Startnext Corona Hilfsaktion
Nicht für jede*n gibt es ein passendes staatliches Hilfspaket während des Corona Shutdowns, in einigen Fällen können aber „die Crowd“ & Startnext helfen. Mit der „Corona Hilfsaktion“ will die Crowdfunding-Plattform Starter*innen, die durch den Shutdown direkt betroffen sind, mit dem helfen, was sie am besten kann: sie vereinfacht die Richtlinien für Crowdfunding Hilfsprojekte auf Startnext und versucht, zusätzliche Förderpartner zu gewinnen. Die Plattform verringert die Komplexität eines Projektes, setzt das Alles-oder-Nichts-Prinzip aus und erstattet die Transaktionsgebühren komplett. Das bedeutet, jedes Projekt kann jeden eingezahlten Euro ausgezahlt bekommen, sofern das 1. Fundingziel auf 1€ gesetzt wird! Startnext versucht alle Projekte, die sich für die Startnext Corona Hilfsaktion bewerben, innerhalb weniger Stunden online zu stellen.
Jede*r Starter*in über 18 mit Wohnsitz in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Belgien und Südtirol kann ein Projekt starten. Die Förderung gilt für momentan laufende Projekte, die direkt durch den Shutdown betroffen sind und dadurch finanzielle Einbußen haben.
Deutsche Chorjugend lädt zum Mitmachen im virtuellen Chor
Die Deutsche Chorjugend (DCJ) lädt gemeinsam mit dem Sächsischen und dem Deutschen Chorverband alle Singbegeisterten dazu ein, Teil des größten virtuellen Chors Deutschlands zu sein. Den eigens für die Aktion komponierten Song kann jede*r zu Hause mit Hilfe von Video-Tutorials und Playbacks einstudieren. Anschließend nehmt ihr euch selbst auf und ladet die Videos bis zum 20. April über diesen Link hoch. Aus allen Einsendungen wird ein professionelles Multiscreen-Video geschnitten, das am ersten Mai-Wochenende veröffentlicht wird. Getreu dem DCJ-Motto #zusammenSINGENwirSTÄRKER singt an diesem Wochenende der größte virtuelle Chor Deutschlands zusammen!
Corona-Schutzschirm der Hamburger Clubstiftung: Jetzt Antrag stellen!
Ab sofort können die Hamburger Musik-Clubs – einzureichen über die Clubstiftung – bei der Behörde für Kultur und Medien Anträge zum Ausgleich wirtschaftlicher Härten im Zusammenhang mit den Corona bedingten Schließungen stellen. Antragsberechtigt sind Hamburger Livemusikclubs, die in den letzten 12 Monaten einen Konzertbetrieb vorweisen können. Die Clubs müssen mindestens 24 Livemusik-Konzerte im Jahr veranstalten und dürfen nicht größer als 1.600 Personen sein. Die Anträge werden dann in enger Kooperation mit der Clubstiftung beschieden. Die Förderung ergänzt bestehende Fördermöglichkeiten und soll im Fall eines Liquiditätsengpasses helfen, der eine existenzielle Schieflage zur Folge hat. Berücksichtigt werden kann zunächst der Zeitraum bis zum 30. April 2020.
musicBWwomen präsentiert: Club of Heroines Festival 09.04.
Die MusicBWwomen haben die Köpfe rauchen und sich als Unterstützung für Musikerinnen* einiges einfallen lassen, u.a. das Instagram-Festival „Club Of Heroines“ mit 6 wundervollen Musikerinnen, die euch von Couch zu Couch aus dem Alltag entführen wollen:
20:00 FITZROVIA // @iamfitzrovia
20:20 Hannah Jaha // @hannahjaha
20:40 Satarii // @mssatarii
21:00 Diana Ezerex // @eleanna_pitsikaki
21:20 Eleanna Pitsikaki // @mustbedianaezerex
21:40 Henny Herz // @henny_herz
Moderation und Anleitung durch den Abend erfolgt unter @music_bw_women. Den Zuschauer*innen, gerade die, die durch die Krise nicht wirtschaftlich betroffen sind, bieten wir die Möglichkeit, ein virtuelles Ticket für dieses Konzert zu erwerben. Damit unterstützt ihr die Musiker*innen ganz direkt und helft, einen Teil der erheblichen finanziellen Einbußen infolge der Konzertabsagen auszugleichen.
#artistathome: Dringeblieben von Rausgegangen
Rausgegangen und ASK HELMUT aus Köln haben mit der Plattform Dringeblieben einen Ort für Livestreams verschiedenster Art geschaffen. Täglich versorgen sie euch mit Kulturereignissen jeglicher Art, unter anderem Konzerte eurer Lieblingskünstler*innen. Auf der Plattform könnt ihr die Künstler*innen auch gleich finanziell supporten.
Im Video-Livestream dern nächsten Tage sind unter anderem zu erleben: Karo Lynn, Mulay, Charly Klausner, Hania Rani, die übrigens gerade ein sehr poetisches neues Video veröffentlicht hat, Mine und Lissy Fey.
#artistathome: Sabine van Baaren mit „Meditation for inner peace“
Sabine van Baaren hat zur aktuellen Corona-Krise ein Video mit Soundhealing – Seelengesang in sog. „light languages“ veröffentlicht, das euch eine Meditation für inneren Frieden anbietet:
Kulturpolitische Mitteilungen #168 zum Thema „Populäre Musik“ erschienen
Die Kulturpolitische Gesellschaft e.V. hat kürzlich ihre neuste Ausgabe der Kulturpolitischen Mitteilungen veröffentlicht. Zum Inhalt: „Populäre Musik, namentlich jene, die früher als „Rock & Pop“ ein Generationengefühl symbolisierte und für kulturelle Widerständigkeit und eigensinnige Selbstermächtigung stand, ist längt Mainstream geworden. Ihre Repräsentant*innen und Konsument*innen sind in der Mitte der Gesellschaft angesiedelt und wenn sie gegen das System opponieren, dann sind sie keineswegs nur am linken Rand des politischen Spektrums zu finden. Das schillernde kreativwirtschaftliche Gewerbe ist hoch kapitalisiert und monopolisiert, die Clubs sterben und die kulturellen Nischen geraten in Bedrängnis – umso mehr ein Grund, sich dem in der Kulturpolitik stiefmütterlich /-väterlich behandelten Thema zu widmen“. Themen des Schwerpunkts sind: Über die Verstaatlichung populärer Musik | Stadtentwicklung mittels Musik | Konzertbusiness im Neoliberalismus | Integration durch Musik? | Nachwuchs- und Frauenförderung Musik | Clubkultur & Clubsterben | Rechte Vereinnahmungen und Rock & Pop u.v.m.
Mit den Kulturpolitischen Mitteilungen publiziert die Kulturpolitische Gesellschaft ein Informations- und Diskussionsmedium für kulturpolitische Fragen. Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich in einer Auflage von ca. 3.000 Exemplaren und kann für 8,50€ hier bestellt werden.
#artistathome: New Music Monday @ Ensemble Musikfabrik
Das Ensemble Musikfabrik bietet mit der neuen Reihe New Music Monday jeweils eine Woche lang ein Stück Musik zum kostenlosen Download an. In Folge #3 gibt es aktuell das Stück „Bite“ von Rebecca Saunders zu hören, gespielt von Helen Bledsoe.
#artistathome: Christina Lux mit „Leise Bilder“
Gewinner des Europäischen SchulmusikPreises 2020 steht fest
Der Europäische SchulmusikPreis (ESP) 2020 geht an die Georg-Hartmann-Realschule Forchheim für ein zukunftsweisendes Lernkonzept: Selbstgesteuertes Lernen mit Lernvideos. Mit dem Projekt unter der Leitung von Andreas Pleichinger und Marc Nijkamp erwerben die Schüler*innen mithilfe von Lernvideos selbstständig instrumentale Kompetenzen, die sie dann im Zusammenspiel miteinander anwenden. „Auch und gerade in Zeiten der aktuellen Corona-Krise kommt dem Schulmusikunterricht eine zentrale Rolle für die Entwicklung unserer Kinder zu: Er führt nicht nur zu besseren schulische Noten insgesamt und einer höheren Sozialkompetenz, wie unzählige Studien belegen. Die im Unterricht erworbene Kompetenz zu praktizieren, selber aktiv zu musizieren, macht einfach auch Freude und verbindet über alle Grenzen – auch die der eigenen Wohnung – hinweg. Wir freuen uns sehr, dass das ausgezeichnete Lernkonzept des diesjährigen Preisträgers eindrucksvoll zeigt, wie mit zukunftsweisenden Ideen guter Schulmusikunterricht auch in Zeiten von Corona möglich sein könnte,“ so Daniel Knöll, Geschäftsführer der SOMM.
Die unabhängige Fachjury des ESP zeigte sich vom Konzept überzeugt, weil es da ansetze, wo aktives Musizieren im Musikunterricht an seine Grenzen komme: Die gezielte Einbindung von Lernvideos in den Unterricht unterstütze den/die Lehrer*in dabei, den Kindern ihre Instrumentenstimme individuell beizubringen und sie zum Üben in der Schule wie zu Hause zu motivieren. Die Schüler*innen könnten sich mit dem Videomaterial selbstgesteuert ihre Instrumentenstimme erarbeiten und eigenverantwortlich Lernprozesse lenken. Besonders hervorzuheben seien dabei vor allem die von den Musiklehrer*innen speziell an den individuellen Lernstand der Kinder angepassten Lernvideos.
Der ESP, der dieses Jahr seinen 10. Geburtstag feiert, wird von der SOMM – Society Of Music Merchants e.V., Spitzenverband der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche, mit Unterstützung der Musikmesse und der Messe Frankfurt GmbH ausgerichtet. Ziel des ESP ist es, methodisch-kreatives Arbeiten mit Musikinstrumenten an Schulen nachhaltig zu dokumentieren, zu honorieren, der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und zur Nachahmung zu inspirieren.
Berliner Kultursenator fordert bessere Unterstützung von Kulturbetrieben
Die Soforthilfen des Bundes sind bekanntermaßen auf Kulturbetriebe und Künstler*innen schlecht zugeschnitten, da sie von den Logiken der Wirtschaft her konzipiert sind. Der Berliner Kultuersenator hat in einem eindringlichen Aufruf auf die Unterschiede aufmerksam gemacht, die dazu führen, dass die gesamte Kulturbranche vor der Insolvenz zu stehen droht. Für viele Kulturbetriebe sind Kredite keine Hilfe – sie schieben Probleme nur auf. Nötig sind Zuschüsse zur Liquiditäts- und Existenzsicherung im Kultursektor, fordert Dr. Klaus Lederer, und sieht hier auch den Bund in der Pflicht:
„Es ist gut, dass im Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzministerium derzeit über weitere wirtschaftliche Hilfen in der Corona-Pandemie nachgedacht wird. Allerdings ist es dringlich, dass dabei die Besonderheiten des Kulturbetriebs nicht erneut, wie schon bei den Soforthilfen für Klein- und Kleinstunternehmen und Soloselbständige, außen vor bleiben. Aus dem Liquiditätsproblem darf kein Verschuldungsproblem werden.
Viele kleinere private Kulturbetriebe sind mit Blick auf Liquidität und Rücklagen Non-Profit-Organisationen. Sie finanzieren sich in der Regel ohne größere Gewinnmargen durch die Kartenerlöse oder Auftritte, die seit Schließung der Einrichtungen wegen Corona vollständig weggebrochen sind. Damit stehen sie vor dem Problem der Insolvenz, denn die Fixkosten bleiben ihnen erhalten.
Hinzu kommen die durch die völlige Unsicherheit der Dauer der Krise verursachten Einbrüche des Vorverkaufs und überwältigende Rückerstattungsforderungen: das ist eine existenzielle Bedrohung der gesamten Branche. Kulturbetriebe waren die ersten, die schließen mussten und werden vermutlich die Letzten sein, die wieder öffnen. Unter welchen Auflagen, ist unklar, wie das Publikum reagieren wird, derzeit völlig offen. Schließlich gibt es für Kulturbetriebe gegenwärtig keinerlei Kompensationsmöglichkeiten, um Einnahmen zu erzielen. Ausgefallene Aufführungen, Programme und Kartenerlöse lassen sich – anders als in anderen Branchen – nicht nachträglich wieder „hereinholen“, sie sind für alle Zeit verloren.
Deshalb sind Zuschüsse zur Liquiditäts- und Existenzsicherung im Kultursektor zwingend erforderlich, Kredite helfen nicht weiter. Das muss sich in den neu zu konzipierenden Soforthilfen des Bundes abbilden. Kultur ist nicht nur deshalb zentral für unser Land, weil eine demokratische Gesellschaft ohne ein lebendiges Kulturleben schlechthin unvorstellbar ist. Kulturbetriebe und Orte, in denen Kunst entsteht, sind auch zentraler Teil der Wirtschaftsstruktur unseres Landes, Ausgangspunkt für die Wertschöpfung einer ganzen Branche mit erheblichem volkswirtschaftlichem Gewicht.
Ich fordere die Bundesregierung auf, die Besonderheiten der Kulturbranche bei der Konzeption von Nothilfen aufgrund der Corona-Epidemie zu berücksichtigen. Es kann nicht sein, dass die Autoindustrie, die Landwirtschaft und andere Branchen die besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung des Bundes erfahren, während die Kulturinstitutionen unseres Landes den Bach heruntergehen. Kultur ist systemrelevant und existenziell bedroht!