Neues Album „Nicht ohne uns“ (VÖ Ende Juni 2022)

Ob Soul oder Salsa, Funk oder Fußballhyme, Brazil oder Balladen – die fünf Musikerinnen von KICK LA LUNA spielen seit 30 Jahren erfolgreich in der Musikszene. Die Latin-Rhythmen von Anne Breick, der Funk-Bass von Uli Pfeifer, die kraftvolle Soul-Stimme von Elke Voltz, das sind die Ur-KICKs. Die brasilianische Drummerin Angela Frontera und zuletzt die Salsa-Keyboarderin Christiane Sattler ergänzen seit einigen Jahren das Quintett. Die Band aus Frankfurt am Main bietet mitreißende Konzerte mit Entertainment-Qualitäten. Ihre Songs bieten eine unglaublich stilistische Vielfalt, machen Mut, berühren, gehen unter die Haut und bringen politische wie frauenpolitische Statements auf den Punkt. KICK LA LUNA ist in Deutschlands Worldmusic-Szene eine Institution. Mit ihrer 10. Jubiläums-CD „Nicht ohne uns“ will die Band auf die Situation von Frauen aufmerksam machen und für Gleichberechtigung und gegen Rassismus anspielen – verpackt mit positiver Energie – das steckt an!

Die Geschichte der KICKs

Die „Ur“-Kicks Anne Breick, Elke Voltz & Uli Pfeifer

Den ersten Kick für die KICKs gab einst Anne Breick. Sie suchte Mitstreiterinnen für eine Band und begegnete 1990 Uli Pfeifer und 1991 Elke Voltz. Sie probten im Frankfurter Stadtteil Nordend. Nach einiger Zeit hatten sie das Gefühl, jetzt muss ein Name her und sie entschieden sich für eine englisch-spanische Wortkombination. Dies repräsentierte die Weltsprachen, in denen man sang, aber auch das weibliche Element, denn der Mond – LA LUNA – ist in den mediterranen Sprachen femininer Natur. Das Trio fand bald mit Gitarristin Jutta Keller zum Quartett zusammen. Ihren ersten Auftritt hatte KICK LA LUNA am 8.6.1992 beim Open-Air-Jazz-Festival in Heppenheim, und 1994 veröffentlichte die Band ihr erstes Album „Kick La Luna“ mit kraftvollen Songs wie „Funky woman“ und „Gandalami“. Dann ging es schnell aufwärts, Auftritte im Fernsehen wie auch im Ausland folgten. 1996 spielte KICK LA LUNA etliche Konzerte in den USA und Kanada. Im gleichen Jahr fand die Gründung ihres eigenen Labels Turbulent Records statt und man entschloss sich zur zweiten CD „Secret Waves“. Die Band wurde immer populärer, die Alben folgten in kürzeren Abständen: „Celebrate“ 1997 (eine Maxi-CD zum fünfjährigen Jubiläum) und 1998 „Lucina lacht“, hier zum ersten Mal mit Angela Frontera an den Drums und von Edo Zanki co-produziert. Ihr politisches Engagement drückten KICK LA LUNA 2000 mit einer Benefiz-Single gegen Rassismus aus: „Die Rose“ – einem mutigen Remake des Weihnachtsklassikers „Es ist ein Ros‘ entsprungen“. 2002 folgte mit etlichen Gastmusikern „Bridges To You“ und einem ihrer Song-Klassiker „Strong Tears“. Danach kam es 2006 zur ersten personellen Veränderung. Jutta Keller verließ die Band. Mit dem Einstieg der Gitarristin und Sängerin Zélia Fonseca im gleichen Jahr verstärkte sich das brasilianische Element der Gruppe. Bis 2016 war sie festes Mitglied. Nach dem Album „Song in my Soul“ von 2008 hatte KICK LA LUNA zur Frauen-Fußball-WM ihre Hymne „Hier sind wir!“ als Single-CD parat und spielte zur Eröffnung im HR-TV. 2012 erschien ihre CD „Sommer unterm Mond“. Die Gruppe produzierte bislang neun Alben. Das zehnte Album „Nicht ohne uns“ zum 30-jährigen Jubiläum ist gerade in Vorbereitung, welches wie zuletzt von David Lang mitproduziert wird.

Inzwischen hat sich KICK LA LUNA längst auch international einen Namen gemacht. Es gab unzählige Auftritte von Wien bis Valencia, von Montreal bis San Francisco, von Zürich bis Amsterdam. Die Band begeisterte ihr Publikum auf internationalen Musikfestivals in Wales (2007), der Niederlande (2008) oder der Schweiz (2010). KICK LA LUNA repräsentierte zudem Deutschland 2006 auf der Weltfrauenkonferenz in Paris. Ebenso vertrat sie die Stadt Frankfurt am Main 1995 beim Ungarischen Busco-Festival in Budapest sowie 2011 beim Stadtfest in Krakau.

Die Band

Mit Kick la Luna verbindet man vor allem auch die Stimme von Elke Voltz. Ihre unglaubliche Soulstimme, aber auch ihre große stimmlichen Bandbreite sorgen für Gänsehaut. Mit ihrer Bühnenpräsenz reißt sie jedes Publikum mit. Die meisten der engagierten Songs der Band stammen aus ihrer Feder. Seit 1995 leitet sie quer durch Deutschland und die Schweiz Kurse zu Stimmermutigung und Gesang, auch in Kooperation mit anderen Künstlerinnen (Poesie und Malerei). Zusätzlich ist sie mit ihrem Soloprogramm unterwegs. Sie hat mittlerweile  vier Solo-CDs veröffentlicht, u.a. mit dem preisgekrönten Produzententeam des „Rilke Projekts“.

Die Frankfurter Perkussionistin Anne Breick prägt mit ihrer Cajon und diversen Perkussionsinstrumenten aus aller Welt den „Puls“ der Kick La Lunas. Wenn sie das Publikum zum Mitmachen einlädt, dann kocht der Saal. Sie ist seit 2006 Dozentin an der Hochschule für Musik HfMDK in Frankfurt, hat ihre eigene Perkussionsschule im Nordend, gibt Trommel-Workshops und coacht Bands im In- und Ausland. Auch das von ihr mitgegründete Frankfurter Frauenmusikbüro sowie das erste Frauen-Musik-Magazin Deutschlands „Melodiva“ wären ohne ihre ehrenamtliche Arbeit nicht denkbar. Dafür wurde sie 2020 mit dem Ehrenpreis des Landes Hessen ausgezeichnet.

Bassistin Uli Pfeifer ist die musikalisch tragende Säule der Band. Sie setzt die Chöre und beflügelt mit ihrer warmen Altstimme den Kick la Luna-Sound. Viele KICK-Songs sind von ihr geschrieben. Außerdem ist sie als Komponistin, Sängerin und Bassistin mit ihrem Trio „Friends in high Places“ unterwegs. Ihre Leidenschaft für Musik und deren Wirkung vermittelt sie seit 2013 als Professorin für Musik in der Sozialen Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences.

Die Brasilianerin Angela Frontera steht seit 1998 mit den Kicks auf der Bühne. Die gefragte Drummerin hat einen unverwechselbaren Stil, geprägt von ihrer brasilianischen Heimat und verbunden mit ihrer großen Erfahrung in internationalen Pop-Bands. Ihre unerreichbaren Drumsolis lassen so manchen Schlagzeug-Gott vergessen. Sie hat schon unzählige Stars von Nina Hagen, Grace Jones bis Airto Moreira begleitet, gehörte als Gast zur „Harald Schmidt Show Band“, gastierte bei der HR-Big-Band und brachte zwei Solo-CDs heraus.

Seit 2016 ist Christiane Sattler dabei und heizt als Latin-Pianistin zusätzlich an. Dadurch wurde der Sound voluminöser und poppiger. Die Musikerin und Klavierpädagogin fühlt sich in der Klassik genauso zu Hause wie im Salsa oder in der Popmusik. Durch ihre Vielseitigkeit hatte sie schon Engagements in über 50 Bands und gibt Workshops für Salsa-Piano.

Die Musik

KICK LA LUNA – was macht diese Band so einzigartig? Ihr eigener Stil, ihr eigener Weg! Charakteristischer mehrstimmiger Gesang, kraftvolle Soulstimmen, mitreißende Hooklines, komplexe afro-brasilianische Rhythmen, moderne Salsa-Arrangements, Funk-Riffs und engagierte Texte sind die Markenzeichen ihrer Songs. Sie haben sich nie danach gerichtet, wie eine Ethno-Band zu klingen hat, legten sich vor allem nie auf weltmusikalische Genres fest. Lange bevor es Begriffe wie Crossover oder Mestizo in der Szene gab, waren die KICKS mit ihrer Mischung der Musik verschiedener Kontinente, packender Rhythmen und davon inspirierter eigener Songs schon der Zeit voraus. Ihre beständige Neugierde, ihre unkonventionellen Ideen und die Begegnungen mit Musiker*innen aus anderen Kulturen liefern eine immer umfangreicher werdende musikalische Weltreise. Vor allem aber hat KICK LA LUNA gezeigt, dass sich eine Gruppe von Musikerinnen in der eher männlich dominierten Szene durchsetzen kann, weil sie ihr Publikum mit ihrem instrumentalen Können, ihrer Bühnenpräsenz, ihren Entertainerqualitäten und Texten voller Empowerment stets überzeugt.

Der eigene Weg

Es hat sich für KICK LA LUNA gelohnt, nie einem momentan gefragten Trend zu folgen, der morgen vorbei sein kann, sondern den eigenen Weg zu gehen. So gründete sich die Gruppe 1992 ausgerechnet mitten im Techno-Hype der Stadt Frankfurt am Main und baute 1996 ihr Label Turbulent Records auf, das bis 2006 bestand. Deutsche Gruppen, die damals Weltmusik spielten, kopierten oft nur traditionelle Stile. Die Verbindung von ethnischer Musik mit Funk oder Pop war zu jener Zeit noch ungewöhnlich und dass dies eine rein weibliche Band wagte, sowieso. Als sich Mitte der 90er-Jahre Weltmusik und elektronische Musik immer mehr verbanden, war ihre Entscheidung, eine primär akustische Band zu bleiben, ebenfalls gegen den Trend. Da wundert es nicht, dass einer ihrer Titel „Tanze aus der Reihe“ heißt. Bei KICK LA LUNA ist für jeden etwas dabei, denn eine deutsche Band mit derartiger Vielfalt wird man so schnell nicht finden. Nach 30 Jahren kann KICK LA LUNA selbstbewusst sagen, ihr wagemutiges Konzept hat sich durchgesetzt und sie bringt auch große Hallen zum Beben.

In der schnelllebigen Musikszene schaffen nur wenige Bands, 30 Jahre zusammenzubleiben. Was ist das Geheimnis der KICKs? Uli Pfeifer bringt es auf den Punkt: „Wir sind gemeinsam als Arbeitskolleginnen, Freundinnen, ja fast als Familie durch Krisen und schlechte Zeiten gegangen.“ Entsprechende Lieder wie „Deep inside so strong“ bringen diesen Zusammenhalt zum Ausdruck, mit denen die Band auch junges Publikum zieht. Wenn auch bei den KICKS jede Musikerin zwischendurch eigene Wege geht, führen diese gerade zur beständigen Inspiration ihres Sounds. KICK LA LUNA lebt die Vision einer mehrsprachigen und damit kulturverbindenden Worldmusic. Ihre Texte und Kompositionen stehen für Vielfalt und ein friedvolles Miteinander. In einer Zeit zunehmenden Hasses und Diskriminierung wird eine solche Band mehr gebraucht denn je. (Autor: Hans-Jürgen Lenhart)

Discografie 1994-2022

30 Jahre Kick La Luna – eine Hommage in 30 Miniaturen

1. Kick La Luna – eine Band, fünf Frauen, zehn CDs – und 30 Jahre Ethno-Crossover-Musik mit unverwechselbarem Sound.

2. Kann es sein, dass die Schreiberin dieser Hommage feuchte Augen bekommt, weil sie in Erinnerungen an die ersten Konzerte der Kicks in den 90ern denkt?

3. Kick La Luna – eigentlich doch ein ganz schön frecher Bandname. Da wird unser alter, lieber Erdtrabant, der Mond, getreten.

4. Nö, würden die Kicks da jetzt sagen. Zum einen heißt es nicht „der Mond“ sondern „la Luna“, also „die Mondin“. Und ein „Kick“ ist doch kein „Tritt“ – sondern pure Energie und Lebensfreude!

5. Ja, ja, aber die Nostalgie ist doch ganz schön stark. Was waren wir alle jung und die vier Kicks – die Sängerin Elke Voltz, die Bassistin Uli Pfeifer, die Percussionistin Anne Breick und die Gitarristin Jutta Keller – wagten den Sprung auf die Bühne.

6. 1992, Heppenheim. Songs, die sofort ins Blut gingen, die uns tanzen ließen und die wir begeistert mitgesungen haben.

7. Sommer 1994. Frankfurt im Sinkkasten. Ein kleiner Club in Frankfurts Zentrum, den es schon lange nicht mehr gibt. Die Kicks haben ihre erste CD herausgebracht.

8. So eine tolle CD! Mit wunderschönem Cover, blau, mit weißer Mondsichel und einer Frau, die mit den Sternen tanzt. Toll! Ich klaue mir nach dem Konzert ein Konzertplakat mit diesem Cover….

9. Wenige Monate später. Wir singen abends beim Heimgehen von der Frauendisco lauthals „Sto mi e milo“ von der ersten Kicks-CD durch die Darmstädter Strassen.

10. 1996. Jetzt sehen wir rot! Die zweite Kicks-CD kommt heraus. Wieder mit tollem Cover, ganz in Rot-und Orangetönen. Feurig! Genauso wie die Songs darauf!

11. Die Kicks springen über den großen Teich! Konzerte in den USA und Kanada!

12. Zeit für eine Pause? Nein, im Gegenteil, es bleibt turbulent! Mit der Gründung des eigenen Labels „Turbulent Records“ werden die Kicks noch professioneller.

13. Nicht zu bremsen sind sie, diese Damen! Jetzt feiern sie bereits ein Jahr später, 1997, auf ihrer dritten CD „Celebrate“ – und wie!

14. Auf „Celebrate“ wird auch wird auch gerappt uff hessisch mit „de kappe RAP“. Wir rappen alle mit!

15. Doppelte Drum-Power! Die Percussionistin Angela Frontera gibt seit 1998 den Kicks zusätzliche Kicks!

16. Schöpferische Pause? Bei den Kicks? Das wäre ja wohl gelacht! Mit „Lucina lacht“ kommt 1998 die vierte CD, bunt und voller Lebensfreude.

17. Farbe bekennen gegen Rassismus! Ganz in gelb kommt die Single „Die Rose“ 2000 im Kampf gegen Rassismus heraus.

18. Schöpferische Pause. Aber nur, was CDs angeht. Konzerte gibt`s zuhauf, landauf, landab, von Amsterdam über Lübeck nach Bern…

19. Brücken schlagen, das können sie auch, die Kicks! 2002 kommt der Silberling „Bridges to You“ heraus.

20. Hilfe, die Kicks fallen auseinander! 2006 verlässt die Gitarristin Jutta Keller die Kicks.

21. Fehlalarm! Mit Zélia Fonseca an der Gitarre sind die Kicks wieder vollzählig.

22. Die musikalische Palette der Kicks erweitert sich. Auf „Song in My Soul“, die 2008 herauskommt, wird es noch vielfältiger und bunter.

23. Volltreffer! Pünktlich zur Fußball-WM der Frauen landet die Single „Hier sind wir“ in unseren CD-Playern.

24. Sommer 2012. Warme Nächte. Vollmond. Mit „Sommer unterm Mond“ schlagen die Kicks ruhigere, besinnlichere Töne an. Wunderschöne Melodien.

25. 2012. Zwanzig Jahre Kicks. Rauschendes Jubiläumskonzert im Saalbau Frankfurt.

26. Vamos a España! Konzerte der Kicks in Valencia 2015.

27. Ein Klavier, ein Klavier! Statt Zélia Fonseca ist die Pianistin Christiane Sattler bei den Kicks dabei.

28. Silberhochzeit! 2017 feiern wir Fans 25 Jahre Lovestory mit den Kicks in der Brotfabrik Frankfurt.

29. Die Schreiberin hält inne, läßt die Kick-Jahre Revue passieren und singt laut:

30. WIR FEIERN EUCH, KICK LA LUNA! Danke für 30 Jahre female Ethno-Musik! Auf die nächsten 30 Jahre! (Autorin: Marion Möhle)

CD-Release-Tour zum 30. Jubiläum:

Sa 09.07. Grüne Soße Festspiele – Frankfurt, Rossmarkt 20 Uhr (Open Air, Eintritt frei)
Sa 23.07. Marktplatz Telgte (Open Air)
Fr 07.10. Tübingen, Sudhaus
Sa 15.10. Darmstadt, Bessunger Knabenschule
Sa 12.11. Frankfurt, Brotfabrik

Infos

Titelbild: Wolfgang Schmidt Ammerbuch

Sie ist mit Céline Dion, Michael Bolton & Barry White aufgewachsen, hat viel R’n’B gehört und schon immer viel gesungen. Sieben Jahre hatte Ezerex Blockflöten- und drei Jahre Saxophonunterricht, aber am liebsten saß sie am Klavier und später dann an der Gitarre, ohne Unterricht. Seit dem Beginn der Pandemie im März 2020 schrieb sie an ihren neuen Songs, ließ die Themen reifen, die sie beschäftigten. Und auch wenn sie die Songs ihres Debüts lieber mit einer Band im Rücken präsentiert, weil sie am liebsten mit Begleitung spielt, bleibt sie manchmal bewusst bei der Solobesetzung, um nahbarer zu sein. Wie in den Haftanstalten, in denen sie aufgetreten ist und in denen sie so intensive Erfahrungen gemacht hat, dass sie jetzt im Fokus ihres Debüts stehen.

Du hast Bildungswissenschaften studiert, bist gerade im Masterstudium für Kulturvermittlung an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe. Was reizt dich daran?

Schon seit ich 14 bin, mache ich in unterschiedlichen Settings Kinder- und Jugendarbeit. Ich wollte das nie zum Beruf machen, weil ich dachte, dann ist die Motivation eine andere – ich müsste dann davon leben. Aber ich liebe es, mich in irgendeiner Form in Jugendliche zu investieren. Mein Bachelorstudium war noch mehr auf Corporate ausgerichtet, ich habe in der Personalentwicklung und dem Talentmanagement gearbeitet. Es ist mir schon immer ein großes Anliegen, mitzuhelfen, Talente zu entdecken und nach Möglichkeit zu fördern. Später habe ich dann festgestellt, dass mir das Kreative doch wichtiger ist als gedacht, weswegen ich mich dann für das Masterstudium entschieden habe.

Wann hast du entschieden, der Musik mehr Raum zu geben und selbst ein Album zu veröffentlichen?

In 2016 war ich das erste Mal auf Tour, nur mit meiner Gitarre. Dabei habe ich gemerkt, wieviel Spaß es mir macht, unterwegs zu sein, viele Menschen kennenzulernen und meine Kunst mit der Welt zu teilen. Seither habe ich immer wieder nach Möglichkeiten gesucht, aufzutreten. Im letzten Jahr war ich beim Popkurs in Hamburg, das war eine absolut inspirierende Zeit für mich. Ich hatte das Gefühl, dass Musik vielleicht wirklich genau das Richtige für mich ist und es sich lohnen kann, mehr Zeit und Energie dort hineinzustecken. Das habe ich dann getan und seit dem Lockdown an meinem Debütalbum gearbeitet, meine Band zusammengestellt, tue mein Bestes, damit so viele Menschen wie möglich von meiner Musik erfahren und es Möglichkeiten gibt, wo wir auftreten können. Ob das alles Früchte trägt, wird sich noch zeigen, ich merke aber, dass mich diese Arbeit echt erfüllt und ich so viel lernen darf dabei. Ich bin sehr gespannt, wohin diese Reise noch geht.

In deinem Debüt-Album „My Past‘s Gravity” verarbeitest du Erfahrungen, die du während ehrenamtlicher Arbeit in Jugendclubs und in Gefängnissen gemacht hast. Wie kam es dazu, dass du in Gefängnissen Konzerte gegeben hast?

Ich war lange fasziniert von der Parallelwelt Gefängnis. Eine Freundin hatte ein Praktikum in einer JVA als Therapeutin gemacht, ich fand das super beeindruckend und dachte, dass ich diese Menschen auch so gerne erreichen möchte. Dass ich Musik mache, war da eine super Möglichkeit, dachte ich mir, weil ich so auch direkt etwas Abwechslung in den Alltag der Insass*innen bringen konnte. Das erste Mal wurde ich von einem Gefängnisseelsorger eingeladen, dem ich, nachdem er mir von seinem Beruf erzählte, ganz begeistert sagte, dass ich gerne mal in einem Gefängnis singen wollte. Danach habe ich immer wieder Gefängnisse angeschrieben, um zu fragen, ob sie mich bei sich spielen lassen. Manchmal klappt es, manchmal auch nicht. Das ist aber oft auch sehr frustrierend, weil ich schon beim Schreiben weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine (positive) Rückmeldung kommt, relativ gering ist. Trotzdem versuche ich, optimistisch und engagiert und manchmal auch penetrant zu bleiben, so unangenehm mir das manchmal auch ist, weil ich weiß, wie sehr es sich lohnt. Bisher war ich in 14 Gefängnissen, Männer- und Frauenanstalten, Jugend- und Jugendarrest. Durch die Pandemie wurde das alles etwas erschwert, weitere Konzerte sind aber in Planung.

Was waren für dich die prägendsten Erfahrungen und Erkenntnisse?

Prägend sind für mich alle besonders emotionalen Momente. Wenn Insass*innen danach auf mich zukommen und mir sagen, dass das Konzert sie berührt hat und sie es nie vergessen werden. Dass es sie inspiriert hat. Dass sie das erste Mal seit langem wieder Freude gespürt haben. Das ist das, was mich bewegt und inspiriert und motiviert, mit meiner Kunst weiter Menschen aufzusuchen, die so oft scheinbar vergessen werden.

„Das Gefängnis ist ein sehr ehrlicher Spiegel der Gesellschaft“, zitiert dein Promotext Leo Tolstoi. Was können wir von den Menschen lernen, die bei uns inhaftiert sind… auch, dass wir als Gesellschaft versagt haben?

Versagen finde ich ein krasses Wort. Verallgemeinern würde ich das nicht. Aber bezogen auf diese Menschen vielleicht. Ich glaube schon, dass wir als Gesellschaft füreinander verantwortlich sind. Aber in allzu vielen Fällen entziehen wir uns dieser Verantwortung, plädieren auf „böse“ oder „wahnsinnig“ oder sonst irgendwas. Anstatt uns bewusst zu machen, dass soziale Ungerechtigkeit, Bildung, Resozialisierung Themen sind, die uns alle angehen. Und die wir alle positiv beeinflussen können.

Wenn man ins Gefängnis schaut, sieht man also das, was in der Gesellschaft nicht funktioniert. Wovor man, teilweise absolut zurecht, Angst hat. Was eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt. Was schiefgelaufen ist. Diese Menschen werden dann weggesperrt, weil man nicht anders damit umzugehen weiß. Aber damit werden nur Symptome bekämpft, nicht die Ursache. Und da liegt, meiner Ansicht nach, das Problem.

Im Titel „My Past‘s Gravity” klingt an, dass die Vergangenheit einem Menschen das Leben schwer machen kann… empfindest du das auch selbst manchmal so und bist du in diesem Moment Sprachrohr für die, die keine Stimme haben?

Obwohl es so logisch ist, dass das, wo wir herkommen, wie wir aufgewachsen sind, was unser Hintergrund ist, uns prägt, scheinen wir das oft zu vergessen. Dass alles eine Konsequenz hat, dass Traumata gravierende Folgen haben. Dass die Vergangenheit oft die verheerende Eigenschaft hat, uns zurückzuhalten, in alte Muster zurückzuwerfen und uns dazu bringt, auf Basis der Vergangenheit zu agieren – egal, wie sehr wir uns dagegen wehren möchten. Und je nachdem, wie unser Aufwachsen war, ist das auch nicht schlimm. Aber in vielen Fällen eben schon. Und darauf möchte ich aufmerksam machen. Daher fand ich den Titel so passend für dieses Album.

Klar, wie ich aufgewachsen bin, wo ich herkomme, was ich in der Vergangenheit getan oder nicht getan habe, was mir möglich und was mir verschlossen war, prägt mich. Hält mich vielleicht zurück, weil ich schon schlechte Erfahrungen gemacht habe, enttäuscht wurde. Oder treibt mich aus den gleichen Gründen an.

Ich liebe Biografien. Ich liebe es, mich mit Menschen zu unterhalten und mehr darüber zu erfahren, wo sie herkommen, was sie schon alles erlebt haben. Vor allem, weil das so viel über die Person sagt. Und gleichzeitig aber auch nicht. Denn nur, weil eine Person in der Vergangenheit etwas getan oder unterlassen hat, heißt das nicht, dass sie in der nächsten Situation wieder so handeln würde. Find ich megaspannend, ich habe da auch noch unglaublich viel zu lernen und freu mich deswegen auch so sehr über jede neue Person, die ich kennenlerne. Weil sie mir die Chance gibt, sie kennenzulernen. So, wie sie sich mir zeigen möchte. Mit oder ohne Vergangenheit.

Deine ersten Singles aus dem Album „What Goes Around“ und „Memory Lane“ klingen alles andere als melancholisch und schwermütig, vielmehr hoffnungsvoll und empowernd. Mir scheint, du willst nicht nur Tabuthemen ansprechen, sondern auch Lösungen aufzeigen?

Ich glaube, eine pauschale Lösung kann ich nicht liefern. Klar würde ich voll gern einfach sagen „macht dieses, lasst jenes und dann wird alles super“, aber so realistisch bin ich dann doch 😀

Trotzdem bin ich überzeugt, dass jede*r einen Unterschied machen kann, und dass wir alle anpacken müssen, damit sich nachhaltig etwas verändert. Und das fängt im Umgang miteinander, in der Kommunikation, in unserem Verhalten an. Da Musik die Kraft hat, Menschen positiv, optimistisch, zuversichtlich zu stimmen, versuche ich das auch mit meiner. Natürlich mit den Texten, aber auch mit den Melodien und der Produktion.

 

Sind deine Texte alle auf Englisch? Warum?

Ich schreibe ab und zu auf Deutsch, aber nicht für mein Projekt. Ich bin zweisprachig aufgewachsen, mit Deutsch & Englisch. Und das hat meine Kunst geprägt. Wir haben zuhause ausschließlich englischsprachige Musik gehört, ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die ersten Songs, die ich mitgesungen habe, auf Englisch waren. Das ist bestimmt ein Grund dafür, warum Englisch die Sprache ist, die für mich musikalisch am natürlichsten kam und immer noch kommt. Außerdem merke ich, wie mir das Texten im Englischen viel leichter fällt. Ich liebe Sprache, ich liebe es, Gedichte zu schreiben, an schönen Formulierungen zu feilen, helfe meinen Freund*innen bei Bewerbungsschreiben u.ä.; dafür die bestmöglichen Formulierungen zu finden ist für mich was, in das ich mich richtig gern reinfuchse. Bei Songlyrics kommt mir das aber auf Englisch viel einfacher, viel natürlicher. Und da wehre ich mich natürlich nicht dagegen :).

Wie ist die Musik zu deinen Lyrics entstanden? Hast du eine Band, mit der du deine Songideen entwickelt hast?

Ich schreibe die meisten Songs allein. Auch für das Album hatte ich den Großteil fertig, bevor ich angefangen habe, mit meinem Produzenten zu arbeiten. Vier Songs haben wir noch gemeinsam geschrieben. Er ist der Mastermind hinter der Produktion aller Songs.

Wie hast du es geschafft, trotz Corona und Lockdown eine Albumproduktion zu organisieren?

Das remote Arbeiten haben, glaube ich, in der Pandemie richtig viele Menschen für sich entwickelt, es gab ja auch keine andere Möglichkeit. So war das auch bei diesem Album. Die meisten Dinge, also Instrumente einspielen, Mix & Master fanden in den jeweiligen (Home-) Studios statt. Die Vocals haben wir in zwei verschiedenen Studios aufgenommen, aber auch da waren nicht mehr Menschen als irgend notwendig dabei. Wir haben uns arrangiert wie alle anderen auch, und das Beste aus der Situation gemacht. Und ich bin mit dem Ergebnis ganz schön zufrieden.

Wie geht es jetzt weiter, wirst du damit auch auf Tour gehen, wenn die Pandemielage es zulässt?

Das wäre natürlich ein Traum. Viele Festivals spielen, um neue Fans zu generieren, auch Support Shows wären gigantisch. Eine Tour fände ich toll, da bin ich derzeit aber nicht ganz so engagiert hinterher, weil ich das einfach zeitlich nicht schaffe. Dafür wünsche ich mir eine Bookingagentur, die die Konzerte bucht, aber dann auch promoten kann, damit die Bude auch voll wird 😀

Dein Projekt ist mit der CD noch nicht zu Ende, was hast du noch damit vor?

Ergänzend beziehungsweise aufbauend auf dem Album arbeite ich an einem Buch, in dem die Liedtexte abgedruckt sind, dazu deren jeweilige Hintergrundgeschichte, Inspirationsquelle, Intention bei der Wortwahl etc. Vor allem aber, als herausragenden Teil des Buchs: autobiografische Kurzgeschichten & lyrische Beiträge sowie Illustrationen von Gefängnisinsass*innen. Damit möchte ich Insass*innen eine Möglichkeit geben, ihre Geschichte zu erzählen oder vielleicht einfach ihre Schreibkunst mit der Welt zu teilen.

Jugendarbeit liegt mir besonders am Herzen. Daher möchte ich kreative Musik-Workshops für Jugendliche konzipieren, die sich mit Gewalt- und Suchtprävention auseinandersetzen. Außerdem sollen Musikvideos zu jedem Song, ein Theaterstück und Kurzfilme die Themen greifbarer und auf verschiedene Arten und Weisen zugänglich machen. Zusätzlich werden in Zusammenarbeit mit Jugendorchestern und anderen klassischen Formationen aus ganz Deutschland verschiedene Versionen der Songs entstehen, wodurch zum einen die aufgegriffenen gesellschaftlichen Themen direkt an eine junge Zielgruppe getragen sowie eine Verbindung von Hoch- und Subkultur geschaffen wird. Dabei helfen soll auch eine Remix-Version des ganzen Albums. Im Rahmen einer Benefizausstellung zum Thema Isolation soll Wort- und bildenden Künstler*innen hinter und außerhalb von Gefängnismauern eine Plattform gegeben werden, ihre Gedanken und Kunst zu teilen. Der Erlös kommt künstlerischen Resozialisierungsmaßnahmen zugute.

 

CD „My Past’s Gravity“
VÖ: 25.06.2021 | Recordjet (Edel)
Preorder | Merch

 

(Fotos: Titelbild: Zweil Photography | Außenaufnahmen: Judith Ezerex | Gefängnis: Sarah Kienapfel | Live: Julia Lauber)

Infos

Das Release-Datum Eures neuen Albums „Creatures & States“ (enja yellowbird, VÖ: 15.10.2020) steht unmittelbar bevor. Auf was können sich die Hörer*innen besonders freuen?

Das vierte Album unserer Bandgeschichte ist wie immer ein mit viel Herzblut handgemachtes Stück Musik, in welchem wir unsere musikalische Zusammenarbeit gemeinsam weiterspinnen und -führen. Wir erzählen neue Geschichten in Musik und nehmen die Hörer*innen mit auf Reisen in unsere Träume, unsere letzten Tourneen, Fantasiewelten und Geschichten aus dem echten Leben. Außerdem können sich alle, die die CD so richtig oldschool physisch erwerben, auf ein richtig tolles und besonderes Artwork der Dresdner Zeichnerin KENDIKE freuen.

Bei Euren Stücken kommt es öfter vor, dass Ihr Euch eine Geschichte ausdenkt, die Ihr dann in Musik wiedergebt. Wie gehst du beim Komponieren vor und was inspiriert Dich?

Wir schreiben ja alle vier für unsere Band und gehen da alle glaube ich ganz unterschiedlich vor. Bei mir ist oft etwas Außermusikalisches der erste Anstoß, eine Geschichte, eine Begegnung, etwas, das ich gelesen habe, das mich beschäftigt. Manchmal steht der Titel eines Stückes als allererstes fest und ich versuche, die Musik dazu zu schreiben, manchmal ist es auch genau andersherum. Dann setze ich mich ans Klavier und probiere herum. Oft ist natürlich auch andere Musik eine große Inspiration: eine bestimmte Stimmung bei einem Konzert, die man einfangen möchte, eine Farbe, eine Art, an Improvisation heranzugehen, die man mit in die Band einbringen möchte.

Die Corona-Pandemie hat sehr viel eingeschränkt, vor allem die Kulturbranche. Wie hat die momentane Situation Dich als Musikerin und auch die Musik auf dem neuen Album beeinflusst?

Wir hatten das große Glück, das Album noch vor dem Lockdown aufnehmen zu können, es ist quasi aus heutiger Sicht heraus ein „Zeugnis aus einer anderen Zeit“. Die durch die Pandemie verursachten Einschränkungen waren für uns alle natürlich einschneidend. Ich persönlich saß mit gepackten Koffern für 10 Tage Tour (u.a. in der Türkei, der Schweiz und Deutschland) im Zug, als nach und nach innerhalb von Stunden alle anstehenden Konzerte abgesagt wurden und quasi das eigene Leben so ein bisschen vor einem zusammenbrach. Das und die darauffolgenden Wochen, die Ungewissheit und die Ohnmacht, den eigenen Beruf nicht mehr ausüben zu können, haben glaube ich bei uns allen einen bleibenden Eindruck hinterlassen und viele offene Fragen. Vor allem die Situation aller rein freiberuflichen arbeitenden Kolleg*innen ist dramatisch, da muss jetzt dringend eine politische Lösung gefunden werden.

Andererseits haben wir alle natürlich nach dem Verdauen des ersten Schocks versucht, die Zeit auch in irgendeiner Weise positiv für uns zu nutzen, um beispielsweise Musik zu schreiben, zu reflektieren und die – wenn auch von außen verordnete – Pause auch als ein vielleicht überfälliges Innehalten in unserem sonst doch sehr bewegten Leben zu begreifen.

Du hast eine Professur in Hannover, das ist ja was ganz Besonderes. Wie ist es für Dich, die erste deutsche Instrumentalprofessorin im Jazz zu sein?

Dass ich die erste Instrumentalprofessorin im Jazz in Deutschland bin, steht natürlich für etwas – aus meiner Sicht hoffentlich für einen Aufbruch in Richtung von mehr Diversität, auch in der Jazzausbildung. In meiner alltäglichen Arbeit an der Hochschule spielt dieser Fakt allerdings keine große Rolle, da ist es mir einfach eine riesige Freude, mit jungen motivierten Musiker*innen zu arbeiten, sie auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen, neue Musik kennenzulernen, sich gegenseitig zu inspirieren und etwas zurück- und weiterzugeben von dem, was ich von meinen Lehrer*innen und Mentor*innen gelernt und mit auf den Weg gegeben bekommen habe.

Was glaubst Du müsste sich ändern, damit sich mehr Musikerinnen als Hochschul-Professorinnen im Instrumentalbereich bewerben und von den Musikhochschulen eingestellt werden?

Das ist eine komplexe Problematik, die sicher nicht in 1-2 Sätzen zu beantworten ist. Natürlich ist es wichtig, das bei der Besetzung von Stellen im Hochschulkontext im Auge zu behalten, aber ich denke, dass man deutlich früher ansetzen muss: u.a. bei der Sensibilisierung für das Thema generell (in der Szene, aber auch gesamtgesellschaftlich), beim Aufbrechen von veralteten Rollenbildern und Gender-Klischees und bei genderbewusster Pädagogik auch im Musikbereich, bei der Schaffung von Vorbildern, der gezielten Förderung junger Mädchen* und Frauen*, bei einem offeneren und diverseren Blick auch auf das Thema Ästhetik generell und und und. Es gibt noch viel zu tun und wir können das nur schaffen, wenn wir uns alle zusammen tun, Männer, Frauen und everybody in between.

Wann und wie kamst Du zum Schlagzeug?

Mit 10 habe ich den Wunsch entwickelt, Schlagzeug zu spielen und zu lernen. Ich komme aus einem musikliebenden Elternhaus, wir waren oft gemeinsam auf Konzerten und da hat mich das Instrument einfach fasziniert. Zu meinem 11. Geburtstag bekam ich dann ein erstes kleines gebrauchtes Kinder-Schlagzeug geschenkt und dann gings los!

Ihr wollt bestimmt bald mit dem Album auf Tour gehen. Ist es möglich, dass diese auch als Hybrid- oder Onlinekonzerte stattfinden werden?

Wir sind da im Moment ganz offen – und müssen das auch sein, da sich die Umstände und die Regeln ja täglich ändern (können). Im Moment fühlt es sich ein wenig an wie ein déjà vu der Situation im März, wo man gar nicht absehen und beurteilen kann, was in 2 Wochen passieren wird. Unsere Fähigkeit, sich auf immer neue Gegebenheiten einzustellen und zu improvisieren, schulen wir als Jazzmusiker*innen ja sowieso ständig, diese werden im Moment aber noch mal ganz besonders auf die Probe gestellt. Wir hoffen sehr, dass wir in der 2. Jahreshälfte Konzerte spielen können, unter welchen Umständen auch immer (wenn möglich natürlich am allerliebsten mit dem Zauber der Zusammenkunft echter Menschen an einem echten Ort und ganz analog).

Wir bedanken uns herzlich für das Gespräch und wünschen alles Gute für die nächste Zeit!

Eva Klesse Quartett live: 16.10.2020 Kulturforum, Kiel | 17.10.2020 Jazzclub, Rostock | 30.10.2020 Jazzfreunde, Kleve | 13. & 14.11.2020 Bird’s Eye, Basel (CH) | 15.11.2020 Stadthalle, Werl | 19.11.2020 Pianosalon, Berlin | 20.11.2020 Jazzclub, Singen | 21.11.2020 Jazzclub, Villingen | 22.11.2020 Jazzhaus, Freiburg

(Titelfoto: Gerhard Richter, Bandfoto: Sally Lazic, CD-Cover: Kendike)

Interview: Rebekka Marx