Die Corona-Pandemie hat dem letzten Jahr ihren Stempel aufgedrückt und viele strukturelle Probleme und Ungleichheiten offenbart. Umso wichtiger ist es jetzt, eine Vision und konkrete Politik für eine geschlechtergerechtere Gesellschaft zu fordern, in der Systemrelevanz die Anerkennung, Zeit und Entlohnung bekommt, die ihr gebührt. Pandemiebedingt musste der Internationale Frauen*tag am 8. März 2021 allerdings vor allem im Netz stattfinden. Hier ein paar Highlights:

Das FRAUENREFERAT FRANKFURT macht eine Story auf Instagram mit euren Beiträgen. Schickt bis zum 8. März euer Foto mit eurem Statement zum diesjährigen Frauen*tags-Motto „Am Internationalen Frauen*tag kämpfen wir für (…)“ direkt an den Instagram Kanal des Frauenreferates: @frauenreferat_frankfurt. Es lädt alle Frankfurter*innen, Feminist*innen und Einrichtungen der Frauen*-/ Mädchen*- arbeit ein, sich über den Hashtag #wirkämpfenfür solidarisch und aktiv zu beteiligen. Bei Nachfragen bitte per Mail oder unter Tel. 069-212-35319 melden.

Das Frauenbüro der Stadt Offenbach lädt vom 05.-15.03.2021 zu FRAUEN KUNST RAUM, einem feministischen Spaziergang an 5 Orte in Offenbach ein, die Arbeiten von Künstlerinnen* präsentieren.

Die KEYCHANGE Initiative – die unterrepräsentierte Musikerinnen* in der Musikindustrie empowern möchte – organisiert eine digitale Konferenz am 08.03. ab 15:15-18:30 Uhr. Interessierte können sich – falls sie noch keinen Zugang zur Digitalplattform haben – hier für 6,59€ ein Ticket holen.

Am 07.03.  präsentiert das Duo STEINWAY & DAUGHTER mit Marion Schwan (sax) & Amelie Protscher (p) in 7. Folge eigene Arrangements unbekannter Werke von Jazzmusikerinnen aus der Begine in Berlin ab 17 Uhr. Der Titel „Steinway & Daughter“ nach einer Komposition von Gabriele Hasler ist Programm.  Die Veranstaltung wird als Livestream via Youtube übertragen.

Vom 05.-11.03.2021 veranstalten KICK LA LUNA ein Video-Special zum Women’s Day: zum einen zeigen sie den Mitschnitt ihres Konzerts, das sie im Oktober 2020 in der Brotfabrik gegeben haben, zum anderen Video-Clips mit Rosemarie Heilig, Gaby Wenner und den 3 „Ur-Kicks“. Der Livestream kann vom 05.-11.03. hier abgerufen werden. 

Am 04.03. bietet der Pavillon Hannover den kostenfreien Livestream-Talk FEMINISTISCH AUS DER KRISE – SOLIDARISCH* RADIKAL* INTERSEKTIONAL in seiner Reihe PavillON Air. Ab 20:15 Uhr können Interessierte verfolgen, welche Proteste des Feministischen Rats Hannover am 8. März geplant sind, die mit ihnen verfolgten Ziele sowie Beteiligungsmöglichkeiten. Die Proteste am internationalen Frauentag bzw. feministischen Kampftag behandeln auch Fragen von Klimagerechtigkeit, Rassismus, sozialem Ausschluss oder Pandemie & Lockdown. Wie hängen diese Themen mit dem feministischen Kampftag zusammen? 

Ein Konzert-Screening zum Weltfrauen*tag sendet das Kammerensemble Konsonanz am 08.03. ab 19:30 Uhr mit den Kompositionen starker Frauen aus zwei Jahrhunderten: MEHR ALS KINDER, KÜCHE, KIRCHE!

Für den Equal Pay Day am 10.03. gibt es die bundesweite Kampagne GAME CHANGER – MACH DICH STARK FÜR EQUAL PAY, die dazu auffordert, endlich die Spielregeln zu ändern – für Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Interessierte können ihren eigenen Beitrag für Social Media erstellen. Die Vorlage zum Aufruf an „Ich bin Game Changer, weil …“ gibt es hier. Vorschläge können per Mail eingesendet werden.

Scala TV befasst sich am 15.03. ab 19 Uhr mit dem Thema FAIRTRADE STÄRKT FRAUENRECHTE: Ein Kauf der Produkte aus dem Fairen Handel stärkt die Frauenrechte im Globalen Süden. Auf Fairtrade-zertifizierten Blumenfarmen werden die Blumen nach klar definierten sozialen und ökologischen Standards gezüchtet. Interessierte können sich per Mail anmelden und bekommen den Teilnahme-Link zugeschickt.

Passend zum internationalen Frauentag haben Laura und Steffi in der Folge #40 den Podcast KULTURGUT des Kulturkaufhauses Dussmann übernommen. Die beiden sprachen mit Lana Wittig, der Geschäftsführerin von Edition F, über das Magazin, Feminismus im Allgemeinen und Vorbilder. Danach ging es mit Magdalena Ganter um Chansons und Nackt-sein unter der Dusche. Abgerundet wurde die Folge mit guter Musik und ein paar Empfehlungen, die es in sich haben.

Zu guter Letzt freut sich das Frauen*zentrum EWA e.V. in Berlin, das seit nunmehr 31 Jahren Frauen* einen Ort bietet, der empowert, Kultur und soziale Gemeinschaft fördert als auch beratend zur Seite steht, über Support. Das letzte Jahr ohne Veranstaltungen und nennenswerte Einnahmen war nicht einfach für den Verein. Spenden können an das Spendenkonto: Erster Weiblicher Aufbruch e.V. (Berliner Sparkasse), IBAN: DE31 1005 0000 0190 9226 56, BIC: BELADEBEXXX mit dem Betreff: Frauen*März eingezahlt werden.

Das Europe Jazz Network (EJN) setzt sich beim International Women’s Day ebenfalls für gleiche Bezahlung und für mehr Vielfalt in der Musikindustrie auf. Außerdem ist es sein Ziel, „to highlight the women who fuel the contemporary jazz scene with their creativity, artistic vision and leadership“. Dazu hat das Netzwerk Zeitschriften, Plattformen und Radiosender in ganz Europa dazu aufgerufen, gezielt Biträge von und über Frauen* zu veröffentlichen; das EJN wird diese Special Reports auf seinen Kanälen promoten. Unter #womentothefore können Beiträge gepostet werden, die vom 8. März an zwei Wochen lang in Artikeln, Interviews und digitalem Content Künstlerinnen* vorstellen.

Mit der Aktion „WOMEN IN MUSIC DAY“ setzte die ARD auch in diesem Jahr ein Zeichen für die Gleichbehandlung in der Musikbranche. Deshalb war am 8. März in vielen Radiosendern der Spot auf Musikerinnen gesetzt. In der ARD Audiothek sind noch einige Beiträge nachzuhören.

Auch die Zeitungen haben nachgefragt, unter anderem, wie Musikerinnen* die politische Lage beschreiben: In der Detroit Fee Press spricht Schlagzeugerin TERRI LYNE CARRINGTON darüber, dass sie sich als Frau immer ein wenig wie die Ausnahme im Musikgeschäft gefühlt habe, das es aber „eine Regel geben muss, wenn man die Ausnahme ist“. Deutschlandfunk Kultur interviewte die Schlagzeugerin EVA KLESSE über den Wandel in Bezug auf Frauen und insbesondere Instrumentalistinnen in der Jazzwelt. Die Komponistin MARIA SCHNEIDER spricht mit The Boston Globe über ihren Kampf für Künstler:innenrechte, für die sie sogar vor dem amerikanischen Kongress in einer Anhörung über das Recht am geistigen Eigentum und digitale Rechte aussagte. Andrian Kreye von der Süddeutschen Zeitung besuchte eine VIRTUELLE DISKUSSIONSRUNDE, bei der Angela Davis, Terri Lyne Carrington, Rhiannon Giddens und Nate Chinen über das Thema „jazz and race“ sprechen sowie über die Marginalisierung von Frauen und queeren Menschen in der Musik. Das Panel selbst ist auf der Website von SFJazz zu sehen. — Julia Brinkmann spricht mit der Saxophonistin GABRIELE MAURER über ihre Liebe zum Jazz, über den Alltagsrassismus, den sie als schwarze Deutsche erfährt, sowie über die Notwendigkeit, dass sich noch mehr Menschen in Deutschland mit dem Thema Rassismus im eigenen Land befassen.

Titelbild: Justina Honsel