Initiative Better Live hebt Schlüsselrolle kleiner Venues hervor

„Big Change starts in small venues“: Nach mehrmonatiger Vorbereitung haben elf europäische Partner im Rahmen des Projekts „Better Live“ ein Manifest mit dem Titel: „Kleine Veranstaltungsorte sind die Zukunft der Live-Musik“ veröffentlicht. Wenige Megakonzerte belasteten die CO2-Bilanz des Kultursektors erheblich und konzentrierten einen großen Teil der Budgets, Honorare und Medienaufmerksamkeit auf eine Handvoll bereits überpräsenter Künstler*innen, schreiben sie. Unterdessen gabe es in ganz Europa Tausende kleiner Veranstaltungsorte und Festivals, die die überwiegende Mehrheit der Konzerte ausrichteten und Künstler*innen förderten. Diese stünden vor einer doppelten Herausforderung: Sie müssten ihr Publikum anziehen und halten und gleichzeitig mit chronischen finanziellen Schwierigkeiten fertig werden. In einer Welt, die mit einer beispiellosen Klimakrise konfrontiert sei, sei die Aufrechterhaltung dieses Ungleichgewichts nicht mehr zu rechtfertigen. Daher ruft die Initiative die Musikbranche auf, Live-Musik durch einen systemischen Wandel neu zu überdenken und die Schlüsselrolle kleiner und mittelgroßer Veranstaltungsorte anzuerkennen. Das Publikum, Künstler*innen und Veranstalter*innen könnten die Zukunft der Musik aktiv mitgestalten, in dem sie die eigenen Praktiken überdenken und bewusste Entscheidungen treffen. Better Live ist ein vom Programm „Kreatives Europa“ der Europäischen Union kofinanziertes Projekt, an dem elf europäische Partner aus der Jazz- und Improvisationsmusikszene in Europa beteiligt sind (aus Deutschland ist Jazzahead mit dabei), das mit nachhaltigen Konzerten und CO2-armen Tourneen experimentiert. 

15.10.2025

Europe Jazz Network sucht Mentor*innen für Musikstudent*innen (w/d)

Das Europe Jazz Network und drei weitere europäische Netzwerke starten die erste Ausschreibung eines zweistufigen Mentorenprogramms, das zwischen 2025 und 2027 stattfinden soll. Dabei werden neun Mentor*innen (drei von EJN) ernannt und neun Mentees aus den Reihen der Studierenden und Alumni der AEC-Mitgliedsinstitutionen. Das Ziel ist es, Nachwuchstalente in die Musikindustrie einzuführen und gleichzeitig aktiv daran zu arbeiten, die Gleichstellung der Geschlechter und die Sichtbarkeit nicht-binärer Personen in der Musikindustrie zu verbessern. Gesucht werden etablierte Fachleute, die Mitglied in einem der Netzwerke (EJN, AEC, ECSA oder JMI) sind und sich als Mentor*innen beteiligen möchten. Hier geht es zum Bewerbungsformular, weitere Infos zum Programm und zu den Voraussetzungen findet ihr hier. Bewerbungsschluss: 10.11.2025

15.10.2025

7th EJN Award for Music & Community geht an Sounds of Change

Das Europe Jazz Network (EJN) vergibt seinen 7. EJN Award for Music & Community an die Initiative Sounds of Change. Die niederländische Stiftung schult Entwicklungshelfer*innen, Psycholog*innen, Lehrer*innen, Therapeut*innen und Musiker*innen darin, Musik als Instrument in psychosozialen Unterstützungs- und Bildungsprogrammen einzusetzen, insbesondere in Umgebungen, die von Konflikten, Vertreibung oder sozialen Traumata betroffen sind. Sie legt den Schwerpunkt auf kreative musikalische Prozesse – Improvisation, Komposition, Gruppenausdruck –, die in traumasensible Rahmenbedingungen eingebettet sind. Ihre Arbeit erstreckt sich über den Nahen Osten, die Ukraine, die Niederlande und Konfliktgebiete wie Flüchtlingslager und benachteiligte Gemeinden, wobei sie sich stets an die kulturelle und sprachliche Vielfalt anpasst. Sie unterstützt Partner dabei, musikalische Förderung in bestehende psychosoziale oder Bildungsprogramme zu integrieren, und bietet sowohl Vor-Ort- als auch Online-Schulungen an (einschließlich einer Online-Bibliothek mit Musikübungen und Handbüchern). Die Jury würdigt die Größe, Beständigkeit und langfristige Vision des Projekts und lobt ihren unerschütterlichen Glauben an die Fähigkeit der Musik, die Menschlichkeit dort wiederherzustellen, wo sie am stärksten gefährdet ist.

Die Jury lobte außerdem drei weitere Projekte, die Teilhabe fördern: FEEL SOUNDS (Deutschland) unter der Leitung von Yma América Martínez, eine inklusive Musikinitiative, die gehörlose, schwerhörige und hörende Menschen durch Rhythmus, Vibration und Bewegung miteinander verbindet; Genetic Choir (Niederlande), ein Vokalensemble und eine künstlerische Gemeinschaft, die sich mit Projekten wie Stem & Luister in Pflegeheimen mit vollständig improvisiertem Gesang beschäftigt; Outsider Art Festival (Finnland), das künstlerische Gleichberechtigung feiert, indem es Musik und andere Kunstformen präsentiert, die am Rande der Gesellschaft entstanden sind, und zwar durch einen gemeinsam kuratierten und inklusiven Prozess.

15.10.2025

Keychange Talent Leadership Programme 2025

Das Keychange Talent Leadership Programme (TLP) ist ein sechsmonatiges Training für Frauen und geschlechtsdiverse Personen, die bereit sind, Veränderungen in der Musikindustrie voranzutreiben. Dieses Programm vermittelt zukünftigen Führungskräften die notwendigen Werkzeuge, um Vielfalt, Gerechtigkeit, Inklusion und Barrierefreiheit (DEIA) zu fördern. Durch Workshops, Mentoring und praktische Projekte erwerben die Teilnehmer*innen praktische Fähigkeiten, neue Erkenntnisse und das Selbstvertrauen, um lokal und global Veränderungen anzustoßen. Voraussetzung für eine Bewerbung ist, in einem der hier aufgeführten Länder von Creative Europe, im Vereinigten Königreich, in Kanada oder der Schweiz den Lebensmittelpunkt zu haben. Jede*r Teilnehmer*in erhält einen Reisekostenzuschuss, es gibt weitere Fördergelder für Kinderbetreuungsbedarf und für Teilnehmer*innen mit besonderen Bedürfnissen hinsichtlich Barrierefreiheit. Darüber hinaus gibt es einen Zuschlag für umweltfreundliche Reisen.

Bewerbungsschluss: 12.11.2025, 23 Uhr (MEZ). Wer aufgrund von Barrierefreiheit mehr Zeit für die Bewerbung benötigt, melde sich bitte so schnell wie möglich, spätestens jedoch 7 Tage vor Ablauf der Bewerbungsfrist, per Mail. Anfragen, die nach dem 5. November eingehen, können nicht berücksichtigt werden.

15.10.2025

Marla Moya startet Crowdfunding für Albumproduktion & Tour

Die Musikerin Marla Moya hat sich einen „wilden Traum“ erfüllt: sie hat im Oktober 2024 mit ihrem langjährigen Jugendidol Robert Francis in Los Angeles zusammengearbeitet und ihr neues Albums „Sanguine Soul“ aufgenommen, das am 7.11.2025 erscheinen soll. Damit es auch als CD & Vinyl herauskommen und Marla mit Band auf Release-Tour gehen kann, hat sie jetzt eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die ihr noch bis 9.11.2025 unterstützen könnt. Wenn ihr ein Album kauft, könnt ihr zusätzlich ein Ticket für die Album-Release-Tour in Berlin, Hamburg, Köln oder Heidelberg zu einem stark reduzierten Preis erwerben. Außerdem gibt es weitere Add-ons, die etwas schwerer zu finden sind, wie handgefertigte Haargummis, Tour-Poster, Kopien ihrer früheren Alben u.v.m. Diese können hinzugefügt werden, sobald ihr euch für eine Hauptbelohnung entschieden habt. Am 17.10. könnt ihr Marla Moya bei unserer Fem Night in der Frankfurter Brotfabrik erleben! (Foto: Julia Brokaw)

14.10.2025

Bewerbungsphase für Deutschen Jazzpreis 2026 startet (15.10.)

Am 15. Oktober 2025, 10 Uhr (CET) öffnet das Online-Portal für Bewerbungen zum Deutschen Jazzpreis 2026. Bis zum 30. November 2025 können digital Beiträge in elf Kategorien eingereicht werden. Bewerbungsberechtigt sind Künstler*innen, Ensembles, Labels, Managements, Promoter*innen, Journalist*innen, Festivalorganisator*innen, Rundfunkanstalten sowie Musikvermittler*innen aus dem In- und Ausland. Berücksichtigt werden herausragende und innovative Leistungen vom 1. Dezember 2024 bis zum 30. November 2025. In welchen 22 Kategorien der Deutsche Jazzpreis verliehen wird, welche Kategorien von der Jury kuratiert werden und in welchen Kategorien Bewerbungen möglich sind, erfährst du hier. Welche Einreichungen bei der feierlichen Preisverleihung am 25.4.2026 in Bremen im Rahmen der jazzahead! ausgezeichnet werden, entscheidet die Jury, die im kommenden Jahr bekannt gegeben wird. Jede Auszeichnung ist mit mindestens 10.000 € dotiert; auch Nominierte, die keinen Preis erhalten, werden mit mindestens 1.000 € gewürdigt.  

13.10.2025

Initiative Musik auf Tour: Kassel (5.11.) & Halle (Saale) (6.11.)

Die Initiative Musik geht auf Tour und kommt im November nach Kassel und Halle. Die zentrale Fördereinrichtung des Bundes für Popularmusik und Jazz stellt ihre Förderprogramme vor und zeigt, welche Möglichkeiten es für eure Projekte sowie für euch als Musikveranstaltende und Künstler*innen in eurer Region gibt. Kommt vorbei!

Kassel 5.11.2025, 15-17 Uhr, Zentrum für Kreativwirtschaft: Die regionalen Partner Music Women Hessen und das sich neu aufbauende Pop Büro Hessen geben Einblicke in ihre Arbeit. Außerdem sprechen sie mit lokalen Artists darüber, wie wichtig ein stabiles Netzwerk ist, um eine Künstler*innenkarriere nachhaltig aufzubauen. (Anmeldung)

Halle (Saale) 6.11.2025, 16-21 Uhr, WUK-Theater: Musik in Halle organisert ein Informations- und Vernetzungsevent zum Thema Förderungen und die Initiative Musik ist mit dabei! Vor Ort trefft ihr auch den Fachbereich Kultur der Stadt Halle, den Gen Ost JugendFonds und weitere spannende Gäst*innen. Gemeinsam geben sie Tipps, wie ihr euch im Förderdschungel besser zurechtfindet. (Anmeldung)

13.10.2025

Dritte Runde beim Festivalförderfonds

Mit dem Festivalförderfonds gibt es seit 2023 erstmals eine strukturelle Förderung auf Bundesebene für Festivals im Bereich der populären Musik und des Jazz. Ziel des Förderprogramms ist es, die kulturpolitisch bedeutsame Arbeit von Festivals zu unterstützen und ihre künstlerische Vielfalt zu erhalten und zu fördern. Festivals können in einem offenen Verfahren einen Antrag auf Förderung stellen. Im Fokus einer jeden Förderung stehen die Umsetzung und der Ausbau soziokulturell bedeutsamer Aspekte, wie u. a. Diversität, ökologische Nachhaltigkeit oder Nachwuchsförderung. Auch in der dritten Runde richtet sich das Programm insbesondere an Festivals jenseits der Metropolen: mindestens 70% der bewilligten Projekte sollen von Festivals aus dem nicht-urbanen Raum (bis zu 100.000 Einwohner*innen) durchgeführt werden. Die Musikfestivals können eine Förderung bis zu 50.000 EUR erhalten. Die nächste Antragsrunde geht bis 3.11.2025, 13 UhrAuch Festivals, die bereits eine Absage oder eine Förderung in der 1. und 2. Runde erhalten haben, können erneut einen Antrag stellen. In der 3. Runde gibt es aber auch Neuerungen: u.a. liegt der maximal mögliche Förderanteil nun bei 75 %, und der bisherige Einbehalt von 10 % der vertraglich vereinbarten Fördersumme entfällt. Das bedeutet: Bei einer Förderzusage kann die volle Fördersumme ab Vertragsschluss abgerufen werden.

Infos

13.10.2025

Vorablesung: „TANZ AUF DEM VULKAN – Widerständige Punk-Frauen in der DDR“ @ Metropolis Berlin 30.10.25

Im Jahr 35 nach der Wiedervereinigung könnte dieses Werk in deutschen Landen zum Musikbuch des Jahres avancieren: Geralf Pochop, selbst aktiver Ost-Berlin-Punk, reicht mit „TANZ AUF DEM VULKAN – Widerständige Punk-Frauen in der DDR“ die längst überfällige systematische Darstellung zu den Frauen im DDR-Punk nach. Bevor der Berliner Verlag Hirnkost (Klaus Farin) Anfang November bundesweit die offizielle Lesetour startet, gibt es im Rahmen des UNERHÖRT! Filmfestivals in Berlin die Vorab-Hirnkostprobe: Nancy De Gregorio, Ost-Berliner Punk-Frau (fast) der ersten Stunde, liest am 30.10. ab 17 Uhr im Metropolis aus dem ihr gewidmeten Kapitel und zeigt dazu Fotos und Filmschnipsel. Daran anschließend findet ein moderiertes Gespräch zwischen Nancy D.G. und Annette Benjamin (ex-Hans-A-Plast, heute The Benjamins) statt, weitere Gäste nicht ausgeschlossen.

13.10.2025

Music4all Förderprogramm fördert Amateurmusik in Hamburg

Die nächste Runde der Antragsstellung von Music4all hat am 01. Oktober 2025 begonnen. Das Programm ermöglicht eine direkte, schnelle und unbürokratische Förderung von bis zu 1.500 Euro pro Jahr für eingetragene Vereine und gemeinnützige Unternehmen der Hamburger Amateurmusikszene. Interessierte Ensembles und Chöre haben bis 31. Dezember 2025 die Möglichkeit, ihre Förderanträge einzureichen und sich somit die Chance auf eine Förderung im Rahmen von Music4all zu sichern. Die Auswahl der geförderten Projekte erfolgt nach dem Windhund-Prinzip – je früher ein vollständiger Förderantrag eingereicht wird, desto größer sind die Chancen auf eine Förderung!

13.10.2025

Kinotipp: „Queer As Punk“ @ Passage Kino 2 Hamburg 19.10.25

Im Rahmen des 36. Hamburg International Queer Film Festivals zeigt das Passage Kino 2 am 19.10. um 18 Uhr den Film „Queer As Punk“ von Yihwen Chen (MY/ID, 2025, 88 Min.), eine energiegeladene Dokumentation über Malaysias erste Queer-Punk-Band Shh…Diam!. Mit der nötigen Prise Humor sprechen die Bandmitglieder über die Herausforderungen, denen sich queere Menschen in Malaysia stellen müssen. „Queer As Punk“ ist ein kraftvoller Bericht von Regisseurin Yihwen Chen über Selbstbehauptung, Solidarität und Widerstand in einem Land, das queere Identitäten bedroht und von zunehmender staatlicher Repression geprägt ist. Trailer

13.10.2025

Fonds Soziokultur: Antragsportal für drei Förderlinien öffnet Anfang Oktober

Die finanzielle Förderung von zeitlich begrenzten Vorhaben und Projekten ist der Schwerpunkt der Arbeit des Fonds Soziokultur, einer von sechs Bundeskulturfonds. Im Mittelpunkt steht die aktive Beteiligung von Menschen am Kulturmachen. Über verschiedene Förderprogramme gibt er Mittel des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) an soziokulturelle Einrichtungen und Initiativen in ganz Deutschland weiter. Beantragt werden können soziokulturelle Projektvorhaben, Projekte von Menschen unter 25 Jahren, Prozesse der Organisationsentwicklung sowie internationale Kooperationen mit Organisationen aus dem Vereinigten Königreich. 

U25 – Richtung: Junge Kulturinitiativen
Für alle zwischen 18 und 25 Jahren: bis zu 4.000 € für eigene Projekte, die vor Ort wirken und gesellschaftliche Themen aufgreifen.
Antragsschluss: 2.11.2025, Infosession: 22.10. (14 Uhr)

Allgemeine Projektförderung
Für alle, die partizipative Projekte mit kulturellen Methoden realisieren wollen: 5.000–30.000 € für mutige Ansätze und innovative Formate. Antragsschluss: 2.11.2025, Infosessions: 17.10. (11 Uhr), 22.10. (16 Uhr)

Cultural Bridge
Für Partnerschaften mit dem Vereinigten Königreich: von ersten Austauschtreffen bis zu gemeinsamen Projekten mit bestehenden Partnern. Antragsschluss: 12.11.2025 (13 Uhr)

13.10.2025