Länderförderungen in Berlin und NRW sind erschöpft – Deutscher Kulturrat fordert Einhalten der Zusagen
Berlin und Nordrhein-Westfalen haben noch vor dem Bundesprogramm an Soforthilfen für Solo-Selbständige und Kleinunternehmen eigene Programme zur Unterstützung u.a. auch für Künstler*innen aufgelegt. Diese Programme waren besser auf die Besonderheiten des Kultur- und Medienbereiches zugeschnitten als das für alle Branchen geltende Bundesprogramm. Es wurde jeweils versichert, dass ausreichend Mittel vorhanden seien. Nun stellt sich heraus, dass sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in Berlin die landeseigenen Fördertöpfe an Soforthilfen für Solo-Selbständige aufgebraucht sind und auf die Bundesförderung verwiesen wird.
Bund und Länder haben gemeinsam die Kriterien für die Soforthilfen des Bundes vereinbart. U.a. ist dort festgelegt, dass nur Betriebskostenzuschüsse, also z.B. die gewerbliche Mieten, Leasingraten usw. beantragt werden können. Einnahmeausfälle der Künstler*innen und der kleinen kulturwirtschaftlichen Betriebe können mit diesem Programm nicht ausgeglichen werden. Das Programm ist deshalb für viele Künstler*innen auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten.
Der Deutsche Kulturrat fordert die Länder auf, ihre Zusagen auch einzuhalten. Die mangelnde Planung und Einschätzung des tatsächlichen Bedarfs werde nun auf dem Rücken der Künstler*innen und der kleinen kulturwirtschaftlichen Betriebe ausgetragen. Außerdem fordert der Kulturrat einen mächtigen bundesgeförderten nationalen Kulturinfrastrukturfonds.
moers festival 2020 fällt nicht aus
Ein großes, internationales Festival? Mitten in Coronazeiten? Das renommierte moers festival will es versuchen – in welcher Form auch immer. Während fast die komplette Kultur bis weit in den Sommer hinein abgesagt wird, stellten die Veranstalter Ende März stolz das Programm und das Plakat vor. Auf das Programm unter dem Motto „new ways to fly“ darf man gespannt sein: das Programm ist irgendwo zwischen Madrigalen aus dem 16. Jahrhundert, Beethoven, Neuer Musik, politischem Free Jazz, Elektronik und wildem Noise angesiedelt. Ein besonderer Fokus gilt Musik von Frauen: die Weltklasse-Jazzerinnen Joëlle Léandre, Maggie Nicols und Irene Schweizer sind eingeladen – aber auch die junge weibliche Generation bekommt ein Forum: zum ersten Mal koopieriert Moers mit dem Essener Peng! – Festival.
Natürlich wird auch die aktuelle improviser in residence vertreten sein: die Brasilianerin Mariá Portugal setzt sich mit der Tradition ihrer Heimat auseinander. Regionale Schwerpunkte liegen neben Portugals Heimatstadt São Paulo diesmal auf Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Zum dritten Mal hat auch die ganz junge Generation die Gelegenheit, am Festival teilzunehmen. Der Kompositionswettbewerb composer kids wartet auf Werke von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre. Bleibt zu offen, dass das Festivalteam einen Weg findet, dieses außergewöhnliche Programm präsentieren zu können – auf welche Weise auch immer! „Wir improvisieren und machen das Beste draus“, sagen die Veranstalter. Schaut auf die Website oder die Festival-App für die aktuellsten Infos.
Jetzt bewerben: Musik für alle!
Mit „Musik für alle!“ des Bundesverbandes der Chöre und Orchester werden außerschulische Projekte gefördert, die Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Musik ermöglichen. Sei es das Singen im Chor, ein Beatbox Workshop, das Kennenlernen verschiedenster Instrumente, gemeinsames Musizieren in der Gruppe, ein Konzertbesuch oder eine Ferienfreizeit, bei der die Kinder und Jugendlichen ein Musical erarbeiten und aufführen – das Förderprogramm „Musik für alle!“ bietet Förderung für die Umsetzung der Projektideen. Die Antragsfrist ist der 01.05.2020.
#artistathome: Friday Releases des Popbüro Stuttgart
Na, immer noch zu Hause?
Das Popbüro Stuttgart versorgt euch auf Spotify jeden Freitag mit Musik aus der Region:
https://open.spotify.com/playlist/4zfpu3CDLH6OrZEuRYhrjH?si=wzRCS18TSQqq0PIJ7Zb_5g
Bundesakademie für musikalische Bildung Trossingen sucht Dozent*in
Zum 01.01.2021 sucht die Bundesakademie für musikalische Bildung eine*n Dozent*in. Der Arbeitsbereich umfasst die Konzeption, Organisation, Durchführung und Leitung von Weiterbildungsangeboten, Modellprojekten, Symposien und Tagungen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Durchführung von Projekten zu aktuellen bildungs- jugendpolitischen und musikpädagogischen Fragestellungen.
Bewerbungen bis zum 20.04.2020 an ed.ne1747086411gniss1747086411ort-e1747086411imeda1747086411kased1747086411nub@l1747086411iam1747086411
KULTURHAMSTER: Kultur aus der Quarantäne in Rheinland-Pfalz
Ein Kulturberater der LAG Soziokultur & Kulturpädagogik e.V. hat einen Aufruf an die rheinland-pfälzische Kulturszene gestartet, in Zeiten der „Quarantäne“ die eigene Kunst digital zu präsentieren. Der Aufruf im Wortlaut: „Nachdem ich mich selbst krank in Quarantäne befinde (noch ohne Corona), kam mir die Idee, dass man diese Situation auch dafür nutzen könnte, mehr über die rheinland-pfälzische Kulturszene zu erfahren. Viele Aufführen, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen etc. sind zwar aktuell abgesagt worden, dennoch bleiben uns immer noch die digitalen Möglichkeiten, um Kultur ortsunabhängig erlebbar zu machen.
Deswegen folgende Idee: In welcher Kultursparte Ihr auch tätig seid, überlegt doch einfach mal, ob man Eure Kunst nicht virtuell präsentieren kann… Egal ob es ich um einen Youtube-Link von Eurem letzten Konzert handelt, um eine Online-Bildergalerie Eurer Gemälde, um den Mitschnitt einer Lesung, die Aufzeichnung Eurer Theateraufführung, oder einen Kurzfilm – schickt mir die Links, und ich bündele diese in einem gemeinsamen Internetauftritt. Falls Ihr ein Live-Streaming plant, könnt Ihr mir sehr gerne auch dafür die Einladung schicken. Ich bewerbe dies natürlich gerne. Alle Infos an: moc.y1747086411addor1747086411@rets1747086411mahru1747086411tluk1747086411. Ziel wäre es, von jeder Kunstsparte möglichst viele Beiträge zu sammeln, so dass man die aktuelle Situation zumindest dafür nutzen kann, die rheinland-pfälzische Kulturszene besser kennenzulernen! Ich bin gespannt, ob dieser Aufruf klappt – ist mal ein Versuch.:)“.
Förderprogramm Fonds Soziokultur „U25 – Richtung: Junge Kulturinitiativen“
Mit seinem Förderprogramm „U25 – Richtung: Junge Kulturinitiativen“ will der Fonds Soziokultur Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren die Möglichkeit geben, eigene Projektideen im soziokulturellen Praxisfeld zu entwickeln und umzusetzen. Es hat den Anspruch, die kreativen Potentiale junger Menschen zu fördern. Ziel ist dabei, Jugendliche zum (längerfristigen) Engagement im soziokulturellen Praxisfeld zu ermutigen und Wege der Verwirklichung von guten Ideen aufzuzeigen. Einsendeschluss ist der 2. Mai 2020.
Gender-Mediathek geht online
Die Gender-Mediathek ist ein kollaboratives Projekt, das Dozent*innen, Trainer*innen, Multiplikator*innen und Interessierte bei der Suche nach feministischen und geschlechterbezogenen audiovisuellen Lehr- und Lernmaterialien unterstützt. Im Internet gibt es zahlreiche Medien von unterschiedlicher Qualität und Machart, verteilt auf verschiedene Plattformen. Diese sind allerdings meist nicht thematisch sortiert erfasst und nicht immer leicht zugänglich. Hier das passende Medium zu finden, das für die eigene Themenstellung und die jeweilige Zielgruppe passend ist, ist oft zu zeitaufwändig. Die Gender-Mediathek will hier Abhilfe schaffen. Hier findet ihr ausgewählte Medien von verschiedenen Anbieter*innen – von öffentlich und frei zugänglichen bis zu kostenpflichtigen Portalen – und könnt diese über Volltext- oder Schlagwortsuche recherchieren. Zusätzlich werden „Im Fokus“ regelmäßig Medien und Materialien zu relevanten Themen vorgestellt. Neben dem direkten Link auf das Medium, der Beschreibung des Inhalts, den Produzent*innen, technischen Angaben und Bezugsquellen, finden sich auch Hinweise zum Einsatz der Medien in der Bildungsarbeit.
Die Medien in der Gender-Mediathek werden von der Redaktion sowie Mitarbeiter*innen des Stiftungsverbundes der Heinrich-Böll-Stiftung recherchiert. Sie nehmen Medien auf, die sie vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen in der Bildungsarbeit für gut nutzbar halten. Dabei gibt es natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit – die Redaktion setzt auch auf die „Schwarmintelligenz“. Wenn ihr audiovisuelle Medien kennt, die gut für die feministische und geschlechterpolitische Bildungsarbeit geeignet sind, und/oder mit deren Einsatz ihr Erfahrungen habt, dann macht mit!
Professur für Musikpädagogik/Musikdidaktik in Würzburg zu besetzen
An der Hochschule für Musik Würzburg ist zum Sommersemester 2021 eine Professur (m/w/d) für Musikpädagogik / Musikdidaktik (W3) zu besetzen.
Ihre Aufgaben: Zentral ist die Vertretung des Fachs Musikpädagogik/Musikdidaktik in seiner ganzen Breite in Forschung und Lehre sowie die curriculare Verantwortung und Weiterentwicklung der Lehramtsstudiengänge. Das Aufgabenfeld umfasst vor allem Lehrveranstaltungen für alle Lehramtsstudiengänge (Grund-, Mittel-, Realschule, Gymnasium) einschließlich der Betreuung von Schulpraktika, Projekten, wissenschaftliche Arbeiten und Promotionen. Die teamorientierte Zusammenarbeit in Hochschulgremien und Arbeitsgruppen sowie die Bereitschaft zur Vernetzung inner- und außerhalb der Hochschule sind essentiell.
Ihr Profil: Vorausgesetzt werden ein fachspezifischer Hochschulabschluss, eine qualifizierte Promotion im Fach Musikpädagogik und zusätzliche wissenschaftliche/musikdidaktische Leistungen. Zudem wird neben Erfahrungen in der Hochschullehre eine mehrjährige Unterrichtspraxis in der Schule erwartet. Schwerbehinderte Bewerber*innen werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Die Hochschule ist bestrebt, den Frauenanteil in der Lehre zu erhöhen und fordert qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Gegebenenfalls kann die Ausstattung der Stelle über das Professorinnenprogramm des BMBF zusätzlich gefördert werden.
Fühlen Sie sich angesprochen? Die Hochschule freut sich auf Ihre Online-Bewerbung im Bewerbungsportal der Hochschule für Musik Würzburg und um Übermittlung Ihrer Unterlagen als Datei im PDF-Format (ausführlicher Lebenslauf mit Schriftenverzeichnis; Auswahl der drei wichtigsten Publikationen außerhalb der Dissertation; Dokumentierung pädagogischer Eignung etc.). Die Online-Bewerbung ist bis spätestens 08.06.2020 möglich. Bei Fragen zu fachlichen Aspekten wenden Sie sich bitte schriftlich an: ed.gr1747086411ubzre1747086411uw-mf1747086411h@pv-1747086411remmi1747086411zrov1747086411. Personalrechtliche Auskünfte erteilt Ihnen Herr Noe unter 0931/32187-2304.
#artistathome: Abends mit Beleuchtung im Wohnzimmer
Die Band Abends mit Beleuchtung aus Köln überlistet das Corona-Abstandsgebot und macht uns mit „Du bist niemals allein“ in einer Wohnzimmersession-Version Mut:
Professur für Musikwissenschaft Paderborn zu besetzen
Am Musikwissenschaftlichen Seminar der Fakultät für Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W2-Universitätsprofessur (w/m/d) für Musikwissenschaft zu vergeben. Gesucht wird eine wissenschaftliche Persönlichkeit, die das Fach Musikwissenschaft in großer Breite in Forschung und Lehre vertritt. Erwünscht sind dabei Forschungsschwerpunkte, welche die im Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn vorhandenen Arbeitsgebiete sinnvoll ergänzen (wie z. B. Ältere Musikgeschichte, Digitale Musikwissenschaft/Digital Humanities, populäre Musik, systematische Musikwissenschaft).
Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber werden eine hohe Bereitschaft zur Kooperation und die Mitarbeit an der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Musikwissenschaftlichen Seminars erwartet. Erwartet wird ebenfalls die Mitarbeit in den Gremien der universitären Selbstverwaltung sowie aktives Engagement bei der Einwerbung von Drittmitteln. Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung neben den üblichen Unterlagen ein auf den Standort Detmold/ Paderborn bezogenes Lehr- und Forschungskonzept von 3-5 Seiten Umfang bei.
Einstellungsvoraussetzungen: Einstellungsvoraussetzungen sind gemäß § 36 Abs. 1 Ziff. 1 bis 4 HG NW (abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen) sowie Forschungs- und Lehrerfahrung in dem benannten Gebiet. Die Universität Paderborn strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen als Hochschullehrerinnen an und fordert daher qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Frauen werden gem. LGG bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Ebenso ist die Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter im Sinne des Sozialgesetzbuches Neuntes Buch (SGB IX) erwünscht.
Auskünfte erteilt Prof. Dr. Andreas Münzmay, Geschäftsführender Leiter Musikwissenschaftliches Seminar, Tel. 05231 975-672, ed.nr1747086411obred1747086411ap-in1747086411u@yam1747086411zneum1747086411.saer1747086411dna1747086411. Ihre Bewerbung senden Sie bitte unter Angabe der Kennziffer 4245 bis zum 14.05.2020 als PDF-Datei (in einem Dokument) per E-Mail an: ed.bp1747086411u@wk-1747086411naked1747086411.
„weRculture“-Aufruf der UNESCO
Am 1. April startete unter dem Titel „weRculture“ eine gemeinsame Aktion des UNESCO Creative Cities Network auf Initiative der UNESCO City Of Music Mannheim, Music Export Poland und des Festivals Enjoy Jazz. Mit dem Aufruf „Think Respectfully. Act Responsibly. weRculture.“ melden sich internationale Künstler*innen und Kreative mit kurzen Videobotschaften in der globalen Krise zu Wort. Sie folgen damit einem Aufruf der Vereinten Nationen („Global Call to Creatives“). Laut einer entsprechenden Pressemitteilung des Enjoy Jazz Festivals sollen die Videos zunächst in den sozialen Medien veröffentlicht werden. Weitere Botschaften sollen unter anderem von Künstler*innen und Kreativen aus Portugal, Griechenland, Spanien, Deutschland, USA, Norwegen und Chile folgen. Alle Kreativen seien dazu aufgerufen, sich der Aktion anzuschließen. Die Videos werden auf den Social Media-Kanälen der Protagonisten veröffentlicht und auf dem Instagram-Profil der Aktion gesammelt. Mit dem Claim „Think Respectfully. Act Responsibly. weRculture.“ wollen die Initiatoren „die Wichtigkeit der Werte Respekt und Verantwortung in den Zeiten der Krise ausdrücken. Das große R in der besonderen Schreibweise von ‚weRculture‘ steht neben dem Wort ‚are‘ (sein) daher auch für die Werte ‚Respect‘ (Respekt) und ‚Responsibility‘ (Verantwortung).“ (Quelle: Jazz Thing Newsletter 02.04.2020)