female pressure: Mehr Raum für Frauen in elektronischer Musik und digitaler Kunst!

female:pressure ist eine internationale Datenbank und ein Netzwerk von Frauen, die im Bereich elektronischer Musik und Computerkunst arbeiten: DJs, Musikerinnen und Produzentinnen, Vokalistinnen, bildende Künstlerinnen, Bookerinnen, Labelmacherinnen, Wissenschaftlerinnen und Akademikerinnen, die sich mit der Materie beschäftigen.
Zum Internationalen Frauentag am 8. März haben sie einen Appell veröffentlicht, in dem sie auf die notorische Unterrepräsentanz von Frauen in der elektronischen Musik hinweisen:

„Die female:pressure Künstlerinnen gehören zu der als fortschrittlich eingestuften Szene der elektronischen Musik und ihren Subkulturen. Trotzdem sind Frauen im Bereich zeitgenössischer Musikproduktion und deren Aufführung notorisch unterrepräsentiert. Die female:pressure Gruppe möchte deshalb dazu auffordern, einen nüchternen Blick auf die Tatsachen zu werfen, und will die Mechanismen dieses spezifischen Marktes beleuchten.

Wir haben Line-Ups von Festivals untersucht, Veröffentlichungen von Plattenlabels, Frauenquoten in diversen Top 100 Listen. Die Ergebnisse sind erschütternd – selbst für uns, die wir mitten in der Szene zuhause sind. Die meisten Festivals, ob mit öffentlichen Geldern gefördert oder nicht, legen offensichtlich so gut wie keinen Wert auf einen adäquaten Frauenanteil und Diversität. Ähnliches gilt für Labelveröffentlichungen – in Deutschland, einem Epizentrum elektronischer Musik und ihren Künstlerinnen, genauso wie in vielen anderen Ländern. Ein Frauenanteil von 10 % kann heutzutage bereits als überdurchschnittlich gelten. Es ist inakzeptabel, dass wir uns im 21. Jahrhundert immer noch oft als einzige Künstlerin auf einem Festival wiederfinden. Kolleginnen bei der Arbeit zuzusehen, inspiriert uns und wir glauben, dass ihnen auch das Publikum gerne zuhören würde.
Wir wollen der Öffentlichkeit diese Problematik bewusst machen und fordern eine größere Vielfalt im Line-Up von Festivals und bei Plattenlabels…“ Dem können wir uns nur voll und ganz anschließen!

11.03.2013