musik- und Kreativprofis aus der ganzen Welt. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Musik- und Kreativbranche der Zukunft zu gestalten – dabei setzt sie auf die praktische Vermittlung von Know-how, die Förderung von Netzwerken und Austausch sowie die Inspiration für neue Ideen und Geschäftsmodelle. Mit einem breiten Spektrum an Keynotes, Interviews und Debatten, praxisorientierten Workshops und Vernetzungsformaten deckt sie aktuelle und relevante Themen der heutigen Musik-, Technologie- und Kreativindustrie ab. Die MW:M findet in der Berliner Kulturbrauerei statt, wird aber von einer Vielzahl an Partnerveranstaltungen in der ganzen Stadt begleitet. Dieses Jahr heißt das Motto „Monetarisieren“ und die Teilnehmer*innen untersuchen, wie eine Branche mit Rekordgewinnen freundlicher, gerechter, sauberer, effizienter und erfinderischer werden kann – und gleichzeitig dafür sorgt, dass jede*r Geld verdient. MW:M24 findet vom 12. – 14. November in der Kulturbrauerei in Berlin statt. Das Programm umfasst interaktive Vorträge, Interviews und Workshops mit Expert*innen, experimentelle Networking-Formate und Live-Auftritte von Jules (Foto: Jannik Kaluza), King Josephine, Kat Frankie, KAMA Orchestra, OKAYALEX, Power Plush, LNA u.v.m. Impuls Brandenburg e.V. ist auch vor Ort und bietet Networking an. Außerdem werden die Listen to Berlin Awards verliehen, die 2017 ins Leben gerufen wurden, um Akteur*innen sichtbar zu machen, die oft fernab des Rampenlichts die Musikbranche der Hauptstadt gestalten. Infos

 

14.11.2024 Dürnitz Night Call, Stuttgart

Der Dürnitz Night Call ist ein Gemeinschaftsprojekt des Pop-Büros Region Stuttgart mit dem Landesmuseum Württemberg. Bei der Afterwork-Veranstaltung treffen DJ-Sets auf Führungen bis zur späten Stunde.  Aktuell läuft die Sonderausstellung „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung‟ und auch der musikalische Act des Abends ist politisch aktiv: Aglaia ist Queer-Feminismus ein großes Anliegen: damit mehr Frauen hinter den Decks kein Mythos bleiben, steht sie mit ihrem fast-forward Technosound für alle Frauen, die ins Rampenlicht gehören und sich ihrer Ausstrahlung und ihrem Wirkungsgrad bewusst sind. Infos

 

15.11. – 16.11.2024 LISTEN TO MUNICH pop.culture.summit. München

LISTEN TO MUNICH ist der zentrale Treffpunkt für Münchens Pop- und Musikszene und bringt Künstler*innen, Branchenprofis und Musikliebhaber*innen zusammen. Organisiert von der Fachstelle Pop im Feierwerk, bietet das Festival Konzerte, Panels und Networking-Events, die tief in aktuelle Themen der Musik- und Kreativbranche eintauchen. Mit inspirierenden Impulsen, Workshops und Live-Performances fördert LISTEN TO MUNICH die Vernetzung und Kreativität in der Münchner Musikszene. Infos

 

15. – 17.11.2024 Playground Festival, Weimar

Das 12. Playgroundfestival steht im Zeichen traditioneller deutscher Tanzmusik und einer lebendigen Aufführungspraxis in der Arbeit mit historischen Sammlungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Der Musik lauschen kann man beim Konzert von The Playfords (Foto), selbst aktiv werden bei einem Tanzworkshop mit Vivien Zeller, bei dem ausschließlich zu Live-Musik getanzt wird. Infos

 

21.11. – 23.11.2024 Blue Bird Festival, Wien

Und noch ein Jubiläum! Zum 20. Geburtstag lädt das Blue Bird wieder eine feine Auswahl an Songwriter*innen, Musiker*innen und Bands ins Wiener Porgy & Bess ein. Freuen könnt ihr euch dieses Mal auf die Ausnahmekünstlerin Wallis Bird (Foto: Tobias Ortmann), die mit energischem Gitarrenspiel und bewegenden Texten begeistert, das Chanson-Punk-Projekt ZINN aus Deutschland, das für seine introspektiven und poetischen Lyrics und einen experimentellen Sound steht und die amerikanische Musikerin und Poetin Vera Sola, deren dunkler, folkiger Sound Geschichten voller Melancholie und Tiefgang erzählt. Außerdem mit dabei: Kids with Buns, Myriam Gendron, Edna Million, Jessica Pratt, Clarissa Connelly und Reveal Party. Infos

 

21.11. – 23.11.2024 rejazz-festival, Berlin

Das rejazz-festival feiert seine fünfte Ausgabe im Jazzclub Schlot und setzt die 2020 begonnene Mission fort, weibliche Bandleader im Jazz ins Rampenlicht zu rücken. Das Festival hat es sich zum Ziel gesetzt, Musikerinnen eine starke Stimme zu geben und Zukunftschancen zu eröffnen. Durch die Präsentation von inspirierenden Vorbildern möchte das rejazz-festival eine vielfältigere und integrativere nächste Generation von Jazzmusiker*innen formen und ultimativ eine Zukunft mitgestalten, in der Musik für ihre Kunst geschätzt wird – frei von geschlechtsspezifischen Kategorisierungen und Urteilen. Mit Nancy Meier, Lucia Cadotsch,Taiko Saito, Heidi Heidelberg, Shabnam Parvaresh und Louise Jallu. Infos 

 

22.11. – 24.11.2024 WD*42 Festival, Bremen

Warum sind FLINTA*-Musik-Akteur*innen nach wie vor die Ausnahme vor, auf, und hinter deutschen Bühnen? Wo hakt es? Diese Fragen bewegen das WD*42 Festival bei der Programmgestaltung und genau dem versuchen sie entgegenzuwirken! Im und um das Kulturzentrum Lagerhaus in Bremen geht es darum festsitzende Rollenbilder zu lösen und den Wandel hin zu einer geschlechtergerechten Musik-Szene zu feiern. In den FLINTA* only Workshops wird ein Raum für Austausch und Empowerment geschaffen, bei vielen anderen Programmpunkten gilt explizit: All Genders Welcome! Jana Frank wird mit ihrer Band als Special Guest deutschsprachigen Indie-Pop mit Rock Attitüde präsentieren. Die ehemalige Sängerin und Bassistin der Prog Band „Eyevory“ geht erstmals mit ihrem Soloprojekt in voller Besetzung auf die Bühne – ihre oft feministischen Themen verpackt sie gekonnt und ohne erhobenen Zeigefinger in poetische Texte. Und im Anschluss: die komplett weiblich besetzte Psych-Rock Band MaidaVale aus Schweden (Foto: Dan Kendall). Infos

 

23.11.2024 AMORALL GLOBALL #1, Berlin

Zum 75. Geburtstag der Kulturvermittlerin, Salionère, Mode-Schöpferin und Köchin Mahide Lein (Foto) wird nach Berlin eingeladen, zum AMORALL GLOBALL Festival. Lein produzierte in den letzten 52 Jahren viele Events & Festivals mit breitgefächerten Ideen, die jetzt alle in einem Festival zusammenkommen sollen. Es spielt das AHOI-Orchester, außerdem gibt es Jam-Sessions mit Musik, DJs, Performances, Poetry, Filme, Talks & Kunst aus aller Welt. Infos

 

30.11.2024 WORLD DRUM FESTIVAL, Mannheim

Das letzte November-Jubiläum: beim dieses Jahr zum zehnten Mal stattfindenden World Drum Festival treffen sich Schlagzeuger*innen und Perkussionist*innen aus verschiedenen Weltkulturen an der Popakademie, um Musik zu machen, sich auszutauschen und zu Netzwerken. In einer Mischung aus Workshops, Masterclasses, Panels und Konzerten stellen sich Weltklasse-Solist*innen einem interessierten Fachpublikum vor und zeigen, was derzeit Stand der Dinge in der internationalen Drum- und Percussionszene ist. Kuratiert wird das World Drum Festival in diesem Jahr von Anika Nilles. Infos

Titelbild: Ylanite Koppens

Ihre musikalische Lebensgeschichte strotzt nur so vor Tatkraft! Dabei wurde ihr als Tochter eines Schmieds die Musik sicher nicht in die Wiege gelegt, zuerst lernte sie wie viele Kinder der 60er Jahre Flöte. Danach kamen Klavier, Rhythmus- und Jazzgitarre dazu. Erst in ihren Zwanzigern kam sie zu ihrer Lieblingsinstrumenten-Familie, der Percussion, als sie 1984 als Reiseleiterin in Marokko war. Die „Begegnung“ mit ihrer ersten Trommel muss einschneidend gewesen sein, denn noch im gleichen Jahr begann sie mit ihrer Ausbildung in afrikanischer, afro-kubanischer und brasilianischer Percussion, die sie nach Kuba und Brasilien führte. Parallel dazu begann ihre Bühnenkarriere 1984 mit der Frauen-Percussion-Band Black Magic Women. Anfang der 1990er-Jahre legte sie sich den Künstlernamen Aye Bee Groove zu und trommelte live zu House-Music von Frankfurter Szene-DJanes.

1990 gründete sie mit der Bassistin Uli Pfeifer und der Soulsängerin und Songwriterin Elke Voltz die Weltmusik-Formation Kick la Luna (Foto oben rechts: Wolfgang Schmidt Ammerbuch), die 1992 ihren ersten Auftritt hatte. Mit ihrer female Worldmusik begeisterten sie Menschen nicht nur in Europa, sondern auch den USA und Kanada und veröffentlichten neun CDs. Die Vision der Band ist eine kulturverbindende Worldmusic, die für Vielfalt und ein friedvolles Miteinander steht, Mut machen, berühren, mitreißen und aufrütteln will.

Im Jahr 1998 komponierte, arrangierte und inszenierte Anne Breick anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Frankfurter Müllabfuhr die Müllpercussion-Formation Ten on Tons. Die Mitglieder von Ten of Tons spielten zuerst nur auf Mülltonnen, später kamen dann auch Samba-Instrumente, Cajones, Congas und Djembés dazu und Ukulelen, Helikon und Sopransaxophon liefern die Melodien, kombiniert mit mehrstimmigen Ethno-Songs.

Unseren 1984 in Hamburg gegründeten Verein Frauen machen Musik e. V. holte Anne Breick als Vorstandsfrau 1989 nach Frankfurt und gründete hier das Frauen Musik Büro, das sich seitdem für die Vernetzung und Unterstützung von Musikerinnen* in der Popularmusik in Deutschland und darüberhinaus einsetzt. In diesem Kontext trat sie auch als Herausgeberin und Musikjournalistin des Frauen-Musik-Magazins Rundbrief in Aktion, eines zuerst als Informationsblatt für die Vereinsmitglieder gedachtes Magazin, das ab 1996 unter dem Titel Melodiva veröffentlicht wurde und in insgesamt 50 Printausgaben deutschlandweit in Buchläden und im Abonnement erhältlich war (alle Ausgaben sind übrigens im Archiv in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt gelistet und erhältlich). 2001 wurde die Printproduktion eingestellt und in das Online-Musikjournal MELODIVA überführt.

Damit nicht genug, gibt Anne Breick schon seit vielen Jahren ihr Wissen nicht nur in Workshops weiter. Von 2005 bis 2015 entwickelte und leitete Anne Breick die vom Hessischen Kultusministerium anerkannte zweijährige Percussion-Aus- und Weiterbildung „All around grooves“ in 4 Modulen (Afro, Latin, Brasil, Pop-Music). Seit 2006 ist sie zudem Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) in Frankfurt am Main und ist dort zuständig für die Ausbildung von Musiklehrer*innen mit den Schwerpunkten Rhythmische Grundlagen, Latin-Percussion (Cajon/Conga), Brasil-Percussion (Samba) und Pop-Musik-Rhythmen. Von 2012 bis 2020 gab sie künstlerisch-kulturelle Percussion-Workshops für benachteiligte Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren im Rahmen des Mentoring-Programms Joblinge gAG Frankfurt-Rhein-Main, wo sie nach wie vor ehrenamtlich tätig ist.

Im Oktober 2020 wurde Anne Breick in der Frankfurter Paulskirche mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet, die damit ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Frauen Musik Büro und als ehrenamtliche Mentorin bei der Joblinge gAG würdigten.

Liebe Anne, wir gratulieren dir zu deinem tollen Bühnenjubiläum. Ohne dich gäbe es uns nicht. Dafür wollen wir dir einfach mal Danke sagen!

„Worldmusic Revue“ live mit Aye Bee Groove:

10.10. Frankfurt, Club Voltaire, 19:30 Uhr (Tickets)
02.11. Offenbach, Rebell(i)sche Studiobühne, 19:30 Uhr (Tickets)

Live mit Kick La Luna:

12.10. Darmstadt, Bessunger Knabenschule, 20 Uhr (Tickets)
01.11. Darmstadt, Frauenzentrum anlässlich des 30. Jubiläums 16 Uhr
23.11. Frankfurt, Brotfabrik, 20 Uhr (Tickets)
06.12. Offenbach, Rebell(i)sche Studiobühne, 19 Uhr

Titelbild: Marion Cieplik

Infos

Was war der Anlass für die Gründung der Band?

Der Anlass der Gründung war, dass es uns noch nicht gab und es Zeit wurde, den Planeten mit unserer Existenz zu bereichern und zu verschönern!

Eine Klarinettistin wollte nicht mehr alleine spielen und fragte ihre Lehrerin Georgia Hoppe, ob sie nicht eine BigBand leiten wolle. Wollte sie, und hat dann eine Rhythmus-Fachfrau als Co-Leiterin ins Boot geholt, Alphabertha (Annette Kayser). Nach einigen Jahren folgte BertChen (Frauke Wessel) auf Georgia.

Gibt es Mitglieder die schon 20 Jahre dabei sind?

Ja, sogar 5! B.R.Tha, Betra, Bärte, Camembertha und Alphabertha. Wobei Camembertha, die immer extra aus Kiel angereist kommt, zwischendurch mal ausgestiegen war; das hat sie aber nicht ausgehalten und kam nach einer Weile zu uns zurück.

Hat sich bezüglich der Größe und des Bandalltags einiges verändert in diesen 20 Jahren?

Ja, wir sind jetzt 20 Jahre älter, schöner, klüger. Wir spielen deutlich besser, sind aber bei Proben immer noch ein anarchistischer, manchmal undisziplinierter Haufen.

Die Größe ist etwa konstant geblieben, und der „Bandalltag“ auch,- wobei eigentlich immer Feiertag ist, wenn wir uns treffen. Wir treffen uns 2mal monatlich für Probe mit Leiterin; außerdem an 1 bis 2 Probentagen und einem Workshop-Wochenende jährlich. Und natürlich bei Auftritten. Und bei unserer traditionellen Weihnachtsfeier, wo IMMER „Rudolf, the red nose reindeer“ gespielt werden MUSS. Das wurde schon vor 20 Jahren in der Jahres-Endzeit gespielt!

Wir sind unfassbar viele und haben einige Rückkehrerinnen, die nach einer Pause wieder bei uns sind. Geil, näch! Unser Gruppengefüge ist glücklicherweise ziemlich stabil. Einige treffen sich auch außerhalb der Band, sind befreundet, gehen in Konzerte, in Ausstellungen, feiern Geburtstag oder knacken auch mal einen Konflikt durch viel Feingefühl im Hintergrund… Wir proben immer noch genauso fleißig, schaffen aber in der gleichen Zeit weniger. Dafür sind wir, wenigstens manchmal, doch präziser und überhaupt noch viel besser als früher!!!

Gibt es bestimmte Kriterien, wer mitspielen darf?

Die Frau muss natürlich Bertha heißen! Sie muss nett sein, sie muss alt genug sein und natürlich muss sie gut spielen können und Rhythmusgefühl haben… und mit Geige hat man eher schlechte Chancen, aufgenommen zu werden. 

Wie setzt sich eure Band zusammen, sind es Frauen verschiedenen Alters?

Naja, unser Küken ist gerade 50 geworden. Dann geht’s steil aufwärts bis gegen Ende 60.

Wie entsteht euer Repertoire, wer sucht die Stücke aus?

Jede kann Stücke einbringen, dann wird abgestimmt. So sind zum Teil unterschiedliche Stücke zusammengekommen. Unser Repertoire ist höchst vielfältig und beinhaltet eher weniger traditionelle BigBand-Stücke. Die Bandbreite erstreckt sich von Swing über Latin und Folk bis zu Klezmer, Filmmusik und Neue Deutsche Welle. Viele unserer Arrangements sind von Berthen selbst geschrieben! Manchmal beauftragen wir auch jemanden oder jemand möchte was für uns schreiben. Unser Repertoire ist ziemlich groß und eine Wundertüten-Mischung!

Wenn ihr auf eure Geschichte zurückblickt: Was waren die besten Momente in den 20 Jahren BigBandBerthaBlau?

Wenn bei Proben ein neues Stück plötzlich zu “klingen” anfängt. Wenn bei unseren Auftritten das Publikum tanzt. Wenn am Ende des Auftritts der Saal tobt. Wenn wir bei unserem Workshop-Wochenende abends bis in die Puppen zusammensitzen und bei sehr viel Wein, Weib und Gesang die kreisch-lustigen und die traurigen Momente des Lebens miteinander teilen.

Wenn es auf der Bühne so richtig funzt, Zusammenhalt, viel gemeinsames Lachen. Die Band-Wochenenden im Wendland! Meine besten Momente waren z.B. während der Corona-Zeit das Proben in der riesigen superschönen Scheune in Neritz/ Wendland. Und letztes Jahr der Auftritt auf der Opernbühne in Kiel mit super Technik!

Wenn wir einen Hit aus unserer Jugend spielen und das Publikum hellauf begeistert ist, z.B. ein Stück von Weather Report, Michael Jackson, New Wave, eine Krimimelodie, Swing, den mein Vater bewundert hat oder von Ella Fitzgerald, die meine Mutter geliebt hat. Als wir in der Fabrik in Altona ein Kurzprogramm – neben anderen Stars – gespielt haben, ein Ort, an dem in meiner Kindheit sonntags zum Frühschoppen Oldtime-Jazz gespielt wurde, später internationaler Rock, Pop und Jazz. Da war ich so berauscht und habe oben zur Galerie geguckt und dann beinahe vergessen weiterzuspielen. Das Tollste war, als ich zu einem Konzert in einer anderen Stadt gefahren bin und meine gesamten Becken zu Hause hab stehen lassen. Unverschämtes Glück: Wir spielten in einer Musikschule und da konnte ich mich einfach bedienen.

Die besten Momente waren unsere alljährlichen Übungstage in Tüschau, weil wir dort in unsere Musik tiefer einsteigen als bei den Proben und gleichzeitig die Kontakte untereinander stärken und verbessern konnten. Und die Tatsache, dass bei den Konzerten in letzter Zeit das Publikum fast die ganze Zeit getanzt hat- heißt, dass wir nicht nur uns selbst, sondern auch unser Publikum mit unserer Musik erfreuen und bereichern können. Das beglückt mich sehr.

Seid ihr nach so langer Zeit immer noch aufgeregt vor Konzerten?

Ich bin manchmal aufgeregter als früher. Vielleicht kommt die Altersruhe, die Gelassenheit, ja noch. Aber ohne Lampenfieber würde ich auf keine Bühne gehen. Das macht ja Spaß. Und wenn es nicht zu viel ist, bringt es ja die notwendige Konzentration und Spannung.

Ja, nein, vielleicht? Ist wohl individuell verschieden.

Wie werdet ihr das Jubiläum feiern?

Zwei Konzerte, eins in Kiel, das zweite – das eigentliche Geburtstags-Konzert – am 11.11. um 19:30 Uhr im Goldbekhaus. Krachend, mit guter Laune und dem besten Publikum von allen!

Was plant ihr für die Zukunft?

Für die nächsten Jahre weiterhin steht erstmal an, zusammen Spaß haben, unsere Dompteusen immer mal wieder zur Verzweiflung treiben und so auf Trab zu halten, aber vor allem zur Verschönerung der Welt (optisch und akustisch) beizutragen. Nochmal 20 Jahre. Mindestens! Einfach weitermachen, so lange es geht und zwischendurch Kaffee trinken.

BigBandBerthaBlau sind:

Klarinetten: Bertinette Holzmann, BerthaLia Schreiber, Camembertha Wittig, Allibertha Ehnes
Sopran-Saxophon, Gesang: Bärta Ede
Alt-Saxophon, Flöte: Bertine Sander, Roberta Tammen, Bertrud Svensson
Tenor-Saxophon: Betra Neufeldt, Gilberta Peper, Brombeerta Lemcke
Bariton-Saxophon: Bert Walther; E-Bass: Liberta Jürs II.
Schlagzeug: Engelbertha Dietz, Kuniberta Koenen
Perkussion: Sabertha Mommert, B.R.Tha Stüben
Leitung: BertChen Wessel, Alphabertha Kayser

Großes Jubiläumskonzert 11.11.2023 – 19:30 Uhr
Hamburg, Goldbekhaus

AK 20,- / 10,-| VVK 17,- / 10,- | Tickets | Infos Vorverkauf

Infos

Autorinnen: Mia Grabow, Mane Stelzer

Seit inzwischen über 20 Jahren setzt sich der Frauenblasorchester Berlin e. V. für Sichtbarkeit und Förderung von Frauen* in der Blasmusik im Speziellen und in der Musikbranche im Allgemeinen ein: „Die Idee, die wir seit der Gründung haben, ist es, Laienmusiker*innen zu fördern, sowie zu zeigen, dass sie alles spielen können: Tuba, Schlagzeug und E-Bass neben der Klarinette und Flöte“, sagt Astrid Graf, Dirigentin und künstlerische Leiterin. Mittlerweile spielen in dem aus zwei Orchestern zusammengesetzten Dachverein mehr als 100 engagierte, ambitionierte Laienmusiker*innen im Alter zwischen 18 und 80 Jahren. Sie zeigen, wie Frauen* neben Beruf, Familie, Kindern oder Pflege von Angehörigen auf der Bühne als Orchester auf hohem musikalischem Niveau und mit ansteckender Energie ihr Publikum mitreißen. Mit Open-Air-Auftritten (Foto unten: Jana Legler), Konzerten in den großen Berliner Konzerthäusern und Benefizveranstaltungen haben sich die Orchester einen festen Platz in den Berliner Laienorchestern erspielt.

Bundesweit bekannt wurde das Frauenblasorchester Berlin durch den mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm “Kein Zickenfox” von Dagmar Jäger und Kerstin Polte. Die Freude am Musizieren, das Engagement und vor allem die Offenheit für Neues, die Lust, sich aufeinander einzulassen sind, was dieses Frauenkollektiv auszeichnet. Inzwischen sind einige Frauen gegangen, neue Frauen haben sich dazu gesellt, aber die Neugier und die Begeisterung für die Musik ist auch nach 20 Jahren noch zu spüren.

Simone (Foto: Nicole Schnittfinke) ist eine der Frauen der ersten Stunde. Sie spielt Trompete im Frauenblasorchester Berlin und ist seit der 3. Probe dabei. Aufmerksam auf das Orchester wurde sie durch eine Freundin, mit der sie bereits in einer Musikschulband spielte. Die Band hatte sich damals aufgelöst, ihre Trompete lag seitdem in der Ecke und staubte ein. Das war die Gelegenheit, das Instrument wieder in die Hand zu nehmen. Und die Tatsache, dass hier nur Frauen sind, hat ihr gefallen. „Ich fühlte mich dort von Anfang an total wohl. Ich habe schon immer Musik gehört, danach getanzt, Musik aufgelegt und plötzlich war ich mitten in der Musik. Da wurde mir bewusst, was der Begriff „Klangkörper“ bedeutet. Ich war Teil dieses Körpers und das ist bis heute ein tolles Gefühl.” Simone hat erst mit 30 Jahren angefangen, Trompete zu lernen. Sie hat im Orchester in der 3. Trompete begonnen und spielt heute 1. Trompete. Bianca Kliese hat mit ihr gesprochen.

Wie war der Anfang?

Es war sehr familiär, wir wussten viel voneinander. Es war alles neu und aufregend. Allein die Namensfindung war spannend und später die Gründung des Vereins, um alles auf ein solides Fundament zu stellen.

Wofür stehen 20 Jahre Frauenblasorchester Berlin für Dich, Simone?

Für mich ist das Orchester 20 Jahre Lebenszeit. Diverse Freundschaften und auch Liebschaften innerhalb des Orchesters haben sich ergeben. Es wurden Kinder geboren, wir mussten von Frauen Abschied nehmen, wir haben Krankheiten erlebt und das Älterwerden – das ganz normale Leben im Kleinen. Wir leben Demokratie und Diskussionen. Gemeinsam einigen wir uns auf Stücke und Entwicklungen innerhalb des Orchesters. Es ist nicht alles heile Welt. Der kleinste gemeinsame Nenner ist die Musik. Astrid, unsere Dirigentin, hat uns oft Sachen zugetraut, wo wir selber verunsichert waren, ob wir das schaffen. Sie hat irgendwie so ein Urvertrauen, dass wir das meistern.

Wer Simone beim Spielen erlebt, fällt sofort ihre Spielfreude auf. Für sie ist Musik immer auch Bewegung. Das Stehen in der letzten Reihe gibt ihr die Möglichkeit, nicht nur die Noten zu spielen, sondern mit ihren Bewegungen sich auszudrücken und die Freude an der Musik sichtbar zu machen. „Wenn nach dem Konzert jemand zu mir kommt und sagt, dass mir die Spielfreude anzusehen ist und es Spaß macht, mir zuzuschauen, ist das ein großes Lob für mich.“

Wie ist es mit der Aufregung vor Konzerten?

In einem Orchester bist Du nicht so exponiert wie in einer Band. Wenn etwas schief läuft, verteilt sich das auf mehrere Schultern und das hilft mir bei der Aufregung.

Ich habe Simone gefragt, was für sie bis heute das Aufregendste im 20-jährigen Orchesterleben war.

Das war eindeutig das erste Konzert in der Philharmonie. An diesem Ort wird die hohe Kunst der Musik zelebriert, es spielt dort sonst nur die Crème de la Crème der klassischen Musik und plötzlich spielen wir da. Ich war stolz. Der Saal war ausverkauft und alle waren wegen uns gekommen. Ein sehr beeindruckender Moment. Wir hatten viele Erlebnisse: die Konzertreise nach Franken, die Probenwochenenden, die Uraufführung von Susanne Stelzenbachs „Luftspiel“, die Dreharbeiten zum Dokumentarfilm – aber dieses erste Konzert in der Philharmonie bleibt für mich das Prägendste.

Wie lange willst Du im Orchester spielen?



Solange ich die Trompete noch halten kann, meine Finger mitmachen und die Kondition reicht, bleibe ich dabei. Für mich ist es ein einzigartiges Orchester und ich will wissen, wie es weitergeht. Ich bin in einem großartigen Projekt, das Teil meines Lebens geworden ist. Das möchte ich gern noch eine Weile begleiten.

Simones Devise ist bis heute, immer wieder Neues zu beginnen. Getreu diesem Motto begann sie mit 50 Jahren Schlagzeug zu spielen. Beim großen Frauen*BrassMob, veranstaltet vom Frauenblasorchester Berlin e.V. mit seinen beiden Orchestern, dem Berliner Frauenensemble holz&blech und dem Frauenblasorchester Berlin zusammen mit knapp 200 Frauen im Juli, stand sie nicht bei den Trompeterinnen, sondern spielte Schlagzeug. „Es ist nie zu spät, etwas Neues auszuprobieren und zu lernen. Wir müssen uns nur trauen und es umsetzen!“ Wir dürfen gespannt sein, welches Instrument sie mit 70 Jahren beginnt.

Am 09.09.2023 könnt ihr das Frauenblasorchester Berlin und das Berliner Frauenensemble holz&blech beim großen Jubiläumskonzert live erleben! Euch erwarten yiddishe Melancholie, afrikanische Rhythmen, Tango Nuevo, hotter Jazz, Ska, Funk, leidenschaftlicher Latin, legendärer Rock, norwegischer Groove und mehr… 

9. September 2023, 19 Uhr, Großer Sendesaal des rbb
Veranstaltungsort: Haus des Rundfunks, Masurenallee 8 – 14, 14057 Berlin
Tickets für 14 €/12 € ermäßigt (inkl. Gebühren)

(Titelbild: Nicole Schnittfinke) 

Veranstaltung | Infos

Neues Album „Nicht ohne uns“ (VÖ Ende Juni 2022)

Ob Soul oder Salsa, Funk oder Fußballhyme, Brazil oder Balladen – die fünf Musikerinnen von KICK LA LUNA spielen seit 30 Jahren erfolgreich in der Musikszene. Die Latin-Rhythmen von Anne Breick, der Funk-Bass von Uli Pfeifer, die kraftvolle Soul-Stimme von Elke Voltz, das sind die Ur-KICKs. Die brasilianische Drummerin Angela Frontera und zuletzt die Salsa-Keyboarderin Christiane Sattler ergänzen seit einigen Jahren das Quintett. Die Band aus Frankfurt am Main bietet mitreißende Konzerte mit Entertainment-Qualitäten. Ihre Songs bieten eine unglaublich stilistische Vielfalt, machen Mut, berühren, gehen unter die Haut und bringen politische wie frauenpolitische Statements auf den Punkt. KICK LA LUNA ist in Deutschlands Worldmusic-Szene eine Institution. Mit ihrer 10. Jubiläums-CD „Nicht ohne uns“ will die Band auf die Situation von Frauen aufmerksam machen und für Gleichberechtigung und gegen Rassismus anspielen – verpackt mit positiver Energie – das steckt an!

Die Geschichte der KICKs

Die „Ur“-Kicks Anne Breick, Elke Voltz & Uli Pfeifer

Den ersten Kick für die KICKs gab einst Anne Breick. Sie suchte Mitstreiterinnen für eine Band und begegnete 1990 Uli Pfeifer und 1991 Elke Voltz. Sie probten im Frankfurter Stadtteil Nordend. Nach einiger Zeit hatten sie das Gefühl, jetzt muss ein Name her und sie entschieden sich für eine englisch-spanische Wortkombination. Dies repräsentierte die Weltsprachen, in denen man sang, aber auch das weibliche Element, denn der Mond – LA LUNA – ist in den mediterranen Sprachen femininer Natur. Das Trio fand bald mit Gitarristin Jutta Keller zum Quartett zusammen. Ihren ersten Auftritt hatte KICK LA LUNA am 8.6.1992 beim Open-Air-Jazz-Festival in Heppenheim, und 1994 veröffentlichte die Band ihr erstes Album „Kick La Luna“ mit kraftvollen Songs wie „Funky woman“ und „Gandalami“. Dann ging es schnell aufwärts, Auftritte im Fernsehen wie auch im Ausland folgten. 1996 spielte KICK LA LUNA etliche Konzerte in den USA und Kanada. Im gleichen Jahr fand die Gründung ihres eigenen Labels Turbulent Records statt und man entschloss sich zur zweiten CD „Secret Waves“. Die Band wurde immer populärer, die Alben folgten in kürzeren Abständen: „Celebrate“ 1997 (eine Maxi-CD zum fünfjährigen Jubiläum) und 1998 „Lucina lacht“, hier zum ersten Mal mit Angela Frontera an den Drums und von Edo Zanki co-produziert. Ihr politisches Engagement drückten KICK LA LUNA 2000 mit einer Benefiz-Single gegen Rassismus aus: „Die Rose“ – einem mutigen Remake des Weihnachtsklassikers „Es ist ein Ros‘ entsprungen“. 2002 folgte mit etlichen Gastmusikern „Bridges To You“ und einem ihrer Song-Klassiker „Strong Tears“. Danach kam es 2006 zur ersten personellen Veränderung. Jutta Keller verließ die Band. Mit dem Einstieg der Gitarristin und Sängerin Zélia Fonseca im gleichen Jahr verstärkte sich das brasilianische Element der Gruppe. Bis 2016 war sie festes Mitglied. Nach dem Album „Song in my Soul“ von 2008 hatte KICK LA LUNA zur Frauen-Fußball-WM ihre Hymne „Hier sind wir!“ als Single-CD parat und spielte zur Eröffnung im HR-TV. 2012 erschien ihre CD „Sommer unterm Mond“. Die Gruppe produzierte bislang neun Alben. Das zehnte Album „Nicht ohne uns“ zum 30-jährigen Jubiläum ist gerade in Vorbereitung, welches wie zuletzt von David Lang mitproduziert wird.

Inzwischen hat sich KICK LA LUNA längst auch international einen Namen gemacht. Es gab unzählige Auftritte von Wien bis Valencia, von Montreal bis San Francisco, von Zürich bis Amsterdam. Die Band begeisterte ihr Publikum auf internationalen Musikfestivals in Wales (2007), der Niederlande (2008) oder der Schweiz (2010). KICK LA LUNA repräsentierte zudem Deutschland 2006 auf der Weltfrauenkonferenz in Paris. Ebenso vertrat sie die Stadt Frankfurt am Main 1995 beim Ungarischen Busco-Festival in Budapest sowie 2011 beim Stadtfest in Krakau.

Die Band

Mit Kick la Luna verbindet man vor allem auch die Stimme von Elke Voltz. Ihre unglaubliche Soulstimme, aber auch ihre große stimmlichen Bandbreite sorgen für Gänsehaut. Mit ihrer Bühnenpräsenz reißt sie jedes Publikum mit. Die meisten der engagierten Songs der Band stammen aus ihrer Feder. Seit 1995 leitet sie quer durch Deutschland und die Schweiz Kurse zu Stimmermutigung und Gesang, auch in Kooperation mit anderen Künstlerinnen (Poesie und Malerei). Zusätzlich ist sie mit ihrem Soloprogramm unterwegs. Sie hat mittlerweile  vier Solo-CDs veröffentlicht, u.a. mit dem preisgekrönten Produzententeam des „Rilke Projekts“.

Die Frankfurter Perkussionistin Anne Breick prägt mit ihrer Cajon und diversen Perkussionsinstrumenten aus aller Welt den „Puls“ der Kick La Lunas. Wenn sie das Publikum zum Mitmachen einlädt, dann kocht der Saal. Sie ist seit 2006 Dozentin an der Hochschule für Musik HfMDK in Frankfurt, hat ihre eigene Perkussionsschule im Nordend, gibt Trommel-Workshops und coacht Bands im In- und Ausland. Auch das von ihr mitgegründete Frankfurter Frauenmusikbüro sowie das erste Frauen-Musik-Magazin Deutschlands „Melodiva“ wären ohne ihre ehrenamtliche Arbeit nicht denkbar. Dafür wurde sie 2020 mit dem Ehrenpreis des Landes Hessen ausgezeichnet.

Bassistin Uli Pfeifer ist die musikalisch tragende Säule der Band. Sie setzt die Chöre und beflügelt mit ihrer warmen Altstimme den Kick la Luna-Sound. Viele KICK-Songs sind von ihr geschrieben. Außerdem ist sie als Komponistin, Sängerin und Bassistin mit ihrem Trio „Friends in high Places“ unterwegs. Ihre Leidenschaft für Musik und deren Wirkung vermittelt sie seit 2013 als Professorin für Musik in der Sozialen Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences.

Die Brasilianerin Angela Frontera steht seit 1998 mit den Kicks auf der Bühne. Die gefragte Drummerin hat einen unverwechselbaren Stil, geprägt von ihrer brasilianischen Heimat und verbunden mit ihrer großen Erfahrung in internationalen Pop-Bands. Ihre unerreichbaren Drumsolis lassen so manchen Schlagzeug-Gott vergessen. Sie hat schon unzählige Stars von Nina Hagen, Grace Jones bis Airto Moreira begleitet, gehörte als Gast zur „Harald Schmidt Show Band“, gastierte bei der HR-Big-Band und brachte zwei Solo-CDs heraus.

Seit 2016 ist Christiane Sattler dabei und heizt als Latin-Pianistin zusätzlich an. Dadurch wurde der Sound voluminöser und poppiger. Die Musikerin und Klavierpädagogin fühlt sich in der Klassik genauso zu Hause wie im Salsa oder in der Popmusik. Durch ihre Vielseitigkeit hatte sie schon Engagements in über 50 Bands und gibt Workshops für Salsa-Piano.

Die Musik

KICK LA LUNA – was macht diese Band so einzigartig? Ihr eigener Stil, ihr eigener Weg! Charakteristischer mehrstimmiger Gesang, kraftvolle Soulstimmen, mitreißende Hooklines, komplexe afro-brasilianische Rhythmen, moderne Salsa-Arrangements, Funk-Riffs und engagierte Texte sind die Markenzeichen ihrer Songs. Sie haben sich nie danach gerichtet, wie eine Ethno-Band zu klingen hat, legten sich vor allem nie auf weltmusikalische Genres fest. Lange bevor es Begriffe wie Crossover oder Mestizo in der Szene gab, waren die KICKS mit ihrer Mischung der Musik verschiedener Kontinente, packender Rhythmen und davon inspirierter eigener Songs schon der Zeit voraus. Ihre beständige Neugierde, ihre unkonventionellen Ideen und die Begegnungen mit Musiker*innen aus anderen Kulturen liefern eine immer umfangreicher werdende musikalische Weltreise. Vor allem aber hat KICK LA LUNA gezeigt, dass sich eine Gruppe von Musikerinnen in der eher männlich dominierten Szene durchsetzen kann, weil sie ihr Publikum mit ihrem instrumentalen Können, ihrer Bühnenpräsenz, ihren Entertainerqualitäten und Texten voller Empowerment stets überzeugt.

Der eigene Weg

Es hat sich für KICK LA LUNA gelohnt, nie einem momentan gefragten Trend zu folgen, der morgen vorbei sein kann, sondern den eigenen Weg zu gehen. So gründete sich die Gruppe 1992 ausgerechnet mitten im Techno-Hype der Stadt Frankfurt am Main und baute 1996 ihr Label Turbulent Records auf, das bis 2006 bestand. Deutsche Gruppen, die damals Weltmusik spielten, kopierten oft nur traditionelle Stile. Die Verbindung von ethnischer Musik mit Funk oder Pop war zu jener Zeit noch ungewöhnlich und dass dies eine rein weibliche Band wagte, sowieso. Als sich Mitte der 90er-Jahre Weltmusik und elektronische Musik immer mehr verbanden, war ihre Entscheidung, eine primär akustische Band zu bleiben, ebenfalls gegen den Trend. Da wundert es nicht, dass einer ihrer Titel „Tanze aus der Reihe“ heißt. Bei KICK LA LUNA ist für jeden etwas dabei, denn eine deutsche Band mit derartiger Vielfalt wird man so schnell nicht finden. Nach 30 Jahren kann KICK LA LUNA selbstbewusst sagen, ihr wagemutiges Konzept hat sich durchgesetzt und sie bringt auch große Hallen zum Beben.

In der schnelllebigen Musikszene schaffen nur wenige Bands, 30 Jahre zusammenzubleiben. Was ist das Geheimnis der KICKs? Uli Pfeifer bringt es auf den Punkt: „Wir sind gemeinsam als Arbeitskolleginnen, Freundinnen, ja fast als Familie durch Krisen und schlechte Zeiten gegangen.“ Entsprechende Lieder wie „Deep inside so strong“ bringen diesen Zusammenhalt zum Ausdruck, mit denen die Band auch junges Publikum zieht. Wenn auch bei den KICKS jede Musikerin zwischendurch eigene Wege geht, führen diese gerade zur beständigen Inspiration ihres Sounds. KICK LA LUNA lebt die Vision einer mehrsprachigen und damit kulturverbindenden Worldmusic. Ihre Texte und Kompositionen stehen für Vielfalt und ein friedvolles Miteinander. In einer Zeit zunehmenden Hasses und Diskriminierung wird eine solche Band mehr gebraucht denn je. (Autor: Hans-Jürgen Lenhart)

Discografie 1994-2022

30 Jahre Kick La Luna – eine Hommage in 30 Miniaturen

1. Kick La Luna – eine Band, fünf Frauen, zehn CDs – und 30 Jahre Ethno-Crossover-Musik mit unverwechselbarem Sound.

2. Kann es sein, dass die Schreiberin dieser Hommage feuchte Augen bekommt, weil sie in Erinnerungen an die ersten Konzerte der Kicks in den 90ern denkt?

3. Kick La Luna – eigentlich doch ein ganz schön frecher Bandname. Da wird unser alter, lieber Erdtrabant, der Mond, getreten.

4. Nö, würden die Kicks da jetzt sagen. Zum einen heißt es nicht „der Mond“ sondern „la Luna“, also „die Mondin“. Und ein „Kick“ ist doch kein „Tritt“ – sondern pure Energie und Lebensfreude!

5. Ja, ja, aber die Nostalgie ist doch ganz schön stark. Was waren wir alle jung und die vier Kicks – die Sängerin Elke Voltz, die Bassistin Uli Pfeifer, die Percussionistin Anne Breick und die Gitarristin Jutta Keller – wagten den Sprung auf die Bühne.

6. 1992, Heppenheim. Songs, die sofort ins Blut gingen, die uns tanzen ließen und die wir begeistert mitgesungen haben.

7. Sommer 1994. Frankfurt im Sinkkasten. Ein kleiner Club in Frankfurts Zentrum, den es schon lange nicht mehr gibt. Die Kicks haben ihre erste CD herausgebracht.

8. So eine tolle CD! Mit wunderschönem Cover, blau, mit weißer Mondsichel und einer Frau, die mit den Sternen tanzt. Toll! Ich klaue mir nach dem Konzert ein Konzertplakat mit diesem Cover….

9. Wenige Monate später. Wir singen abends beim Heimgehen von der Frauendisco lauthals „Sto mi e milo“ von der ersten Kicks-CD durch die Darmstädter Strassen.

10. 1996. Jetzt sehen wir rot! Die zweite Kicks-CD kommt heraus. Wieder mit tollem Cover, ganz in Rot-und Orangetönen. Feurig! Genauso wie die Songs darauf!

11. Die Kicks springen über den großen Teich! Konzerte in den USA und Kanada!

12. Zeit für eine Pause? Nein, im Gegenteil, es bleibt turbulent! Mit der Gründung des eigenen Labels „Turbulent Records“ werden die Kicks noch professioneller.

13. Nicht zu bremsen sind sie, diese Damen! Jetzt feiern sie bereits ein Jahr später, 1997, auf ihrer dritten CD „Celebrate“ – und wie!

14. Auf „Celebrate“ wird auch wird auch gerappt uff hessisch mit „de kappe RAP“. Wir rappen alle mit!

15. Doppelte Drum-Power! Die Percussionistin Angela Frontera gibt seit 1998 den Kicks zusätzliche Kicks!

16. Schöpferische Pause? Bei den Kicks? Das wäre ja wohl gelacht! Mit „Lucina lacht“ kommt 1998 die vierte CD, bunt und voller Lebensfreude.

17. Farbe bekennen gegen Rassismus! Ganz in gelb kommt die Single „Die Rose“ 2000 im Kampf gegen Rassismus heraus.

18. Schöpferische Pause. Aber nur, was CDs angeht. Konzerte gibt`s zuhauf, landauf, landab, von Amsterdam über Lübeck nach Bern…

19. Brücken schlagen, das können sie auch, die Kicks! 2002 kommt der Silberling „Bridges to You“ heraus.

20. Hilfe, die Kicks fallen auseinander! 2006 verlässt die Gitarristin Jutta Keller die Kicks.

21. Fehlalarm! Mit Zélia Fonseca an der Gitarre sind die Kicks wieder vollzählig.

22. Die musikalische Palette der Kicks erweitert sich. Auf „Song in My Soul“, die 2008 herauskommt, wird es noch vielfältiger und bunter.

23. Volltreffer! Pünktlich zur Fußball-WM der Frauen landet die Single „Hier sind wir“ in unseren CD-Playern.

24. Sommer 2012. Warme Nächte. Vollmond. Mit „Sommer unterm Mond“ schlagen die Kicks ruhigere, besinnlichere Töne an. Wunderschöne Melodien.

25. 2012. Zwanzig Jahre Kicks. Rauschendes Jubiläumskonzert im Saalbau Frankfurt.

26. Vamos a España! Konzerte der Kicks in Valencia 2015.

27. Ein Klavier, ein Klavier! Statt Zélia Fonseca ist die Pianistin Christiane Sattler bei den Kicks dabei.

28. Silberhochzeit! 2017 feiern wir Fans 25 Jahre Lovestory mit den Kicks in der Brotfabrik Frankfurt.

29. Die Schreiberin hält inne, läßt die Kick-Jahre Revue passieren und singt laut:

30. WIR FEIERN EUCH, KICK LA LUNA! Danke für 30 Jahre female Ethno-Musik! Auf die nächsten 30 Jahre! (Autorin: Marion Möhle)

CD-Release-Tour zum 30. Jubiläum:

Sa 09.07. Grüne Soße Festspiele – Frankfurt, Rossmarkt 20 Uhr (Open Air, Eintritt frei)
Sa 23.07. Marktplatz Telgte (Open Air)
Fr 07.10. Tübingen, Sudhaus
Sa 15.10. Darmstadt, Bessunger Knabenschule
Sa 12.11. Frankfurt, Brotfabrik

Infos

Titelbild: Wolfgang Schmidt Ammerbuch

Am Anfang war die Subkultur. Frankfurter Bands und Kulturinitiativen suchten Anfang der 90er nach bezahlbaren und sicheren Räumlichkeiten, in denen sie proben und arbeiten konnten: das Projekt Kulturwerkstatt war geboren. Auf eigene Initiative und Kosten bauten sie die ersten Proberäume in ehemaligen Kriegsbunkern in Frankfurt aus. Im Germaniabunker begannen gleich mehrere Vereine und Kulturinitiativen ihre Arbeit: Medienwerkstatt, Naturfreundejugend, Waggong, VirusMusik/Kick e. V. und die Theatercompagnie Tagträumer.

Die in den Musikbunkern probenden Bands bekamen mit Sepp’l Niemeyers Initiative „Kick“ eine kulturpolitische Vertretung, die die regionale Musikszene auf der 1. Frankfurter Rockmesse 1991 und einem Bandkatalog öffentlich sichtbar machte und mit ca. 10.000 Konzertbesucher*innen äußerst erfolgreich war. Zahlreiche neue Veranstaltungsformate, Radio & TV-Sendungen (VirusMusikRadio, NewcomerTV, Standort) und viele Slots auf Frankfurter (Festival-)Bühnen bieten bis heute für der lokale Musikszene und vor allem Newcomer*innen eine wichtige Plattform.

Die jahrelange Öffentlichkeitsarbeit und das Engagement der Musikbunkervereine zahlte sich aus, 1993 kaufte die Stadt fünf Bunker auf und stellte sie Bands zur Verfügung. Irmgard Tennagels begann ihre Arbeit als „Beauftragte für Popularmusik“ und wurde mit einem eigenen Etat für Projektförderung ausgestattet, die auch der Kulturwerkstatt zugutekam. Heute verwaltet das soziokulturelle Zentrum im eigenen Haus 22 Proberäume und 9 weitere in Bürgerhäusern, die von Musik- und Theatergruppen genutzt werden.

Auch die Frauen* organisierten sich. 1995 begann die Kooperation von Waggong mit uns, dem Frauen Musik Büro. Es entstanden die ersten all female* Workshops, zunächst unregelmäßig an Wochenenden in der Kulturwerkstatt. Von 1998 bis 2017 bescherte die Hessische Frauen Musik Woche (Foto: FMW Abschlusskonzert 2009) unzähligen Musikerinnen* inspirierende Musikwochen in verschiedenen Tagungshäusern. 1996 startete „rocketta“, das Hessische Rockmobil für Frauen* und Mädchen*, gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, mit mobilen landesweiten Weiterbildungsangeboten. Bis heute zählt das Team von Waggong e.V. zu unseren engsten Kooperationspartner*innen, mit denen wir bereits zahlreiche Workshop-Wochenenden und Nachwuchs-Projekte (Girls That Rock, Girls‘ Day, Songwriting Workshops, Miezenabend, Hörspiel u.v.m.) veranstaltet haben.

Betritt man heute den Germaniabunker, sieht man vor allem Schüler*innen auf dem Weg zum Musikunterricht oder Musiker*innen auf dem Weg zur Ensembleprobe. Kein Wunder, denn die Weiterbildung von Musiker*innen aller Altersstufen macht einen großen Bereich der soziokulturellen Arbeit im Germaniabunker aus. Neue Unterrichtskonzepte und ein großes, stilistisch breit gefächertes Angebot an Ensemblekursen und Workshops von Jazz, Weltmusik, Fusion, Pop, Rock, Improvisation bis zur Klassik geben mehr als 2000 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine musikalische Heimat und bereiten auch angehende Profis auf Studium und Beruf vor. Rund 60 Dozent*innen, die selbst in der Freien Musikszene aktiv sind, stehen dabei den Schüler*innen zur Seite.

Auch die Gitarristin Katrin Zurborg (rechts im Bild, Foto: Natalie Färber) und ihre Kollegin, die Schlagzeugerin Uta Wagner, gehören zum Lehrpersonal. Seit vielen Jahren proben sie selbst mit ihren Bands im Bunker und geben dort Workshops. Im letzten Jahr sind sie als Verstärkung zum Team von Maria Schmitt und Fritz Müller dazugekommen. Schmitt und Müller hatten den Verein Waggong e.V. federführend aufgebaut und maßgeblich gestaltet, man konnte in ihrem Büro immer auf ein Schwätzchen vorbeischauen. Was hat sich das neue Team für die Zukunft vorgenommen? „In erster Linie wollen wir die Institution Kulturwerkstatt Germaniastraße weiterführen wie bisher“, sagt Zurborg. „Jedoch bleibt in der Regel nichts, wie es einmal war, sondern alles entwickelt sich weiter. So wollen wir uns natürlich auch weiterentwickeln und für unsere Dozent*innen und „Kund*innen“ das Kulturzentrum sein, dass sie sich wünschen. Da es mittlerweile viel mehr Ensemble-Unterricht und Workshop-Angebote gibt als noch vor 30 Jahren, werden wir unseren Schwerpunkt in die Vermittlung und Vernetzung der Frankfurter aber auch der Hessischen Kulturszene insgesamt setzen. Ebenso ist der Bedarf nach Proberäumen so hoch wie nie zuvor. Auch dies wird weiterhin einer unserer Schwerpunkte sein“.

Für die weitere Zukunft des soziokulturellen Zentrums hoffen die Betreiber*innen, dass die regelmäßige Förderung durch die Stadt Frankfurt und durch das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst weder gekürzt noch gestrichen wird. „Dazu gehört aber auch eine langfristige Planungssicherheit: im kommenden Jahr läuft der Mietvertrag des Germaniabunkers mit der Stadt Frankfurt aus. Die Entwicklung der letzten 30 Jahre hat gezeigt, was alles möglich ist, wenn man keinen auslaufenden Mietvertrag oder eine stattliche Mieterhöhung zu erwarten hat“, erklärt Katrin Zurborg. „Wir wünschen uns, dass der Mietvertrag zu ähnlichen Bedingungen wie bisher erneuert wird. Und auch wenn die Mietkosten sich erhöhen müssen, dann bitte nur um ein geringes Maß, damit die durch Corona ohnehin schon gebeutelten Musiker*innen und Künstler*innen, die bei uns einen Proberaum haben oder regelmäßig anmieten, sich die Miete weiterhin leisten können“.

Nachdem die Coronpandemie 2020 einer Jubiläums-Feier einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, stehen die Zeichen jetzt gut und dem geplanten Open-Air-Festival kann eigentlich nur noch das Frankfurter Wetter im Wege stehen. Los geht es am Freitag, den 10.06.2022 um 16 Uhr mit einer Veranstaltung mit geladenen Gästen: Am Eröffnungstag wollen die Teams von Waggong e.V. und VirusMusik mit Förder*innen und Gästen aus Politik und Presse ins Gespräch kommen und über die bisherige Entwicklung und die Perspektiven der nächsten Jahre sprechen. Am Samstag ist dann das Publikum ab 15 Uhr herzlich eingeladen, sich im Garten der Kulturwerkstatt einzufinden, wenn Bands der im Germaniabunker arbeitenden Künstler*innen sowie ihre von ihnen angeleiteten Ensembles Konzerte geben.

Samstag, 11. Juni 2022 Livemusik im Garten (Eintritt frei)
15 Uhr: Duolog feat. Carl Clements (Jazz/Worldmusic)
16 Uhr: Tiefenrausch Klangkombinat (Fusion)
17 Uhr: Anonyme Saxophoniker (experimentelle Blasmusik)
18 Uhr: Dins (Jugendrockband)
19 Uhr: Vokalwerkstatt (Chormusik)
20 Uhr: Maison Manouche (Swing/Gypsy)
21 Uhr: …N.N.

Sonntag, 12. Juni 2022 Bunter Familien-Nachmittag mit Kinderliedermacher*innen (Eintritt frei)
15 Uhr: Ferri (Kinderliedermacher aus Frankfurt)
16 Uhr: Andrea (Phantasievolle Bewegungslieder)
17 Uhr: Iso Herquist (Musikanarchistisches Family Entertainment)
18 Uhr: Abschlusskonzert mit dem Waggong Jazz Trio (groove Jazz)

 Für leckeres Essen & Getränke ist an allen Tagen gesorgt. Der Eintritt ist frei!

Programm | Waggong e.V. | VirusMusik