Petition jetzt unterschreiben: Hilfe für Freiberufler*innen während Corona-Shutdown
Das Corona-Virus grassiert und damit gehen zahlreiche Maßnahmen einher. Unabhängig davon, ob diese gerechtfertigt sind oder nicht, haben sie unmittelbare Auswirkungen, nicht nur auf betroffene Firmen, Unternehmen, Gesellschaften u.ä., sondern – im Fall von Absagen von Veranstaltungen wie Konzerten, Messen, Aufführungen in Theatern, Opern- und Konzerthäusern u.a. – auch auf etliche Freiberufler*innen, die von den Einnahmen aus solchen Veranstaltungen ihren Lebensunterhalt bestreiten. Aufgrund dieser Freiberuflichkeit leben viele dieser Künstler*innen ohnehin am Rand des Existenzminimums, aber durch die derzeitige massenhafte Absage von Veranstaltungen drohen sie über diesen Rand gestoßen zu werden. Dabei greifen auch nicht die gesetzlichen Regelungen für den Verdienstausfall. Diese treffen nur zu, wenn man selbst in Quarantäne muss. Wie bei allen anderen Menschen laufen aber Rechnungen und Verbindlichkeiten uneingeschränkt weiter, muss Miete, Strom, Lebensunterhalt und vieles mehr gezahlt werden, hängen oftmals auch ganze Familien an diesem nun wegfallenden Einkommen.
Eine Petition von David Erler aus Leipzig fordert daher von der Bundes- und den Landesregierungen, sich bei den angedachten Finanzhilfen und Unterstützungen nicht nur auf Unternehmen und Firmen sowie deren Angestellte zu konzentrieren, sondern vor allem auch die mitunter wesentlich prekärere Lage der o.g. Freiberufler*innen /Kunstschaffenden zu berücksichtigen, die Finanzhilfen mithin ausdrücklich auch auf diese auszuweiten, und dies so unbürokratisch wie möglich. Er weist zu Recht darauf hin, dass die Gesellschaft für einige Zeit auf kulturelles Leben verzichten könne, aber Freiberufler*innen selten in der Lage seien, einen oder zwei Monate ohne Einnahmen zu überbrücken. Die Existenzen unzähliger Künstler*innen und Freiberufler*innen stünde vor dem Aus, wenn nicht seitens der Politik möglichst schnell und unbürokratisch geholfen wird. Hier könnt ihr die Petition unterschreiben.
In einer Pressemitteilung vom 11.03. verspricht die Grütters „Künstler und Kultureinrichtungen können sich darauf verlassen, gerade mit Blick auf die Lebenssituationen und Produktionsbedingungen der Kultur-, Kreativ- und Medienbranche: Ich lasse sie nicht im Stich! Wir haben ihre Sorgen im Blick und werden uns dafür einsetzen, dass die speziellen Belange des Kulturbetriebs und der Kreativen miteinbezogen werden, wenn es um Unterstützungsmaßnahmen und Liquiditätshilfen geht.“ Sie habe deshalb in der Bundesregierung angeregt, zu den anstehenden Gesprächen über Hilfsmaßnahmen auch Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur und Medien einzuladen. „Wir müssen auf unverschuldete Härten und Notlagen reagieren und sie ausgleichen. Das muss uns nicht nur die Wirtschaft, sondern auch unsere durch die Absagen schwer gebeutelte Kulturlandschaft wert sein“, sagte Grütters.
Stellenausschreibung: Jungprofessur Musikwissenschaft an der UdK
An der Universität der Künste Berlin ist zum 01.10.2020 eine Juniorprofessur im Fach Musikwissenschaft ausgeschrieben.
Einer der Schwerpunkte soll im Bereich Gender Studies liegen.
Bewerbungen werden unter Angabe der Kennziffer 3/913/20 auf dem Postweg entgegengenommen. Einsendeschluss ist der 02.04.2020.
Deutscher Musikautorenpreis 2020 – Bettina Wegner wird für ihr Lebenswerk geehrt
Die Sängerin und Liedermacherin Bettina Wegner wird mit dem Deutschen Musikautorenpreis der GEMA für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Wegner prägte mit ihren Texten entscheidend den Widerstand gegen die SED-Diktatur. Die für den 12. März geplante Preisverleihung wurde wegen des Coronavirus verschoben. Ein neuer Termin wird in Kürze bekanntgegeben. Die Jury lobt Bettina Wegner als eine kompromisslose, klare Künstlerin, die konsequent und gegen alle gesellschaftlichen und institutionellen Widerstände ihren eigenen künstlerischen und politischen Weg ging. Ihre Lieder seien voller Kraft, Liebe, Trauer und Trost zugleich.
Kompositionsworkshop für Schülerinnen
Am 20.03. veranstaltet musica femina münchen e. V. einen Kompositionsworkshop musikalisch talentierte junge Schülerinnen. Die Komponistin Laura Konjetztky leitet die Mädchen an, ihre eigenen Klangvorstellungen zu erforschen und daraus ein Stück zu Komponieren. Technische und kompositorische Umsetzbarkeit, verschiedene Kompositionsweisen und Prozesse werden erkundet und die Möglichkeiten eigene neue Wege zu finden und zu gehen aufgezeigt. Der Workshop richtet sich an Schülerinnen zwischen 10 und 18 Jahren.
Anmeldeformular anfordern bei: ed.ne1746906235hcneu1746906235m-ani1746906235mef-a1746906235cisum1746906235@zner1746906235efnok1746906235
An deutschen Grundschulen fehlen 23.000 Musiklehrer*innen
Eine bundesweite Studie im Auftrag des Deutschen Musikrats, der Konferenz der Landesmusikräte und der Bertelsmann Stiftung liefert erstmals belastbare Zahlen zur Situation des Musikunterrichts auf Länderebene. Demnach gibt es in den 14 Bundesländern, deren Daten für die Auswertung herangezogen werden konnten, einen Bestand von rund 17.000 Musiklehrer*innen – benötigt würden jedoch ca. 40.000 Musiklehrkräfte, um den vorgegebenen Umfang an Musikunterricht fachgerecht abzudecken. Dies führt dazu, dass nur 43 Prozent des geplanten Unterrichts von Musiklehrkräften erteilt wird. Ca. 50 Prozent des vorgesehenen Musikunterrichts wird fachfremd erteilt und der Rest, also rund 7 Prozent, fällt aus. Ohne Gegenmaßnahmen wird dieser Mangel sich noch vergrößern, da altersbedingt mehr Musiklehrkräfte den Schuldienst verlassen als Nachwuchskräfte nachrücken. Zum anderen nimmt der Bedarf an Lehrkräften infolge der steigenden Zahl von Grundschulkindern weiter zu.
Ohne ein ausreichendes Angebot an Musikunterricht in der Grundschule bekommen vor allem sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler kaum Chancen, mit Musik in Kontakt zu kommen.Die Studie empfiehlt dringend einen bedarfsgerechten Ausbau der Studienkapazitäten, eine Erhöhung des Stundenanteils, mit dem ausgebildete Musiklehrkräfte das Fach Musik unterrichten sowie, für eine Übergangsphase, die Gewinnung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern nach verbindlichen Standards. Außerdem brauche es ein deutschlandweit konsistentes Monitoring unter dem Dach der Kultusministerkonferenz.
Fachtagung „Musikunterricht in der Grundschule“ – Jetzt anmelden
Am 11. März werden die Ergebnisse der von Deutschem Musikrat, Konferenz der Landesmusikräte und Bertelsmann-Stiftung gemeinsam initiierten Studie „Musikunterricht in der Grundschule – Aktuelle Situation und Perspektive“ veröffentlicht. Am 26. März von 10:00 bis 17:00 veranstalten die drei Partner in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur im Funkhaus Berlin eine Fachtagung. Im Mittelpunkt stehen die Studienergebnisse und die daraus abzuleitenden Handlungsempfehlungen. Eine verbindliche Anmeldung ist ab sofort möglich.
Jetzt bewerben: „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“
Mit dem Programm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur die Entwicklung und Weiterentwicklung von Kulturorten in ländlichen Regionen. Für den Förderzeitraum 2021-2023 ist ab sofort die zweite, mit rund 13 Millionen Euro dotierte Programmphase ausgeschrieben. Der Begriff des Dritten Ortes beschreibt öffentliche Orte für Begegnung und Austausch in Abgrenzung zum Ersten Ort, dem Zuhause, und dem Zweiten Ort, der Arbeit. Die Dritten Orte sollen dazu beitragen, den Zugang zu Kunst, Kultur und kultureller Bildung in allen Landesteilen und für alle Bevölkerungsgruppen zu verbessern und als Orte der Begegnung den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Für die nun ausgeschriebene Umsetzungsphase können sich sowohl die bereits in der ersten Phase geförderten Projektträger als auch weitere Projektinitiativen bewerben. Das maximale Fördervolumen pro Projekt beträgt 450.000 Euro für den Zeitraum 2021 bis 2023. Bewerbungsfrist ist der 31. August 2020.
Landesjazzpreis 2020 – Baden-Württemberg zeichnet die Sängerin Lauren Newton für ihr Lebenswerk aus
Die Sängerin Lauren Newton erhält den Sonderpreis des Landesjazzpreises für ihr Lebenswerk. Die Jury würdigt sie als eine Künstlerin mit großer Haltung: unbeirrt, integer, authentisch, nie effekthascherisch. Damit sei sie Vorbild für ganze Generationen von Vokalist*innen. Der Landesjazzpreis – Sonderpreis für das Lebenswerk – ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von einem Konzert der Preisträgerin flankiert.
Lauren Newton wurde 1952 in Coos Bay, Oregon, USA geboren. Sie kam in den 70er Jahren nach Baden-Württemberg. Heute zählt sie heute zu den wichtigsten Vokalistinnen des Jazz und der frei improvisierten Musik. In ihrer virtuosen, überwiegend wortlos-musikalischen Gesangsart, erzeugen Lauren Newtons Klanggebilde, die sie von Belcanto bis hin zu Geräuschgedichten entfaltet. Sie erreicht eine unerhörte Intensität und Direktheit. Lauren Newton ist in einem breiten künstlerischem Spektrum als Komponistin, Schauspielerin, Sängerin für Theater-, Film- und Hörspiel tätig. Im Performance-Art Bereich hat sie sich in ganz Europa und Japan einen Namen gemacht. Ihre Discographie umfasst mehr als 75 Tonträger.
Frauen und Männer im Kulturmarkt – Deutscher Kulturrat kündigt Publikation an
Der Deutsche Kulturrat beschäftigt sich seit 1994 mit der Situation von Frauen in Kultur & Medien. Nach den Studien „Arbeitsmarkt Kultur“ (2013) und „Frauen in Kultur und Medien“ (2016) legen die Autoren nun die dritte umfängliche Untersuchung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Kulturberufen unter dem Titel „Frauen und Männer im Kulturmarkt“ vor. Darin wird auf knapp 500 Seiten dargelegt, dass von einer Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich noch nicht gesprochen werden kann. Als Konsequenz aus diesen Studienergebnissen richtete der Deutsche Kulturrat im Juli 2017 das Projektbüro „Frauen in Kultur & Medien“ ein. Die Studie macht greifbar, wie es um die Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich bestellt ist. Der Gender Pay Gap beträgt im Kulturbereich bei den freiberuflich arbeitenden Künstlerinnen erschreckende 24 Prozent.
Die Studie „Frauen und Männer im Kulturmarkt – Bericht zur wirtschaftlichen und sozialen Lage“ von Gabriele Schulz + Olaf Zimmermann erscheint im April 2020.
Nachwuchswettbewerb Frankfurter Blues Forum
Das Frankfurter Blues Forum e.V. veranstaltet einen Nachwuchswettbewerb unter Solist*innen und Bands der Stilrichtungen old school, Texas, Blues Rock, Country Blues etc. für Musiker*innen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren. Das Konzert der besten acht Bands oder Solist*innen, die nach einer Vorauswahl in die Endausscheidung kommen, findet im Juni 2020 in den Räumen des Frankfurter Blues Forums in Frankfurt statt. Der*die Erstplatzierte(n) erhalten eine Vintage-Gitarre von Gibson, die von der Firma Musikhaus Thomann zur Verfügung gestellt wird. Einzelheiten des Wettbewerbs sind in einem PDF festgehalten, das hier herunter geladen werden kann. Anmeldeschluß ist der 19. April 2020!
Folker stellt Newcomer*innen vor
Um dem musikalischen Nachwuchs im Bereich Folk, Lied und Weltmusik die Möglichkeit zu geben, sich den Leserinnen und Lesern vorzustellen, hat die Redaktion des Folker einen Fragebogen entwickelt, der kurz und prägnant die wichtigsten Informationen abfragt, die es zu einem Newcomer zu wissen gibt. Wer sich in der letzten Zeit neu formiert oder auch solo auf die Bühne gewagt hat, kann nun von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Nach dem Ausfüllen geht der Fragebogen als Bewerbung an die Redaktion, die nach Durchsicht in der Rubrik „Szene“ jeder Ausgabe eine ausgewählte Selbstvorstellung veröffentlicht.
Nachruf für die Gitarristin Susan Weinert
Seit vielen Jahren verfolgen wir die Musik der Gitarristin Susan Weinert, auf der MELODIVA finden sich zahlreiche CD-Rezensionen, die von ihrem Schaffen erzählen. Zusammen mit ihrem Mann und Bassisten Martin Weinert spielte sie im Laufe ihrer Karriere über 3000 Konzerte und nahm 14 Alben auf. Am 28.11. letzten Jahres wollten wir sie mit ihrer Band erstmals bei uns in Frankfurt zum Club Concert in der Fabrik begrüßen, doch das Konzert musste zu unserem großen Bedauern wegen Krankheit abgesagt werden. Wir dachen an eine Grippe. Jetzt haben wir erfahren, dass die Gitarristin und Komponistin schon lange an Krebs litt und ihrem Leiden am 2. März erlegen ist. In ihrem vorletzten Album „Beyond The Rainbow“ (2018) hatte sie uns gezeigt, wie ihre ganz eigene Vorstellung vom Land hinter dem Regenbogen aussieht. Erst vor wenigen Wochen stellte sie dann bei einem ihrer letzten Auftritte in ihrer Heimatstadt Neunkirchen ihr neues Album „Der Baum vor meinem Fenster“ vor, das gerade erschienen ist.
Wie schön, dass sie uns mit ihrer Musik ein Stück von sich selbst geschenkt hat, das bleibt.