Ottilie-Roederstein-Stipendien für hessische Künstlerinnen

Mehr als die Hälfte der Studierenden an den hessischen Kunsthochschulen sind Frauen – aber trotzdem sind professionelle Künstlerinnen in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit immer noch zu wenig präsent. Hier setzt das 2021 eingeführte Stipendienprogramm des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst an, das durch seinen Namen an die Porträtmalerin und Zeichnerin Ottilie W. Roederstein (1859-1937) erinnert. Roederstein kämpfte gegen die zahlreichen Vorurteile der damaligen Zeit und setzte sich gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Dr. Elisabeth Winterhalter, der ersten deutschen Chirurgin, für die Gleichberechtigung der Frau ein. In dem Stipendienprogramm werden jährlich Stipendien an herausragende hessische Künstlerinnen oder Künstlerinnengruppen aller Sparten in drei Kategorien vergeben: Das Hauptstipendium in Höhe von bis zu 70.000 Euro soll die Sichtbarkeit von Künstlerinnen und ihren Arbeiten erhöhen. Das Nachwuchsstipendium, das mit bis zu 40.000 Euro dotiert ist, soll besonders talentierten jungen Künstlerinnen die Möglichkeit eröffnen, während oder unmittelbar nach ihrer Ausbildung bereits ein größeres Projekt umzusetzen. Mit diesen Stipendien werden jeweils Projektvorhaben gefördert. Die Förderung erfolgt mit einem Jahresstipendium sowie Mitteln für die künstlerische Umsetzung des Projekts, also zum Beispiel die Durchführung einer Ausstellung, eines Konzertes, einer Aufführung, die Realisation eines Kunstwerks, Druckkosten oder vergleichbare Kosten. Die durchgeführten Projekte müssen dokumentiert und in Hessen realisiert werden. Zusätzlich vergibt das Land Hessen bis zu fünf Arbeitsstipendien im Gesamtwert von 20.000 Euro an hessische Künstlerinnen, die sich in einer besonderen familiären Belastungssituation befinden wie etwa der Erziehung eines Kindes unter 12 Jahren oder Pflegearbeit. Bewerbungsschluss: 15.09.2022

31.08.2022

Kampagne „Die 3 PLUS“ zu positiven Aspekten des Singens und Musizierens

Seit der Pandemie kämpft gemeinsames Musizieren mit dem Vorurteil, gesundheitsgefährdend zu sein. Musizieren in Gruppen war im Amateurmusikbereich sogar lange Zeit ganz untersagt. Die jüngst auf Initiative des Kompetenznetzwerks NEUSTART AMATEURMUSIK gestartete Kampagne „Die 3 PLUS“ will die positiven Aspekte des Musizierens zurück ins Bewusstsein rufen. Grundlage dafür ist die bereits am 18. Juli veröffentlichte Publikation „Positive Aspekte des Musizierens“ von Wissenschaftler*innen und Expert*innen des Kompetenznetzwerks. Die Arbeit zeigt: Gemeinsames Musizieren und Musikhören hat vielfältige positive Auswirkungen auf das gesundheitliche und soziale Wohlergehen einer Gesellschaft. Mit der Kampagne werden die Inhalte in einer konzertierten Aktion bis zum 30. Oktober online und in den sozialen Medien beworben. Verbände und Vereine sind aufgefordert, die Kampagne tatkräftig zu unterstützen und in ihren Strukturen zu teilen. Dazu werden über eine digitale Plattform Texte, Impulse und Grafiken bereitgestellt, die positiv für das Image des Amateurmusizierens werben, für den eigenen Verein angepasst und zur Mitgliedergewinnung genutzt werden können.

30.08.2022

Clubliebe e.V. & BUND Berlin e.V. starten bundesweites Projekt für klimafreundliches Nachtleben

Mehr Nachhaltigkeit im Nachtleben: Dazu verpflichten sich die Clubs, die den Code of Conduct „Zukunft Feiern!“ unterzeichnen. Nun starten BUND Berlin e.V. und clubliebe e.V. ein bundesweites Kooperationsprojekt, das die ursprünglich aus Berlin stammende Initiative in viele weitere Städte und Regionen bringt. Die Projektpartner*innen vor Ort bieten Energieberatungen für die teilnehmenden Clubs an und organisieren Runde Tische, bei denen sich diese austauschen können und Unterstützung erhalten. Mit dem Code of Conduct verpflichten sich die Unterzeichner*innen, konkrete Ziele im Bereich Klima- und Umweltschutz, aber auch in der sozialen Nachhaltigkeit zu erreichen. Dafür wählen sie aus einem detaillierten Maßnahmenpool diejenigen Vorschläge aus, die am besten zur Realität ihrer Veranstaltungsstätte passen. „Der Code of Conduct gibt Clubs, die oft wenig Zeit und Geld haben, ein Nachhaltigkeitskonzept an die Hand, mit dem sie sofort mit der Umsetzung beginnen können“, erklärt Hanna Mauksch, Projektleiterin von „Zukunft Feiern!“. „So tragen die unterzeichnenden Clubs dazu bei, möglichst schnell möglichst viel CO2 in der Kulturbranche einzusparen und die Umweltbelastungen des Nachtlebens zu reduzieren. Der Abbau von Barrieren und Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft wird dabei mitgedacht.“ Das Projekt läuft zunächst bis Ende Mai 2023. Im Frühjahr 2023 wird es den ersten bundesweiten Runden Tisch geben, in denen sich die Regionen über die Umsetzung austauschen und politische Ziele formulieren werden, um die nachhaltige Entwicklung der Clubkultur voranzutreiben.

30.08.2022

Brandenburg unterstützt vom Ukraine-Krieg betroffene Künstler*innen

Das Kulturministerium unterstützt vom Ukraine-Krieg betroffene Künstler*innen mit einem Sonderhilfsfonds in Höhe von rund 120.000 Euro. Damit werden acht Projekte von Kultureinrichtungen gefördert. Mit dem Ukraine-Hilfsfonds Kultur soll die aktuelle Notlage vom Ukraine-Krieg betroffener Kulturschaffender durch die Einbindung in das Kulturleben im Land Brandenburg abgefedert werden. Im Vordergrund steht die Förderung der künstlerischen Arbeitsmöglichkeiten und Aktivitäten. Gefördert wird z.B. die Musikakademie Rheinsberg gGmbH für ihr Programm ‘Rheinsberger Residencies for Refugees‘. Mit der Förderung wird drei Ensembles ein fünftägiger Arbeitsaufenthalt an der MKR, inkl. Coaching und Abschluss-Schulkonzert mit jeweils rund 150 Schüler*innen ermöglicht. Der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg erhält eine Fördersumme für die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine in die Musik- und Kunstschulen. Finanziert werden damit u.a. acht Unterstützungsstipendien à 300 Euro für Notenmaterial, Probenfahrten etc. für besonders begabte Jugendliche, die für die Mitwirkung in einem Landesjugend­ensemble oder eine spezielle Talentförderung an den Musikschulen in Betracht kommen.

30.08.2022

Slots für „Kulturrad“ @ Autofreier Sonntag 11.09. zu vergeben

Musicians wanted! Während des Autofreien Sonntags am 11.09.2022 in Hannover ist ein „Kulturrad“ in der Stadt unterwegs. Auf 3 Slots zwischen 11-18 Uhr können sich Musiker*innen aller Genres und Instrumente – solo und Duo (was auf das Rad passt) – bewerben. Alle weiteren Infos per Mail.

30.08.2022

Radiotipp: Jazz | Fly Me To The Moon @ hr2 30.08.2022 – 23:30 Uhr

Bei der Sendung „Jazz – Fly Me To The Moon“ am heutigen 30.08.2022 um 23:30 Uhr geht es um Nachhaltigkeit in der Musikszene, „internationale Beziehungen im Jazz in Zeiten von Flugscham“. Mauretta Heinzelmann spricht mit Jazzmusiker*innen wie Eva Klesse (Foto) und Efrat Alony, wie sie es halten mit dem Klimaschutz. Denn internationale Beziehungen inspirieren die Musik, weltweite Auftritte schmücken eine Karriere. Und die Jazzgeschichte wäre zweifellos ohne das Flugzeug anders verlaufen. Die Corona-Pandemie hat sowohl eine Zäsur gesetzt als auch neue Lösungen erzwungen wie Zoom-Proben, kleine Besetzungen, regionale Projekte. Wie spiegelt sich dies in der Musik und wie gehen international aktive Jazzmusiker*innen damit um? Wie kann sich der Jazz den weiten Horizont erhalten?

Die Sendung ist Teil des ARD-Radiofestivals 2022: Zehn Wochen lang und noch bis 16.09. präsentiert die ARD die besten Konzerte, spitzzüngiges Kabarett, guten Jazz, interessante Romane und hintergründige Gespräche.

30.08.2022

Bewerbungsfrist für Hauptstadt­kulturfonds gestartet

Der Hauptstadtkulturfonds (HKF) fördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien kulturelle Projekte und Veranstaltungen in nahezu allen künstlerischen Sparten sowie inter- und transdisziplinäre Vorhaben. Die geförderten Projekte sollen in Berlin stattfinden, und darüber hinaus nationale und internationale Relevanz in einem der folgenden Bereiche ausweisen: Bildende Kunst, Darstellende Künste, Film, Literatur, Medienkunst, Musik, Übergreifend, Zeitgeschichte/Geschichte. Bewerben können sich natürliche oder juristische Personen mit Konzepten für nahezu alle künstlerischen Sparten, auch spartenübergreifende, inter- und transdisziplinäre Vorhaben können eingereicht werden. Gesucht wird nach Projekten, „die für die Bundeshauptstadt Berlin bedeutsam sind, nationale und internationale Ausstrahlung haben und besonders innovativ sind“. Der Fonds soll durch die Förderung aktueller kultureller und künstlerischer Projekte dazu beitragen, von Berlin aus den überregionalen und internationalen kulturellen Dialog aufzunehmen und zu festigen. Bis zum 4. Oktober 2022 18 Uhr können Anträge für eine Einzelprojektförderung aus dem Hauptstadtkulturfonds für Projekte im Jahr 2023 gestellt werden.

30.08.2022

Sorge vor Schließungen von Kultureinrichtungen im Herbst & Winter

Die hohen Energiepreise könnten Kommunen dazu zwingen, Einsparungen bei den sog. freiwilligen Leistungen – dem Kultur- und Vereinsleben, vorzunehmen, also gerade die Bereiche, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Das befürchten der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates Olaf Zimmermann und der Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg in einer Pressemitteilung. „Wir laufen, wenn nicht dagegen gesteuert wird, auf eine Schließungswelle von Kultureinrichtungen im Herbst und Winter zu. In den letzten beiden Wintern wurden öffentliche und private Kultureinrichtungen aus Infektionsschutzgründen geschlossen oder stark reglementiert. Jetzt drohen neue Schließungen u. a. wegen der explodierenden Kosten in den kommunalen Haushalten. Wir erwarten, dass sich die Verantwortlichen von Bund, Ländern und Kommunen jetzt dieser Frage annehmen und gegensteuern. Der Kulturbereich befindet sich wegen den Coronaschließungen immer noch in einem Ausnahmezustand, weitere Schließungen sind nicht verkraftbar,“ schreibt Olaf Zimmermann.

Die Clubcommission macht sich große Sorgen vor allem wegen des neuen Infektionsschutzgesetzes, das am 23. September verabschiedet und ab dem 1. Oktober 2022 in Kraft treten soll. Nachvollziehbar ist aus Sicht der Clubcommission bei drohender Überlastung der Intensivstationen eine Wiedereinführung der Testpflicht, sofern diese erneut kostenfrei angeboten werden. Die vorgesehene Maskenpflicht in den Innenbereichen von Clubs und Musikspielstätten ließe sich jedoch nicht umsetzen. Ähnlich wie das Ende 2021 in Berlin verhängte Tanzverbot hätte dies die zwangsläufige Schließung dieser Orte auch ohne behördliche Anordnung zur Folge. Pamela Schobeß, 1. Vorsitzende der Clubcommission: “Sollte das Infektionsschutzgesetz zum Oktober in der geplanten Form in Kraft treten, wird die Lage für Clubs und Musikspielstätten bundesweit noch dramatischer, als sie es jetzt schon ist. Hinzu kommt, dass die Veranstaltungsbranche in besonders schweren Zeiten der letzten zwei Jahre nur aufgrund von Förderungen und Hilfsprogrammen überleben konnte. Dass für die kommenden Monate keine Förderungen geplant sind, gefährdet die Existenz vieler Clubs und Musikspielstätten.” Von den Schließungen bedroht seien insbesondere weniger kommerzialisierte Orte, Bühnen für Nachwuchs und soziale Räume, die einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben und gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten.

30.08.2022

Impulsprogramm „Kultur nach Corona“ fördert 49 Musikprojekte

Mit dem Förderprogramm „Perspektive Pop“ unterstützt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg die Live-Musik-Szene im Land. Weitere rund zwei Millionen Euro an Coronahilfen gehen in der zweiten Runde an 49 spannende Projekte von Musikschaffenden und Veranstalter*innen, um den Akteur*innen der Live-Musikszene Mut zu machen, neue künstlerische Impulse zu wagen und Live-Musik sowohl in den ländlich geprägten, als auch in den städtischen Raum zu bringen. Eine der Geförderten ist Diana Ezerex (Foto: mom) aus Karlsruhe, die sich mit ihrem „Identity Project“ kreativ mit Fragen der Identität, Zugehörigkeit und Diaspora von Menschen mit afrikanischer Herkunft auseinandersetzt. Yolanda Diefenbach aus Mannheim wird ihr Debütalbum und Live-Session-Videos produzieren und ihre elektro-akustische Popmusik auf Streaming-Plattformen im Internet veröffentlichen. ALVA und listentojules werden ebenfalls ins Studio gehen, Sandie Wollasch ihr Konzeptalbum „Women’s Choice“ verwirklichen. Um Sichtbarkeit von Mutterschaft und künstlerischem Schaffen geht es beim Studioprojekt von Kerstin Wahl. Die Alte Feuerwache Mannheim plant eine offene Ausschreibung: „From Mannheim to Planet Ears“ soll im Januar 2023 Kunstschaffende und Kollektive aus Baden-Württemberg zu gemeinsamen Arbeit mit Künstler*innen aus dem Ausland anregen. Die Ergebnisse dieses Austauschs werden bei freiem oder geringem Eintritt während des internationalen Plattformtreffens „Planet Ears – rethink international music!“ im September 2023 in Mannheim präsentiert. Die vollständige Liste der Geförderten findet ihr hier.

30.08.2022

Mareike Wiening wird neue Hauptfachdozierende Schlagzeug Jazz/Pop an der ZHdK

Hier kommen gute Neuigkeiten für die deutschsprachige Hochschullandschaft: Die Hochschulleitung der Zürcher Hochschule der Künste hat die Neubesetzung der Hauptfachdozierenden im Fach Schlagzeug Jazz/Pop beschlossen und sich für Mareike Wiening und Arthur Hnatek entschieden. Die beiden folgen auf die langjährigen Schlagzeugdozenten Andy Brugger und Tony Renold, welche die ZHdK altershalber verlassen, und treten ihr Amt ab Herbstsemester 2022 an. Die Schlagzeugerin und Komponistin Mareike Wiening absolvierte ihre Studien an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim, am Rytmisk Musikkonservatorium Kopenhagen und an der New York University. Sie ist als freischaffende Jazz-Musikerin in verschiedenen internationalen Projekten und Ensembles in New York und Europa tätig und leitet ihr eigenes Jazz-Quintett, das ausschliesslich ihre Kompositionen interpretiert. Konzerte mit namhaften Musiker*innen führten Wiening durch Europa, Brasilien und die USA. Sie gab Workshops und wirkte bei zahlreichen Musical- und Theateraufführungen in Europa und bei Off-Broadway Shows in New York City mit. Sie ist mehrfache Kulturförderpreisträgerin, Stipendiatin und MEINL-Endorserin für Becken und Sticks.

29.08.2022

Jaimie Branch im Alter von nur 39 Jahren gestorben

Wer sie einmal live gesehen hat, vergaß sie so schnell nicht: die US-amerikanische Jazztrompeterin und Komponistin Jaimie Branch spielte mit vollem Körpereinsatz, trug Trainingsanzüge oder Regenmäntel auf der Bühne und mischte mit ihrer Musik in den letzten Jahren die Jazzszene auf. „Sie kultivierte eine Art Punk-Attitüde im Jazz und füllte damit eine Lücke, die es so in dieser Form lange nicht gegeben hatte. Das alles lenkte ein wenig davon ab, dass sie auch eine höchst bemerkenswerte und talentierte Trompeterin war“, meinte Jazz-Experte Matthias Wegner im Deutschlandfunk Kultur. Jetzt ist bekannt geworden, dass sie am letzten Montag aus noch nicht geklärter Ursache mit nur 39 Jahren in ihrem Haus in New York City starb.

 

26.08.2022

RockCity Hamburg startet Umfrage zu Trends, Digitalität, Diversity und Mental Health

Welche Megatrends werden sich in welcher Weise in zehn oder in zwanzig Jahren auf Musikschaffende auswirken? Wie sehen Veranstaltungen, Angebote und die Kommunikation von RockCity zum jetzigen Zeitpunkt aus und wie sollten sie aussehen, um zukunftssicher, bunter und leichter zu sein? Diese Fragen stellt sich der Verein RockCity Hamburg e.V. und startet dazu eine Umfrage, in der auch Themen wie Digitalität, Diversity und Mental Health angesprochen werden. Alle Akteur*innen der Hamburger Musikszene sind eingeladen, an der Umfrage teilzunehmen und RockCity ein Feedback zu geben.

26.08.2022